Beiträge: 510
Themen: 2
Registriert seit: 06.01.2005
Bevor es zum nächsten Teil geht, muss ich das unbedingt noch loswerden.
Ich habe ab morgen 2 Wochen Uuuuuuuuuuuurlaub. Musste jetzt sein. :biggrin: :biggrin: :biggrin:
Vielen lieben Dank für euer FB obwohl es manchmal Ãberwindung kostet. *Zu Halliwell Paige schiel*
Auch wenn ich mich wiederhole, es bedeutet mir ne Menge, dass es Leute gibt, denen mein Geschreibsel gefällt und sich zu ein par Worten hinreiÃen lassen.
Wie versprochen heute der Teil 16 mit höherem Rating. Ich denke aber es ist wirklich harmlos. Es war mein erster Versuch. Viel Spass dabei.
LG Emerson Rose
Teil 16
Als am nächsten Morgen um sieben der Wecker klingelt, schlägt Sarah grummelnd mit ihrem Kopfkissen erst nach dem nervenden Teil und versteckt sich dann unter der Bettdecke. Dort findet sie, zu ihrer Ãberraschung, einen Mann. Auch wenn es ihr Freund ist, allein die Tatsache, ihn in diesem Bett vorzufinden, ist ungewöhnlich. Denn ein ungeschriebenes Gesetz im Hause Hemmingwell besagt, dass Freunde des anderen Geschlechts in einem der Gästezimmer zu übernachten haben. Zumindest bis der Gastgeber, in dem Fall Sarah, achtzehn Jahre alt ist.
Dementsprechend panisch reagiert sie jetzt.
âDavid, komm aufwachen, du musst raus, ehe Dad dich hier sieht.â Ungeduldig zerrt sie an seiner Decke. Nur langsam dringen die Worte in Davids Hirn. Verschlafen und leise stöhnend, dreht er sich mit dem Gesicht zu Sarah. Das Bett ist reines Gift für seinen geschundenen Rücken. âWas ist denn?â
âDu musst hier raus.â Wiederholt Sarah, zieht weiterhin an der Decke und schiebt David dann vorsichtig aber bestimmt aus dem Bett Richtung Zimmertür. Er hat gar keine Gelegenheit sich zu wehren, sondern schnappt sich rasch ein T-Shirt, um nicht plötzlich halbnackt auf dem Flur zu stehen.
Immer wieder murmelt sie vor sich hin. âDad darf dich nicht sehen. Du musst aus meinem Zimmer raus.â
âSarah Stopp. Hör mir zu.â David bugsiert seine immer noch protestierende Freundin zurück ins Schlafzimmer, setzt sie auf die Bettkante und kniet sich davor. âDein Vater weiÃ, dass ich bei dir übernachtet habe. Oder was glaubst du, wer dich gestern hier hoch gebracht hatâ, beginnt er zu erklären.
âTony und Jenny waren noch auf und da du so friedlich geschlafen hast, wollte ich dich nicht wecken und habe sie um Hilfe gebeten. Davon mal abgesehen, dass Alyson noch bei Oz ist, weil sie glaubte, wir würden Tara nach Hause bringen und sie dann mitnehmen. Sie kommen jetzt im Laufe des Vormittags vorbei, damit wir alle gemeinsam zum Flughafen fahren können.â
âUnd du bist sicher, Dad hatte nichts dagegen.â Sarah ist noch nicht ganz überzeugt und schaut misstrauisch zur inzwischen wieder geschlossenen Tür.
âVertrau mir Sonnenschein. Allerdings konnte ich es selbst kaum glauben.â Fügt David grinsend hinzu.
âWir sind ja auch ganz anständig geblieben.â Sarah bedenkt ihren Freund mit einem Blick, der alles sagt und ein wohliges Gefühl auf seiner Haut verursacht.
âZumindest bis jetzt.â
Weitere Worte sind gar nicht nötig. David schiebt Sarah zurück aufs Bett und krabbelt hinterher. âDas können wir ja ändern.â Feixt er und bedeckt ihr Gesicht, Hals und Nacken mit federleichten Küssen, während Sarah durch Davids braune Haare streichelt und die Zärtlichkeiten mehr als genieÃt.
Wie von selbst finden ihre Hände den Weg unter sein Shirt, zeichnen mit forschenden Fingern den leicht verspannten Rücken lang und treffen vorn auf wohl definierte Bauchmuskeln. Schnell liegt das störende Kleidungsstück neben dem Bett, während David ebenfalls auf Erkundungstour geht und sanft über Sarahs Knospen streicht, die sich keck unter ihrem Top aufgerichtet haben. Eine Gänsehaut rinnt über ihre Haut und seufzend schiebt sich Sarah noch näher an ihren Freund. Sie möchte ihn spüren mit jeder Faser ihres Körpers und doch, als David ihr das Top langsam hochschiebt, kommen Zweifel auf⦠Wie bereit ist sie dafür. Automatisch hält sie die Luft an und verkrampft sich unter den zärtlichen Berührungen
Das Zögern entgeht David nicht. âWir müssen das nicht tun, wenn du nicht willstâ, flüstert er Sarah ins Ohr, knabbert sanft dran und jagt wohlige Schauer über ihren Rücken.
âAber ich liebe dich undâ¦â
âSchsch. Ich liebe dich auch, und gerade deshalb haben wir alle Zeit der Welt. Lass uns nichts überstürzen und einen Schritt nach dem anderen gehen. Aber nicht unbedingt heute. OK?â
âMhm.â Sarah ist sichtlich erleichtert. âDir ist aber bewusst, dass wir in England definitiv in getrennten Räumen schlafen werden?â
âJa das ist mir bekannt. Aber glaubst du, deswegen fahre ich mit. Ich freu mich einfach unheimlich auf unser erstes gemeinsames Weihnachtsfest.â
âIch auch.â Glücklich lächelt Sarah und bettet ihren Kopf auf Davids Brust, während dieser unentwegt über ihre leicht verwuschelten blonden Locken streicht. âWir werden noch viele aufregende und schöne Momente miteinander teilen.â
âDarauf freue ich mich jetzt schon.â Die letzten Worte kaum ausgesprochen und den beruhigenden Herzschlag von David im Ohr, driftet Sarah zurück ins Land der Träume.
Zumindest für eine Weile. Denn um kurz nach acht wird es endgültig Zeit zum aufstehen.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Im Flur unten im Erdgeschoss stapeln sich inzwischen etliche Koffer und Reisetaschen, die Jenny gerade mit Adressaufkleber versieht und nebenbei lautstark telefoniert.
Aus der Küche hören Sarah und David den Herrn des Hauses ein Weihnachtslied trällern. Nebenbei bäckt er Pencakes und stellt seine Tochter gleich zum Tisch decken an, als sie den Raum betreten.
âJenny hat man ja bis in den ersten Stock gehört.â Sarah ist soweit und setzt sich neben David auf einen Hocker.
âJa sie ist gut in Form heute Morgenâ, antwortet Tony ironisch und stellt einen Teller mit frischen Pencakes und Waffeln auf den Frühstückstisch.
âSie versucht seit einer geschlagenen halben Stunde unsere Plätze auf eine andere Maschine umzubuchen. Durch den Schnee heute Nacht wurden alle Flüge bis Mittag storniert. Jetzt will uns die Airline auf drei verschiedene Flüge zwischen heute Abend und morgen Früh mit unterschiedlichen Routen verteilen. Also geht Jenny den Damen und Herren im Reisecenter solange auf die Nerven, bis sie es geregelt kriegen, neun Personen auf eine Maschine mit Direktanschluss nach Bath zu buchen.â
âDie Mitarbeiter dort tun mir jetzt schon leid.â Sarah grinst und schiebt sich genüsslich ein Stück Pfannkuchen mit Ahornsirup in den Mund. Sie kennt die Freundin ihres Vaters gut genug. Manchmal geht das Temperament mit Jenny durch. Erbe ihrer mexikanischen GroÃmutter.
âAndererseits ist der Ãrger berechtigt. Sie stornieren die Flüge, sagen uns nichts davon und verteilen uns durch die unterschiedlichen Nachnamen einfach auf mehrere andere Maschinen mit teilweise recht abenteuerlichen Reiserouten.â
âWenn die Airline glaubt, dass ich das so einfach schlucke, hat sie sich geschnitten.â Die lautstarke Unterhaltung ist verstummt und Jenny steht jetzt mit geröteten Wangen und grimmiger Miene in der Küche. Eine Strähne des Haarknotens hat sich gelöst und fällt ihr wirr ins Gesicht.
âKomm Schatz, setz dich erst mal.â Tony rückt einen Stuhl zurecht und schiebt seiner besseren Hälfte eine Tasse Kaffee und den Teller mit dem Frühstück zu.
âGute Idee.â Eine Gabel, von Jenny geführt, erdolcht beinahe die Waffel, ehe sie auf ihrem Teller landet und mit sehr viel Elan zerteilt wird.â
âWen meuchelst du gerade?â Sarah kann sich die Frage nicht verkneifen und übersieht kurzerhand den strafenden Blick ihres Vaters, der sie trifft.
Jenny hat die Frage glatt überhört und stärkt sich erst mal mit Schokowaffeln und einen Schluck ihres Lebenselixier Kaffee, ehe sie zu näheren Auskünften bereit ist.
âNachdem ich vier mal weiter verbunden wurde und ewig in der Warteschleife hing, haben wir jetzt sieben Plätze in der einen Maschine heute Abend um acht Uhr und die restlichen zwei Plätze morgen früh um halb sechs Uhr. Mal sehenâ¦â Jenny grinst. âWenn ich die Leute noch ne Weile nerve, vielleicht fliegen wir doch noch gemeinsam.â
âSo wie ich dich kenne, wird dich nichts und niemand davon abbringen.â Tony küsst seine Freundin auf den Scheitel und holt dann die Kaffeekanne, um nach zu schenken. âLasst uns trotzdem erst zu Ende frühstücken. Dann gehtâs weiter.â
Insgeheim hofft er, dass sich das Problem mit der Zeit von allein löst und die Fluggesellschaft einen Weg findet. Allein um Jenny weitere Aufregungen zu ersparen. SchlieÃlich wollen sie ruhig und entspannt in den Urlaub starten.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Nach dem Frühstück packt Sarah, mit Davids Hilfe, Futter, Spielsachen und Pflegeutensilien für Scoutch in einen groÃen Rucksack. Der Hund wird während ihres England-Aufenthalts bei Anny und ihrem Vater bleiben.
âHey SüÃer, freust du dich schon?â Sarah krault den Labrador hinter den Ohren und leint ihn dann an. David schnallt sich derweil den Rucksack um. Es kann losgehen.
âWir gehen dann los, Scoutch zu seinem neuen Zuhause bringenâ, ruft Sarah noch in Richtung Küche, erhält jedoch keine Antwort und denkt sich ihren Teil.
âGlaubst du dein Vater, hat das gehört.â David schaut seine Freundin fragend an, bekommt jedoch statt einer Antwort nur einen unterdrückten Gluckser. Sarah kann sich das Lachen kaum verkneifen.
âWas ist denn? Habe ich was Falsches gesagt?â
âNein, sorry. Ich würde sagen, sie haben es gehört, konnten nur aus bestimmten Gründen nicht antworten.
â Du meinst also, das sie..Ohhâ¦ohh!â David wird augenblicklich rot im Gesicht und das kommt nicht von der Kälte drauÃen.
Sarah nickt und wischt sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel.
âDad gehört zwar zum Gentlemen der alten Schule, aber wenn er mit Jenny allein ist, oder es zumindest glaubt zu sein, gehen mit ihm die Hormone durch. Das gab schon einige peinliche Situationen. Vielleicht ändert sich das ja, wenn sie ab nächstem Jahr im Sommer auch während der Woche zusammen wohnen. Irgendwie freue ich mich darauf, endlich eine vollständige Familie zu sein.â
âDiesen Wunsch habe ich inzwischen begraben. Seit ich vor über zehn Jahren hier her zog, war Mom immer allein. Die Arbeit ist ihr ein und alles. Anfangs hat sich andere Kollegen durch die Lande geschickt, um Exponate für das Museum zu holen, als Julie und ich dann älter waren, ist sie selbst gefahren. Manchmal eine ganze Woche. Da bleibt wenig Zeit für ein private Beziehung oder gar eine neue Liebe.â
âHättest du denn einen neuen Vater gewollt? Nach allem was geschehen ist?â
âNicht unbedingt. Aber meiner Mom hätte ich einen neuen Mann gegönnt. Sie hat zwar viele Freunde, aber meistens sind diese Freunde auch gleichzeitig ihre Kollegen. Andererseits erzählt sie uns auch nicht alles. Also wer weiÃ, vielleicht gibt es ja einen Mann in Moms Leben.â David lächelt bei dieser Vorstellung vor sich hin. âImmerhin ist sie seit einiger Zeit länger als sonst bis Abends spät unterwegs.â
âNa also. Wahrscheinlich steckt in deiner Mutter mehr als nur eine hervorragende Geschichtskundlerin und Museumsleiterin.â
âVon wem stammt das denn. Soweit ich weiÃ, hast du dich mit ihr nie über solche Dinge unterhalten.â
âAber Dad und Jenny hatten vor einiger Zeit das Vergnügen. Bei dem gemeinsamen Abendessen vor einem Monat oder so. Dad weià ja eine ganze Menge, aber da konnte er von deiner Mom noch was lernen.â
âGlaube ich gern. Sag mal, kommt nur der Weg bis zum Strasse nur so weit vor oder ist er so weitâ, wechselt David das Thema und rückt den Rucksack etwas zurecht. âSo langsam werden die Sachen schwer.â
âEin Stück ist es noch. Wenn du willst, tauschen wir.â Sarah hilft David beim Absetzen des Rucksacks und überreicht ihm dann die Leine.
âDanke. Viel länger hätte ich es nicht ausgehalten.â
âKein Problem. Wer von uns beiden hat schlieÃlich den kaputten Rücken. AuÃerdem ist Scoutch zu halten auch keine Kleinigkeit. Er zieht ganz schönâ, warnt Sarah ihren Freund, der schon wenig später, genau weià was sie meint. Scoutch kann es gar nicht schnell genug gehen. AuÃerdem liebt er den Schnee und tollt übermütig neben bzw. meist vor seinem Frauchen und Herrchen in der weiÃen Pracht herum.
Diese legen den restlichen Weg schweigend zurück, schauen in den blauen Himmel, über die verschneiten Wiesen und Felder und genieÃen ihr Beisammensein in vollen Zügen. Stillschweigend sind sie sich einig, dass Worte die einzigartige Atmosphäre nur zerstören würden.