hey! hier ist also noch der teil, und um ChrissiTine zu zitieren, bevor
Zitat:unser Nachbarland zehn Tage in den Genuss deines Aufenthalts kommen wird.
:biggrin: :biggrin:
[B]Teil 10:
[/B]So verging die Zeit. Chris reiste wieder ab, mit dem Versprechen sich öfter zu melden, ein neues Jahr brach an. Jess´ Ferien waren zu Ende, Lorelais Bauch wuchs weiter. Rorys Nächte waren weiterhin zu kurz und Vada, die sich inzwischen eingelebt hatte, weckte sie sehr oft. Auf die Unterstützung ihrer Freundes konnte sich Rory nicht verlassen, da der früh aufstehen musste um in die Schule zu gehen. Also war sie diejenige, die ihre Tochter stille, wickelte, durch die Wohnung trug, in den Schlaf wiegte und selbst mehr als oft dabei fast wieder einnickte.
"Ah, Frucht meiner Lenden, komm zu deiner Mutter und erzähl ihr wie es sich anfühlt, nicht eine Tonne zu wiegen, keine angeschwollenen FüÃe zu haben und durch die Türen zu passen zu können", empfing Lorelai sie und Vada im Inn, wo sie zum Mittag verabredet waren.
"Gegenfrage: Erzähl deiner müden Tochter, wie es sich anfühlt, ausschlafen zu können, auch mal etwas anderes tun zu können als ein Baby zu tragen, und einen Freund zu haben, der einem hilft und nicht nur nachts friedlich schnarcht."
Lorelai führte sie in den Speisesaal und nahm Vada aus ihrem Kinderwagen. "Ok, lassen wir das 'wem geht es schlechter Spiel'", sagte sie und setzte sich mit ihrer Enkelin auf dem Schoà an den Tisch. "Ich hoffe, du hast Hunger mitgebracht, denn Sookie hat sich heute mal wieder selbst übertroffen. Zum Nachtisch hab ich Grüchte um eine Doppel-Schoko-Torte mit kandierten Früchten gehört, also unsere Gäste werden besser bedient als der Papst. Vielleicht kommt er ja bald vorbei." Lorelai grinste und sah Rory erwartungsvoll an, die sie jedoch nur ansah. "Oh, ja. Der Papst", sagte sie schlieÃlich und unterdrückte einen Gähner. "Sicher steht er bald vor eurer Tür und will Sookies Essen probieren."
"Rory, das geht nicht, wach auf!" Lorelai runzelte die Stirn. "Soll ich dir einen Kaffee holen?" Sie lieà ihre Tochter nichtmal zu Wort kommen, sondern ging einfach mit Vada im Arm in die Küche.
"Ooh, da ist ja die süÃe Kleine", sagte Sookie freudig und kam zu ihnen. Sie strich Vada über die Wange, die sie groà ansah. "Wirklich niedlich. Sie erinnert mich sehr an Rory damals." Lorelai lächelte. "Da kann man ja schon auf Gedanken kommen", sagte Sookie und ging wieder an den Herd. "Ich mein, Davey wird immer gröÃer und eigenständiger, und so ein kleines Baby wäre doch noch sehr schön."
Lorelai sah sie erstaunt an. "Na ja, du weiÃt ja was Jackson gesagt hat, vier in vier."
"Ja, das hat er." Sookie drehte sich zu ihrer besten Freundin um. "Ich glaube, ich bin bereit für ein weiteres Kind." Lorelai lächelte.
"Also, hier dein Muntermacher." Lorelai schob Rory die Tasse hin, die von ihr dankbar angenommen wurde. Während sie trank, beobachtete Lorelai sie kritisch. "Rory, du siehst so müde aus."
"Ist das ein Wunder, bei einem Baby, welches mich Nachts liebend gerne aufweckt?" Rory lieà die Tasse sinken und sah Lorelai an.
"Ich sage ja nur, was mir auffällt. Kann Jess sich nicht auch mal um Vada kümmern?"
Rory seufzte. "Mum, er hat Schule, sein Abschluss ist bald, da muss er ausgeschlafen sein. AuÃerdem kümmert er sich inzwischen etwas mehr als vorher. Ich bin es einfach nur nicht gewohnt, so oft aufzustehen. Aber ich komm schon klar."
Wenig überzeugt, jedoch einsehend, dass es im Moment nichts brachte weiter mit Rory über das Thema zu reden, nickte Lorelai und lenkte das Gespräch in eine andere Richtung.
Als Rory nach Hause kam, war Jess noch nicht da. Da Vada recht ruhig war, stillte Rory sie auf dem Sofa und legte sich dann mit ihr auf dem Bauch hin. Eine Weile sahen sie sich einfach an, bis Rory lächelte und Vada über den Kopf strich, ihr einen Kuss auf die Wange drückte und dann nach einer Weile mit ihr einschlief.
Kopfschüttelnd sah Jess Rory und Vada, die fest am Schlafen waren und ging in die Küche. Er nahm sich etwas zu Essen und setzte sich an den Tisch, um wohl oder übel seine Hausaufgaben zu machen. Als diese Pflicht erledigt war, schliefen die beiden immer noch und Jess langweilte sich. Es war Freitag Abend und sie konnten nichts machen auÃer sich um ein Baby zu kümmern. Ok, in Stars Hollow konnte man auch so nicht sehr viel unternehmen, aber sie waren sonst nicht so gebunden gewesen. SchlieÃlich nahm Jess das Telefon, und nach ein paar Minuten schrieb er Rory einen Zettel, nahm seine Jacke und verlieà die Wohnung.
"Hey man", wurde er von Dave begrüÃt. "Komm rein."
"Also, wie läuft es?", fragte Dave nach ein paar Bieren, reichte Jess ein neues und ein Feuerzeug und setzte sich wieder neben ihn. Fragend sah er ihn an. Jess erwiederte den Blick nicht, sondern nahm sich viel Zeit beim Anzünden der Zigarette. Er stieà den Rauch aus und drehte seine Flasche in den Händen.
"Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung", sagte er schlieÃlich. "Ich meine ein Baby. Jede Nacht werden wir von ihr geweckt, und ich hab keine Ahnung von Kindern, auÃerdem kommt mein Abschluss immer näher, und mit Rory ist ... totale Flaute. Wir haben so gut wie keine Zeit für uns alleine, und wenn dreht es sich um Vada, oder wer sich um sie kümmern soll." Er schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck Bier. "Vor allem denkt jeder, dass er mir reinreden kann, wie ich mich um sie zu kümmern hab. Ich mein, ich bin doch da, das ist doch mal was." Er seufzte tief auf. "Themawechsel."
"Na gut, wenn wir schon mal dabei sind", fing Dave an. "Ich habe eine Entscheidung gefasst."
Jess hob die Brauen, als Dave es ihm erzählte. "Echt? Wow."
"Hey", begrüÃte ihm Rory flüsternd. "Sei leise, Vada ist vorhin eingeschlafen." Er nickte und setzte sich zu ihr. "Wie war es bei Dave?", fragte Rory und lehnte den Kopf gegen seine Brust. Jess strich ihr über den Rücken.
"Ganz ok. Sorry dass ich einfach so abgehauen bin, aber ich wollte dich nicht wecken."
Rory nickte und küsste ihn. "Ist schon in Ordnung. Vada war erstaunlicherweise recht lieb." Jess nickte und zog sie in einen weiteren Kuss. Rory schloss die Augen und legte ihre Hand an seine Wange. Sachte strich sie mit dem Daumen darüber und vertiefte den Kuss. Es war schon so lange her, dass sie Zeit für sich gehabt hatten. Nach einer Weile zog Jess sie auf seinen Schoà und legte die Hände an ihre Hüften. Als der Sauerstoff zu knapp wurde, lösten sie sich voneinander und sahen sich in die Augen. Rory lehnte die Stirn an Jess´. "Ich liebe dich", sagte sie leise. Jess zog sie wieder zu sich und küsste sie mit mehr Leidenschaft. Seine Hände glitten unter Rorys Pulli.
Plötzlich drang Vadas Weinen zu ihnen durch und sie lösten sich voneinander. Rory und Jess sahen sich an. "War ja klar, dass sie jetzt anfangen muss zu Weinen", murmelte Rory, als sie von Jess aufstand und ins Schlafzimmer ging.
"Tzz, da macht sie so ein Theater um nichts", sagte sie, als sie wieder kam. "Ich glaube, da sind Lorelais Gene voll und ganz durchgeschlagen." Kopfschüttelnd blieb Rory vor Jess stehen. "Es ist spät, ich geh ins Bett." Sie sah ihn fragend an, er nickte, dann verschwand Rory im Bad.
Als sie beide im Bett lagen, rutschte Rory an Jess heran und verschlang ihre Finger mit seinen. "Wir sollten mal wieder etwas zusammen machen, nur wir beide", sagte sie leise, um Vada nicht zu wecken. "Vielleicht kann Mum ja mal einen Tag auf Vada aufpassen." Jess nickte und wenig später waren sie eingeschlafen. Auch wenn sie nach ein paar Stunden wieder durch ihre Tochter geweckt wurden.
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Morgens war nun immer ein kleines Gewusel. Da Vada recht früh wach wurde, sah Rory meinstens keine Möglichkeit weiter zuschlafen, also machte sie sich ebenfalls fertig. Das überschnitt sich jedoch meistens mit Jess´ Zeitplan, da er ungefähr zehn Minuten vor Schulbeginn aufstand. Dies bedeutete, dass manchmal alle drei sich ins Bad quetschten.
"Rory, geh mal da weg, ich muss an den Schrank." Jess drängte sich an seiner Freundin vorbei, die Vada aus dem Waschbecken hob und in ein Handtuch wickelte.
"Sei bloà nicht zu freundlich, Morgenmuffel."
Jess stöhnte genervt auf und zog sich ein T-Shirt an. "Rory, es ist verdammt früh morgens, und wir quetschen uns mal wieder zu dritt ins Bad, Vada hat uns ein dutzend Mal geweckt und ich schreib heute einen wichtigen Test, also: Nerv du mich nicht auch noch."
Rory, die sich inzwischen die Zähne putzte, sah ihn mürrisch an und strich Vada über den Bauch, als diese anfing, in ihrem Arm zu strampeln. Sie spülte sich den Mund aus. "Jess, lass deine Laune nicht an mir aus. Hast du denn genug geübt?"
"Ja, Mama."
Sie stöhnte. "Hör mal, heute ist wohl alles falsch was ich mache, oder?"
Jess drängte sich erneut an ihr vorbei und sah ihn den Spiegel. "Hey, lassen wir das ok? Ich hab jetzt echt nicht den Nerv um mich zu Streiten."
Rory zog Vada den zweiten Socken an und ging an ihm vorbei. Bevor sie aus der Tür gehen konnte, hielt Jess sie noch am Arm fest. "Hey", sagte er und zog sie in einen Kuss. Rory erwiederte ihn kurz, ging dann trotzdem ohne ein Wort nach drauÃen.
"Ich geh jetzt", sagte Jess, als er wenig später aus dem Bad ging und nach seinen Schuhen griff. Er sah Rory an. "Bei mir fallen die letzten beiden Stunden aus, wir könnten Vada bei Luke lassen, wenn du willst."
Rory schüttelte den Kopf. "Nein, ist schon in Ordnung. Ich meine, Mum hat erzählt dass er heute eh bei einem Lieferanten ist."
Jess hob die Schultern. "Wenn du meinst."
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"Mum, sieh mich nicht so an." Rory war wieder im Inn mit Vada und wich dem kritischen Blicken ihrer Mutter aus. "Kann ich dir sonst noch irgendwie helfen?"
"Ja. Du kannst mir sagen, was los ist."
Rory stöhnte auf. "Mum, bitte. Es ist nichts, was soll denn sein?"
"Das will ich ja von dir wissen." Lorelai sah sie eindringlich an. "Du siehst erschöpft aus."
"Vada weckt mich nunmal in der Nacht", sagte Rory leicht genervt. "Ich geh mal nach Sookie sehen."
Seufzend sah Lorelai ihr hinterher. Wem versuchte Rory hier eigentlich, etwas vorzumachen? Dachte sie wirklich, dass sie, Lorelai, nicht die dunklen Schatten unter Rorys Augen bemerkte? Dass sie nicht bemerkte, wie müde und gestresst ihre Tochte aussah? Es war doch mehr als offensichtlich, dass Rory langsam mit der Situation überfordert war. So gut sie sich auch bemühte, so liebevoll sie zu Vada war, es ging an die Grenze ihrer Belastbarkeit und ihrer Nerven. Ein anderthalb Monate altes Baby mit siebzehn war einfach nicht einfach, das wusste Lorelai aus Erfahrung. Aber das Rory mit ihr darüber nicht reden wollte, verstand Lorelai nicht. Sie redeten sonst über alles, selbst in der Schwangerschaft, aber jetzt?
"Hey, du hörst mir gar nicht zu", holte Rory sie wieder aus ihren Gedanken. "Sookie will uns sofort im Speisesaal sehen, um ihr Essen auszuprobieren, sonst droht sie uns mit hohen Strafen."
"Hohe Strafen? Meint so viel wie ...", fragte Lorelau stirnrunzelnd.
"Keks- Entzug", sagte Rory mit einem ernstem Gesichtsausdruck. Schnell beeilten sich die beiden, rechtzeitig zum Essen zu kommen.
"Urgh, ich bin so voll. Sookie hat mich gemästet; nie wieder gehe ich ins Inn." Rory legte Vada in ihrem Cosi ab und schleppte sich zum Sofa, auf das sie sich plumpsen lieÃ. Jess lachte nur und tätschelte ihren Bauch. "Bäh, lass das, oder willst du sehen was ich gegessen habe?" Rory rollte sich halb auf Jess und lehnte den Kopf an seine Brust. "Wie lief dein Test?", fragte sie mit geschlossenen Augen.
"Ich hab den Lehrern mein gesamtes Wissen dargelegt", sagte Jess und strich ihr über die Arme.
Rory seufzte leise und machte es sich in seiner Armbeuge bequem. "Gott, bin ich müde", gähnte sie. "Wie spät ist es?"
"Halb Sieben."
Rory brummte. "Hmm. Noch nicht spät genug um ins Bett zu gehen."
Vada saà vergnügt in ihren Cosi und strampelte leicht mit den Beinen. Rory beobachtete sie inzwischen. "Sie ist so süÃ", sagte sie. "Da kann man fast die ganze Anstrengung vergessen." Als ob sie es gehört hatte, fing Vada an zu Weinen und Rory stand seufzend auf um sie zu stillen. "Na ja, fast", murmelte sie.
Ein paar Stunden später sank sie erschöpft ins Bett.