08.01.2006, 21:56
Emily Gilmore - Johnson Manison, morgens
Ohne nachzudenken klopft sie an, da sie weiÃ, dass sie es vermutlich lassen wird, wenn sie zuviel darüber nachdenkt. Und es wäre feige es zu lassen. Feige, nein, sie wird sich sicher nicht auf Richard's Niveau hinab begeben. Elender Feigling, setzt sie in Gedanken hinzu, eine neue Welle der Wut steigt in ihr empor. Man sollte ihn und seine Mutter im Zoo ausstellen, Richard bei den Duckmäusen, Lorelai bei den Drachen.
"Ja, bitte?", reiÃt eine bekannte Stimme sie zurück in die Realität. Adelaide. Mein Gott, wie alt sie geworden ist. Unglaublich alt und grau und faltig. Emily schämt sich sofort für diesen Gedanken, Adelaide ist kaum älter als sie und sie echauffiert sich darüber, wie alt sie geworden ist. Vermutlich denkt die Gute dasselbe. Andererseits sollt ihr bei Gelegenheit jemand die Vorzüge von Haarfärbemitteln und Make-Up erklären, Antifalten-Cremes und Wasser-Aerobic.
"Adelaide", begrüÃt sie das Hausmädchen ihrer Eltern. So alt wie du, meine Güte, sie arbeitet ihr ganzes Leben lang hier, 45 oder sind es sogar 48 verdammte Jahre und bei mir hat es noch kein Hausmädchen auf 48 mickrige Tage gebracht. Manche noch nicht einmal auf 48 Stunden. Ich sollte sie abwerben.
"Miss Johnson?", stöÃt das Hausmädchen aus und Emily kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.
"Gilmore", korrigiert sie. "Seit einer ganzen Weile." Bestimmt nicht mehr lange.
"Verzeihung", Adelaide tritt einen Schritt zurück. "Kommen sie doch herein Mrs. Gilmore", fordert sie Emily auf, mustert sie noch immer verwundert.
"Ich weiÃ", beantwortet Emily die unausgesprochene Frage. "Ich war lange nicht mehr hier", und dennoch hat sich kaum etwas verändert, stellt sie auf den ersten Blick fest. Selbst das Portrait, dass ihr Vater vor ihrem Sechzehnten Geburtstag hat anfertigen lassen, hängt noch immer in der Eingangshalle. Nicht nur Adelaide, auch du, Emily, fürchterlich alt, schieÃt es ihr beim Anblick ihres jüngeren Ich's durch den Kopf.
"Die Herrschaften sind beim Frühstück im Wintergarten. Darf ich sie anmelden?"
"Bitte", stimmt sie höflich zu und Adelaide verschwindet mit einem Knicks. Wirklich nichts hat sich verändert, alles so Hochherrschaftlich wie eh und je.
Emily schlendert zu dem Portrait und starrt es nachdenklich an, während sie auf die Rückkehr des Hausmädchens und die Erlaubnis einzutreten wartet. "Unfassbar alt", raunt sie ihrem gemalten Ebenbild zu und fragt sich, wie alt Carl und Alice erst aussehen mögen.
Ohne nachzudenken klopft sie an, da sie weiÃ, dass sie es vermutlich lassen wird, wenn sie zuviel darüber nachdenkt. Und es wäre feige es zu lassen. Feige, nein, sie wird sich sicher nicht auf Richard's Niveau hinab begeben. Elender Feigling, setzt sie in Gedanken hinzu, eine neue Welle der Wut steigt in ihr empor. Man sollte ihn und seine Mutter im Zoo ausstellen, Richard bei den Duckmäusen, Lorelai bei den Drachen.
"Ja, bitte?", reiÃt eine bekannte Stimme sie zurück in die Realität. Adelaide. Mein Gott, wie alt sie geworden ist. Unglaublich alt und grau und faltig. Emily schämt sich sofort für diesen Gedanken, Adelaide ist kaum älter als sie und sie echauffiert sich darüber, wie alt sie geworden ist. Vermutlich denkt die Gute dasselbe. Andererseits sollt ihr bei Gelegenheit jemand die Vorzüge von Haarfärbemitteln und Make-Up erklären, Antifalten-Cremes und Wasser-Aerobic.
"Adelaide", begrüÃt sie das Hausmädchen ihrer Eltern. So alt wie du, meine Güte, sie arbeitet ihr ganzes Leben lang hier, 45 oder sind es sogar 48 verdammte Jahre und bei mir hat es noch kein Hausmädchen auf 48 mickrige Tage gebracht. Manche noch nicht einmal auf 48 Stunden. Ich sollte sie abwerben.
"Miss Johnson?", stöÃt das Hausmädchen aus und Emily kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.
"Gilmore", korrigiert sie. "Seit einer ganzen Weile." Bestimmt nicht mehr lange.
"Verzeihung", Adelaide tritt einen Schritt zurück. "Kommen sie doch herein Mrs. Gilmore", fordert sie Emily auf, mustert sie noch immer verwundert.
"Ich weiÃ", beantwortet Emily die unausgesprochene Frage. "Ich war lange nicht mehr hier", und dennoch hat sich kaum etwas verändert, stellt sie auf den ersten Blick fest. Selbst das Portrait, dass ihr Vater vor ihrem Sechzehnten Geburtstag hat anfertigen lassen, hängt noch immer in der Eingangshalle. Nicht nur Adelaide, auch du, Emily, fürchterlich alt, schieÃt es ihr beim Anblick ihres jüngeren Ich's durch den Kopf.
"Die Herrschaften sind beim Frühstück im Wintergarten. Darf ich sie anmelden?"
"Bitte", stimmt sie höflich zu und Adelaide verschwindet mit einem Knicks. Wirklich nichts hat sich verändert, alles so Hochherrschaftlich wie eh und je.
Emily schlendert zu dem Portrait und starrt es nachdenklich an, während sie auf die Rückkehr des Hausmädchens und die Erlaubnis einzutreten wartet. "Unfassbar alt", raunt sie ihrem gemalten Ebenbild zu und fragt sich, wie alt Carl und Alice erst aussehen mögen.