Um psychische Probleme zu bekommen, gehört weitaus mehr dazu. Es ist bis heute nicht vollständig geklärt, warum Menschen depressiv werden und was da alles so vor sich geht. Und manche können trotz Depression - eine Weile zumindest- gesellschaftlich "funktionieren".
Den Eltern gebe ich eine groÃe Teilschuld an der ganzen Sache. Wie jetzt genau die Erziehung vor sich ging, ist soweit ich weià unklar. Aber zu wissen, dass mein Kind Depressionen hat und dann Waffen rumliegen lassen- jetzt mal abgesehen vom Amoklaufen, aber ich hätte Angst, dass mein Kind sich dann selbst umbringt, wenn sowas daheim rumliegt.
Das geht mir echt nicht in den Kopf.
Ich frag mich, was mit dem Menschen passiert ist, dass er erstens im Laufe der Zeit zu solchen Gewaltverbrechen überhaupt neigt (war das früher schon so?), dass er zudem diese sehr selbstdarstellerische Form wählt, sich und andere zu töten. So ein Kriminologe meinte, dass sich Amokläufer sehr machtlos in irgendetwas fühlen, dass sie auch der Meinung sind, dass "ihr Potential verkannt wird" (waren doch auch angeblich ungefähr die Worte vom jetzigen Amokläufer) und die Schule als Ort von vielen "Demütigungen" (waren die Worte des Kriminologen) sehr geeignet für Amokläufer zu sein scheint, um sowas abzuziehen.
Das kann ich irgendwie auch nicht begreifen. Ich brauch nur an meine eigene Kindheit zurückdenken oder an die, meiner Eltern. Da wurde man von anderen zusammen geschlagen, vor der Schule abgefangen, beklaut von älteren Schülern oder was weià ich noch. In der Zeit meiner Eltern war körperliche Züchtigung durch die Lehrer noch Gang und Gebe. Auch psychische Gewalt war normal bei einigen Lehrern. Man wurde gemobbt.
Sicherlich hat sich das bei einem Menschen ins Gehirn gebrannt und hat einem auch weh getan und zugesetzt, aber man ist doch nicht deswegen Amok gelaufen??!!
Meine Eltern haben sich zum Beispiel in solche Konflikte nicht eingemischt. Ich konnt zwar zu ihnen, wenn was war, aber den Konflikt musste ich selbst aushalten (wenn's allerdings ernsthaft besorgniserregend geworden wäre, hätten sie sich wohl eingemischt!). Und im Endeffekt hat es mich stärker gemacht.
Ich will nur sagen, dass ich nicht verstehe, was heutzutage los ist, dass manche meinen, Amok laufen zu müssen, wenn's mal Probleme gibt. Es gab durchaus andere Zeiten, Ungewissheit, Armut, Demütigung. Ich sage nicht, dass früher alles besser war. Es gab da auch Gewalt in Familien z.B. . Aber irgendwie frage ich mich doch ständig, was schief läuft und was heute anders ist, dass manche Menschen so durchdrehen.
Habe mir gedanklich die Fernsehentwicklung der letzten Jahre von meiner Kindheit bis jetzt vor Augen geführt. Es ist schon krass, wie viele Sendungen es gibt, wo es um Mord geht oder andere Formen von Gewalt.
Insbesondere, wo es um die Darstellung der Gewalttat geht, wird das ja immer stärker ausgebaut.
Damit will ich nicht sagen, dass die bösen Medien allein an sowas Schuld sind oder sowas in der Richtung. Aber ich frage mich schon, ob soviel Gewaltdarstellung und in dieser Form im Fernsehen überhaupt notwendig ist.
Zudem bin ich jetzt nach einigem überlegen sehr stark wieder dafür, dass man unser doch schon recht strenges Waffengesetz noch einmal zu verschärfen. Man wird damit Amokläufe nicht verhindern können. Aber ich sehe absolut keine Notwendigkeit, warum jemand zu Hause Waffen rumliegen haben sollte. Insbesondere, weil einige doch nicht verantwortungsbewusst genug sind, diese sicher unterzubringen.
Wenn man in einen Schützenverein geht oder sowas, dann finde ich, dass der Schützenverein sich unter strengen Auflagen zur Verfügung stellen könnte, die dafür benötigten Waffen zu verwahren, aber privat gibt's in meinen Augen überhaupt keinen Anlass, dass jemand welche zu Hause hat.
Mich nervt das auch gewaltig, dass anscheinend jetzt jeder Politiker ein trauriges Gesicht zu der Sache macht, hitzig diskutiert wird, aber unterm Strich vermutlich nix passieren wird.
Das ist wirklich bescheiden und ich frag mich, was noch passieren muss, damit man sich über einige Dinge Gedanken macht.
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Karo schrieb:das sind zwei verschiedene paar schuhe. wenn du in der schule gemobbt wirst, bringt es dich auch nicht weiter dass deine eltern dich unterstützen und dir die nötige geborgenheit geben. Das Gefühl ein Versager zu sein bleibt! Die Eltern kennen nie das ganze Ausmaà dessen, was da in den Schulen abläuft und können es auch so nicht durch ihre Unterstützung abstellen.. und ja: ich kenne die situation.
da muss ich definitiv Check zustimmen..
ich denke auch nicht, dass das ausreicht. Im Gegenteil! Ich bin der Meinung, dass man lernen muss, mit Konflikten klar zu kommen, das hat was mit innerer Stärke zu tun, auch nicht aufzugeben, wenn man sich wie eine Flasche fühlt. Und ich bin sehr dagegen, dass sich Eltern in jeden Konflikt ihrer Kinder einmischen. Man kann einem Kind auch nicht jeden Pups abnehmen und richtet damit auch Schaden an, weil man dem Kind auch das Gefühl gibt, dass es nix alleine auf die Reihe bekommt.
Ob jemand Amok läuft, oder sich umbringt usw. das ist eine Entscheidung, die derjenige selbst und alleine trifft. Auch wenn mir ein Kumpel sagt, hey, lass uns weng Paar Leute niederballern, dann treffe ich letzten Endes die Entscheidung, ob ich da mitmache oder nicht.
Und da stellt sich die Frage, was nötig ist, damit jemand sagt: "nein, ich tu's nicht und löse meine Probleme anders!"