Wenn du glaubst,
das sind viele Verwandten solltest du meine ganze Familienliste sehen
Danke ihr Lieben für das tolle Feedback!
Diesen Teil widme ich Ssandy, die ganz erheblich dazu beigetragen hat, dass dieser Teil überhaupt zustande kam: Dankeschön *bussi*
Teil 27
âOkay, können wir jetzt bitte gehen?â quengelte Lorelai und zupfte Luke am Ãrmel.
Der verdrehte nur die Augen und lieà sich breitwillig hinaus zum Auto schleifen. Nachdem sich alle verabschiedet hatten â was ziemlich lange dauert, wenn man bedenkt, dass man doch niemanden vergessen kann im Bussi-Bussi-Ritual - stiegen Luke, Lorelai und Rory wieder in den Truck und fuhren in Richtung Heimat.
Lorelai starrte aus dem Fenster und schwieg. Rory saà zwischen den beiden und las ein Buch und Luke versuchte sich zusammenzureimen, wieso Lorelai so still war und nicht ständig quasselte oder am Radio fummelte.
Er stupste Rory mit dem Ellbogen an und warf einen fragenden Blick in die Richtung ihrer Mutter doch Rory zuckte nur mit den Schultern und machte ein ratloses Gesicht.
âLorelai? Gehtâs dir gut?â Luke versuchte, ihr die Hand aufs Knie zu legen, doch Rory in der Mitte war im Weg, obwohl sie sich so dünn wie möglich machte.
âMhm ja, alles bestensâ log Lorelai
âMom lüg uns nicht an, du hast die Bambi-Stimmeâ
âIch hab auf gar keinen Fall die Bambi Stimme!â rief Lorelai entrüstet âRaus damit Mutterâ Lorelai seufzte und setzte dann zu einer Erklärung an âWeiÃt du irgendetwas über deine Nana? Ich meine nicht Trix, sondern Momâs Mutter.â Rory schüttelte den Kopf
âSie war toll, eine Oma wie im Bilderbuch, sie hat sich immer um mich gekümmert, wenn ich krank war, hat mir Geschichten vorgelesen, mich von der Schule abgeholt, mich getröstet wenn Pappa wieder böse auf mich war weil ich etwas angestellt hatte.â
âWas ist mit ihr passiert? Wieso weià ich nichts von ihr Mom?â
âIch sprech nicht gern darüber Schatz. Weil es noch immer sehr wehtut, überhaupt daran zu denken. Sie war krank, psychisch, nicht physisch, sie war manisch-depressiv und ständig im Krankenhaus. Sie hat Aktionen geschossen, das kannst du dir nicht vorstellen, hat ihren eigenen Sohn und Schwager übelst beschimpft und ist in unserer StraÃe schreiend herumgelaufen. Doch davon hab ich nie etwas mitbekommen. Das ist mir alles später erzählt worden, ich nehme mal an sie dachten, ich könnte das nicht handlen oder was weià ich. Tabuisieren, das ist die Spezialität der Gilmores. Zumindest die meiner Mutter. Wie auch immer, als ich 11 war ist sie dann für zwei Wochen verschwunden.â
Rory sah ihre Mutter gespannt an und auch Luke spitzte die Ohren
âTja, niemand wusste genaueres, aber alle haben vermutet dass sie sich verschanzt hatte um in Ruhe eine Ãberdosis zu nehmenâ
âOh mein Gottâ flüsterte Rory
âNach zwei Wochen hat die Polizei einen Hundesuchtrupp ausgeschickt, der sie dann im Wald in der Nähe von ihrem Haus gefunden hat. Sie hat tatsächlich eine Ãberdosis Schlaftabletten genommen⦠in einem Zahnputzbecherâ¦â Lorelaiâs Stimme versagte und sie schluchzte.
Rory legte geschockt ihre Hand um die Schultern ihrer Mutter und streichelte ihr übers Haar.
âMom, das⦠ich wusste nicht.. ich hatte ja keine Ahnung!â
âUnd deswegenâ Lorelai schniefte âWollte ich auch nicht zum Friedhof, denn sie ist auch dort begraben und die Erinnerungen kommen alle wieder wenn ich so ihr Grab ansehe und die Tatsache, dass sie in all den groÃen Momenten meines Lebens nicht da war oder da sein wird, dass du diese groÃartige Frau nie kennen gelernt hast und dann fällt mir immer diese dämliche Lied ein, bei dem ich immer heulen muss, weil es so genau passt: âGroÃvater, kannst du nicht runterkommen auf einen schnellen Kaffee? GroÃvater, ich möchte dir soviel sagen was ich erst jetzt verstehââ Und dann erinnere ich mich wieder an all die schönen Erlebnisse und es tut so weh, es tut so unglaublich weh, Rory!â
Luke räusperte sich, auch er hatte einen dicken Kloà im Hals
âLorelai es tut mir so leid dass ich dich heute hierher geschliffen habe, ich wusste nicht, dass dich das so verletzen würde, ich hatte keine Ahnung! Ich fühle mich so mies deswegen!â
âLuke, es ist schon okay, ich wäre nicht gegangen wenn ich es nicht gewollt hätte. Es tut zwar weh, die ganzen Erinnerungen wiederkommen zu lassen, aber wenn ich es noch länger unterbewusst in mich hinein gefressen hätte, wäre ich irgendwann explodiert und so kann ich es rauslassen. Danke Schatzâ
Dankbar nahm sie das Taschentuch von Rory und schnäuzte sich. Sie grinste âDie Elefantenpatrouille naht!â
Rory musste auch lachen und wischte sich die Tränen aus den Augen âDanke Mom, dass du mir das erzählt hast!â Lorelai lächelte ihre Tochter an und wandte sich dann an Luke
âLuke? Kannst du uns bitte zuhause absetzen, ich möchte rory ein paar Bilder zeigen aus meiner Kindheitâ
âIch dachte, du hättest alle verbrannt?â âTs, nicht doch, das hab ich doch nur meiner Mutter erzählt, damit sie die Baby Schrägstrich Nacktfotos nicht ständig auf ihren Cocktailparties herzeigt! Das war traumatisch, glaubs mirâ
âDas scheint wohl in der Familie zu liegenâ murmelte Rory und Luke schmunzelte
âJa klar setze ich euch zuhause ab, ich muss leider zurück ins Diner, aber wie ich euch zwei Plagegeister kenne, kommt ihr sowieso nachher noch vorbei! So, da sind wirâ er hielt vor dem Gilmoreâschen Haus.
âBis später Luke!â Lorelai hüpfte wieder gutgelaunt aus dem Truck und Rory folgte ihr
âCiao, bis später, wenn ich das hier überlebe!â sie überdrehte die Augen in Richtung Lorelai, die im Eins-Zwei-Wechselschritt auf das Haus zuhoppelte.
Luke sah seinen Girls nach bis sie sicher im Haus angekommen waren und fuhr dann weiter zum Diner, wo schon die Hölle los war.
Als Luke das Diner betrat, wandten sich alle Köpfe zu ihm um, alle mit einem riesigen Grinsen im Gesicht.
Er blieb wie ertappt stehen, sah sich um und runzelte die Stirn. Alle warteten schon auf das Donnerwetter und zogen schon die Köpfe ein, doch auf Luke Gesicht breitete sich auch ein groÃes Lächeln aus und er rief âGratis Kaffee für alle!â
Die Gäste fingen an zu jubeln und das Diner glich mehr einer Riesenparty als irgendetwas anderem. Luke hatte alle Hände voll zu tun Gäste zu bedienen und Glückwünsche entgegenzunehmen.
In einer ruhigeren Phase kam Miss Patty zu ihm rüber geschlendert und beugte sich verschwörungsvoll über den Tresen. Sie schob ein eingewickeltes Päckchen zu ihm rüber und zwinkerte ihm stumm zu. Neugierig öffnete Luke das Geschenk, nahm ein Buch heraus, las den Titel und lief knallrot an.
âPatty!!â zischte er, doch diese kicherte nur und sagte
âDu hast jetzt ein ganzes Stück Arbeit zuhause, das weiÃt du doch, und dieses Buch hält sogar sie auf Trab!â
Luke verschluckte sich fast und fing an zu husten. Miss Patty klopfte ihm lächelnd auf den Rücken und verzog sich dann an ihren Tisch zurück, an dem schon Babette und die anderen Tratschtanten saÃen. Miss Patty sagte ihnen etwas und alle begannen zu kichern wie Schulkinder.
Luke nahm das Buch wieder unterm Tresen heraus und sah darauf, eine gewisse Röte schlich sich wieder auf sein Gesicht als sein Blick über die Vorderseite glitt
â
Das komplette Kamasutra â 1001 Stellung für jung gebliebene Liebespärchen.â
Er wähle eine wohlbekannte Nummer und wartete, bis jemand abhob und er flüsterte ins Telefon:
âDu glaubst nicht, was Miss Patty mir gerade gegeben hatâ¦.â