Ein Neuer Tag
#21

oh man ich sollte das auch mal lesen ^^

tut mir leid schatz :gg: mach ich noch versprochen :knuddel:

EDIT:

oh hab grad mal geschaut das is ja voll viel oO ^^
ich lass es mir einfach mal am tele. von dir vorlesen :laugh:also müssen mir mal wieder tele. xD

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#22

Kiri-Miri schrieb:oh man ich sollte das auch mal lesen ^^

tut mir leid schatz :gg: mach ich noch versprochen :knuddel:

EDIT:

oh hab grad mal geschaut das is ja voll viel oO ^^
ich lass es mir einfach mal am tele. von dir vorlesen :laugh:also müssen mir mal wieder tele. xD
Meine Jumipiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!

Danke für das nicht vorhandene Feedback. Tja, Dir habe ich es halt nicht mehr zum Lesen geschickt, nachdem Du es soooooo aktiv gelesen hast. *hüstel*

OT: Ja, könnten wir gut mal wieder machen. Und nun btt.

Danke an Jo & XY ungelöst - die weltbesten Künstlerinnen
Ideenlos und stolz darauf!
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#23

Ich glaube, ich drehe gerade durch. Viel zu viele Ideen schwirren durch meinen Kopf, wenn ich an diese Fanfiction denke. Drum werde ich sie nun in Form des 6. Kapitels mit Euch teilen. Mittlerweile ist 7 auch schon fertig und ich weiß, wie sie enden wird und was zwischendurch so passiert. Es ist unglaublich aber wahr: Ich habe einen Plan. Nun wünsch ich Euch aber viel Spaß beim Lesen und hoffe auf ein Feedback.

__________________________



6.


Sofort, als Don den Widerstand bemerkte, bremste er und brachte so den Wagen zum Stehen, dann hörte er von draußen auch schon ein lautes Fluchen. Zügig stieg er aus und ging um den Wagen herum. Dort saß sie auf dem Boden.

„Sie verfluchter Mistkerl! Haben Sie keine Augen im Kopf?“, schimpfte Amita wütend und starrte dabei grimmig in seine Augen. Ihr Gesicht war vor Schmerzen verzogen. Auch hatte sie eine Hand auf das rechte Bein gelegt, das regungslos auf dem Boden lag.

Wie er auf die Hasstirade reagieren sollte, wusste er nicht. Welche Ausmaße ihre Verletzungen tatsächlich hatten, wusste er auch nicht. Aber er wusste, dass er etwas wegen dem Bein tun musste, denn ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen litt sie an ziemlich starken Schmerzen. „Entschuldigung, ich habe Sie nicht gesehen. Fehlt Ihnen etwas? Haben Sie Schmerzen?“, erkundigte er sich.

„Nein, ich sitze nur gerne auf Parkplätzen herum“, erwiderte sie wütend mit unüberhörbarem Sarkasmus in der Stimme, bevor sie ernst wurde, „Mein rechtes Bein tut fürchterlich weh. Zudem fühlt es sich komisch an, ich kann es nicht belasten.“

„Keine Sorge. Ich werde Sie ins Krankenhaus bringen“, erwiderte er, ohne darüber nachzudenken.

Daraufhin sagte sie nichts mehr sondern nickte nur. Dagegen öffnete er schon die Tür zum Rücksitz, hob sie vorsichtig hoch und bugsierte sie mit der gleichen Vorsicht auf den Rücksitz. Dabei versuchte er, ihr rechtes Bein möglichst wenig zu bewegen. Währenddessen biss sie einfach die Zähne zusammen und hielt den Schmerz aus. Schließlich, als sie einigermaßen bequem saß, schloss er die Tür wieder, setzte sich hinter das Lenkrad und machte sich auf den Weg zum nächstgelegenen Krankenhaus.

Erst, als er vom Campus auf die Straße bog, fiel ihm auf, dass er sich noch gar nicht vorgestellt hatte. „Ich bin übrigens Don Eppes“, sagte er, ohne den Blick von der Straße abzuwenden, denn ein Unfall pro Tag reichte ihm.

„Ich bin Amita Ramanujan“, erwiderte sie. „Du warst vorhin mit Charlie im Büro von Prof. Fleinhardt. Seid ihr verwandt?“ Überrascht stellte sie beim Reden fest, dass sie diesen Eppes ganz selbstverständlich duzte.

„Ja, er ist mein Bruder, auch wenn man das nicht erwartet bei meinen mathematischen Unfähigkeiten“, sagte er grinsend. „Woher kennst Du ihn? Vorhin schien es nicht so, als ob ihr Euch kennt.“

„Kennen wäre zuviel gesagt. Wir haben uns auch heute zum ersten Mal getroffen, allerdings schon am frühen Morgen. Er ist mein Dozent, übrigens ein guter.“

Darauf wusste Don nichts zu sagen, also beließ er es dabei und schwieg für den Rest der Fahrt, doch hin und wieder betrachtete er sie im Rückspiegel. Ob er sie nur ansehen wollte oder ob er um ihr Wohl besorgt war, konnte man daraus nicht schließen. Nur ihm war klar, dass er sie anschauen wollte.


----


Am Krankenhaus angekommen betrat er zunächst alleine die Notaufnahme, hielt dort einen Pfleger an und erklärte diesem kurz die Situation. Daraufhin holte dieser einen Rollstuhl und ging mit Don zusammen zum Wagen, aus dem sie vorsichtig Amita herausholten, um sie dann in die Notaufnahme zu bringen. Noch immer litt sie unter starken Schmerzen, doch ein Schmerzmittel durfte sie vorerst nicht nehmen.

Erst, als Don sich sicher war, dass Amita so bequem und schmerzarm wie möglich saß, ging er zur Anmeldung, um die Formalitäten zu klären. Zurück kam er mit einem Formular, das sie gemeinsam ausfüllten. Dabei erfuhr er vieles über die Frau, für die es nicht schwer war, ihn abzulenken. Doch daran dachte er nicht wirklich. Im Moment machte er sich einfach nur Sorgen um sie.

Als keine Frage mehr offen war, stand er auf, um das Formular wieder abzugeben, doch er drehte sich noch einmal um. „Möchtest Du etwas trinken oder essen?“, fragte er sie.

„Nein danke.“

So ging er nur zur Anmeldung und gab das Formular dort ab. Auf dem Rückweg machte er einen Umweg über das Münztelefon. Erst steckte er ein paar Münzen in den dafür vorgesehenen Schlitz und tippte dann die Nummer ein. Nur Sekunden später nahm jemand ab, als ob sein Anruf erwartet wurde. „Eppes“, hörte er eine ihm vertraute Stimmte.

„Hey Charlie, ich bin’s. Ich komme noch nicht nach Hause.“

„Wo bist Du?“, fragte Charlie, der schon vor einer Weile heimgekommen war und sich fragte, wo sein Bruder, der mit dem Auto unterwegs war, steckte. „Das Essen ist fertig und Dad will, dass wir zusammen essen, weil Du in der Stadt bist.“ Er wollte zwar nicht wie ein nerviger, ungeduldiger, kleiner Bruder klingen, konnte den Ton aber auch nicht unterdrücken. Es kam einfach so aus ihm raus.

„Charlie ...“, versuchte Don ihn zu unterbrechen, doch dieser ließ sich in seinem Redefluss nicht unterbrechen.

„Ich habe echt Kohl...“, führte der jüngere Bruder seinen Monolog fort, bevor Don ihn unterbrach.

„Charlie, hör mir zu. Beim Ausparken habe ich eine Frau angefahren. Ich bin mit ihr in der Notaufnahme, denn irgendwas stimmt mit ihrem Bein nicht. Wir warten jetzt auf den Arzt“, erzählte er kurz, was geschehen war, als er sich sicher war, dass sein Bruder wirklich zuhörte.

Sein Bruder kam nicht mehr zum Antworten, denn plötzlich war die Stimme seines Vaters zu hören. „Geht es Dir gut, Don?“, fragte dieser, der scheinbar am zweiten Telefon im Hause Eppes gelauscht hatte.

„Alles bestens, Dad. Ich habe den Unfall verursacht und bin nicht das Opfer. Es dauert nur noch eine Weile.“

„In welchem Krankenhaus bist Du?“, fragte sein Vater nun hastig.

„Wir sind im Memorial. Dad, mach Dir keine Sorgen, mir geht’s wirklich gut“, versuchte er seinen Vater zu beruhigen, denn er wusste, woran dieser gerade dachte. Doch dann fing das Telefon an, ein merkwürdiges Geräusch von sich zu geben. „Mein Geld ist alle. Tschüß“, beendete er daraufhin Gespräch.

„Pass auf Dich ...“, war noch zu hören, bevor die letzte Münze vertelefoniert war.


----


Langsam legte er den Hörer auf und dachte darüber nach, was im Kopf seines Vaters jetzt wohl vorging. Währenddessen ging er zurück zu Amita, die noch immer an der gleichen Stelle saß. Bei diesem Anblick vergaß er seinen Vater sofort, dafür schoss ihm ein anderer Gedanke in den Kopf. „Soll ich jemandem Bescheid sagen, wo Du bist? Deinen Eltern, Deinem Freund?“, fragte er. Zwar hatte sie nichts gesagt, aber vielleicht hatte sie genauso wenig daran gedacht wie er. Außerdem konnte er so vielleicht noch die eine oder andere wichtige Information bekommen.

„Das ist ein nettes Angebot, aber ich kenne hier niemanden. Meine Familie und Freunde leben in New York und einen Freund habe ich nicht“, entgegnete sie offen. „Außerdem würden meine Eltern sich nur Sorgen machen, wenn Du anrufen würdest und ihnen mitteilst, dass ihre einzige Tochter verletzt im Krankenhaus liegt.“

„Das verstehe ich voll und ganz. Am Anfang, als ich meine Ausbildung begonnen habe, hat mein Vater sich auch immer Sorgen gemacht. Zwar hat er es nicht gezeigt, aber wenn ich ihm von irgendeiner Verletzung erzählte, hatte er immer diesen Blick im Gesicht, den ich vorher nur gesehen habe, wenn er sich Sorgen machte oder etwas schlimmes passiert war. Mittlerweile hat er sich aber daran gewöhnt oder er verbirgt seine Gefühle einfach nur besser.“

„Was machst Du denn?“

„Ich bin kurz davor, meine Ausbildung beim FBI abzuschließen. Hier in Los Angeles ist eine Stelle frei und ich habe mich heute vorgestellt. Hinterher sind wir uns dann begegnet, als ich auf dem Campus war.“

„Ja, ich erinnere mich“, antwortete sie, dabei umspielte ein unbewusstes Lächeln ihre Lippen, als sie an eine weitere Begegnung mit Charlie zurückdachte, die diesen Tag versüßt hatte und sie jetzt ihre Schmerzen fast vergessen ließ. Noch während sie dieses Bild vor Augen hatte, wurde sie sich des Lächelns bewusst.

„Was ist so lustig?“, fragte er sie prompt.

„Nichts, eigentlich wundere ich mich nur wieder einmal, wie klein die Welt doch ist“, flunkerte sie, um ihre Gefühle nicht noch einmal so öffentlich zu zeigen. „Dein Bruder ist mein Dozent, wir treffen uns zufällig und dann fährst Du mich an. Zufall oder Vorhersehung?“

Daraufhin sagte er erst einmal nichts mehr und dachte darüber nach, was das nun zu bedeuten hatte. Ihm war klar, dass sie nicht die Wahrheit gesagt hatte. Ihre Augen hatten Bände gesprochen, auch wenn sie es nicht so gewollt hatte. Diese Frau faszinierte ihn einfach, auch wenn er nicht wusste warum. Irgendetwas war besonders an ihr und das konnte er nicht in Worte fassen. Natürlich war sie schön, das hatte er schon bei ihrer ersten Begegnung gemerkt, doch in ihr drin steckte viel mehr. Gerade deshalb wollte er das Gespräch so nicht enden lassen. „Was studierst Du eigentlich?“, fragte er deshalb.

„Da Dein Bruder mein Dozent ist, liegt Mathematik wohl auf der Hand. Wobei mein Studienplan breit gefächert ist und auch Informatik sowie Astrophysik einschließt. Das ist übrigens auch der Grund für unser Zusammentreffen bei Prof. Fleinhardt. So wie es aussieht, werde ich wohl an einem seiner Projekte mitarbeiten, worauf ich mich sehr freue“, erzählte sie voller Eifer und strahlte dabei über das ganze Gesicht.

In diesem Moment erinnerte sie ihn sehr an seinen Bruder, denn der hatte genauso von Princeton, dem Studieren, neuen Vorlesungen und praktischen Anwendungen seiner Mathematik erzählt. Doch das sagte er ihr nicht, konnte es aber auch nicht verbergen, denn nun grinste er unbewusst.

„Was ist denn so lustig“, fragte sie ihn dies Mal, wobei sie wegen der Situation nicht ernst bleiben konnte und ebenso grinste wie er.

„Nichts, eigentlich wundere ich mich nur, was das Leben so mit sich bringt“, erwiderte er daraufhin und versuchte, ernst zu bleiben. Doch das gelang ihm nicht und er musste lachen. Nun konnte auch sie sich nicht zurückhalten und lachte mit ihm. Gerade in diesem Augenblick hörte Don eine bekannte Stimme.

„Don!“, rief diese, woraufhin er seinen Kopf zur Seite drehte und Alan Eppes, seinen Vater, sah, der gefolgt von seinem Bruder zielstrebig auf ihn zuging. „Ist alles in Ordnung mit Dir?“, fragte er, noch ehe er ihn ganz erreicht hatte.

Langsam stand Don auf und wendete sich nun vollends seiner Familie zu. „Bei mir ist alles bestens, Dad. Das habe ich doch schon am Telefon gesagt“, antwortete er leicht gereizt. „Amita hat Probleme mit ihrem Bein. Wir warten noch auf die Untersuchung.“

Sein Vater hatte sich schnell wieder gefangen und zeigte nur noch wenig Emotion. Er hatte sich daran gewöhnt, die Ruhe selbst zu sein. Seit seine Frau gestorben war, war er der ruhende Punkt für seine Söhne, der Ort, an dem sie immer Zuflucht fanden. Daher schaute er seinen Sohn nur prüfend an und kam zu dem Schluss, dass es ihm wirklich gut ging.

Charlie zeigte gar keine Reaktion seinem Bruder gegenüber. Stattdessen schaute er besorgt und verwirrt zu Amita und vergaß seinen Bruder fast gänzlich in ihrer Gegenwart. Doch in seinem Hinterkopf spukte Don und das Bild von ihm und Amita, wie sie sich anlachten, herum.

Erst jetzt wendeten sich die restlichen Eppes-Männer um und schauten offen die Patientin an, die freundlich lächelte, aber darauf wartete, dass Don sie vorstellte. Das tat er auch. „Amita, das ist mein Vater, Alan Eppes. Charlie kennst Du ja bereits.“

„Hallo ...“, begann Amita die Begrüßung, wurde jedoch von einer Krankenschwester unterbrochen, die gerade in diesem Moment auf sie zu kam.

„Ms Ramanujan, Sie werden jetzt geröngt“, sagte diese mit einer Stimme, die keine Widerrede zuließ.

„Ich werde hier auf Dich warten“, sagte Don ganz selbstverständlich, während die Krankenschwester den Rollstuhl zum Fahrstuhl schob.

Nach dieser Bemerkung warf Charlie seinem Bruder einen wütenden Blick zu, der Don zwar entging, sein Vater aber bemerkte. „Wir werden auch warten“, sagte Alan umgehend für sich und seinen jüngeren Sohn. Das hörte Amita schon nicht mehr, dafür aber sein ältester Sohn, der sich fragte, was das nun sollte. Er war alt genug, die Situation alleine zu meister, wusste gleichzeitig aber auch die Unterstützung seiner Familie zu schätzen. Darum sagte er nichts dazu.

Als die Fahrstuhltüren sich hinter Amita geschlossen hatten, wollte sein Vater die Lage klären. „Was ist denn nun genau passiert, Don? Ich habe nur die Hälfte am zweiten Apparat mitbekommen“, begann Alan sachlich.

„Ich war an der CalSci und wollte Charlie mitnehmen, aber er wollte nicht“, erklärte er und warf seinem Bruder dabei einen Seitenblick zu. „Also bin ich alleine zum Parkplatz gegangen. Als ich das Auto beim Ausparken zurücksetzte, habe ich sie angefahren. Sie hatte offensichtlich starke Schmerzen, also bin ich gleich mit ihr hierher gefahren. Das ist schon die ganze Geschichte.“

„Hast Du ihre Familie verständigt?“

„Nein, denn sie wollte es nicht, weil die nicht hier sind“, erklärte er auch noch sachlich. Doch dann änderte sich seine Stimmlage und das, was ihn im Moment wirklich beschäftigte, sprudelte nur so aus ihm heraus. „Sie hatte Schmerzen im Bein. Du hättest ihr Gesicht sehen sollen. Wenn das Bein jetzt gebrochen ist oder noch schlimmeres, dann kann sie nichts machen. Trotzdem muss ich zurück nach Quantico und kann ihr nicht helfen.“

„Mach Dir keine Sorgen, darum kümmern wir uns, wenn wir genaueres wissen“, begann sein Vater beruhigend. Dann fuhr er bestimmend fort: „Du fliegst morgen zurück und legst Deine Prüfungen ab, über mehr machst Du dir keine Gedanken.“ Für seine Söhne hatte er immer nur das Beste im Kopf, auch wenn er dabei manchmal über das Ziel hinausschoss.

Doch der Ton entging Don vollkommen, der nur zustimmend nickte. Seine Gedanken waren woanders, und zwar bei Amita. Ihre Untersuchung dauerte mittlerweile schon einige Zeit. Mit jeder weiteren Minute machte er sich nur noch mehr Sorgen und wurde immer stiller.

Charlie, der die gesamte Situation nicht ertrug und sich selbst immer weniger verstand, versuchte, mit Logik eine Lösung zu finden. Doch in solchen Situationen half das nur wenig. Daher wurde er schließlich praktisch, wie seine Mutter es immer gewesen war. „Tee oder Kaffee, was möchtet ihr trinken?“, fragte er. Überrascht schauten die anderen beiden ihn an, antworteten aber nicht. Trotzdem stand er auf und verschwand in einem Korridor auf der Suche nach einer Cafeteria.

Währenddessen setzte sich der Rest der Familie in den Wartebereich. Endlich kehrte Ruhe ein, die durch das Warten auf Amita angespannt war.


----


Nach einer ihm ewig erscheinenden Suche hatte Charlie schließlich einen Automaten entdeckt, der, nachdem er ein paar Münzen eingeworfen hatte, für wenige Sekunden ein lautes Brummen von sich gab, ehe er wieder verstummte. Zwar hatte er schöne Erinnerungen an den heutigen Tag, doch hatte ihn auch einiges aufgeregt, so war der defekte Automat das I-Tüpfelchen, um seine Wut zu Tage treten zu lassen. Also reagierte er sich ab, indem er mit seiner Faust gegen den Automaten hämmerte. Noch immer zeigte dieser keine Reaktion, dafür schmerzte seine Hand ein wenig. Beim genauen Betrachten bemerkte er aber, dass er sich nichts Schlimmeres getan hatte. Nun fühlte er sich besser und befreit.

Mit diesem Gefühl im Kopf machte er sich auf den Weg zur Cafeteria, die er auch nach einigen weiteren Minuten fand. Zuerst wusste er nicht, was er kaufen sollte, hatte er doch keine Anweisungen erhalten, was wer trinken wollte. Also kaufte er wohl überlegt ein und nahm drei Becher Kaffee, zwei Becher Tee sowie drei Flaschen Wasser. So konnte jeder von allem wählen, wobei er auch Amita mit eingeplant hatte, die hoffentlich bald vom Röntgen zurück sein würde.

Als er gezahlt hatte, ging er mit einem Tablett in der Hand zurück.


----


Als Charlie zurückkehrte, wartete seine Familie noch immer still auf die Rückkehr der Patientin. Zuerst bot er die Getränke an, von denen sich sein Vater einen Tee nahm und seinen Bruder einen schwarzen Kaffee. Er selbst nahm auch einen Kaffee allerdings mit reichlich Zucker, damit er überhaupt schmeckte. Während sie alle einen Schluck nahmen, öffnete sich die Fahrstuhltür wieder und Amita trat an Krücken und mit eingegipstem Bein in Begleitung eines Pflegers heraus.

Sofort eilte Don an ihre Seite. "Was ist mit Deinem Bein?"

"Es ist angebrochen. Für die nächsten Wochen bin ich auf die hier angewiesen", erklärte sie und hob dabei die linke Krücke hoch. „Außerdem haben sie mir endlich etwas gegen die Schmerzen gegeben.“, antwortete sie erleichtert.

"Das tut mir leid und freut mich. Bist Du jetzt fertig mit Deinen Untersuchungen?"

"Ja, ich kann jetzt nach Hause."

“Gut, dann bring ich Dich dorthin", erwiderte Don und berührte sie am Arm, um sie zum Ausgang zu manövrieren.

Doch Amita ließ das nicht zu, stattdessen wendete sie sich seiner Familie zu. "Es war nett, Sie kennen zu lernen, Mr Eppes." Dann schaute sie Charlie in die Augen, der den Blick erfreut erwiderte. "Wir sehen uns auf dem Campus." Schließlich ging sie gemeinsam mit Don weg.

Missmutig schaute Charlie den beiden hinterher und wendete sich dann ungeduldig an seinen Vater. "Können wir jetzt auch endlich nach Hause?" Woraufhin auch sein Vater mit ihm losging.

Obwohl Amita mit ihren Krücken nicht die schnellste war, holten sie sie nicht ein. Aber zumindest Charlie sah sie noch kurz auf dem Parkplatz, als sie seinen Bruder anlächelte. Dann gingen sie um das Auto herum, durch dessen getönte Scheiben er nichts mehr sehen konnte.

Dann ging er mit seinem Vater zum Familienwagen und fuhren davon, wobei die Sonne sich langsam zum Horizont und ein ereignisreicher sich seinem Ende neigte.

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#24

ui... mal wieder nen schönes neues kapitel. beide finden sie also toll. bin schon gespannt wer dann am ende das glück hat bzw ob einer am ende das glück hat. wie auch immer, wieder mal sehr schön geschrieben. manchmal hast du zu wortwiederholungen geneigt z.b. schmerz und denn. aber das ist nicht störend. jedenfalls nicht für mich.
ach ja du hast einen fehler drinnen (und nein lol diesmal ist es nicht mein unwisssen)
Zitat:Zuerst wusste er nicht, was er haben kaufen sollte,

"An actors job is the business of telling the truth in an imaginary situation."
- Tom Hiddleston
 
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#25

Hey Du

Schöner Teil=)
Also ich weiß ja nicht, wie die Charas normal sind, weil ich die Serie(?) ja nicht kenne, aber irgendwie mag ich sie so, wie sie bei dir sind.Smile

Okay, ich kann eigentlich nur das wiederholen, was Kayara gesagt hat. Mal gespannt, wer oder ob jemand Amita am Ende bekommtWink

Freu mich auf einen neuen Teil, wenn du grad so viele Ideen hast, umso besserBig Grin#
LG Anni

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#26

Vielen Dank an Euch beide für das Feedback. Zum Re-Feedback sehe ich bei Euch keinen Anlass, also einfach eines riesiges Danke.

Hier nun auch der Grund für diesen Post: Das nächste Kapitel ist fertig. Leider ist es etwas kürzer ausgefallen, was aber auch an der Art des Kapitels liegt, wie Ihr gleich lesen werdet. Viel Spaß.

___________________________________


7.


Als sein Vater zu Hause endlich den Wagen zum Stehen brachte, stieg Charlie schnell aus, ging hinein und dann hoch in sein Zimmer. Noch immer war es wie früher eingerichtet und dekoriert. An der Decke war die Milchstraße mit allen Planeten gemalt, sein Bett stand in der linken Zimmerecke und am Fenster sein Schreibtisch, dort hatten seine Eltern ihm auch eine Wand mit Erinnerungen an Ausflügen, diversen Bildern und auch einigen seiner frühen Auszeichnungen dekoriert. In der Mitte, vermutlich das Erste, was seine Eltern dort hingehängt hatten, befand sich eine Aufnahme der Familie, die kurz nach seinem ersten Geburtstag entstanden war. Das Bild zeigte ihn, wie er auf dem Schoß seines Bruders saß und sie von ihren Eltern flankiert wurden. Das geschah lange bevor seine Hochbegabung festgestellt wurde, als alles noch einfach war.

Doch auch danach ging es noch eine Weile gut, bis Don und er schließlich in der Highschool in eine Klasse kamen und das Schicksal seinen Lauf nahm. Sein Bruder ignorierte ihn oder ärgerte ihn wie alle anderen auch. Dagegen wehrte er sich nur selten, denn er wollte einfach nur dazugehören, obwohl er erst 13 Jahre alt war. Das gelang ihm aber nicht. Zwar war er perfekt in Mathematik und allem, was er mit Logik lösen konnte. Doch die Fußstapfen seines Bruders, der sportlich eine Eins war und - abgesehen von der Mathematik - immer gute Noten hatte, waren zu groß für ihn. Auch war der Name Eppes an ihrer Highschool ein Vermächtnis, dem er nicht entsprach und doch so gerne entsprochen hätte.

Als er seine Koffer packte, um in Begleitung seiner Mutter nach Princeton zu gehen, war er froh, endlich sein altes Leben hinter sich zu lassen und Schritte in seinen eigenen, in passenden Schuhen zu machen. Durch die Uni, die neue Umgebung und auch seine Mutter lernte er viel. Er reifte heran, so dass er sich, als sie nach drei Jahren zurückkehren wollte, der Welt gewachsen fühlte. Dies erklärte er seiner Mutter, die daraufhin endlich zu ihrem Mann, seinem Vater zurückkehrte. Bei dem Gedanken an sie stiegen Bilder und Gedanken in seinem Kopf empor, die er gerne verdrängte, die er nie wieder sehen wollte, aber vergessen konnte er sie nicht.

Nur einige Wochen war sie wieder zu Hause gewesen, als eines Tages sein Telefon klingelte. In einem Tonfall, den er nicht kannte, teilte ihm sein Vater mit, dass seine Mutter angefahren worden war und im Krankenhaus lag. Mit dem nächsten Flug kehrte er nach Hause zurück, wo auch Don war da. Gemeinsam fuhren sie zum Krankenhaus und trafen dort ihren Vater. Alle drei gingen ein letztes Mal zu ihr. Ihr Vater blieb dort, doch er schickte sie nach Hause. Sie könnten eh nichts tun, hatte er gesagt. Damit sollte Recht behalten, denn Magaret Eppes, ihre Mutter und seine Frau, lag im Koma und erlag kurz darauf ihren Verletzungen. Als ihr Vater abends nach Hause kam, sprach sein Gesicht Bände. Charlies Trauer war groß und er kehrte vorerst nicht zurück in sein Leben, ebenso sein Bruder. Er hatte schwer unter dem Tod seiner Mutter gelitten, doch verdrängte er seine Gefühle, verkroch sich in seinem Zimmer und löste Mathematikaufgaben. Doch das alles half nichts, denn bei der Beerdigung, die kurz darauf stattfand, konnte er sich nicht mehr ablenken und eine Träne nach der anderen floss über sein Gesicht, während er mit seinem Bruder am Sarg stand, um Abschied zu nehmen. Im Gegensatz zu ihm blieb sein Bruder stark und legte seinen Arm um seine Schulter. Damals waren sie eine Einheit, doch nach der Beerdigung trennten sich ihre Wege und sie sahen sich erst am darauf folgenden Thanksgiving wieder. Die Einheit, die sie gebildet hatten, war wieder verschwunden.

Jetzt war er wieder hier, dieses Mal für immer. Sein Leben wollte er wie in Princeton leben, doch merkte er schon jetzt die Gegenwart seines Bruders, der nur für zwei Tage hier war. Was würde erst geschehen, wenn sie dauerhaft in der gleichen Stadt lebten, fragte er sich.


----


Verwundert über das Verhalten seines Sohnes hatte auch Alan das Haus betreten und ging direkt zum Foto seiner Frau, das er nach ihrem Tod in den Flur gehängt hatte. Es war das letzte Bild, das von ihr gemacht wurde, das er in seinem Kopf haben wollte. Doch er sah sie meistens, wie sie im Krankenhausbett lag und verbunden mit vielen Schläuchen und Kanülen ihre letzten Atemzüge machte. Sie war nicht mehr aufgewacht, aber er hatte die ganze Zeit an ihrer Seite gesessen und gehofft, dass sie überleben würde. Drei lange Jahre hatte er auf sie verzichtet, was er gerne getan hatte, obwohl es eine schwere Zeit war. Dann war sie endlich wieder da und schon wurde sie ihm für immer genommen. Einige glückliche Wochen hatten sie noch verlebt, in denen sie gemeinsam im Urlaub waren und ein wunderbares Alltagsleben geführt hatten, und zwar bis zum Anruf des Krankenhauses. Die Nachricht traf ihn wie ein Schlag. An den Weg ins Krankenhaus konnte er sich nicht erinnern, auch nicht an seine Söhne, die ihre Mutter noch ein letztes Mal besucht hatten. Er hatte nur dieses Bild von ihr vor Augen mit den vielen Schläuchen und Nadeln. Ohne sie war er nicht lebensfähig, so dachte er damals. Aber er hatte überlebt, hatte weitergelebt. Er war für seine Söhne da, wenn sie ihn brauchten, war der Ort, an den sie immer zurückkehren konnten. Trotzdem vermisste er sie jeden Tag, auch wenn der Schmerz nachgelassen hatte, so fehlte etwas, das ihn ganz machte. Sie war seine bessere Hälfte, die nun fehlte.

Er versuchte, diese Gedanken zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht. Denn die Nachricht vom Unfall seines Sohnes, der glimpflich verlaufen war, hatte wieder all die Erinnerungen aufkommen lassen. Dementsprechend schwer hatte die Nachricht ihn getroffen. Seine Frau hatte er schon verloren; seine Söhne waren das Einzige, was er noch hatte. Glücklich darüber, dass nichts Schlimmeres passiert war, dankte er still seiner Frau für ihre Hilfe, die noch immer über ihre drei Männer wachte, wie sie es ihr Leben lang getan hatte.


----


Gerade hatte Amita die Tür zu ihrem Zimmer geschlossen, nachdem sie Don vorm Wohnheim abgesetzt hatte. Zuvor hatten sie noch Telefonnummern ausgetauscht, wobei er sowohl seine eigene in Quantico als auch die seiner Familie hier vor Ort notiert hatte. Diesen Zettel heftete sie nun an die Pinnwand, bevor sie sich auf ihr Bett fallen ließ.

Erst jetzt machten sich langsam wieder Schmerzen im Bein bemerkbar, auch bekam sie, nun da der Schreck überstanden war, Hunger. Wie selbstverständlich wollte sie nach ihrem Rucksack greifen, in dem sie die Lebensmittel vom Einkauf am Morgen hatte. Doch sie hatte ihn in Dons Wagen vergessen, wie sie feststellte. Wieder stellte sie ihre Schusseligkeit an diesem Tag fest, fragte sich aber sofort, ob es vielleicht Absicht gewesen war. Die Frage konnte sie nicht beantworten und Don war vermutlich noch nicht zu Hause, also ließ sie, bevor sie umsonst telefonierte erst einmal den Tag Revue passieren, der von der Familie Eppes geprägt war. Der eine ließ ihr Herz höher schlagen, während der andere sie nett und freundlich umsorgte.

Gesellschaft war etwas schönes, wie sie bei dem Gedanken an die Familie ihres Dozenten erkannte und bemerkte dabei, dass sie alleine war. Zu ihr konnte niemand ins Krankenhaus kommen, weil alle zu weit weg waren. Gleichzeitig war ihr bewusst, dass sie spätestens nach einigen Minuten genervt gewesen wäre. Nicht nur wegen des guten Rufes der CalSci war sie hierher gekommen, sie wollte auch einige Kilometer zwischen sich und ihrer Familie wissen. Doch manchmal war die eigene Familie wichtig, wie in diesem Moment. Aber sie wollte es ohne Familie schaffen und war deshalb hierher gekommen, darum wollte sie keinen Gedanken mehr an ihre Einsamkeit verschwenden. Darum schloss sie, um sich kurz auszuruhen und den Tag zu vergessen, die Augen, woraus schließlich ein Nickerchen wurde, das sie nach diesem ersten Tag dringend nötig hatte.


----


Wieder fuhr Don von einem Parkplatz und schaute sich genau um, sehr genau. Durch den Unfall hatte er zwar Amita besser kennen gelernt, doch nachahmungswürdig war die Situation daher noch lange nicht.

Viel mehr zu denken als dieses Zusammentreffen gab ihm aber immer noch das Verhalten seines Bruders, denn das war merkwürdig und in diesem Ausmaß schon lange nicht mehr vorgekommen, doch womit es zusammenhing wusste er nicht, aber es war bei nahezu jedem ihrer Treffen präsent. Irgendwann mussten sie darüber sprechen, das war ihm klar, doch konnte er nichts ansprechen, das er nicht benennen konnte. Ihre Höhen und Tiefen hatten sie schon, seit sie zusammen in einer Klasse gewesen waren und seither nie gelöst. Auch die räumliche Trennung hatte nicht zur Lösung beigetragen. Eigentlich hoffte er, dass sie gemeinsam, wenn er wieder herziehen würde, mit allen Problemen aufräumen würden. Doch die Vergangenheit konnte nicht gelöscht werden, egal wie sehr er das wollte. Zeitweise war er nun mal ein mieser großer Bruder gewesen, das wusste er.

Mittlerweile kam sein Elternhaus in Sichtweite und er bereitete sich auf eine weitere Konfrontation mit der Besorgnis seines Vaters, für die er vollstes Verständnis hatte und dem Verhalten seines Bruders vor. Langsam fuhr er die Auffahrt hoch und hielt hinter dem Wagen seines Vaters an. Beim Aussteigen entdeckte er Amitas Rucksack auf dem Rücksitz. Am liebsten wäre er sofort zurückgefahren und hätte ihn ihr gebracht, doch seine Familie wartete mittlerweile sicherlich schon auf ihn. Was passieren würde, wenn er nicht käme, wollte er sich nicht ausmalen, also ging er ins Haus. Niemand war zu sehen, auch waren keine Geräusche zu hören. Für den Moment genoss er die Stille und schwelgte in Erinnerungen an seine Mutter. Sie hatte ihm alles Wissenswerte beigebracht, darunter waren Wert- und Moralvorstellungen, aber auch Toleranz und Offenheit. Nun war sie schon drei Jahre tot und er dachte nur noch selten an sie. Mehr und mehr verschwand sie aus seinem Leben, was ihn traurig machte.

Aus den Gedanken wurde er herausgerissen, als er doch zwei Geräusche vernahm. In der Küche klapperte etwas und aus dem oberen Geschoss drang Musik herunter.


----


Im Gegensatz zu Charlie hatte Larry heute einen langen Arbeitstag. Eine weitere Vorlesung hatte er am frühen Nachmittag absolviert, ehe er danach seinen Studenten in der Sprechstunde Rede und Antwort stand. Nun war er in seinem Büro, um seine Sachen zusammen zu packen und entdeckte dabei zufällig die Unterlagen, die er am Morgen vergeblich gesucht hatte. Zusammen mit einem Paket Papier, das er vom Sekretariat bekommen hatte, musste er sie in die Schublade, in der er sein Büromaterial aufbewahrte, hineingelegt haben.

Endlich hatte er eine detaillierte Unterlage zu Charlie und nicht nur das Ergebnis einer Internetsuchmaschine, an der er viel Geld verdiente. In Ruhe las er alles durch und die Hochachtung für diesen jungen Mann stieg mit jeder Zeile. Seine Leistungen sprachen für sich und die Studenten hatten auch nur positives über seine erste Vorlesung berichtet. Dabei fiel ihm auf, dass Charlie im Moment nur ein gewöhnlicher Dozent war, der allerdings einen Doktortitel hatte. Es war Zeit für seine Habilitation, beschloss Larry und notierte sich das auf einer Liste, die er gut sichtbar auf seinem Schreibtisch platzierte.

Schließlich, um den Arbeitstag zu beenden, ordnete er seine Stifte symmetrisch an, ehe er seine Tasche nahm und das Büro verließ. Dann machte er sich auf den Heimweg.

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#27

Hey
Ich find den Teil schön. Big Grin
Hab ich das richtig verstanden, dass die Mutter/Frau Eppes angefahren wurde? Und dass Don ein normales Verhältnis zu seinem Brud er aufbauen will? Wäre schönTongue

So jetzt werde ich aber endgültig weiter machenWink
Schreib bald weiter
LG Anni

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#28

~sophie~ schrieb:Ich find den Teil schön. Big Grin
Vielen Dank!
Zitat:Hab ich das richtig verstanden, dass die Mutter/Frau Eppes angefahren wurde? Und dass Don ein normales Verhältnis zu seinem Brud er aufbauen will? Wäre schönTongue
Ja, das hast Du komplett richtig verstanden.

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#29

Gut. Gefällt mirSmile

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#30

Diese Fanfiction will einfach nicht aufhören, in meinem Kopf herumzuspuken. Daher hier das nächste Kapitel. Viel Spaß beim Lesen.
_________________________



8.


„Dad, Charlie? Ich bin zu Hause“, rief Don ins Haus hinein.

Daraufhin verstummte die Musik im oberen Geschoss und das Topfklappern in der Küche hielt inne. In der Küchentür erschien der Kopf seines Vaters. „Das trifft sich gut, denn es gibt heute Steak.“

„Lecker“, entfuhr es ihm. „Ich muss aber vorher noch mal kurz weg. Amita hat ihren Rucksack im Wagen liegen lassen.“

„Das Essen braucht noch einen Moment“, antwortete Alan, wobei ihm ein Gedanke kam. „Frag sie, ob sie mitessen möchte. Es ist genug da und sie hat bestimmt noch nichts gegessen.“

„Mach ich. Bis gleich“, sagte er, als er das Haus, das er gerade erst betreten hatte, schon wieder verließ.

Gerade wollte sich Alan wieder in die Küche begeben, als sein anderer Sohn die Treppe herunterkam. „Ist Don da? Essen wir jetzt endlich?“, frage er leicht ungeduldig.

„Er war hier und holt jetzt Amita ab. Sie wird mit uns essen, sofern sie möchte und es bis dahin fertig ist.“ Mehr sagte er nicht, denn die Aufmerksamkeit seines Sohnes hatte er verloren.

Statt weiter auf seinen Vater zu achten, ging Charlie schon wieder die Treppe hoch, wobei er die Zeit, die sein Bruder für die Fahrt benötigte, kurz überschlug. Erst dann ließ er seine Gedanken dorthin schweifen, wo sie nach der soeben erhaltenen Nachricht hinwollten.


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Wieder stand Don vorm Studentenwohnheim und betrat es langsam. Weder eine Raumnummer noch eine Etage hatte sie ihm genannt, doch zum Glück gab es im Eingangsbereich eine Tafel mit allen Zimmern und deren Bewohnern, so dass er nach kurzer Suche ihre Zimmernummer und nach einem kurzen Weg schließlich ihr Zimmer fand.

Als er klopfte, geschah zunächst nichts. Vermutlich brauchte sie wegen ihres Beins einfach etwas länger. Nachdem eine weitere Minute vergangen war, hatte er noch immer kein Geräusch gehört, also klopfte er noch einmal kräftiger und sagte dazu noch ihren Namen. Nur einen Moment später hörte er ein regelmäßiges Tack, wenn sie die Krücken aufsetzte. Dann öffnete sich die Tür und sie stand mit leicht zerzaustem Haar und einem irritierten Blick im Gesicht vor ihm.

„Ich habe doch noch gar nicht angerufen“, sagte sie verwirrt. Nach ihrem Nickerchen brauchte sie noch einen Moment, um klar zu werden.

Er verstand sie trotzdem. „Das war nicht nötig, ich habe Deinen Rucksack selbst entdeckt“, antwortete er lächelnd. „Außerdem lässt mein Vater fragen, ob Du Lust hast heute bei uns zu essen.“

Noch immer schaute sie verwirrt drein, doch langsam lichtete sich das Chaos in ihrem Kopf. Aber eins wurde ihr beim Gedanken an Essen bewusst. Ihr Hunger war noch da und das zeigte ihr Magen, indem er laut knurrte, was auch für Don nicht zu überhören war. Dann dachte sie an das Gefühl zurück, das sie vorhin gespürt hatte. Einsamkeit. So konnte sie ihr zumindest für diesen Abend entgehen. „Das Angebot nehme ich gerne an“, entgegnete sie. „Stellst Du den Rucksack bitte hierher?“ Noch während sie sprach, deutete sie auf ihren Schreibtischstuhl.

Erst jetzt betrat er ihr Zimmer und stellte den Rucksack ab, dann schaute er sich um. Das Zimmer war klein, dafür hatte sie aber ein Einzelzimmer, was im 1. Semester pures Glück war. Die wenigen Quadratmeter, die ihr zur Verfügung standen, hatte sie schon jetzt schön dekoriert. An der Wand hingen überwiegend Bilder und Postkarten von verschiedensten Bauwerken, die er nicht kannte. Nur das Taj Mahal kannte er.

Während er sich weiter umschaute, räusperte sie sich. „Gehst Du bitte raus?“, bat sie ihn. „Ich möchte mich noch umziehen.“

Umgehend tat er, worum sie ihn gebeten hatte und machte zwei Schritte zur Tür, ging hindurch und schloss diese vom Gang aus.

Amita dagegen ging langsam zu ihrem Schrank und wollte gerade eine Hose herausziehen, als ihr der Gips wieder einfiel. Schon im Krankenhaus hatte sie Probleme gehabt, die Hose wieder anzuziehen, weil die Beine zu eng geschnitten waren. Das nächste Problem war, dass all ihre Hosen, wie diese waren. Eine andere anzuziehen, kam daher nicht in Frage. Stattdessen verlegte sie ihr Interesse auf das Oberteil, denn das konnte sie problemlos wechseln. Schnell entschied sie sich für ein weißes T-Shirt mit schwarzem Ornamentdruck vorne. Darüber zog sie eine schwarze Strickjacke. Make Up war für sie ein Fremdwort und ihre Haare zupfte sie nur kurz zurecht. Ein letzter Blick in den Spiegel sagte ihr, dass sie fertig war. An ihren Krücken ging sie zur Tür und öffnete sie.

Vor der Tür an der Wand lehnte Don, der auf sie wartete. Bevor er Anstalten machte, sich zu bewegen, schaute er sie an. Sie war wunderschön, so dass er den Blick kaum von ihr abwenden konnte, doch sein Vater wartete. „Sollen wir?“

Anstatt zu antworten, nickte sie nur und schloss ihr Zimmer ab. Zusammen gingen bzw. humpelten sie zum Auto, das er extra nah geparkt hatte. Dann fuhren sie los.

Nachdem sie erst wenige Minuten unterwegs waren, begann er ein Gespräch. „Hast Du das Taj Mahal mal besucht?“

„Nein, aber ich möchte es gerne irgendwann in seiner wahren Schönheit sehen. Das wird aber wohl erst nach dem Studium was, zumindest plane ich für die Zeit eine ausgiebige Indienreise. Meine Familie lebt zwar schon seit Jahren in New York, aber ich möchte meine Wurzeln kennen lernen. Als ich klein war, sind meine Eltern ein paar Mal mit mir dort gewesen, um meine Großmutter zu besuchen. Die ist aber gestorben, als ich gerade sechs war. Seitdem war ich nicht mehr dort. Zwar leben noch einige Verwandte da, doch zu denen habe ich keinen Kontakt“, erzählte sie offen aus ihrem Leben, denn sie hatte schon jetzt das Gefühl, Don vertrauen zu können.

„Das klingt so interessant, dagegen ist mein Leben ja langweilig“, sagte er lächelnd.

Auch sie lächelte. „Das stimmt doch gar nicht. Wenn Du erst mal beim FBI arbeitest, wirst Du mehr erleben als ich als Wissenschaftlerin. Indien ist nur ein Traum und ich, wie ich hier neben Dir sitze, bin die Realität.“

„Da hast Du auch wieder recht“, antwortete er noch immer lächelnd, verfiel dann aber in Schweigen.


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Am Hause Eppes angekommen, half Don ihr aus dem Wagen und ging dann mit ihr hinein. Mittlerweile war der Tisch gedeckt und es roch nach Essen. Hinter sich schloss er die Tür.

Genau in dem Moment kam Charlie die Treppe hinunter. „Hallo Amita, schön Dich wiederzusehen“, begrüßte er sie. Seine Locken, die noch vom Duschen feucht waren, kringelten sich mehr denn je. Vollständig trocknen konnte er sie nicht, denn nur Sekunden zuvor hatte er das weiße T-Shirt, das er passend zur Jeans ausgewählt hatte, übergestreift und war zur Treppe gestürmt.

„Hey“, antwortete sie nur, wobei ihr aber sofort sein legeres Äußeres auffiel.

Auch das Familienoberhaupt betrat nun mit Servietten in der Hand den Raum. „Ihr seid schon da“, sagte er überrascht und legte die Servietten auf den Tisch, ehe er zu seinem Sohn und Amita eilte. „Herzlich willkommen“, begrüßte er sie und schüttelte ihre Hand.

„Vielen Dank für die Einladung, Mr Eppes.“

„Keine Ursache. Essen Sie Fleisch, Amita?“, fragte er, um zu wissen, ob er die Gemüselasagne, die er sicherheitshalber vorbereitet hatte, aufwärmen sollte.

„Ja“, antwortete sie kurz.

„Dann kann ich jetzt ja servieren.“ Noch während er sprach, ging er zum Tisch und legte an jedes Gedeck eine Serviette, ehe er wieder in der Küche verschwand.

Erst jetzt schaltete sich Charlie in das Geschehen ein. „Wir sollten mal die Wahrscheinlichkeit berechnen, ob wir uns jemals nur einmal pro Tag treffen?“, machte er einen Mathematikwitz, den er selbst ausgesprochen nicht mehr für halb so witzig fand, wie er ihn sich vorgestellt hatte. Eigentlich wollte er nur die Grundlage für ein Gespräch schaffen und hoffte, dass ihm das gelungen war.

Sie verzog ihre Mundwinkel zu einem unechten Grinsen. „Dafür bräuchten wir aber langfristige Daten, die wir noch nicht haben“, reagierte sie, denn auch sie hatte Interesse an einem Gespräch, weil sie die Situation, von nahezu Fremden zum Essen eingeladen worden zu sein, merkwürdig fand.

Wieder verließ Alan durch die Schwingtür die Küche. In der einen Hand trug er einen Teller mit Steaks, in der anderen eine Schüssel mit Kartoffeln. Beide stellte er auf den Esstisch und ging dann zurück in die Küche.

Währenddessen wendete sich Charlie wieder Amita zu. „Komm, ich zeig Dir das Eppes-Reich“, sagte er ganz selbstverständlich, nahm aber Rücksicht auf ihr Bein. Darum wies er nur mit der Hand in die entsprechende Richtung, der sie mit dem Blick folgen konnte. „Von hier hast Du einen wunderschönen Ausblick aufs Wohnzimmer.“

Interessiert folgte Amitas Blick der Hand nach links ins Wohnzimmer, das ihre Aufmerksamkeit nur bedingt auf sich zog. Als sie aber nach einigen Sekunden den Kopf zurückdrehte, entdeckte sie an der Wand im Flur das Portrait.

„Zur rechten Seite siehst Du das Esszimmer, in das wir uns nun langsam aber sicher begeben werden“, erklärte er mit seiner Reiseführerstimme.

Erst jetzt wendete sie ihren Blick von dem Bild ab und ging hinter Charlie her, der nun schon selbst seiner Hand gefolgt war und ihr einen Stuhl herausgezogen hatte. So konnte sie sich problemlos hinsetzen. Als sie auf ihrem Platz saß, zog sie ihre Strickjacke aus. Die nahm er ihr ab und hängte sie an die Garderobe.

„Was möchtest Du trinken? Wasser, Cola, Saft?“

„Wasser wäre toll.“

„Sprudelnd oder still?“, fragte er noch einmal genauer nach.

In Erinnerung an ihre morgendliche Begegnung musste sie lächeln, als sie antwortete. „Sprudelnd.“

„Dad, Don. Was wollt ihr trinken?“

„Rotwein“, antworteten sie einstimmig.

In die Gläser goss Charlie die gewünschten Getränke und setzte sich danach auf seinen Platz, der sich zufällig direkt neben Amita befand.

Mit Argwohn nahm Don das zur Kenntnis, sagte aber nichts. Stattdessen setzte er sich auf seinen Platz gegenüber von seinem Bruder und ihr.

Mit der letzten Schüssel in der Hand betrat Alan nun das Wohnzimmer. Er stellte sie auf dem Tisch ab, ehe er sich an die Stirnseite setzte. Dann nahm er den Teller mit den Steaks und reichte ihn Amita, damit sie sich bedienen konnte. Von den Kartoffeln nahm er zuerst selbst, ehe er die Schüssel weitergab. Alle nahmen von der reichlichen Auswahl, ohne ein Wort zu sagen. Erst, als alles wieder auf dem Tisch stand, hob er das Glas und wünschte ihnen einen guten Appetit. Darauf trank er einen Schluck Wein und begann dann zu essen. Die anderen taten es ihm nach. Währenddessen sagte niemand ein Wort.

Nachdem alle fertig waren, räumten Don und Charlie den Tisch ab, während Alan Amita ins Wohnzimmer bat. Auf dem Sofa, das er selbst am bequemsten fand, bot er ihr einen Platz an. Ihr Glas Wasser stellte er auf den Couchtisch vor ihr und setzte sich dann in den Sessel, der gegenüber vom Sofa stand.

„Wie geht es Ihnen?“, fragte er immer noch besorgt. Auch wenn seinem Sohn nichts passiert war, so hatte diese junge Frau jedoch Schaden davon getragen. Zum Glück würde sie nur einige Wochen mit einem Gipsbein herumlaufen im Gegensatz zu seiner Frau, die einen Autounfall nicht überlebt hatte. Allein bei dem Gedanken an sie trat die Trauer wieder zu Tage, doch er ließ sich nichts anmerken. Trotzdem wendete er sich von Amita ab und schaute auf einige Bilder, die im Wohnzimmer über dem Kamin hingen.

„Den Umständen entsprechend gut, denke ich. Ich bin satt, was ein sehr gut ist. Nur mein Bein tut weh, aber das ist ertragbar.“

„Das freut mich zu hören“, antwortete er ehrlich. Die Gedanken an seine Frau versuchte er zu verdrängen, denn die gehörten hier nicht her. „Habe ich das richtig verstanden, Sie kennen Charlie?“

„Ja, er ist mein Dozent.“

„In welchem Semester befinden Sie sich?“

„Im ersten“, antwortete sie, hatte aber keine Lust mehr auf dieses einseitige Frage-Antwort-Spiel. Darum stellte sie nun eine Frage. „Was sind Sie denn von Beruf?“

„Ich war Stadtplaner und hier bei der Stadt angestellt, bin aber vor drei Jahren in den Ruhestand gegangen.“

„Das war aber sehr früh“, stellte sie fest und schaute ihr Gegenüber dabei fragend an. Er konnte nicht älter als 55 sein.

„Ja“, antwortete er kurz angebunden, denn wieder dachte er an seine Frau. Dabei war ihm klar, wie merkwürdig er sich gegenüber Amita verhielt, doch er konnte nicht anders. Also unterbrach er die Plauderei abrupt. „Ich schau mal, was meine Söhne so lange in der Küche treiben. Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten?“

„Gerne“, erwiderte sie und war verwirrt über den Verlauf des Gesprächs. Sie war sich nicht sicher, ob sie etwas Falsches gesagt oder getan hatte, aber eigentlich hatten sie nur über allgemeine Themen gesprochen, bei denen es kein richtig oder falsch gab. Viel Zeit verschwendete sie aber nicht mit diesem Gedanken, sondern nutzte sie, um sich in Ruhe umzuschauen.

An der Wand über dem Kamin hingen viele Bilder in verschiedenen Formaten. Einige zeigten die Söhne, den einen beim Baseball, den anderen mit einer Trophäe in der Hand vor einem Pi. Das musste Charlie sein, dachte sie. Auch einige Urlaubsbilder am Strand, auf denen die Jungs im Sand herumtollten, waren zu sehen. Auf vielen Bildern war auch die Frau vom Portrait im Flur zu sehen, wovon jedoch nur eins wirklich besonders war. Darauf trug sie ein wunderschönes Brautkleid und tanzte mit Alan, wobei sie ausgelassen lachte und über das ganze Gesicht strahlte. Ihre Gesichtszüge auf dem Bild waren denen von Charlie und Don, wenn sie grinsten oder lachten, sehr ähnlich.

Gerade, als sie weitere Bilder betrachten wollte, wurde sie aus ihren Gedanken herausgerissen, denn aus der Küche war Alan mit dem angebotenen Kaffee zurückgekehrt. Der Duft war unwiderstehlich. Mit einem Lächeln auf den Lippen nahm sie den Kaffee. „Vielen Dank, Mr Eppes.“

„Nennen Sie mich einfach Alan.“

„Das mache ich gerne“, sagte sie und trank dann einen Schluck Kaffe, der zufälligerweise schon Milch enthielt. Wobei sie vermutete, dass der Zufall auf den Namen Charlie hörte. Der erste Schluck war wie ein Wunder, denn aus dem umwerfenden Geruch war ein Geschmack geworden, den sie so noch nicht erlebt hatte. „Dieser Kaffee ist ein Wunder, Alan.“

„Vielen Dank, es ist...“ Mitten im Satz unterbrach er sich selbst und betrachtete ein Foto an der Wand hinter sich. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Amita. „Wenn Charlie Ihr Dozent ist, waren Sie dann in seiner Vorlesung heute?“, wechselte er auffällig das Thema.

„Ja, gleich in meiner zweiten“, ließ sie den Themenwechsel zu, denn er hatte sich wieder merkwürdig verhalten. Es musste eine Bedeutung haben. Darauf ansprechen wollte sie ihn nicht, schließlich kannte sie ihn kaum. Trotzdem war ihre Neugierde geweckt.

„Ich hoffe, er macht sich gut?“, fragte er interessiert.

„Die erste Vorlesung hat er gut gemeistert, soweit ich das beurteilen kann. Der Student neben mir fand es auf jeden Fall hochinteressant.“ Als sie ausgeredet hatte und auf eine Antwort wartete, fasste sie an ihr verletztes Bein, das wie verrückt pochte.

Das beobachtete er. „Wenn Sie in den nächsten Wochen beim Einkaufen oder bei anderen Sachen Hilfe brauchen, rufen Sie bitte an“, antwortete er unerwartet.

„Vielen Dank“, erwiderte sie und schenkte ihm das Lächeln, dem seine Söhne verfallen waren.

Die kamen gerade aus der Küche. Nun wollte Charlie seinen Heimvorteil nutzen und ging direkt zum Sofa, schaute Amita fragend an und setzte sich neben sie, nachdem sie zustimmend genickt hatte. Don hatte das Nachsehen und setzte sich auf den Sessel, der neben dem Sofa an der Seite seines Bruders stand.

„Worüber redet Ihr gerade?“, fragte Charlie neugierig und schaute dabei sowohl seinen Vater als auch Amita an.

„Über Dinge, die meine Söhne nichts angehen“, entgegnete Alan schlagfertig.

„Dad!“, begannen beide gleichzeitig, denn sie dachten, ihr Vater hätte peinliche Geschichten aus ihrer Kindheit und Jugend erzählt.

„Was denn?“, fragte dieser unschuldig.

Gerne wollte Amita mitspielen und eine ernste Miene zu Schau tragen, aber sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, weil beide Söhne auf ihren Vater hereingefallen waren. Unauffällig schaute sie dabei auf die Uhr, die auf dem Kaminsims stand und war erstaunt darüber, wie spät es schon war. Das Gefühl für Zeit hatte sie in Gesellschaft dieser Männer verloren. Doch als sie zu reden begann, dachte sie auch daran, dass sie morgen zur Uni musste. „Es war ein schöner Abend, Alan. Vielen Dank für die spontane Einladung.“ Dann trank sie den letzten Schluck Wasser aus, ehe sie sich Don zuwendete: „Würdest Du mich bitte nach Hause fahren?“

Dieser nickte nur und stand auf, ebenso taten es sein Bruder und sein Vater. Währenddessen hatte sie Probleme, aus dem Sofa hochzukommen. Wie selbstverständlich half Charlie ihr dabei, indem er einfach ihren Oberarm ergriff und sie mit der anderen Hand stützte. Als sie vor ihm stand, schenkte sie ihm dafür zum Dank wieder mal ihr wunderbares Lächeln. Woraufhin sich auch auf seinem Gesicht ein Lächeln ausbreitete. Gemeinsam gingen sie zur Tür.

Dort half Alan ihr wie ein Mann alter Schule in die Strickjacke. Dann gab sie ihm die Hand und dankte nochmals für den schönen Abend. Schließlich schüttelte sie auch Charlies Hand zum Abschied und folgte Don zum Wagen.

Danke an Jo & XY ungelöst - die weltbesten Künstlerinnen
Ideenlos und stolz darauf!
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