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So und hier der neue Teil ^^
17. Kapitel : Clown Strike
"Ahhhhhhhhh...Oh mein Gott, oh mein Gott..." Lorelais Stimme schreckte beide hoch. Sekunden darauf kam Lorelai durch die Haustür gestürmt eine Hand vor den Augen, in der anderen ihre Handtasche. Rory war unter Jess hervorgekrochen und aufgestanden. Dieser hatte das mit einem enttäuschten Seufzer bemerkt und sich wieder aufrecht hingesetzt um seinen Blick über seine Schulter hinweg Lorelai zuzuwenden, die mit ihrer Hand vor ihren Augen an den Türrahmen im Durchgang zum Flur stieÃ.
"Verdammt...ahhh ich bin blind..." Wieder stolperte sie und suchte mit ihrer rechten Hand nach der Couch um sich dort festzuhalten. Als sie diese nicht fand, kam Rory auf sie zugestürzt und stützte sie.
"Mom, was ist denn passiert?"
"Ahh mein Kind, mein einziges Kind und ich werde es nie mehr sehen können..."
"Mom..."
"Ich bin blind Rory, geblendet...nie mehr fähig meine Augen zu öffnen... für immer gezeichnet..."
Rory stützte ihr Mutter und sah verwirrt zu Jess, dann ging ihr ein Licht auf.
"Du hast Paris gesehen.", stellte sie trocken fest und atmete laut aus. Lorelai nickte heftig. Jess, der wie Rory kurz zuvor einen verwirrten und enttäuschten Gesichtsausdruck hatte, konnte sich nun ein Grinsen nicht verkneifen.
"Mom, nehm die Hand wieder runter.", forderte Rory.
"Nein, dann erblinde ich, nein warte, ich bin schon blind..."
"Mom komm schon.."
"Nein."
"Mom..."
"Nein."
"Jess hat die Couch kaputt gemacht.", grinste Rory und blitzschnell nahm Lorelai ihre Hand von ihren Augen und schaute sich verwirt um.
"Hey, das ist nicht fair. Warum bin ich wieder der Sündenbock?", beschwerte sich Jess. Rory wollte schon zu einer Antwort ansetzen, als ihre Mutter sie unterbrach.
"Weil man es nur von dir erwarten würde.", meinte Lorelai ernst und wendete sich dann Rory zu. "Und du junge Dame... Warum hast du mich nicht vorgewarnt, dass Paris da drauÃen mit Brian steht und ...und ...und.. ich kann es nicht aussprechen."
"Sie stehen da drauÃen und...", begann Jess grinsend.
"Jess!", entfuhr es Mutter und Tochter gleichzeitig und der Angesprochene erntete zwei empörte Blicke.
"Ich wollte nur helfen.", gab er unschuldig von sich und zuckte mit den Schultern. In diesem Moment wurde die Haustür geöffnet und Paris kam herein. Mit zornigem Blick eilte sie auf Lorelai zu. "Gott was denken sie sich eigentlich dabei.."
"Ich frage mich eher was du dir dabei denkst...", rief Rorys Mutter aufgebracht und ging an Paris vorbei in Richtung Küche.
"Sie haben doch angefangen rumzuschreien.", rief Paris trotzig, während sie Lorelai in die Küche folgte. Rory sah kurz mit einem entschuldigenden Blick zu Jess, bevor sie sich auch durch den Flur in die Küche ging. Ihre Mutter hatte sich gleich wieder an der Kaffeemaschine zu schaffen gemacht und Paris stand mit verschränkten Armen vor dem Küchentisch.
"Ja, aber nur weil mich der Anblick so verschreckt hat, Paris. Konntet ihr nicht ein Schild aufstellen oder einen Rundbrief schicken, zur Not hätten es auch Signallichter getan. Alles nur damit ich das nicht sehen muss."
"Woher soll ich denn wissen, dass sie auf einmal auftauchen?"
"Entschuldige, aber ich wohne hier!"
"Wollen wir uns nicht alle erstmal beruhigen?", fragte Rory um die gereizte Stimmung etwas zu lockern und schaute zwischen Paris und ihrer Mutter hin und her.
"Oh mann, ich brauch jetzt Kaffee.", war das einzige was Lorelai ihr zur Antwort gab und Paris setzte sich wutschnaubend an den Küchentisch.
"Ok, jetzt wo wir uns alle etwas beruhigt haben, können wir das in Ruhe besprechen. Ihr zwei bleibt hier...ich bin gleich wieder da. Und kein Gezanke." Rory drehte sich wieder um und kehrte ins Wohnzimmer zurück, aber sie konnte Jess dort nicht mehr entdecken. War er etwa gegangen?
"Ich dachte ich geh dann besser mal.", hörte sie Jess Stimme. Sie entdeckte ihn im Flur. Er stand an die Haustür gelehnt mit seiner Lederjacke in der Hand und lächelte ihr zu.
"Ja, wäre wohl besser.", meinte sie verlegen und erinnerte sich nur zu gut an den Moment vorhin. Den Moment wo sie sich beinahe geküsst hätten. Innerlich verfluchte sie ihre Mutter genau in dem Moment nach Hause gekommen zu sein. Aber im nachhinein konnte sie nichts mehr daran ändern.
"Gut.", lächelte Jess und drehte sich, um die Tür zu öffnen. Drei Schritte hatte er über die Veranda getan, als er sich wieder zu Rory umdrehte, die immer noch in der Tür stand und ihm nachsah.
"Ich schätze ich sehe dich morgen zum Frühstück."
"Ja, ich komme. Wird auch wohl kaum zu verhindern sein, unsere Kaffeemaschine ist kaputt.", grinste Rory ihn an.
"Es ehrt mich zu hören, dass du diese Tatsache als ersten Grund für deinen Besuch im Diner angibst."
"Gute Nacht Jess." Ein Lächeln huschte über Rorys Gesicht.
"Gute Nacht Rory.", meinte er noch leise, bevor er sich umdrehte und die Stufen der Veranda hinabstieg. Mit einem Lächeln auf den Lippen trat er seinen Weg zurück zum Diner an.
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"Dieses verdammte Ding funktioniert einfach nicht." Lorelai schlug wie wild auf die Kaffeemaschine ein, als Rory die Küche betrat.
"Mum.. setz dich doch erstmal.", bat sie und setzte sich selber neben Paris an den Küchentisch.
"Nein, ich brauch Kaffee, ohne Kaffee werde ich hier noch verrückt."
"Mum, bitte!"
"Rory!"
"Mum!"
"Rory!"
"Aufhören!", schrie nun Paris. "Das hält ja kein vernünftiger Mensch aus."
"Nein meine Liebe. Was du in unserem Vorgarten machst hält kein vernünftiger Mensch aus.", zischte Lorelai und lies von der Kaffeemaschine ab, um sich ebenfalls auf einen Küchenstuhl zu setzen.
Rory atmete tief durch. Auch wenn die Vorstellung von ihrer Mutter, wie sie Brian und Paris erwischt hatte ziemlich lustig war, musste sie sich jetzt doch erstmal darum bemühen die Zwei wieder zu beruhigen.
"So also....Mum? Du hast die zwei gesehen?"
"Oh ja ich habe die zwei gesehen. Ehrlich gesagt habe ich für meinen Geschmack zu viel gesehen." Lorelai fixierte bei diesen Worten Paris, die ebenfalls zurückstarrte.
"Und Paris? Du standest mit Brian im Vorgarten?"
"Ja, bis diese hysterische Frau aufgetaucht ist und angefangen hat zu kreischen."
Rory musste sich ein Grinsen verkneifen. Stattdessen versuchte sie den Streit zu schlichten. "Jetzt kommt schon. So schlimm kann es ja nicht gewesen sein."
"Das sagst du. Du warst ja sicher im Haus mit Jess.", rief Lorelai aufgebracht und stützte sich den Kopf.
"Deine Mutter hat Brian einen riesigen Schrecken eingejagt. Vielleicht lässt er sich nie mehr blicken. Vielleicht verlässt er noch heute die Stadt..." Paris redete sich in Rage.
"Also erstmal, Mum ich glaube nicht dass du das nicht verkraften könntest und zweitens Paris, Brian wird schon nicht die Stadt verlassen. Er wohnt doch hier. Also vergessen wir doch das ganze und geben uns die Hand.", schlug Rory vor und schaute die beiden erwartungsvoll an.
"Aber nur wenn sie mir verspricht nie mehr in meinem Vorgarten, mit Brian zu...zu...", forderte Lorelai und starrte wieder Paris mit einem bösen Blick an.
"Dafür hören sie auf hysterisch zu schreien, wenn sie uns zusammen sehen.", verlangte Paris darauf.
"Okay, okay." Rory atmete tief durch. "Dann ist es abgemacht. Gebt euch die Hand und vertragt euch wieder."
Widerwillig streckte Lorelai ihre Hand über den Tisch und erwiderte Paris Händedruck, den auch diese nur lustlos gab.
Plötzlich fing Lorelai an zu grinsen und blickte erwartungsvoll ihre Tochter an.
"Und...." Das Wort zog sie in die Länge. "Wie war der Videoabend mit Jess?"
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Er musste zugeben, dass er schon ein wenig wütend war. Es war der perfekte Moment gewesen, aber natürlich war er zu perfekt gewesen. Lorelai hatte halt immer die ungünstigsten Momente aufzutauchen. Wenn sie nur wüsste....
Jess schlenderte zurück zum Diner. Irgendwie hatte sich der Abend dann letztendlich doch gelohnt. Er hatte die Gespräche und Diskussionen mit ihr vermisst. Er würde es niemals jemandem sagen, aber so war es. Rory war die einzige mit der er so reden konnte. Das war ihm nach seinem Verschwinden damals klar geworden. Ihm war so einiges klar geworden. Er bereute es im nachhinein sich damals nicht verabschiedet zu haben. Nichts am Telefon gesagt zu haben. Dass er nichts erwidert hatte, als sie damals auf ihn eingeredet hatte.
Doch das war jetzt Vergangenheit. Alle seine Fehler waren jetzt Vergangenheit. Und er war froh darüber. Froh darüber, dass er geblieben war.
"Hey..." Er erkannte die Stimme sofort. Zu oft hatte er sie in seinem Leben gehört. Er beschleunigte seine Schritte. Nein, der Kerl würde ihm den Abend nicht verderben. Doch Dean lies sich nicht so einfach abschütteln. Das hätte sich Jess auch denken können und ehe er sich versah, sah er den Turm vor sich stehen.
"Was machst du denn jetzt wieder hier? Solltest du dich nicht irgendwo verstecken, bevor Taylor dich findet?"
Jess war stehen geblieben und starrte Dean an. Er wollte sich jetzt nicht darauf einlassen. Nicht jetzt wo er sich geschworen hatte allen Problemen aus dem Weg zu gehen. Also starrte er Dean einfach an, entschloà sich aber kurz darauf weiterzugehen. Was brachte das hier jetzt? Es würde nur seine Laune verschlechtern. Kaum hatte er Dean hinter sich stehen lassen, da meldete sich dieser wieder zu Wort.
"Na wir sind wohl zum Feigling mutiert. Ich glaube nicht dass sich Rory wieder mit so einem Feigling abgeben würde, der sich nicht mal traut sich ihrem Exfreund zu stellen."
Das war eindeutig zu viel. Jess blieb stehen. Atmete tief durch. Genau jetzt musste er eine Entscheidung treffen. Und wenn er die Falsche traf, würde er es bereuen.
Und wie immer hoffe ich dass er euch gefällt ^^ Irgendwie bin ich selber nicht ganz zufrieden...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.03.2006, 21:15 von
Noodle.)