Moments of Life

Hey Süße
Schön, dass es neuen Teil von dir gibt. Und ich entschuldige mich gleich dafür, dass ich für den letzten Teil kein Fb gegeben habe.
Der Teil war einfach klasse
Alex ist mir richtig sympathisch. Und sie scheint auch richtig nett und offenherzuig zu sein. Einfach klasse
Emily und Jean sind ja richtig niedlich. Ich finde die beiden einfach nur zum knuddeln.
Und Eliza war ja wohl richtig klasse, als sie den Typen beim Notdienst fertig gemacht hat. Fand ich einfach klasse.
Über diese Stelle musste ich allerdings schmunzeln
EmersonRose schrieb:Ende September, einen guten Monat später, betritt Anne, ein junges Mädchen von 21 Jahren aus Deutschland zum ersten Mal US-Amerikanischen Boden auf dem Bostoner Flughafen. Dort wird sie herzlich von den Hemmingwells empfangen, ihrer Gastfamilie für die kommenden 12 Monate.
Klasse Idee von dir. Jetzt werde ich mich immer angesprochen gefühlt werden, wenn ich den Namen lesen werde^^
Aber nur noch 8 Teile? Das ist schade. Deine FF ist einfach spitzenmäßig und ich lese sie sehr gerne. Aber vll schreibst du danach ja wieder so eine klasse FF.
Freu mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Teil.
Hab dich lieb Anne

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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Hallo!

Schön, dass es schon weiter geht.

Zitat:Heute gibt es Kapitel 60 und ich schreibe gerade an Teil 67. Dann noch einen Epilog und ich würde mal sagen, dann habe ich euch genug genervtWink.

Schade, dass es nur noch so wenige Kapiteln geben wird. Deine Geschichte gefällt mir sehr, sehr gut wie du weißt, ich werde sie vermissen.

Aber vll. wirst du uns ja mit der einen oder anderen neuen Idee überraschen? Ich freue mich aufjedenfall auf alles, was ich von dir lesen kann.

Ich muss dir gleich noch etwas sagen, ich habe ein stressiges, aber zum Glück auch spannendes (von den Inhalten der Lehrveranstaltungen her), Semester vor mir, bzw. es hat am Montag begonnen. Ich werde wahrscheinlich nicht mehr so oft online kommen können. Allerdings habe ich alle abonnierten Threads, zu denen natürlich auch deine FF gehört, auf eine wöchentliche E-Mail Benachrichtigung bei neuen Beiträgen eingestellt. Ich werde also erfahren, wenn du ein neues Kapitel gepostet hast und dir so bald wie möglich Feedback geben.

Jetzt zu deinem neuen Kapitel:

Eliza und Sarahs süße Töchter wachsen mir auch immer mehr ans Herz. Du beschreibst deine Charaktere auf ganz wunderbare Weise.

Ich fand es toll, wie Eliza diesen Mike Adams anging. Menschen wie er machen mich so wütend. Ein Menschenleben scheint für sie nichts wert zu sein.

Alex wird mir auch immer sympathischer. Ich hoffe, sie kann Sarah zumindest etwas helfen.

Finde es gut, dass die Familie jetzt Hilfe von einem AuPair Mädchen bekommt. Dadurch werden Sarah und David zumindest etwas entlastet.

Ich bin schon so gespannt, wie es weiter geht. Du schreibst wirklich klasse. Ich liebe deine Geschichte!

Schönen Abend noch

Bussi Selene
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Hallo Süße :knuddel:

Ich weiß, du hast sicherlich viel Stress, will dich auch keinesfalls hetzen. Möchte dich nur wissen lassen, dass ich deine Geschichte liebe und mich schon sehr auf ein neues Kapitel freue :freu:

Bussi Selene
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Wow der letzte Teil ist vom 12.10. *sich duckt* Das ist ja schon eine Ewigkeit her und ich muss zu meiner Schande gestehen, ich habe seitdem kaum etwas zu Papier gebracht. Nur gut, dass ich noch einige Kapitel auf Vorrat habe. Dafür darf ich stolz verkünden, ich bin verliebtBig Grin und zwar so richtig mit Schmetterlingen im Bauch und Herzklopfen. Dabei habe ich damit schon gar nicht mehr gerechnet. Aber es ist so.
Ok, es geht einfach mal weiter heute. Etwas kurz, aber anders wollte ich es nicht teilen. Viel Spass beim lesen.

Teil 61

Dezember 2002

“Grandpa Anthony, wann ist das Flugzeug endlich da?” Ungeduldig hüpft Emily um ihren Großvater herum.
“Es dauert bestimmt nicht mehr lange, aber würdest du dich bitte hinsetzen. Nicht dass wir noch eine neue Brille für dich besorgen müssen.”
“Manno.” Emily zieht einen Flunsch, setzt sich aber hin und baumelt dafür mit den Beinen.

Anthony schüttelt mit dem Kopf, kann seiner Enkeltochter aber nicht wirklich böse sein. Die Aufregung ihre Urgroßeltern aus England wieder zu sehen, ist groß.
“Na hat sich schon was getan?” David kehrt von seiner Erkundungstour zurück und überreicht Anthony einen Tee und seiner Tochter einen Becher Milch.
“Aber vorsichtig, es ist heiß.”
“Vor einigen Minuten war die Durchsage, dass der Flieger 15 Minuten Verspätung hätte, aber das ist schon wieder eine viertel Stunde her.”
“Langsam wird es eng. Wenn die Leute im Medi-Center nicht gerade Überstunden schieben, bekomme ich keine Sauerstoffpatronen mehr.”

“Dann such dir eine Telefonzelle und ruf an, dass sie einen Kurier zu uns nach Hause schicken. Ich werde mit dem Krümel schon noch eine Zeitlang fertig.”
“Sei artig und bleib bei Grandpa, damit du nicht verloren gehst. Sonst weiß der Weihnachtsmann gar nicht, wo er dich suchen soll”, wendet sich David an seine Tochter.
“Ich bleibe bestimmt hier Daddy.” Emily strahlt ihren Vater kurz an und wendet sich dann wieder ihrer Milch zu.

Nach längerer Suche und einem kurzen Gespräch mit dem Medizinischen Dienst für Hilfs- und Heilmittel, findet David Schwiegervater und Tochter einige Meter von der Bank entfernt vor einer großen verglasten Fläche. Emily drückt sich bald die Nase daran platt, während Anthony ihr geduldig erklärt, was draußen vor sich geht.

“Und hast du was erreicht?” Anthony hat David schon von weitem kommen sehen. Bei über 1,85 m Körpergröße fällt man unweigerlich auf.
“Sie schicken einen Kurier mit mehreren Flaschen und Patronen, so dass wir bei maximalem Verbrauch über die Feiertage kommen. Jenny weiß auch Bescheid.”
“Zu Hause alles in Ordnung?”
“Hannah und Sarah schlafen und sie und Anne schmücken gerade den Baum.”
“Ist gut. Lass uns zur Gangway gehen. Lange dauert es jetzt nicht mehr.”
Anthony geht voraus und David folgt ihm mit Emily, die es sich auf dem Kofferkuli bequem gemacht hat.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Gut zehn Minuten später haben Stuart und Elisabeth Hemmingwell die Kontrolle passiert und werden freudig empfangen.
“Na du bist aber groß geworden.” Stuart nimmt seine Urenkelin hoch und umarmt sie herzlich. Emily strahlt übers ganze Gesicht. Elisabeth begrüßt derweil ihren Sohn und wendet sich dann David zu.

“Hallo David. Wie geht es dir?”

“Wir leben jeden Tag, als wär´s der letzte.” Davids Blick spricht Bände.
“Anthony hat schon am Telefon gesagt, dass es nicht gut aussieht.”
“Ich habe einfach nur schreckliche Angst, vor dem was noch kommt.”
“Weißt du was, lass uns schon zum Auto gehen. Stuart und Anthony können die Koffer auch ohne uns holen.” Elisabeth nickt ihrem Mann kurz zu und geht dann mit David nach draußen. Dort weht ein eisiger Wind, so dass sie schnell ins Auto einsteigen.

“Ich weiß einfach nicht mehr weiter”, beginnt David leise. “Seit Hannahs Geburt geht es jeden Tag weiter abwärts. Die Sauerstoffzufuhr läuft inzwischen 24 Stunden täglich und trotzdem läuft Sarah manchmal ohne ersichtlichen Grund blau an. Ich stehe daneben und kann ihr nicht helfen. Selbst Emily bekommt dann mit der Angst zu tun. Und sie ist damit aufgewachsen.

Zwischenzeitlich hat Sarah mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht, aber es gibt nichts mehr, was die Ärzte noch tun können. Die Antibiotika schlagen nicht an und das Absaugen des Schleims schadet mehr als dass es hilft. Also haben wir Sarah vor fünf Tagen wieder nach Haus geholt. Ich konnte nicht mehr mit ansehen, wie man sie gequält hat. Sogar die Mandeln wollten sie Sarah rausnehmen. Aber deswegen bekommt sie auch nicht mehr Luft.”

“Auf solch unsinnige Überlegungen kommen die Ärzte, wenn ihnen nichts mehr einfällt. Ich weiß, wovon ich rede. Aber bis jetzt lebt Sarah noch und die Mediziner versuchen ihr möglichstes, damit es noch lange so bleibt.”

“Wir warten seit zwei Jahren auf eine Spenderlunge. Anfangs dachten wir, die Zeit würde schon reichen und jetzt hofft und bangt man und wartet auf den Anruf vom Krankenhaus. Das ist so zermürbend. Bei meiner Mom damals war die Sache klar. Ihr konnte niemand mehr helfen, außer die Schmerzen zu lindern. Ich glaube noch mal verkrafte ich das nicht.”

“Und Sarah, wie denkt sie darüber.”

“Wenn Emily und Hannah nicht wären, hätte sie schon längst aufgegeben. Wir haben viele Abende im Krankenhaus zusammen gesessen und geredet. Sie hat sich sogar bereit erklärt, eine Psychologin aufzusuchen. Aber das hat nicht geholfen. Im Gegenteil. Jedes Mal kam Sarah in Tränen aufgelöst von diesen Sitzungen. Bis sie mir erzählte, was dort passiert, war sie dreimal dort. Wie kann man jemandem, der sterbenskrank ist und dem nicht mehr viel Zeit auf dieser Welt bleibt sagen, er müsste sich der Realität stellen. Ist es nicht real genug, was Sarah jeden Tag ertragen muss. Für Außenstehende ist es schon schwer, aber wie muss es für denjenigen sein, dem die Zeit davon läuft. Vielleicht hätten wir uns nie entschließen dürfen, Kinder haben zu wollen. Sarah würde es jetzt bestimmt besser gehen.”

“Wer hat dir denn den Floh ins Ohr gesetzt? Ihr wusstet beide um das Risiko einer Schwangerschaft Bescheid und wolltet trotzdem Nachwuchs. Wer sollte euch da einen Vorwurf machen.”

“Die Blicke reichen aus, wenn wir unterwegs sind.”

“Die Leute sehen, was sie sehen wollen. Lass dich dadurch nicht verunsichern. Sarah und du, ihr lebt das Unmögliche, seid ein wundervolles Paar und tolle Eltern. Allein das ist es was zählt. Nicht mehr und auch nicht weniger. Mir hat mal jemand etwas gesagt, und daran halte ich mich bis heute.

Glaube an Wunder, Liebe und Glück, schau immer nach vorn und niemals zurück. Tu was du willst und stehe dazu, denn dieses Leben das lebst nur du.“

“Klingt ziemlich egoistisch.”
“Ist es aber nicht. Du denkst ja nicht nur an dich, sondern auch an deine Familie. Ihr habt viele Freunde, die bedingungslos zu euch stehen und helfen, wo es nur geht. Da sollte dir der Rest der Menschheit egal sein. Und das hat nichts mit Egoismus zu tun.”
“Vielleicht hast du Recht.”
“Ganz bestimmt sogar. Trefft ihr euch an Sylvester wieder?”

“Ja, wenn nichts dazwischen kommt. Eliza und Sarah haben schon vor Wochen Pläne geschmiedet. Jetzt hoffen wir alle, dass das Baby von Eliza und James noch etwas wartet. Zeit wäre bis Ende Januar, aber seit gestern liegt Eliza mit vorzeitigen Wehen im Krankenhaus und hofft, dass sie rechtzeitig zum Jahreswechsel wieder draußen ist. James war ganz aufgeregt, als er gestern anrief. Das wäre das erste Mal, dass wir nicht gemeinsam feiern würden. In der jetzigen Situation fatal. Aber vielleicht klappt ja auch alles. Außerdem ist erst mal wichtig, dass morgen die Hochzeit reibungslos vonstatten geht.”

“Ja, ich kann es immer noch nicht ganz glauben, dass mein Sohn noch einmal vor den Traualtar treten will.” Elisabeth lächelt bei diesem Gedanken. “Weißt du, damals nach Jillien Tot war Anthony am Boden zerstört. Er hatte den Sinn und Halt in seinem Leben verloren. Dass er sich noch einmal verlieben würde, hielt ich 1983 für fast unmöglich. Und jetzt heiratet er morgen.”

“Darauf freut sich Sarah schon und will unbedingt dabei sein. Mal sehen wie es dann aussieht. Heute Morgen war das Fieber bei knapp 39°C und nach Jennys Auskunft vorhin, hat sich daran bis jetzt noch nicht viel geändert.”

“Ich kann mir das gut vorstellen. Sarahs Immunsystem ist am Ende und gerät durch die ständigen Medikamente völlig aus dem Gleichgewicht. Was bekommt sie zurzeit?”

“Die Liste ist lang. Hustensaft mit Kodein, Kreislaufstärkende Tropfen, zwei verschiedene Antibiotika, Kopfschmerztabletten, Betablocker um das Herz zu entlasten und Sauerstoff. Ach ja und seit zwei Tagen sind noch Magentabletten dabei. Von den vielen Medikamenten ist Sarah ständig schlecht und der Notarzt konnte vorgestern nicht viel tun. Dafür haben wir gestern Prof. Harold erreicht. Wenn er im neuen Jahr wieder in der Stadt ist, wollen wir die ganzen Tabletten als Infusion umstellen und den Katheter in Sarahs Oberarm wieder aktivieren. Der venöse Zugang ist dafür wie geschaffen. Aber die anderen Ärzte im Krankenhaus wollten sich da ja nicht ran wagen, gerade weil der Katheter schon ewig nicht benutzt wurde. Hoffnungslose Ignoranten.”

David ist den Tränen nah und merkt gar nicht, dass seine Tochter plötzlich an der Fahrertür steht.

“Daddy, weinst du?” Fragt sie mit großen ängstlichen Augen und schlingt ihr Arme um den Hals von David.

“Nein, meine Süße. Ich habe Grandma gerade erzählt, wie es deiner Mom geht.” David streicht Emily dabei über ihre dunkelbraunen Locken.

“Mmm.” Emily nickt wissend. Mit ihren knapp fünf Jahren ist sie ihren Altersgenossen um einiges voraus. Sie weiß genau, dass ihre Mom sehr krank ist. Trotzdem glaubt sie fest daran, dass alles wieder gut wird.

“Ich durfte den Kofferwagen ganz allein schieben”, wechselt sie das Thema.

“Wirklich? War das nicht zu schwer?” David steigt aus und setzt Emily in ihren Kindersitz. Elisabeth und Stuart nehmen ebenfalls hinten Platz. Die Reisetaschen sind schnell im Kofferraum verstaut. Es kann losgehen.

TBC..?
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Hallo Süße :knuddel:

Zitat:Dafür darf ich stolz verkünden, ich bin verliebt:biggrin: und zwar so richtig mit Schmetterlingen im Bauch und Herzklopfen. Dabei habe ich damit schon gar nicht mehr gerechnet. Aber es ist so.

Ich freu mich so für dich Smile Verliebt zu sein ist ein wunderbares Gefühl!

Zitat: Ok, es geht einfach mal weiter heute. Etwas kurz, aber anders wollte ich es nicht teilen. Viel Spass beim lesen.

Freu mich so, dass du weiter geschrieben hast!

Zitat:“Hallo David. Wie geht es dir?”

“Wir leben jeden Tag, als wär´s der letzte.” Davids Blick spricht Bände.

Ich kann nur erahnen, wie es ihm ergehen muss und hoffe, niemals in seiner Situation sein zu müssen. Es muss furchtbar sein, wenn du täglich mit der Angst aufwachst und schlafen gehst, dass du den Menschen, den du überalles liebst, verlieren könntest.
Ich hoffe so sehr, dass alles gut wird.

Es ist so traurig zu hören, dass es Sarah immer schlechter geht. Ich sorge mich so um sie.

Also der Psychiaterin hätte ich schon mehr Feingefühl zugetraut. Selbst wenn es immer schlecht um Sarahs Gesundheit gestanden hat, hätte sie ihr trotzdem zumindest auch etwas Mut machen können, anstatt so zu sprechen, als wäre von Beginn an alles hoffnungslos gewesen.

Zitat:Vielleicht hätten wir uns nie entschließen dürfen, Kinder haben zu wollen. Sarah würde es jetzt bestimmt besser gehen.

Ein harter Satz, aber ich verstehe David. Und ja, vielleicht würde es ihr tatsächlich besser gehen. Gesundheitlich. Doch diese beiden süßen Mädchen haben ihr Herz bereichert. Sarah will sie gewiss nicht missen.

Zitat:“Die Blicke reichen aus, wenn wir unterwegs sind.”

“Die Leute sehen, was sie sehen wollen. Lass dich dadurch nicht verunsichern. Sarah und du, ihr lebt das Unmögliche, seid ein wundervolles Paar und tolle Eltern. Allein das ist es was zählt. Nicht mehr und auch nicht weniger. Mir hat mal jemand etwas gesagt, und daran halte ich mich bis heute.

Das stimmt, viele Menschen werden immer nur sehen, was sie sehen wollen. Sie scheinen blind für das wesentliche.
Ich finde diese Gaffer so schlimm, ärgere mich über sie. Woher nehmen sie sich das recht über andere, die sie nicht mal kennen, zu urteilen?

Zitat:Glaube an Wunder, Liebe und Glück, schau immer nach vorn und niemals zurück. Tu was du willst und stehe dazu, denn dieses Leben das lebst nur du

Ich finde den Spruch sehr gut und wichtig.

Ich wünsche der Familie ganz viel Kraft und hoffe, dass sich alles doch noch zum guten wenden wird.

Ich liebe deine wunderbare Geschichte, sie ist einzigartig. Freu mich auf jedes neue Kapitel.

Bussi Selene



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Hey Süße
Ich habe schon gedacht, dass du total verschollen bist und irgendwo auf einer einsamen Insel festsitzt. Aber zum Glück ist da ja nicht so. Du schwebst ja eher auf Wolke 7. Ich freu mich total für dich. Vor allem nach dem du mir die Geschichte von euch beiden erzählt hast^^
Aber nun zu deinem neuen Teil.

Ich liebe Emily einfach. Sie ist so ein richtig kleiner Wirbelwind, der jedem Menschen sofort ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann. Egal in welche Situation.
Aber als David von Sarahs Zustand erzählt hat, musste ich mir echt die Tränen verdrücken. Es tut mir total Leid, dass es Sarah so schlecht geht. Vor allem, dass es Emily auch so mitbekommt und auch wahrscheinlich weiß, wie es ihrer Mutter richtig geht und dass es vielleicht keine Heilung für sie geben kann. Für die Kinder ist es sowieso immer eine besondere Situation. Habe ich bei meiner Cousine gesehen, als ihre Mutter dieses Jahr gestorben ist.
EmersonRose schrieb:Glaube an Wunder, Liebe und Glück, schau immer nach vorn und niemals zurück. Tu was du willst und stehe dazu, denn dieses Leben das lebst nur du.“

Den Spruch finde ich einfach nur wunderschön. Und es ist einfach absolut wahr und richtig. Ich hoffe nur, dass Sarah diesen Kampf nicht aufgibt und es vielleicht doch noch Hoffnung gibt für sie.

Freu mich schon auf einen neuen Teil von dir. Aber lass dir Zeit beim posten. Ich warte gerne bei deiner FF.
Hab dich lieb Anne


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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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*reinschleich und umschau*
*keiner da*
*fb abgib*

Hey...

nach monaten, hab ich es geschafft die verpassten teile nach zu lesen...und nun geb ich auch wieder fb und das regelmäßiger.

In den letzten Teilen ist ja echt einiges passiert!
Das Sarah sich entschieden hat Hannah zu bekommen, fand ich toll und doch gefährlich...in so einer situation

emliy is toll, kann sie mir gut vorstellen *gg*
Überhaupt der ganze zusammenhalt der Familie und der der Freunde ist wirklich klasse...
Es ist sicher nicht einfach ständig in angst zu leben!

Liebe Grüße
Derya


*leise wieder rausschleich*
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Die Zeit rennt einem nur so durch die Finger. Aber jetzt geht es weiter und ich freu mich, dass ich Chery wieder hier begrüßen darf. Drück dich ganz doll Süße. Natürlich auch Selene und Anne. Was wäre ich ohne euch.
Heute geht es auch jeden Fall weiter und ich verspreche hoch und heilig, dass es in diesem Jahr noch ein weiteres Kapitel geben wird.
Also viel Spass beim lesen.

Teil 62

Die knappe Stunde Fahrt bis nach Hause erzählen Stuart und Elisabeth, was sich in Bath getan hat, während Anthony zuhört und David den Wagen durch den weihnachtlichen Verkehr manövriert. Schließlich ist der Weg durchs verschneite Boston geschafft. Das alterwürdige Haus der Hemmingwells taucht auf dem Hügel auf. David parkt den Jeep ganz nah vor der Haustür, so dass sie die Taschen und Koffer nicht weit tragen müssen. Elisabeth und Emily gehen währenddessen schon ins Haus.

Jenny ist mit dem Schmücken des Weihnachtsbaums fertig und hat den Kaffeetisch gedeckt. Der Tee und die Plätzchen verströmen einen unnachahmlichen Geruch, der durchs ganze Haus zieht. Emily stibitzt sich einen Keks, ehe sie zu Hannah geht, um mit ihrer kleinen Schwester zu spielen. Seitdem das Baby wach geworden ist, hat Anne sich um sie gekümmert und weitet es jetzt auch auf die ältere Hemmingwell Tochter aus. Am Anfang war Emily gegenüber dem jungen Au Pair sehr zurückhaltend, ja fast misstrauisch, aber Anne hat sie mit ihrem freundlichen Wesen relativ rasch vom Gegenteil überzeugen können. Sogar zum Kindergarten lässt sie sich mittlerweile von ihr bringen, und das will schon was heißen.

David führt Elisabeth derweil in Anthonys Arbeitszimmer, wo Sarah schläft.

Leise kniet er sich vor seine Freundin und streichelt sanft mit der Hand über ihr fiebriges Gesicht.
“Hey Schatz. Wir sind wieder da. Schau mal, wen ich mitgebracht habe.”
“Hi Grandma.” Sarahs Stimme ist nur ein Flüstern, die Augen halb offen. Jede Bewegung kostet Sarah Kraft, Kraft die sie nicht hat.
Elisabeth kann ihr Tränen nicht zurückhalten, obwohl sie es sich fest vorgenommen hat, nicht zu weinen. Ihre Enkelin ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Wie ein sterbender Schwan. So anmutig und doch kaum noch auf dieser Welt.

“Hi meine Süße.” Vorsichtig nimmt Elisabeth auf dem Bettrand Platz und wischt sich verstohlen die Tränen aus dem Gesicht.
“Bitte Grandma nicht weinen. Dad heiratet morgen. Das ist doch schön.”
“Ach Sarah, wegen deinem Dad weine ich nicht. Ich mache mir Sorgen um dich. David hat mir schon erzählt, dass es dir nicht besonders gut geht.” Elisabeth schluckt schwer.

“Keine Angst Grandma, so schnell werdet ihr mich nicht los. Schließlich freue ich mich schon seit Tagen, dass ihr kommt. Wo ist Grandpa?”
“Er redet gerade mit deinem Dad. Wir haben beschlossen einige Wochen länger zu bleiben.”
“Das ist gut. Sag ihm, dass wir uns später unterhalten. Ich bin furchtbar müde.”
“Ist gut mein Schatz. Wir sehen uns nachher.” Elisabeth küsst ihre Enkelin auf die Stirn und geht dann leise zur Tür.

Dort hat David die ganze Zeit gestanden und gewartet. Auch ihm laufen Tränen übers Gesicht.
“Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer ist, Sarah in ihrem jetzigen Zustand zu sehen. Als hätte sie mit dem Leben abgeschlossen und wartet nur noch auf das Ende.”

“So ähnlich. Sarah kann nichts mehr allein und Prof. Harold hat uns schon im Sommer auf das unabwendbare vorbereitet. Es wird nicht mehr besser, außer es geschieht noch ein Wunder.”

“Trotzdem kannst du stolz und glücklich über die Zeit mit Sarah sein. Wir alle haben schöne und auch weniger schöne Momente mit ihr verlebt. Zum Beispiel damals die Monate nach Jilliens Tot. Zwei verstörte 7 Jährige und ein aggressiver 9 Jähriger, die im Endeffekt einfach nur Angst vor der Zukunft ohne ihre Mutter hatten. Aber Anthony war zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn seine Kinder zu erziehen. Es hat viele Gespräche und noch mehr Zeit gekostet, bis er sein Leben und das seiner Kinder wieder selbst in die Hand nehmen wollte.”

“Davor habe ich die meiste Angst. Dass ich mit Emily und Hannah irgendwann allein da stehe. Auch wenn es viele Menschen in diesem Haus gibt, die mir immer helfen werden. Meine innere Leere wird keiner füllen können.” Schon wieder laufen Tränen über Davids Gesicht. Traurig lächelt er Elisabeth an.

“Ich verstehe dich David. Trotzdem sollten wir nie die Hoffnung verlieren, denn die stirbt zuletzt.”

“Das ist auch einer der Gründe für mich, jeden Morgen aufzustehen. Und natürlich die Mädchen. Besonders Emily hat an der jetzigen Situation zu knabbern. Überall nehme ich sie mit hin. Und wenn es nur wie heute zum Flughafen ist. Sie bleibt bei niemandem ohne mich. Bis auf den Kindergarten. Dort kann ich Emily ohne Murren und Theater hinbringen und auch lassen.”

“Und wer hat in den vergangenen Monaten auf Hannah aufgepasst, wenn du arbeiten warst? Anthony hat am Telefon lediglich erwähnt, dass ihr Hilfe habt.”

“ Ja. Seit Ende September haben wir ein Au Pair Mädchen. Anne, sie ist 21 und kommt aus Deutschland, kann aber fließend englisch und studiert nebenbei hier an der Uni. Zeitweise hätten wir sonst wirklich nicht gewusst, wie wir klar kommen sollten. Denn auch Dawn muss ihren Lebensunterhalt verdienen, arbeitet seit vier Monaten jedoch nur noch stundenweise und ist so oft wie möglich hier. Genauso viele Stunden verbringt sie allerdings auch im Krankenhaus bei Matt. Seit der Diagnose Hotchkins-Syndrom im Spätsommer hat er regelmäßig Chemotherapie und Bestrahlung. Heute ist sein fünfter Durchgang zu Ende und Dawn holt ihn über die Feiertage zu uns, ehe es im neuen Jahr weitergeht.”

“Dann meint sie es mit ihm also wirklich ernst?”

“Du würdest Dawn nicht wieder erkennen. Matt hat sie in jeder Hinsicht verändert und das liegt bestimmt nicht nur an seiner Krankheit. Er tut Dawn gut und bringt das Beste in ihr zum Vorschein. Wie sagt man so schön. Dawn ist erwachsen geworden und sich ihrer Verantwortung vollkommen bewusst. Immerhin kennen sie sich erst seit knapp einem dreiviertel Jahr und kämpfen inzwischen seit fünf Monaten gegen den Krebs.”

“Das ist gut. Ich habe in meiner langen Zeit als Krankenschwester immer wieder mitbekommen. Entweder gehen Beziehungen unter so einer Belastung in die Brüche oder sie sind danach stärker als zuvor. Und ersteres passiert öfter als man denkt, denn nicht jeder kann mit solchen Dingen umgehen. Egal wie sehr sich manche Paare lieben und egal, wie lang sie schon zusammen sind.”

“Ich weiß. Ich glaube die Ehe meiner Eltern ist teilweise auch auseinander gegangen, weil man bei meiner Schwester Julie im Babyalter ein komplizierter Herzfehler feststellte. Mein Dad war genauso besorgt und in Angst wie Mom, aber er konnte damit nicht umgehen. Schob seinen Job vor und passte lieber auf mich auf, als mit ins Krankenhaus zu müssen. Als Julie dann nach der Herzschrittmacheroperation wieder gesund war, bestand eine Kluft zwischen meinen Eltern, die nicht mehr zu schließen war. Sie hatten sich auseinander gelebt und waren der Ansicht, dass Scheidung der beste Weg war. Damals konnte auch niemand ahnen, was die Zukunft bringen würde.”

David schluckt schwer, wenn er an die Jahr bei seinem Dad in Washington zurück denkt.

“Du bist anders als dein Vater und das ist auch gut so. Verlier nie den Glauben an dich, Sarah und eure Töchter und ihr werdet alles schaffen. Ihr lebt seit fast 10 Jahren mit der Gewissheit, dass euch nicht ewig Zeit gemeinsam bleibt.”

“Die hat wohl niemand. Aber ist es unwahrscheinlich schwer, jetzt wo wir so vieles erreicht haben.”

“Und darauf könnt ihr auch sehr stolz sein. Verliert nie den Mut, egal wie schwer oder aussichtslos die Lage zu sein scheint. Es gibt fast immer einen Ausweg.“

David nickt erst zaghaft und strafft dann die Schultern. „Wir sollten langsam ins Wohnzimmer gehen. Sonst wird der Tee kalt.” Elisabeth hat ihm etwas Last und Schmerz von seinem Herzen genommen. Zumindest vorübergehend. Dabei ist es für sie genauso hart, wenn nicht noch härter, ihre Enkelin so leiden zu sehen.

Gemeinsam setzen sie sich mit Anthony, Jenny, Stuart, Anne und Emily an den weihnachtlich gedeckten Kaffeetisch. Hannah findet wie immer ihren Platz auf dem Arm ihres Daddys. Sie ist die einzige, die unbeschwert fröhlich ist, während der Rest der Familie es nur bei einem kläglichen Versuch belässt.

Nach dem Essen bringt Anne Hannah nach oben zum schlafen. Es ist ihre letzte Aufgabe für heute, da sie sich anschließend mit einigen Freunden ausgehen will, die sie in den Monaten seit sie hier ist, kennen gelernt hat. Lang wegbleiben kann sie eh nicht, da am anderen Tag die Hochzeit stattfinden wird. Also wollen sie sich zu früh wie möglich treffen. Emily währenddessen hilft ihren Urgroßeltern beim Koffer und Taschen auspacken und Anthony bezieht unter Jennys Anleitung die restlichen Betten in den Gästezimmern. Dawn hat sich mit weiteren Gästen angemeldet. Sie kommen durch den vielen Schnee auf den Straßen nur langsam voran und treffen erst um kurz vor 19.00 Uhr zu Hause ein.

“Mom, Tony seid ihr da?”

Dawn sieht aus wie ein bepackter Esel und stellt aufatmend die schweren Reisetaschen im Flur ab. Matt folgt ihr mit langsamen Schritten, genau wie eine junge Frau und ein ebenfalls mit zwei Koffern bepackter junger Mann.

“Hi Schatz. Bin ich froh, dass ihr endlich da seid.” Jenny erscheint aus der Küche als Empfangskommando. Anthony und Emily kommen aus der Wohnstube.

“Ja es war ziemlich glatt auf den Straßen, aber langsam kommt man auch ans Ziel.” Dawn grinst schief, ehe sie sich ihrer Manieren erinnert und ihre Gäste vorstellt.
“Das sind Landon und Jamie. Matt und ich haben sie im Krankenhaus kennen gelernt. Jamie, Landon das ist meine Mom, mein zukünftiger Dad und das ist meine kleine Nichte Emily.”

“Nett euch kennen zu lernen.” Anthony und Jenny begrüßen die jungen Leute und gehen dann mit den vieren in den ersten Stock, um ihnen die Zimmer zu zeigen. Seitdem Nick, Alyson und Sarah ihre eigenen Wohnungen haben, gibt es drei ziemlich große Gästezimmer. Doch dass Dawn einfach so kurzfristig zwei Leute mehr mitbringt, ist recht ungewöhnlich.
Jenny beschließt dem ganzen auf den Grund zu gehen. Die beste Gelegenheit bietet sich ihr eine halbe Stunde später, als Dawn bei den Vorbereitungen hilft.

“Sag mal kennst du Jamie und Landon schon länger”, beginnt Jenny ganz unverfänglich das Gespräch.
“Erst seit einigen Wochen. Landon war öfter auf der Station und irgendwann hat er mich auf einen Kaffee eingeladen.”
“Landon hat..., er ist krank?” Jenny will nicht ganz so direkt sein.
“Nein, Landon geht es gut. Es geht um Jamie. Sie hatte als kleines Kind eine Virusentzündung, genannt das Kawasaki-Syndrom. Die Krankheit wurde sehr spät erkannt und behandelt. Schäden waren nicht mehr auszuschließen.”

“Und wie schlimm ist es?” Jenny schluckt einmal und setzt sich an den Küchentisch. Das Abendessen ist erst mal unwichtig.
“Jamie wartet auf ein neues Herz, würde aber eine Operation zu diesem Zeitpunkt nicht überstehen. Ihre Nieren arbeiten schlecht, sie hat Blutarmut und ist untergewichtig. Also wurde sie in den vergangenen acht Wochen in der Klinik aufgepäppelt und für eine Transplantation vorbereitet.”

“Ist denn ein neues Herz in Aussicht?”

“Nein, sie wartet seit über vier Jahren auf ein Spenderorgan und wird seitdem ein bis zweimal im Jahr im Krankenhaus behandelt. Meist um ihr Gewicht von 115 Pfund zu erreichen und sie damit für alle Fälle vorzubereiten. Bei ihrer Einlieferung Anfang November wog sie 90 Pfund und konnte aus eigener Kraft nicht einmal mehr laufen. Heute wollten Jamie und Landon nach Portland, um dort Weihnachten zu feiern. Aber bei diesem Wetter waren wir froh, es bis hier her geschafft zu haben.”

“Du hast vollkommen richtig gehandelt, die beiden zu uns einzuladen. Was sollen sie auch allein im Studentenheim. Ihr könnt euch ja aussuchen, ob ihr nachher zu David und Sarah hoch geht oder bei uns unten bleibt.”
“Ich frage sie.”
“Gut, wir sollten weitermachen.”
“Einverstanden, und danke Mom.” Dawn umarmt Jennifer ganz spontan.
“Hey was ist denn?”
“Gar nichts. Ich bin nur unheimlich froh, dass es dich, Tony und die anderen gibt.”
“Schon gut. Wozu ist eine Familie sonst da, als in Krisensituationen zusammen zu halten. Bis jetzt haben wir alles irgendwie geschafft und es wird auch in Zukunft so sein.”
“Darum bin ich so stolz auf euch.” Dawn lächelt ihre Mom noch einmal an und geht dann zurück zum Herd. Das Abendessen muss fertig werden.

Eine halbe Stunde später versammeln sich alle im großen Esszimmer von Anthony und Jenny. David hat zwischenzeitlich Hannah versorgt und Sarah beim anziehen geholfen. Sie ist zwar sehr blass und sieht ausgemergelt aus, freut sich aber auf das gemeinsame Essen mit all ihren Lieben.

Zwischen sich und David hat Emily ihren Platz gefunden. Sie erzählt die ganze Zeit vom Flughafen, wo sie so viel gesehen hat. Alle hören aufmerksam der Vierjährigen zu und vergessen für einige Minuten ihre eigenen Probleme und Sorgen.

Um kurz nach neun Uhr sitzen David und Sarah schließlich mit Matt, Jamie, Landon und Dawn in der Stube ihrer Dachwohnung und lassen mit einem Gespräch den Abend ausklingen.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Früh am nächsten Morgen sind Jenny und Dawn als erstes auf und bereiten in der Küche ein kleines Frühstück für alle vor. Anschließend ist allgemeines Wecken angesagt. Die Hochzeitszeremonie wird um 11.30 Uhr stattfinden. Bis dahin ist noch viel zu tun.

David zieht als erstes Emily an und hilft dann Anthony bei der Auswahl seines Hochzeitsoutfits. Dieser ist ziemlich aufgeregt und rennt in seinem Arbeitszimmer auf und ab.
“Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal so nervös war.” Anthony steht vor dem Spiegel und zupft an seiner Fliege herum, die nicht richtig sitzen will.

“Dabei hast du gar keinen Grund. Wie lange seid ihr jetzt ein Paar?”
„Gut elf Jahre. Aber eine Hochzeit ist etwas ganz anderes. Warte mal ab, bis Sarah und du vor den Traualtar treten.”
“Dein Wort in Gottes Ohr. Ich bin schon froh, dass es Sarah heute Morgen einigermaßen gut geht. Das Fieber ist gesunken und durch das Morphium hat sie keine Schmerzen.”

“Wer ist gerade bei ihr?”
“Jamie soweit ich weiß. Dawn hilft Jenny und Matt und Landon leisten Anne etwas Gesellschaft, die auf Emily aufpasst. Sie spielen gemeinsam im Wohnzimmer Quartett und die Jugendlichen ziehen regelmäßig den Kürzeren.“

“Dann ist gut. Und, kann ich so vor den Traualtar treten?” Anthony fährt sich noch einmal mit den Fingern durch seine graumelierten Haare und lässt sich dann von David begutachten.
“Du siehst fast perfekt aus.” David steckt seinem Schwiegervater ein zum Hemd passendes Tuch in die Jackettasche.” Jetzt heißt es warten auf die Damen der Schöpfung.”


Derweil zwei Stockwerke höher.

“Es ist immer das gleiche mit den Klamotten.” Sarah sitzt vor ihrem Kleiderschrank und schiebt einen Bügel nach dem anderen zur Seite.
“Man hat die Qual der Wahl.”
“Passen dir all die Sachen denn noch?” Jamie staunt. Der Schrank ist fast doppelt so groß wie ihr eigener und quillt über vor Hosen, Blusen, Shirts, Jacken und anderen Anziehsachen.
“Nein, vieles ist schon sehr alt und so etwas wie ein Andenken. Außerdem schwankt mein Gewicht. Damals in der zehnten Klasse der Highschool wog ich fast 110 Pfund. Dann wurde ich krank und versuche seitdem meine 90 Pfund überhaupt zu halten. Dadurch hängen hier Klamotten in drei verschiedenen Größen.”

“Und trotzdem hast du nichts passendes anzuziehen.” Jamie grinst.
“Ganz so schlimm ist es nicht. Meine Schwester Alyson und ich haben vor einigen Wochen schon mal geschaut. Das war vor meinem Krankenhausaufenthalt. Jetzt muss ich die Sachen nur noch wieder finden. Und ich glaube da sind sie.”

Mühsam rappelt Sarah sich auf und nimmt den fraglichen Bügel aus dem Schrank. Eine tiefschwarze Hose mit Schlag kommt zum Vorschein. Dazu ein weißes Top und eine weiße leicht durchsichtige Bluse mit kleinen eingearbeiteten Rosen.”
“Wow das ist wirklich wunderschön.”
“Und das beste, es ist sogar die richtige Größe. David hat es mir vor einigen Jahren zum Geburtstag geschenkt.”

“Dann fehlt ja nur noch etwas für mich.” Jamie breitet mehrere Blusen und Shirts von Dawn auf dem Bett aus. Eine beige Hose hat sie noch in ihrer Reisetasche.
“Was meinst du?”
“Mir persönlich gefällt die schwarze Bluse mit den Blumen am besten. Sie steht dir bestimmt ausgezeichnet.” Sarah hält das fragliche Kleidungsstück in die Höhe.
“Das habe ich auch schon überlegt. Es fehlt dann nur noch eine Kette oder etwas Ähnliches.”
“Das lass mal meine Sorge sein. Ziehen wir uns erst mal um.”
“Keine schlechte Idee.”

Fünf Minuten später zupfen die beiden jungen Frauen gegenseitig aneinander herum, bis alles perfekt sitzt. Ein Blick in den Spiegel lässt Sarah allerdings an der Wahl ihrer Garderobe zweifeln. Der einzige Farbtupfer an ihr sind die blaulila Lippen. Ansonsten aschfahle Haut, dunkle Ringe unter den Augen, ein ausgemergelter Körper. Kein schöner Anblick.

“Was meinst du, sieht man so aus, wenn es zu Ende geht?”
“Fühlst du dich denn so?” Jamie setzt sich zu Sarah aufs Bett und reicht ihr ein Taschentuch.
“Ich weiß nicht. Vielleicht. Seit mehr als zehn Jahren kämpfe ich inzwischen mit den Folgen meines Geburtsschadens, und bin es so müde. Manchmal habe ich gedacht, ob es nicht besser ist, wenn alles vorbei wäre. Denn im Himmel ist es bestimmt schöner, als hier.”
“Aber du hast so viele Leute, die dich von Herzen lieben und die ohne dich nicht sein wollen. Hast du daran schon mal gedacht?”
“Sehr oft sogar. Aber ich weiß auch, dass jemand im Himmel auf mich wartet.” Sarah putzt sich geräuschvoll die Nase.

“Du meinst deine Mom?”

Sie nickt.
“Ich vermisse sie so furchtbar. Mom war immer die Starke in der Beziehung. Als sie und Dad sich kennen lernten, war er sehr jung. Er nahm das Leben und sein Studium nicht besonders ernst. Die Musik war ihm lieber.

Als Mom dann in sein Leben trat, verliebten sie sich Hals über Kopf ineinander. Aber Dad merkte schnell, dass er seine große Liebe nur dann aufrechterhalten konnte, wenn er seine Lebens- und Arbeitsweise ernster nahm. Nach einem Jahr gingen beide zusammen in die Staaten und begannen sich ihr Leben aufzubauen. Hier in diesem Haus. Damals wohnten Mom Eltern noch im ersten Stock. Kennen gelernt hat sie aber niemand von uns dreien. Sie starben bei einem Flugzeugabsturz im Sommer 1975. Nick war damals erst vierzehn Monate alt und bis zu unserer Geburt war es noch ein dreiviertel Jahr hin.
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Trotz dieser Trauer, versuchte Mom alles, um den Alltag weiter gehen zu lassen. Und irgendwie schaffte sie das auch. Alyson und ich erblickten im März 76 das Licht der Welt und knapp zwei Jahre später ging sie wieder arbeiten, während wir von einem Kindermädchen betreut wurden.”

“Was hat eure Mom gemacht?”
“Vor Nickst und unserer Geburt war sie Tänzerin im städtischen Theater. Danach baute sie sich mit einigen Freundinnen ein kleines Kindermuseum auf. Es war ein großer Erfolg. Bis zu ihrem Unfall kurz nach Ostern 83.

Nick war damals gerade neun geworden, Alyson und ich sieben. Dad hatte uns wie immer mit zur Schule genommen und stand plötzlich kurz vor Mittag bei uns in der Klasse. Ich sehe es noch wie heute vor mir. Er war weiß wie die Wand, zitterte trotz der frühlingshaften Temperaturen am ganzen Körper und stammelte zusammenhanglose Wörter. Erst der Polizist, der Dad begleitete, machte uns klar, dass etwas passiert sein musste.

Was genau, erzählten uns die Ärzte im Krankenhaus. Demnach war Mom auf dem Weg zur Arbeit durch einen LKW von der Straße gedrängt worden. Er hatte ihr die Vorfahrt genommen. Das Auto war Schrott und Mom musste aus dem Wrack geschnitten werden. Die Ärzte im Krankenhaus waren trotz der geglückten Rettung nicht sehr optimistisch. Man diagnostizierte ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, mehrere Knochenbrüche und eine Lungenquetschung. Die Aussichten auf Genesung gleich null. Im Laufe des Nachmittags kamen Hirnblutungen dazu. Ein Todesurteil.

Ich glaube in den kommenden Jahren habe ich nie wieder so viel geweint, wie in diesen Tagen. Dad war keine große Hilfe. Er wusste selbst kaum, wo ihm der Kopf stand. Alles lief mechanisch ab.

Der Tag der Beerdigung war irgendwie da und als wüsste die Sonne genau was passieren würde, versteckte sie sich hinter dicken, dunklen Wolken. Das Wetter war genauso grau, düster und leer wie unsere Herzen.

Zu dem Zeitpunkt saßen wir schon auf gepackten Koffern Richtung England. Dort gab Dad uns drei bei seinen Eltern ab und war erst mal zwei Tage lang verschwunden. Grandma und Grandpa machten sich furchtbare Sorgen um ihn und mussten sich trotzdem auch um Nick, Al und mich kümmern. Jahre später hat Dad uns erzählt, dass er in den beiden Tagen vorhatte, sich das Leben zu nehmen. Er sah ohne Mom keinen Sinn mehr in seinem Leben.”

“War er sich denn nicht der Verantwortung bewusst, die drei Kinder mit sich bringen.”

“In seinem Hinterkopf war ihm das wohl klar. Aber er konnte unsere Nähe nicht ertragen. Denn Alyson sah Mom schon damals unglaublich ähnlich. Dad war einfach furchtbar unglücklich und durcheinander. Es dauerte über ein viertel Jahr, bis er soweit war, wieder allein für uns zu sorgen. Grandma brachte uns damals Ende August 83 zurück in die Staaten und ließ uns dann nach zwei Wochen Probe allein.”

“Hat das so einfach funktioniert?”

“Na ja.” Sarah grinst schief. “Nicht von Anfang an, aber der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Immerhin hat sich Mom vorher um solche Dinge wie Klamotten kaufen oder Zöpfe flechten gekümmert. Und jetzt war Dad gefragt. Aber er hat sich wacker geschlagen.”

“Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Andrew hilft zwar sehr viel im Haushalt und ist ein ziemlich guter Krankenpfleger, besonders als es Joseph vor einigen Jahren sehr schlecht ging, aber die Anziehsachen habe ich lieber mit Monica ausgesucht.”

“Apropos aussuchen. Wir brauchen noch das I-Tüpfelchen. Gibst du mir bitte die Schatulle von der Kommode.”
“Ja klar.” Jamie holt das Gewünschte und setzt sich wieder neben Sarah aufs Bett.
Gemeinsam wühlen sie eine ganze Zeit in der muschelnbesetzten Kiste herum, bis sie eine passende Kette und ein Paar Ohrringe finden. Dann wird es auch schon Zeit.

“Na ihr beiden hübschen. Kann es losgehen?” David schaut zur Schlafzimmertür herein.
“Von uns aus ja.”
“Fein, dann lass uns nach unten gehen. Schaffst du den Weg oder soll ich dich stützen.” David tritt einige Schritte auf seine Freundin zu.

“Lass uns ganz langsam gehen.” Sarah rappelt sich mühsam hoch. Unsicher setzt sie einen Fuß vor den anderen.
“Kann ich irgendwie helfen?” Jamie steht etwas unschlüssig daneben.
“Ja, die Tragetasche für Hannah muss noch mit. Schaffst du die?”
“Klar. Kein Problem.”

Zu dritt geht’s im Schneckentempo erst in den ersten Stock und dann nach draußen. Dort verteilen sich alle auf die drei Autos, ehe es in Kolonnenformation zur Trauung geht.

TBC..?
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Hey Süße
Es ist schön noch vor Weihnachten etwas von dir lesen zu können. Habe mich auch sehr darüber gefreut.
Du hast mir mit diesem Teil voll die Gänsehaut und Tränen in den Augen bereitet. Wie David und Elisabeth nach dem Besuch bei Sarah über sie sprechen und die ganze Situation analysieren war einfach nur heftig. An dieser Stelle musste ich echt mit den Tränen kämpfen. Hätte sonst heulend vor dem Laptop gesessen^^
Aber vor allem für die beiden Kinder wird es ja auch nicht leicht werden, falls Sarah dann sterben wird. Vor allem Emily kriegt es ja auch sehr mit.
Die Geschichte von Landon und Jamie ist auch sehr traurig. Auch von Dawn und Matt.
Musst du denn immer so traurige Geschichten mitreinbringen?
Wenigstens versteht sich Anne mit den Kindern und kann sie ein wenig ablenken und sie ein wenig aufmuntern.
Freu mich schon auf einen neuen Teil von dir Süße
Wünsche dir schöne Festtage und einen fleißigen Weihnachtsmann
Hab dich lieb Anne

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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