23.06.2007, 21:40
laaaaaaaaaaaaaaang ist es her. irgendwie wollten mir nicht die richtigen formulierungen einfallen, nachdem ich mit dem paris kapitel für jessis projekt fertig war, aber nun ist es endlich fertig. sogar mehr oder weniger zu meiner zufriedenheit.
danke für eure fbs derya, domi und kiwi. hab mich sehr drüber gefreut.
das kapitel möchte ich 2 personen widmen. einmal sandra, die ein wirklich guter beta ist, als kleine wiedergutmachung (sie weià warum) und zum anderen jessi, weil sie vor einer ewigkeit mal über den anfang geschaut hat, als sandra im urlaub war und auch sonst ziemlich oft für fragen herhalten musste.
los gehts... (edit: es sieht nach mehr aus als es ist *g*)
Teil 7 Schlechte Zeiten - Gute Zeiten(?)
Verschlafen ging sie mit schlurfenden Schritten durchs Wohnzimmer, griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein, um anschlieÃend in die offene Küche zu gehen. Dabei warf sie im Vorbeigehen nur einen kurzen Blick in den Spiegel.
Er zeigte auch nichts anderes als die letzten Tage. Verwuschelte Haare, Ringe unter den Augen und ein blasses Gesicht. Die Arbeit nahm momentan viel Zeit in Anspruch und die Nächte wurden nicht länger, zum Schlafen kam sie kaum noch. Tagsüber passte sie ab der Mittagszeit auf die Zwillinge ihrer Schwester auf und abends der Job, da blieb nicht viel Zeit, um sich zu erholen.
In der Küche angekommen, setzte sie erstmal einen Kaffee auf und zündete sich eine Zigarette an. Dass sie im fünften Monat schwanger war, interessierte sie nicht besonders, als sie tief inhalierte. Er hätte sich darüber wahrscheinlich beschwert und einer seiner Tiraden über gesunde Lebensführung losgelassen, aber das war ihr im Moment egal. Er war nicht da und konnte dementsprechend auch nichts dagegen sagen. Und selbst wenn: Es war ihr Leben.
Sie pustete den Rauch in die helle Küche. In dem Augenblick klingelte es an der Tür. Leicht genervt drückte die Zigarette aus und ging zur Tür des Apartments, in dem sie seit gut zwei Monaten lebte. Wer könnte um die Zeit etwas von ihr wollen? Nachdem sie geöffnet hatte, erhellte sich ihre Miene schlagartig.
"Heysweetheart", begrüÃte sie ihn. "Was machst du denn hier?"
"Hi darling, ich hab dich vermisst", erwiderte der Mann und drückte die Tür hinter sich zu, um ihr gleich darauf einen langen Kuss zu geben, den sie nur zu gern erwiderte. Gleichzeitig schob er seine Hand unter ihr Pyjama Oberteil. Daraufhin löste sie sich von ihm. "Was ist denn los", fragte er erstaunt.
"Ich hab doch soviel zu tun. AuÃerdem kommt er heute."
"War nicht von übermorgen die Rede", versuchte er sich zu erinnern. Sie schüttelte mit dem Kopf.
"Nein, aber das habe ich dir auch ein paar Mal gesagt", erwiderte sie und gab ihm einen Kuss. "Ich muss in einer Stunde zum Flughafen." Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich etwas. Auch wenn er ihn noch nicht getroffen hatte, konnte er ihn nicht leiden. Zuviel Leid hatte er ihr angetan im Lauf ihres Zusammenseins, war zu anderen Frauen gegangen und hatte sie einfach sitzen gelassen, samt dem Baby im Bauch. "Ja ich weiÃ, dass du ihn nicht magst, aber es geht nicht anders. Nur noch ein paar Tage", erriet sie seine Gedanken lächelnd. Dies schien ihn zu beruhigen.
Sie zog ihn in Richtung Couch, wo es sich beide wenige Augenblicke später bequem machten.
"Habe ich schon mal gesagt, dass ich dich liebe", wechselte er abrupt das Thema. Das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde noch ein wenig gröÃer. "Ungefähr 100 Mal in dieser Woche", scherzte sie.
"Und jeden Tag wird es mehr. Was hältst du davon, wenn ich hier mit..." Er unterbrach sich, als er bemerkte, dass seine Aufmerksamkeit nicht mehr ihm, sondern dem Fernseher galt. Sie drehte den Ton lauter. "Ach Schatz, die Nachrichten kannst du doch den ganzen Tag hören, lass uns lieber noch ein bisschen kuscheln", meinte er und lehnte den Arm um ihre Schultern.
"Pscht..."
"Muss das sein?" Er versuchte ihn zu küssen, aber sie wehrte ihn ab.
<< ...Wahrscheinliche Absturzursache ist das Unwetter über dem Pazifik von letzter Nacht. Die vollbesetzte Maschine war auf dem Weg von New York nach Sydney... >>
"Liebling..." Sie wandte sich zu ihm.
"Ich möchte das hören", erklärte sie. Das Lächeln war inzwischen von ihrem Gesicht verschwunden.
<< ... Kurz nach dem Notruf verschwand der Flug 1611 vom Radar. Aufgrund... >>
Wie von der Tarantel gestochen sprang sie von der Couch auf und lief schnellen Schrittes zum Sideboard, wo sie die beiden Schubladen aufriss und scheinbar etwas suchte. Darüber war er ziemlich erstaunt.
"Wo ist er nur? Ich hab ihn doch erst in der Hand gehabt", murmelte sie.
"Was suchst du denn", fragte er immer verwunderter.
"Meinen Taschenkalender" erwiderte sie, ohne die Suche zu unterbrechen.
"Ist der dunkelrot", erkundigte er sich und hob etwas vom Boden auf.
"Ja, wieso?"
"Weil er unter dem Tisch lag", antwortete er. Sie riss ihm ihn beinahe aus der Hand und begann hastig die Seiten durchzublättern. SchlieÃlich hatte sie die Richtige gefunden. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihre Notiz las. Sie las sie ein weiteres Mal, um sich zu versichern, dass sie sich nicht getäuscht hatte.
Allerdings änderte sich nichts daran.
<< ...Die Chance, dass jemand diesen Absturz überlebt hat, ist laut einem Sprecher der Fluggesellschaft leider ziemlich unwahrscheinlich. >>
Sie starrte zum Fernseher und das kleine Büchlein rutschte ihr aus den Händen.
Joey hatte sich vorerst von ihr verabschiedet, um weiter nach seinem Freund zu suchen und Lorelai war war wieder auf sich allein gestellt. Sie saà noch an der gleichen Stelle wie vorhin, als sie von dem Absturz erfuhr. Ihr rechter Arm lag in inzwischen in einer einer Schlinge, die Joey aus ihrer Strickjacke zusammengeknotet hatte und ihr Blick fiel auf das Wasser. Es war ganz ruhig. Fast wie ein Spiegel, wenn man von den leichten Wellen, die an den Strand schlugen, absah.
In der letzten Nacht musste es ganz anders ausgesehen haben. Sie versuchte es sich vorzustellen und sich auch an die Zeit im Flugzeug zu erinnern, aber da war nichts. Schwarz, einfach nur schwarz. Als ob sie nach dem Verabschieden traumlos eingeschlafen und erst auf der Insel wieder aufgewacht wäre. Eine Insel im Pazifik. Ein winziger Punkt auf der Weltkarte. Nur wo?
Die Schreie und Rufe waren derweil leiser geworden. Die Tränen stiller. 'Wir müssen das Beste aus der Situation machen', fielen ihr plötzlich Joeys Worte wieder ein. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Das Beste... Das Beste wäre jetzt bei Rory und Max zu sein. Zu Hause. In Stars Hollow. Bei ihren Freunden. Lorelai spürte, wie ihr erneut Tränen in die Augen steigen wollten. Dieses Mal strich sie sie jedoch weg. 'Das Beste daraus machen.' Damit meinte Joey bestimmt nicht, die ganze Zeit rumzusitzen und warten bis die Suchmannschaften kommen würden. Wenn sie denn kommen würden.
Vorsichtig richtete sie sich auf und biss sie die Zähne zusammen. Solange sie den Arm ruhig hielt, waren die Schmerzen einigermaÃen erträglich. Aber sobald Bewegung ins Spiel kam, sah das schon ganz anders aus. Lorelai klopfte den Sand von ihrer Jeans und blickte sich um. Was sollte sie tun? Wohin sollte sie sich wenden?
Lautes Donnergrollen und Schreie. Schreie, in denen Angst zu hören war. Dazu starkes Ruckeln und der steile Sinkflug. Herumfliegende Handgepäckstücke. Weinende, verzweifelte Menschen. Die immer schneller sinkende Maschine. Noch mehr Schreie. Angst. Herzklopfen. Gedanken. Der Aufprall. Ein Bruchteil einer Sekunde später Schmerzen. Schmerzen, die dir den Atem rauben. Dunkelheit. Vereinzelte Schreie, aber nicht mehr ganz so laut. Wind und salziger Geruch. Ãberall Wasser. Mit Wasser vollgesogene Kleidung. Müdigkeit. Schmerzen. Erneut Schwärze. Grelles Licht. Mit Ausnahme des leichten Meeresrauschens Stille. Unheimliche Stille. Wasser soweit das Auge reicht. Unzählige Gedanken. Angst. Die Kraft lässt nach. Für immer? Langsam um sich greifende Dunkelheit...
Während Lorelai langsam den Strand entlang ging, schweiften ihre Gedanken immer wieder ab. Sie versuchte sie zu verdrängen, konnte es aber nicht. Zu viel schwirrte ihr durch den pochenden Kopf. Wobei die Frage, ob sie jemals nach Stars Hollow zurückkehren würde, ganz oben stand. Wussten Rory, ihre Eltern und Max schon davon? Wie hatten sie darauf reagiert? Was dachten sie?
In Connecticut müsste es Freitagabend sein. Das bedeutete Rory war in Hartfort. Sicherlich machte sie sich Sorgen, weil der versprochene Anruf nicht kam.
Warum hatte sie Mr. Moore zugesagt? Weshalb war nicht einfach zu Hause geblieben, bei Rory, bei ihren Freunden? Dann wäre alles seinen gewohnten Gang abgelaufen. Sie säÃe jetzt in Hartfort an der Breitseite des Tisches zum Abendessen, hätte sich mit Max getroffen oder zumindestens mit ihm telefoniert, sich den lieben langen Tag die missfälligen Kommentare Michels angehört, wäre mittags zu Fran gegangen, um sich dort einen Kaffee und ein Stück Kuchen ihrer wunderbaren Torten zu holen... Sie erinnerte sich daran, dass Fran die erste Person gewesen war, der sie in Stars Hollow begegnet war. Sie hatte ihr den Weg zum IndependenceInn erklärt, wo sie auf Mia traf, die zu einer Art Mutter und guten Freundin für sie und Rory geworden war. Auch noch zum heutigen Zeitpunkt.
Lorelai begann zu schniefen. Es tat weh an die Vergangenheit, an zu Hause zu denken. Sie schloss für wenige Sekunden ihre Augen und atmete tief durch. AnschlieÃend warf sie einen Blick über den Strand. Wie lange würde es dauern, bis sie wieder nach Hause kam?
Plötzlich entdeckte Lorelai eine Frau mit kurzen blonden Haaren deren Kleidung sich von der der anderen abhob. Zu einem marineblauen Rock trug sie einen gleichfarbigen taillierten Blazer, den sie auf Grund der Wärme hoch gekrämpelt hatte und eine, leicht ins rosa gehende, Bluse. Die ebenfalls blaue Krawatte hing locker um ihren Hals.
Sie unterhielt sich gerade mit einer schlanken blonden Frau, die im Sand saà und sich eine Hand vor die Augen hielt, damit die Sonne sie nicht blenden konnte. Ihre gesamte Körperhaltung lieà vermuten, dass sie sich trotz der Umstände ziemlich wohl fühlen musste.
Lorelai ging auf die beiden Frauen zu. Wenn sie sich nicht sehr täuschte, musste die Frau mit den kurzen Haaren eine Flugbegleiterin sein. Sie erinnerte sich vage daran eine kleine Gruppe ähnlich gekleideter Personen am Gate gesehen zu haben.
"Wenn meine Tasche nicht verschwunden wäre, könnten wir Hilfe holen."
"Selbst wenn sie sie noch hätten, glaube ich nicht, dass ihr Handy noch funktionieren würde."
"Es ist mit der neusten Sicherheit ausgestattet. Wissen sie Cody, von dem ich es habe, meinte, dass es nicht kaputt zu ..."
"Entschuldigen sie", unterbrach Lorelai die Ausführungen der sitzenden Frau. Beide wandten sich zu ihr. Erst jetzt bemerkte Lorelai, dass die Flugbegleiterin ebenfalls verletzt war. Sie hatte eine Platzwunde an der Stirn und konnte ihren linken Arm nicht vollständig strecken.
"Lorelai, nicht wahr", sagte die Stewardess freudig überrascht. Lorelai war für einen kurzen Augenblick verwundert, bis ihr klar wurde, dass sie anscheinend schon mit ihr gesprochen haben musste. Die zweite Person, die ihren Namen kannte und die dritte beziehungsweise vierte, welche sie kennenlernte, seit dem sie auf der Insel war.
"Genau", bestätigte Lorelai. "Wissen sie, wo wo wir sind? Ich weià nicht was beim Flug passiert ist. Ich... Es ist alles nur dunkel. Rory und Sookie sind bis zu Absperrung gekommen und dann bin ich hier aufgewacht. Der Strand und... Ich hab keine Ahnung wie lange wir in in der Luft waren. Sind wir in der Nähe von Sydney? Auf Hawaii? Was ist passiert? Joey sagte, es war ein Gewitter, aber mein Freund meinte, dass ein Flugzeug so etwas aushält..."
"Ist Joey ihr Freund", erkundigte sich die Frau mit den langen blonden Haaren.
"Nein, Max. Er war nicht... Er ist in Hartfort", schniefte sie leise. Die ganzen Erinnerungen kamen wieder hoch. "Es kommt doch jemand der uns sucht, oder? Wann? Sie..." Lorelai atmete durch. "Ich will nach Hause."
"Das wollen wir alle", mischte sich die sitzende Frau wieder ein, woraufhin sie von der Flugbegleiterin mit einem leicht genervten Blick bestraft wurde. "Ist doch so, Tina", erwiderte sie noch mal.
"Machen sie sich keine Sorgen", wandte sich Tina an Lorelai. "Auf welcher Insel wir genau sind kann ich ihnen nicht sagen, aber der Pilot konnte vor dem Absturz einen Funkspruch absetzen. Die Suchmannschaften dürften schon unterwegs sein."
"Also kommt bald jemand?" Tina nickte, wandte ihren Blick ab und sah auf das Meer, damit Lorelai nicht die Unsicherheit in ihren Augen bemerkte. Den Funkspruch hatte es tatsächlich gegeben und es waren auch sicherlich schon Rettungsmannschaften unterwegs. Allerdings würden sie nichts finden, da das Flugzeug nach dem Notruf vom Kurs abgekommen war. Es konnte Tage oder Wochen dauern, bis jemand kommen würde. Falls jemand in diese Gegend kommen würde.
Den Teil hatte Tina nur ungern verschwiegen, aber dies war im Moment das Beste. Die Wahrheit hätte im Moment nur nur eine Panik unter den Passagieren ausgelöst und das musste unbedingt vermieden werden. Das war schon in ihrer Ausbildung Thema gewesen.
"Gott sei Dank", meinte Lorelai erleichtert, nicht ahnend, dass sie nur die Hälfte der Wahrheit kannte.
Tina drehte sich einige Sekunden später wieder zu den beiden Frauen um.
"Ich werde mal schauen, ob ich noch irgendwo helfen kann", erklärte sie und ging weiter. Lorelai blickte ihr ein paar Augenblicke hinterher. Dabei versank sie wieder etwas in Gedanken, aus denen sie jedoch schnell zurück geholt wurde.
"Ich bin übrigens Megan O'Rylie. Meinem Dad gehören zwei Tennisschulen. `O'Rylies - Schwingen sie ihren Arm gekonnt.´ Eine ist in L.A., die Andere in Philly. Ziemlich erfolgreich übrigens. Wenn sie mal spielen wollen, sagen sie Bescheid und ich verschaff ihnen einen Rabatt", stellte sich die blonde Frau vor. Lorelai blickte sie verdutzt an und war schon im Begriff eine passende Antwort zu geben, als Megan plötzlich ihre kurzärmlige Bluse - unter der ein Top hervorkam - über den Kopf zog.
"Was machen sie da?"
"Wenn ich schon mal auf so einer Insel bin, will ich mich auch sonnen. Drüben, also in Australien, werd ich nicht viel Gelegenheit dazu haben. Ich soll auf so einer dämlichen Farm irgendwo im Outback arbeiten", erklärte Megan mit gelangweilten Unterton und lehnte sich zurück. Ihre Unterarme benutzte sie dabei als Stütze. "Sonnen sie sich doch auch. Sie sehen ganz schön blass aus, wenn ich ehrlich bin. Ein bisschen Sonne wird ihnen nicht schaden und so vertreiben wir uns wenigstens die Zeit bis jemand kommt."
"Nein danke", erwiderte Lorelai. "Ich..." Sie unterbrach sich, fasste sich an die Stirn und schloss kurz ihre Augen.
"Alles in Ordnung", erkundigte sich Megan, der die Veränderung aufgefallen war, verwundert.
"Mir ist nur etwas schwindlig." Lorelai atmete durch und versuchte das plötzliche Drehen in ihrem Kopf beziehungsweise vor ihren Augen zu verdrängen, doch es funktionierte nicht wirklich. Sie machte einen Schritt nach vorne, um gleich darauf wieder einen Schritt zurück zu setzen. Wohlwissend, dass sie eigentlich einen festen Stand hatte. Sie versuchte mit ihrer gesunden Hand irgendwo Halt zu finden, aber in ihrer Nähe gab es nichts.
Megan konnte es nicht mehr mit ansehen und sprang auf, um sie zu stützen.
"Setzen sie sich. Ich habe keine Lust, dass sie umkippen. Von dem ganzen Erste-Hilfe Zeugs habe ich nämlich keinen Plan." Sie spürte, wie Lorelais Beine einzuknicken drohten. "Sie helfen uns beiden nicht, wenn sie starke Frau spielen wollen."
"Sie meinen wohl eher starke Frauen", hörten sie unvermittelt eine Stimme. Lorelai blickte auf und sah verschwommen Joey auf sich zukommen, der sie wenige Sekunden später erreichte und Megan die Aufgabe abnahm sie zu stützen. "Was ist mit ihnen", erkundigte er sich besorgt.
"Mir war nur etwas schwindlig. Es geht schon wieder", gab sie ihm zur Antwort. Tatsächlich hatte sie nicht mehr das Gefühl auf wackeligen Boden zu stehen und auch die Sicht war klarer geworden.
"Das ist bestimmt eine Nachwirkung ihrer Beule. Sie sollten sich hinsetzen."
"Mir geht es gut. Ich..."
"Mit einer Kopfverletzung ist nicht zu spaÃen", unterbrach er sie bestimmt, aber dennoch freundlich, mit einem Unterton, der keine Widerrede duldete. Also lieà sich Lorelai mit seiner Hilfe in den warmen Sand sinken und blickte gedankenverloren auf das Meer, welches in leichten Wellen an den mit Palmen versehenden Strand schlug. Während sie sich von ihrer Schwindelattacke erholte, begannen Joey und Megan ein angeregtes Gespräch über die Situation, in der sie sich momentan befanden. Jedoch registrierte sie nicht viel davon. Ihr tat der Kopf immer noch weh, aber wenigstens hatte das Drehen vor ihren Augen aufgehört. Sie war froh, dass Joey dazugestossen war. Er war ihr im Vergleich zu Megan wesentlich sympathischer. Weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, da sie plötzlich etwas entdeckte, was sie stutzig machte. Lorelai wandte kurz ihren Kopf in Richtung Megan und Joey, aber die Beiden waren noch im Gespräch vertieft. Also fiel ihr Blick wieder auf da Wasser. Sie hielt sich eine Hand über die Augen, damit die Sonne sie nicht blenden konnte.
"So etwas habe ich auch noch nicht erlebt."
"Ich hoffe nur, dass wir bald hier weg kommen. Ohne meine Kosmetik und Sunlotion macht meine Haut das nicht lange mit."
"Da ist jemand", warf Lorelai ein.
"Hier sind einige Leute", erwiderte Megan, mit dem Versuch witzig zu sein.
danke für eure fbs derya, domi und kiwi. hab mich sehr drüber gefreut.
das kapitel möchte ich 2 personen widmen. einmal sandra, die ein wirklich guter beta ist, als kleine wiedergutmachung (sie weià warum) und zum anderen jessi, weil sie vor einer ewigkeit mal über den anfang geschaut hat, als sandra im urlaub war und auch sonst ziemlich oft für fragen herhalten musste.
los gehts... (edit: es sieht nach mehr aus als es ist *g*)
Teil 7 Schlechte Zeiten - Gute Zeiten(?)
Verschlafen ging sie mit schlurfenden Schritten durchs Wohnzimmer, griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein, um anschlieÃend in die offene Küche zu gehen. Dabei warf sie im Vorbeigehen nur einen kurzen Blick in den Spiegel.
Er zeigte auch nichts anderes als die letzten Tage. Verwuschelte Haare, Ringe unter den Augen und ein blasses Gesicht. Die Arbeit nahm momentan viel Zeit in Anspruch und die Nächte wurden nicht länger, zum Schlafen kam sie kaum noch. Tagsüber passte sie ab der Mittagszeit auf die Zwillinge ihrer Schwester auf und abends der Job, da blieb nicht viel Zeit, um sich zu erholen.
In der Küche angekommen, setzte sie erstmal einen Kaffee auf und zündete sich eine Zigarette an. Dass sie im fünften Monat schwanger war, interessierte sie nicht besonders, als sie tief inhalierte. Er hätte sich darüber wahrscheinlich beschwert und einer seiner Tiraden über gesunde Lebensführung losgelassen, aber das war ihr im Moment egal. Er war nicht da und konnte dementsprechend auch nichts dagegen sagen. Und selbst wenn: Es war ihr Leben.
Sie pustete den Rauch in die helle Küche. In dem Augenblick klingelte es an der Tür. Leicht genervt drückte die Zigarette aus und ging zur Tür des Apartments, in dem sie seit gut zwei Monaten lebte. Wer könnte um die Zeit etwas von ihr wollen? Nachdem sie geöffnet hatte, erhellte sich ihre Miene schlagartig.
"Heysweetheart", begrüÃte sie ihn. "Was machst du denn hier?"
"Hi darling, ich hab dich vermisst", erwiderte der Mann und drückte die Tür hinter sich zu, um ihr gleich darauf einen langen Kuss zu geben, den sie nur zu gern erwiderte. Gleichzeitig schob er seine Hand unter ihr Pyjama Oberteil. Daraufhin löste sie sich von ihm. "Was ist denn los", fragte er erstaunt.
"Ich hab doch soviel zu tun. AuÃerdem kommt er heute."
"War nicht von übermorgen die Rede", versuchte er sich zu erinnern. Sie schüttelte mit dem Kopf.
"Nein, aber das habe ich dir auch ein paar Mal gesagt", erwiderte sie und gab ihm einen Kuss. "Ich muss in einer Stunde zum Flughafen." Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich etwas. Auch wenn er ihn noch nicht getroffen hatte, konnte er ihn nicht leiden. Zuviel Leid hatte er ihr angetan im Lauf ihres Zusammenseins, war zu anderen Frauen gegangen und hatte sie einfach sitzen gelassen, samt dem Baby im Bauch. "Ja ich weiÃ, dass du ihn nicht magst, aber es geht nicht anders. Nur noch ein paar Tage", erriet sie seine Gedanken lächelnd. Dies schien ihn zu beruhigen.
Sie zog ihn in Richtung Couch, wo es sich beide wenige Augenblicke später bequem machten.
"Habe ich schon mal gesagt, dass ich dich liebe", wechselte er abrupt das Thema. Das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde noch ein wenig gröÃer. "Ungefähr 100 Mal in dieser Woche", scherzte sie.
"Und jeden Tag wird es mehr. Was hältst du davon, wenn ich hier mit..." Er unterbrach sich, als er bemerkte, dass seine Aufmerksamkeit nicht mehr ihm, sondern dem Fernseher galt. Sie drehte den Ton lauter. "Ach Schatz, die Nachrichten kannst du doch den ganzen Tag hören, lass uns lieber noch ein bisschen kuscheln", meinte er und lehnte den Arm um ihre Schultern.
"Pscht..."
"Muss das sein?" Er versuchte ihn zu küssen, aber sie wehrte ihn ab.
<< ...Wahrscheinliche Absturzursache ist das Unwetter über dem Pazifik von letzter Nacht. Die vollbesetzte Maschine war auf dem Weg von New York nach Sydney... >>
"Liebling..." Sie wandte sich zu ihm.
"Ich möchte das hören", erklärte sie. Das Lächeln war inzwischen von ihrem Gesicht verschwunden.
<< ... Kurz nach dem Notruf verschwand der Flug 1611 vom Radar. Aufgrund... >>
Wie von der Tarantel gestochen sprang sie von der Couch auf und lief schnellen Schrittes zum Sideboard, wo sie die beiden Schubladen aufriss und scheinbar etwas suchte. Darüber war er ziemlich erstaunt.
"Wo ist er nur? Ich hab ihn doch erst in der Hand gehabt", murmelte sie.
"Was suchst du denn", fragte er immer verwunderter.
"Meinen Taschenkalender" erwiderte sie, ohne die Suche zu unterbrechen.
"Ist der dunkelrot", erkundigte er sich und hob etwas vom Boden auf.
"Ja, wieso?"
"Weil er unter dem Tisch lag", antwortete er. Sie riss ihm ihn beinahe aus der Hand und begann hastig die Seiten durchzublättern. SchlieÃlich hatte sie die Richtige gefunden. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihre Notiz las. Sie las sie ein weiteres Mal, um sich zu versichern, dass sie sich nicht getäuscht hatte.
Allerdings änderte sich nichts daran.
<< ...Die Chance, dass jemand diesen Absturz überlebt hat, ist laut einem Sprecher der Fluggesellschaft leider ziemlich unwahrscheinlich. >>
Sie starrte zum Fernseher und das kleine Büchlein rutschte ihr aus den Händen.
~-~
Joey hatte sich vorerst von ihr verabschiedet, um weiter nach seinem Freund zu suchen und Lorelai war war wieder auf sich allein gestellt. Sie saà noch an der gleichen Stelle wie vorhin, als sie von dem Absturz erfuhr. Ihr rechter Arm lag in inzwischen in einer einer Schlinge, die Joey aus ihrer Strickjacke zusammengeknotet hatte und ihr Blick fiel auf das Wasser. Es war ganz ruhig. Fast wie ein Spiegel, wenn man von den leichten Wellen, die an den Strand schlugen, absah.
In der letzten Nacht musste es ganz anders ausgesehen haben. Sie versuchte es sich vorzustellen und sich auch an die Zeit im Flugzeug zu erinnern, aber da war nichts. Schwarz, einfach nur schwarz. Als ob sie nach dem Verabschieden traumlos eingeschlafen und erst auf der Insel wieder aufgewacht wäre. Eine Insel im Pazifik. Ein winziger Punkt auf der Weltkarte. Nur wo?
Die Schreie und Rufe waren derweil leiser geworden. Die Tränen stiller. 'Wir müssen das Beste aus der Situation machen', fielen ihr plötzlich Joeys Worte wieder ein. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Das Beste... Das Beste wäre jetzt bei Rory und Max zu sein. Zu Hause. In Stars Hollow. Bei ihren Freunden. Lorelai spürte, wie ihr erneut Tränen in die Augen steigen wollten. Dieses Mal strich sie sie jedoch weg. 'Das Beste daraus machen.' Damit meinte Joey bestimmt nicht, die ganze Zeit rumzusitzen und warten bis die Suchmannschaften kommen würden. Wenn sie denn kommen würden.
Vorsichtig richtete sie sich auf und biss sie die Zähne zusammen. Solange sie den Arm ruhig hielt, waren die Schmerzen einigermaÃen erträglich. Aber sobald Bewegung ins Spiel kam, sah das schon ganz anders aus. Lorelai klopfte den Sand von ihrer Jeans und blickte sich um. Was sollte sie tun? Wohin sollte sie sich wenden?
Lautes Donnergrollen und Schreie. Schreie, in denen Angst zu hören war. Dazu starkes Ruckeln und der steile Sinkflug. Herumfliegende Handgepäckstücke. Weinende, verzweifelte Menschen. Die immer schneller sinkende Maschine. Noch mehr Schreie. Angst. Herzklopfen. Gedanken. Der Aufprall. Ein Bruchteil einer Sekunde später Schmerzen. Schmerzen, die dir den Atem rauben. Dunkelheit. Vereinzelte Schreie, aber nicht mehr ganz so laut. Wind und salziger Geruch. Ãberall Wasser. Mit Wasser vollgesogene Kleidung. Müdigkeit. Schmerzen. Erneut Schwärze. Grelles Licht. Mit Ausnahme des leichten Meeresrauschens Stille. Unheimliche Stille. Wasser soweit das Auge reicht. Unzählige Gedanken. Angst. Die Kraft lässt nach. Für immer? Langsam um sich greifende Dunkelheit...
Während Lorelai langsam den Strand entlang ging, schweiften ihre Gedanken immer wieder ab. Sie versuchte sie zu verdrängen, konnte es aber nicht. Zu viel schwirrte ihr durch den pochenden Kopf. Wobei die Frage, ob sie jemals nach Stars Hollow zurückkehren würde, ganz oben stand. Wussten Rory, ihre Eltern und Max schon davon? Wie hatten sie darauf reagiert? Was dachten sie?
In Connecticut müsste es Freitagabend sein. Das bedeutete Rory war in Hartfort. Sicherlich machte sie sich Sorgen, weil der versprochene Anruf nicht kam.
Warum hatte sie Mr. Moore zugesagt? Weshalb war nicht einfach zu Hause geblieben, bei Rory, bei ihren Freunden? Dann wäre alles seinen gewohnten Gang abgelaufen. Sie säÃe jetzt in Hartfort an der Breitseite des Tisches zum Abendessen, hätte sich mit Max getroffen oder zumindestens mit ihm telefoniert, sich den lieben langen Tag die missfälligen Kommentare Michels angehört, wäre mittags zu Fran gegangen, um sich dort einen Kaffee und ein Stück Kuchen ihrer wunderbaren Torten zu holen... Sie erinnerte sich daran, dass Fran die erste Person gewesen war, der sie in Stars Hollow begegnet war. Sie hatte ihr den Weg zum IndependenceInn erklärt, wo sie auf Mia traf, die zu einer Art Mutter und guten Freundin für sie und Rory geworden war. Auch noch zum heutigen Zeitpunkt.
Lorelai begann zu schniefen. Es tat weh an die Vergangenheit, an zu Hause zu denken. Sie schloss für wenige Sekunden ihre Augen und atmete tief durch. AnschlieÃend warf sie einen Blick über den Strand. Wie lange würde es dauern, bis sie wieder nach Hause kam?
Plötzlich entdeckte Lorelai eine Frau mit kurzen blonden Haaren deren Kleidung sich von der der anderen abhob. Zu einem marineblauen Rock trug sie einen gleichfarbigen taillierten Blazer, den sie auf Grund der Wärme hoch gekrämpelt hatte und eine, leicht ins rosa gehende, Bluse. Die ebenfalls blaue Krawatte hing locker um ihren Hals.
Sie unterhielt sich gerade mit einer schlanken blonden Frau, die im Sand saà und sich eine Hand vor die Augen hielt, damit die Sonne sie nicht blenden konnte. Ihre gesamte Körperhaltung lieà vermuten, dass sie sich trotz der Umstände ziemlich wohl fühlen musste.
Lorelai ging auf die beiden Frauen zu. Wenn sie sich nicht sehr täuschte, musste die Frau mit den kurzen Haaren eine Flugbegleiterin sein. Sie erinnerte sich vage daran eine kleine Gruppe ähnlich gekleideter Personen am Gate gesehen zu haben.
"Wenn meine Tasche nicht verschwunden wäre, könnten wir Hilfe holen."
"Selbst wenn sie sie noch hätten, glaube ich nicht, dass ihr Handy noch funktionieren würde."
"Es ist mit der neusten Sicherheit ausgestattet. Wissen sie Cody, von dem ich es habe, meinte, dass es nicht kaputt zu ..."
"Entschuldigen sie", unterbrach Lorelai die Ausführungen der sitzenden Frau. Beide wandten sich zu ihr. Erst jetzt bemerkte Lorelai, dass die Flugbegleiterin ebenfalls verletzt war. Sie hatte eine Platzwunde an der Stirn und konnte ihren linken Arm nicht vollständig strecken.
"Lorelai, nicht wahr", sagte die Stewardess freudig überrascht. Lorelai war für einen kurzen Augenblick verwundert, bis ihr klar wurde, dass sie anscheinend schon mit ihr gesprochen haben musste. Die zweite Person, die ihren Namen kannte und die dritte beziehungsweise vierte, welche sie kennenlernte, seit dem sie auf der Insel war.
"Genau", bestätigte Lorelai. "Wissen sie, wo wo wir sind? Ich weià nicht was beim Flug passiert ist. Ich... Es ist alles nur dunkel. Rory und Sookie sind bis zu Absperrung gekommen und dann bin ich hier aufgewacht. Der Strand und... Ich hab keine Ahnung wie lange wir in in der Luft waren. Sind wir in der Nähe von Sydney? Auf Hawaii? Was ist passiert? Joey sagte, es war ein Gewitter, aber mein Freund meinte, dass ein Flugzeug so etwas aushält..."
"Ist Joey ihr Freund", erkundigte sich die Frau mit den langen blonden Haaren.
"Nein, Max. Er war nicht... Er ist in Hartfort", schniefte sie leise. Die ganzen Erinnerungen kamen wieder hoch. "Es kommt doch jemand der uns sucht, oder? Wann? Sie..." Lorelai atmete durch. "Ich will nach Hause."
"Das wollen wir alle", mischte sich die sitzende Frau wieder ein, woraufhin sie von der Flugbegleiterin mit einem leicht genervten Blick bestraft wurde. "Ist doch so, Tina", erwiderte sie noch mal.
"Machen sie sich keine Sorgen", wandte sich Tina an Lorelai. "Auf welcher Insel wir genau sind kann ich ihnen nicht sagen, aber der Pilot konnte vor dem Absturz einen Funkspruch absetzen. Die Suchmannschaften dürften schon unterwegs sein."
"Also kommt bald jemand?" Tina nickte, wandte ihren Blick ab und sah auf das Meer, damit Lorelai nicht die Unsicherheit in ihren Augen bemerkte. Den Funkspruch hatte es tatsächlich gegeben und es waren auch sicherlich schon Rettungsmannschaften unterwegs. Allerdings würden sie nichts finden, da das Flugzeug nach dem Notruf vom Kurs abgekommen war. Es konnte Tage oder Wochen dauern, bis jemand kommen würde. Falls jemand in diese Gegend kommen würde.
Den Teil hatte Tina nur ungern verschwiegen, aber dies war im Moment das Beste. Die Wahrheit hätte im Moment nur nur eine Panik unter den Passagieren ausgelöst und das musste unbedingt vermieden werden. Das war schon in ihrer Ausbildung Thema gewesen.
"Gott sei Dank", meinte Lorelai erleichtert, nicht ahnend, dass sie nur die Hälfte der Wahrheit kannte.
Tina drehte sich einige Sekunden später wieder zu den beiden Frauen um.
"Ich werde mal schauen, ob ich noch irgendwo helfen kann", erklärte sie und ging weiter. Lorelai blickte ihr ein paar Augenblicke hinterher. Dabei versank sie wieder etwas in Gedanken, aus denen sie jedoch schnell zurück geholt wurde.
"Ich bin übrigens Megan O'Rylie. Meinem Dad gehören zwei Tennisschulen. `O'Rylies - Schwingen sie ihren Arm gekonnt.´ Eine ist in L.A., die Andere in Philly. Ziemlich erfolgreich übrigens. Wenn sie mal spielen wollen, sagen sie Bescheid und ich verschaff ihnen einen Rabatt", stellte sich die blonde Frau vor. Lorelai blickte sie verdutzt an und war schon im Begriff eine passende Antwort zu geben, als Megan plötzlich ihre kurzärmlige Bluse - unter der ein Top hervorkam - über den Kopf zog.
"Was machen sie da?"
"Wenn ich schon mal auf so einer Insel bin, will ich mich auch sonnen. Drüben, also in Australien, werd ich nicht viel Gelegenheit dazu haben. Ich soll auf so einer dämlichen Farm irgendwo im Outback arbeiten", erklärte Megan mit gelangweilten Unterton und lehnte sich zurück. Ihre Unterarme benutzte sie dabei als Stütze. "Sonnen sie sich doch auch. Sie sehen ganz schön blass aus, wenn ich ehrlich bin. Ein bisschen Sonne wird ihnen nicht schaden und so vertreiben wir uns wenigstens die Zeit bis jemand kommt."
"Nein danke", erwiderte Lorelai. "Ich..." Sie unterbrach sich, fasste sich an die Stirn und schloss kurz ihre Augen.
"Alles in Ordnung", erkundigte sich Megan, der die Veränderung aufgefallen war, verwundert.
"Mir ist nur etwas schwindlig." Lorelai atmete durch und versuchte das plötzliche Drehen in ihrem Kopf beziehungsweise vor ihren Augen zu verdrängen, doch es funktionierte nicht wirklich. Sie machte einen Schritt nach vorne, um gleich darauf wieder einen Schritt zurück zu setzen. Wohlwissend, dass sie eigentlich einen festen Stand hatte. Sie versuchte mit ihrer gesunden Hand irgendwo Halt zu finden, aber in ihrer Nähe gab es nichts.
Megan konnte es nicht mehr mit ansehen und sprang auf, um sie zu stützen.
"Setzen sie sich. Ich habe keine Lust, dass sie umkippen. Von dem ganzen Erste-Hilfe Zeugs habe ich nämlich keinen Plan." Sie spürte, wie Lorelais Beine einzuknicken drohten. "Sie helfen uns beiden nicht, wenn sie starke Frau spielen wollen."
"Sie meinen wohl eher starke Frauen", hörten sie unvermittelt eine Stimme. Lorelai blickte auf und sah verschwommen Joey auf sich zukommen, der sie wenige Sekunden später erreichte und Megan die Aufgabe abnahm sie zu stützen. "Was ist mit ihnen", erkundigte er sich besorgt.
"Mir war nur etwas schwindlig. Es geht schon wieder", gab sie ihm zur Antwort. Tatsächlich hatte sie nicht mehr das Gefühl auf wackeligen Boden zu stehen und auch die Sicht war klarer geworden.
"Das ist bestimmt eine Nachwirkung ihrer Beule. Sie sollten sich hinsetzen."
"Mir geht es gut. Ich..."
"Mit einer Kopfverletzung ist nicht zu spaÃen", unterbrach er sie bestimmt, aber dennoch freundlich, mit einem Unterton, der keine Widerrede duldete. Also lieà sich Lorelai mit seiner Hilfe in den warmen Sand sinken und blickte gedankenverloren auf das Meer, welches in leichten Wellen an den mit Palmen versehenden Strand schlug. Während sie sich von ihrer Schwindelattacke erholte, begannen Joey und Megan ein angeregtes Gespräch über die Situation, in der sie sich momentan befanden. Jedoch registrierte sie nicht viel davon. Ihr tat der Kopf immer noch weh, aber wenigstens hatte das Drehen vor ihren Augen aufgehört. Sie war froh, dass Joey dazugestossen war. Er war ihr im Vergleich zu Megan wesentlich sympathischer. Weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, da sie plötzlich etwas entdeckte, was sie stutzig machte. Lorelai wandte kurz ihren Kopf in Richtung Megan und Joey, aber die Beiden waren noch im Gespräch vertieft. Also fiel ihr Blick wieder auf da Wasser. Sie hielt sich eine Hand über die Augen, damit die Sonne sie nicht blenden konnte.
"So etwas habe ich auch noch nicht erlebt."
"Ich hoffe nur, dass wir bald hier weg kommen. Ohne meine Kosmetik und Sunlotion macht meine Haut das nicht lange mit."
"Da ist jemand", warf Lorelai ein.
"Hier sind einige Leute", erwiderte Megan, mit dem Versuch witzig zu sein.