[louisvuitton]

Hey,

Endlich kann ich sage: es geht weiter.

Viel Spaß!

38.

Sie geht in den Raum, er ist so ordinär dass ihr die einfache Einrichtung nicht einmal auffällt, was ihr aber auffällt ist, dass die Frau einen Schluck aus einer Evian Flasche nimmt. Ha.

„Was findest du denn so amüsant?“
„Nichts.“
„Du kannst ruhig ehrlich sein.“
„Die Wasserflasche.“
„Evian ist mein Lieblingswasser. Stört es dich?“
„Nein, es ist nur...“
„Ja ja, du erwartest Tarotkarten, eine Kristallkugel, mich ganz düster - mit einer Zigarette in der Hand. Ich sag dir was Kleines, ich bin die extravaganteste Wahrsagerin, seit dem Orakel in der Matrix“ sie beginnt schallend zu lachen. „Aber genug von mir, erzähl du mir doch etwas.“

„Was soll ich denn sagen?“
„Keine Ahnung, du wirst doch etwas zu sagen haben, oder?“
„Nun, ja, natürlich.“
„Ja dann? Worauf wartest du?“
„Gut.“ Sie überlegt kurz und wundert sich über die Frau und die Aufforderung. „Ich heiße Lorelai Leigh Gilmore, ich bin in Hartford geboren – meine Großeltern leben übrigens dort - , und ich lebe mit meiner Mutter die ebenfalls...“
„Blödsinn.“
„Bitte?“
„Dass ist absoluter Schwachsinn, wen interessiert das? Dass soll kein Bewerbungsgepräch für einen Sekräterinenposten sein.“

Langsam wurde Rory klar warum Jess diese Frau mochte.

„Ich schreibe ein Buch...“
„Ein Buch? Aha.“ Sie lehnt sich zurück, ihr Gesicht strahlt eine Art Interesse und Stolz aus, dass sie sonst nur selten kannte.
„Ja...“ ihre Stimme verwandelt sich in einen verträumten Hauch, plötzlich fiel ihr so viel ein dass sie sagen wollte.
„Ich glaube wir kommen der Sache schon näher. Um was handelt es denn, Lorelai Leigh Gilmore?“ sie schmunzelt.
„Um Jess. Er kam zu mir als ich in Washington war, und er hat gefragt ob ich mitkommen, ich sagte Ja.“

Sie sah auf ihre Füße und betrachtete wie klein ihre Zehen waren. Die Dinge die diese so mysteriöse Wahrsagerin ihr vermittelt hat, veränderten sie ein wenig, sie wusste nicht wirklich was sie zu bedeuten hatten. Sie wusste nur dass sie keine Angst mehr hatte. Der Ventilator kühlt die schwüle Luft, Menschen gehen ein und aus, und ihre Haare bilden Locken wegen der tropischen Feuchtigkeit der Luft.

Jess ist drinnen. Sie weiß nicht was sie ihm sagt, oder sagen wird.

„Und du hast ihn getötet?“
„Ja.“
„Willst du deinen Vater noch immer besuchen?“
„Ich glaube schon.“
„Du lässt sie allein.“
„Sie braucht mich von allen am wenigsten.“
„Sie ist verrückt nach dir.“ Er schweigt. „Hast du noch irgendwelche Fragen, Jess?“
„Nein.“ Er seufzt leise.
„Hör zu, pass auf sie auf und habe Mut. Jess, hör mir zu! Mut, vertrau mir. Und merk dir ja was ich dir gesagt habe“

Er geht durch die Tür und sieht wie Rory in ihrem Rock und ihrem dünnen Shirt eine Zeitschrift durchblättert. Sie bemerkt ihn nicht.

„Komm lass uns gehen.“ Er sieht sie bedeutungslos an.

Draußen regnet es noch immer in Strömen, doch die Luft will und kann sich nicht abkühlen. Es ist die Hölle. Gefangen in einer Wolke voll Regen, Hitze, Dunst und vulgärer Müdigkeit.

Sie stehen eine kurze Zeit unter dem dünnen Blechdach vor dem Haus, ehe sie gleichzeitig zum Wagen rennen..

Jess startet den Wagen und Rory nimmt ihr Buch und beginnt zu schreiben, einfach so.

„Was hat sie dir denn inspirierendes erzählt?“ er grinste.
„Ich darf es dir nicht sagen. Noch nicht.“
„Ich bringe das verdammte Paket jetzt weg, und dann fahren wir dich nachhause.“ Er war sich seiner Worte wohl nicht bewusst. „Sorry, es sollte nicht so....“
„Hey, schon gut.“ Sie nickte beruhigend.

Wenn sie schreibt bemerkt sie es nicht. Es geht von sich alleine, Wörter bilden sich zu Sätzen von denen sie nie gedacht hätte dass sie von ihr stammen könnten. Es erfüllt sie mit einem unglaublichen Stolz, für sie gibt es nicht ehrenhafteres als ein Buch zu schreiben.

„Ich brauche nicht lange, bleib einfach im Wagen“ Die Tür quietscht beim schließen, der Wagen ist schon wirklich verdammt alt.

Es ist wohl so weit. Er fährt sie nachhause. Zu ihrer Mutter, die sie über alles liebt, und zu einem Zustand in dem sie um ein Haar eine echte Familie haben hätte können. Sie weiß nicht ob sie ihrem Vater jemals verzeihen wird, dass diese Frau ein Kind von ihm hat, ihre Halbschwester. So verkorkst alles hier ist, es kommt ihr um einiges klarer vor als die Sache mit ihrem Vater.

„Schon fertig?“
„Ich sagte es würde nur kurz dauern“ er runzelt für einen Moment seine Stirn „Waren wir eigentlich...“
„Wo?“ sie ist verduzt.
„Ach nichts...“ er lächelt fröhlich „Ich habe ganz vergessen dass wir noch unbedingt wo hinfahren müssen“

Ich hoffe dass euch das Kapitel auch ja gefallen hat, und ich hoffe ihr seit beim nächsten wieder dabei!

kiss kiss kiss