sry Girls, ich habe euch nicht vergessen, aber ich war erst mal mit meiner HP beschäftigt und mit dem Buch bin ich bereits bei Chap elf, also seid mir nich böse ich danke euch ganz herzlich für das FB und eve der songtext is schön aber ich kenn air supply nich OO
Ich hoffe ihr verzeiht mir nochmal - ich hab euch ganz dolle lüb
hier is ChaP:
9
Sie fühlte sich grausam. Es war Neujahr und die Familie stand wieder vor der Tür, ihre Eltern liefen mit einem aufgesetzten Lächeln durchs Haus und ihre Schwester spielte aufgeweckt mit ihrem Cousin, während Melody sich leise davonschlich.
Ihr Kopf fühlte sich nicht an, als würde er gleich platzen, ihre Beine knickten nicht bei jedem Schritt um und denken konnte sie auch noch klar und deutlich. Das war anscheinend ihrer Grandma Hannah zu verdanken, die sie ziemlich früh nach Hause zitierte, weil sie sich Sorgen um sie gemacht hatte und da Melody das nicht wollte, war sie eigenwillig gegangen.
Aus Frust hatte sie sich mit Laila eine WeiÃweinflasche geteilt und vier Flaschen Bier getrunken, sowie drei Becher Glühwein und einen Schluck Wodkacola. Sie war am Ende ihrer Meinung nach nicht einmal angeheitert gewesen.
Böse Zungen behaupteten was anderes.
âDu hast dich gestern ganz schön an ihn rangeschmissenâ
âAn wen?â Melody war gerade erst aufgestanden, als auch schon ihr Telefon klingelte. Laila, die normalerweise etwas länger schlief als der Rest der Welt, hatte es tatsächlich gewagt sie am Neujahrsmittag um halb eins zu kontaktieren.
âNa an wen wohl? Der einzige Typ, der hier ne Freundin hat!â Melody sah sich erst missmutig im Spiegel an und blickte dann aus dem Fenster, so wie sie es jedes Mal tat, wenn sie aufstand. Und zu ihrer groÃen Freude schneite es in Massen. Der Schnee war das einzige Mittel gegen ihren Hass auf die Menschheit, denn den Schnee hasste sie noch mehr.
âChris? Sorry, aber daran würde ich mich wohl erinnern.â, entgegnete Melody fest und zog sich nebenbei um. Laila schnaufte am Telefon und schien mit irgendwem zu reden, denn für einen kurzen Moment war ihre Stimme ganz leise und weit weg.
Dann war sie wieder dran und seufzte tief. âRachel ist gestern schon eher nach Hause gegangen, weiÃt du nicht mehr?â
âNein, woher auch.â
âSie hat sich darüber aufgeregt, dass Chris mit dir in den Wald gegangen ist und sie einfach stehen lassen hat.â Melody runzelte die Stirn. Die Gesprächsentwicklung gefiel ihr überhaupt nicht. âIch habe nichts gemacht, Laila! Daran würde ich mich erinnern. Kommst du in einer halben Stunde raus?â, fragte sie, noch bevor ihre Freundin irgendetwas erwidern konnte.
âJa okay⦠wir reden dann weiter.â Melody verabschiedete sich und legte nachdenklich auf.
Es war nun also halb Zwei, als sie unten am See ankam und sich auf den Stein setzte, um dann die Augen schlieÃen. Ehe Laila kam wollte sie noch ein wenig über ihr verkorkstes Leben nachdenken und sich somit die Zeit vertreiben.
Allerdings sah sie vor ihren geschlossenen Augen nur Schwärze und auch als sie sie wieder aufschlug verschwand diese nicht. Ruckartig hob sie den Kopf und sah Chris direkt in die Augen. âHey!â Er grinste und erwiderte ihren Gruà mit einem einfachen âHiâ
Melody versuchte tief durchzuatmen und zitterte leicht. Er sah sie besorgt an und hob eine Augenbraue. âAlles okay?â, fragte er sie interessiert, während Melody die Augen verdrehte.
Trotzig blickte sie ihm entgegen und antwortete: âJa alles bestensâ Nicht eben überzeugt wandte er sich ab und trat aufs Eis. Der Schnee fiel unablässig weiter und färbte sein braunes Haar, welches er erst vor kurzem geschnitten hatte, weiÃlich. âKommt Roger oder Laila oder so noch?â, fragte er weiter und Melody fühlte sich plötzlich wie ausgekotzt. Als hätte es ihn jemals interessiert, was sie fühlte. Ihm war das doch vollkommen egal.
âIst doch egal, oder?â, zischte sie und er sah sie verwundert an. âWas isân los?â, fragte er sie wieder, diesmal etwas hitziger. Langsam ging er wieder auf sie zu, während Melody sich eine Zigarette anzündete und ihn aus ihren schokobraunen Augen anblitzte.
âWas soll sein? Ist doch alles okay!â, keifte sie ihn an und wünschte er würde einfach verschwinden. Dieses Stirnrunzeln, das er immer aufsetzte, wenn er etwas nicht verstand, kotzte sie an und machte sie nervös, so dass sie aufstand. Allerdings versperrte er ihr den Weg, indem er sich vor sie stellte, was ihr gar nicht gefiel. âLass mich durch!â, sagte sie leise und versuchte sich zu beruhigen. In ihr tobte regelrecht das Chaos.
Chris jedoch hob nur die Schultern, steckte die Hände in die Jackentaschen und sagte lediglich âNöâ
âChris, das ist nicht lustig. Hau einfach ab!â, murmelte sie und griff sich an den plötzlich schmerzenden Kopf. Er schnaufte nur und schüttelte den Kopf. âMit dir ist doch irgendwas. Und ich werde nicht gehen, bevor du mir nicht gesagt hast, was!â, stellte er seinen Standpunkt dar, doch Melody lachte nur verächtlich und stieà ihn von sich, was allerdings nichts brachte.
Trotzig sah er sie an und schubste sie mit einer kurzen Bewegung zurück auf den Steinstuhl. Melody hätte ihn dafür am liebsten geschlagen, aber das würde genauso wenig bringen wie der Versuch ihn wegzustoÃen, das wusste sie jetzt schon.
Er hingegen startete einen weiteren Versuch ihr Chaos zur Ordnung zu bringen. âSag mal, was ist!â âNein!â Langsam die Luft ausstoÃend setzte er sich auf den Stein neben sie und sah auf sie hinab.
Warum sollte sie ihm auch nur ein Fünkchen davon preisgeben, welches Chaos in ihr wütete? Warum sollte sie ihm erzählen, dass sie Rachel nicht mehr ausstehen konnte? Warum sollte sie verlauten lassen, dass sich alles verändert hatte?
âWarum nichtâ, fragte Chris unterdessen weiter und riss sie wieder aus ihren Gedanken.
Sie nahm einen tiefen, beruhigenden Zug von ihrer Kippe und blickte dann auf das schneebedeckte Wasser vor sich, während sie âWeil du nicht alles wissen musst!â, sagte. Ihre Augen brannten gefährlich und sie wäre gern gegangen, aber sie wollte auch nicht vor einer Konfrontation mit ihm weglaufen. Nicht schon wieder. Das hatte sie das letzte Mal getan, als sie bei und mit ihm geschlafen hatte. Sie war einfach gegangen.
Er war wieder eingeschlafen und sie war einfach aufgestanden und abgehauen wie ein kleines, scheues Kätzchen, weil sie es nicht ausgehalten hatte neben ihm zu liegen, während seine Freundin ständig anrief. Sie hätte schon viel früher gehen sollen, aber dafür war es zu spät.
âSicher nicht, aber wenn du hier so rum sitzt und so aussiehst, als müsstest du gleich kotzen, würde ich schon gern wissen, warum!â Er sah sie finster an und sie erwiderte seinen Blick, stand auf und ging vom Seeufer hinauf zur Holzbank, weit weg von ihm, aber wie erwartet folgte er ihr auf Schritt und Tritt. Er dachte vermutlich sonst was, fuhr es ihr durch den Kopf. Wahrscheinlich hatte er den Gedanken, sie würde von ihm ein Kind bekommen, bereits gefasst, als sie miteinander geschlafen hatten.
Melody war unglaublich sauer, wäre er einen Millimeter kleiner und kein siebzehnjähriger Typ, würde sie ihm wahrscheinlich eine klatschen, ohne dass er sie daran hinderte. Wann kam Laila endlich und erlöste sie von diesem Schwachsinn?
âHast du Stress mit nem Kerl?â Seine Standartfrage, auf die sie die ganze Zeit gewartet hatte und ausnahmsweise stimmte sogar, was er vermutete. âJa! Ganz genau! Und zwar mit
dir Merkst du eigentlich überhaupt was?â, schrie sie ihn an und wurde noch wütender, als er sie verdutzt ansah. âHast du irgendeine Ahnung,
was für ein Problem ich mit dir habe, Chris?â Tränen bildeten sich in ihrem Augenwinkel und sie versuchte sie krampfhaft hinunterzuschlucken, aber es war zu spät. Der letzte Satz kam als ein groÃer Schluchzer heraus und tat ihr im Herzen weh.
Natürlich wusste er, was er angerichtet hatte, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was er Rachel angetan hatte. Das wussten sie beide und Melody verspürte nicht die geringste Lust zwischen ihnen zu stehen. Deswegen wandte sie sich ab und ging Laila entgegen, die sie ebenso besorgt musterte, als sie ihre Tränen sah.
âAlles in Ordnung?â, fragte sie und versuchte mit ihr Schritt zu halten, während ihre Freundin die Hände in die Luft warf und plötzlich stehen blieb. âWarum sollte es mir schlecht gehen? Als würde ich heute die Sonne sein, um die sich alles dreht!â Mal abgesehen davon, dass sich in ihr alles drehte und sie lieber eine andere Metapher gewählt hätte, kam es ihr wirklich so vor, als würde es nur um sie gehen und das machte sie wahnsinnig.
Sie hatte noch nie im Mittelpunkt stehen wollen und bis jetzt war ihr Wunsch auch erfolgreich aufgegangen.
Laila sah sie an, als wäre sie wahnsinnig geworden und Melody versuchte entschuldigend zu lächeln. âGehen wir zu dir undâ¦â, wollte sie gerade vorschlagen, als ihr jemand ins Wort fiel, was sie momentan gar nicht ausstehen konnte.
âNein, ich will mit ihr reden!â Melody verdrehte die Augen schon zum dritten Mal an diesem Tage und wandte sich an Chris, der plötzlich alles andere als ruhig und gelassen wirkte. âIch will aber nicht mit dir reden!â, entgegnete sie knurrend leise und warf Laila einen Blick zu. Diese sah unterdessen zwischen den beiden hin und her und zog sich langsam zurück. Weder Chris noch Melody interessierte das, denn sie waren viel zu sehr damit beschäftigt sich anzukeifen, während die Spannung zwischen ihnen wuchs. Laila hatten sie dabei völlig vergessen.
âIch habe nicht darüber nachgedacht, als es passierte!â, fing er entschuldigend an und Laila gab ihm innerlich einen Minuspunkt. âDu hast nicht drüber nachgedacht, als es passierte? Das würde dann heiÃen, dass du ganze drei Mal nicht drüber nachgedacht hast, was passiert ist!â
âVier malâ, warf Laila ein und die Zwei Streithähne blickten sie mit groÃen Augen an. âLeute, ich bitte euch! Ihr seid gestern Nacht im Wald verschwunden und habt euch eine Stunde nicht blicken lassen!â, sagte sie und schon ging der Streit weiter.
âVIER MAL!!!â, brüllte Melody ihn an und ging näher an ihn heran. âMacht es dir spaà mich zu verwirren, deine Freundin so zu hintergehen und es so offensichtlich zu tun, dass es selbst schon Leute mitkriegen, die damit überhaupt nichts zu tun haben?â Laila seufzte und lieà sich auf die unterste Treppenstufe zu ihrem Ferienhaus sinken. Von dort war sie eben noch heruntergekommen und jetzt hatte sie das Gefühl gleich wieder hinaufgehen zu müssen.
Sie wollte auf keinen Fall Zeuge einer Schlägerei werden.
âNein! Man verdammt! Es war ein Ausrutscher, okay?â
âEin Ausrutscher, den du ganze vier Mal hattest, Chris! Findest du das nicht etwas merkwürdig?â Er warf die Hände in die Luft, während Melody verzweifelt versuchte sich zu beruhigen. âIch glaub das einfach nicht! Hast du bei diesen paar Mal auch nur einmal daran gedacht, dass es irgendwelche Folgen haben könnte? Dass es irgendjemand verletzen könnte?â, fragte sie leise und sah plötzlich vollkommen verloren aus.
âNatürlich habe ich daran gedacht, ich bin ja nicht doof! Ich meine, du hättest schwanger werden können und ich hätte mir vermutlich ein Leben lang Vorwürfe gemacht, weil du das Kind abtreiben wolltest undâ¦â Melody hörte gar nicht mehr zu. Auch wenn sie Kinder nicht unbedingt ausstehen konnte, war es nicht so, dass sie ihr eigenes abtreiben würde. Sie würde niemals zur Mörderin werden. Nie!
Mit groÃen Augen starrte sie ihn an und eine Millisekunde später landete ihre Hand auf seiner Wange und das mit einer solchen Wucht, dass jene danach rot glühte. Chris sah sie erschrocken an und auch Laila war aufgestanden.
âSag das nie! Niemals wieder!â, zischte sie und ihre Augen funkelten vor Zorn. Chrisâ Wut war plötzlich wie erstarrt. Er wusste nicht genau, was sie damit meinte, aber er wusste, dass nichts von dem, was passiert war, hätte passieren dürfen. Und es tat ihm leid.
Er hatte angefangen und sie dazu verleitet mitzumachen, hatte ihr wahrscheinlich Hoffnungen gemacht und jetzt stritt er sich mit seiner besten Freundin über so etwas banales, über was er sich früher nie mit ihr gestritten hätte.
âEs tut mir leidâ¦â Melody zog eine Augenbraue in die Höhe und unterdrückte einen Schluchzer. Findest du nicht auch, dass das ein wenig zu spät kommt?â, fragte sie zynisch und wandte sich ab.
Laila beobachtete sie und stützte ihre Ellenbogen auf die Knie, während ihr Kopf in ihren Händen lag. Chris sah sie Hilfe suchend an, doch sie hob nur die Schultern und lieà sie ruckartig wieder sinken. Woher sollte sie wissen, wie er es wieder gut machen konnte, was er angestellt hatte? Natürlich hatte Melody ebenso ihren Teil dazu beigesteuert, aber war er doch der Hauptleidende.
Melody klammerte ihre Finger in ihre dürren Arme und sah mit glänzenden Augen zu ihm hoch. âEs ist ne Menge passiert, was mir leid tut, Chris! Aber auch, wenn ich es gern gemacht habe, ist es nicht mit einem âEntschuldigungâ wegzuwischen, verstehst du? Denk an Rachel. Das mit euch beiden wird nie wieder so werden, wie es früher war! Nichts wird mehr so sein, wie es vorher war! Es hat sich eine Menge verändert. Innerlich wie äuÃerlich und ich kann und will einiges davon nicht mehr rückgängig machen.â, begann sie und lächelte gequält.
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und trieb ihr immer mehr Tränen aus den Augen über die Wangen hinunter zum Kinn, wo sie langsam nacheinander abtropften und im Schnee landeten. Chrisâ Schuh fuhr durch den Schnee und hinterlieÃen tiefe Spuren darin, während er ihr zuhörte und versuchte das zu verarbeiten, was sie sagte.
Sie war erst fünfzehn und machte ihm jetzt schon klar, dass sie recht hatte. Laila blickte Melody traurig an und wusste genau, was sie meinte. Und jetzt wünschte sie einfach nur noch, dass sie sich endlich wieder vertragen würden.
Melody streckte eine Hand aus und fuhr liebevoll damit durch sein Haar, woraufhin sie lächeln musste. Diese Geste hatte solch Ironie in sich, dass sie schon wieder fast traurig wirkte, aber Melody hatte nicht vor dort zu verweilen und glitt mit ihrer Hand weiter über seine Wange, die sich warm von der kalten Umgebung abhob. Dort lieà sie ihre Hand und streichelte mit dem Daumen über seine Schläfe.
âIch habe dir so oft gesagt, dass es uns verändern würde und jetzt sieh dir an, was passiert ist! Ich will das nicht, Chris! Ich will, das alles wieder rückgängig machen und es nie geschehen lassen, aber ich kann nicht! Es ist zu spät und ich will einfach nur, dass wir versuchen es zu vergessen!â Sie hielt in der Bewegung inne, zog ihre Hand plötzlich zurück und sah ihm direkt in die Augen.
Sein Blick war so verletzend, als würde er sie allein damit zur Strecke bringen können und es tat weh ihn so zu sehen, wie er sie so fassungslos anstarrte und nicht recht wusste, was er darauf antworten sollte.
Melody hielt den Atem an und wartete. Wartete endlos lange, gab es schlieÃlich auf und verschwand mit Laila in ihrem Haus. Chris sah ihr nach und dachte nach.
Er wusste nicht, was er darauf hatte sagen sollen. Ein einfaches âOkay, wir kriegen das schon hinâ wäre vollkommen dumm gewesen. Natürlich hatte er es gewollt und er wusste auch, dass sie es gewollt hatte, aber es war offensichtlich zu spät, um es ihr zu sagen.
Als Laila Melody für kurze Zeit in der Ferienwohnung ihrer Grandma alleine lieÃ, brach diese in Tränen aus und versuchte erst gar nicht diese zurückzuhalten. Es war zu spät und es würde nie wieder so werden, wie es vorher mal gewesen war.