gibt diesmal keine einleitung von mir ... naja eigentlich war das ja jetzt schon ne einleitung .. ach lests einfach
Chapter 42
Sie saà auf der Veranda und starrte in die Gegend. Sah so aus, als würde sie angestrengt nachdenken. Er fragte sich, was wohl in ihrem Kopf vorging. Langsam näherte er sich dem Haus, nicht sicher, ob es wirklich das Richtige war. Aber er musste es wenigstens versuchen.
Als Rory die Schritte auf der Veranda hörte, blickte sie erschrocken in die Richtung, aus der sie kamen. Und als sie den Verursacher sah, sprang sie überrascht von ihrem Stuhl auf und sah ihn ungläubig an. Das hatte sie nicht erwartet. Woher wusste er, dass sie hier war?
âHeyâ¦â sagte er, in seiner gewohnt sanften und unglaublich liebevollen Stimme.
âDeanâ¦â flüsterte Rory verwirrt.
âDarf ich?â er deutete auf einen der Stühle.
âJa⦠alsoâ¦â Rory setzte sich ebenfalls wieder hin. Sie lieà ihn jedoch keinen Moment aus den Augen. Er sah gut aus. Wie immer. Und er schaffte es immer noch, sie allein mit seiner Anwesenheit zu bezaubern. Obwohl so viel zwischen ihnen vorgefallen istâ¦
âWie gehtâs dir?â fragte er und riss sie damit aus ihren Gedanken.
âGut⦠mir gehtâs gut⦠relativ gut! Den Umständen entsprechend gutâ¦â Oh man, warum redete sie jetzt so einen Stuss?
âHmmâ¦â Er begriff, was sie mit den Umständen meinte.
âUnd du⦠also, ich meine⦠wie gehtâs dir?â stotterte Rory.
âAlso⦠um ehrlich zu sein, mir gehtâs nicht allzu gutâ¦â Er sah endlich von seinen Händen auf und ihr direkt in die Augen. Sie erkannte, wie schlecht es ihm ging. Sein Blick sagte alles.
âOhâ¦â
âDu warst lange nicht hierâ¦â
âJa, ich⦠ich brauchte etwas Abstand!â
âHm⦠hat er was gebracht?â
âWer?â
âDer Abstand!â
âAh... klar⦠ja, also⦠bis jetzt eigentlich schonâ¦â Sie spielte nervös mit ihrem Rockzipfel und vermied den Augenkontakt. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte, er hatte sie doch so sehr verletzt! Aber sie hatte ihn auch betrogen⦠Eigentlich waren sie⦠Nein! In so einer Sache kann man nicht quitt werden! Oder?
âIch⦠hatte nie⦠die Möglichkeit, dir alles zu erklären!â Dean fasste schlieÃlich den Mut und sprach das unangenehme Thema an.
âIch will⦠das glaube ich auch gar nicht mehr!â Was redete sie da? Natürlich wollte sie eine Erklärung!
âIch will es dir aber erklären, Rory! Bitte!â Als sie bemerkte, wie flehend er sie ansah, nickte sie kurz, um ihm damit ein Zeichen zu geben, dass er reden konnte.
âIch wollte dich nie verletzen! Ich bin ein riesengroÃer Idiot! Du bist so ein wunderbares Mädchen, Rory! Ich war der glücklichste Mann auf der Welt, wegen dir⦠Und ich versaus mir selber!â Er schüttelte den Kopf über seine eigene Dummheit. Dann sah er sie wieder an und fuhr fort. âIch hatte Kontakt zu Lindsay⦠Aber nicht oft! Sie hat mich vielleicht drei Mal angerufen und mir gesagt, dass sie mich noch liebt und wieder haben will! Ich habe ihr immer wieder gesagt, dass sie mich in Ruhe lassen soll, dass ich mit dir zusammen bin und dich liebe! Sie wollte mir nicht glauben⦠Irgendwann stand sie dann vor meiner Tür⦠Und ich hab sie rein gelassen⦠Sie war vollkommen aufgelöst, hat die ganze Zeit nur geweint und ich hatte keine Ahnung, wie ich sie beruhigen sollte! Sie sagte, ich wäre der Einzige für sie und sie wollte nur mich⦠Es ging ihr so schlecht und ich wusste einfach keinen anderen Ausweg, als mit ihrâ¦â Dean sah wieder zu Boden und schämte sich für seine Dummheit. Rory drehte sich weg von ihm. Sie wollte nicht, dass er die Tränen sah, die ihre Augen füllten. Unwillkürlich musste sie blinzeln und ein zwei Tränen liefen über ihre Wangen. Schnell für sie mit dem Handrücken darüber, um sie verschwinden zu lassen, ungeschehen zu machen. Sie wollte nicht wieder wegen ihm weinen. Dann nahm sie all ihre Kraft zusammen und drehte sich wieder zu ihm. Er starrte immer noch auf den Boden.
âDas hätte ich nicht von dir gedachtâ¦â sagte Rory leise. Als Dean diese Worte hörte, schloss er die Augen und biss die Zähne zusammen. Sie würde ihm nicht verzeihen, niemals. Er hatte es endgültig vergeigt.
âIch weiss nicht, wie man so naiv sein kann! Mit seiner Ex zu schlafen, nur weil man Mitleid mit ihr hat!â Rory war ärgerlich und verletzt und wusste nicht, was sie mehr sagen sollte.
âIch weiss, dass ich einen Fehler gemacht habe, Rory!â Er sah wieder zu ihr und sie sah, dass er jetzt Tränen in den Augen hatte. Dieser Anblick erschreckte sie irgendwie, sie hatte nicht gedacht, dass ihn das alles so sehr berührte. Immer noch. Sie dachte, er wäre schon über sie hinweg, wollte diese Sache nur geklärt haben, so wie es typisch war für Dean. Aber seine Augen sagten ihr, dass er sie noch liebte.
âAlso⦠okay⦠jetzt weiss ich ja, wie es war!â sagte Rory.
âJaâ¦â Nach einer kurzen Pause stand Dean auf.
âGehst du?â fragte Rory und Dean war sich fast sicher, einen traurigen Unterton wahrgenommen zu haben. Er wollte sich jedoch keine falschen Hoffnungen machen und ignorierte deshalb dieses Gefühl.
âJa⦠oder willst du noch irgendwas sagen?â fragte er sie.
âIch⦠neinâ¦â
âAlso⦠wenn du willst, können wir ja mal⦠also ich meine die Tage⦠mal einen Kaffee trinken⦠oder eine Cola⦠oder sonst was! Vielleicht könnten wir auch einfach so rum sitzen in der Sonne und einfachâ¦â
âJa gerne!â unterbrach sie sein sinnloses, nervöses Gerede.
âJa?â Er war nicht sicher, ob er richtig gehört hatte.
âJa!â Rory sah zu ihm auf und lächelte leicht. Sie wollte ihm keine Hoffnungen machen, aber ihn treffen wollte sie trotzdem gerne. Nicht allein deswegen, weil sie sich endlich über ihre Gefühle für ihn klar werden wollte.
âOkay, gut! Dann⦠bis Sonntag bleibst du, oder?â
âJa, bis Sonntag!â
âOkay⦠wie wärâs, wenn wir dann morgen Nachmittag was⦠also, wenn wir morgen was zusammen unternehmen?â Seine Stimme überschlug sich fast, so aufgeregt war er.
âJa⦠okay⦠treffen wir uns einfach um vier vorm Inn!â schlug Rory vor.
âJa⦠ja! Vier ist gut! Vier ist wirklich gut! Nicht zu früh und nicht zu spät! Nicht, dass ich dich nicht früher sehen wollte, alsoâ¦â
âDean!â Rory musste ihn wieder unterbrechen. Sie lächelten sich noch einmal zu, bevor er sie alleine auf der Veranda stehen lieÃ.
âAlso, du lenkst sie ab und ich suche ihren Kalender!â sagte Lorelai, als Rory und sie vor der Tür der GroÃeltern standen.
âWas? Was willst du mit Granmas Kalender?â
âIch will wissen, was sie heute Abend noch vorhat!â
âFrag sie doch einfach!â
âDas war Plan A! Aber ich denke nicht, dass der funktioniert, also gehen wir direkt über zu Plan C!â
âUnd was ist mit Plan B?â
âEmily mit ihren Strumpfhosen fesseln und bedrohen!â
âOkay, Mom, wir versuchens erst mit Plan A!â
âWie langweiligâ¦â
âHallo ihr beiden!â Emily öffnete lachend die Türe.
âHallo, könnten sie mir sagen, was sie mit meiner Mutter, Emily Gilmore gemacht haben?â fragte Lorelai die strahlende Emily.
âLorelai, hör auf mit deinen SpäÃen! Kommt rein!â
Die drei gingen direkt durch ins Esszimmer (âFür einen Drink ist heute keine Zeit!â hatte Emily gesagt). Richard war nicht da, wie schon die letzten Male.
âIst Granpa immer noch auf Geschäftsreise?â fragte Rory.
âJa⦠Nanette, bring bitte die Vorspeise!â
âAlso⦠was hast du nachher noch vor, Mom?â fragte Lorelai mit einem Blick auf Rory. âIch habe eine Verabredung! Irgendwelche Neuigkeiten bei euch? Rory, wie geht es dir wegen deinem unmöglichen Exfreund?â
Lorelai sah Rory triumphierend an. Sie hatte schlieÃlich gewusst, dass Emily nicht mit der Sprache rausrücken würde.
âOh⦠Dean⦠also⦠ich habe heute mit ihm gesprochen! Wir werden morgen was zusammen unternehmenâ¦â
âWas?â fragten Emily und Lorelai wie aus einem Mund.
âWarum hast du mir nichts davon erzählt?â wollte Lorelai wissen.
âIch⦠weiss nicht! Ich dachte, es würde dir nicht gefallen, dass ich ihn treffe!â gab Rory zu.
âOh⦠ist das denn nicht auch verständlich, nach dem, was er mit dir gemacht hat?â
âDas verstehst du nicht, Mom!â Rory widmete sich wieder ihrem Salat, welcher gerade gebracht worden war.
âWas soll ich da nicht verstehen? Er hat dich betrogen und du willst dich jetzt wieder mit ihm treffen?â Lorelai konnte die Naivität ihrer doch eigentlich so reifen Tochter nicht begreifen.
âLorelai, lass deine Tochter doch erklären!â mischte sich jetzt auch Emily wieder ein.
âDas ist einfach meine Sache, Mom! Ich will mich mit ihm treffen⦠Ausserdem hat er mir heute erzählt, wie das alles überhaupt warâ¦â
âAch ja? Was gibt es da noch zu erzählen? Er hat dich betrogen!â
âMom⦠hör jetzt bitte auf!â
âIch dachte, du wüsstest, was gut für dich ist und was nicht!â
âDas weiss ich im Moment aber nicht! Und genau deshalb will ich mich auch mit ihm treffen, um raus zu finden, ob er gut für mich ist!â Rory war es Leid, ihrer Mutter Rechenschaft über ihre Gefühle ablegen zu müssen.
âEr hat dich betrogen!â
âDu wiederholst dich!â
âSchluss jetzt! Hört auf euch zu streiten!â Emily hatte ein Machtwort gesprochen. Plötzlich waren beide Gilmore Girls still und schauten beschämt auf ihre Teller. Für den Rest des Abends sprachen sie jedoch kein Wort mehr miteinander.
Chapter 43
âSie will ihn morgen treffen! Stell dir das mal vor!â Lorelai kriegte sich kaum noch ein, während sie mit Luke telefonierte.
âLorelai, beruhige dich doch erstmal!â
âBeruhigen? Das sagt derjenige, der Dean umbringen wollte, als er Rory betrogen hat?â âVersuch sie doch mal zu verstehen!â
âWas? Was redest du da? Hallo? Spreche ich mit meinem Mann? Mit Luke Danes?â
âIch würde ihr auch davon abraten, aber wenn sie es will, lass sie! Sie muss entscheiden, was richtig für sie ist und was falsch! Vertrau ihrâ¦â
Rory lag auf ihrem Bett und dachte an Morgen. Vielleicht hatte ihre Mutter ja Recht und es war falsch, Dean zu treffen! Wahrscheinlich sollte sie ihn endgültig vergessen und sich nicht mit ihm treffen. Immerhin hatte er ihr furchtbar wehgetan! Hm⦠Langsam wusste Rory nicht mehr, was sie tun sollte, was das Richtige für sie war. Ihre Mutter musste es doch wissen!