Ich sag jetzt gar nicht :p
Teil 16 - Die Frau, die ihre Tochter vermisste
Sie musste eingeschlafen sein, denn als sie das nächste Mal auf die Uhr sah, war es kurz vor zehn. Luke schlief noch tief und fest, also stand sie leise und vorsichtig auf, um ihn nicht zu wecken und schlich in die Küche. Sie sehnte sich nach einem starken Kaffee.
Als sie an Rorys Zimmer vorbei kam, sah sie, dass ihre Tochter noch nicht da war. Das fand Lorelai gar nicht mal so schlecht, denn so hatte sie noch ein bisschen Zeit mit Luke alleine, auch wenn er schlief.
Nachdem sie sich einen Kaffee eingeschüttet hatte, setzte sie sich an den Küchentisch und dachte nach. Ihr gefiel die Situation: Luke lag im Bett und er war in ihrer Nähe, wobei sie Letzteres glücklicher machte. Doch dann dachte sie wieder daran, dass er nur ein paar Tage bleiben konnte und dann würden sie sich eine lange Zeit nicht sehen können. Sie konnten zwar telefonieren, aber das war nicht dasselbe und war auÃerdem auch sehr teuer.
Jetzt, im Nachhinein, ärgerte sie sich etwas darüber, dass sie diese Stelle angenommen hatte. Doch auf der anderen Seite war sie sich fast sicher, dass es in Stars Hollow noch ziemlich lange gedauert hätte, bis sie zueinander fanden. Vielleicht wäre es auch nie passiert. Sie schüttelte diesen Gedanken rasch ab, sie war froh, dass es so gekommen ist, wie es eben gekommen ist.
Lorelai erschrak, als das Telefon klingelte. Sie stand auf und ging dran.
„Hallo?“
„Hallo Lorelai, hier ist deine Mutter.“, kam die Stimme von Emily, nicht ganz so kalt wie man es gewöhnt ist.
„Oh, hey Mom! Gibt es einen bestimmten Grund für dein Anruf?“, fragte Lorelai skeptisch.
„Nein, eigentlich nicht. Ich wollte nur mal hören, wie es euch geht.“
„Oh, uns geht es gut. Die Arbeit macht mir richtig Spaà und Rory geht gerne zur Schule. Das ist zwar normal bei ihr, aber sie hat auch richtig schnell Anschluss gefunden.“
„Na, das ist ja schön. Und was macht ihr wenn du nicht arbeiten musst und Rory nicht zur Schule muss?“
„Wir erkunden die Stadt. Da wir noch nicht lange hier sind, gibt es noch viel zu entdecken.“
„Das freut mich. Euch scheint es ja wirklich gut zu gefallen. Gibt es sonst noch etwas Neues?“
Lorelai überlegte, ob sie ihre Mom von Luke erzählen sollte. Auf der einen Seite wollte sie sich das nicht kaputt machen lassen, aber auf der anderen Seite war Emily mehrere tausend Meilen entfernt, wie könnte sie da irgendwas kaputt machen?
„Ja, gibt es. Luke – du kennst ihn doch – er ist seit gestern bei uns. Also er besucht uns und … ähm … wir sind ein Paar.“
Einen Moment herrschte Stille, doch dann: „Oh, wirklich? Das ist schön! Aber wie wollt ihr das machen? Du bist doch in London, und er muss wieder zurück nach Hause, wegen seinem Laden! Ihr sehr euch ja dann ganz selten!“
Innerlich atmete Lorelai erleichtert aus. Sie war froh keine Standpauke hören zu müssen.
„Wir haben uns entschieden eine Fernbeziehung zu führen. Was sollen wir auch sonst machen? Wir wollen uns nicht trennen bevor es richtig angefangen hat. Wir werden so oft es geht telefonieren und er kommt uns ab und zu besuchen. Und Rory und ich werden ja auch ein paar Mal nach Hause kommen. Das klappt schon.“
„Na, du bist ja ganz schön optimistisch. Aber wenn du dir etwas vorgenommen hast, dann wirst du es auch schaffen, da bin ich mir sicher.“
„Danke Mom!“
Lorelai fragte sich, wo dieser Sinneswandel herkam. Normalerweise versuchte Emily ihr immer alles schlecht zu machen, von der ersten Sekunde an. Aber wenn sie auch nur ahnen könnte, was mit ihrer Mutter los war, würde sie sie bestimmt verstehen.
Auch wenn Emily es nicht zugeben würde, sie vermisste ihre Tochter sehr. Sie war es gewöhnt Lorelai und Rory einmal die Woche zu sehen, und jetzt lebten beide auf einem anderen Kontinent. Das war schon ein komisches Gefühl.
„Naja, ich glaube, ich leg dann mal auf. Es war schön, mit dir zu reden, Lorelai.“
„Das sehe ich genau so. Danke für den Anruf.“
„Kein Problem, bis dann.“
„Bis dann.“
Etwas erstaunt legte Lorelai auf. Ihre Mutter erstaunte sie doch immer wieder.
Da ihr Kaffee leer war und sie ihn sowieso nicht mehr trinken wollte, ging sie wieder ins Schlafzimmer, legte sich ins Bett und kuschelte sich eng an Luke. Dieser legte den Arm um sie und drückte sie fest an sich. „Wer war das?“, fragte er verschlafen.
„Meine Mutter. Sie wollte hören wie es uns hier so geht. Ich hab ihr das von uns beiden erzählt und sie schien sich zu freuen.“ Luke öffnete überrascht die Augen und sah seine Freundin an. „Ehrlich? Das kennt man ja gar nicht von ihr.“ Lorelai nickte. „Dasselbe hab ich auch gedacht, aber ihre Freude schien echt. Also sie hat es nicht vorgespielt.“ Luke antwortete nicht. Was sollte er auch sagen? Es war etwas vollkommen Neues, dass Emily Gilmore sich über etwas freute, das im Leben ihrer Tochter passierte. Und dass sie es dann auch noch ernst meinte…
„Und, was wollen wir heute machen?“, fragte Lorelai nach einer Minute der Stille.
„Ich weià nicht. Wozu hast du Lust?“
„Wir könnten ja einfach mal ein bisschen durch die Stadt spazieren gehen. Was hältst du davon?“
„Klingt gut.“
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Könnte sein, dass Em ooc ist, aber nach der Folge heute hatte ich mal Lust dazu, dass die beiden sich verstehen :p
Fb natürlich wie immer erwünscht!
Gute Nacht, Schlaft gut, hab ich lieb ihr Verrückten
:knuddel: Eure Domi