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Nachdem es soviel fb gab, hier als Belohnung das neue Kapitel. Viel SpaÃ! Und Dank an die Micki die mich auf die Idee mit Luke gebracht hat.
Kapitel 3- Der verlorene Vater
Freitag.
Lorelai Gilmore schlug am Morgen ihre Augen auf. Sie hasste diesen Tag, den schlimmsten in der ganzen Woche. Das wöchentliche Abendessen bei ihren Eltern war für sie immer die reinste Qual. Wüste Beschimpfungen ihrer Mutter über sich ergehen zu lassen, war nicht gerade spaÃig. Mit einem lauten Stöhnen krabbelte sie aus ihrem warmen Bett und torkelte, vor Müdigkeit ganz benommen, ins Badezimmer. Lorelai putzte sich die Zähne und zog ihr alltägliches Pflegeprogramm durch. Sie zog sich an und ging schlieÃlich in die Küche. Aus Rorys Zimmer hörte sie ein leises Schnarchen. Sie musste kichern und Lorelai wusste, mit was sie ihre Tochter an diesem Tag aufziehen konnte.
Nachdem sie in der Küche nichts essbares fand (Wer hatte bloà Hefebrei gekauft?) flitzte sie rüber zu Lukes Diner. Der Laden war rappelvoll und so musste sie sich einen Hocker an der Theke nehmen. „Luke, KAFFEE!“, rief sie. Keinen der Gäste störte das, in Stars Hollow war Lorelai für ihren ständigen Kaffee-Konsum schon berühmt berüchtigt. Luke kam, natürlich mit einem Baseball-Cap auf dem Kopf, aus der Küche und schüttete ihr etwas von der braunen Flüssigkeit in ihre Lieblingstasse.
Plötzlich beugte sich Luke nach vorne. „Du, dass mit Rory und Jess tut mir leid.“ Lorelais rechte Augenbraue schoss in die Höhe. Sie wollte vor Luke allerdings nicht unwissend dastehen, also sagte sie ganz cool: „Ach ja, die Sache. Ist nicht so schlimm.“ „Echt nicht, ich meine...“ „Luke, jetzt lass mich in Ruhe meinen Kaffee trinken.“ „Nichts für ungut.“, sagte Luke ein wenig überrascht und verzog sich dann wieder in die Küche.
Was war denn mit Rory und Jess? Diese Frage schwirrte Lorelai nun durch den Kopf. Sie stand auf, trank rasch ihren Kaffee aus und ging dann wieder aus dem Cafe.
**
Rory hatte wieder nicht so gut schlafen können. Sie dachte nur noch an Jess. War es richtig gewesen, ihn so anzuschreien? Schuldgefühle machten sich bei ihr breit. Sie liebte ihn doch, warum hatte sie ihn in der Gasse so verletzt. Rory erhob sich aus ihrem Bett, machte die Rollos hoch....und erschrak. Jess stand vor ihrem Fenster. Sie schrie und fiel zurück auf ihr Bett, was Jess scheinbar sehr lustig fand. „Jess! Was tust du hier?“ Er deutete mit seinen Fingern auf die Haustür. Dann verschwand und wenig später wurde die Klingel betätigt.
Rory öffnete zögernd die Tür. Sie konnte gar nichts sagen, denn Jess schnitt ihr sofort das Wort ab. „Ich liebe dich und du liebst mich, das weià ich. Ich bleibe jetzt solange hier, bist du dir endlich eingestehst, dass du mich auch noch nach dieser blöden Sache bei der Party liebst.“ Entschlossen setzte er sich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Rory lächelte.
„Möchtest du irgendwas trinken?“, fragte sie. „Nein, ich möchte einen Kuss von dir.“ Rory rollte mit den Augen, aber irgendwie imponierte sie es sehr, dass Jess um sie kämpfte. Es war wie damals, als sie sich kennen gelernt hatten. Jess schaute irgendeine Kindersendung. „Du willst wirklich die Powerpuff-Girls gucken?“, fragte Rory ihn belustigt. „Für dich guck ich alles.“ Sie lachte, dann machte sie sich auf in ihr Zimmer, um sich umzuziehen, da sie immer noch ihr kurzes Nachthemd trug.
Sie kam mit der Chilton-Uniform zurück, da sie ja bald wegmusste. Jess konnte es kaum aushalten, er wollte sie küssen. Unbedingt. Noch nie hatte er so für ein Mädchen empfunden, wie für Rory. Er hielt sich jedoch zurück. Sie setzte sich zu ihm auf die Couch. Jess schaute zu ihr hinüber. Er konnte seinen Blick nicht mehr von ihr abwenden.
Rory bemerkte seinen Blick erst nach einer Weile. „Was ist?“, fragte sie belustigt. „Ich guck dich einfach nur an, ist das etwa verboten?“ Rory lachte nun noch lauter. Er liebte ihr Lachen. Jess liebte alles an ihr. „Jetzt schau woanders hin, Jess.“, kicherte sie. „Wieso? Du bist viel spannender als die Powerpuff-Girls.“ Sie warf ein Kissen nach ihm. „Na warte!“, rief Jess und kitzelte Rory durch. Plötzlich waren ihre Gesichter ganz nah aneinander. Sie konnten den Atem des jeweils anderen auf der Haut fühlen. Langsam beugte sich Jess rüber, um Rory zu küssen. Auch Sie tat das, doch kurz, bevor sich ihre Lippen berührten, wurde die Haustür geöffnet und Lorelai Gilmore betrat das Wohnzimmer.
Rory und Jess entfernten sich schnell von einander, wie aufgeschreckte Hühner. „Mum, was machst du denn hier?“ „Ach, ich hab noch was vergessen.“ Sie schaute Jess an. Sie war sehr überrascht, ihn hier vorzufinden. Immerhin sagte Luke, dass was zwischen ihnen vorgefallen war, oder nicht? „Hey Jess. Na wie geht´s?“, fragte Lorelai mit einer aufgesetzt lässigen Stimme. „Gut, Mrs. Gilmore, Gut.” Einen Moment lang sagte niemand etwas und Stille machte sich im Wohnzimmer der Gilmores breit.
„Ãhmm...da fällt mir ein, dass ich Luke noch im Laden helfen muss.“, sagte Jess, der ein wenig rot wurde und dann verschwand er so schnell, wie er auch gekommen war. „Was wollte er denn hier?“, fragte Lorelai prüfend. „Ach, er hat sich nur ein Buch ausgeliehen.“ „Welches?“ Ihre Mutter war sehr misstrauisch. „Die Nebel von Avalon.“ Rory fiel keine bessere Antwort ein. „Es ist schon recht spät, Mum. Ich muss zur Schule.“ Rory nahm sich ihren Rucksack, der neben der Couch lehnte und verschwand aus dem Haus.
Die Prüfungen waren alle geschrieben, und da die Abschlussfeier bald anstand, gab es nicht mehr viel, was die Lehrer der Chilton mit den Schülern durchgehen konnten. Nach der Schule wollte Rory schnellstens nach Hause. Heute war Freitag, es gab also das berühmt-berüchtigte Freitags-Dinner bei den GroÃeltern. Lorelai arbeitete noch im Hotel, also beschloss Rory noch etwas bei Luke essen zu gehen.
Der Laden war fast leer, nur Kirk trank eine Limonade. Als er Rory erblickte, winkte er ihr ganz aufgeregt zu. Rory winkte zurück und setzte sich an den Tresen. Luke begrüÃte sie mit etwas gedämpfter Stimme. „Na, hat sich Jess schon entschuldigt.“ Luke bereute sofort, was er gesagt hatte. Nun hatte er Angst, dass Rory verletzt und das wollte er nicht, da sie wie ein Kind für ihn war. Doch erstaunlicherweise freute sich Rory: „Ja, dass hat er.“ „Was hat er denn gesagt? Oh, Tschuldige. Ich bin wohl zu neugierig.“ „Nein, ist schon okay. Er hat gesagt, dass er mich liebt.“
Luke fiel fast die Kaffeekanne aus seiner Hand. „Jess hat das gesagt. Meinen wir den gleichen Jess, Rory?“ Sie lachte, trank ihren Kaffee aus und verschwand.
Freitag-Abend.
Es klingelte. Emily Gilmore rief das neue Dienstmädchen Mariella, die aus Italien kam. Sie sollte die Tür öffnen und den beiden Damen begrüÃen, was sie auch tat. „Guten Tag, ähm, sind sie neu?“, fragte Lorelai belustigt. Rory sagte nichts dergleichen, sie begrüÃte Mariella einfach. „Meine Güte. Das ist schon fast Auswechsel-Sucht. Meine Mutter ist krank, Rory.“, lachte Lorelai als das neue Dienstmädchen auÃer Reichweite war. „Mom, lass das.“, flüsterte Rory ihrer Mutter zu, als Emily den Raum betrat und sie begrüÃte. „Rory!“, rief sie mit einer fröhlichen Stimme. „Hallo Grandma.“, sagte Rory und umarmte sie. „Lorelai, was hast du da bloà an?“ Emily musterte ihre Tochter mit abstoÃendem Blick. „Auch dir einen guten Tag, Mum.“, murmelte Lorelai.
**
Jess wischte gerade die Tische im Cafe, als ein Mann es betrat. „Wir haben geschlossen.“, stieà Jess genervt hervor. „Ich glaube, in meinem Fall können wir eine Ausnahme machen.“ „Und warum?“ „Weil ich dein Vater bin, Jess.“ Jess fiel der Schwamm aus seiner Hand. Er musterte die Person vor sich. Er hatte Ãhnlichkeit mit Jess. Er konnte es nicht fassen.
Hoffe wieder auf viel fb:biggrin:
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.04.2006, 22:25 von
Gunni.)