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Zwei Stunden später sitzen Rory und Jess im Wohnzimmer auf dem Boden. Rory am Tisch ihre Schulsachen erledigen, Jess mit Gigi in ihrer Spielecke Bauklötze übereinander stapelnd zu einem Turm. Auch wenn Jess nur die Steine übereinander stapelt und Gigi Freude daran hat auf einem der Holzklötze zu knabbern und immer wieder den Turm um zustoÃen wenn er groà genug ist ihrer Meinung nach.
Das erste Mal das sie es getan hat war ein Versehen, da sie von Rory zu Jess rüber getappst ist. Das zweite Mal hat sie getestet ob sie es wirklich war als er umgefallen ist und seit dem hat sie Spaà daran Jess Arbeit zu zerstören. Was sie genau jetzt wieder tut. Mit einem lauten Poltern fallen die Bauklötzchen wieder auf das Parket und schrecken Rory aus ihrem Buch auf. âGigi sollte sich wirklich überlegen AbreiÃbirne oder so etwas zu werden.â, stellt Jess fest. Rory kichert leicht, erwidert aber nichts, da in diesem Moment das Telefon klingelt.
Mit einem Grinsen, angelt sie es sich von der anderen Seite des Tisches. âRory Gilmore.â, meldet sie sich und bekommt einen erheiterten Blick von Jess. âRory, Hi. Michael von deiner Geschichts-â¦â, ertönt Michaels Stimme. âIch weià wer du bist, Michael.â, unterbricht Rory ihn mit einem leichten Augenrollen. Sie ist nicht mal Blond und trotzdem scheinen alle sie für dumm zu halten. Vielleicht sollte sie sich umfärben, was mit man dann wenigstens einen Grund hätte!
âRichtig. Natürlich. Ich wollte dich Fragen ob wir uns heute schon treffen könnten. Ich hab die restlichen Tage diese Woche immer Training nach der Schule, bis um acht Abends. Und dann ist es etwas spät.â, erklärt er den Grund seines Anrufes. Rory bemerkt deutlich, dass Jess sie anblickt, seit sie den Namen des anderen Jungen gesagt hat. âSicher. Wann?â, fragt Rory nach ohne wirklich zu zuhören, während sie weiter ihren Aufsatz schreibt über das Buch welches sie gerade in Literatur behandeln.
âWie wäre es mit jetzt?â, schlägt er vor und reiÃt Rory aus ihren Gedanken. Ãberrascht blick sie auf und zu Jess und Gigi. âJetzt? Wie jetzt in dieser Stunde?â, erkundigt sie sich überrascht. Rory beiÃt sich auf ihre Lippe. Das wäre nicht so gut. Sie kennt Michael nicht. Weià aber, dass er ein Basketballspieler ist und sehr gerne tratscht. Und sie bezweifelt, dass er ihr glauben würde, dass wenn sie ihm sagt Gigi nur ihre Schwester ist. Und Rory hat keine andere Wahl als sie mit dabei zu haben.
âJa.â, kommt es leicht lachend von anderem Ende. âAuÃer das ist ein Problem für dich, natürlich.â Rory blickt abermals zu Jess, der sie fragend ansieht. âKannst du mal einen Moment warten, Michael? Danke.â, meint Rory knapp, bevor sie ihn mit einem Kopfdruck taub stellt, so das er nicht mehr hören kann was sie sagt. âMichael will sich jetzt mit mir für dieses Projektding treffen.â, teilt Rory Jess mit, der hebt leicht fragend seine Augenbraue und wartet, dass sie weiter spricht.
âEr ist eine ziemliche Tratschtüte und ich habe Gigi hierâ¦â, redet Rory weiter und Jess erkennt ihren Punkt. âIch kann auf sie aufpassen, in ihrem Zimmer, während du hier bist mit ihm.â, schlägt er vor. Begeistert, dass er so wenigstens einen besseren Blick auf den Kerl werfen kann und gleichzeitig darauf aufpassen, das er es nicht wagt sich an seine Rory ran zu machen.
Rory strahlt ihn erleichtert an. âWirklich?â, versichtet sie sich. âIch weià nicht wie lange es dauert undâ¦â Jess unterbricht sie: âIch habe nichts vor. Ich bin ganz für dich da. Und Gigi.â, beruhigt Jess sie. Rory lächelt ihn erleichtert an. âDanke Jess.â, sagt sie ehrlich. Jess lächelt nur leicht und stapelt wieder die Klötzchen aufeinander. âMichael? Könntest du zu mir kommen?â, erkundigt sich Rory wieder ins Telefon. âSicher. Ich hab deine Adresse und bin in etwa einer halben Stunde da.â, stimmt er sofort zu bevor er auflegt.
Mit einer flieÃenden Bewegung erhebt sich Rory und geht zu Jess, dessen Gesicht sie sanft in ihre Hände nimmt, ehe sie ihn liebevoll küsst. âHabe ich dir schon gesagt, das du der auÃergewöhnlichste Freund bist den ich kenne?â, erkundigt sich Rory. Sie lässt sich von Jess auf seinen Schoà ziehen, während er sich gegen die Zimmerwand lehnt und seine Hände auf ihren Hüftknochen ruhen lasst, so das seine Daumen kleine Kreise auf ihrer Haut ziehen können.
âDas will ich doch hoffen.â, murmelt er leise, dicht an ihren Lippen. Rory lächelt leicht und rutscht dichter an ihn, so das sie ihren Kopf an seine Schulter legen kann. âDanke. Wirklich Jess. Ich weiÃ, dass du etwas anders tun müsstest heute Abend.â, flüstert sie leise in sein Ohr, bevor sie einen sanften Kuss auf dieses drückt. Jess lächelt leicht. Er vergräbt seine Nase in ihren herrlich duftenden Haaren und zieht seine Arme richtig um sie.
Schweigend sitzen sie einfach nur für ein paar Sekunden da, bis sie von einem lauten Poltern aus einander schrecken. Etwas verwirrt blicke sie zu Gigi, die sie mit groÃen Augen anblickt und unschuldig blinzelt. Rory schüttelt lachend ihren Kopf. âOh Mann.â, kichert sie leise, drückt Jess einen kleinen süÃen Kuss auf seine Lippen, bevor sie sich von ihm erhebt und ihrer Schwester einmal über den Kopf streicht.
Rory beendet gerade ihren Aufsatz für ihre Literaturklasse, als es an der Tür klingelt. âIch komme klar.â, antwortet Jess bevor Rory es überhaupt wagt zu fragen. Sie lächelt ihn dankbar an, ehe sie aufsteht um die Tür zu öffnen. Jess verschwindet währenddessen mit Gigi in ihr Zimmer. âRory, hi.â, wird sie von Michael mit einem Grinsen begrüÃt. Rory lächelt ihn leicht an. âHey. Komm rein.â, begrüÃt sie ihn knapp und öffnet die Wohnungstür weit genug, dass er eintreten kann.
âNett. Niemand hier?â, erkundigt er sich, nach dem er sich kurz umgesehen hat. âIch.â, stellt Rory knapp fest und deutet ihm an ihr zu folgen. Michael grinst schmierig und folgt ihr. âSo wo willst du anfangen?â, erkundigt sich Rory, die sich wieder auf ihren Platz am Tisch sinken lässt und ihr Geschichtsbuch zu ihr zieht. Michael setzt sich auf das Sofa zu ihrer linken und blickt sich neugierig um.
âHätte nicht erwartet, dass du wirklich in so etwas wohnst.â, stellt er fest ohne auf ihre Frage einzugehen. âSo etwas?â, fragt sie nach und sieht ihn etwas skeptisch an. âNa ja⦠die Gegend. Die Schule grenzt an ihr, aber nicht wirklich einer von uns lebt hier. Du bist die Einzige. Siehst nur nicht so aus als würdest du wirklich hier leben.â, erklärt Michael genauer. Rory faltet ihre Hände über dem geöffneten Buch zusammen. âwas bedeutet?â, verlangt sie es genauer zu wissen.
âDu siehst einfach nicht so aus als würdest du hier lange überleben in dieser Gegend.â, weicht er etwas aus. âWas bedeutet?â, wiederholt sie ihre Frage. âWas bedeutet, dass es seltsam ist das du noch lebst.â, antwortet er knapp. Rory lacht leicht, ehe sie bemerkt das er ernst ist. âWeil was? Die Marianos hier in der Gegend sind?â, fragt sie etwas verwirrt da er anscheinend wirklich zu glauben scheint, dass es seltsam ist das Rory noch lebt, wo sie wohnt wo sie wohnt.
âNun.. ja.â, gibt er schlieÃlich ehrlich zu. Rory blinzelt etwas überrascht. âDas ist Schwachsinn.â, stellt sie fest. âRichtig. Du hast was mit einen der Marianos am laufen. Deswegen war er in der Schule heute. Bei dir.â, stellt er fest und er lässt seine Augen an Rory kurz runter gleiten, die am liebsten etwas Dickeres angezogen hätte. âWir haben ein Projekt welches wir bis nächste Woche fertig haben müssen. Du hast die gesamten Woche über keine Zeit und ich bin das Wochenende über nicht hier. Was bedeutet wir haben heute und nächste Woche zwei Tage um das Projekt fertig zu bekommen. Wenn überhaupt.
Wieso konzentrieren wir uns nicht darauf und du vergisst einfach mal den Rest?â, schlägt Rory vor und schiebt ihr Buch mit einem gespielt netten Grinsen weiter auf den Tisch und öffnet ihren Block. âIch habe mir überlegt, das wir es aufteilen. Jeder bekommt eine hälfte des Projektes. So können wir es einzeln machen, und haben es trotzdem zusammen gemacht.â, teilt Rory Michael mit, der nach ein paar Sekunden endlich ebenfalls sein Buch aus seiner Tasche gezogen hat. âSicher.â, stimmt er zu, als er sich neben Rory an den Tisch sinken lässt.
âHexenverbrennung oder Gerichtsverfahren damals?â, erkundigt sich Rory ohne von ihrem Buch aufzublicken. âGerichtsverfahren.â, kommt es sofort von Michael. Rory hatte das befürchtet. Hexenverbrennung ist mehr Arbeit. âAlles klar. Dann sollten wir anfangen.â, stimmt sie allerdings einfach nur zu und beginnt Hexenverbrennung in ihrem Buch zu suchen. âOkay⦠ich muss das wirklich wissen, bevor ich hier weiter machen kann. Du bist nicht selber eine oder?â, verlangt er nach ein paar Minuten Ruhe zu wissen. Rory blickt leicht genervt auf und sieht ihn fragend an.
âMariano meine ich.â, erklärt er was er meint. Rory lehnt ihren Kopf skeptisch etwas weiter nach vorne und sieht ihren Mitschüler an als wäre er jetzt völlig verrückt geworden. âIch heiÃe Gilmore. Klingt das in irgendeiner Weise auch nur wie Mariano für dich?â, verlangt sie gespielt neugierig zu wissen, da sie anscheinend vorher nicht weiter kommt. âAber an der Klingel steht Hayden.â, deutet Michael aus. âIch wohne bei Chris Hayden.â, meint Rory knapp und blickt wieder auf ihr Buch.
âChris? Sie ist was? Deine Tante?â, verlangt er weiter zu wissen. Rory seufzt leise. âChris ist mein Vater. Christopher Felix Hayden. Können wir jetzt diese Frage-Antwortspielchen lassen und endlich arbeiten? Ich will hier nicht bis sonst wann sitzen!â, beschwert sich Rory. Michael hebt leicht seine Hände.
Wieder ist es für ein paar Minuten still zwischen ihnen in dem die beiden nur etwas lesen. âAber woher kennst du den Mariano. Da er nicht so aussah, als würde er dich das erste Mal treffen und du hast auch nicht so ausgesehen.â, bricht Michael sie dann wieder. Rory entweicht ein genervtes Fauchen. âMichael!â, donnert sie wütend. âIch mache dieses verdammte Projekt mit dir da ich es zugeteilt bekommen habe mit dir und ich sicherlich nicht die Einzige bin die arbeitet. Wir müssen es zusammen machen. Also machen wir es auch zusammen.
Was bedeutet, dass⦠wenn wir uns treffen, hältst du deinen Mund solange geschlossen bis du etwas fragen musst was mit dem Projekt zu tun hat, oder etwas was du wissen möchtest, was allerdings nichts mit meinem Leben zu tun hat! Ich frage dich auch nichts in diese Richtung. Wir konzentrieren uns auf die Arbeit und das war es!â, bestimmt Rory wütend.
Michael hebt seine Hände abermals. âSchon gut. Ich habâs verstanden. Himmel.â, beschwert er sich, als wäre sie ihn gerade an den Hals gesprungen. Rory verdreht abermals ihre Augen und wendet sich wieder an den Text. Manche Kerle gehören definitiv qualvoll getötet! Dieses Exemplar ist eines von diesen. Rory hofft nur das sie sich so selten wie möglich treffen müssen um an diesem Projekt zu arbeiten, da sie sonst nicht dafür garantieren kann, das er diese Woche überlebt!
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