[*Jessy*]

So ihr lieben, heute geht es weiter!! FB ist wie immer sehr sehr gern gesehen.

Bei dem Gedanken daran musste Richard ein wenig lächeln. Es war eine schöne Nacht gewesen und doch, er hätte es nicht tun dürfen, niemals. Er hatte die Büchse der Pandora geöffnet, doch sie ließ sich nicht mehr so einfach schließen. Mit den Folgen musste er leben. Was hatte er sich damals dabei gedacht? Normalerweise hatte immer seine Überlegtheit zu seinen Stärken gezählt, doch dieses eine Mal hatte sie versagt und nun musste er versuchen damit zu leben, mit diesen schrecklichen Fehlern zu leben, doch das schlimmste daran war, dass er nichts tun konnte, Karen hatte ihn in der Hand, er war ihr wehrlos ausgeliefert. Das Gespräch zwischen ihnen hatte keine Zweifel zurückgelassen, er musste tun, was sie von ihm wollte.


Emily setzte sich vor ihren Spiegel und sah hinein. Sie war nicht mehr der Mensch, der sie früher gewesen war. Kurz nach der Hochzeit mit Richard hatte sie begonnen, alle Emotionen zu verdrängen und zu unterdrücken, sonst hätte sie es nie geschafft, die Trennung von Melinda zu verkraften. Sie öffnete eine der Schubladen an ihrer Kommode und nahm einen Stapel Bilder hinaus, die sie sich lange nicht angesehen hatte. Das oberste war ein Bild von ihr selbst und Melinda bei ihrem Abschlussball an der High School.

„Wieso musste ich mir so einen Langweiler als Begleiter aussuchen Sweetie?“ Emily stand völlig frustriert neben Melinda, sie hatten den Ballsaal verlassen und waren in den Garten gegangen. „Ach komm Süße, mein Begleiter ist auch nicht viel besser....“
Sie setzten sich auf eine kleine Bank die direkt gegenüber eines kleines Springbrunnens stand. „Machen wir uns nichts draus, wir müssen sie ja nicht Heiraten, also ist es egal.“ Beide mussten lachen, Melinda hatte es mal wieder treffend ausgedrückt.
Nach kurzer Zeit spürte Emily, wie sie langsam müde wurde. Sie legte ihren Kopf an Melindas Schulter und schloss die Augen. Sie spürte Melindas Wärme und genoss es. Sie wusste, Melinda war immer für sie da.
Melinda spürte, dass Emily sich an sie lehnte, sie brauchte. Sie legte einen Arm um sie, spürte, dass Emily eine Gänsehaut hatte. „Ist dir kalt Süße?“ Emily sah auf und lächelte. „Ein wenig.“ Melinda zog sie näher an sich, wollte nicht das ihre Freundin fror. Die beiden sahen sich lange an, lächelten. Keiner der beiden konnte sagen, wie lange sie dort so gesessen hatten, doch irgendwann bewegten sich ihre Gesichter wie durch Magie angezogen, aufeinander zu bis sich ihre Lippen trafen. Sie begannen langsam und vorsichtig damit, sich zu Küssen. So saßen sie einige Minuten dort, beide innerlich schockiert und irritiert und doch nicht in der Lage es zu beenden. Sie genossen den Kuss, für beide war es der erste Kuss ihres Lebens.
Es war ein unglaubliches Gefühl, ein Gefühl von Geborgenheit, Nähe, Wärme. Es war einfach perfekt. Im dunkeln auf dieser Bank, nur erhellt durch kleine Leuchten im Springbrunnen. Es hatte etwas so romantisches und doch, es hatte auch etwas verbotenes.