hey, also danke für euer feedback, das ja gröÃtenteils positiv war! :knuddel:
also, eigentlich wollte ich diesen teil ja gestern schon posten, bin aber nicht dazu gekommen, deswegen ist der zweite teil des ersten teil
jetzt hier:
Als Jess am Nachmittag nach Hause kam, fand er Rory schlafend auf dem Sofa vor. Er vergewisserte sich kurz, dass seine Tochter ruhig schlief, und machte sich dann in der Küche etwas zu Essen. Während er Erdnussbutter auf sein WeiÃbrot schmierte, fiel sein Blick auf die Uhr, die ihm unmissverständlich sagte dass er zu spät dran war - also machte er sich wieder auf den Weg nach drauÃen und ins Diner.
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"Luke, bitte. Nimm einfach den verdammten Baum und lass uns hier verschwinden, es ist schweinekalt!" Jess stand inmitten von Bäumen, die nur darauf warteten von Leuten gefällt und mitgenommen zu werden, um dann über Weihnachten in der Ecke zu stehen und mit Kugeln geschmückt zu werden, und hauchte sich in die kalten Hände. Er hatte schon längst einen Baum ausgesucht, nachdem er einfach zielstrebig auf den Nächstebesten hingegangen war und angefangen hatte zu sägen. Luke hingegen musste sich an die strikten Anweisungen Lorelais halten, und so wie er es sah, entsprach keiner der anwesenden Bäume ihrem Idealbild.
"DU bist ja auch nicht derjenige, der mit den Folgen zu rechnen hat", sagte er und stapfte um einen groÃen, buschigen Baum herum.
"Also, dass du so unter dem Pantoffel stehst, -"
"Tu ich gar nicht!", sagte Luke genervt.
"Ah, bin wohl auf ne empfindliche Ader gestoÃen, was?" Jess grinste süffisiant. "Ich seh schon, wer bei euch der dominantere ist."
"Halt den Mund und hilf mir beim Sägen, wir nehmen den hier." Luke deutete auf den Baum neben ihm, ein groÃer, ausladener aber nicht zu buschiger, und sah Jess auffordernd an. Dieser zog die Brauen hoch und musterte ihn kritisch. "Na, der entspricht aber nicht dieser Zeichnung."
"Wenn er wie dieses Bild hier aussiehen soll können wir auch ein Kindergartenkind fragen, ob es uns einen Baum auf ein Stück Pappe malt, das kommt aufs gleiche heraus." Luke hob den gefällten Baum an und forderte Jess auf, dasselbe zu tun. Er erntete ein Vogelzeigen seines Neffen, der seinen eigenen Baum zum Ausgang schleppte.
"Wie geht es dir?", fragte Luke unvermittelt, als sie in seinem Truck saÃen und auf der holprigen LandsraÃe Richtung Heimat fuhren.
Jess hob die Schultern. "Wie soll´s mir denn gehen? Es ist Winter, aber ich bin kerngesund, denn ich hab immer schön mein gesundes Essen gegessen und täglich mein Actimel getrunken." Er sah aus dem Fenster, um weitere Fragen zu vermeiden.
Doch Luke lieà nicht locker. "Jess, mach mir nichts vor, du weiÃt genau wovon ich rede."
"Luke, was willst du denn hören?" Jess wandte sich wieder zu seinem Onkel um. "Seit sie da ist, haben Rory und ich kaum geschlafen, ich habe so viel Ahnung von Babys wie von Chinesischen Zeichen, und mal im Ernst, kannst du dir mich als Vater vorstellen?"
Luke schwieg eine Weile, bevor er antwortete. "Aber du bist nicht weggelaufen. Du bist immer noch da, das zeigt doch etwas", sagte er langsam. "Ich mein, klar müsst ihr euch an die neue Situation gewöhnen, aber das packt ihr. Ich mein, ich werde auch bald Vater, denkst du, ich werde mich besser anstellen als du?"
Jess musste lachen. "Im Ernst? Ich denke, du wirst dich noch dümmer anstellen!"
Eine Woche später:
Rory hängte die letzte Kugel auf, trat einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk. Der vorher noch grüne Baum strahlte jetzt in den schillernsten Farben. Dicke Kugel hingen von seinen Zweigen, die das Licht reflektierten, ebenfalls eine Lichterkette. Zufrieden lächelte Rory und stellte sich im Geiste schon die Geschenke vor, die dort liegen würden.
"Oh mein Gott." Jess´ Gesichtsausdruck verriet leichtes Entsetzten, als er den Baum sah. "Was ist das denn?"
"Das, mein lieber, ist ein Baum. Und morgen werden dort sicherlich sehr viele Geschenke für mich liegen", sagte Rory grinsend.
"Findest du das nicht ein bisschen übertrieben?", erwiederte Jess zweifelnd. "Ich mein, man erkennt ja kaum noch dass der Baum grün ist. Und was ist das?" Er trat näher uns stupste gegen eine Figur.
"Das ist eine Elfe, und zweifle nicht an meiner Baumgestaltung, denn Mum und ich haben jedes Jahr so einen Baum, und ich find ihn schön."
Jess riss sich vom Anblick des Baumes los und ging in die Küche.
"Wie habt ihr denn Weihnachten immer gefeiert?" Rory ging hinter Jess her. Er hob die Schultern.
"Mit ´ner Flasche Schnaps und einem blauem Auge. Oder ner Party, wo wir hinterher besoffen mit irgendjemandem im Bett gelandet sind", sagte er schroff. "Obwohl, ich glaube ich kann mich an ein paar Male erinnern, wo es eigentlich recht gut gelaufen ist, aber da war ich jünger."
Rory biss sich auf die Unterlippe. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Jess eine so schlimme Kindheit hinter sich hatte, wenn sie Liz sah. Sie legte die Arme von hinten um Jess und legte den Kopf auf seine Schulter. "Dann wird dieses Weihnachten eben besser", sagte sie leise.
Zur selben Zeit im Gilmor´schen Haus:
"Lorelai, nein! Nicht noch eine Elfe, Kobold oder Wichtel. Es reicht schon, dass der singende Rabbi eine dämliche Mütze mit einem noch dämlicherem Bart aufhat." Luke nahm den Kartons mit den Baumanhängern und stellte ihn in die Ecke.
"Och Luke, sie doch nicht so miesepetrig. Ich hab oben auch noch eine Mütze mit passendem Bart in deiner GröÃe."
"Wehe." Luke setzte sich auf die Couch und nahm einen Schluck seines Bieres. "AuÃerdem ist es schon spät, die Elfen wollen schlafen und nicht aufgehangen werden."
Lorelai setzte sich neben ihn und zog die Beine unter. "Das stimmt nicht, denn das sind nachtaktive Wesen. Wenn du später hier runter kommst, wirst du sie flüstern hören, und wenn du dich zu erkennen gibst, dann zeigen sie mit dem Finger auf dich und rufen: 'Das ist der Mann, der es verhindert hat, dass unsere Freunde bei uns hängen!' Selbst Elfen wollen Weihnachten nicht alleine sein, die haben auch Gefühle."
Luke seufzte. "Würdest du bitte aufhören, von Baumanhängern zu reden?"
"Schon gut." Lorelai grinste und küsste ihren Freund innig. "Also", sagte sie als sie sich wieder voneinander lösten, "morgen Abend. Du, ich, und der Weihnachtsmann. Ich hoffe, du hast auch genügend Geschenke für mich, um mich zufriedenzustellen, wenn schon der Baum so mickrig ist."
Luke legte stöhnend den Kopf in den Nacken.
In der Nacht wurde Rory unsanft aus dem Schlaf gerissen, als sie Vada Weinen hörte. Neben ihr brummte Jess und zog sich die Decke über den Kopf. Verschlafen stand Rory auf und ging zur Wiege. Sie holte Vada heraus und schaukelte sie leicht in ihrem Arm. Immer noch halb im Schlaf setzte Rory sich mit Vada auf die Bettkante und fing an, sie zu stillen. Währenddessen drang Jess´ Schnarchen zu ihr durch.
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Am nächsten Morgen schlug Rory die Augen auf und sah auf den Wecker. Es war noch recht früh, aber Vada war schon wach. Rory holte sie aus der Wiege und legte sich mit ihr wieder ins Bett. Vorsichtig bettete sie sie in ihrem Arm und strich ihr sachte über die kleine Nase. Vada schloss die Augen und schmatzte leise. Der kleine Flaum auf ihrem Kopf deutete jetzt schon darauf hin, ebenso dunkel zu werden wie die Haare von Jess. Sie drehte den Kopf zu ihm, doch er zersägte immer noch einen Wald. Seufzend wandte sich Rory wieder dem Baby zu, dass die Augen wieder geöffnet hatte und sie ansah. Jess war noch nie in der Nacht aufgestanden, um Vada zu beruhigen, überhaupt, er hatte sich bisher nur sehr wenig um ihre Tochter gekümmert. Rory drehte sich wieder zu Jess und tippte ihm auf die Schulter. Er rührte sich nicht, auch nicht, als sie fester tippte. SchlieÃlich legte sie Vada in seinen Arm. Die Kleine strampelte mit den Beinen und saugte an ihrem Schnuller. Als sie Jess´ Arm traf, schlug er jedoch die Augen auf. Desorientiert sah er sich um und entdeckte Vada in seinem Arm. Verwundert sah er auf und Rory an, die neben ihm lag und ihn beobachtete. "Hey", sagte er immer noch verschlafen und sah wieder auf Vada runter. "Wie kann man jetzt schon so wach sein? Und was macht sie eigentlich hier?" Er rieb sich über die Augen. Rory grinste. "Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, bringt man den Berg zum Propheten." "Ahja." Jess richtete sich auf und drückte ihr Vada in die Arme. "Ich muss duschen." Seufzend sah sie ihm hinterher.
"Jess, kannst du auf Vada aufpassen, ich will gleich zu Mum gehen", sagte Rory, während sie frühstückten. Jess sah sie nicht begeistert an. "Kannst du sie nicht mitnehmen?", fragte er stirnrunzelnd. Rory erwiederte seinen Blick. "Es ist doch nicht zu viel verlangt, wenn du für eine Stunde auf unser Kind aufpasst, oder?" Jess verdrehte die Augen. "Reg dich nicht unnötig auf Rory." "Unnötig? Ich habe mich die ganze Zeit seit Vada hier ist um sie gekümmert, Jess! Und so weit ich weiÃ, hast du das kein einziges Mal getan!" Rorys Stimme wurde lauter und sauer verschränkte sie die Arme vor der Brust. Jess stand kopfschüttelnd auf und räumte seinen Teller in die Spüle. "Rory, ich weià dass Vada meine Tochter ist, du musst mich nicht daran erinnern." "Dann kümmer dich dochmal auch um sie, denn ich gehe jetzt." Rory nahm ihre Jacke und ging.