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Registriert seit: 07.01.2006
Yaay, fast ne Woche hab ich gebraucht.
Aber ich hatte so ne Blockade, das war echt unfassbar.
Danke an alle für das FB.
Widmung geht heut an Av (auch wenn sie es noch nicht gesachfft hat zu lesen^^), aber weil ich sie so lieb hab.
Kapitel 19
Als Lorelai zusammen mit Luke das Wohnzimmer betrat, wäre sie am liebsten wieder weggerannt. Sie wollte ihren Eltern nicht erzählen, was Rory passiert war; wollte sie nicht um Hilfe bitten; wollte nicht wieder an allem schuld sein. Die Blicke ihrer Mutter trafen sie wie ein Blitz; ein Zucken ihrer Hand genügte, um Luke zu bedeuten, dass sie dankbar war. Dankbar, dass er mit ihr mitgekommen war. Ohne ihn hätte sie es wahrscheinlich nicht einmal bis vor die Haustür geschafft, geschweige denn bis nach Hartford. In ihren Träumen war sie oft genug hierher gefahren; hatte oft genug am Steuer über Rory nachgedacht; hatte mehr als einmal in Gedanken versunken einen Laster nicht gesehen. In ihren Träumen war sie gestorben und hatte Rory getroffen. Rory, wie sie als Engel vor ihr stand; wie sie ihr mit einem Lächeln sagte, dass es noch nicht ihre Zeit sei. Ein Satz ihrer Mutter riss sie aus ihren Grübeleien.
âWir⦠wir haben dich vermisst, Lorelai.â Verblüfft schaute Lorelai auf. Ihre Finger ruhten immer noch in Lukes warmer Hand; sein Blick stets auf sie gerichtet. Richard und Emily kamen näher; Lorelai schreckte beinahe zurück, doch löste sie sich dann aus Lukes Griff und stürmte förmlich auf ihre Eltern zu.
âIch vermisse sie so.â Sie fing an zu schluchzen, obwohl sie eigentlich dachte, sie hätte den Tod ihrer Tochter verwunden. Doch jetzt, an dem Zeitpunkt angelangt, wo sie zum allerersten Mal direkt damit konfrontiert wurde, dass ihre Familie nur noch aus ihren Eltern und Luke bestand, da konnte sie ihre Gefühle nicht beherrschen. Die einschneidenden Worte drangen aus ihrem Mund und sie konnte sie nicht aufhalten. Ihre Verzweiflung sprang Emily und Richard sofort ins Auge und beide ahnten, dass es nur im Weitesten um Rorys fehlende Anwesenheit ging. Richard lieà Lorelai los und betrachtete sie von Kopf bis FuÃ.
âWas ist passiert, Lorelai?â Emily nahm keine Notiz von den beiden, sondern sah Luke an. Sie wusste, dass etwas passiert war; etwas, dass nicht mit Rory zu tun hatte; etwas, womit sie sich auf keinen Fall anfreunden wollte.
âLorelai, du bist nicht allein.â Verschreckt drehte sich Lorelai um und sah wie ihre Mutter Luke abwertend anstarrte. Sie wusste, was jetzt kommen würde. Sie hatte gedacht, sie könnte ihren Eltern nur einmal ohne Streit gegenübertreten. Tja, falsch gedacht. Da hast duâs mal wieder. Deine Tochter hat sich umgebracht, aber alles, was deine Mutter interessiert ist, dass du eventuell mit dem schmierigen Diner-Besitzer eine Beziehung eingehen könntest. Sie antwortete ihrer Mutter nicht, aber stattdessen fing Emily erneut an.
âLorelai, ich⦠seid ihrâ¦?â Ein seichtes Stottern entkam ihre Mund, doch nicht in der Art, die Lorelai erwartet hatte.
âJa, nein, also ich weià nicht. Sind wir, Luke?â Sie sah in Lukes blaue Augen.
âSelbstverständlich. Also, wenn du das so willst.â Lorelai nickte nur auf seine Antwort und dachte augenblicklich wieder an das eigentliche Problem.
âIch hoffe ihr⦠also du bist nicht sauer, Mom, aber es gibt jetzt wirklich Wichtigeres zu bereden als meine Entscheidung, mit Luke zusammen zu sein.â Kleinlaut sah sie zu ihrer Mutter; wartete beinahe auf eine Moralpredigt on ihr.
âNatürlich, Lorelai. Ich freue mich für euch, aber wie du schon sagst, es gibt Wichtigeres. Wir möchten mit dir über Rorys Erbe reden, wenn du einverstanden bist.â So eine Antwort hatte sie eigentlich von ihrem Vater erwartet, doch sie kam von Emily.
âJa, wir müssten Rorys Erbteil jetzt eigentlich auf dich überschreiben, aber wir hatten gehofft, dass du damit einverstanden wärst ihn einer Stiftung für suizidgefährdete Jugendliche zu spendenâ, warf Richard ein. Lorelai, die noch immer nicht glauben wollte, was ihre Mutter gerade gesagt hatte, stimmte nickend zu und wies zum Sofa.
âVielleicht sollten wir uns erst einmal setzen und dann können wir darüber reden, dass ihr Rorys Erbteil einer Stiftung junger Vergewaltigungsopfer spendet.â Sie warf das Wort âVergewaltigungâ nur beiläufig ein; sie wollte nicht mit der grausamen Wahrheit herausrücken. Luke, der ich neben sie setze nahm sie liebevoll in den Arm.
âVergiss nicht, du bist nicht allein.â
âIch weiÃ.â Beide ignorierten die verwirrten Blicke von Lorelais Eltern doch die Realität riss sie nur allzu schnell aus ihren Gedanken heraus.
âWiesoâ¦?â Emily beendete ihre Frage nicht, sondern nahm wortlos den Brief entgegen, den Lorelai aus ihrer Handtasche gezogen hatte. Verstohlene Blicke ersetzten eine wortreiche Konversation zwischen Luke und Lorelai. Keiner von beiden hatte eine Ahnung, was die Reaktion von Lorelais Eltern anging und als Luke Lorelais Hände in die seinen nahm, spürte er ihre Anspannung. Sie zitterte am ganzen Körper und ihre Augen waren wässrig.
âJa, aber was soll das⦠ist das⦠heiÃt dasâ¦â Erschrocken schlug Emily ihre Hand vor ihren Mund. Tränen füllten ihre Augen und sie lieà den Brief fallen. Trostlos lehnte sie sich an Richard, der noch nichts gesagt hatte.
âIch weiÃ, das ist viel verlangt, aber könntet ihr euch vorstellen, mich zu unterstützen und diesen⦠diesen⦠ihn ins Gefängnis zu bringen. Ich würde alles tun, um ihn dorthin zu bringen, aber ich kann das nicht ohne eure Hilfe. Ich brauche euch.â Flehend versuchte sie eine Verbindung zu ihren Eltern aufzubauen, doch ihr entglitt nur ein Seufzer, als keine Reaktion zurückkam. Sie blickte Luke an; ohne dein Wort wollten sie sich erheben als sie plötzlich Richards kaum merkliches Nicken vernahm.
Wenn mich jeder mögen würde, dann wäre ich Käsekuchen!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.07.2006, 03:38 von
Vevila.)