[Isi*]

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Chapter III

Lorelai vernahm ein Klicken am anderen Ende der Leitung und ohne ein Wort abzuwarten sprudelte sie hervor: „Rory! Weißt du wie lange ich es klingeln lassen habe? Für dich hörte es sich vielleicht wie zwei- oder dreimal an, aber glaub mir, auf die Wahrheit kommst du erst, wenn du es mit 60 oder 70 multiplizierst! Ich sitze hier, mit Max, wie du ja weißt und bin...ich bin verloren! Hinabgestürzt in die tiefste Schlucht, die es je irgendwo irgendwann geben wird! Sie ist so tief, dass sie nicht mal mehr einen Namen verdient!! Und sag jetzt ja nicht, ich soll mich beruhigen, denn ich sitze hier, mit Max, wie ja schon erwähnt oder nein, ich bin viel eher auf der Toilette. Hast du das gehört? Auf der Toilette! Ha! Natürlich kommt in dem offiziellen Grund was von wegen ‚Frisch machen’ vor, aber eigentlich bin ich hier, um dich anzurufen, weil ich...ich kann Max nicht mehr in die Augen sehen!...... Rory?? Hey! Das ist nicht witzig, sag doch was! Du bist meine Tochter, du musst deiner Mami helfen, wenn sie in Schwierigkeiten steckt! Ich halte es hier nicht mehr länger aus. Also, wenn du jetzt endlich lange genug nachgedacht hast, dann möchte ich gern mal wissen, wo deiner Meinung nach, das ‚Problem’ liegt!!“
Schweigen.
„Vielleicht liebst du ihn nicht.“ Eine eindeutig zu dunkle Stimme hatte gesprochen. „Hey! Ich hab Rory gesagt! R-O-R-Y. Das ist meine Tochter, wissen Sie?! Süß, lange braune Haare und große blaue Augen, die hat sie übrigens von mir geerbt.“ Lorelai stemmte die Arme in die Hüften, auf alles gefasst, was jetzt wohl kommen mochte. „Sie ist nicht hier, Lorelai. Ich habe nämlich schon seit einer Stunde geschlossen und sie hat es sich von dir immerhin noch nicht abgeguckt, dann noch hereinzustürzen und nach Kaffee zu schreien.“
Sie war wirklich auf alles gefasst gewesen, aber nicht auf dies.
„L...Luke?“, fragte sie leise. Ein grummelndes „Hmhm“ war die Antwort. Zu erschrocken, um etwas zu sagen, was die Situation hätte erträglicher machen können, fasste sie fassungslos an die Stirn.
Wieso? WIESO?
„Lorelai, ist alles in Ordnung?“
Wieso fand sie es so angenehm seine Stimme zu hören? Wieso war plötzlich das Max-Problem plötzlich das nebensächlichste und schönste der Welt?
„Ich äh...ja, klar! Ich überleg nur grade, ob ich jemals eine Stunde nach Schluss ins Diner gekommen bin. Für gewöhnlich sehe ich mir da nämlich immer irgendeinen Klassiker an oder spiele Squash gegen die Küchenwand.“ Da war er wieder. Der altgewohnte Humor war zurückgekehrt.
„Aber in deiner Küche ist keine Wand frei, weil überall Möbel stehen.“
„Tja, ich bin ein Profi.“
„Sicher.“
Einen Moment sagte keiner was, dann:
„Bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Oder gibt es irgendwas, worüber du reden möchtest?“
„Es geht mir bestens, Luke. Ich wollte nur...könntest du so lieb sein und alles vergessen, was du gerade gehört hast? Ich bin nämlich etwas verwirrt. Ich glaube der Kellner kann mich nicht leiden und mir was in Martini getan hat, damit ich meinen besten Freund anrufe und ihm sage, dass ich seine Mailbox mit lauter Selbstmitleid voll stopfen werde.“
„Diesen Möchtegern-Kellner würde ich mir gerne mal vorknöpfen.“
„Ich bring ihn nachher vorbei.“
„Ich dachte, du kommst nicht nach Schluss, um nach Kaffee zu schreien.“
„Nein, aber ich komme nach Schluss, um zu beobachten, wie Kellner aussehen, nachdem Superluukie seine erfrischend gute Laune an ihnen ausgelassen hat.“
„Also sehe ich dich nachher?“
„Wenn du schon schläfst, werfe ich Steinchen an dein Fenster.“
„Bis dann.“
„Ja, bis in weniger als einer Stunde, Superluukie!“
Sie legte auf und kehrte mit strahlenden Augen zu Max zurück.
„Du siehst wirklich frischer aus.“, verwundert starrte er sie an.
Das war ihr klar. Schließlich fühlte sie sich auch so.