22.06.2007, 15:29
Okay,hat doch etwas länger gedauert als ich dachte, aber hier ist er, ein neuer Teil. Dadadada.
Teil 41
Schadenfroh grinsend schob Rory ihrem Freund ein Glas Wasser und eine Aspirin entgegen. Jess saà völlig verkatert am Küchentisch, den Kopf in den Händen vergraben. Er stöhnte leise.
„Selber schuld.“ Sie drehte sich wieder zum Herd, Vada auf der Hüfte wiegend, und drehte die Pancakes um.
„Es liegt wohl weniger an meinem Kater als an der furchtbar unbequemen Couch“, sagte er gähnend. „Ich hab mir sämtliche Muskeln verspannt.“
„Ooh, das tut mir aber Leid.“ Sie war an der Reihe, sarkastisch zu sein und nutzte es schamlos aus. „Vada, sag mal Daddy ist selber Schuld.“
Sie sah ihren Vater interessiert an und streckte schlieÃlich die Hand aus. „Daaa!“, quietschte sie, woraufhin Jess gequält das Gesicht verzog.
„Nicht so laut!“ Erneut stöhnend stand er auf, ging zum Sofa und warf sich drauf.
„Hey, nichts da.“ Rory ging zu ihm, setzte ihm Vada auf den Schoà und ging wieder in die Küche. „Wehe, du schläft wieder. Wir haben zwar Wochenende, aber ich sehe es nicht ein, mich die ganze Zeit um eine zahnende Vada zu kümmern während du deinen Kater ausschläfst.“
„Schon gut!“, brummte er schlecht gelaunt. Vada auf seinen Knien wiegend beschäftigte er sie während Rory weiter das Frühstück machte. Ihre Kochversuche wurden tatsächlich mit der Zeit besser, jedoch hatte sie sich auch noch nicht an schwierigeres gewagt, da er es ihr rigoros verboten hatte. Seine Laune hatte sich fast gebessert, als das Telefon klingelte und er erneut von furchtbaren Kopfschmerzen überfallen wurde.
„Was?“, grummelte er und hoffte inständig, dass es nicht Lorelai oder seine Mutter sein würde.
„Dir auch einen guten Morgen Jess“, sagte Lorelai fröhlich. Verdammt.
„Was willst du?“
„Deine Freundin und etwas mehr Freundlichkeit.“
Er warf Rory das Telefon entgegen und zog sich die Decke über den Kopf. Vada zog sie ihm fröhlich wieder weg.
„Hey Mum, was gibt es?“
„Ich hätte eine sehr groÃe Bitte.“
„Oh oh.“
„Nein, nichts schlimmes. Aber Luke und ich würden sehr, sehr gerne einen freien Tag haben. Du weiÃt schon, ohne das schreiende Windelpaket.“
„Auch als meine Schwester bekannt.“ Grinsend stellte Rory die Pfanne ab, bedeutete Jess zum Tisch zu kommen und setzte sich.
„Manchmal. Wie auch immer, würde es dir etwas ausmachen, sie heute zu nehmen? Du würdest mir einen groÃen Gefallen tun, und vor allem Luke, denn dann hätte ich Zeit ihn wieder aufzumuntern. Wie du vielleicht weiÃt war gestern Freitag, was Dinner bei den GroÃeltern heiÃt, und nur weil du wieder ihre Lieblinksenkelin bist und nicht kommen musstest, musste mein armer Verlobter herhalten und ist psychisch labil. Ein wenig Liebe von mir könnte seine Lebensgeister wieder herbeirufen, nur leider stört Kitty dabei.“
„Es ist doch immer schön, wenn einem Kind so viel Liebe gegeben wird“, grinste Rory. „Also, von mir aus bring sie her. Jess wird sich freuen.“
„Apropos, was ist ihm eigentlich über die Leber gelaufen, der Ernst des Lebens? Er war ja noch mürrischer drauf als sonst.“
„Von wegen der Ernst des Lebens, eher der Spaà des Lebens.“ Jess sah sie warnend an, doch sie ignorierte ihn. „Er war gestern auf einer Party.“
„Das ich das noch erleben darf!“ Lorelai war restlos begeistert. „Er sozialisiert, freiwillig? Dies ist der schönste Tag meines Lebens, direkt nach dem wöchentlichen Essen mit meinen Eltern!“
Sich der kommenden Kommentare Lorelais bewusst, sah Jess sie beleidigt und ärgerlich an, doch Rory grinste nur.
„Hey, Jess?“ Rory, die in der Küche mit einem Berg von Wäsche stand, richtete sich auf. „Schmeià mir mal deine Sachen von gestern zu, die können direkt mitgewaschen werden.“
Er sah sie an. „Sehr lustig.“ Kaum dass Kitty vorbeigebracht wurde, hatte er sie beschäftigen müssen, gleichzeitig Vada auch noch, wohlbemerkt. Jetzt hatte er in jedem Arm ein Kind und war dementsprechend genervt.
„Jetzt stell dich nicht so an, es sind immerhin deine Tochter und ... erm ... Kusine.“ Sie ging zu ihm und legte die Arme um seinen Nacken. „Wenn du lieb bist, und dich ohne zu meckern um die Kinder kümmerst, bekommst du auch eine Belohnung.“
Sein mürrischer Gesichtsausdruck wechselte in ein breites Grinsen. „Eine Belohnung?“ Nickend strich sie über seine Haare. „Und was für eine?“
„Du wirst schon sehen.“ Sie küsste ihn sachte, nahm seine Sachen und ging wieder zur Waschmaschine. „Wie war es gestern eigentlich?“
„Soweit ich mich erinnern kann, okay.“
Sie rollte über seine Antwort die Augen und leerte die Hosentaschen. Als sie den Inhalt auf den Küchentresen legte, stutze sie. „Jess?“
„Hm?“ Er setzte eine quengelige Vada auf den Boden und kam zu ihr, um Kitty eine Flasche zu machen.
„Wer ist das?“ Mit spitzen Fingern hielt sie ihm einen Zettel entgegen, auf dem die Telefonnummer einer gewissen Kathy stand.
Jess nahm ihn ihr aus der Hand. Sich am Kopf kratzend betrachtete er ihn und versuchte sich an die Person zu erinnern. „Ach, die“, sagte er, als sich die Erleuchtung breit machte. „So eine Blonde, die gestern Interesse an mir gefunden hat. Dan hat uns vorgestellt.“ Er hob die Schultern und füllte Milch in eine Flasche. Rory schwieg und stopfte die Wäsche in die Maschine, während er Kitty im Arm hielt und fütterte. Ohne weitere Worte ging sie an ihm vorbei, ins Wohnzimmer. Er wusste, dass sie genervt war, doch im Moment verlangte Kitty seine Aufmerksamkeit.
„Rory.“ Als die beiden Kinder schliefen, ging er zu seiner Freundin in die Küche. „Was ist dein Problem?“
Sie drehte sich zu ihm um. „Ich hab kein Problem.“
„Deswegen hast du auch kein Wort mehr mit mir geredet, seit du diesem Zettel gefunden hast.“
„Ich habe doch gar nichts gesagt.“
„Eben.“ Er stützte die Arme neben ihr auf dem Tresen ab und beugte sich etwas runter, dass sie auf Augenhöhe waren. „Bist du etwa eifersüchtig?“ Ein kleines Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er musste zugeben, der Gedanke gefiel ihm.
Sie wandte das Gesicht von ihm weg. „Es ist nur ...“
„Was?“ Geduldig wartete er auf ihre Antwort.
„Du bist auf einem anderen College als ich, du lernst andere Leute kennen, ich meine, es ist nicht mehr Stars Hollow, und vielleicht ...“ Sie biss sich auf die Lippe. „Vielleicht triffst du dann jemanden, so wie diese Kathy, und hast genug von mir.“
„Was?“ Er konnte nicht glauben, dass sie nach all dieser Zeit immer noch manchmal an sich selbst zweifelte. „Hör mal, ich habe es schon so lange mit dir ausgehalten, es wäre viel zu umständlich jetzt wieder auszuziehen. Was kann ich sagen, ich bin eben faul.“
Sie lachte und zog ihn an der Hüfte zu sich. „Also hast du noch nicht genug von mir?“
„Noch nicht.“ Grinsend strich er ihr über die Wange, bevor er sie küsste. „Ist deine Welt jetzt wieder in Ordnung?“
„Moment.“ Sie nahm den Zettel und warf ihn in den Mülleimer. „Jetzt.“
„Das war eine tolle Belohnung.“ Jess rollte sich von Rory, lieà einen zufriedenen Seufzer aus und zog die Decke etwas höher. Ein zufriedenes Grinsen auf dem Gesicht küsste er sie innig.
„Das dachte ich mir.“ Sie gähnte müde und legte den Kopf auf seine Brust. „Aber eines musst du zugeben, Kitty ist sehr süÃ.“
„Hey, niemand ist besser als meine Tochter. Auch wenn ich mich weigere, das Wort süà in den Mund zu nehmen.“
„Das hast du gerade“, wies Rory hin.
„Aber nicht in Zusammenhang mit Vada, KlugscheiÃer.“ Er strich ihr über die Schultern. „Bist du glücklich in Yale?“
Sie sah ihn, erstaunt über die Frage, an. Als er keine Anzeichen von Sarkasmus, sondern reine Neugier zeigte, antwortete sie: „Eigentlich schon. Paris ist halt etwas anstrengend, aber sonst ist es so, wie ich es mit vorgestellt habe. Und bei dir?“
„Ist nicht so schlimm wie ich es mit vorgestellt habe.“
„Vor allem, weil du jetzt einen Freund hast.“
„Ich bevorzuge den Ausdruck Kumpel.“
„Also gibst du es zu!“ Sie stupste ihn grinsend in die Seite. „Jess hat einen ‚Kumpel’“, sang sie in einer Kinderstimme.
„Halt die Klappe.“
„Und weiÃt du was noch besser als das ist?“ Ihn nicht in Ruhe lassend rutschte sie näher. „Du hast gestern zugegeben, dass du mich süà findest.“
Das verschlug ihm die Sprache, wie sie zufrieden feststellte. „Ich ... was?“
„Leugnen ist zwecklos.“ Rory drückte ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. „Aber es ist okay, ich werde es keinem verraten... solange du dich benimmst.“
„Das habe ich nicht gesagt“, brachte er hervor.
„Doch, hast du.“
„Du hörst Stimmen, du solltest mal zum Arzt gehen.“ Er drehte sich auf die Seite und schloss die Augen.
„Also, ich finde es süÃ.“ Breit grinsend drehte sie sich auf ihre Seite, bereit zum Einschlafen.
„Halt die Klappe.“
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Müde lag Jess auf dem Boden im Wohnzimmer. Er lag einfach nur da, während Rory bei ihrer Mutter war und Vada durch die Wohnung krabbelte. Lilly hatte angerufen, Charlie ging es schlechter. Sehr viel schlechter. Er wusste, was dies heiÃen würde. Und trotzdem lag er regungslos auf dem Boden, die Decke anstarrend, sein Kopf völlig leer und doch so voll.
„Daa!“ Vada krabbelte auf ihn zu. Sie pikste ihn in die Seite und sah ihn neugierig an.
„Hey Vada.“ Wie als ob sie seine Stimmung merken würde, krabbelte sie auf seinen Bauch und legte den Kopf auf seine Brust. Als die Tür aufging, richtete sie sich freudig auf.
„Maaa!“
„Hey Kleine.“ Rory kam zu den beiden. „Na, hattest du Spaà mit Jess?“
„Brrrm.“
„Achso, na dann.“ Sie nahm Vada auf den Arm und brachte sie ins Bett für ihren Mittagsschlaf. Als sie wiederkam lag Jess immer noch an derselben Stelle. „Was ist los?“ Besorgt über seinen Gesichtsausdruck kniete sie sich neben ihn und strich ihm über die Wange.
„Charlie“, sagte er abwesend. „Es geht ihm schlechter.“
„Oh Jess.“ Sie legte sich neben ihn. „Was heiÃt schlechter?“ Er winkte nur ab und sie biss sich auf die Lippe. Es machte ihr ein wenig Angst, wie Jess so regungslos dalag, und sie wusste nicht genau wie sie reagieren sollte. Also tat sie das, was ihr sinnig erschien und zog ihn zu sich. Tief seufzend legte er die Arme um sie und vergrub das Gesicht in ihren Haaren. Sanft strich sie ihm über die Haare und küsste ihn sanft auf die Wange.
Sonst war er es immer gewesen, der sie getröstet hatte, jetzt war sie an der Reihe. Und das war gut so. Es gab ihnen beiden wieder Vertrauen und Intimität in ihrer Beziehung. Das Wissen, dass sie sich blind auf den anderen verlassen konnten, dass sie füreinander da waren.
So lagen sie in ihrem Wohnzimmer auf dem Boden, Rory strich ihm sanft über den Rücken. Hielt ihn einfach nur fest.
„Hey man, was geht denn bei dir? Du siehst noch missmutiger aus als sonst.“
„Vielen Dank.“ Jess sah Dan schlecht gelaunt an und lehnte sich in seinem Sitz zurück.
„Hey, ich bin nur ehrlich. Komm, ich kauf dir nen Kaffee.“ Gemeinsam gingen sie über dem Campus zum Kaffeestand. „Also, erzähl. Was ist dir über die Leber gelaufen?“
„Hör mal, hast du nicht inzwischen bemerkt dass ich mein Leben nicht allen ausbreite?“
Verteidigend hob Dan die Hände. „Schon gut, wenn du nicht reden willst.“ Sie saÃen in Stille auf einer Bank und beobachteten die Leute. „Welche Kurse hast du gleich noch?“, fragte er nach einer Weile.
„Ein paar.“ Jess hob die Schultern. „Meine Konzentration ist heute eh nicht vorhanden.“
„Sollen wir abhauen?“ Dan zielte, warf seinen Becher zielgenau in den nahegelegenen Mülleimer und richtete sich auf. Fragend sah er Jess an.
„Von mir aus.“
Sie fuhren in die nahegelegene Stadt, wo Dan ihn zielstrebig durch viele StraÃen und Gassen vorbeiführte, bis sie an einem kleinen Buchladen ankamen.
„Also mein Freund, fühle dich geschätzt, denn das hier ist der beste Platz in hundert Meilen. Hier findest du alles, egal was du bei Herrn Giovinazzo bestellst, er würde Mafiakontakte aufbauen nur um es zu bekommen. Und das ist mein voller Ernst. Also Mariano, setz wenigstens ein neutrales Gesicht auf und hab ein wenig SpaÃ.“
Am Abend empfing ihn Rory in der Küche, konzentriert auf ihre Hausaufgaben, während Vada aufgeregt auf ihn zu gekrabbelt kam.
„Hey Kleine.“ Er nahm sie auf den Arm und ging zu Rory. „Ich hab dir was mitgebracht.“
Sie sah auf. „Wirklich?“
„Ich dachte mir, sei mal nett zu deiner Freundin.“ Er schob ihr ein Buch rüber und grinste, als er ihre strahlenden Augen sah.
„Danke!“ Rory beugte sich über den Tisch um ihn zu küssen. „Aber ich fürchte, ich muss deine Laune trüben.“ Er sah sie Unheil ahnend an. „Freitag müssen wir zu Emily und Richard.“
„Ich bin krank“, sagte er prompt.
„Das zählt nicht und du weiÃt es.“ Sie stand auf. „Komm schon, es wird nicht so schlimm werden. Wir haben bei ihnen bis vor kurzem gewohnt, und sie mögen dich.“
Er hob die Brauen. „Sie mögen mich?“
„Na okay, sie haben dich akzeptiert, aber immerhin. Bei Dean war das nicht so.“
„Und das ist auch gut so“, brummte er. Rory verdrehte die Augen und hockte sich vor ihn hin. Als Vada die Arme nach ihr ausstreckte, setzte sie sie auf ihr Knie.
„Jess. Sie sind meine GroÃeltern. Bitte?“ Sie strich über sein Knie und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
Er zog ein Gesicht, doch sie sah seine Resignation. „Von mir aus.“
Teil 41
Schadenfroh grinsend schob Rory ihrem Freund ein Glas Wasser und eine Aspirin entgegen. Jess saà völlig verkatert am Küchentisch, den Kopf in den Händen vergraben. Er stöhnte leise.
„Selber schuld.“ Sie drehte sich wieder zum Herd, Vada auf der Hüfte wiegend, und drehte die Pancakes um.
„Es liegt wohl weniger an meinem Kater als an der furchtbar unbequemen Couch“, sagte er gähnend. „Ich hab mir sämtliche Muskeln verspannt.“
„Ooh, das tut mir aber Leid.“ Sie war an der Reihe, sarkastisch zu sein und nutzte es schamlos aus. „Vada, sag mal Daddy ist selber Schuld.“
Sie sah ihren Vater interessiert an und streckte schlieÃlich die Hand aus. „Daaa!“, quietschte sie, woraufhin Jess gequält das Gesicht verzog.
„Nicht so laut!“ Erneut stöhnend stand er auf, ging zum Sofa und warf sich drauf.
„Hey, nichts da.“ Rory ging zu ihm, setzte ihm Vada auf den Schoà und ging wieder in die Küche. „Wehe, du schläft wieder. Wir haben zwar Wochenende, aber ich sehe es nicht ein, mich die ganze Zeit um eine zahnende Vada zu kümmern während du deinen Kater ausschläfst.“
„Schon gut!“, brummte er schlecht gelaunt. Vada auf seinen Knien wiegend beschäftigte er sie während Rory weiter das Frühstück machte. Ihre Kochversuche wurden tatsächlich mit der Zeit besser, jedoch hatte sie sich auch noch nicht an schwierigeres gewagt, da er es ihr rigoros verboten hatte. Seine Laune hatte sich fast gebessert, als das Telefon klingelte und er erneut von furchtbaren Kopfschmerzen überfallen wurde.
„Was?“, grummelte er und hoffte inständig, dass es nicht Lorelai oder seine Mutter sein würde.
„Dir auch einen guten Morgen Jess“, sagte Lorelai fröhlich. Verdammt.
„Was willst du?“
„Deine Freundin und etwas mehr Freundlichkeit.“
Er warf Rory das Telefon entgegen und zog sich die Decke über den Kopf. Vada zog sie ihm fröhlich wieder weg.
„Hey Mum, was gibt es?“
„Ich hätte eine sehr groÃe Bitte.“
„Oh oh.“
„Nein, nichts schlimmes. Aber Luke und ich würden sehr, sehr gerne einen freien Tag haben. Du weiÃt schon, ohne das schreiende Windelpaket.“
„Auch als meine Schwester bekannt.“ Grinsend stellte Rory die Pfanne ab, bedeutete Jess zum Tisch zu kommen und setzte sich.
„Manchmal. Wie auch immer, würde es dir etwas ausmachen, sie heute zu nehmen? Du würdest mir einen groÃen Gefallen tun, und vor allem Luke, denn dann hätte ich Zeit ihn wieder aufzumuntern. Wie du vielleicht weiÃt war gestern Freitag, was Dinner bei den GroÃeltern heiÃt, und nur weil du wieder ihre Lieblinksenkelin bist und nicht kommen musstest, musste mein armer Verlobter herhalten und ist psychisch labil. Ein wenig Liebe von mir könnte seine Lebensgeister wieder herbeirufen, nur leider stört Kitty dabei.“
„Es ist doch immer schön, wenn einem Kind so viel Liebe gegeben wird“, grinste Rory. „Also, von mir aus bring sie her. Jess wird sich freuen.“
„Apropos, was ist ihm eigentlich über die Leber gelaufen, der Ernst des Lebens? Er war ja noch mürrischer drauf als sonst.“
„Von wegen der Ernst des Lebens, eher der Spaà des Lebens.“ Jess sah sie warnend an, doch sie ignorierte ihn. „Er war gestern auf einer Party.“
„Das ich das noch erleben darf!“ Lorelai war restlos begeistert. „Er sozialisiert, freiwillig? Dies ist der schönste Tag meines Lebens, direkt nach dem wöchentlichen Essen mit meinen Eltern!“
Sich der kommenden Kommentare Lorelais bewusst, sah Jess sie beleidigt und ärgerlich an, doch Rory grinste nur.
„Hey, Jess?“ Rory, die in der Küche mit einem Berg von Wäsche stand, richtete sich auf. „Schmeià mir mal deine Sachen von gestern zu, die können direkt mitgewaschen werden.“
Er sah sie an. „Sehr lustig.“ Kaum dass Kitty vorbeigebracht wurde, hatte er sie beschäftigen müssen, gleichzeitig Vada auch noch, wohlbemerkt. Jetzt hatte er in jedem Arm ein Kind und war dementsprechend genervt.
„Jetzt stell dich nicht so an, es sind immerhin deine Tochter und ... erm ... Kusine.“ Sie ging zu ihm und legte die Arme um seinen Nacken. „Wenn du lieb bist, und dich ohne zu meckern um die Kinder kümmerst, bekommst du auch eine Belohnung.“
Sein mürrischer Gesichtsausdruck wechselte in ein breites Grinsen. „Eine Belohnung?“ Nickend strich sie über seine Haare. „Und was für eine?“
„Du wirst schon sehen.“ Sie küsste ihn sachte, nahm seine Sachen und ging wieder zur Waschmaschine. „Wie war es gestern eigentlich?“
„Soweit ich mich erinnern kann, okay.“
Sie rollte über seine Antwort die Augen und leerte die Hosentaschen. Als sie den Inhalt auf den Küchentresen legte, stutze sie. „Jess?“
„Hm?“ Er setzte eine quengelige Vada auf den Boden und kam zu ihr, um Kitty eine Flasche zu machen.
„Wer ist das?“ Mit spitzen Fingern hielt sie ihm einen Zettel entgegen, auf dem die Telefonnummer einer gewissen Kathy stand.
Jess nahm ihn ihr aus der Hand. Sich am Kopf kratzend betrachtete er ihn und versuchte sich an die Person zu erinnern. „Ach, die“, sagte er, als sich die Erleuchtung breit machte. „So eine Blonde, die gestern Interesse an mir gefunden hat. Dan hat uns vorgestellt.“ Er hob die Schultern und füllte Milch in eine Flasche. Rory schwieg und stopfte die Wäsche in die Maschine, während er Kitty im Arm hielt und fütterte. Ohne weitere Worte ging sie an ihm vorbei, ins Wohnzimmer. Er wusste, dass sie genervt war, doch im Moment verlangte Kitty seine Aufmerksamkeit.
„Rory.“ Als die beiden Kinder schliefen, ging er zu seiner Freundin in die Küche. „Was ist dein Problem?“
Sie drehte sich zu ihm um. „Ich hab kein Problem.“
„Deswegen hast du auch kein Wort mehr mit mir geredet, seit du diesem Zettel gefunden hast.“
„Ich habe doch gar nichts gesagt.“
„Eben.“ Er stützte die Arme neben ihr auf dem Tresen ab und beugte sich etwas runter, dass sie auf Augenhöhe waren. „Bist du etwa eifersüchtig?“ Ein kleines Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er musste zugeben, der Gedanke gefiel ihm.
Sie wandte das Gesicht von ihm weg. „Es ist nur ...“
„Was?“ Geduldig wartete er auf ihre Antwort.
„Du bist auf einem anderen College als ich, du lernst andere Leute kennen, ich meine, es ist nicht mehr Stars Hollow, und vielleicht ...“ Sie biss sich auf die Lippe. „Vielleicht triffst du dann jemanden, so wie diese Kathy, und hast genug von mir.“
„Was?“ Er konnte nicht glauben, dass sie nach all dieser Zeit immer noch manchmal an sich selbst zweifelte. „Hör mal, ich habe es schon so lange mit dir ausgehalten, es wäre viel zu umständlich jetzt wieder auszuziehen. Was kann ich sagen, ich bin eben faul.“
Sie lachte und zog ihn an der Hüfte zu sich. „Also hast du noch nicht genug von mir?“
„Noch nicht.“ Grinsend strich er ihr über die Wange, bevor er sie küsste. „Ist deine Welt jetzt wieder in Ordnung?“
„Moment.“ Sie nahm den Zettel und warf ihn in den Mülleimer. „Jetzt.“
„Das war eine tolle Belohnung.“ Jess rollte sich von Rory, lieà einen zufriedenen Seufzer aus und zog die Decke etwas höher. Ein zufriedenes Grinsen auf dem Gesicht küsste er sie innig.
„Das dachte ich mir.“ Sie gähnte müde und legte den Kopf auf seine Brust. „Aber eines musst du zugeben, Kitty ist sehr süÃ.“
„Hey, niemand ist besser als meine Tochter. Auch wenn ich mich weigere, das Wort süà in den Mund zu nehmen.“
„Das hast du gerade“, wies Rory hin.
„Aber nicht in Zusammenhang mit Vada, KlugscheiÃer.“ Er strich ihr über die Schultern. „Bist du glücklich in Yale?“
Sie sah ihn, erstaunt über die Frage, an. Als er keine Anzeichen von Sarkasmus, sondern reine Neugier zeigte, antwortete sie: „Eigentlich schon. Paris ist halt etwas anstrengend, aber sonst ist es so, wie ich es mit vorgestellt habe. Und bei dir?“
„Ist nicht so schlimm wie ich es mit vorgestellt habe.“
„Vor allem, weil du jetzt einen Freund hast.“
„Ich bevorzuge den Ausdruck Kumpel.“
„Also gibst du es zu!“ Sie stupste ihn grinsend in die Seite. „Jess hat einen ‚Kumpel’“, sang sie in einer Kinderstimme.
„Halt die Klappe.“
„Und weiÃt du was noch besser als das ist?“ Ihn nicht in Ruhe lassend rutschte sie näher. „Du hast gestern zugegeben, dass du mich süà findest.“
Das verschlug ihm die Sprache, wie sie zufrieden feststellte. „Ich ... was?“
„Leugnen ist zwecklos.“ Rory drückte ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. „Aber es ist okay, ich werde es keinem verraten... solange du dich benimmst.“
„Das habe ich nicht gesagt“, brachte er hervor.
„Doch, hast du.“
„Du hörst Stimmen, du solltest mal zum Arzt gehen.“ Er drehte sich auf die Seite und schloss die Augen.
„Also, ich finde es süÃ.“ Breit grinsend drehte sie sich auf ihre Seite, bereit zum Einschlafen.
„Halt die Klappe.“
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Müde lag Jess auf dem Boden im Wohnzimmer. Er lag einfach nur da, während Rory bei ihrer Mutter war und Vada durch die Wohnung krabbelte. Lilly hatte angerufen, Charlie ging es schlechter. Sehr viel schlechter. Er wusste, was dies heiÃen würde. Und trotzdem lag er regungslos auf dem Boden, die Decke anstarrend, sein Kopf völlig leer und doch so voll.
„Daa!“ Vada krabbelte auf ihn zu. Sie pikste ihn in die Seite und sah ihn neugierig an.
„Hey Vada.“ Wie als ob sie seine Stimmung merken würde, krabbelte sie auf seinen Bauch und legte den Kopf auf seine Brust. Als die Tür aufging, richtete sie sich freudig auf.
„Maaa!“
„Hey Kleine.“ Rory kam zu den beiden. „Na, hattest du Spaà mit Jess?“
„Brrrm.“
„Achso, na dann.“ Sie nahm Vada auf den Arm und brachte sie ins Bett für ihren Mittagsschlaf. Als sie wiederkam lag Jess immer noch an derselben Stelle. „Was ist los?“ Besorgt über seinen Gesichtsausdruck kniete sie sich neben ihn und strich ihm über die Wange.
„Charlie“, sagte er abwesend. „Es geht ihm schlechter.“
„Oh Jess.“ Sie legte sich neben ihn. „Was heiÃt schlechter?“ Er winkte nur ab und sie biss sich auf die Lippe. Es machte ihr ein wenig Angst, wie Jess so regungslos dalag, und sie wusste nicht genau wie sie reagieren sollte. Also tat sie das, was ihr sinnig erschien und zog ihn zu sich. Tief seufzend legte er die Arme um sie und vergrub das Gesicht in ihren Haaren. Sanft strich sie ihm über die Haare und küsste ihn sanft auf die Wange.
Sonst war er es immer gewesen, der sie getröstet hatte, jetzt war sie an der Reihe. Und das war gut so. Es gab ihnen beiden wieder Vertrauen und Intimität in ihrer Beziehung. Das Wissen, dass sie sich blind auf den anderen verlassen konnten, dass sie füreinander da waren.
So lagen sie in ihrem Wohnzimmer auf dem Boden, Rory strich ihm sanft über den Rücken. Hielt ihn einfach nur fest.
„Hey man, was geht denn bei dir? Du siehst noch missmutiger aus als sonst.“
„Vielen Dank.“ Jess sah Dan schlecht gelaunt an und lehnte sich in seinem Sitz zurück.
„Hey, ich bin nur ehrlich. Komm, ich kauf dir nen Kaffee.“ Gemeinsam gingen sie über dem Campus zum Kaffeestand. „Also, erzähl. Was ist dir über die Leber gelaufen?“
„Hör mal, hast du nicht inzwischen bemerkt dass ich mein Leben nicht allen ausbreite?“
Verteidigend hob Dan die Hände. „Schon gut, wenn du nicht reden willst.“ Sie saÃen in Stille auf einer Bank und beobachteten die Leute. „Welche Kurse hast du gleich noch?“, fragte er nach einer Weile.
„Ein paar.“ Jess hob die Schultern. „Meine Konzentration ist heute eh nicht vorhanden.“
„Sollen wir abhauen?“ Dan zielte, warf seinen Becher zielgenau in den nahegelegenen Mülleimer und richtete sich auf. Fragend sah er Jess an.
„Von mir aus.“
Sie fuhren in die nahegelegene Stadt, wo Dan ihn zielstrebig durch viele StraÃen und Gassen vorbeiführte, bis sie an einem kleinen Buchladen ankamen.
„Also mein Freund, fühle dich geschätzt, denn das hier ist der beste Platz in hundert Meilen. Hier findest du alles, egal was du bei Herrn Giovinazzo bestellst, er würde Mafiakontakte aufbauen nur um es zu bekommen. Und das ist mein voller Ernst. Also Mariano, setz wenigstens ein neutrales Gesicht auf und hab ein wenig SpaÃ.“
Am Abend empfing ihn Rory in der Küche, konzentriert auf ihre Hausaufgaben, während Vada aufgeregt auf ihn zu gekrabbelt kam.
„Hey Kleine.“ Er nahm sie auf den Arm und ging zu Rory. „Ich hab dir was mitgebracht.“
Sie sah auf. „Wirklich?“
„Ich dachte mir, sei mal nett zu deiner Freundin.“ Er schob ihr ein Buch rüber und grinste, als er ihre strahlenden Augen sah.
„Danke!“ Rory beugte sich über den Tisch um ihn zu küssen. „Aber ich fürchte, ich muss deine Laune trüben.“ Er sah sie Unheil ahnend an. „Freitag müssen wir zu Emily und Richard.“
„Ich bin krank“, sagte er prompt.
„Das zählt nicht und du weiÃt es.“ Sie stand auf. „Komm schon, es wird nicht so schlimm werden. Wir haben bei ihnen bis vor kurzem gewohnt, und sie mögen dich.“
Er hob die Brauen. „Sie mögen mich?“
„Na okay, sie haben dich akzeptiert, aber immerhin. Bei Dean war das nicht so.“
„Und das ist auch gut so“, brummte er. Rory verdrehte die Augen und hockte sich vor ihn hin. Als Vada die Arme nach ihr ausstreckte, setzte sie sie auf ihr Knie.
„Jess. Sie sind meine GroÃeltern. Bitte?“ Sie strich über sein Knie und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
Er zog ein Gesicht, doch sie sah seine Resignation. „Von mir aus.“