04.10.2005, 20:58
Hallo meine Lieben!
Danke für euer Verständnis!
@sweetie:
Freut mich für dich
@Fepa:
Ich wünsch die viel Erfolg!
@alle: Hab weiter geschrieben. Bin etwas skeptisch was diesen Übergangsteil betrifft, hoffe, euch gefällt er trotzdem. Werd versuchen noch diese Woche weiter zu schreiben
21. Teil
Die Sonnenstrahlen drangen sanft durch die Jalousien. Meine Augen glitten über meine Mutter. Sie lag auf dem Rücken, ihr silbernes Haar auf dem Kissen aufgebreitet.
Ich stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab und ging leise zu dem Fenster. Mum blinzelte leicht, als ich die Jalousien öffnete.
„Rory?“ Ihre Stimme war heiser.
Ich ging zu ihr und strich über ihre Hand. „Guten Morgen, Mum.“
Sie seufzte schwer. „Wieder ein Morgen. Ein Morgen an dem ich nicht selbstständig aufstehen und durch den Schnee laufen kann.“
Ich runzelte die Stirn und reichte ihr die Tasse Tee. Ihre Finger zitterten, als sie diese ergriff. Zögernd führte sie die Tasse an ihre Lippen. „Wieder ein Morgen, an dem ich nicht selbst entscheiden kann, was ich zu mir nehme.“
„Mum...der Tee und die Tabletten helfen dir wieder gesund zu werden…“
„Rory, ob ich nun Tee oder Martini trinken würde – das Resultat wäre das gleiche.“
Ich versuchte die aufkeimenden Tränen zurück zu halten. Dieses Verhalten war mir neu. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte.
„Das wäre es nicht. Du musst kämpfen, Mum.“
„Jeder Kampf muss eines Tages sein Ende finden…“ Sie wich meinem Blick aus.
„Mum! So darfst du nicht sprechen.“
„Meine Glieder schmerzen. Ich fühle mich schwach und ich schwitze… ich schwitze so sehr. Doch kaum habe ich mich abgedeckt, friere ich. Ich kann mich an den gestrigen Tag nicht mehr erinnern. Ich weiß weder welches Jahr, noch welchen Wochentag wir haben.“ Ihre Augen tränten. „Du kennst dieses Gefühl nicht! Also sage mir nicht, was ich sprechen darf!“
Plötzlich vernahm ich ein leises Klopfen. Carol betrat Mums Zimmer. „Guten Morgen.“
„Meine Kleine.“ Mum streckte ihr die Arme entgegen.
Carol lächelte leicht als sie die Hände ihrer Großmutter ergriff. „Hast du gut geschlafen?“
„Nein.“
„Das tut mir leid.“
„Mir auch.“ Mum betrachtete Carol. „So jung. Wie viel würde ich dafür geben noch einen einzigen Tag so jung und gesund zu sein…“
Meine Tochter und ich wechselten einen kurzen Blick. „Grandma, Jenny ist gestern angekommen. Meine Schwester…“
„Ich weiß, wer Jenny ist!“ Fuhr Mum Carol ins Wort.
„Entschuldige…“ Sie blickte auf ihre Zehenspitzen.
Mum wandte sich an mich. „Würdest du mir einen nassen Waschlappen bringen? Meine Stirn verglüht beinahe.“
Ich nickte und eilte ins Badezimmer. Als ich zurückkam, saß Carol auf dem Stuhl neben dem Bett und unterhielt sich mit Mum über den Geschmack des Tees.
„Würdest du so etwas trinken? Sei ehrlich!“
„Nun…wenn es mir helfen würde…“ antwortete Carol zaghaft.
Mum räusperte sich und schüttelte den Kopf. „Du bist schlimmer als deine Mutter.“
„Wir wollen dir nur helfen.“ Erklärte ich leise, während ich den Waschlappen auf ihre Stirn legte.
„Setz dich, mein Schatz.“ Sie deutete auf den Sessel auf der anderen Seite des Bettes. Ich folgte ihrer Anweisung. „Rory, Carol. Eure Anwesenheit hilft mir mehr als jeder Tee und jede Tablette.“ Sie lächelte.
Wir tauschten einen verwunderten Blick aufgrund dieses plötzlichen Stimmungswechsels.
Mum strich über Carols Handrücken. „Du hast die Märchen geliebt. Ich habe dir immer vorgelesen…“
Carol erwiderte ihr Lächeln. „Das waren die schönsten Stunden meiner Kindheit.“
„So stimmt das nicht.“ Die vierjährige Carol runzelte skeptisch die Stirn.
Ihre Großmutter strich ihr liebevoll über die rosige Wange. „Doch, genauso ist es wirklich passiert.“
Carol schüttelte energisch den Kopf. „Nein. Im Buch steht, dass der Prinz das Mädchen rettet und nicht das Mädchen den Prinzen.“
Lorelai grinste. „Dieses Buch hat eindeutig ein Mann verfasst. Deine Grandma weiß, wie es wirklich passiert ist.“
„Das Mädchen hat es wirklich gegeben?“
Sie küsste die Stirn ihrer Enkeltochter und erwiderte lächelnd: „Das Mädchen gibt es noch. Es lebt mit seinem Prinzen in einem Schloss im verschneiten Zauberwald.“
Carols Augen leuchteten. „Besuchen wir die beiden?“
„Natürlich. Aber erst musst du deinen Mittagsschlaf halten. Sowie du es deiner Mum versprochen hast.“
„Ich bin gar nicht müde.“
„Ich weiß, mein Schätzchen.“
„Wir müssen es Mum doch nicht sagen…“ Carol grinste verschwörerisch.
„Schätzchen…“
„Bitte! Nur noch eine Geschichte!“ Sie blickte ihre Großmutter flehend an.
Diese ließ sich schließlich erweichen. „Na gut. Das ist aber wirklich die letzte.
Mum lächelte. „Du warst ein goldiges Kind und so offen für mein Erzähltalent.“
Carol schmunzelte. „Deine Märchen waren die Besten.“
„An mir ist eine fantastische Kinderbuchautorin verloren gegangen. Kann du dich noch an meine Geschichte vom Paradies erinnern?“
„Die hast du Matt und Jenny erzählt. Ich musste mich noch mit deinen veränderten Märchenversionen zufrieden geben.“ Carol zwinkerte grinsend.
Mum überlegte kurz. „Richtig. Jenny war verrückt nach den Engeln und Eden.“
Lorelai goss den heißen Kaffee in eine große Kanne und stellte diese am Wohnzimmertisch ab. Sie beobachtete ihren Enkelsohn, welcher sich hinter der Couch auf Lauer legte, amüsiert. „Wieder auf Verbrecherjagd?“
„Wir haben ihn beinahe. Sie müssen sich nicht fürchten, Madam.“
Lore betrachtete den elfjährigen lächelnd und verließ den Raum um nach ihrem jüngsten Enkelkind zu sehen. Als sie am Telefon vorbei ging, überlegte sie kurz, ihre Tochter anzurufen, entschied sich jedoch dagegen. Rory war es schließlich, die sich nicht mehr gemeldet hatte. Sie musste es nun auch sein, die sich wieder meldete.
Lorelai fand Jenny in einem Meer von Blüten sitzend im Vorgarten vor.
„Was machst du denn da, mein Baby?“
Das Mädchen reichte seiner Großmutter ein Veilchen. „Für dich.“
Lore setzte sich lächelnd zu ihr. „Vielen Dank.“ Sie strich ihr sanft durch ihr glänzendes Haar.
„Ich hab dich lieb, Grandma.“ Jennys Augen strahlten.
Ihre Großmutter versuchte die aufkeimenden Tränen zu unterdrücken. Sie sieht aus wie ihre Mutter.
Lorelai nahm ein anderes Veilchen und steckte es in Jennys Haar. „Nun, siehst du aus wie eine Prinzessin, mein kleiner Engel.“
Jenny lächelte vergnügt. Plötzlich hielt sie inne. „Gibt es denn Engeln?“
„Natürlich. Sie wachen täglich über dich.“
Jenny runzelte die Stirn. „Auch über dich und Grandpa?“
„Natürlich. Genau wie über deine Mum, deinen Dad, Carol und Matt.“
„Aber nicht über Linda?“ Linda war Jennys ehemaliges, verhasstes Kindermädchen.
Lorelai schmunzelte. „Doch, auch über Linda. Über alle Menschen.“
„Und was ist mit den Tieren?“ Jenny blickte besorgt auf Babettes neue kleine Katze, welche gerade aus dem Nachbarshaus gelaufen war.
„Auch die Tiere haben ihre Engel.“ Erklärte ihre Großmutter ruhig.
„Wo wohnen die Engel?“
„Im Paradies. Dem Garten Eden.“
„Wo ist der? Gehen wir hin? Ich möchte so gerne einen Engel sehen!“
„Ihr Zuhause ist geheim. Du musst erst versprechen, es keinem zu verraten…“ Lorelai blickte sie verschwörerisch an.
Jenny hob die Hand. „Gilmore Ehrenwort!“
„Okay, dann werde ich dir zeigen, wo sie leben.“ Lore deutete auf den Rest der Wiese und den Bäumen vor ihnen. „Wir sind bereits hier.“ Sie lächelte. „Kannst du sie spüren?“
„Auch deine Mum mochte meine Geschichten, musst du wissen.“ Erklärte Mum.
Carol wandte sich lächelnd an mich. „Du hast mir nie davon erzählt.“
Ich kuschelte am Schoß meiner Mutter. Diese strich mir liebevoll durch mein Haar, bevor sie weiter erzählte. „Und sie lebten glücklich…bis ans Ende ihrer Tage.“
Ein Lächeln huschte über meine Lippen. „Erzähle es mir noch einmal.“
Mum schmunzelte. „Du kannst es nicht oft genug hören.“
„Noch einmal.“ Jauchzte ich vergnügt.
Mum küsste sanft meine Wange. „Es war einmal, vor langer Zeit…“
„Doch die Jahre vergingen. Wir wurden älter und unser Leben veränderte sich...“ Mums Augen blickten ins Leere.
Rory ließ die Tür krachend ins Schloss fallen.
Lorelai starrte ihr ungläubig nach. Das konnte nicht sein. Das konnte nicht wirklich passiert sein. Ihr Baby würde nicht einfach gehen. Nicht auf diese weise.
Sie spürte die heißen Tränen nicht. Ihr Körper war erstarrt. Sie wollte rennen. Den Wagen aufhalten. Doch sie konnte sich nicht bewegen.
Als der Motor gestartet wurde, löste sich die Starre. Sie rannte aus dem Haus „Rory!“
Das Auto fuhr mit Vollgas am Haus vorbei.
Ihr Körper zitterte. Sie bemerkte es kaum, als sie langsam das Gleichgewicht verlor und auf die Knie sank.
Das Gras war immer noch feucht vom Regen. Doch auch das spürte sie nicht.
Luke legte seine Arme um sie. „Sie wird anrufen.“ Er versuchte überzeugend zu klingen.
Diesmal würde sie es nicht tun. Lorelai wusste es. Sie presste ihr Gesicht an Lukes Brust und schluchzte.
Meine Finger zitterten. Ich versuchte die aufkeimenden Tränen zu unterdrücken.
Danke für euer Verständnis!
@sweetie:
Zitat:bin endlich nimma auf antbiotika xDD
Freut mich für dich
@Fepa:
Zitat:ich muss noch Latein-Vokabeln und Phaedrus' Geschichte und Grammatik lernen,damit ich die Übersetzung morgen nicht verhaue...
Ich wünsch die viel Erfolg!
@alle: Hab weiter geschrieben. Bin etwas skeptisch was diesen Übergangsteil betrifft, hoffe, euch gefällt er trotzdem. Werd versuchen noch diese Woche weiter zu schreiben
21. Teil
Die Sonnenstrahlen drangen sanft durch die Jalousien. Meine Augen glitten über meine Mutter. Sie lag auf dem Rücken, ihr silbernes Haar auf dem Kissen aufgebreitet.
Ich stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab und ging leise zu dem Fenster. Mum blinzelte leicht, als ich die Jalousien öffnete.
„Rory?“ Ihre Stimme war heiser.
Ich ging zu ihr und strich über ihre Hand. „Guten Morgen, Mum.“
Sie seufzte schwer. „Wieder ein Morgen. Ein Morgen an dem ich nicht selbstständig aufstehen und durch den Schnee laufen kann.“
Ich runzelte die Stirn und reichte ihr die Tasse Tee. Ihre Finger zitterten, als sie diese ergriff. Zögernd führte sie die Tasse an ihre Lippen. „Wieder ein Morgen, an dem ich nicht selbst entscheiden kann, was ich zu mir nehme.“
„Mum...der Tee und die Tabletten helfen dir wieder gesund zu werden…“
„Rory, ob ich nun Tee oder Martini trinken würde – das Resultat wäre das gleiche.“
Ich versuchte die aufkeimenden Tränen zurück zu halten. Dieses Verhalten war mir neu. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte.
„Das wäre es nicht. Du musst kämpfen, Mum.“
„Jeder Kampf muss eines Tages sein Ende finden…“ Sie wich meinem Blick aus.
„Mum! So darfst du nicht sprechen.“
„Meine Glieder schmerzen. Ich fühle mich schwach und ich schwitze… ich schwitze so sehr. Doch kaum habe ich mich abgedeckt, friere ich. Ich kann mich an den gestrigen Tag nicht mehr erinnern. Ich weiß weder welches Jahr, noch welchen Wochentag wir haben.“ Ihre Augen tränten. „Du kennst dieses Gefühl nicht! Also sage mir nicht, was ich sprechen darf!“
Plötzlich vernahm ich ein leises Klopfen. Carol betrat Mums Zimmer. „Guten Morgen.“
„Meine Kleine.“ Mum streckte ihr die Arme entgegen.
Carol lächelte leicht als sie die Hände ihrer Großmutter ergriff. „Hast du gut geschlafen?“
„Nein.“
„Das tut mir leid.“
„Mir auch.“ Mum betrachtete Carol. „So jung. Wie viel würde ich dafür geben noch einen einzigen Tag so jung und gesund zu sein…“
Meine Tochter und ich wechselten einen kurzen Blick. „Grandma, Jenny ist gestern angekommen. Meine Schwester…“
„Ich weiß, wer Jenny ist!“ Fuhr Mum Carol ins Wort.
„Entschuldige…“ Sie blickte auf ihre Zehenspitzen.
Mum wandte sich an mich. „Würdest du mir einen nassen Waschlappen bringen? Meine Stirn verglüht beinahe.“
Ich nickte und eilte ins Badezimmer. Als ich zurückkam, saß Carol auf dem Stuhl neben dem Bett und unterhielt sich mit Mum über den Geschmack des Tees.
„Würdest du so etwas trinken? Sei ehrlich!“
„Nun…wenn es mir helfen würde…“ antwortete Carol zaghaft.
Mum räusperte sich und schüttelte den Kopf. „Du bist schlimmer als deine Mutter.“
„Wir wollen dir nur helfen.“ Erklärte ich leise, während ich den Waschlappen auf ihre Stirn legte.
„Setz dich, mein Schatz.“ Sie deutete auf den Sessel auf der anderen Seite des Bettes. Ich folgte ihrer Anweisung. „Rory, Carol. Eure Anwesenheit hilft mir mehr als jeder Tee und jede Tablette.“ Sie lächelte.
Wir tauschten einen verwunderten Blick aufgrund dieses plötzlichen Stimmungswechsels.
Mum strich über Carols Handrücken. „Du hast die Märchen geliebt. Ich habe dir immer vorgelesen…“
Carol erwiderte ihr Lächeln. „Das waren die schönsten Stunden meiner Kindheit.“
---------- Flashback Lorelai ---------
„So stimmt das nicht.“ Die vierjährige Carol runzelte skeptisch die Stirn.
Ihre Großmutter strich ihr liebevoll über die rosige Wange. „Doch, genauso ist es wirklich passiert.“
Carol schüttelte energisch den Kopf. „Nein. Im Buch steht, dass der Prinz das Mädchen rettet und nicht das Mädchen den Prinzen.“
Lorelai grinste. „Dieses Buch hat eindeutig ein Mann verfasst. Deine Grandma weiß, wie es wirklich passiert ist.“
„Das Mädchen hat es wirklich gegeben?“
Sie küsste die Stirn ihrer Enkeltochter und erwiderte lächelnd: „Das Mädchen gibt es noch. Es lebt mit seinem Prinzen in einem Schloss im verschneiten Zauberwald.“
Carols Augen leuchteten. „Besuchen wir die beiden?“
„Natürlich. Aber erst musst du deinen Mittagsschlaf halten. Sowie du es deiner Mum versprochen hast.“
„Ich bin gar nicht müde.“
„Ich weiß, mein Schätzchen.“
„Wir müssen es Mum doch nicht sagen…“ Carol grinste verschwörerisch.
„Schätzchen…“
„Bitte! Nur noch eine Geschichte!“ Sie blickte ihre Großmutter flehend an.
Diese ließ sich schließlich erweichen. „Na gut. Das ist aber wirklich die letzte.
--------- Flashback Lorelai Ende ---------
Mum lächelte. „Du warst ein goldiges Kind und so offen für mein Erzähltalent.“
Carol schmunzelte. „Deine Märchen waren die Besten.“
„An mir ist eine fantastische Kinderbuchautorin verloren gegangen. Kann du dich noch an meine Geschichte vom Paradies erinnern?“
„Die hast du Matt und Jenny erzählt. Ich musste mich noch mit deinen veränderten Märchenversionen zufrieden geben.“ Carol zwinkerte grinsend.
Mum überlegte kurz. „Richtig. Jenny war verrückt nach den Engeln und Eden.“
--------- Flashback Lorelai ---------
Lorelai goss den heißen Kaffee in eine große Kanne und stellte diese am Wohnzimmertisch ab. Sie beobachtete ihren Enkelsohn, welcher sich hinter der Couch auf Lauer legte, amüsiert. „Wieder auf Verbrecherjagd?“
„Wir haben ihn beinahe. Sie müssen sich nicht fürchten, Madam.“
Lore betrachtete den elfjährigen lächelnd und verließ den Raum um nach ihrem jüngsten Enkelkind zu sehen. Als sie am Telefon vorbei ging, überlegte sie kurz, ihre Tochter anzurufen, entschied sich jedoch dagegen. Rory war es schließlich, die sich nicht mehr gemeldet hatte. Sie musste es nun auch sein, die sich wieder meldete.
Lorelai fand Jenny in einem Meer von Blüten sitzend im Vorgarten vor.
„Was machst du denn da, mein Baby?“
Das Mädchen reichte seiner Großmutter ein Veilchen. „Für dich.“
Lore setzte sich lächelnd zu ihr. „Vielen Dank.“ Sie strich ihr sanft durch ihr glänzendes Haar.
„Ich hab dich lieb, Grandma.“ Jennys Augen strahlten.
Ihre Großmutter versuchte die aufkeimenden Tränen zu unterdrücken. Sie sieht aus wie ihre Mutter.
Lorelai nahm ein anderes Veilchen und steckte es in Jennys Haar. „Nun, siehst du aus wie eine Prinzessin, mein kleiner Engel.“
Jenny lächelte vergnügt. Plötzlich hielt sie inne. „Gibt es denn Engeln?“
„Natürlich. Sie wachen täglich über dich.“
Jenny runzelte die Stirn. „Auch über dich und Grandpa?“
„Natürlich. Genau wie über deine Mum, deinen Dad, Carol und Matt.“
„Aber nicht über Linda?“ Linda war Jennys ehemaliges, verhasstes Kindermädchen.
Lorelai schmunzelte. „Doch, auch über Linda. Über alle Menschen.“
„Und was ist mit den Tieren?“ Jenny blickte besorgt auf Babettes neue kleine Katze, welche gerade aus dem Nachbarshaus gelaufen war.
„Auch die Tiere haben ihre Engel.“ Erklärte ihre Großmutter ruhig.
„Wo wohnen die Engel?“
„Im Paradies. Dem Garten Eden.“
„Wo ist der? Gehen wir hin? Ich möchte so gerne einen Engel sehen!“
„Ihr Zuhause ist geheim. Du musst erst versprechen, es keinem zu verraten…“ Lorelai blickte sie verschwörerisch an.
Jenny hob die Hand. „Gilmore Ehrenwort!“
„Okay, dann werde ich dir zeigen, wo sie leben.“ Lore deutete auf den Rest der Wiese und den Bäumen vor ihnen. „Wir sind bereits hier.“ Sie lächelte. „Kannst du sie spüren?“
---------- Flashback Lorelai Ende ----------
„Auch deine Mum mochte meine Geschichten, musst du wissen.“ Erklärte Mum.
Carol wandte sich lächelnd an mich. „Du hast mir nie davon erzählt.“
--------- Flashback ---------
Ich kuschelte am Schoß meiner Mutter. Diese strich mir liebevoll durch mein Haar, bevor sie weiter erzählte. „Und sie lebten glücklich…bis ans Ende ihrer Tage.“
Ein Lächeln huschte über meine Lippen. „Erzähle es mir noch einmal.“
Mum schmunzelte. „Du kannst es nicht oft genug hören.“
„Noch einmal.“ Jauchzte ich vergnügt.
Mum küsste sanft meine Wange. „Es war einmal, vor langer Zeit…“
--------- Flashback Ende ---------
„Doch die Jahre vergingen. Wir wurden älter und unser Leben veränderte sich...“ Mums Augen blickten ins Leere.
--------- Flashback Lorelai ---------
Rory ließ die Tür krachend ins Schloss fallen.
Lorelai starrte ihr ungläubig nach. Das konnte nicht sein. Das konnte nicht wirklich passiert sein. Ihr Baby würde nicht einfach gehen. Nicht auf diese weise.
Sie spürte die heißen Tränen nicht. Ihr Körper war erstarrt. Sie wollte rennen. Den Wagen aufhalten. Doch sie konnte sich nicht bewegen.
Als der Motor gestartet wurde, löste sich die Starre. Sie rannte aus dem Haus „Rory!“
Das Auto fuhr mit Vollgas am Haus vorbei.
Ihr Körper zitterte. Sie bemerkte es kaum, als sie langsam das Gleichgewicht verlor und auf die Knie sank.
Das Gras war immer noch feucht vom Regen. Doch auch das spürte sie nicht.
Luke legte seine Arme um sie. „Sie wird anrufen.“ Er versuchte überzeugend zu klingen.
Diesmal würde sie es nicht tun. Lorelai wusste es. Sie presste ihr Gesicht an Lukes Brust und schluchzte.
--------- Flashback Lorelai Ende ---------
Meine Finger zitterten. Ich versuchte die aufkeimenden Tränen zu unterdrücken.
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