15.07.2006, 17:24
Wie die Mutter so die Tochter
Prolog
Ich bin jetzt sechszehn Jahre, meine Mom vierzig und mein Dad einundvierzig. Die zwei sind wirklich süà zusammen, und ich glaube ich hab sie nur noch glücklicher gemacht. Mom hat mir das Buch gezeigt, welches sie Dad zum Geburtstag geschrieben hat. Ich war wirklich begeistert davon. Es war schön geschrieben und deswegen will ich jetzt auch was schreiben.
Es ist meine kleine Geschichte. Die Geschichte über mich, meine Familie und mein Leben. Alles begann damit, dass ich in Chilton angemeldet wurde, und zwar von keiner geringeren als meiner Mutter, die eigentlich nie zu spät kam. Nur dieser eine Tag war eben die Hölle gewesen. Aber dazu später mehr.
Wir wohnen jetzt in einem hübschen Haus in Stars Hollow, die jetzt ihre erste weibliche Chefredakteurin bei der Stars Hollow Post hat. Meine Mom! Sie hat ihre Familie nicht aufgeben wollen und hat einfach die Stars Hollow Post gegründet. Und jetzt wohnen wir im gröÃten Haus der Stadt und das gleich neben meiner GroÃmutter und deren Mann. Luke Danes, der, wie Mom schon sagte, den besten Kaffee der Welt macht. Seine Kinder Laila und Lucas sind zwei Jahre älter als ich und gehen aufs College.
Mom und ich verstehen uns mit Lorelai wie drei Freundinnen, die sich gegenseitig alles sagen. Und Moms beste Freundin Lane, die jetzt in einer Band spielt, die schon seit zwanzig Jahren Kult ist kommt uns auch immer noch besuchen und bringt ihren Mann mit. Der sieht wirklich gar nicht mal so schlecht aus. Aber für mich ist er eben nichts. Ich habe das lange, braune, glatte, Haar meiner Mutter und die unwahrscheinlich blauen Augen ihrer Mutter geerbt. Meine Figur ist die einer Gilmore und meine Klamotten die eines ausgeflippten Mädchens. Also mehr Gilmore geht nicht. Das einzige, was ich von meinem Vater habe, ist seine rebellische Art. Ich bin eben ein Draufgänger und kein schüchterner Typ, so wie Mom.
So das war's mit dem Prolog, jetzt fang ich mit meiner Geschichte an und ich denke, sie wird genauso interessant, wie die meiner Mutter. Das hoffe ich zumindest.
Kapitel 1
Ich war sechzehn und meine Mutter tat alles dafür, um mich endlich an die richtige Schule zu bringen. Die Chilton. Klar, was anderes hatte ich auch gar nicht erwartet. Eine Eliteschule und meine Mutter als ehemalige Schülerin. Dummerweise gab es da ein Problem: Diese ehemalige Schülerin war viel zu spät dran und deswegen brüllte ich mir die Seele aus dem Leib, als sie nicht aufstehen wollte.
Mom hatte sich extra zeit genommen und wollte mich noch rechtzeitig in der Schule anmelden, und was ist? Sie liegt zwanzig Minuten vor dem Termin immer noch im Bett.
„MOM!!!!!!!!!!!!“, schrie ich, zog ihr die Decke weg und zerrte sie aus dem Bett ins Badezimmer. Dort verpasste ich ihr eine kalte Dusche, so dass sie mich böse ansah, als sie mit dem Schockschrei fertig war.
„Oh mein Gott, Lilly, spinnst du?“, rief sie und sah an sich hinunter. Ihr Pyjama war völlig durchnässt und ihre Haare, die sie eigentlich nicht mehr hatte föhnen wollen, hingen lasch an ihrem Kopf herunter.
„Ich wollte nicht zu spät kommen, es ist zwanzig vor und du bist immer noch im Pyjama, dabei hast du mir versprochen pünktlich zu sein! Los jetzt, mach, dass du fertig wirst!“, sagte ich bestimmend und verlieà das Badezimmer. Meine Mom würde vermutlich auch ohne mich duschen können. Ich holte ihre Klamotten aus dem Schlafzimmerschrank und legte sie ihr über die Toilette, kurz bevor sie aus der Dusche kam.
Etwa zwanzig Minuten, drei Tassen Kaffee und etliche Schulleiterwitze später, standen wir dann vor dem Büro des Rektors und sahen uns noch einmal lächelnd an, bevor wir klopften.
„Herein?!“, tönte es von drinnen und wir traten nacheinander ein.
„Miss Gilmore, wie schön, Sie mal wieder zu sehen!“, sagte Moms ehemaliger Fast-Stiefvater und Exliteraturlehrer freundlich, als er sie zuerst sah. Dann sah er in mein Gesicht und grinste noch breiter. Anscheinend hatte er erkannt, welche Ãhnlichkeit ich doch mit meiner Mutter und seiner Exverlobten hatte.
„Misses Marino, wenn ich bitten darf!“, entgegnete Mom und setzte sich in den Ledersessel vor Mister Medina. „Was ist mit dem Doulche passiert?“, fragte sie und runzelte die Stirn. Ich hatte keine Ahnung, was ein Doulche war. Anscheinend gab es hier so was wie Geheimsprachen, die keiner entziffern konnte. Ich sah von meiner Mom zu Max Medina und wieder zurück zu Mom. Irgendwie sah es gar nicht so lustig aus, wie sie sich so ansahen. Mister Medina schien vielleicht neunundfünfzig oder sechzig zu sein. Vielleicht war er aber auch erst Mitte fünfzig. Aber seine Falten verrieten, dass er die fünfzig schon längst überschritten hatte. Was man meiner Grandma nicht gerade behaupten konnte. Sie sah immer noch aus wie Anfang vierzig, obwohl sie bereits sechsundfünfzig war.
„Der Doulche ist vor zehn Jahren in Rente gegangen!“, erklärte Mister Medina und langsam dämmerte mir, was Doulche bedeutete.
„Das heiÃt also, jetzt sind Sie der neue Doulche?“, hakte ich nach und die zwei erwachsenen sahen mich verblüfft an. „Ich will es bloà hinter mich bringen, das ist alles!“, schnaufte ich und endlich legte sich die Spannung im Raum.
„Okay... ähm hier ist deine Mappe, da sind Stundenplan, SchlieÃfachnummer und Code, Klasseraumnummern, deine Lehrer und deine Pausen verzeichnet. Ich hoffe, du hältst dich daran.
Deine Klasse ist die elfte und da deine Noten ziemlich gut auf einigen Fachgebieten, wenn nicht sogar auf allen, sind haben wir dir einen eigenen Stundenplan angefertigt. Das machen wir bei allen guten Schülern so. Du wirst einige Aufnahmeprüfungen bestehen müssen, aber ich denke, das schaffst du auch noch! Es gibt wieder verschiedene Kurse, für Eltern, wie für Schüler. Schülerzeitung, Veranstaltungscomite und so weiter und so weiter. Deine Mutter kann dir das sicherlich alles erklären.
Da deine Mutter früher viel gelesen hat und dadurch in fast keinem Club angemeldet war, haben wir einen Buchclub eröffnet. Wo das alles stattfindet, steht auch in deiner Mappe. Also, ich habe noch ein wenig zu tun, und hoffe, ihr findet allein heraus!
Es war mir eine Freude Sie wieder zusehen, Misses Mariano ich hoffe, wir sehen uns bald wieder! Und dir Lilly, einen schönen Aufenthalt.“, damit warf er uns förmlich raus, ohne ein einziges Wort mit mir gewechselt zu haben. Wir konnten uns noch nicht einmal verabschieden, so schnell, wie wir drauÃen waren.
„Sag mal, der neue Doulche hat früher nicht zufällig den Part als netter Mann in deinem Leben übernommen, oder? Ich finde ihn nämlich abscheulich!“, stellte ich klar. Meine Mutter sah mich an, als hätte ich sie nicht mehr alle.
„Der Typ hat meiner Mom einen Heiratsantrag gemacht und ich wäre kurz davor gewesen, ihn Daddy zu nennen. Gott sei dank sind wir abgehauen!“, grinste sie dann und führte mich zum Biosaal. Das war mein absolutes Hassfach.
Als ich das Thema an der Tafel las, wurde mir noch schlechter. „Na toll, erste Stunde gleich Insektenforschung, habe ich eigentlich überhaupt mal die Chance glücklich zu sein, mit dem, was ich mache?“, fragte ich laut und alle Schüler des Biokurses sahen mich entsetzt an.
„Entschuldigung... ich bin etwas spät... ich“
„Sie müssen Lilly Mariano sein! Stellen Sie sich doch ihrer Klasse vor und setzen Sie sich dann an einen freien Platz. Am besten neben Tyron De Gray.“ Als meine Mom den Namen hörte, kam ihr Kopf hinter der Tür hervor und sah ins Klassenzimmer. „Setze dich niemals neben einen De Gray!“, zischte sie mir ins Ohr und verschwand dann.
Ich stellte mich also kurz vor. Nannte meine zwei Namen: „Lilly Lorelai ( wie sollte es auch anders sein) Mariano“ und setzte mich letztendlich an einen freien Tisch, weit weg von Tyron de Gray.
Ein leises, abschätzendes Gemurmel ging durch den Klassenraum, als ich mich durch die Reihen an meinen neuen Platz schlängelte. Er war zwischen drei Mädchen, die sich sofort zu mir umdrehten und mich wie meine besten Freundinnen anlächelten.
„Hey!“, flüsterte die eine schwarzhaarige. „Mein Name ist Mel Lynn! Das sind Patricia Gellar und Laura Grant!“, stellte sie die beiden anderen vor. Was hatte meine Mom doch immer gesagt? Vertraue niemals einer blonden, die auf den Namen Gellar endet!? Ist egal, die drei sahen ganz nett aus, und wenn ich sie zum aufholen von meinem Stoff gut gebrauchen kann, dann immer her damit.
„Hey, ich bin Lilly Gilmore!“ als ich das sagte, sahen die drei sich an und kicherten leise. „Unsere Mütter waren Freundinnen!“, sagte Patricia und lächelte. Anscheinend war sie Paris Gellars Tochter. Na das Schuljahr fängt ja wirklich fantastisch an!, dachte ich nur und vertiefte mich in mein Biobuch. Irgendwie musste ich mich ja ablenken um nicht ständig zu gucken, wie ähnlich sich die drei mit ihren Müttern waren.
Damals merkte ich auch, dass jemand anderes das selbe wie ich tat, nur versuchte er sich nicht von den drei Freundinnen abzulenken, sondern von mir, sonst hätte er mich wohl kaum die ganze Zeit angestarrt.
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so, ich hoffe der Teil hat euch gefallen und ich krieg von meinen Treuen Lesern ganz viel FB!
Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt