Moments of Life

Hallo Süße :knuddel:

Ein toller Teil! Ich bewundere deinen Schreibstil!

Bin erleichtert, dass sie den Sturz überlebt haben.

Ich hoffe auch, dass das Baby weiterleben wird.

Der Name ist übrigens sehr schön.

Bin schon gespannt wies weitergeht!

Bussi Selene
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Dir gehts nich gut, wa...
Ich dacht, ich geb dir ma Fb, weil ich morgen Geburtstag hab (das bin dich seit 2 Wochen ja jedem auf die Nase), und da muss ich feststellen, dass du wahnsinnig geworden bist.
Da ich ja das vorherige Kapitel auch nich gelesen hab hab ich jetzt erst ma nen Vollschock erlitten.
Schäm dich!
Aber das neue war wirklich wirklich guuuuuuuuuuuuut.
Ich hätt dich ganz doll gehauen, wenn du irgendwas fieses gemacht hättest (is ja schließlich mein Job ^^).
Wirklich tolle und vor allem spannende und mitreißende Teile!

Wenn mich jeder mögen würde, dann wäre ich Käsekuchen!
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Zitat:Dir gehts nich gut, wa...

Also was meine Geschichte angeht, gehts mir wahnsinnig gut, obwohl ich immer noch am nächsten Teil feile. Aber ich denke bis zum Samstag oder Sonntag bin ich soweit. Dann könnt ihr euch auf das neue Kapitel freuen oder auch nicht.Wink Big Grin

Danke natürlich auch an Lava, Chery und Selene *knuddel euch*

Hat noch jemand das Verlangen seine Meinung zur Story kund zu tun??

LG Emerson Rose
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Scheinbar wollte niemand mehr was dazu sagen. Also gehts natlos mit Kapitel 33 weiter. Bin selbst auf dem Sprung zum nächsten Thermin. Kommentare heute unter der Story.


Teil 32

Als David wieder hoch schaut, schließt Lucy gerade die Klappe. Sein nächster Blick fällt auf die Apparate.
„Wie geht es Liam?“ fragt er leise.

„Der APGAR-Test fiel trotz der frühen Geburt überraschend gut aus. Laut der Neonatologen 7/6/7. In den ersten Minuten hat er auch selbstständig geatmet. Erst hier auf der Station brauchte er Sauerstoff über die Nasendusche. Solange wir ihn nicht intubieren müssen, ist das eine gute Alternative. Zu viel zusätzlicher Sauerstoff kann toxisch wirken und das sollten wir vermeiden. Das Bett unterstützt Liams Wärmehaushalt, da er seine Körpertemperatur noch nicht allein halten kann und über einen kleinen Schlauch durch die Nase wird er ernährt. Wenn sein Zustand stabil bleibt, kann er in wenigen Tagen die Flasche bekommen. Wir werden es auf jeden Fall versuchen.“

„Er hat also eine reelle Chance?“
„Ja, das hat er. Liam ist hier in sehr guten Händen. Du kannst ihn auch jederzeit besuchen. Ob Tag oder Nacht. Meld dich einfach vorher bei den Schwerstern an und wenn du Fragen hast, werden sie dort bestimmt beantwortet. Vertrau ihnen. Die moderne Medizin, besonders im Bereich der Frühgeborenenintensivversorgung macht jeden Tag Fortschritte. Wenn euer Liam alles gut übersteht, kann er in wenigen Wochen nach Hause und in ein bis zwei Jahren macht er genauso viel Blödsinn wie alle anderen Jungs in seinem Alter. Und ach ja, ich habe noch etwas für dich.“

Lucy zieht zwei Polaroidfotos aus ihrer Kitteltasche.
„Die haben mir die Schwestern im OP vorhin in die Hand gedrückt. Ein erster Eindruck von eurem Sohnemann.“
„Danke dir.“ David hält die Bilder fest wie einen kostbaren Schatz.

„Na dann komm. Sarah möchte Liam bestimmt auch gern sehen. Sie ist seit einigen Minuten im Aufwachraum. Näheres erfahren wir dort.“

Wieder folgt David der Ärztin. Diesmal in entgegen gesetzter Richtung. Sarah ist nach der OP auf die innere Station verlegt worden und hat das Bewusstsein noch nicht wieder erlangt, als David zögernd den Raum betritt. Hier, genau wie vier Etagen tiefer bei Liam, ist der Krankenhausgeruch allgegenwärtig. Lucy unterhält sich leise mit dem Dienst habenden Arzt, während eine Schwester David zu Sarah bringt.

„Hey mein Sonnenschein.“ Schon oft hat er am Krankenbett seiner Freundin gestanden, aber daran gewöhnen wird er sich wohl nie.
„Was machst du nur für Sachen. Mir, uns allen so einen Schreck einzujagen.“
David nimmt auf dem Stuhl Platz und umschließt Sarahs linke Hand mit den seinen.
„Du musst ganz schnell gesund werden. Unser Sohn braucht dich und ich auch. Wach bitte bald auf, damit du Liam kennen lernen kannst“, murmelt er dabei leise und wischt sich schon wieder einige Tränen aus den Augenwinkeln.

„David?“ Lucy steht plötzlich hinter ihm und legt eine Hand auf seine Schulter.
„Bis auf die gerissene Milz hat Sarah unheimliches Glück gehabt. Die Gehirnerschütterung ist auch nicht der Rede wert. Allerdings steht sie unter starken Schmerzmitteln, wodurch sie wahrscheinlich länger schlafen wird als üblich. Vielleicht gehst du etwas raus an die frische Luft, entspannst dich und stellst Tony sein erstes Enkelkind vor. Er wartet bestimmt mit Alyson ganz ungeduldig.“

„Und Sarah? Ich möchte bei ihr sein, wenn sie aufwacht“, wendet David ein.
„Glaub mir, das wird noch etwas dauern. Aber wenn es dich beruhigt, ich bleibe solange hier und benachrichtige dich, falls etwas ist.“
„Ok. Ich bin aber gleich wieder da.“ Nur widerwillig verlässt David das Zimmer und die Station, obwohl er einsieht, dass er zurzeit eh nicht viel tun kann. Außer abwarten.

Tony und Alyson findet David nach einigen Irrläufen in der Cafeteria, wo sie sich gerade einen Kaffee holen wollen. Sie sind erleichtert, dass es sowohl Sarah als auch dem Baby gut geht und Tony stehen Tränen in den Augen, als er seinen Enkel das erste Mal auf den Fotos betrachtet. Er ist Großvater. Das zu fassen fällt ihm sichtlich schwer, erst recht bei dem kleinen Winzling, der auf den Bildern abgebildet ist…

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Am Abend sitzt David wieder an Sarahs Bett. Sie ist noch immer ohne Bewusstsein und wird dadurch noch immer durch einen Schlauch, auch Tubus genannt, beatmet. Am Nachmittag war er kurz zu Hause, einige Dinge holen. Doch er hat sich nicht lange aufgehalten und pendelt seitdem auf den Stationen hin her. Liam – Sarah, Sarah – Liam. Es ist eine zermürbende Zeit.

Inzwischen hat David sich einen kleinen Hocker mit ans Bett gezogen und versucht sich auf die Prüfung morgen vorzubereiten. Seine Allerletzte, dann ist es geschafft. Doch es ist schwer, sich auf das Gelesene zu konzentrieren, wenn die Gedanken immer wieder abschweifen und man nicht bei der Sache ist.
Ab und an erscheint eine Krankenschwester und überprüft Sarahs Vitalfunktionen, lächelt ihn aufmunternd zu und geht wieder. Für sie ist es eine Patientin wie jede andere. David dagegen hofft und betet endlich wieder Sarahs wunderschöne grüne Augen sehen zu dürfen.

Es ist schon spät und David döst leicht, als er ein Geräusch hört und sofort aufspringt. Sarahs Hand, die in seiner lag, hat sich bewegt.

„Sarah“, fragt er leise. „Sarah, hörst du mich?“

Ihre Augenlider flattern, öffnen sich langsam ein Spalt.

„Hey Liebes, schau mich an, zeig mir deine wunderschönen Augen.“ David fühlt langsam die Anspannung des Tages weichen, als Sarah ihn erkennend ansieht und versucht, ihm etwas mitzuteilen.

„Nein, nicht sprechen. Ich hole schnell eine Schwester, damit sie dir den Schlauch entfernt.“
Sarah nickt verstehend und David geht rasch nach draußen auf den Flur. Die Patientenklingel zu betätigen, hat er in der Aufregung völlig vergessen.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

„Miss Hemmingwell? Atmen sie bitte so tief sie können ein und auf mein Kommando wieder aus“, ordnet die Schwester an, bevor sie mit einem gleichmäßigen Zug den Schlauch aus Sarahs Hals entfernt.
„So, das wäre geschafft. Können sie mir sagen, wo sie sind und wie sie heißen.“

Sarah überlegt kurz, nickt dann und flüstert leise, „mein Name ist Sarah Hemmingwell und ich bin im Memorial Hospital. Denke ich zumindest. Aber wo ist mein Baby, der Unfall, die Treppe…“ Langsam steigt Panik in ihr hoch.
„Ganz ruhig Süße. Unserem Sohn geht es soweit gut. Er hat alles bisher toll gemeistert und wird auf der Frühchenintensivstation versorgt“, spricht David beruhigend auf Sarah ein und nickt dann der Krankenschwester zu, dass er allein klar kommt.

„Das hier“, er hält Sarah die Polaroids hin, „hat mit Lucy heute Mittag gegeben. Und die hier habe ich vorhin geschossen.“
„Oh mein Gott“, flüstert Sarah und starrt von der Nahaufnahme zu Davids Versuchen, Liam ins rechte Licht zu rücken und wieder zurück. „Er ist so winzig. Und diese vielen Schläuche.“ Ein Tränenschleier legt sich langsam über ihre Augen. „Es tut mir leid. Liam könnte noch in mir sein, wenn ich vorsichtiger gewesen wäre. Es ist alles meine Schuld.“

„Bitte Sarah, sag so etwas nie wieder.“ Erschrocken über ihre harten Worte, nimmt David seine Freundin vorsichtig in den Arm und küsst sie zärtlich auf die Stirn.
„Es war ein Unfall. Nicht mehr und auch nicht weniger. Genauso gut hättest du zu Hause stolpern können. Niemand konnte es voraus sehen. Liam ist zwar jetzt noch kleiner und leichter als andere Babys, aber er ist zäh und wird es schaffen. In einem Jahr vielleicht schon früher, wird er Gleichaltrigen gegenüber alles aufgeholt haben und uns wahrscheinlich den ganzen Tag auf Trab halten. Wenn er nicht gerade mit Connor zusammen Blödsinn anstellt.“

Bei dieser Vorstellung muss auch Sarah unwillkürlich lächeln. Zwei Lausbuben spielen im Garten verstecken, gehen gemeinsam in die Vorschule oder üben zusammen mit ihren Vätern den richtigen Schlag beim Baseball. „Das wäre so schön.“
„Und es wird Realität werden, du wirst sehen. Jetzt allerdings schlage ich vor, versuchen wir beide etwas Schlaf zu bekommen. Der morgige Tag wird wieder anstrengend.“

„Ich habe ja auch noch nicht genug geschlafen heute“, scherzt Sarah, gähnt dann jedoch verhalten und schließt langsam die Augen. Die Operation war nicht ohne und hat sie sehr geschwächt. Da können einige Minuten reden schon äußerst anstrengend sein.
„Gute Nacht mein Sonnenschein.“ David streicht Sarah noch einmal übers Gesicht und versucht sich dann auf der kleinen Couch im Zimmer ein einigermaßen bequemes Nachtlager herzurichten. Besser als der Stuhl dürfte sie allemal sein.

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Wider Erwarten und trotz nur mäßiger Vorbereitung, fällt Davids mündliche Prüfung am nächsten Morgen gut aus. In der knappen dreiviertel Stunde, wo ihn die Professoren buchstäblich ein Loch in den Bauch fragen, verdrängt er alle anderen Gedanken und konzentriert sich voll und ganz auf den Test und die richtigen Antworten.

Zurück im Krankenhaus trifft David auf Eliza. Augenblicklich meldet sich sein schlechtes Gewissen, das er Sarahs beste Freundin nicht Bescheid gegeben hat. Doch sie nimmt es ihm scheinbar nicht übel, sondern umarmt ihn herzlich, kaum das er das Krankenzimmer betreten hat.

„Na, wie fühlt man sich als frisch gebackener Vater“, fragt sie und setzt sich wieder auf den Besucherstuhl, so dass David mit der Bettkante Vorlieb nehmen muss, wenn er Sarah nah sein möchte.
„Stolz und glücklich, auch wenn es ein nervenaufreibender Tag war.“
„Das glaube ich gern. Alyson hat mich gestern Abend angerufen und berichtet was geschehen ist. Erst wollte ich sofort herkommen, dabei war es bereits neun durch. James hat mich im Endeffekt davon überzeugt, bis heute zu warten.“

„Dabei ist sie schrecklich neugierig auf ihr Patenkind“, lächelt Sarah, wenn auch etwas wehmütig. „Ich habe mich vorhin fast mit dem Stationsarzt angelegt. Aber es führt kein Weg dran vorbei, ich muss noch mindestens 24 Stunden liegen.“
„Du weißt doch, die Ärzte wollen nur dein Bestes“, versucht David sie zu trösten, wohl wissend, wie es in ihr gerade aussieht und sie es kaum erwarten kann, Liam endlich sehen und anfassen zu dürfen. Ein mehr als verständlicher Wunsch.

„Ja, ich weiß. Deshalb hast du jetzt die Aufgabe, Eliza auf die Frühchenstation zu begleiten.“
„Ok, ich bin bald zurück.“ Ein letzter Kuss, dann steht David auf.

„Und ich schaue morgen wieder rein. Vielleicht mit James zusammen. Bis dahin halt die Ohren steif.“ Eliza verabschiedet sich von Sarah und folgt dann David drei Stockwerke tiefer.

Dort bleibt sie, genau wie David einen Tag vorher, ehrfürchtig vor der Glasscheibe stehen und schaut in den Raum. Kurze Zeit später wirft sie einen ersten Blick auf Liam und ist noch immer sprachlos.

„Hey kleiner Mann. Ich bin deine Patentante Eliza. Herzlich Willkommen auf unserer Welt“, findet sie langsam ihre Stimme wieder und wischt sich eine verirrte Träne aus dem Gesicht…

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Zur gleichen Zeit ein Tag später, schiebt David Sarah durch die Schleuse auf die Station.
„Wo ist er? Wo ist Liam?“ fragt sie aufgeregt.
„Dort hinten“, antwortet David und wird mit jedem Schritt unruhiger und nervöser. Denn dort wo Liam sein Bettchen hat, steht eine ganze Traube von Ärzten und Schwestern. Was sie genau tun, ist erst beim Näher kommen ersichtlich. Das EKG-Gerät piepst mit der Maschine für die Sauerstoffsättigung um die Wette, während einer der Ärzte gerade einen Schlauch in Liams Rachen einführt und ihn dann beatmet. Der kleine Junge sieht merkwürdig grau am Körper aus, während sein Gesicht bläulich schimmert.

„Was machen sie da, was tun sie mit unserem Jungen“, stößt Sarah mit vor Schreck geweiteten Augen hervor und lenkt die Aufmerksamkeit einer der Ärzte auf sich und David.

„Sie sind Sarah Hemmingwell, richtig?“ fragt sie und tritt etwas näher.
Sarah nickt stumm.
„Liam hat vorhin vollständig aufgehört zu atmen, sodass wir ihn wiederbeleben mussten und jetzt intubieren.“
„Aber es ging ihm doch gut, er hat allein geatmet“, lenkt David ein.

„Ja das ist richtig, aber die Sauerstoffsättigung ist in der letzten Nacht immer mal wieder gefallen, was an sich nicht schlimm ist, wenn sie nach kurzer Zeit wieder steigt. Doch das ist nicht geschehen. Die Ärzte werden weitere Tests durchführen um festzustellen, woran es liegt. Andererseits sind Atemaussetzer bei so kleinen Babys nichts Ungewöhnliches. Es kostet sie einfach zu viel Kraft, von sich aus den Atemrytmus zu halten.“

„Und jetzt? Dr. Arketh hat mir gesagt, dass zuviel Sauerstoff zu Hirnblutungen führen kann.“
„Wir werden alles daran setzen, dass das nicht geschieht, aber auszuschließen ist es natürlich nicht. Darum werden wir weitere Tests veranlassen. Nur zur Sicherheit.“
Sarah und David schauen sich kurz an und nicken dann schweigend. Was sollen sie auch anderes tun. Liams Leben liegt in den Händen dieser Ärzte und Schwestern, die ihr möglichstes tun, damit es ihrem kleinen Sohn gut geht und er in absehbarer Zeit diese Station und das Krankenhaus…

Die nächsten Minuten ziehen sich wie ein Gummiband in die Länge, bevor Liam wieder stabil ist und Sarah das erste Mal ihren Sohn aus der Nähe betrachten und anfassen darf.
Vorsichtig tastet sie nach den winzigen Handchen und streichelt behutsam über die leicht durchscheinende Haut.
„Hi mein Kleiner, erkennst du mich wieder, ich bin deine Mommy“, flüstert sie leise, während David hinter Sarah steht und ebenfalls um Fassung ringt.
„Eigentlich solltest du noch warm und beschützt in meinem Bauch wachsen aber unser Herr hatte einen andern Plan und hat dich uns schon jetzt geschickt. Und wenn du etwas größer und schwerer geworden bist, dürfen wir dich mit nach Hause nehmen und du lernst deinen Grandpa kennen und deine Grandma und alle anderen Verwandten…“

Sarah redet einfach weiter und genießt trotz der ganzen Situation, die Zeit die sie bei Liam sein kann. In diesem Moment ist alles andere vergessen. Was zählt ist ihr Sohn und dass er lebt.

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Viel zu schnell ist die Zeit um und Sarah muss zurück auf die Station, wo sie erschöpft sofort einschläft. David lenkt sich derweil mit lesen ab und wartet ungeduldig auf Liams Testergebnisse, von denen die Ärztin sprach.

Am Abend ist es schließlich soweit. Die besagte Ärzte betritt das Zimmer, stellt sich als Dr. Evans vor, zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich bevor sie zu sprechen beginnt.

„Die Ergebnisse der Untersuchungen haben etwas ans Licht gebracht, mit dem wir nicht gerechnet haben. Das CT hat verschiedene Blutungen Grad IV im Gehirn angezeigt. Außerdem ist das EEG nicht wirklich ermutigend.“
„Und was bedeutet das für Liam?“ Sarah will die Wahrheit wissen. Auch wenn sie ihr ganzes Leben von jetzt auf gleich verändern wird.

„Wir können nicht genau sagen, ob die Blutungen durch den Unfall vor seiner Geburt herrühren oder durch die Sauerstoffunterversorgung bzw. Reanimation heute Mittag. Fest steht, dass das Gehirn irreparabel geschädigt ist und Liam höchstwahrscheinlich immer ein Pflegefall ist. Vielleicht regenerieren sich einige Gehirnzellen noch oder andere Teile übernehmen die Aufgabe, aber wir können nicht davon ausgehen“

„Liam wird also niemals laufen oder sprechen lernen?“ Es ist mehr eine Feststellung als eine Frage von David, denn er schaut dabei zu Sarah und hält ihre Hand, als die Ärztin weiter spricht.
„Es tut mir leid, ihnen keine günstigeren Prognosen geben zu können. Aber nach den ersten Untersuchungen vor zwei Tagen haben wir selbst nicht mit so einer gravierenden Verschlechterung gerechnet.“ Dr. Evans ist ehrlich besorgt um das Leben ihres kleinen Schützlings, kann und will Liams Eltern aber auch nichts verschweigen oder beschönigen.

„Falls sie noch Fragen haben, können sie sich jederzeit an mich wenden.“
Sarah und David nicken nur stumm. Zu großen Worten sind sie gerade nicht in der Lage. Zu tief sitzt ihnen der Schock in den Gliedern und lähmt sie jetzt geradezu.
Die Ärztin verlässt daraufhin leise den Raum.

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An Schlaf ist in dieser Nacht nicht zu denken. Nach den ersten Minuten des Schweigens überlegen Sarah und David hin und her, was die Diagnose nicht nur für Liam, sondern auch für sie selbst bedeutet. Ob sie Richter spielen dürfen, oder dem Schicksal seinen Lauf lassen. Denn trotz des heiklen Themas sind sich die Beiden einig, Liam soll nicht leiden, unnötige Schmerzen erspart bleiben. Denn was für ein Leben steht ihm bevor, wenn er das Sonnenlicht zwar erahnen, aber nicht sehen kann, das Zwitschern der Vögel nicht hört und immer auf die Hilfe Anderer angewiesen sein wird…

Als der Morgen graut, haben sie die Entscheidung getroffen, der Natur ihren Lauf zu lassen. Bei etwaigen Komplikationen keine lebenserhaltenden Maßnahmen einzusetzen. Die Wahl teilen sie am Vormittag Dr. Evans mit, die die Worte des jungen Paares stillschweigend zur Kenntnis nimmt. Ihnen allerdings im gleichen Gespräch berichtet, dass Liam wider Erwarten die Nacht gut überstanden hat. Er kann zwar nicht selbstständig atmen und seine Entzündungswerte im Blut sind leicht erhöht, doch davon abgesehen hält sich der kleine Mann wacker.

Das bleibt auch die folgenden zwei Tage so. Sarah und Davids Familie besuchen Liam im Krankenhaus, führen lange Gespräche und sind auch zur Taufe am Dienstagnachmittag, dem sechsten Tag in seinem Leben, zugegen. Über Nacht sind seine Blutwerte schlechter geworden, die Temperatur und der Sauerstoffbedarf jedoch gestiegen. Alles deutet auf eine Infektion der Atemwege hin. Als am folgenden Tag auch noch Krämpfe dazukommen und sich die Infektion, eine Lungenentzündung bestätigt, stehen die Stunden des Abschieds bevor. Liam kämpft zwar verbissen, doch sein kleiner Körper, die lebenswichtigen Organe, versagen langsam aber sicher ihren Dienst. Eine gut dosierte Menge Morphium lässt keine Schmerzen zu und so kann Liam am Abend des siebenten Tages seinen Weg zu den Sternen antreten. Geborgen und beschützt von seinen Eltern Sarah und David, die ihm all ihre Liebe mit auf den Weg geben, die sie haben und noch mehr.



Kommentar: Ich hoffe ihr meuchelt mich jetzt nicht, aber wie ich bereits mal erwähnte, sind das Ende und einige Zwischenteile bereits vor mehreren Jahren entstanden und darum muss Liam sterben. Er hatte keinen Platz in meiner Story und ihr könnt mir glauben, es ist mir sehr schwer gefallen, das hier zu schreiben. Aber es ging nicht anders.
Falls Fragen auftauchen sollten bzüglich der medizinischen Begriffe, stehe ich gern zur Verfügung. Habe mich vorher informiert und mit einer examinierten Krankenschwester gesprochen.

LG Emerson Rose
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du hast ihn sterben lassen...du hast wirklich den kleinen liam sterben lassen
oh mein gott...wie traurig...am anfang habe ich noch gedacht, dass er es schaffen wird
aber als ich gelesen habe, dass er intubiert werden musste, hatte ich schon eine leichte vorahnung und die hat sich wirklich bestätigt
oh mann..wie schwer muss das jetzt wohl für david und sarah sein?

freu mich aber schon auf einen neuen teil von dir
mfg lavaCool

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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heyy rose,

das war ein trauriger Teil!

Das Liam sterben musste fand ich traurig, aber wenn es so kommen sollte, müssen wir es aktzeptieren!

Bin gespannt wie es nun weiter gehen wird?!


Viele Liebe Grüße
Chery
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Hallo Süße :knuddel:

Freut mich, dass du weiter geschrieben hast Smile

Ich bin leider krank werd den neuen Teil aber so bald wie möglich nachlesen und dir FB geben.

Bussi Selene
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Um mal das Thema wieder aufzugreifen:

Me schrieb:Dir gehts nich gut, wa...
Ich dacht, ich geb dir ma Fb, weil ich morgen Geburtstag hab (das bin dich seit 2 Wochen ja jedem auf die Nase), und da muss ich feststellen, dass du wahnsinnig geworden bist.
Streichen wir einige Teile hieraus dann reicht das schon für das ende des neuen teils?
Geht es dir gut? Möchtest du dass ich dich zusammen mit mir selbst einweisen lasse?
Warum hacken alle auf mir rum? Erst drei tage lang die tolle FF (die eigentlich am ende hin total fröhlich is) von anna (=freundin), die mich in jedem kapitel zum heulen gebracht hat, dann les ich die fic von emma (=freundin)... wer heult? genau, ich. Dann grad eben Domis... und wer heult? ja richtig, ich...
und nun das hier... schon wieder... du kannst das arme kind doch nich so sterben lassen *schanief*
das geht doch nich...
und jetzt muss ich das auch noch akzeptieren dabei musst ich doch schon (gemeinsam mit derya XD) mit der ff von anna fertig werden... das kann doch nich angehn...
Aber du hast es wirklich toll geschrieben süße (jetzt fang ich auch schon so an... eben hab ich mich wie anne angehört nun das hier).
Was soll ich da groß sagen? Ich hätte deinen Kommi nich vor dem Kapitel lesen sollen? Definitiv... Trotzdem, obwohl es so traurig is :heul:, ich will mehr... war wirklich ganz toll geschrieben!

Wenn mich jeder mögen würde, dann wäre ich Käsekuchen!
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Hallo Süße :knuddel:

Der letzte Teil ist dir wieder sehr gut gelungen.

Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut, man lebt und fühlt richtig mit.

Ich finde es so traurig, dass Liam gestorben ist und hoffe, dass die Familie und vor allem Sarah und David bald besser mit diesem Schicksalsschlag umgehen können.

Freu mich auf den Teil!

Bussi Selene
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Heute ohne lange Vorreden, ich muss gleich weg zum Nachtdienst. Das neue Kapitel. FB ist immer gern gesehen. Bis dahin.

LG Emerson Rose

Teil 33

Nach Liams letztem Atemzug scheint für Sarah und David die Welt still zu stehen. Nichts hat mehr einen Sinn, nichts ist von Bedeutung. Nur ihr kleiner Sohn, der ruhig und friedlich in Sarahs Armen liegt. Ohne Kabel, Schläuche und Sonden. Einfach frei. Kein Piepsen der Maschinen durchdringt die Stille. Leute die an dem kleinen eingelassenen Glasfenster vorübergehen, sehen ein junges Paar mit ihrem Kind. Erst wenn sie an der Tür das Schild Sterbezimmer lesen, verschwindet das Lächeln aus ihrem Gesicht und schafft Platz für die Trauer.

Die Stunden ziehen dahin, denn natürlich ist die Welt nicht stehen geblieben, sondern dreht sich weiter. Als wenn nichts geschehen ist. Inzwischen ist die Nacht angebrochen und zahllose Sterne leuchten am Himmel. Die Geräusche auf dem Flur draußen werden langsam weniger. Nur ab und zu schaut eine Schwester vorbei, doch immer wieder bittet David um weitere Zeit, während Sarah völlig abwesend auf Liam schaut und offensichtlich unter Schock steht. Zeit spielt jetzt ohnehin keine Rolle mehr.

David weiß, sie müssen sich langsam verabschieden, nach Hause gehen und ihren Sohn hier zurück lassen. Doch es widerstrebt ihm, diesen letzten Schritt zu wagen. Denn er wird für immer sein.

Lucy nimmt ihnen mehr bis minder die Entscheidung ab, als sie sie aus ihrer Trance holt.
„Bitte Sarah, du gehörst ins Bett. Wir bringen dich zurück auf die Station und dann wird es auch für dich David Zeit, nach Hause zu fahren.
„Ich kann Liam nicht allein lassen.“ Sarah spricht ihre ersten Worte seit Stunden.
„Doch das kannst du.“ Sanft aber bestimmt nimmt Lucy ihr das Baby aus dem Arm und legt das kleine Bündel Mensch zurück ins Bett.

„Ich habe dich lieb Liam“, schluchzt Sarah auf, als David sie in ihrem Rollstuhl langsam aus dem Zimmer fährt. Hätte er sich nicht an den Griffen festgehalten können, wäre er in diesem Augenblick zusammen gebrochen. Sein Herz liegt bereits in Scherben und blutet, denn Sarah wiederholt diese Worte auch dann noch, als sie in ihrem Bett auf der Station liegt und er neben ihr sitzt.

„Sieh mal, Liam geht es jetzt besser. Er hat keine Schmerzen mehr. Das ist es doch, was wir für ihn wollten. Er sollte nicht leiden“, versucht David Sarah aus ihrer Lethargie zu reißen. Doch seine Worte kommen bei ihr scheinbar nicht an. Sie wird nur zusehends unruhiger, so dass Lucy ihr schließlich ein leichtes Schlafmittel verabreicht und sie langsam wegdämmert. In das hoffentlich entspannte Reich der Träume.

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Es ist weit nach Mitternacht, als David endlich den Heimweg antritt. Doch anstatt raus aus der Stadt, führt ihn sein Weg zum Strand. Dort, ganz allein mit der tosenden See kann er den Schmerz über den Verlust seines Sohnes laut hinausschreien. Er wird dadurch zwar nicht weniger, aber für den Moment macht es das Ganze erträglicher.

Die restlichen Stunden bis zum Morgengrauen läuft David ziel- und planlos am Wasser entlang, so dass er völlig durchgefroren bei den Hemmingwells auftaucht, als die Sonne einen neuen Tag, den ersten Tag ohne Liam ankündigt…

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Drei Tage später darf Sarah das Krankenhaus verlassen. Sie spricht zwar immer noch kaum ein Wort, doch die äußerlichen Wunden vom Unfall sind verheilt. Sie darf nach Hause. Sarah selbst ist das alles egal. Ob im Krankenhaus oder daheim, sie liegt fast den ganzen Tag im Bett, verkriecht sich und will niemanden sehen. Selbst David kommt nur schwer an sie heran. Dabei würde er sich am liebsten mit verstecken, aber es sind so viele Dinge zu klären. Dinge die er hoffte, niemals ausführen zu müssen. Ein Termin für die Beerdigung wird mit dem Pfarrer und dem Bestattungsinstitut vereinbart. Freunde eingeladen, die Trauerrede vorbereitet.. Es gibt viel zu tun.

Tony, Jenny, die ganze Familie versucht in diesen schweren Tagen für Sarah und David da zu sein. Sei es durch die aktive Mithilfe oder durch ein offenes Ohr und eine Schulter zum anlehnen.
Und dann ist er doch da. Der Tag, den alle am liebsten aus ihrem Gedächtnis streichen würden, aber nicht können. Liams Beerdigung.

Noch vor allen anderen ist David aufgestanden, nachdem er die Nacht über wieder kaum Schlaf gefunden hat.
Mit einer Tasse Kaffee in den Händen geht er hinaus in den Garten. Das Gras ist noch nass vom Tau, als er mit nackten Füßen über das saftige Grün läuft. Eine geradezu friedliche Ruhe liegt über diesem Stückchen Erde. Nur hier und da unterbrochen durch erstes Vogelgezwitscher. Eine Idylle. Doch dafür hat David heute keinen Blick übrig. Immer wieder denkt er an die Beerdigung, überlegt was er sagen wird, ob er überhaupt in der Lage ist, etwas zu sagen. Denn die Angst vor diesem Augenblick füllt ihn immer mehr aus…

„David?“
Erschrocken dreht dieser sich um und blinzelt kurz.
Sarah steht nur wenige Meter von ihm entfernt in der aufgehenden Morgensonne. Sie sieht einfach bezaubernd aus, denkt David. Selbst in ihrer halblangen, karierten Pyjamahose und dem rosa Tanktop, über das sie gegen die Kühle eine Jacke aus Samtstoff gezogen hat. Dass sie vor etwas mehr als zwei Wochen noch schwanger war, sieht man ihr nicht mehr an. Im Gegenteil. Sarah hat einiges an Gewicht verloren, da sie nur nach gutem Zureden etwas isst.

„Ich konnte nicht mehr schlafen, also bin ich raus gegangen“, verteidigt sich David und tritt langsam ein paar Schritte näher.
„Es ist alles noch ruhig, aber das Bett war so leer ohne dich.“ Sarahs Stimme zittert mit jedem Wort mehr. Und das liegt nicht allein an der Kälte, die langsam in ihren Knochen hoch kriecht.
„David?“
„Ja Liebes.“

„Bitte halt mich ganz fest“, fleht sie jetzt geradezu. David ist binnen Sekunden bei Sarah und zieht sie in seine Arme. Dabei berühren ihre Füße kaum noch den Boden.
„Ich dachte, ich wäre endlich stark genug, aber ich bin schwach. Es tut so unendlich weh an Liam zu denken, aber ich will ihn auch nicht vergessen.“
„Du wirst ihn nicht vergessen, denn er wird immer in unseren Herzen weiterleben“, versucht David seine Freundin zu beruhigen. Dabei ist ihm selbst zum heulen zumute. Aber es tut gut, Sarah sprechen zu hören, und nicht nur lethargisch in ihrem Bett vorzufinden.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Später sitzen sie gemeinsam im Strandkorb auf der Terrasse. Sarah auf Davids Schoß, den Kopf in seiner Halsbeuge vergraben. Seine eine Hand liegt auf ihrer Taile, mit der anderen streicht er immer wieder durch ihre Locken. Die friedliche Stille lässt sich fast greifen, so allgegenwärtig ist sie.

„David, ich weiß nicht, ob ich das heute Nachmittag schaffe.“
„Glaub mir, ich weiß es auch nicht. Aber gemeinsam überstehen wir auch diesen Tag, so wie wir schon ganz andere Dinge geschafft haben. Immer einen Schritt nach dem anderen.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Als es dann nach dem Mittwoch zum Friedhof losgeht, ist Sarah noch etwas blasser als sonst. Krampfhaft versucht sie die Tränen zurück zu halten und ist mehr als froh, dass David die ganze Zeit über ihre Hand hält.
Die Zeremonie findet im allerkleinsten Kreise statt. Tony, Jenny und Dawn, Alyson, Oz, Christin und Nick, sowie Joyce und Julie. Und natürlich Liams Paten Eliza und James.

Pfarrer Brown hält eine kurze Rede über den Sinn des Lebens und warum manche Menschen früher wieder gehen müssen, als andere.
Dann ist David an der Reihe. Langsam steht er auf, sucht seinen Zettel aus der Jackentasche und beginnt zu sprechen. Erst leise und brüchig, doch mit jedem Wort wird seine Stimme fester und klarer. Sarah steht daneben, hält sich an ihm fest und versteckt ihr Gesicht an seiner Seite. Der Anblick des kleinen Holzsarges ist mehr als schmerzhaft.


Hey Liam, mein geliebter Sohn

Time here all but means nothing
Just shadows that move cross the wall

[COLOR="sienna"]Ich hoffe, da wo du jetzt bist, geht es dir gut. Deine Mom und ich
sind sehr traurig, dass du uns so früh wieder verlassen musstest.
[/COLOR]


They keep me company but they don´t
Ask of me they don´t say nothing at all

[COLOR="sienna"]Doch wir sind unendlich dankbar, dich kennen und lieben zu dürfen. Nur wenige
Menschen träumen von einem Engel, wir hielten einen in unseren Armen
[/COLOR]

I need just a little more silence,
I need just a little more time

[COLOR="sienna"]So vieles hätten wir gern mit dir erlebt.
Dein erstes Lächeln, die ersten Worte, deine ersten eigenen Schritte
In dieser, unserer Welt.[/COLOR]


You send your thieves to me silently
Stalking me dragging me into your war

[COLOR="sienna"]Leider hat Gott einen anderen Plan und dich nach nur sieben Tagen
Zurück in den Himmel geholt.
[/COLOR]

Would you give me no choice in this
I know you can´t resist trying to re open a sore

[COLOR="sienna"]Doch glaub mir, auch wenn unser Schmerz und Trauer groß sind,
genauso groß sind unsere Liebe und Glück dich bei uns gehabt zu haben.[/COLOR]


So leave me be, I don´t want to argue
I just get confused and I com all undone

[COLOR="sienna"]Wir werden dich niemals vergessen.
Niemals, denn wir lieben dich für immer.
[/COLOR]

If I agree well ist just to appease you cause
I don´t remember what were fighting for

Auch über den Tod hinaus. Goodbye

You see love a tight thorny thread that you spin a circle of gold
to have me to hold me a token for all to see captured to be yours alone

I need just a little more silence yeah I need just a little more time

For courage to pull away there will be hell to pay deeper you cut to the bone

Davids letzte Worte sind nicht mehr als ein Flüstern. Während er zwei weiße Rosen ins Grab wirft und der Sarg langsam in die dunkle Erde hinab gesenkt wird. Der Zeitpunkt ist da, wo sie Liam endgültig loslassen müssen und die Realität sie einholt, dass er nie zurückkehren wird.

Beide trifft diese Erkenntnis wie ein Schlag. David steht stumm und starr da, unfähig sich zu bewegen oder wegzusehen. Sarah dagegen bricht förmlich zusammen und muss von ihrem Vater gestützt werden. Dieser Zwiespalt, einerseits Liam nicht gehen zu lassen, andererseits Angst vor dem Blick auf das Grab, zerreißt sie innerlich. Da ist es gut, dass die Familie ihnen in diesen Minuten beisteht. Egal was noch kommen mag.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Wochen später findet Sarah endlich den Mut, Liams Grabstelle auf dem Friedhof zu besuchen. Unablässig knetet sie auf der Hinfahrt den kleinen Plüschteddy, den David und sie kurz vor seiner Geburt damals kauften.

Die Zeit vergeht so schnell, obwohl sie glaubten, nie wieder so leben zu können wie vor dem Unfall. Der Alltag schleicht sich ein, und Sarah ertappt sich immer öfter dabei, wie sie die Erinnerungen an Liam ausblendet. Meist sind es nur Minuten, aber Fortschritte sind ersichtlich. Nur die Nächte, vor denen fürchtet Sarah sich mehr als alles andere. Wenn sie nicht gerade ewig wach liegt und grübelt, quälen sie Albträume, aus denen sie meist schreiend erwacht und von David beruhigt und getröstet wird. Bis der Morgen graut und ein neuer Tag anbricht.

„Können wir?“ David steht plötzlich hinter Sarah und holt sie in die Wirklichkeit zurück. Das Tor zum Westfieldfriedhof liegt vor ihnen.
„Ja.“ Sarah schmiegt sie kurz an ihren Freund und Arm in Arm gehen sie langsam durch das Tor.

Mittlerweile schmückt ein Marmorstein das Grab. Darauf ein Engel, der lächelnd gen Himmel blickt. In Schnörkelschrift ist der Name und das Geburtsjahr eingraviert. Sowie der Satz.

Your sun went down, before the evening began

„Glaubst du es geht Liam gut, dort wo er jetzt ist“, fragt Sarah leise, während sie den kleinen Teddybär auf den Stein setzt.
„Ganz bestimmt. Ich bin fest davon überzeugt, dass Jillien gut auf ihn acht geben wird. Solange bis wir uns wieder sehen…“


PS: Beinahe hätte ich es vergessen. Der Song ist von Sarah McLachlan und heißt Time. Ich bin mir nicht sicher, ob er passt, aber wenn ich das Lied höre, werde ich immer traurig.

PSPS:

@Selene: Bin froh dass es dir wieder besser geht und du FB hinterlassen hast.
@Isi: Danke für die Übersetzung des Satzes und dein FB. Tja wenn man von hinten anfängt mit lesen, geht die ganze Spannung raus. *knuddel*
@Chery: Ja es musste sein, aber es gibt bestimmt auch wieder bessere Zeiten. Versprochen.
@Lava:Ja ich weiß traurig, aber nicht zu ändern, habe erst überlegt, ob ich das weglasse und nur in einem späteren Teil seinen Tod erwähne, aber das wäre wohl zu verwirrend gewesen. Danke auch dir fürs FB
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