Meine Lieben,
ich mach es heute kurz und schmerzlos. Hier der neue Teil und fühlt euch alle für das wunderhübsche FB gedrückt. <3 Danke. Hinterlasst bitte für diesen Teil auch eines.
Enjoy.
Kapitel 3
[FONT="]Nur schwer konnte ich Jacob von mir wegstoÃen, da er mich so fest an die Wand drückte, und sah ihn nun entsetzt an.[/FONT]
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[FONT="]Wie konnte er das nur tun, wie konnte ich mich nur so täuschen? Ich war in meiner Traumwelt gefangen, konnte nicht hinaus und verdrehte alle Tatsachen.[/FONT]
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[FONT="]âBella?â, begann Jacob, doch ich unterbrach ihn: âTu das nie wieder!â[/FONT]
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[FONT="]Er sah mich verwirrt an, als hätte ich etwas Unverständliches gesagt, er war sich dessen, was er getan hatte, wohl sehr sicher gewesen.[/FONT]
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[FONT="]âJacob, du hast mich geküsst!â, erinnerte ich ihn entsetzt.[/FONT]
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[FONT="]Daraufhin schmunzelte er verlegen und meinte: âGib doch zu, es hat dir gefallen?â[/FONT]
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[FONT="]Ich sah ihn angewidert an. âNein. Ich will dich nie wieder küssen. Nicht hier, vor allem nicht hier und sonst auch nie wieder. Nein, das schlimmste ist, dass du mich hier geküsst hast. Oh Gott, du hast mich hier geküsst.â, versuchte ich ihm klarzumachen, dass mir das gar nicht Recht war.[/FONT]
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[FONT="]Er hätte mich an jedem andren Platz dieser Welt küssen können, doch hier, das war wie ein Stich in mein Herz. Ich fühlte mich, als hätte ich
ihn betrogen, dabei waren wir nicht mehr zusammen. Wenn es an einem anderen Ort gewesen wäre, hätte es mir vielleicht gefallen, ein wenig zumindest, doch alles hier erinnerte mich an
ihn.[/FONT]
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[FONT="]Eigentlich würde ich Jacob auch an einem anderen Ort niemals küssen wollen, er verstand es nicht. Ich durfte mir nichts einreden, ich musste konsequent bleiben.[/FONT]
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[FONT="]âOh. Ich verstehe.â Er sah in eine andere Richtung, auf die kahlen Wände. Er kaute auf seiner Lippe herum und machte einen grimmigen Eindruck auf mich.[/FONT]
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[FONT="]Es herrschte Stille zwischen uns, keiner von uns beiden wagte etwas zu sagen. Ich genoss die Stille und tauchte wieder in meine eigenen Gedanken ab, hatte aber Jacob im Augenwinkel unter Beobachtung.[/FONT]
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[FONT="]SchlieÃlich fragte mich Jacob: âWas machst du eigentlich hier?â[/FONT]
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[FONT="]Erschrocken blickte ich auf, seufzte und sagte: âIch ... was machst du denn hier? Sie waren doch mit mir befreundet, was ⦠ich verstehe nicht, was du hier tust.â Erst jetzt wurde mir bewusst, dass Jacob gar keine Grund hatte, hier zu sein. Was hatte er hier getrieben, was verheimlichte er mir nur?[/FONT]
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[FONT="]âIch war nur in der Gegend und habe dich gehört, da bin ich gekommen.â, meinte er und schenkte mir ein vages Lächeln.[/FONT]
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[FONT="]âAch ja?â, hackte ich nach.[/FONT]
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[FONT="]Er nickte, es war ein verräterisches Nicken, denn ich wusste, dass er nicht allein gewesen war und auÃerdem wie konnte er mich hören?[/FONT]
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[FONT="]âWie kannst du mich gehört haben, ich habe doch gar keinen Ton von mir gegeben.â, stellte ich in Frage.[/FONT]
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[FONT="]Er lachte auf. âDu hast doch so laut geheult, das konnte man ja gar nicht überhören.â[/FONT]
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[FONT="]Ich schüttelte meinen Kopf. âNein, ich war still und leise hier, habe ein Wenig nachgedacht.â[/FONT]
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[FONT="]Jacob legte mir eine Hand auf die Schulter. âBella, deine Schluchzer waren bis tief in den Wald zu hören.â, erwiderte er mir.[/FONT]
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[FONT="]Verärgert strich ich seine Hand von meiner Schulter herunter und widersetzte mich seiner Aussage: âRede doch keinen Unsinn, ich habe nicht so laut geheult, sonst wäre doch dein Begleiter mit hochgekommen! Wer war das überhaupt?â[/FONT]
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[FONT="]âMich hat keiner begleitet, wie kommst du denn darauf?!â, fragte Jacob interessiert.[/FONT]
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[FONT="]âIch habe euch doch unten reden gehört. Er hat gefragt, ob du was gefunden hast, du hast gemeint, dass du nichts gefunden hast, aber heute etwas anders sei. Das habe ich mir doch nicht eingebildet. Und drauÃen haben noch andere gewartet, das habe ich dich doch sagen hören. Ich habe mir das nicht ausgedacht!â Ich wurde leicht panisch, als Jacobs Andeutungen drauf deuteten, dass ich mir das alles eingebildet hatte.[/FONT]
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[FONT="]âSo grausam die Wahrheit auch sein mag, aber du hast anscheinend Halluzinationen. Besuch einen Psychiater, das wäre gut für dich, nicht nur deine Einbildungen würdest du unter Kontrolle bringen, sondern auch deine Trauer um ⦠ihn.â, riet mir Jacob und sah mich besorgt an.[/FONT]
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[FONT="]âDas hat doch gar nichts mit ihm zu tun.â, meinte ich und zur gleichen Zeit log ich ihn an, âWeiÃt du, das alles war so real. Und im Wald da hatte ich das Gefühl, jemand oder irgendetwas würde mich verfolgen. Es war, nein, ist alles so real, es ist wirklich passiert.â Ich strich eine Haarsträhne hinter mein Ohr.[/FONT]
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[FONT="]Er erwiderte das ganze nur mit einem Lachen. âBella, du leidest ja schon fast unter Verfolgungswahn.â[/FONT]
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[FONT="]âDu glaubst mir nicht?â, fragte ich nach, doch ich wusste die Antwort auch ohne, dass er mir geantwortet hatte. Doch ich wusste ich hatte Recht, es war alles zu real, ich konnte es mir nicht ausgedacht haben.[/FONT]
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[FONT="]Jacob zuckte mit den Schultern. âDie wenigsten werden dir glauben.â[/FONT]
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[FONT="]Ich schüttelte nur den Kopf. Wenn alle hier wüsste, was es für Wesen doch in echt auch gab. Die würden mit der Wahrheit nicht klarkommen. Und ich, die die Wahrheit kannte, konnte mir dadurch auch einiges mehr erklären, ich wusste nicht alles, aber mehr als die anderen und das machte mich besonders und verständnisvoller.[/FONT]
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[FONT="]âMüsstest du nicht schon zu Hause sein?â, fragte er plötzlich.[/FONT]
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[FONT="]Erschrocken sah ich ihn an, sammelte die verstreuten Teile meines Handys ein und stürmte aus dem Haus, Ich wollte weg, nein, ich musste weg, ich wäre noch so viel länger dort geblieben. Dort drinnen fühlte ich mich wie ich selbst, mit keiner Verkleidung, keiner Maske, nicht dieses beengende Gefühl, ich war wieder menschlich. [/FONT]
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[FONT="]Kaum war ich drauÃen überkam mich wieder dieses beklemmende Gefühl, der Wind wehte mir ein paar Regentropfen entgegen. Ich zog mir meine Kapuze über den Kopf und lief die StraÃe hinunter. Lieà das Haus hinter mir, ich musste, aber ich würde wieder kommen.[/FONT]
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[FONT="]âBella? Warte doch, Bella, ich fahr dich, dann bist du schneller!â, rief mir Jacob nach.[/FONT]
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[FONT="]Ich schenkte ihm ein schnelles Lächeln und bedankte mich.[/FONT]
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[FONT="]Während der Fahrt sprachen wir kein einziges Wort, der Regen trommelte gegen die Scheiben und ich war wieder verklemmt. Auch wenn er mit mir reden wollte, ich hätte kein Wort heraus bekommen. Still saà ich da und der Gurt drückte mich regelrecht in den Sitz hinein. [/FONT]
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[FONT="]Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir bei mir zu Hause an, Jacob stellte den Motor aus und wartete drauf, dass ich ausstieg, doch ich blieb still sitzen und sah auf meine SchoÃ, auf dem meine Hände lagen.[/FONT]
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[FONT="]SchlieÃlich fragte er mich: âWillst du nicht aussteigen?â[/FONT]
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[FONT="]Ich sah zu ihm auf. âNein.â[/FONT]
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[FONT="]âDu musst aber, Bella.â, erwiderte er mir.[/FONT]
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[FONT="]Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er so sauer war, erst als ich seinen Gesichtsausdruck sah, wurde es mir bewusst. Ich stieg wortlos aus und ging in Richtung der Haustüre.[/FONT]
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[FONT="]Nun verabscheute ich mich selbst, heute hatte ich gleich zwei Menschen enttäuscht, womöglich die letzten beiden Menschen in dieser Gegend, die noch zu mir hielten. Eine kleine Dummheit und alles dahin. Ich war endgültig allein, dabei sollte das nie so sein. Lange halte ich es so nicht mehr aus, es sollte enden, es sollte alles ein Ende nehmen. Ich musste das jetzt selbst in die Hand nehmen, sonst würde nie etwas passieren. Ich konnte so nicht mehr weitermachen.[/FONT]
lg, anja