Mein Dank gilt Jessy fürs Beta-Lesen:
.::Chapter14::.
Wo auch immer:
âIch hab es dir doch gesagt!â, wütend schlägt Emily einen Ast zur Seite. âIch sitze hier mitten im Urwald irgendeiner verdammten Insel und Schuld daran hast nur du â Richard Gilmore!â
âEmily ich bitte dich! Immerhin hattest du auch nichts gegen unser Stündchen zu zweit!â
Sie deutet mit ihrem Zeigefinger auf Richard. âAber nur weil du mich um den Finger gewickelt hast! Wir sind alleine. Niemand kann uns stören. Du bist so wunderschönâ¦â, äfft sie ihren Mann nach.
Richard schnappt nach Luft, besinnt sich aber. âIch denke nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Streit ist!â
Emily schüttelt den Kopf. âRichtig mein lieber Richard, wir müssen jetzt nämlich hier raus finden!â, panisch deutet sie auf das Gestrüpp, das sie umringt.
Er reibt sich die Schläfen und wischt sich den Schweià von der Stirn. Es ist wirklich verdammt heià hier.
Emily will gerade zu einer weiteren Tirade ausholen, da stockt sie. âRichard, hörst du das?â
Auch Richard ist jetzt ganz still. âJa, das müssen Stimmen sein!â
Einstweilen bei Lorelai und Rory:
âAlso, erzähl was habt ihr getan?â
âWas wir getan haben? Du meinst auÃer den üblichen abwertenden Kommentaren über meine Kleidung?â
Rory verdreht die Augen, sagt jedoch nichts.
âNun gut, bevor du mich auf ewig mit diesem Ausdruck ansiehst!â Lorelai steht auf.
âWas machst du?â, Rory runzelt verwirrt die Stirn. âMom, wieso stehst du auf?â
âWeil das eine lange Geschichte wird, SüÃe!â, sie streckt sich kurz, und setzt sich dann wieder neben ihre Tochter.
âAhâ¦â, Rory nickt zustimmend. âUmso besser! Erzähl schon!â, Rory reibt sich erwartungsvoll die Hände.
âAlso, nachdem sie mich aus dem Bett geworfen hat und ich zu meinem Schrecken feststellen musste, dass ich ihr ganz alleine ausgeliefert bin, machte sie den Vorschlag, einen Strandtag einzulegen.â, Lorelai macht mir ihren Fingern Anführungszeichen in der Luft. âNur wir beideâ. Rory lacht auf.
âZu erst haben natürlich sofort die Alarmglocken in meinem Kopf geläutet, doch dann dachte ich mir âHey, soll sich meine Tochter umsonst gequält haben?â und so willigte ich ein. Tja, der erste Teil entsprach schon mal ganz meinen Vorstellungen. Nachdem ich also ganz alleine ihren ganzen Krempel zum Strand geschafft habeâ¦â Lorelai sieht nachdenklich in die Ferne. âSie hat mich behandelt wie â wie eine Tochter⦠Sie hat mir den Rücken eingecremt âââ
Rory lacht laut âSie hat was?! Ich kann es nicht fassen! Hat sie dir auch den Bademantel zugeknöpft oder das Quietsch-Entchen eingepackt?â, Rory krümmt sich vor Lachen.
âHey! Ich erzähl dir gerade eine äuÃerst emotionale Geschichte! Ein wenig Respekt, ich bitte dich!â, Lorelai verschränkt beleidigt die Arme.
âEs tut mir Leid, Mom! Kommt nicht wieder vor.â, erwidert Rory, sich das Lachen immer noch verkneifend.
Lorelai verdreht die Augen und schüttelt den Kopf leicht. âAlso gut! Aber noch ein Zwischenfall und ich erzähle dir nie wieder etwas!â
Rory legt die rechte Hand auf ihr Herz. âEhrenwort!â
âWollen wirâs hoffen! Wir saÃen also so da, und sie cremte mir den Rücken ein, da begann sie auf einmal von der Vergangenheit zu sprechen. Aber nicht von meiner unmöglichen Art. Nein. Sie erzählte mir von meinen Kindertagen. Als ich noch nicht Lorelai-die-gröÃte-Enttäuschung-meines-Lebens war.â
Lorelai schweift mit ihren Gedanken leicht ab.
~*~
âIch bitte dich Lorelai!â
âWas willst du von mir?â, gibt sie patzig zurück.
âIch will einen plausiblen Grund für dein Verhalten mir und meinen Freunden gegenüber!â, Emily verschränkt die Arme vor der Brust. Lorelai schüttelt verächtlich den Kopf.
âIch werde dein Zimmer nicht verlassen, bis du mir sagst, was ich so unglaublich falsch gemacht habe!â
âIch kann dir doch nie was recht machen! Alles was ich tue ist falsch! Wie ich mich kleide ist falsch, meine Freunde sind falsch, meine Freizeitbeschäftigungen sind falsch! Alles falsch falsch falsch!!â
âLorelai, du weiÃt dass das nicht stimmt!â
âUnd ob es stimmt, Mutter! In Wahrheit gibst du ja nur noch öffentlich zu, dass ich deine Tochter bin, weil ich zufällig die Klassenbeste bin!â
Emily schnappt nach Luft. Seufzend reibt sie sich die Schläfen. âIch möchte jetzt nicht streiten. Am besten denkst du nach, was du eigentlich sagst. Ich erwarte eine Entschuldigung wenn du dich wieder beruhigt hastâ, mit diesen Worten und gekränkter Miene lässt sie eine rasende Lorelai zurück. Mit einem Schrei stürzt sich diese in ihr Bett. Nie wird sie sich entschuldigen! Niemals!
~*~
âIch kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen, dass es eine Zeit im Leben meiner Mutter gab, in der sie mir keine Vorwürfe gemacht hatâ¦â
In einem kleinen Dorf, mitten auf der Insel:
âRichard, das ist ein Volksstamm!â
âDas sehe ich, Emily, danke!â
âWas tun wir jetzt? Sollen wir sie nach dem Weg fragen?â, fragend sieht sie ihren Mann an, auf dessen Stirn sich eine tiefe Falte bildet.
âMir ist nicht bekannt, dass es auf Hotel-Inseln noch Einwohner-Dörfer gibt.â
âEs ist aber anscheinend soâ¦Also? Hast du eine Idee?â
âNein, besser wir fragen sie nicht. AuÃerdem bin ich mir nicht sicher ob sie unsere Sprache überhaupt verstehen.â
Emily nickt zustimmend. âAuÃerdem würden wir viel zu sehr auffallen.â
Richard lacht leise. âDu wohl eher nicht!â, sanft pickt er seiner Frau ein paar Zweige und Blätter aus den Haaren. Diese lässt sich auf einem Stein nieder. âNur lange genug gerade aus laufen â ja?â, böse funkelt sie ihn an.
âJa, so ist es auch!â, er wendet sich zum Gehen. âKommst du?â
Stöhnend erhebt sich Emily und stapft hinter ihrem Mann weiter in den Dschungel hinein.