One Lifetime Experience

Hey Süße

Ich weiss das wird jetzt ein ganz kurzes FB, obwohl ich mich schon ewig nicht mehr blicken lassen habe. Erst war wochenlang mein Internet im Eimer und ich konnte nur ganz selten mal bei ner Freundin kurz Mails schecken und jetzt kämpfe ich schon fast nen Monat mit ner Erkältung und fühle mich echt mies. Ich lese trotzdem weiter, versprochen. Immerhin schreibst du einfach nur grandios und es wird immer besser. Heute nehme ich mir daher den neuesten Teil mit und hoffe ich schaffe so schnell wie möglich ein anständiges FB. Bis dahin

Lg Emerson Rose
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Hey meine Süße
Ich gebe euch schon mal Re-Fb. Den Teil gibt es gleich auch noch.

@cherry 159
Erst einmal Danke für dein FB. Es wäre aber nett, wenn du Jess noch am Leben lassen würdest. Obwohl du ihn bestimmt nach diesem Teil, immer noch umbringen möchtest.

@jutschi
Hey Süße. Danke für dein Fb. Dein Warten hat jetzt endlich ein Ende. Ich weiß, ihr würdet Jess jetzt alle am liebsten umbringen, aber wartet damit noch ein wenig. Vielleicht kann ich euch ja wieder vom Gegenteil überzeugen und ihr liebt wieder alle.^^

@BoOks-4ever
Danke für dein Fb. Auch wenn es kurz ist, freu ich mich jedes Mal darüber. Das zeigt, dass du die FF noch weiter liest.

@Selene
Danke Süße für dein liebes Fb. Freu mich immer wieder darüber. Ja Bier und Whiskey ist wirklich keine gute Mischung. Vor allem nicht bei Jess. Aber verurteilt ihn noch nicht so schnell. Und denkt dran, jeder mach mal Fehler.

@MinowaySunshine
Danke Süße auch für dein Fb. Freu mich immer wieder darüber. Ich musst einfach Pippi mitreinbringen. Und ich grüße sie auch jedes Mal wenn ich sie sehe.^^ Ja, Jess und Alkohol. Keine gute Mischung. Aber ihr müsst abwarten.

@EmersonRose
Hey Süße. Schön,dass du ein Lebenszeichen von dir gegeben hast. Lass dir mit dem Fb ruhig Zeit.

So und nun gibt es den neuen Teil. Ich widme ihn Jutschi, weil sie schon ganz geduldig auf diesen Teil wartet.

Teil 27 – Why do you do this to me?
Immer wieder umhüllte die Dunkelheit die Straßen und die sich bewegenden Personen. Immer wieder wurde eine weitere Straße in Schwärze getaucht und man konnte nichts mehr erkennen. Düstere dunkle Seitenstraßen erschienen noch gefährlicher. Düstere Gestalten erschienen einem noch erschreckender und nicht viele Menschen bewegten sich zu dieser Zeit an solchen Plätzen. Leise waren seine Schritte auf dem Asphalt der Straße. Sein Gang war leicht wacklig und er wankte von einer Seite zur anderen. In seiner rechten Hand hielt er die Flasche fest um den Hals und ließ sie immer wieder zu seinem Mund wandern. Jedes Mal wischte er sich mit seiner mit seiner linken Hand über seinen Mund und schüttelte sich, aufgrund des derben Geschmackes. Doch machte es ihm nichts aus. Er spürte es nicht. Er spürte im Moment gar nichts. Nur ein einziges Gefühl wucherte in seiner Magengegend: Eifersucht. Und so sehr es auch versuchte dieses Gefühl zu verätzen mit dem Alkohol, es zu unterdrücken oder einfach nicht zu beachten, umso mehr wuchs es in ihm.

Er nahm wieder einen Schluck aus der Flasche, als er das Gleichgewicht verlor und auf den Straßenrand fiel. Mit seiner linken Hand konnte er sich noch ein wenig abstützen. Ein tiefer Schnitt führte über seine Innenfläche seiner Hand. Blut sickerte auf die Straße. Doch er merkte es nicht. Stattdessen fing er zu lachen an. Immer wieder hallte sein Lachen durch die Straßen. Und es schwoll mit jeder Sekunde mehr an. Tränen liefen ihm die Wangen runter. Langsam setzte er sich auf den Bordstein und versuchte sein Gelache einhalt zu gebieten. Doch klappte es nicht. Er warf seinen Kopf in den Nacken und lachte immer weiter. Wieder nahm er einen Schluck aus der Flasche. Scheinwerfer erhellten das Gebiet und vertrieben für einige Minuten die Dunkelheit. Der Wagen hielt vor Jess an. Dieser lies seinen Blick auf das Auto fallen und sein typisches Lächeln legte sich wieder auf seine Lippen. „Kaay!“, schrie er dem Typen entgegen, der aus dem Wagen ausstieg und langsam auf Jess zukam. „Willst du auch einen Schluck?“, brachte Jess mit kleinen Hicksern und Geleier in seiner Stimme hervor. Kay ignorierte seine Frage und half Jess stattdessen aufzustehen, bevor er ihn zum Auto schleifte und in den Rückraum hievte.

„Wo bringst du mich denn hin? Ich habe noch gar nicht meine Flasche ausgetrunken“, lallte er Kay von hinten zu und betrachtete dabei die Flasche in seiner Hand. Die braune Flüssigkeit knallte von einer Seite des Glases zur anderen. Kay drehte sich zu ihm um, nahm ihm die Flasche aus der Hand und legte sie vorne auf den Beifahrersitz. „Heeey!“, protestierte Jess lautstark und versuchte sich aufzurappeln, „die Flasche gehört mir.“ Ein böser Blick traf ihn von Kay. „Die Flasche kriegst du nicht zurück. Du hast schon genug getrunken und auch genügend angerichtet heute Abend. Und ich werde dich jetzt nach Hause bringen.“ Damit drehte er sich wieder um, startete den Motor und fuhr los. Jess sah Kay noch lange an, auch wenn es sein Hinterkopf war und schwieg. Nach 20 Minuten waren sie am Haus angekommen. Kay wollte Jess helfen auszusteigen, doch sagte er zu ihm, dass er es alleine schaffen würde. Vor dem Schloss fummelte er mit dem Schlüssel rum, bevor er endlich es öffnen konnte. Im Haus ließ er seine Schlüssel auf den Boden fliegen, seine Schuhe schaffte er es nach mehreren Versuchen auszuziehen, ohne dabei sein Gleichgewicht zu verlieren und neben ihnen auf dem Boden zu landen.

Mit tapsenden Schritten und einem großen Lächeln auf dem Gesicht, schaffte er den Weg in die Küche, wo er sich aus dem Wandschrank ein Glas herausholte und sich dann damit auf den Weg ins Wohnzimmer machte, wo er aus der Vitrine die nächste Flasche Whiskey heraus holte und sich damit an den Esstisch setzte. Er zog unter lautem Knarren den Stuhl auf den Fliesen zurück und plumpste wie ein nasser Sack dort drauf. Mit zittriger Hand öffnete er den Verschluss der Flasche und ließ die braune Flüssigkeit in das Glas laufen. Langsam und mit einem dumpfen Geräusch stellte er die Flasche auf die Tischplatte ab. Der Mondschein fiel durch das dünne Glas des Fensters. In seiner Hand drehte er immer das Glas hin und her. Die dunkelbraune Flüssigkeit bewegte sich von rechts nach links und bildete kleine Kreise auf der Oberfläche des Whiskeys. Er hob das Glas zu seinem Mund und ließ die Flüssigkeit seinen Hals runterlaufen. Es brannte in seinem Hals. Doch merkte er es nicht mehr. Zu oft hatte er schon die Flüssigkeit in der Nacht seinen Hals runterlaufen lassen. Mittlerweile war sein Hals betäubt und er spürte einfach nichts mehr. „Jess?“, kam hinter ihm die Frage. Er reagierte nicht, sondern ließ weiterhin das Glas in seiner Hand umherdrehen. „Jess. Bitte rede mit mir“, kam es nun schon flehend von ihr.

Er trank den restlichen Schluck aus und knallte das Glas hart auf die Tischplatte. Er konnte es nicht sehen, doch zuckte sie zusammen. „Du willst, dass ich mit dir rede?“, fragte er in einem tiefen Ton. Doch merkte man ihm an, dass er immer noch recht betrunken war. Er nahm die Flasche in seine Hand und goss sich wieder das Glas voll. „Ich würde an deiner Stelle nichts mehr trinken“, kam von ihr der Ratschlag und er merkte, dass sie nun dichter hinter ihm stand. „Sag mir nicht, was ich zu tun habe. Eine Mutter habe ich schon“, blaffte er zurück und nahm einen großen Schluck. Er konnte sie seufzen hören. „Jess...“, fing sie an, doch schüttelte er nur den Kopf. Wieder nahm er einen Schluck und knallte das Glas auf den Tisch auf. Wieder zuckte ihr Körper zusammen. Er stand von dem Stuhl auf und drehte sich zu ihr um. Seine braunen Augen waren nur schwarz – pechschwarz und glühten vor Wut. „Du willst also mit mir reden?“, kam von ihm die rhetorische Frage. „Worüber willst du denn reden? Über den Abend im Club? Über dein Anmachungsversuch an diesen Jack?“ Seine Stimme erhöhte sich bei jeder Frage und bebte nur durch den Raum. Er streckte seine Hand zum Glas aus und trank den letzten Schluck Whiskey aus, bevor er das Glas wieder auf den Platz stellte.

Sie hielt seinem Blick stand und hörte ihm einfach zu. Eigentlich wusste sie gar nicht, warum er wütend auf sie war. Sie hatte eigentlich das gute Recht auf ihn wütend zu sein. Schließlich hatte er ihren Geburtstag ruiniert. Er hatte ihren Kumpel geschlagen und sie als Schlampe bezeichnet. Eigentlich müsste sie ihn anschreien. Wieso brüllt er sie jetzt an? In ihr fing es wieder zu kochen an. Es war genau die gleiche Wut, die sie gespürt hatte, als er aus dem Club verschwand und sie alleine ließ. Zu gerne wäre sie ihm hinterher gerannt und hätte ihn gleich zur Rede gestellt. Zu gerne hätte sie ihm alles Mögliche an den Kopf geschmissen und ihn genauso mit ihren Worten verletzt, wie er es getan hatte. Als er sie als Schlampe bezeichnet hatte, entstand in ihre eine plötzliche Leere. Nichts nahm sie mehr richtig wahr oder auf. Tausend Nägel hatten sich in die Haut ihres Herzens gebohrt und schnürten es zu. Ein Teil ihres Herzens war unter den Schmerzen seiner Wörter zersplittert und in tausend Teile zersprungen. Vor ihren Freunden versuchte sie, die Tränen zurück zudrängen, die sich langsam ihren Weg zu ihren Augen bahnten. Doch als sie zu Hause waren, konnte sie sie nicht mehr unterdrücken. Und nun stand sie hier vor ihm, die Wut in ihr kochte und ließ sich von ihm anschreien.

„Jack ist schwul verdammt noch mal. Wieso geht das nicht in deinen Kopf rein, Jess?“, schrie sie ihm nun entgegen. Ihre hellen strahlend blauen Augen verdunkelten sich und zeigten ein Meer, was durch einen Sturm aufgewühlt wurde. „Es ist mir egal, ob er schwul, bi oder hetero ist. Er hat sich an dich rangemacht. Und du hast dich aufgeführt wie eine Schlampe“, konterte er ihr und wollte sich wieder Whiskey einschenken, als sie ihm die Flasche aus der Hand nahm und sie neben sich auf den Tisch stellte. Wieder schnürte sich ihr Herz bei diesem Wort zusammen und wieder bahnten sich die Tränen ihren Weg. Doch unterdrückte sie jegliche Gefühle und ließ ihrer Wut freien Lauf. „Es sind doch nur Spielchen zwischen uns. Wir sind nur Freunde. Und Freunde haben diese Spielchen miteinander. Du machst das gleiche doch auch mit Mira, Gin oder Viki“, zischte sie ihm zu. „Das ist etwas ganz anderes. Ich kenne sie schon seit mehreren Jahren. Du kennst diesen Jack erst seit ein paar Monaten.“ Sie schwang ihre Arme in die Luft bei seiner Bemerkung. „Und das ist natürlich der große Unterschied“, kam es von ihr sarkastisch und sie musste sich ein kleines Lachen unterdrücken. „Ja, dass ist es“, entgegnete er ihr, „sie führen sich nämlich nicht auf wie Schlampen. Sie schmeißen sich nicht an mich ran und lächeln mich verliebt an oder klimpern mit ihren Augen.“

„Und nur weil ich das gemacht habe, auch wenn es nicht wirklich so war, wie du es eben erzählt hast, bin ich für dich eine Schlampe?“ Jess antwortete nicht auf ihre Frage. Er ging dicht zu ihr und blieb wenige Meter vor ihr stehen. Ihre Blicke blieben aneinander haften. Die Blitze funkten und sie konnten jeweils die Wut in den Augen des anderen erkennen. Jess griff nach der Whiskeyflasche, kehrte ihr den Rücken zu und goss sich sein Glas wieder voll. „Du kannst dich wohl nur mit mir streiten, wenn du betrunken bist“, kam es von ihr und er drehte sich zu ihr um. Sie hatte ihre Arme vor ihrer Brust verkreuzt und sah ihn schief an. Er nahm einen demonstrativ einen großen Schluck und lächelte sie dabei an. „Das ist erbärmlich Jess.“ Er hielt in seiner Bewegung inne und sah sie durchdringender an. „Du nennst mich erbärmlich?“, fragte er nun nach, „weißt du, was ich erbärmlich finde? Wie du dich vor mir und meinen Freunden, die auch deine Freunde sind, an diesen Typen rangeschmissen hast.“ Er nahm noch einen Schluck und stellte das Glas wieder ab. Anne schüttelte nur ihren Kopf. „Wie oft soll ich dir eigentlich noch sagen, dass es nur Spielchen zwischen mir und Jack waren?“ „Und was würdest du sagen, wenn ich dir sagen würde, dass ich solche angeblichen Spielchen überhaupt nicht mag? Du bist schließlich MEINE Freundin“, bellte er ihr entgegen.

„Und eigentlich benehmen sich Freundinnen nicht so wie du es heute getan hast“, setzte er noch nach, bevor er sich den Stuhl umdrehte und sich auf ihn setzte. „Wie sollten sich denn Freundinnen benehmen? Wie deine Ex-Freundinnen?“, kam es sarkastisch von ihr und sie beobachtete ihn, wie er das Whiskeyglas in der Hand hielt. „Meine Ex-Freundinnen haben sich nicht einen Typen an den Hals geworfen und sich aufgeführt wie ein billiges Flittchen“, zischte er ihr zu und nahm einen kleinen Schluck. „Da habe ich aber allerdings etwas anderes gehört. Sie sollen sich nämlich wie die größten Schlampen aufgeführt haben. Aber anscheinend hat dich das nicht gestört, weil du dich wahrscheinlich mit einer neuen Eroberung amüsiert hattest“, blaffte sie zurück. Die Worte hatten bei ihm gesessen. Er verstärkte den Druck auf um das Glas und stand explosivhaft vom Stuhl auf. „Ich war meinen Ex-Freundinnen treu. Und sie haben sich nicht wie Schlampen aufgeführt“, brachte er heraus und unterdrückte den wütenden Tonfall. „Du bist deinen Freundinnen treu? Das habe ich ja gesehen, als du dich mit der Blondinen vergnügt hattest.“ „Da waren wir noch gar nicht zusammen“, konterte er ihr.

„Du hattest mich 2 Wochen davor geküsst. Oder hatte dieser Kuss für dich damals noch nichts bedeutet gehabt?“, fragte sie ihn und ihre Stimme erhöhte sich ein wenig. „Er hatte mir etwas bedeutet . Aber ich brauchte an diesem Tag einfach Abwechslung.“ „Das habe ich sehr gut gesehen. Du hast dich aufgeführt wie ein notgeiler Hund, der einfach nur mit seinem Schwanz gedacht hatte. Richtig erbärmlich“, bellte sie ihn an. Sie konnte nur noch sehen wie er mit seinem Arm ausholte und hörte Sekunden später das Glas an der Wand zerspringen. Die Splitter flogen in der Luft herum und verteilten sich in allen Richtungen auf dem Boden. Er kam dichter zu ihr und blieb wieder nur ein paar Zentimeter vor ihr stehen. „Vielleicht habe ich zu diesem Zeitpunkt wie ein notgeiler Hund gehandelt, weil ich dich nicht ins Bett gekriegt habe?“, antwortete er ihr und hatte dabei sein typisches Grinsen auf den Lippen. Als nächstes spürte er nur noch ihre Handfläche auf seiner Wange und den ungeheueren Schmerz, den sie hinterließ. Langsam färbte sich seine Wange rot. „Du bist so ein Arschloch“, zischte sie ihm zu, bevor sie sich von ihm wegdrehte und sich aus dem Zimmer bewegte. Mit ihren Finger wischte sie sich über die Augen und strich sich die aufkommenden Tränen weg. Sie nahm immer 2 Stufen auf einmal bei der Treppe und rannte an Zora vorbei, die während ihres Geschreis wach geworden war, und rannte auf ihr Zimmer.

Krachend ließ sie die Tür zufallen und ließ sich an dieser auf den Boden zu rutschen. Ihre Hände hielt sie in ihren Haaren und die Tränen rannten ihr nun die Wange runter. Sachte ließ sie ihren Kopf gegen das Holz fallen und versuchte gleichmäßig zu atmen. Alles in ihrem Körper fühlte sich taub, leer, verlassen an. Die Seile um ihr Herz schnürten es ihr mehr zu und die Nägel bohrten sich immer mehr in die Haut. Im Club war nur ein Teil ihres Herzens in kleine Splitter zerbrochen. Doch nun war ihr ganzes Herz ein einziger Scherbenhaufen, der in ihrem Körper herrschte. Jeder Atemzug tat ihr in der Brust weh. Jede einzelne Träne brannte auf ihrer Haut vor Schmerzen und Wut. Langsam regulierte sie ihre Atmung und schloss ihre Augen. Leise Schluchzer ließen ihren Körper immer wieder vom Neuen erzittern. Sie hörte ein sachtes Klopfen gegen ihre Tür, doch ignorierte sie es einfach. Ignorierte auch die Stimme von Zora und die Fragen. „Anne? Kann ich reinkommen? Kann ich mit dir reden? Geht es dir gut?“ Sie wollte jetzt einfach alleine sein. Wollte mit ihren Gefühlen und ihren Schmerzen alleine sein. Sie hörte, wie sich Zora von der Tür entfernte und die Treppe wieder runter ging. Langsam drückte sich Anne von der Tür ab und ließ sich kraftlos auf ihr Bett fallen, bevor ihr Blick durch das Fenster glitt und die Sterne betrachtete.

Jess stand noch immer an der gleichen Stelle, wo Anne ihm eine gescheuert hatte. Seine Wange färbte sich mittlerweile wieder vom tiefen rot zum blassen rosa seiner Haut. Kurz streichelnd über die Wange, ließ er sich auf den Stuhl fallen. Mit seiner Hand griff er zur Whiskeyflasche. Er setzte an, als er die Stimme von Zora vernahm. „Trink ruhig noch ein bisschen mehr. Dann wird es für dich nicht so schmerzhaft sein, wenn ich dich umbringe“, brachte sie wütend heraus und musste sich beherrschen, ihren eigenen Bruder nicht anzuschreien. Obwohl sie es am liebsten gemacht hätte. Sie hätte ihm am liebsten am Hals gepackt, ihn gewürgt und ihn einfach nur angeschrieen. „Und die nächste Mama. Ich wusste gar nicht, dass ich schon drei habe“, kam nur seine sarkastische Antwort, bevor er sich einen Schluck genehmigte und die Flasche wieder auf den Tisch stellte. „Vielleicht brauchst du auch drei Mütter, weil du sonst nur Blödsinn machen würdest.“ Kurz hielt sie inne und legte sich nachdenklich ihre Hand an das Kinn. „Obwohl ich es mir recht überlege, hast du heute Abend ja genügend Blödsinn angestellt“, zischte sie ihn an und stellte sich vor ihn hin. Sie kreuzte ihre Arme vor ihre Brust und sah ihn wütend an.

„Ich brauche nicht noch eine Moralpredigt. Die habe ich schon von deinem geliebten Freund bekommen, der behauptet, mein bester Kumpel zu sein.“ Er wollte wieder zur Flasche greifen, doch Zora war schneller. Sie nahm die Flasche in die Hand und stellte sie auf die Vitrine, damit sie weit weg von Jess war. „Und du glaubst, mit Alkohol kannst du dieses Problem, nein ich korrigiere mich, dieses Desaster wieder beheben?“ „Manchmal klappt es“, war alles was er zu ihr sagte und erhob sich vom Stuhl. Er stellte sich vor das große Fenster und sah in den Garten hinaus, der durch den Mondschein einen silbrigen Farbglanz erhielt. Er konnte es nicht sehen, doch schüttelte Zora immer wieder den Kopf. „Das glaubst du doch wohl wirklich nicht oder?“, kam es von ihr noch einmal die Frage in entgeistertem Ton. Er löste seinen Blick von dem Ausblick und drehte sich zu ihr um. „Ich weiß im Moment überhaupt nicht mehr, was ich denken soll.“ Er ging vom Fenster weg und stellte sich neben die Vitrine. „Ich weiß nicht, ob ich meiner Freundin, wenn sie denn noch meine Freundin ist, vertrauen kann oder nicht. Ich weiß nicht, ob ich überreagiert habe oder nicht“, war alles, was er rausbrauchte.

Er nahm die Flasche in die Hand und drehte sie bedächtlich hin und her. „Ich habe gedacht, dass du sie liebst“, schrie sie ihm nun ins Gesicht. „Ich liebe sie auch verdammt“, zischte er ihr entgegen und ließ die Flasche, genau wie das Glas, gegen die Wand knallen und fuhr mit seinen Händen genervt durch seine Haare. „Dann erklär mir mal, warum Anne wahrscheinlich jetzt in ihrem Zimmer ist und sich die Augen ausheult? Warum sie nicht mit mir sprechen wollte, als ich an ihre Tür geklopft habe? Warum sie den restlichen Abend nichts mehr im Club gesagt hat und immer wieder die Tränen runterschlucken musste? Tränen wegen dir Jess.“ Dabei piekste sie ihm mit ihren Finger in seine Brust. „Erklär es mir bitte“, bellte sie ihm entgegen. Genervt ließ er seine Arme in die Luft steigen. „Ich kann es nicht, okay? Ich kann es nicht.“ Verzweifelt ließ er sich auf den Stuhl nieder und verbarg sein Gesicht in seinen Händen. „Dann gebe ich dir mal eine Lösung: vielleicht, weil du ihr heute den Geburtstag ruiniert hast. Vielleicht, weil du einen ihrer Freunde geschlagen hast. Vielleicht, weil du sie als Schlampe bezeichnest hast. Wie gefällt dir dieser Lösung?“ Zora stellte sich vor ihren großen Bruder und beobachtete ihn einfach.

Er hatte immer noch seine Hände vor seinem Gesicht und sein Kopf hing runter. Langsam ging sie in die Hocke und legte behutsam ihre rechte Hand auf seine Schulter. „Jess“, sagte sie sanft. Er hob seinen Kopf und sah in das Gesicht seiner Schwester. „Warum zweifelst du nur daran, dass Anne dir nicht treu sein würde? Sie liebt dich. Jeder weiß es und jeder kann es sehen, wenn er euch beide zusammen sieht. Warum kannst du nur so etwas glauben?“ Er schüttelte nur seinen Kopf und antwortete ihr nicht. Sein Blick ging an ihr vorbei und er sah wieder die silberne Landschaft. Zora seufzte schwer auf und ließ ihre Hand von seiner Schulter gleiten. „Ich werde dann mal ins Bett gehen. Aber denke daran: sie liebt dich Jess. Und du solltest schleunigst versuchen, wieder alles in Lot zubringen. Sonst wirst du sie noch verlieren.“ Sie stellte sich wieder ordentlich hin, schenkte ihrem Bruder noch einen letzten besorgten Blick, bevor sie aus der Küche verschwand und in ihr Zimmer ging. Jess starrte weiterhin nach draußen und ließ seine Gedanken um den Abend schwirren. Vor allem um den Streit mit Anne. Sie hatte nicht Unrecht, als sie sagte, dass seine frühere Freundinnen ihn öfters mal betrogen hatten. Aber er wollte es nicht vor ihr zugeben. Zu sehr wäre sein Stolz verletzt gewesen. Wollte seine Mauer nicht zerstören lassen, die in den Jahren mühsam um sich aufgebaut hatte. Die Anne durch eine einzige Berührung, einen Blick, ein Wort oder eine Geste zum Einsturz bringen konnte.

Er fuhr sich mit seiner Hand über sein Gesicht und dann durch die Haare, die dadurch noch mehr durcheinander lagen. Sachte lehnte er sich gegen den Stuhl. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er Unrecht hatte und dass Anne ihm treu sein würde. Er hatte einfach überreagiert. Wie bringe ich das nur wieder in Ordnung?, war sein Gedanke, während er weiterhin den Garten starrte und sich den Kopf darüber zerbrach.

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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Bitte, Bitte, Bitte bring es ganz schnell wieder in Ordnung!!! ich liebe deine geschichte so. Ich liebe deinen stil, deine dialoge deine konflikte und zora und anne und jess(naja im moment nicht so) und ich denk ich werde auch deine versöhnungen lieben.
der teil war echt klasse. dass jess den kummer in sich reinseuft find ich jetzt nicht so klasse aber naja was soll man machen? ich hoffe zora hat ihn jetzt auf den richtigen weg gebracht. aber wie er zu anne war istz nicht so leicht zu erzeihen und am härtetsten war dass er gesagt hat, dasser sich an dem abend nur so benommen hat weil er sie nicht ins bett bekommen hat.
schreib bitte, bitte, bitte ganz schnell weiter
lg jessy
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Hallo Süße :knuddel:

Es geht ja weiter :freu:

Du weißt, wie sehr ich deine FF liebe!

Zitat:Immer wieder umhüllte die Dunkelheit die Straßen und die sich bewegenden Personen. Immer wieder wurde eine weitere Straße in Schwärze getaucht und man konnte nichts mehr erkennen. Düstere dunkle Seitenstraßen erschienen noch gefährlicher. Düstere Gestalten erschienen einem noch erschreckender und nicht viele Menschen bewegten sich zu dieser Zeit an solchen Plätzen. Leise waren seine Schritte auf dem Asphalt der Straße.

Wow, herrlich düster. Ein klasse Anfang.
Aber das ist ja keine Überraschung bei dir.

Oh Mann, Jess ist ja völlig betrunken. Jetzt tut er mir ja fast leid.
Aber naja, es hat ihn ja keiner dazu gezwungen.

Zitat:„Jess. Bitte rede mit mir“, kam es nun schon flehend von ihr.

Ich kann ihre Verzweiflung richtig fühlen.
Ich finde es einfach grandios, wie du mich immer wieder zu einem Teil deiner Geschichte werden lässt. Ich fühle und lebe richtig mit. Du hast einen wunderbaren Schreibstil. Ich liebe auch deine detailgetreuen Beschreibungen.

Ich verstehe Annes Wut so gut, ich würde Jess am liebsten anschreien und ihm die Meinung sagen.

Zitat:„Ja, dass ist es“, entgegnete er ihr, „sie führen sich nämlich nicht auf wie Schlampen. Sie schmeißen sich nicht an mich ran und lächeln mich verliebt an oder klimpern mit ihren Augen.“

Jess' Doppelmoral ist wirklich nervend und kindisch. Er darf also fast alles und Anne nichts. Sehr toll. Und er hat sie auch noch zwei weitere Male als Schlampe bezeichnet...

Wow, der Streit war heftig. Ist dir sehr gut gelungen.
Dass Jess aus seinem verletzten Stolz heraus, aus seiner Unsicherheit, auch soviel Schei.ße reden musste.

Und die arme Anne. Sie tut mir so leid.

Ich muss dir erneut sagen, dass ich Zora ganz toll finde. Ich kenne die richtige Zora leider noch nicht so gut, könnte mir aber vorstellen, dass sie genau so handeln würde.

Zitat:„Ich liebe sie auch verdammt“, zischte er ihr entgegen und ließ die Flasche, genau wie das Glas, gegen die Wand knallen und fuhr mit seinen Händen genervt durch seine Haare.

Obwohl sich meine Wut noch nicht gelegt hat, musste ich hier kurz lächeln. Dennoch, er ist alt genug um zu wissen, wie man sich verhält. Alkohol hin oder her.

Zitat:Ich kann es nicht, okay? Ich kann es nicht.“ Verzweifelt ließ er sich auf den Stuhl nieder und verbarg sein Gesicht in seinen Händen.

Hier hat er mir trotz allem richtig leid getan. Aber ich verstehe nicht ganz, warum er seine Gefühle nicht zeigen kann. Er ist doch in einer so liebenden Familie aufgewachsen. Was ihm wohl widerfahren sein mag?

Zitat:Sie hatte nicht Unrecht, als sie sagte, dass seine frühere Freundinnen ihn öfters mal betrogen hatten. Aber er wollte es nicht vor ihr zugeben. Zu sehr wäre sein Stolz verletzt gewesen. Wollte seine Mauer nicht zerstören lassen, die in den Jahren mühsam um sich aufgebaut hatte. Die Anne durch eine einzige Berührung, einen Blick, ein Wort oder eine Geste zum Einsturz bringen konnte.

Armer Jess, mit soetwas hatte ich schon gerechnet. Ich verstehe, dass man nur schwer vertrauen kann, wenn man soetwas erlebt hat. Dennoch. Wenn man es nie versucht, kann man niemals glücklich werden.

Natürlich ist Vertrauen aber etwas, das wachsen muss. Das geht nicht von heute auf morgen. Leider.

Ich hoffe, dass er ehrlich mit Anne sprechen wird. Ich wünsche den beiden wirklich, dass alles wieder ins Lot kommt und dass sie an ihrer Beziehung arbeiten können. Sie haben es beide verdient.

Ich liebe deine FF! Du hast einen zauberhaften Schreibstil, deine Charaktere sind authentisch und wundervoll, der Inhalt fesselnd. Ich freue mich immer so sehr, wenn du weitergeschrieben hast und würde am liebsten täglich etwas von dir lesen.

Hab dich lieb
Bussi Selene
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Ein neuer Teil Smile

Ich will möglichst schnell, dass sie wieder zusammen kommen. Hoffentlich fällt Jess was ein und zwar was geniales!
Sich zu besaufen um den Liebeskummer zu verdrängen ist zwar eine Art zu machen, aber eine nicht so ganz tolle Art. Aber ja.. das ist Jess..
Mir tut Anne total Leid. Nicht nur weil er sie als Schlampe bezeichnet hat und einen guten Freund von ihr geschlagen hat, sondern auch, weil sie versucht hat, mit ihm zu reden.. Aber irgendwie war er einfach zu stolz, hat nicht zugehört und hat sie noch weiter als Schlampe oder Flittchen bezeichnet. Da hat Jess sich echt was eingebrockt.
Es war jaa schon süss, dass er eifersüchtig war.. aber das es jetzt eine solche schlimme Wendung genommen hat.. naja, nicht so toll. Aber ich denke, sie wären nicht Anne und Jess, wenn sie nicht einen Weg wieder zu sich finden... weil sie sich wirklich lieben... und dann kann man auch in den schlimmsten Situationen wieder zu sich finden xD Vielleicht haben sie auch mal einen Streit nötig... ^^ zwar ist es nicht besonders schön zu streiten, aber manchmal wächst man ja durch einen Streit noch weiter zusammen=)
Ich freuee mich schon total auf den neuen Teil.. ^^

hdl

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Jaja Jess Einsicht ist der erste Weg zur BesserungWink... Süße, der Teil war mal wieder HAMMER!! schön das Jess zur Einsicht gekommen ist.. da soll er sich was einfallen lassen.. im nächsten Teil will ich nämlich BITTE!! ganz viel Anne und Jess - glücklich vereind haben.. *gg*.. danke hdl Juju

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He is cool. He is sexy. He is a vampyr
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So... nun gibts mal Fb...
Du weisst ja wie sehr ich deine Anfänge liebe... und dieser hier ist noch mal ganz speziell. Dieses Gefühl das einen überkommt wenn man ihn liest... es ist unbeschreiblich. Es war fast ein bisschen grusselig, und ich hatte irgendwie schon ein bisschen mulmiges Gefühl als Jess sich an der Hand verletzte und einfach anfing zu lachen.
Dass er sich nach dem Vorfall mit Anne auch noch mehr besäuft finde ich echt doof. Blödman(n). Dass Kay ihn sucht und aufgabelt finde ich dagegen sehr gut. So einen Freund braucht er jetzt, denke ich.
Ich weiss ja nicht wie viel hinter Jess' Austicken steckt, aber ich finde es echt dumm wie er sich damit selbst zu Grunde richtet. Einfach nur daneben.
Und dass er dann auch noch von vorne anfängt als er zu Hause ankommt... Unsure es tut mir leid, aber da hört der Spass nu echt auf... ich würde ihm mal gerne eine verpassen. "So geht das doch nicht, Junge!" Zum Glück übernimmt Anne nachher diesen Part.
Zitat:„Du willst also mit mir reden?“, kam von ihm die rhetorische Frage. „Worüber willst du denn reden? Über den Abend im Club? Über dein Anmachungsversuch an diesen Jack?“
Faint Himmel! Rafft er es denn nicht mal endlich?
Zitat:Als er sie als Schlampe bezeichnet hatte, entstand in ihre eine plötzliche Leere. Nichts nahm sie mehr richtig wahr oder auf. Tausend Nägel hatten sich in die Haut ihres Herzens gebohrt und schnürten es zu. Ein Teil ihres Herzens war unter den Schmerzen seiner Wörter zersplittert und in tausend Teile zersprungen.
:flennen: Oh man... arme Anne. Sie tut mir echt so leid. Und wäre ich nicht so weit weg von ihr, ich würde zu ihr fahren und sie in den Arm nehmen. Sie sollte das nicht durchmachen müssen... blöde Missverständnisse.
Das Gesrpäch was folgt müsste ich ganz hier zitieren, aber ich tu es nicht, denn ich denke wir wissen alle was ich meine... dass Jess ihr solche Vorwürfe macht finde ich irgendwie ätzend. Woher will er wissen wie gut sich Jack und Anne kennen. Manche Freundschaften sind von Anfang an so innig dass man keinen Körperkontakt zu scheuen braucht. Aber das heisst noch lange nichts...
Zitat: „Du kannst dich wohl nur mit mir streiten, wenn du betrunken bist“, kam es von ihr und er drehte sich zu ihr um. Sie hatte ihre Arme vor ihrer Brust verkreuzt und sah ihn schief an. Er nahm einen demonstrativ einen großen Schluck und lächelte sie dabei an. „Das ist erbärmlich Jess.“
Dass sie sich nun gegenseitig zu beschimpfen finde ich auch nicht ganz okay. Ich personlich war (und bin) immer der meinung dass man als Paar niemals zerstritten ins Bett gehen sollte. Dass sonst alles nur schlimmer wird. Aber versuchen mit jemandem zu reden der Stockbesoffen ist... das ist beinahe schlimmer. Und das ist schade... es zerreisst mir das Herz beide so zu sehen. Ich meine... dass Jess sich in seinem Stolz verletzt fühlt... okay. Dass Anne sich von ihm verletzt fühlt weil er sie so beschimpft hat... auch okay. Aber sie sollten sich jetzt nicht auch noch absichtlich verletzen... das sollte nicht sein.
Zitat:„Er hatte mir etwas bedeutet . Aber ich brauchte an diesem Tag einfach Abwechslung.“ „Das habe ich sehr gut gesehen. Du hast dich aufgeführt wie ein notgeiler Hund, der einfach nur mit seinem Schwanz gedacht hatte. Richtig erbärmlich“, bellte sie ihn an. Sie konnte nur noch sehen wie er mit seinem Arm ausholte und hörte Sekunden später das Glas an der Wand zerspringen. Die Splitter flogen in der Luft herum und verteilten sich in allen Richtungen auf dem Boden. Er kam dichter zu ihr und blieb wieder nur ein paar Zentimeter vor ihr stehen. „Vielleicht habe ich zu diesem Zeitpunkt wie ein notgeiler Hund gehandelt, weil ich dich nicht ins Bett gekriegt habe?“, antwortete er ihr und hatte dabei sein typisches Grinsen auf den Lippen. Als nächstes spürte er nur noch ihre Handfläche auf seiner Wange und den ungeheueren Schmerz, den sie hinterließ. Langsam färbte sich seine Wange rot. „Du bist so ein Arschloch“,
Das muss ich allerdings auch sagen. Ich bin nicht sicher ob es vom Alkohol kommt, dass er so eiskalt ist. Aber ich sehe momentan (da muss ich Julia Recht geben) für eine Fernbeziehung zwischen den Beiden irgendwie rot. Ich hoffe dass sie jetzt nur im Affekt handeln, und dass der andere schnell begreifft dass das Gesagte eigentlich nicht sooo ernst gemeint war (wenn es so war. Wenn nicht ist es wohl besser so wie es ist. Denn ich denke wenn einer dem anderen nur betrunken sagen kann was los ist, und wenn er nicht respektieren kann dass sie noch nicht dazu bereit ist mit ihm zu schlafen, dann sollten sie sich beide die Frage stellen ob ihre Beziehung positiv ist. Und du weisst ich bin absolut für Jess+Anne).
Zitat:„Ich habe gedacht, dass du sie liebst“, schrie sie ihm nun ins Gesicht. „Ich liebe sie auch verdammt“
Ist ne verdammt komische Art das zu zeigen, Junge!
Zitat:„Jess“, sagte sie sanft. Er hob seinen Kopf und sah in das Gesicht seiner Schwester. „Warum zweifelst du nur daran, dass Anne dir nicht treu sein würde? Sie liebt dich. Jeder weiß es und jeder kann es sehen, wenn er euch beide zusammen sieht. Warum kannst du nur so etwas glauben?“
Das denke ich allerdings auch. Ich hoffe er schafft es das wieder in Ordnung zu bringen. Es wär schade drum... vor allem weil wir so lange rumgefiebert haben dass die beiden endlich zusammen kommen. Und weil sie so lange um einander rum geschlichen sind ohne sich wirklich zu trauen...
Also los, ran an die Tasten, ich will wissen wie er das wieder hin biegt...
Hab dich super doll lieb... :knuddel:und bin froh dich zu kennen...
Drück dich ganz feste... deine mary... Big Grin

[SIGPIC]C:\Documents and Settings\charlotte\Escritorio\Fotos\Others\Williesig copia.jpg[/SIGPIC]

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Hey meine Süßen.
Ich muss euch leider vertrösten. Es gibt noch keinen neuen Teil. Bei mir ist es zurzeit alles ein wenig stressig wegen der Schule. Aber ich hoffe,dass ich am Wochenende dazu komme den neuen Teil fertig zu schreiben. Ansonsten habe ich in 3 Wochen endlich Ferien und bis dahin werde ich den Teil 100% fertig haben.
Ihr kriegt dafür aber schon mal Re-Fb.

@cherry 159
Danke für dein Fb. Habe mich sehr darüber gefreut. Ja, Jess ist schon ein ganz spezieller Fall wenn es um Gefühle zeigen geht. Aber ich verspreche dir,dass sie sich bald wieder vertragen werden.

@Selene
Hey meine Süße. Vielen Dank wieder für dein super Fb. Habe mich sehr darüber gefreut. Ich muss dieses Mal auch zugeben,dass mir der Anfang sehr gefällt^^ Ja, Jess und Gefühle. Ist schon ein ganz spezielles Thema. Und ich kann dir sagen, dass die echte Zora eine total liebe und freundliche Person ist. Habe sie ja in den Sommerferien für eine Woche besucht. Danke für dein Kompliment am Ende. Kann ich nur zurückgeben^^

@BoOks-4ever
Danke für dein FB. Habe mich sher darüber gefreut. Jess und Anne werden sich auch wieder vertragen. Sonst wären sie ja wirklich nicht sie oder?^^

@jutschi
Danke für dein Fb Süße. Und dann auch noch Forderungen für den nächsten Teil stellen. Das kann ich ja leiden^^

@MinowaySunshine
Danke Süße für dein liebes Fb. Du weißt ja, wie viel Spaß es mir gemacht hat, Jess in diesem Part zu schreiben.Jungs und etwas begreifen? In was für einer Welt möchtest du leben?^^ Tja Jess kann besoffen richtig gemein sein. Und Anne auch,wenn sie wütend ist ( musst mich mal erleben. Bin gar nicht mehr zu halten). Ich bin auch froh dich zu kennen. Hab dich lieb

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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He Maus mach dir keinen Stress!!!! ich weiss wies bei dir mit Schule aussehen muss, mir gehts im Moment auch net viel besser.. wünsch dir auf alle Fälle toi toi toi Danke fürs Re-FB und freu mich schon auf den neuen Teil!!!Big Grin Bussi HDL Juju

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He is cool. He is sexy. He is a vampyr
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So meine Süßen.
Es gibt endlich den neuen Teil. Nächste Woche Freitag krieg ich mein Zeugnis und dann habe ich endlich wieder Ferien wo ich dann auch wieder mehr schreiben kann. Aber erst mal der Teil.

Er ist wahrscheinlich sehr kitschig, aber dass muss man ja auch haben.
Also viel Spaß beim Lesen.

Teil 28 – Trust Me, Love me
Die ersten Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die dicke Wolkendecke. Stürmisch wehte der Wind durch die Bäume und Straßen hindurch. Leise rieselten die kleinen Schneeflocken auf die Erde hinzu und störten die Sicht der Spaziergehenden Menschen und der Autofahrer. Immer wieder wälzte er sich von einer Seite zu anderen. Zerknüllte seine Decke, zersauste seine Haare immer mehr. Immer wieder stöhnte er auf und murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Ein paar einzelne Schweißperlen liefen ihm die Stirn herunter und ein paar Haarsträhnen klebten an seiner Haut. Weit die Augen aufreißend, setzte er sich kerzengerade in sein Bett und hielt die Decke in seinen zu Fäusten geballten Händen fest. Schnell senkte sich sein Brustkorb auf und nieder und er atmete schwer. Seine Augen bewegten sich suchend im Raum um und langsam ließ er eine Hand zur Seite des Bettes gleiten. Er konnte noch ihre Wärme spüren, doch merkte er keinen Körper mehr. Panik machte sich in ihm breit und immer schneller suchte er den Raum nach ihr ab, bis sein Blick an der offenen Balkontür hängen blieb. Ein Seufzer der Erleichterung verließ seinen Körper und entspannte kurz seinen ganzen Körper. All seine Muskeln ließen die Spannung von ihnen abfallen. Sein Atem regulierte sich und die Luft strömte gleichmäßig ein und aus.

Mit seiner Hand fuhr er über seine Augen und wischte sich den Schweiß von seiner Stirn, bevor er seine Füße unter der Decke hervor holte und sie sachte auf den Fußboden aufsetzte. Vorsichtig ging er zur Tür und blickte auf die nackten Fliesen seines Balkons. Er erblickte die nackten Füße und die nackten Beine von ihr. Ihre Schlafhose umspielte sanft ihre Oberschenkel und ihr T-Shirt verdeckte ihren Oberkörper. „Anne?“, flüsterte er leise und ging langsam auf sie zu. Sachte berührte er ihren Oberarm und könnte die Kälte spüren, die sie umfing. Und es war nicht nur die Kälte der Umgebung. Es war die Kälte, die von ihrem Körper ausging und die ihren Körper im Inneren erfrieren ließ. Ihr Herz zu einem Eisblock machte und all ihre Gefühle erkälten lässt. „Anne. Komm mit rein. Du wirst noch zu Tode erfrieren.“ Er versuchte sie leicht am Arm zu ziehen, doch ihre Hände krallten sich fest um das Gelände und er konnte sie keinen Millimeter wegbewegen. „Vielleicht will ich dieses ja“, flüsterte sie leise in den Himmel, „vielleicht möchte ich ja erfrieren. Vielleicht möchte ich endlich wieder etwas in mir spüren. Möchte endlich wieder etwas fühlen. Und sei es auch Schmerz. Ich möchte einfach nur wieder etwas spüren.“

Sie drehte ihren Kopf zu ihm und sah ihn mit ihren ausdrucklosen und matten Augen an. „Du hast mir dieses Gefühl genommen. Hast es mir in der Nacht genommen, als wir uns gestritten haben. Und nur du kannst es mir wiedergeben. Also gebe es mir wieder. Lass mich endlich wieder etwas spüren. Lass mich endlich wieder etwas empfinden. Lass mich endlich wieder Wärme ausstrahlen und Liebe aussenden“, flehte sie ihn an. Jess starrte sie einfach nur verwirrt an und konnte nicht glauben, was sie sagte. Er konnte sie einfach nur anstarren. „Du kannst es nicht oder? Du kannst es mir einfach nicht wiedergeben.“ Sie schüttelte leicht ihren Kopf, bevor sie sich von ihm wegdrehte und sich langsam aufs Gelände stützte. Jess stand einfach nur neben ihr und beobachtete sie. Konnte nichts sagen, konnte sich nicht bewegen. Sie zog sich langsam auf das Gelände und stand mit ihren Füßen auf dem kalten Eisen. Breit öffnete sie ihre Arme und sah aus, als wenn sie sich vom Wind tragen lassen will. In die weite Welt fliegen möchte und alles von oben beobachten möchte. „Wenn du mir das Gefühl nicht zurück geben kannst, muss ich es mir selber wiederholen“, flüsterte sie leise, bevor sie sich leicht nach vorne beugte und auf die Erde zuflog. Er erwachte endlich aus seiner Starre und konnte nur noch mit ansehen, wie sie mit Weitaufgerissenen Augen auf den Boden fiel.

Schweißgebadet öffnete er seine Augen und sein schneller Atem schallte durch den lautlosen Raum. Einzelne Mondstrahlen schienen durch die dichten Jalousien seines Fensters. Schon wieder dieser Traum. Seit 2 Wochen raubt ihn dieser elendliche Traum seinen Schlaf und seine Nerven. Genervt rieb er sich mit seinen Händen über sein Gesicht, bevor er langsam ein und aus atmete und dabei seinen Oberkörper beobachtete, wie er sich gleichmäßig bewegte. 2 Wochen waren seitdem Streit vergangen. Und die Kälte zwischen ihnen war noch kälter als die Antarktis. Kein einziges Wort fiel zwischen den beiden, kein einziger Blick wurde ausgetauscht. Und wenn sie alleine in einem Raum waren, herrschte Totenstille und man konnte immer eine Stecknadel fallen hören. Er konnte erkennen, dass der strahlende Glanz in ihren Augen verloren war und sie nur noch matt und ausdruckslos waren. Es zog ihm jedes Mal das Herz zusammen, wenn er sie so sah und der Schmerz durch fuhr seinen ganzen Körper wie einzig großer Stich. Immer wieder versuchte er mit ihr zu reden, doch blockte sie entweder ab, beschäftigte sich schnell mit etwas anderen oder ignorierte ihn.

Er schloss kurz seine Augen um die Gedanken abzuschütteln, doch blieben sie an ihm haften wie ein großes Pflaster, dass er nicht wagte abzureißen um den unendlich großen Schmerz zu spüren. Er setzte sich aufrecht in sein Bett und stützte seinen Kopf mit seinen Händen ab. Er konnte sich am Tag nach den Streit nicht mehr an viel erinnern. Doch immer wieder fielen ihm die Worte ein, die er zu ihr gesagt hatte. Und immer wieder tauchte das Bild vor seinen Augen auf, wie ihre Augen ihnen flehend ansahen und im Meer von Schmerzen versanken. Jedes Mal zerbrach es ihm sein Herz und er konnte es nicht glauben, dass er ihr die Schmerzen zugefügt hatte. Vor allem, weil er sich versprochen hatte, dass er sie niemals verletzen wollte. Doch er hatte dieses Versprechen gebrochen und sich selber betrogen. Er stieg langsam aus seinem Bett aus und stellte sich vor das Balkonfenster. Sein Blick huschte über den gefliesten Boden und Bilder aus seinem Traum traten in sein Gedächtnis. Er schüttelte seinen Kopf und wollte, dass die Bilder verschwanden. Doch auch wenn sie verschwanden, blieb der giftige Beigeschmack von ihnen und es belastete weiterhin sein Herz und seine Seele.

Er ließ seinen Kopf gegen das kalte Glas fallen und schloss seine Augen. Er versuchte sich ihre strahlenden Augen mit ihrem fröhlichen Lächeln ins Leben zurufen. Versuchte sich an die Berührung ihrer Haut auf seiner zuerinnern. Dachte an ihre sinnlichen Lippen und das Gefühl, was sie in ihm auslösten, wenn sie seine Haut und seine Lippen verwöhnten. Ein leises Stöhnen entfloh seinem Mund und er spürte wie der Drang in ihm wuchs, sie in seinen Armen zuhalten. Ihren Geruch ihrer frisch gewaschenen Haare in seiner Nase zu haben und sie nie wieder loszulassen. Er ballte seine rechte Hand zur Faust und sie ließ sie immer wieder gegen die Wand gleiten. Mit jedem Schlag erhöhte er den Druck. Erhöhte jedes Mal den Schmerz auf seiner Haut. „Du bist so ein Idiot“, flüsterte er sich immer wieder vor. „Wie konntest du ihr nur so etwas antun? Du bist so ein Vollidiot.“ Immer wieder ließ er die Faust gegen die Wand fallen und riss immer mehr seine Hand auf, bis einzelne Bluttropfen hervortraten und er in der Bewegung inne hielt. Eine einzelne Träne bahnte sich seinen Weg über seine Wange und hinterließ all den Schmerz den er fühlte auf seiner Haut. Von seinem Kinn flog sie dem Boden entgegen und zersprang in kleine Stücke.

Seine beiden Hände glitten zum Fenster und stützten seinen Körper zusätzlich ab. Er musste irgendetwas tun. Er würde sonst noch irgendwann an diesem Traum, an dem Bild von ihr, an diesen Schmerz zerbrechen. Langsam atmete er immer wieder ein und aus. Versuchte sich zu beruhigen, was ihm nach einigen Minuten gelang. Nachdenklich betrachtete er die Landschaft. Ließ seinen Gedanken freien Lauf und versuchte eine Lösung zu finden. Er merkte nicht, wie er langsam am Fenster zu Boden rutschte und sein Atem immer mehr gleichmäßiger ging, bis er einen konstanten Rhythmus hatte und damit den Raum füllte. Seine Augen waren fest geschlossen und ohne es zu merken, war er wieder in einen leichten Schlaf gefallen, wie die letzten Wochen auch. Als die ersten Sonnenstrahlen wieder durch die Himmeldecke drangen und sie ihn leicht an der Nase kitzelten, öffnete er langsam seine Augen. Verwirrt sah er sich kurz um und wunderte sich, warum er auf den Boden geschlafen hatte. Doch fiel ihm dann wieder ein, wie er in der Nacht vom Alptraum erwacht war und auf den Boden eingeschlafen war.

Kurz rieb er sich mit seinen Handflächen über seine Augen, bevor er langsam aufstand. Streckend, ließ er seinen Körper langsam erwachen. Er konnte all seine Muskeln in seinem Inneren spüren. Hier und dort waren welche verspannt. Massierend versuchte er seinen Nacken ein wenig zu lösen. Sein Blick glitt kurz zum Fenster und der im rötlichen Licht des Sonnenaufganges bestrahlten Landschaft. Wieder kamen die Erinnerungen an die Nacht in seinen Sinn. Und wieder kam ihn seine Idee in den Kopf, die er umsetzen wollte. Die er umsetzen musste, um Anne zurück zukriegen. Er zog sein Hemd aus und nahm sich ein Neues aus seinem Schrank, bevor er seine Boxershorts wechselte und eine Jeans anzog. Mit seinen Finger fuhr er kurz durch seine Haare, bevor er sein Zimmer verließ und an die Tür von Zora klopfte und dann eintrat. Die Dunkelheit ihres Zimmers umhüllte ihn und seine Augen brauchten kurze Zeit sich daran zu gewöhnen, bevor er die leichten Umrisse ihres Bettes sah. Mit vorsichtigen Schritten ging er auf das Bett zu und ging langsam in die Hocke. „Zora? Bist du wach?“, flüsterte er leise und schüttelte sie sachte.

Er konnte ihr Grummeln hören und kurz darauf tastete eine Hand verirrt nach den Schalter ihrer Stehlampe. Kurz darauf erhellte das Licht das Zimmer und er konnte in die fast geschlossenen Augen seiner kleinen Schwester sehen. „Ich hoffe für dich, dass du einen guten und triftigen Grund hast warum du mich um diese gottverdammte Zeit weckst“, zischte sie ihm zu und ließ sich wieder in ihr Kissen fallen. Jess musste kurz schmunzeln und dachte daran, wie ähnlich sich die beiden doch sind. „Du kannst gleich wieder weiter schlafen. Ich möchte dich nur um etwas bitten, was sehr wichtig ist“, antwortete er ihr und lächelte sie dabei an. Zora nickte mit dem Kopf, während sie sich einen Arm über ihre Augen legte. „Könntest du es schaffen, dass Anne heute so gegen 20 Uhr auf ihrem Balkon steht und von da aus auch in den Garten schaut?“ Verwirrt nahm Zora ihren Arm von den Augen und sah ihren Bruder verdutzt an. „Wieso sollte ich das tun? Und warum soll Anne da sein?“ „Es ist ein Versuch sie zurückbekommen“, bekam Zora ihre Antwort in einem Flüsterton von ihrem Bruder. Sie nickte mit dem Kopf. „Ich kann es dir aber nicht versprechen. Aber ich werde mein Bestes tun“, sagte sie zu ihm und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Jess strich ihr kurz über ihre Haare, bevor er sich wieder ordentlich hinstellte. „Danke“, kam es nur von ihm, bevor er aus ihrem Zimmer ging und sich auf den Weg in die Küche machte.

Erstarrt blieb er in dem Übergang zur Küche stehen. Anne lehnte sich gegen den Tresen und blickte verloren an die Wand. Seine Atemzüge brannten wieder in seiner Lunge und sein Herz zog sich zusammen bei ihrem Anblick. Den Blick, den sie hatte, war wie ein Schlag in die Magengrube für ihn. Und er wusste, dass es seinetwegen war. Mit sachten Schritten ging er in die Küche und räusperte sich kurz, als er am anderen Ende des Tresens stand. Anne zuckte kurz zusammen und sah dann verwirrt zur ihrer linken Seite. Als sie Jess sah, entfaltete sich wieder die Leere in ihrem Körper. All der Schmerz und Leid, den sie nun seit 2 Wochen mit sich rumschleppte, keimte wieder in ihr auf. Und sie konnte einfach nicht dagegen ankämpfen. Doch zeigte sie es ihm nicht. Ihre Augen verdunkelten sich und versteckten den Trauerschleier. „Guten Morgen“, konnte sie ihm flüstern hören. Fast glaubte sie es sich nur eingebildet zu haben, aber als sie in seine Augen und auf seine Lippen sah, konnte sie sehen, dass sie sich bewegten. Resigniert nahm sie es zur Kenntnis. Sie stieß sich vom Tresen ab und ging dicht an ihm vorbei. Ihr stieg der Duft von ihm in die Nasen. Den Duft, den sie so sehr vermisste. Und es machte sie wieder schwach. Doch kämpfte sie dagegen an, sich an ihm an den Hals zu schmeißen und endlich wieder seine Lippen auf ihren zu spüren. Sie war fast an ihm vorbei, als sie seine Berührung um ihr Handgelenk spürte.

Blitze durchzogen ihren Körper und alles in ihrem Inneren spielte verrückt. Es war diese kurze, simple Berührung die fast wieder alles in ihr zum Einsturz brachte. Es war diese zarte, sanfte Berührung nach der sie sich in jeder Minute verzehrte. Sie drehte sich zu ihm um. Seine Augen hatten seinen Glanz verloren und waren einfach nur noch fahl. Sie konnte die Augenringe erkennen, die sein Gesicht verzierten. „Bitte Anne“, flehte er sie an. Doch wollte sie ihm nicht zuhören. Wollte sie nicht mit ihm reden. Sie befreite ihre Hand aus seiner Hand. „Vergiss es“, war alles was sie zu ihm sagte, bevor sie sich wieder umdrehte und aus der Küche verschwand. Seine Augen folgten ihr, bis sie endgültig aus seinem Blickfeld verschwand. Er drehte sich zu dem Tresen hin und ließ seine Hände hart auf die Platte fallen. Immer wieder schüttelte er seinen Kopf. „Du hast es versaut. Du hast es absolut versaut“, sagte er immer wieder zu sich selbst und ließ dabei seine Hände weiterhin auf die Platte rasen. Irgendwann stützte er seinen Kopf auf der Platte ab und seine Hände vergruben sich in seinen Haaren. Er spürte einfach nur die salzige Flüssigkeit auf seiner Wange. Als er sie vorhin sah, zog sich sein Herz zusammen. Jetzt fiel es langsam auseinander und er konnte sich genau vorstellen, wie sie sich gefühlt hatte. Es fühlte sich an, als würde eine eiskalte Hand durch seine Brust greifen und einen starken Druck auf sein Herz ausüben, bevor die Hand eine ruckartige Bewegung machte und das Herz herausriss.

Anne ließ sich langsam auf ihr Bett fallen und legte sich auf die Seite. Immer wieder ließen die lautlosen Schluchzer ihren Körper erzittern und die Tränen bahnten sich immer wieder einen Weg über ihre geröteten Wangen. Diese kurze Berührung brachte alles in ihr durcheinander. Brachte die Kälte, die sie ihm schenkte, zum Einsturz und ließ sie fast wieder zur Wärme umlenken. Und es machte ihr deutlich, wie sehr sie ihn brauchte. Wie sehr sie ihn liebte und sie einfach seine Haut spüren musste. Seinen Körper um sich haben und jemanden zum anlehnen haben. Doch konnte sie dieses im Moment nicht haben. Und dies zerriss ihr das Herz aufs Neueste. All die Splitter splitterten sich in noch kleinere Stücke auf. All die Nägel bohrten sich mehr in ihre Haut und machten ihr das atmen schwerer. Ein großer Schluchzer umhüllte die Stille ihres Zimmers und sie spürte darauf, wie jemand einen Arm um ihren Körper schlang. „Es wird alles wieder gut“, konnte sie Zora murmeln hören. Sie strich sanft über ihren Arm und versuchte Anne zu beruhigen. Sie hatte sie gesehen, wie sie zu ihrem Zimmer gerannt war und konnte nur ahnen was passiert war. Es brach ihr jedes Mal das Herz, wenn sie Anne so sah. „Es wird alles wieder gut“, flüsterte sie noch einmal. „Wann? Wann hört es endlich auf? Wann hört endlich dieser unendliche Schmerz auf? Wann kann ich endlich wieder normal schlafen? Wann kann ich endlich wieder ihn angucken, ohne dass sich mein Herz zusammen zieht und das Atmen mir weh tut? Wann wird mein Herz endlich wieder ganz sein und kein Scherbenhaufen mehr sein, den er immer wieder vergrößern kann? Wann wird das endlich passieren?“, sprudelten aus Anne die Fragen heraus und ihre Wangen waren das reinste Tränenmeer. So gerne Zora ihre Antwort auf all diese Fragen gegeben hätte, konnte sie es nicht. „Ich weiß es nicht“, flüsterte sie ihr zu.

Der Tag verging. Anne blieb die gesamte Zeit in ihrem Zimmer auf dem Bett liegen und starrte einfach nur ins Leere. Immer wieder kam Zora rein und brachte ihr etwas zum Essen oder zum Trinken. Doch rührte sie es nicht an. Sie brachte einfach nichts runter. Als Zora wieder rein kam, stand das Essen unberührt da, wie sie es zurück gelassen hatte. „Willst du etwa „Miss Hungerhaken“ werden oder warum rührst du das Essen nicht an?“, konnte sie Zora fragen hören. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen, doch verschwand es schnell wieder. Zora legte sich neben sie. „Ich weiß, dass es gerade keine gute Zeit für dich ist, aber wenn du dich zu Tode hungerst, nützt es auch keinem. Vor allem dir nicht“, sagte sie zu ihr und sah sie besorgt an. Anne nahm es zur Kenntnis. Doch hörte sie die Worte nicht richtig. Sie fühlte sich, als wäre sie in einem Vakuum und alles um sie herum, nahm sie nur schwammig wahr. Zora sah auf den Wecker neben den Bett und sah, dass es kurz nach 20 Uhr war. Irgendwie muss ich versuchen sie nach draußen zu locken, dachte sie sich. „Warst du heute eigentlich schon mal an der Luft?“ Anne schüttelte ihren Kopf. „Dann wird es jetzt Zeit dafür“, sagte sie zu ihr und zog sie an einem Arm hoch. Widerwillig stand Anne auf, zog schnell eine Strickjacke über, bevor sie Zora auf den Balkon folgte. Als sie heraus trat, sah sie, dass alles in einem rötlichen Schein erhellt war und es aus dem Garten kam. Sie ging zum Gelände und sah nach unten. Ihr blieb der Atem stehen, als sie sah, was in Garten war.

Tausende von Kerzen verliehen dem Rasen einen rötlichen Schein. Drum herum waren Rosen verteilt. Und in der Mitte stand Jess. Sein Blick glitt zum Balkon und er erlaubte es sich endlich zu atmen, nach dem er gesehen hatte, dass sie wirklich dort oben stand. Seine Augen blieben an ihr kleben und er konnte die Überraschung sehen. Sie konnte nicht glauben, was sie sah. Sie merkte, wie er ihr langsam die Tränen in die Augen stiegen und das Bild vor ihr schwammig wurde. Schnell wischte sie sie weg und blickte wieder auf das Bild was sich ihr bot. In seinen Händen hatte Jess einen großen Strauß weißer Rosen. Langsam ließ sie ihren Blick über die Kerzen fliegen und erkannte, dass sie nach einem Muster angelegt waren. Erst jetzt erkannte sie, dass Jess damit Wörter gebildet hatte. Sie versuchte zu erkennen, welche es waren und konnte kurz darauf lesen ’Es tut mir Leid. Ich liebe dich.’ Ein zartes Lächeln legte sich über ihre Lippen und nun konnte sie die Tränen nicht mehr unterdrücken. Immer wieder legte sie ihre Hand vor ihren Mund und konnte es immer noch nicht wirklich glauben. Sie blickte zur Seite und konnte Zora lächeln sehen. Es ist wahr, sagte ihre innerliche Stimme zu ihr und Anne schüttelte kurz den Kopf. „Ich glaube, jetzt bist du dran mit dem nächsten Schritt“, konnte sie Zora sagen hören und sah sie wieder an. Sie deutete mit ihrem Kopf Richtung Treppe und Anne verstand.

Ein letztes Mal blickte sie zu Jess und den Wörtern, bevor sie schnell die Treppe runter lief und in den Garten trat. Für einen kurzen Moment blieb sie stehen und bewunderte einfach nur die Sicht. Dann ging sie mit sachten Schritten auf Jess zu. Er beobachtete jeden Schritt, registrierte jeden Schritt, brannte sich ihr Gesicht in seinen Kopf ein. Und dann sah er endlich ihr Lächeln. Das Lächeln welches immer wieder alles in ihm zum Einsturz brachte. Was immer eine Wärme in ihm auslöste und ihn das Gefühl gab, vollkommen zu Leben. Sie blieb wenige Schritte vor ihm stehen und blickte einfach nur in seine Augen. Jess blickte kurz zum Boden, bevor er sich räusperte und sie wieder ansah. „Ich weiß, in den letzten Tagen wolltest du nicht mit mir sprechen geschweige denn wahrscheinlich im gleichen Raum mit mir sein. Und ich kann es vollkommen verstehen. Denn ich habe es selber verschuldet. Ich weiß, dass ich dir an deinem Geburtstag wehgetan habe. Wenn nicht sogar dein Herz gebrochen habe. Aber im gleichen Moment habe ich dasselbe mit meinem Herz getan. Und es ist bisher noch nicht mal um 1% wieder repariert. Und ich glaube, dass es eine lange Zeit brauchen wird um wieder ganz zu sein.“ Er hielt kurz inne und sah sie weiterhin an. Es folgte keine Reaktion von ihr. Ihre Augen blieben einfach an seinen hängen und zeigten nichts.

„Die letzten 2 Wochen waren die Hölle für mich. Ich konnte nicht wirklich essen oder schlafen. Mich verfolgte immer wieder ein Alptraum den ich einfach nicht losschütteln konnte. Du hast dich in diesem Traum umgebracht. Und jedes Mal, wenn ich schweißgebadet aufgewacht bin, habe ich zur Seite gegriffen und musste feststellen, dass sie leer, kalt, unberührt war. Und jedes Mal stieg die Panik in mir auf. Das Atmen fiel mir schwer und es war, als würden sich tausend Schnüre um mein Herz ziehen. Und ich bin jedes Mal auf meinen Balkon gegangen und habe Licht in deinem Zimmer gesehen. Erst durch dieses winzige Licht hatte ich die Sicherheit, dass du noch da warst. Noch atmen würdest. Ich hatte mir am Anfang geschworen, dir niemals weh zutun. Doch habe ich mich selber betrogen und dieses Versprechen gebrochen. Und ich hasse mich dafür. Du bist der erste Mensch, den ich nah an mich rankam. Dem ich meine tiefsten Geheimnisse erzählt hatte. Und mit dem ich so viele Gemeinsamkeiten habe. Und in den letzten 2 Wochen dich nicht berühren, dich nicht küssen, noch nicht einmal umarmen zu dürfen, war so gewesen, als wärest du tot und ich im Inneren auch. Ich vermisse dich. Ich vermisse dein Lächeln, deine Art, einfach alles.“ Kurz blickte er wieder nach unten, bevor er noch einmal tief Luft holte.

„Ich liebe dich, Anne. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Körpers. Ich weiß, es wird seine Zeit brauchen, bis du mir wieder vertrauen kannst oder sogar lieben kannst. Aber ich werde dir beweisen, dass du es kannst. Vertrau mir wieder, Anne. Liebe mich wieder, Anne. Ich kann einfach nicht ohne dich…“, doch weiter kam er nicht. Er spürte, wie sie ihre Arme um seinen Nacken legten und endlich wieder ihre sanften, zarten Lippen auf seinen spürte. Er ließ die Blumen aus seinen Händen zu Boden fallen und schlang sie um ihren Rücken. Er hob sie ein wenig vom Boden hoch und presste ihren Körper so dich es nur ging an seinem. Er wollte wieder das Gefühl des Lebens in seinem Inneren auskosten. Wollte einfach nur ihre Berührung spüren. Er setzte sie langsam wieder auf dem Boden ab und ihre Lippen lösten sich voneinander. Stirn an Stirn standen sie umgeben von den tausend Kerzen. Sie öffnete langsam ihre Augen und konnte das strahlende Lächeln auf seinen Lippen sehen. „Ich liebe dich“, flüsterte sie leise gegen seine Lippen, bevor sie sie wieder miteinander verband und die letzten 2 Wochen nachholen wollte.

Zora stand immer noch auf dem Balkon von Anne und beobachtete die Szene mit einem Lächeln auf ihren Lippen. Leise ballte sie ihre Hände zu Fäusten und biss sich auf ihre Unterlippe, um den Freudenschrei zu unterdrücken. Die beiden hatten sich endlich wieder. Und das war alles, was in diesem Moment zählte.

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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