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âIch weiÃ, dass ich dir sehr weh getan habe, aberâ¦â, Christopher verstummte, als er ihren geknickten Gesichtsausdruck vernahm.
âAber?â, fragte sie nach.
âIch erwarte nicht, dass du mir jemals verzeihst, aber es ist mir sehr wichtig, dass du die Wahrheit erfährst. Ich bin nie weggegangen, weil ich dich nicht geliebt habe. Ganz im Gegenteil Lorelai. Niemand wird dich jemals so sehr lieben, wie ich es tue.â
Lorelai wusste in ihrem Inneren bereits, dass sie ihm verziehen hatte, doch so leicht konnte sie es ihm nicht machen. AuÃerdem lieà sie das Gefühl nicht los, dass da immer noch was war, etwas entscheidendes, dass er ihr verschwieg. Warum er es auch immer tat, er musste einen guten Grund dafür haben.
Jedes Mal, wenn ihre Blicke sich trafen spürte Lorelai dieses altbekannte Kribbeln in ihrem Bauch. Vielleicht war es ja auch ihr Baby?! Unbewusst legte sie eine Hand auf ihren Bauch. Sollte sie ihm sagen, dass sie ein Kind von ihm erwartete? Vielleicht sollte sie einfach auch noch warten und sehen was noch passierte.
Christopher stand auf und lief unruhig durch den Raum.
âAlles in Ordnung?,â fragte Lorelai nach einer Weile. Er machte sie noch ganz kirre und nervös.
âWas?... Ich meine ja, alles in Ordnung.â Mit einem Gesichtsausdruck, als wäre er bei etwas verbotenem erwischt worden, setzte er sich auf den zweiten Sessel neben sie und erlaubte sich ihre hand zu nehmen. Sie entzog sie ihm zunächst nicht.
âIn der Nacht, in der ich bei dir war, wurde ein Kollege von mir, der auch Ermittler war, erschossen. Er und ich mochten uns nicht gerade und eigentlich wartete er nur darauf mir eins auszuwischen. Ich stehe unter Mordverdacht.â
âWas?â Lorelai glaubte ihren Ohren nicht trauen zu können.
âEr wurde gegen zwei Uhr nachts erschossen, weshalb ich es nicht gewesen sein kann, denn ich war ja hier, bei dir. Verstehst du, ich habe ihn nicht umgebracht. Die Ermittlungen sprechen jedoch gegen mich, denn der Typ wurde mit meiner Waffe getötet. An meiner Waffe sind nur meine Fingerabdrücke, was mich zum Hauptverdächtigen für die macht. Noch dazu kommt, dass mich andere Kollegen gesehen haben, wie ich das Navy- Gelände verlieÃ. Der Typ wurde 2 km auÃerhalb des Geländes gefundenâ¦Die wollen mich vors Kriegsgericht bringen.â
Entsetzt sah Lorelai ihn an und entzog ihm ihre Hand. Ihren Blick konnte er wiederum nicht im geringsten deuten, oder interpretieren. Langsam stand sie auf und griff nach ihren Krücken. Sie hatte ihm geglaubt und gehofft er war zu ihr zurückgekehrt, doch sie hatte sich getäuscht, wie schon so oft. Er brauchte sie. Ja, er brauchte sie, damit er nicht in den Knast kam. Sie ging zum Fenster und starrte in die zu Ende gehende Nacht. Es war bereits fünf Uhr. Bald würde die Sonne aufgehen und ein weiterer Tag beginnen. Ein Tag, der für sie anders würde und doch so gleich bleiben würde. Sie dachte an Rory, die im Gästezimmer schlief. Wie würde sie reagieren, wenn sie Christopher sah? Wie würde er reagieren?
âLorelai? Ist alles in Ordnung?â, fragte Christopher zurückhaltend, als er hinter sie trat.
âBist du deswegen hier?â, flüsterte sie.
âWas meinst du?â
âBist du hier, weil ich dein Alibi bin, Christopher?â
âIch bin hier weil ich dich liebe und du die Wahrheit erfahren solltest,â erklärte er ihr sanft und legte eine seine Hand auf ihre Schulter.
âSeit wann bist du wieder in den Staaten?â
âSeit ein paar Wochen,â gab er offen zu.
Verletzt schüttelte Lorelai Christophers Hand ab. Ihr Herz war zum wiederholten Male von ihm gebrochen worden. Die Trauer fraà sie von Innen auf. Der Schmerz war nicht zu kontrollieren und die Tränen kaum aufzuhalten. Es war vorbei.
Lorelai drehte sich um, sah Christopher noch Mal an und humpelte in die Richtung ihres Zimmers.
âLorelai, hilfst du mir?â
Sie drehte sich zu ihm um und er sah ihre Tränen und den Schmerz den er ihr zugefügt hatte. Obwohl sie nichts sagte, verstand und begriff er vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben. Schuld und Trauer ergriffen ihn.
âEs tut mir leid Lorelaiâ¦â
Lorelai ging in ihr Zimmer und lieà die Tür ins Schloss fallen. Trauer und Wut regierten nun ihre Gefühlswelt.
Regungslos stand Christopher da. Was hatte er getan? Wenn er sie jetzt gehen lieÃ, würde er sie für immer verlieren und das konnte er nicht zu lassen. Er musste ihr zeigen, dass er sie liebte, unabhängig davon, ob er vors Kriegsgericht kam oder nicht. Dieses Mal war er da und er würde nicht einfach aufgeben, nicht heute und auch nicht in der Zukunft.
Er ging zu ihrer Schlafzimmertür und klopfte leise. Es kam keine Antwort. Tonlos öffnete er die Tür. Der Anblick, Lorelai weinend auf dem Bett liegen, brach ihm fast das Herz. Sie sah nicht mal auf, als er sich neben sie aufs Bett setzte.
âEs tut mir leid Lorelai,â wiederholte er und wollte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht machen, doch entschied sich anders.
âWas tut dir denn leid? Dass du wieder einmal versuchst die Vorteile auf deine Person zu verlagern, oder das du mich schon wieder angelogen hast????!â, fuhr sie ihn wütend an, nachdem sie sich aufgerichtet hatte.
âVerdammt, ich habe dich nicht angelogen. Nicht Heute!â, entgegnete er aufgebracht.
âTolles Argument: Nicht Heute!â
Lorelais Trauer war immer mehr in Wut umgeschlagen. Dieses Mal würde er nicht so davon kommen, obwohl sie sich wünschte ihn nicht ansehen zu müssen.
âAlles was ich dir gesagt habe, war wahr. Auch der Grund warum ich gekommen bin. Ich wollte hier nicht sofort wieder aufkreuzen, weil ich mir nicht sicher war, wie du reagieren würdest. Wenn du glaubst, dass ich nur wegen dem Alibi hier bin täuschst du dich gewaltig, Lorelai! Ich bin hier, weil ich eine Zukunft mit dir will, eine Familie. Du musst nicht für mich aussagen. WeiÃt du was, ich will es gar nicht mehr. Vergiss es einfach. Ich werde schon einen Weg finden, dass sie mich freisprechen!â Aufgebracht, wie er war, lief er vor dem Fenster hin und her, so dass Rory im Nebenzimmer wach wurde. Lorelai indes war sprachlos. Hatte er gerade gesagt, dass er auf das Alibi verzichtet? Perplex sah sie ihn an und wartete darauf, dass er noch etwas sagte, doch auch seine nächste Erklärung verwirrte sie.
âIch werde dich dieses Mal nicht im Stich lassen. Ich bin für dich da, wie ich es versprochen hatte. Deshalb werde ich mich jetzt auf dein Sofa legen, um etwas Schlaf zu ergattern. Ich bin viel zu müde, um über weitere Dinge mit dir zu streiten, denn das lohnt sich nicht. Ich werde âgewinnenâ, denn ich liebe dich Lorelai. Bald wirst du genervt sein, weil ich stets an deiner Seite bin, aber das ist mir egal, weil ich weiÃ, dass du mich genauso liebst. Ich sehe es in deinen Augen. Verstehst du? Von jetzt an werden wir zusammen sein, so wie wir es vor vielen Jahren geplant hatten.â
Als er sah, dass Lorelai etwas erwidern wollte, machte er einen Schritt auf sie zu, zog sie an sich und küsste sie mit einer Leidenschaft, die sie schweben lieÃ. Ihre Herzen rasten um die Wette.
âIch möchte, dass du meine Frau wirst Lorelai und zwar bald.â Er löste sich von ihr und stand auf.
âFalls du Einwände haben solltest, überlege dir gute Argumenteâ, fügte er hinzu und lieà die sprachlose Lorelai zurück. Er kam jedoch nicht weit, denn im Türrahmen stand jemand, der ihm jeglichen Verstand raubteâ¦
:geist:
Harm:"Mac, we have 12 hours!" Mac:"We've had 9 years!"
Harm:"I guess,maybe I just needed a deadline..."Mac:"Well, you got one, sailor!"