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Riska

Ad Astra - Denn Blutrot scheint der Mond....
Vom Aufstieg und Fall einer amerikanischen Familie

Wir schreiben das Jahr 2004. Schauplatz dieses Spiels ist der idyllische Bundesstaat Connecticut, seine Finanzmetropole Hartford sowie das beschaulichen Städtchen Stars Hollow. Hier lebt - oder sollte man besser sagen residiert? - die altehrwürdige Familie Gilmore, deren Mitglieder sich, einem griechischen Epos gleich, in einem Dichtgeflochtenen Netz aus Hass und Missachtung, Intrigen und Kabalen aber auch Zuneigung und Liebe Widerfinden.

Die Führungsrolle in dieser Familie obliegt offiziell dem ältesten männlichen Familienmitglied Richard Gilmore. Doch in ganz Hartford munkelt man, dass nicht er, sondern zwei Frauen das Schicksal der Gilmores bestimmen.
Die beiden sind sich nicht in Freundschaft zugetan, doch sie haben trotz allem auffallende Gemeinsamkeiten.

Lorelai Gilmore I., Mutter eben jenes Richard Gilmores, liebt ihren Sohn in abgöttischer Weise. Er ist der strahlende Stern an ihrem Horizont, dem Horizont der Zukunft der Familie Gilmore. Daher war es ein schwerer Schlag für sie als er im Jahre 1964 seine Verlobte Pennylin Lott für seine jetztige Ehefrau Emily Gilmore, die Mutter seines einzigen Kindes Lorelai Victoria, verlies.

Das Verhältnis zwischen den beiden Frauen ist seither mehr als nur angespannt, kleinere und größere Gemeinheiten beherrschen ihr Miteinander.
Emily Gilmore ist bis heute der festen Überzeugung, dass dies nicht ihre Schuld sei. Einer Bekannten vertraute sie an, dass sie sich lediglich das genommen habe, was genommen werden wollte - wie sie das gemeint hat, sei dahingestellt.

Doch trotz dieser Fehde liegt beiden Frauen das Wohlergehen ihrer Familie am Herzen. Sie vertreten durchaus andere Ansichten, wie dies zu erreichen sei, doch sie sind beide äußerst bemüht, den guten Ruf der Familie Gilmore zu erhalten.

Im Jahre 1984 erlitten Ruf und Ansehen der Dynastie einen schweren Schaden, dessen Narben bis heute für jedermann ersichtlich sind. Denn in jenem Jahr trug es sich zu, dass Christopher Hayden der Fünfzehnjährigen Tochter des Hauses Gilmore, Lorelai Victoria Gilmore, an einem kühlen Winterabend die Unschuld raubte. Ein Verbrechen, dass nicht ohne Folgen bleiben sollte: So erblickte am 4. Oktober des Jahres 1984 das jüngste Mitglied der Familie das Licht der Welt.

Doch genau dieses unerwünschte und teilweise sogar abgelehnte Kind, welches den Namen Lorelai Leigh "Rory" Gilmore trägt, sollte es sein, dem die Bürde aufgelegt wurde, die zerbrochenen Beziehungen gleichsam einer vertrockneten Pflanze wieder zu heilen. Keine leichte Aufgabe, da jahrelange Intrigen, verhängnisvolle, geheime Mittagessen, Streitigkeiten, die schon lange vor ihrer Geburt begonnen hatten, den Gilmores unwiderufliche und tiefe Schäden zugefügt hatten.

Doch tapferer denn eine Amazone, stellt sie sich der Herausforderung, erträgt die Rückschläge, seien sie noch so heftig und egal wie Hoffnungslos es scheint, sie wird nicht eher ruhen bis sie ihr Werk vollendet hat.

Ihre größte Gegenspielerin in diesem Kampf ist Pennilyn Lott, Richard Gilmores ehemalige Verlobte. Die Situation zwischen dem ehemaligen Liebespaar scheint sich zuzuspitzen, doch noch niemand in der Familie ahnt etwas davon, ahnt was in der nächsten Zeit über sie hereinbrechen wird.

Im Gegenteil, man gibt sich dem Alltäglichen hin, tut es mit all seiner Energie, obwohl man keinerlei Leidenschaft mehr für die Stunden des Tages empfindet, sich die Eintönigkeit zäh wie Honig über die Leben der Protagonisten gelegt hat.

Doch nun, geneigtes Publikum, lasset uns beginnen, werden wir Zeugen eines Schauspiels so packend und ergreifend, wie es selbt ein hellenistisches Drama nicht hätte sein können.
Hier kommen nach und nach die Castpics und die Besetzungen der Rollen hinein:

Derzeitige Besetzungsliste:

Trix = *Jessy*
Emily = Riska
Richard = EmilyFan
Hopie = *emily* IST die wahre Hope und wird es auch immer bleiben!!!
Pennilyn = *Jessy*
Stephen = EmilyFan
Lorelai = Emily
Luke = Sandri
Rory = GG_Addict (Urlaubsvertretung: Pseudonym)
Lane =
Dean =
Jess = Kiwi-Power
Jason = Riska
Simon McLain = EmilyFan
Nance Williams = Pseudonym

Nebenrollen und nicht besetzte Rollen dürfen von allen Spielern gespielt werden.

Bitte postet hier ausschließlich Beiträge, die mit der unmittelbaren Handlung des Rollenspiels zu tun haben. Bewerbungen bitte per PM an Riska oder mich.
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Danke.

Riska und Biene
Richard Gilmore - Gilmore Mansion, morgens


Aufmerksam studiert er die Zeitung. Wie jeden Morgen hat er sie sorgfältig dreigeteilt und beginnt mit dem Wirtschaftsteil.

'Cytech hat also doch Insolvenz angemeldet.', denkt er bei sich und ist insgeheim froh darüber, dass er seine Aktien bereits im letzten Monat verkaut hat, als es sich abgezeichnet hat, dass die Wettbewerbsbehörden der Fusion mit Cal-Electronics nicht zustimmen würden.

Ein zufriedenes Lächeln huscht über seine Lippen. Er hat also doch richtig gehandelt.
In diesem Moment betritt Emily das Zimmer. Richard blickt auf, nickt ihr kurz zu, murmelt "Guten Morgen" und widmet sich dann wieder seiner Zeitung.

Es ist nicht gerade die blühendeste Zeit, um neue Aktienpakete zu erwerben, doch eine Zahl erweckt seine Aufmerksamkeit. Am Energiemarkt sind die Aktien von OilCo überraschend gefallen. Gut möglich, dass sie sich in den nächsten Tagen wieder erholen würden. Richard hat das schon öfter beobachtet. Plötzliche Talfahrten von Aktien, obwohl die Firma wirtschaftlich gut dastand. Meist ein Versuch der Firmenleitung neue Aktionäre zu bekommen, oder es einem Großaktionär zu ermöglichen, mehr Aktien zu erwerben. Kleinaktionäre verlieren schneller die Nerven, das weiß er aus Erfahrung, doch er hat immer wieder bewiesen, dass er die Nervenstärke besitzt, um am Aktienmarkt zu überleben. Am Nachmittag wird er sich mit seinem Makler treffen und einen möglichen Kauf von OilCo Anteilen beraten.
Zufrieden faltet er die Zeitung zusammen und legt sie neben sich auf den Tisch.

"Nun, Emily, wie geht es dir heute?", fragt er seine Frau und setzt gleichzeitig dazu an, einen Schluck Kaffee zu trinken.

Riska

Emily Gilmore - Gilmore Mansion, morgens

Die Frage versetzt ihr einen kleinen Stich, was vermutlich daran liegt, dass es nur eine Floskel ist, er sich seit Ewigkeiten nicht mehr nach ihrem wirklichen Befinden erkundigt hat. Also ringt sie sich ein Lächeln ab. "Hervorragend, danke der Nachfrage", erklärt sie, ist sich nicht einmal sicher, dass er ihre Worte überhaupt registriert hat, da sein Kopf bereits wieder hinter der Zeitung verschwunden ist. Sie greift nach dem Messer und beginnt ihr Brötchen zu buttern, lässt dabei das Schwarz bedruckte Papier, hinter dem sich ihr Mann wie jeden Morgen versteckt, nicht aus den Augen. Ein kleines Lächeln, ein kurzer Anflug von Sentimentalität bei der Erinnerung, dass es nicht immer so war. Und dann, aus eben jener Sentimentalität heraus, räuspert sie sich. "Richard", setzt sie an.
Richard Gilmore - Gilmore Mansion, morgens


"Hmmm...", brummt Richard hinter seiner Zeitung, spielt einen Moment mit dem Gedanken aufzusehen, die Zeitung wegzulegen, doch dann entscheidet er sich dagegen, als er eine Schlagzeile zu Unruhen im arabischen Raum liest.

'Tragisch, wie instabil die politische Lage dort ist, gerade in dem Raum, wo es so viele Bodenschätze gibt.', denkt er bei sich.
Doch immer wieder hat man dort Probleme mit den häufig wechselnden Regierungen, die alle auf andere Weise gekauft werden müssen. Die Mentalität in solchen Ländern ist eben eine völlig andere. Er hat einmal mit einem Geschäftsmann aus Saudi-Arabien zu tun gehabt, ein äußerst schwieriges Unterfangen, da diese Menschen, wie er meint, alles immer gleich sehr persönlich nehmen.
Richard schnaubt leicht. Er kann sich angenehmere Klienten vorstellen als solche.

Riska

Emily Gilmore - Gilmore Mansion, morgens

Für einen Moment sackt ihr Herz nach unten, während sie im selben Moment eine gewisse Wut auf ihn verspürt. Er scheint sich tatsächlich nicht einmal mehr genug für sie zu interessieren, um die Zeitung wenigstens für einen Augenblick zu senken oder ihr in vollständigen Sätzen zu antworten. Sie beisst sich auf die Lippe, spielt mit dem Gedanken ihre absurde bis alberne Idee sofort wieder zu verwerfen. Beschließt jedoch sie auszusprechen. Vielleicht....... gibt es nicht immer ein Vielleicht? "Ich habe heute Vormittag ein Treffen mit den Symphonikern", setzt sie also an. "Und ich", nicht einmal ein leises Rascheln gibt die Zeitung von sich, trotzdem fährt sie fort. "Ich habe mir gedacht, vielleicht könnten wir uns zum Mittagessen treffen? Ich könnte uns einen Tisch im Bastide reservieren"
Richard Gilmore - Gilmore Mansion, morgens


Nun sieht Richard auf, senkt die Zeitung, zögert noch einen Moment.
Er ist sich nicht sicher, was Emily von ihm erwartet, warum sie so plötzlich mit ihm zu Mittag essen will. Es war bestimmt schon eine Ewigkeit her, seit sie ihn zum letzten Mal im Büro besucht hat.
Für einen Moment überlegt er, ob er etwas vergessen hat. Nein, ihr Geburtstag konnte es nicht sein, ebenso wenig ihr Hochzeitstag.
Dieses Mittagessen war jedoch schon seit Wochen für jemand anderen reserviert, er enttäuscht sie nur ungerne, weiß ihr Angebot zu schätzen, kann und will es aber dennoch nicht annehmen.
Schließlich antwortet er: "Das ist eine gute Idee von dir, aber ich weiß nicht, ob ich heute Mittag Zeit habe. Heute Vormittag haben wir eine Besprechung und ich kann dir nicht sagen, wann sie aufhört."

Riska

Emily Gilmore - Gilmore Mansion, morgens

Sie zuckt kurz zusammen, hofft, dass er es nicht bemerkt, da er sich nun doch dazu herabgelassen hat, hinter seiner Zeitung hervorzulinsen. "Dann eben ein anderes Mal", sagt sie absichtlich beschwingt und ihr Blick fällt auf die Marmelade. Orange. Hervorragend. Wie oft hat sie diesem dummen Hausmädchen schon gesagt, dass... "Pia!", ruft sie laut aus. Lässt dem ersten ein zweites folgen, da das Hausmädchen - ebenso wie ihr Ehemann - zu beschlossen haben scheint, sie mit Nichtachtung zu bedenken. Nach einem dritten "Pia", erscheint das Hausmädchen endlich im Esszimmer. "Pia", säuselt sie jetzt. "Wie schön, dass sie uns mit ihrer Anwesenheit beehren."
Sie erntet ein recht scheues Lächeln. "Was ich allerdings weniger schön finde", fährt sie fort, "Ist, dass sie trotz mehrmaliger Aufforderung noch immer keine neue Marmelade gekauft haben!"
"Ja, Ma'am", knickst das Mädchen.
"Was kann den bitte so schwer daran sein, ein Glas Marmelade zu kaufen? Dafür braucht man bei Gott keinen Hig School Abschluss!"
"Nein, Ma'am", lautet die zerknirschte bis genervte Antwort.
"Dann erledigen sie das gefälligst heute!", sie schiebt ihren Teller von sich, während das Hausmädchen verschwindet. "Ich denke", sagt sie hart. "Wir werden ihr kündigen müssen."
Richard Gilmore - Gilmore Mansion, morgens


Richard sieht seine Frau an, nickt dann nur. Er hat nichts mehr zu dem Thema zu sagen, zu viele Hausmädchen hatte sie schon gekündigt, sie sollte manchen,was sie für richtig hält. Kündigen oder behalten, was spielt es für eine Rolle? Für ihn sehen sie doch alle gleich aus, machen ihre Arbeit mehr oder weniger gut, er hat noch nie ernsthaften Grund zur Klage gehabt. Ihn regen diese jämmerlichen Geschöpfe nicht auf, er weiß, dass er ihnen überlegen ist, ist daher auch eher geneigt, ihnen ihre kleinen Missgeschicke zu vergeben.
Seine Frau vergibt niemals. Das weiß er. Wenn sie sich einmal eine Meinung gebildet hatte, würde sie sich nicht mehr ändern. Sie hat es oft bewiesen, ein wenig zu oft für seinen Geschmack.

Er senkt seinen Blick wieder, liest jedoch nicht weiter, denkt darüber nach, ob es klug war, Emily abzusagen, hat jedoch für sich in dem Moment keine andere Chance gesehen. Zu lange schon hatte er sich auf dieses Mittagessen gefreut.

Riska

Emily Gilmore - Gilmore Mansion, morgens

Er antwortet nicht auf ihre Frage. Natürlich nicht. Die Haushaltsführung hat ihn noch nie interessiert. Alles was ihn interessiert, ist, dass das Abendessen pünktlich auf dem Tisch steht und seine Hemden korrekt gebügelt sind. Und seine verdammte Arbeit natürlich. Früher hatte sie immer gehofft, dass es im Alter besser werden würde, dass Richard, wenn er erst einmal einen Namen in der Branche hatte, etwas kürzer treten würde. Doch jetzt, nach dem gescheiterten Versuch in den Ruhestand zu treten, nach der Neugründung der Firma und Jasons Einstieg, ist alles nur noch schlimmer geworden. Wenn sie Glück hat, sieht sie ihren Mann noch beim Frühstück, beim Dinner immer seltener, selbst seine geliebten Freitagabende, die Besuche von Rory und Lorelai, er wohnt ihnen immer seltener bei. Geschäfte, sagt er immer. Geschäfte. Wie sehr sie dieses Wort doch hasst. Für ihn bedeuten diese Geschäfte Erfolg und Ansehen. Für sie sind sie ein Synonym für Einsamkeit.
Sie zwingt sich nicht länger diesen Gedanken nachzuhängen. Nun, wenn Richard ihr schon nicht in der Mittagspause Gesellschaft leisten wird, dann wird es eben seine Kreditkarte tun. Ihre Garderobe scheint ohnehin etwas Zuwendung zu bedürfen, denn scheinbar üben die zahlreichen Kleidungstücke in ihrem Schrank nicht den leisesten Reiz auf ihren Mann aus. Vielleicht ist aber auch die Frau, die in ihnen steckt.