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âUnd das ist Michele, meine linke Hand,â erklärte Lorelai, als sie Rory durch das Hotel führte.
Michele stand hinter der Rezeption und telefonierte gerade mit einem buchendem Gast, so dass er sich seine schnippische Antwort sparte und sich voll und ganz aufs telefonieren konzentrierte.
âEs ist sehr schön hier, gemütlich,â stellte Rory fest, nachdem sie alles gesehen hatte.
âDarauf habe ich besonderen Wert gelegt,â kommentierte Lorelai strahlend.
âDu scheinst hier alles im Griff zu haben. Wie schaffst du das alles?â, fragte Rory, als sie sah wie problemlos alles von statten ging.
âNa ja, ich habe meine Knechte halt gut im Griff und wenn ich zwei mal mit den Wimpern blinzele kommen die kleinen Heinzelmännchen, um all das Chaos, das entsteht, wieder in Ordnung zu bringen.â
âIch glaube, ich weià jetzt wo ich meinen Humor her habe.â
âNa das hoffe ich doch, denn dein Vater ist ein Knallfrosch,â lachte Lorelai und versuchte die Ernsthaftigkeit, dieser zu spät realisierten Bedeutung des Satzes, zu vertuschen. Irgendwie schien sie verbittert, dachte Rory. War es nur wegen ihrem Vater, oder bedrückte sie auch etwas anderes?
Sie würde es ihr sicherlich nicht mitteilen, selbst wenn sie nicht 15 Jahre von einander getrennt gewesen wären.
âWie bist du zu dem Job hier gekommen?â, fragte Rory.
âNachdem ich von zu Hause ausgezogen war und meinen Schulabschluss nachgeholt hatte, suchte ich eine Möglichkeit mich von meinen Eltern unabhängig zu machen. Da ich nach Stars Hollow gezogen war, suchte ich natürlich hier nach einer geeigneten Stelle. Frag mich nicht warum ich mir dieses Nest hier ausgesucht habe. Wahrscheinlich war es irgendeine innere Eingebung. Auf jeden Fall las ich in der Zeitung, dass in diesem Hotel eine Stelle als Zimmermädchen frei war. Ich sprintete also los, so unsportlich wie ich war natürlich mit dem Auto und kam in dieses Hotel. Die Chefin, Mia, stellte mich ohne jegliche Vorbehalte ein. Sie meinte junge Dinger wie mich könne man immer gebrauchen und vor allem könne man sie gut einarbeiten. Da war ich also und arbeitete mich hoch in die Führungsposition und letztes Jahr, nachdem ich mein BWL- Studium beendete hatte, kauften Sookie und ich Mia das Hotel ab. Jetzt gehört es uns.â
âErstaunlich. Warst du lange auf das Geld deiner Eltern angewiesen?â
âNachdem ich den Job im Hotel hatte, nicht mehr. Ich versuchte immer selber klar zu kommen. Lieber hätte ich die Versicherung betrogen um Geld zu kriegen als meine Eltern zu fragen.â
âHast du kein gutes Verhältnis zu ihnen?â
âSagen wir so, so lange wir uns nicht dauernd sehen geht es einigermaÃen. Manchmal zwingt mich Emily mit ihr zu essen, was ich dann notgedrungen tue, um des Friedens Willen.â
âEmily?â
âDeine GroÃmutter.â
âIst sie so wie du?â
âGott bewahre. Emily ist die wohl konservativste Frau aller Zeiten. Die Frau ist nur damit beschäftigt Kaffeetrinken zu veranstalten, Teekränzchen zu halten und sich in der Gesellschaft zu präsentieren. Ein Snob, wenn du so magst.â
âVerstehe.â Rory runzelte ein wenig die Stirn über Lorelais Ausführungen, immerhin kannte sie ihre GroÃeltern nicht mal. Noch konnte sie sich ihre eigene Meinung nicht bilden.
âWenn du willst stelle ich dir deine GroÃeltern demnächst mal vor,â schlug Lorelai vor.
âDas wäre schön.â Nachdenklich sah Rory sich in der Empfangshalle des Hotels um. Alles schien so geordnet und die schrille Person am Klavier spielte ununterbrochen Beethovens Werke.
âWer ist der Typ da am Klavier?â, fragte Rory, den Blick in die Richtung gewand.
âAch das ist Kirk. Er hat gerade seine Künstler Phase. Normalerweise arbeitet er in irgendeinem Stadtbetrieb, um zu sich selbst zu finden. Seine Mutter ist der Meinung, dass er verschiedene Phasen in seinem Leben durch machen muss, bevor er bereit ist aus ihrem Haus zu ziehen.â
Rory lachte über Lorelais Erklärung. Sie hatte das Gefühl all das hier schon ewig zu kennen und sie war seit nicht mal einer Stunde hier. Es war ihr schon ein wenig unheimlich wie schnell sie ihr eigenes Leben, mit ihrer Pflegefamilie vergaÃ. Aber war das hier nicht auch irgendwie ihr Leben? Ein Leben, dass sie erst jetzt würde führen können mit dem Wissen jemanden zu haben, zu dem man gehörte, wenn auch nicht im näheren Sinne. Sie würde sich in Geduld über müssen, um zu erfahren was es hieà eine leibliche Mutter zu haben.
:geist:
Harm:"Mac, we have 12 hours!" Mac:"We've had 9 years!"
Harm:"I guess,maybe I just needed a deadline..."Mac:"Well, you got one, sailor!"