04.04.2005, 15:44
Kapitel 3
Lorelai war gerade zu Hause angekommen. Rory war noch mit zu Dean gegangen und Lore wollte sich einen gemütlich Nachmittag machen. Sie hatte es sich gerade bequem gemacht und sich â natürlich â mit einer groÃen Tasse Kaffe auf die Couch gesetzt um einen Film zu gucken. Da hörte sie wie die Tür geöffnet wurde und wandte ihren blick in Richtung Tür. Als sie erkannte, das Christopher der Einbrecher war den sie soeben erwartet hatte, erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
âStopp! Bleiben sie stehen! Sie wurden ertappt. Nehmen sie ihre Hände hoch und versuchen sie ja nicht zu entkommen sonst schieà ich.â sagte Lorelai mit einer bemüht ernsten Stimme.
Lachend erwiderte Chris: âWas hätte ich denn hier stehlen sollen?â
âIch weià schon auf was du scharf bist. Ich hab dich durchschaut du Bürschchen.â spielte Lore das Spiel weiter. âDu wolltest meinen âHello Kitty-Weckerâ klauen aber nicht mit mir.â Sie klopfte neben sich auf das Sofa und bedeutete Christopher sich zu setzen.
Lachend nahm er ihr Angebot an.
âNa was hast du heute so gemacht?â fragte Christopher.
âSo dies und das. Hab ein bisschen gearbeitet, war mal eben im Krankenhaus, hab literweise Kaffee getrunken. Dasselbe wie sonst auch.â erwiderte sie beiläufig.
âDu warst wo?â fragte Chris, der sich nicht so leicht austricksen lieÃ. âWieso, um Himmels Willen warst du im Krankenhaus?â
âNur wegen einer Kleinigkeit. Rory hat sich ihren Arm geprellt, aber wir waren vorsichtshalber noch mal im Krankenhaus, um ihn zu Röntgen.â
Ihm fiel die Kinnlade herunter: âWie konnte das passieren?â
âSie wollte ein par Bücher auf den Schrank räumen und hat dabei das Gleichgewicht verloren. Dabei ist sie irgendwie unglücklich auf ihren Arm gefallen.â
âUnd wo ist sie jetzt?â fragte Chris besorgt.
âSie ist bei Dean.â
âAh.â antwortete er, denn er wusste nicht recht, wie er mit dieser Antwort umgehen sollte.
âWas hältst du davon nächsten Freitag mit zu meinen Eltern zu kommen? Du könntest Rory und mir Beistand leisten.â
âDu willst doch nur, dass sich deine Mutter zuerst auf mich stürzt.â
âErtappt.â
âSo sehr mich diese Vorstellung deine Eltern am Wochenende zu treffen auch reizt, ich kann nicht mitkommen.â
âWieso nicht? Hast du wieder ein Geschäftsessen?â
âJa.â
âDann komm doch einfach nachher vorbei!â
âDas geht auch nicht, denn das Geschäftsessen findet in Los Angeles statt.â
âWoh, woh, woh, sag das noch mal?â
âIch fliege morgen früh nach L.A.â
âAchso ist das! Du kommst hier her, verbringst eine wunderschöne Nacht mit mir, gibst deiner Tochter das Gefühl endlich mal eine Weile für sie da zu sein und dann, dann machst du dich einfach aus dem Staub?â
âLorâ¦â
âNein, jetzt rede ich! Du kannst nicht immer herkommen, wenn dir gerade danach ist und Rory und mich immer wieder enttäuschen und im Stich lassen. Ich dachte schon Boston wäre weit weg, aber L.A. â¦. Hast du sonst noch etwas, was du mir das ganze Wochenende verschwiegen hast? Hast du vielleicht ne Frau, bist reich und verdienst dein Geld als Pilot? Wenn ja, dann wäre es nett, wenn du mir das noch sagst, bevor ich alt und grau bin.â
âNein! ⦠Ja! ⦠Nein! â¦â
âWas denn nun, bist du reich, Pilot â¦â
âNein, ich habe eine Freundin ⦠Sherry.â
âDu hast waaas?â Lore war fassungslos. âUnd hattest du vor mir das zu sagen ehe ich noch 3 weitere Kinder von dir hab?â
âEs tut mir Leid. Ich wollte es dir ja sagen.â versuchte Chris zu erklären.
âAch ja und wann? â¦. Verschwinde! Lass mich in Ruhe und lüg meinetwegen jemanden anderen an.â
âLorelâ¦.â
âRaus!â schrie Lorelai mit Tränen in den Augen. Sie hätte nie gedacht, dass dieser Mann sie noch einmal so verletzen könnte.
Traurig verlieà Chris das Haus der Gilmores. Er drehte sich noch einmal um und erkannte, dass er Lorelai nun endgültig verloren hatte.
Nachdem sie bei Dean war, wollte Rory noch mal schnell bei Lane vorbeischauen.
Als Rory das Antiquitätengeschäft der Kims betreten hatte, traf sie auf Lanes Mutter.
âHallo.â BegrüÃte diese sie mit ihrer gewohnt strengen Art.
âHallo, Mrs. Kim. Ist Lane da?â
âAn den Schränken und der Wanduhr vorbei bei den Stühlen. Mach nichts kaputt. Was kaputt ist wird bezahlt!â und schon verschwand sie zwischen Lampen und weiteren Schränken aus Rorys Blickfeld.
âHey Lane.â begrüÃte Rory ihre beste Freundin nachdem sie Lane entdeckt hatte. Diese saà auf einem altmodischen Stuhl an einem Tisch der so gar nicht dazupasste und machte ihre Hausaufgaben. Zumindest sah es auf den ersten Blick so aus. Nachdem Rory jedoch näher gekommen war, erkannte sie, dass sich in dem Hefter das Rolling Stone Magazine befand.
âUnd was gibtâs neues?â
âNichts Bestimmtes. Ich will mich nur auf dem Laufenden halten, damit ich die neuesten Platten beisammen habe.â flüsterte Lane, deren Mutter sie nicht hören durfte.
âDu musst mir mal wieder ein par CDs von dir brennen.â
âWollen wir hochgehen? Dann kannst du mir gleich sagen, welche du gerne möchtest.â
âJa, klar.â
Oben angekommen verriegelte Lane die Tür und lauschte noch mal ob etwas von ihrer Mutter zu hören war, aber diese schien im Laden mit einem Kunden beschäftigt zu sein.
âWas hättest du denn gern?â
âAlso am liebsten was Schnelleres. Nichts Melancholisches, oder so.â
âWie wärs mit Elastica oder Komeda? Dann hätten wir noch Grant-Lee Phillips und Ash?â
âWow! Deine Sammlung ist ja wider mal gewaltig gewachsen.â
âTja, ich bin eben ehrgeizig.â Die beiden grinsten sich an.
âOk, kannst du mir die alle brennen?â
âKlar, kein Problem.â
âDu bist die Beste. Ich muss dann aber gleich wieder weg. Meine Mum wartet mit dem Essen und nem Film auf mich.â
âOk, also viel Spaà noch heute Abend.â
âDankeschön. Dir auch.â
âSpaÃ? Meine Mum hat eine Bibelgruppe eingeladen, also ist der Rest des Tages verplant. Das einzige Gute daran ist, dass sie spätestens um sechs wieder gehen. Du weiÃt schon, ein frommer Christ geht spätestens um acht ins Bett.â
âNa, dann, trotzdem viel SpaÃ.â
âTschau.â Erwiderte Lane und verdrehte die Augen.
Rory war gerade auf dem Weg nach Hause. Da klingelte ihr Handy. In ihrer Jackentasche wurde sie fündig.
âHallo?â
âHey Rory. Hier ist Dad.â
âDad? Wieso rufst du mich an? Wir hätten uns doch sicher noch mal heute Abend gesehen.â
âRory, hör zu! Ich bin nicht mehr in Stars Hollow.â
âAber ⦠Wie? Was? Wo ⦠wo bist du denn gerade?â fragte Rory verwirrt.
âIch bin auf dem Weg zum Flughafen. Meine Maschine geht um 10.â versuchte Christopher zu erklären.
âAbâ¦.â begann Rory, doch ihr Vater lieà sie nicht ausreden.
âHör zu, ich muss nach L.A. Ist was Geschäftliches. Ich habe mich mit deiner Mutter deswegen schrecklich gestritten und es ist das Beste, wenn ich nicht noch einen Abend in Stars Hollow verbringe.â
âDu gehst also wieder?â fragte Rory trotzig und mit Tränen in den Augen.
âJa!â antwortete Christopher.
Weinend legte Rory auf und lief nach Hause.
Er hatte das Gefühl den Boden unter seinen FüÃen zu verlieren. Er hatte sie enttäuscht und verletzt und dabei hatte er sich doch geschworen das nie wieder zu tun.
Er würde sich eben nie ändern, dachte er betrübt. Doch seine Gedanken wanderten weiter zu Lorelai und noch weiter zu Cherry â der Mutter seines zweiten Kindes.
Rory rannte die StraÃe entlang.
Vorbei an Lukeâs Diner, an Autos, Bäumen, doch nichts von alledem konnte sie erreichen.
Sie rannte und rannte. Die Tränen liefen ihr übers Gesicht, sie fühlte sich so verletzt, so enttäuscht. Sie wusste, dass sie sich etwas vorgemacht hatte, als sie dachte, ihr Vater würde eine Weile bei ihr bleiben. Sie wusste, dass das alles nur Wunschdenken gewesen war, doch es war einfach zu viel für sie.
Ohne wirklich zu wissen wo sie hinlief, rannte sie durch die StraÃen, bis sie endlich vor ihrem Haus angekommen war.
Sie war gerannt wie noch nie, doch sie spürte davon nichts, das einzige was sie spürte war der Schmerz. Sie wollte die Tür öffnen, doch ihre Kraft reichte nicht mehr. Sie lieà sich an der Tür hinabgleiten und hockte sich mit dem Rücken zur Tür.
Lorelai ging es ähnlich wie ihre Tochter.
Sie hockte auf dem Sofa und neben ihr stand eine Megapackung Tempos. Ihr Zustand war mit dem Rorys zu vergleichen.
Sie hat sich schon oft alleine gefühlt, doch es war immer wieder schmerzhaft, je öfter Christopher sie alleine lieÃ. Sie fragte sich, warum sie nur immer wieder so anfällig für diesen Mann war, warum dieser Mann es nur immer wieder schaffte, sie derartig zu verletzen.
Langsam wurde ihr Schluchzen leiser und sie hörte etwas an der Tür. Vorsichtig stand sie auf und ging langsam zur Tür. Sie hatte das Gefühl ihre Beine würden jeden Moment nachgeben. Als sie die Tür öffnete, wusste sie sofort, dass auch ihre Tochter Bescheid wusste.
Langsam setzte sie sich neben ihre Tochter. Rory lehnte ihren Kopf an die Schulter ihrer Mutter und sie litten gemeinsam. Keine von beiden brauchte etwas zu sagen, denn jede wusste, wie die andere sich gerade fühlte.
Kapitel 4
Zwei Wochen waren vergangen. Es hatte eine Weile gedauert, bis Rory und Lorelai wieder zu ihrer alt gewohnten Fröhlichkeit zurückgekehrt waren, doch langsam haben sich die beiden an den Gedanken gewöhnt, dass Chris wohl nie verantwortungsbewusst handeln wird.
Beide hatten sich am Tresen vom Diner niedergelassen um noch schnell einen Kaffee und einen Kirschkuchen zu essen, ehe Rory zur Schule und Lore ins Independence Inn musste.
âHey, wie gehtâs euch beiden?â fragte Luke besorgt, der sich die traurigen Mienen der beiden lange genug angeguckt hatte. Es machte ihn fast krank, wenn keine patzigen Kommentare mehr von Lore kamen. Die beiden bedeuteten ihm so viel und er konnte es sich nicht mit ansehen, wie traurig die waren.
âGut.â antwortete Lorelai.
âSicher?â
Lore verdrehte die Augen, denn sie wollte das Thema endlich abhaken.
âLuke, du kennst doch Bert!?â fragte Lorelai.
âWelchen Bert?â antwortete Luke verdutzt.
âEr ist grün, aus Metall und steht oben in deiner Wohnung.â erklärte Lore vergnügt. âWeiÃt du, da gibtâs so dies und das, was man bei uns mal wieder reparieren könnte es wäre echt nett, wenn du mal Bert vorbeibringen könntest, damit dein kleiner grüner Freund das alles wieder in Ordnung bringt. Bitte!â
Rory beobachtete das Theater. Sie kannte das schon: Luke tat erst so, als hätte er keine Zeit, dann fragte er ihre Mutter, wieso er das überhaupt machen sollte â natürlich nur um Lorelai betteln zu sehen. Ihre Mum begann danach, mit Luke zu flirten und ihn um den Finger zu wickeln, was ihr auch jedes Mal gelang. Luke sagte zu und Lore strahlte ihn an. So war es schon oft gewesen, doch Rory konnte immer wieder über diese Dialoge lachen.
âAlso kommst du heut noch vorbei?â fragte Lore schleimend.
âIch werd sehen, ob Cesar alleine in der Küche zurechtkommt. Ach übrigens, ich hab euch doch schon mal von meiner tollen Schwester Liz erzählt.â Erwiderte Luke mit einer unüberhörbaren Ironie in der Stimme. âSie hat einen Sohn und â als hätte ich es mir nicht denken können â kommt sie nicht mit ihm klar. Und was macht die liebe Lizzy? Schiebt ihn einfach zu mir ab. Ihr könnt euch vorstellen wie sehr ich mich über diese tolle Neuigkeit gefreut hab.â
âDu hast einen Neffen, der dich besuchen kommt?â
âNein, ich habe einen Neffen der ab morgen bei mir wohnen wird.â
âWie alt ist er denn?â fragte Rory.
â17! Tolles Alter nicht. Du ahnst ja gar nicht, was du für ein Glück mit deiner Tochter hast. Sie ist so pflegeleicht.â
âSoll ich das jetzt als Kompliment sehen?â
âKlar, Rory, und stubenrein bist du auch noch. Mit dir hab ich echt Glück gehabt.â antwortete Lorelai, die sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
âDa fällt mir, ein was hältst du davon, wenn ich morgen zu dir komme? Dann kann Jess auf das Diner aufpassen und ich kann in aller Ruhe dein Haus wieder aufbauen.â
âDu redest ja grad so als wäre es eingestürzt.â empört guckte Lore ihn an.
âKönnte man auch meinen, wenn man sich das Chaos in deinem Schlafzimmer anschaut.â Rory konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
âIhr werdet noch sehen, was ihr davon habt. Wenn ich erst Präsidentin bin und Bush vom Thron gekickt hab, werdet ihr nicht mehr so lachen können. Ihr werdet meine ersten Sklaven sein.â zufrieden guckte Lore die beiden an.
âWenn du es schaffst Bush vom Thron zu kicken, geh ich freiwillig in die Sklaverei um dich zu unterstützen.â Rory blickte ihre Mum an als wäre sie ihr treu ergebener Diener.
âNachdem sie fertig gegessen hatten, verlieÃen sie das Diner.
âTschüss, Sklave!â winkte Lore, bevor sie die Tür hinter sich schloss.
Lorelai, lieà das warme Wasser über ihren Körper laufen. Dies tat ihr gut, nach dem Stress im Hotel.
Plötzlich klingelte es an der Tür. Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
Luke! Er wollte doch vorbeikommen, um die ganzen Sachen zu reparieren, die in der letzten Zeit kaputtgegangen waren. Das hatte sie ganz vergessen. Schnell stieg sie aus der Dusche und wickelte sich ein Handtuch um den Körper.
Da klingelte es schon wieder. Ihr blieb, die Wahl Luke noch länger warten zu lassen oder so leicht bekleidet zur Tür zu gehen. Sie entschied sich für die letztere Variante.
Als Luke sie so erblickte stieg ihm eine Röte ins Gesicht, als würde er gerade aus der Sauna kommen.
âHey!â begrüÃte ihn Luke fröhlich um das peinliche Schweigen zu unterbrechen.
Weitere 10 Sekunden vergingen ehe Luke sie ebenfalls begrüÃte.
âHal ⦠Hallo. Was verschafft mir die Ehre, so eine BegrüÃung zu erhalten? fragte Luke, der nun endlich die Fassung wiedererlangt hatte.
âIch hatte dich ganz vergessen.â antwortete Lorelai entschuldigend lächelnd.
âWie nett. Darf ich denn wenigstens reinkommen?â
âJa,â sagte Lore und ging zur Seite um Luke durchzulassen. Langsam wurde ihr kalt und sie würde sich in ihren Klamotten wesentlich wohler fühlen.
âGeh doch schon mal in die Küche. Ich glaube der Herd ist kaputt.â
âWie soll der Herd kaputtgehen, wenn du ihn sowieso nie benutzt?â fragte Luke verwirrt.
âIch hatte zu viele Schuhe reingestopft und seitdem, geht die Tür nich mehr zuâ
Luke verdrehte die Augen und machte sich â mit Bert in der Hand â auf den Weg in die Küche.
Lore verschwand die Treppe hoch um sich etwas anzuziehen, bei dem sie nicht jeden Moment damit rechnen musste, nackt dazustehen.
Vor ihrem Kleiderschrank angekommen zog sie erst ein par Jogginghosen und ein T-Shirt aus dem Schrank. Doch irgendetwas bewegte sie dazu, ihre beste Unterwäsche anzuziehen, ein enge Jeans und ein khaki Oberteil.
Langsam ging sie die Treppe hinunter und blieb in der Tür stehen.
Luke kniete vor dem Herd und Lore konnte einfach nicht anders als auf seine Rückseite zu schauen.
Sie wollte schon âHey, sexy Arsch!â in ihrer flapsigen Art sagen, doch nach ihrem Auftritt im Handtuch kam ihr dies etwas unpassend vor.
âUnd?â fragte sie deshalb um auf sich aufmerksam zu machen.
Vor lauter Schreck stieà sich Luke den Kopf, welcher noch zuvor im Herd gesteckt hatte, an der oberen Kante.
âAh.â rief er mit schmerzverzogenem Gesicht.
Besorgt hockte sich Lore neben ihn. Ihre Gesichter waren auf gleicher Ebene.
Ihre Blicke trafen sich und es lag eine fast greifbare Spannung in der Luft.
Luke hatte seine Schmerzen schon vergessen. Fasziniert blickte er in ihre Augen. Er hätte darin versinken können.
Auch Lore fühlte sich magisch von seinen Augen, seinem ganzen Körper angezogen. Langsam kamen sie sich näher. Es war als wären ihre Körper magnetisch. Vorsichtig berührten sich ihre Lippen und es war als wäre alles um sie herum verschwunden. Nichts zählte mehr, auÃer ihnen beiden und dem Gefühl was immer stärker wurde. Ihre Küsse wurde immer leidenschaftlicher und Lore lieà sich langsam zu Boden gleiten, Luke über sie gebeugt.
âIiiihhhh!â rief Lore plötzlich.
âWas ⦠was ist? Hab ich was falsch gemacht?â fragte Luke, verschreckt von Lores Schrei.
Da fing Lore plötzlich an zu lachen. Nun bemerkte auch Luke die Pfütze in der Lorelai lag.
Langsam richtete sich Lore auf.
âWo kommt denn das Wasser her?â
âKeine Ahnung.â
âDie Dusche.â fiel es Lore siedend heià wieder ein.
âWas ist mit der Dusche?â fragte Luke verwirrt.
âIch hab vergessen sie auszumachen, als du vorhin geklingelt hast.â Antwortete Lore lachend.
âWo habt ihr Lappen?â
âLappen? So was besitzen wir nicht.â
âIhr müsst doch irgendwo einen Lappen haben?â
Lore öffnete den Schrank und nahm eine Rolle Küchenpapier heraus.
Stolz hielt sie sie Luke entgegen.
âWas ist das?â
âKüchenpapier. Zum Aufwischen.â
âDas soll reichen?â
âDas ist Bounty, das saugt mehr als ein normales Küchenpapier. Kennst du denn die Werbung nicht?â
Ohne auf Lores Bemerkung weiter einzugehen rannte er in Richtung Bad um die Dusche zuzudrehen. Beide machten sich an die Arbeit das Wasser aufzuwischen, was trotz Bounty und seiner tollen Saugkraft nur langsam voran ging.
Die beiden robbten auf dem Boden rum und versuchten das Wasser aufzuhalten.
Als das letzte Bounty aufgebraucht und der Boden wieder einigermaÃen trocken war, saÃen die beiden nebeneinander, in nassen Sachen und lächelten sich an.
âWo waren wir vorhin stehen geblieben?â fragte Luke und küsste Lore zärtlich. Seine Lippen glitten ihren Hals hinunter und er beugte sich über sie.
âHey â¦â versuchte Lore zwischen seinen küssen atemlos einzuschreiten.
Doch ihr Protest rückte immer mehr in den Hintergrund während Luke sie küsste und seine Hände unter ihr Oberteil glitten.
âHey â¦â versuchte Lore erneut ihn und sich zu bremsen. âWas ist wenn Rory jetzt kommt?â
Luke seufzte. Dann stand er auf und trug Lore in ihr Schlafzimmer â¦.
Als Rory aus der Schule kam, machte sie sich direkt auf den Weg zum Lukeâs. Sie hatte wahnsinnigen Durst und was half bei den Gilmores besser dagegen als ein ordentlicher Becher Kaffee?
Sie öffnete die Tür und trat ein.
Nachdem sie sich an den Tresen gesetzt hatte, hielt sie nach Luke Ausschau. Da wurde ihr klar, dass Luke ja heute bei ihnen zu Hause war.
Jess, der gerade dabei war, einem älteren Ehepaar ihr Mittagessen zu bringen, beobachtete Rory von weitem.
Langsam näherte er sich dem Tresen.
âHey, was darfâs denn sein?â
Rory die gerade noch in Gedanken versunken war blickte erschrocken auf.
âWas? â¦. Achso, einen Kaffee, bitte.â
âKommt sofort.â
Neugierig betrachtete Rory seinen Rücken.
âHey, du musst Lukes Neffe sein, Jess.â
âHundert Punkte. Und du bist?â
âRory, meine Mum und ich sind gute Freunde von Luke. Wir sind fast täglich hier.â
âSchön.â Erwiderte Jess in seiner coolen Art.
Er reichte Rory ihren Kaffee und machte sich am Toaster zu schaffen, während Rory ihn weiterhin neugierig betrachtete.
Plötzlich drehte er sich erneut um.
âHey, hast du jetzt was vor? Du könntest mir ein bisschen die Stadt zeigen!â
âNein, ich hab nichts vor, aber solltest du nicht auf das Diner aufpassen?â
âIch schlieÃe es einfach.â
âDu kannst nicht einfach das Diner schlieÃen. Was willst du mit den ganzen Leuten hier machen? Du kannst sie doch nicht einfach rausschmeiÃen.â
âWieso nicht?â
âNa, weil das nicht geht. Die Leute kommen immer hier her. Was sollen die denken, wenn du sie einfach rausschmeiÃt?â
Jess zuckte nur die Schulter und wandte sich wieder dem Toaster zu, der soeben fertig war.
âAber wenn Luke wieder da ist, kann ich dir gern die Stadt zeigen.â
Charmant lächelnd wandte Jess sich wieder Rory zu.
âIn Ordnung! Du wirst ja merken, wenn Luke fertig ist. Er scheint ja grad was bei euch zu reparieren, soviel er mir erzählt hat.â
âOK, bis dann.â erwiderte Rory, trank ihrem Kaffee aus und machte sich auf den Weg nach Hause.
Als sie das Diner verlieÃ, stolperte sie gegen Dean. Der hatte sie gerade entdeckt und war stehen geblieben.
âHi!â begrüÃte Dean sie mit einem zärtlichen Kuss.
âHey!â
âHat Luke eine neue Aushilfe? Den kenn ich gar nicht.â
âDas ist sein Neffe Jess. Er wohnt seit heute bei ihm.â
âAchso.â erwiderte Dean. âNa, was hast du heute vor?â
âIch will ein bisschen was für die Schule machen und so.â Ein Gefühl sagte Rory, dass es keine gute Idee wäre, Dean von ihrem Treffen mit Jess am Abend zu erzählen.
âHättest du vorher vielleicht noch ein bisschen Zeit für mich?â
âKlar!â sie küsste ihn.
Beide gingen händchenhaltend in Richtung Pavillon und setzten sich dort auf eine Bank.
Lorelai genoss es, die warme Haut unter sich zu fühlen. Ihr Kopf lag auf Lukes Brust und sie spürte, wie sich sein Brustkorb langsam hob und senkte.
Luke hatte seinem Arm um sie gelegt und gab ihr nun einen zärtlichen Kuss. Auf diesen Moment hatte er gewartet, seit er ihr das erste Mal begegnet war. Sie war für ihn die wunderbarste Frau auf der Welt und sie hier neben ihm liegen zu sehen machte ihn überglücklich.
Er gab ihr nochmals einen Kuss.
âIch muss langsam wieder los. Ich kann Jess nicht die ganze Zeit alleine lassen, er kennt sich ja im Laden noch nicht so aus.â
âWirklich? Bleib doch noch ein bisschen bei mir.â sie küsste ihn leidenschaftlich. Erst auf den Mund, doch dann glitten ihre Lippen über seinen Hals.
âUnd was ist, wenn Rory jetzt nach Hause kommt?â fragte Luke, der sich Mühe geben musste, sich nicht von seinen Gefühlen mitreiÃen zu lassen und wieder die Welt um sich herum zu vergessen.
Lore gab sich nur widerwillig geschlagen. Sie küsste ihn ein letztes Mal lange und zärtlich.
Luke löste sich von ihr und fing an seine Klamotten zusammenzusuchen, die bunt gemischt mit Lores auf dem FuÃboden lagen.
Auch Lorelai machte sich daran, ihre Sachen zu suchen und sich anzuziehen.
âWo ist mein Socken?â fragte Luke.
âKeine Ahnung! Vielleicht liegt er ja unter dem Bett.â
Beide beugten sich nach unten um nachzusehen. Und tatsächlich, da lag er. Luke angelte ihn hervor.
âHast du alles, oder muss ich dir noch was von mir borgen?â fragte Lore mit einem Grinsen im Gesicht. âOder soll ich dir ein schickes pinkes T-Shirt von mir geben? Das würde dir bestimmt super stehen.â sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
âHaha.â antwortete Luke und verdrehte die Augen.
âNa ja, deine Flanellhemden sind auch nicht schlecht. Sie lassen dich so männlich aussehen.â Sie blickte ihn verführerisch an und Luke küsste sie.
Lorelai war gerade zu Hause angekommen. Rory war noch mit zu Dean gegangen und Lore wollte sich einen gemütlich Nachmittag machen. Sie hatte es sich gerade bequem gemacht und sich â natürlich â mit einer groÃen Tasse Kaffe auf die Couch gesetzt um einen Film zu gucken. Da hörte sie wie die Tür geöffnet wurde und wandte ihren blick in Richtung Tür. Als sie erkannte, das Christopher der Einbrecher war den sie soeben erwartet hatte, erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
âStopp! Bleiben sie stehen! Sie wurden ertappt. Nehmen sie ihre Hände hoch und versuchen sie ja nicht zu entkommen sonst schieà ich.â sagte Lorelai mit einer bemüht ernsten Stimme.
Lachend erwiderte Chris: âWas hätte ich denn hier stehlen sollen?â
âIch weià schon auf was du scharf bist. Ich hab dich durchschaut du Bürschchen.â spielte Lore das Spiel weiter. âDu wolltest meinen âHello Kitty-Weckerâ klauen aber nicht mit mir.â Sie klopfte neben sich auf das Sofa und bedeutete Christopher sich zu setzen.
Lachend nahm er ihr Angebot an.
âNa was hast du heute so gemacht?â fragte Christopher.
âSo dies und das. Hab ein bisschen gearbeitet, war mal eben im Krankenhaus, hab literweise Kaffee getrunken. Dasselbe wie sonst auch.â erwiderte sie beiläufig.
âDu warst wo?â fragte Chris, der sich nicht so leicht austricksen lieÃ. âWieso, um Himmels Willen warst du im Krankenhaus?â
âNur wegen einer Kleinigkeit. Rory hat sich ihren Arm geprellt, aber wir waren vorsichtshalber noch mal im Krankenhaus, um ihn zu Röntgen.â
Ihm fiel die Kinnlade herunter: âWie konnte das passieren?â
âSie wollte ein par Bücher auf den Schrank räumen und hat dabei das Gleichgewicht verloren. Dabei ist sie irgendwie unglücklich auf ihren Arm gefallen.â
âUnd wo ist sie jetzt?â fragte Chris besorgt.
âSie ist bei Dean.â
âAh.â antwortete er, denn er wusste nicht recht, wie er mit dieser Antwort umgehen sollte.
âWas hältst du davon nächsten Freitag mit zu meinen Eltern zu kommen? Du könntest Rory und mir Beistand leisten.â
âDu willst doch nur, dass sich deine Mutter zuerst auf mich stürzt.â
âErtappt.â
âSo sehr mich diese Vorstellung deine Eltern am Wochenende zu treffen auch reizt, ich kann nicht mitkommen.â
âWieso nicht? Hast du wieder ein Geschäftsessen?â
âJa.â
âDann komm doch einfach nachher vorbei!â
âDas geht auch nicht, denn das Geschäftsessen findet in Los Angeles statt.â
âWoh, woh, woh, sag das noch mal?â
âIch fliege morgen früh nach L.A.â
âAchso ist das! Du kommst hier her, verbringst eine wunderschöne Nacht mit mir, gibst deiner Tochter das Gefühl endlich mal eine Weile für sie da zu sein und dann, dann machst du dich einfach aus dem Staub?â
âLorâ¦â
âNein, jetzt rede ich! Du kannst nicht immer herkommen, wenn dir gerade danach ist und Rory und mich immer wieder enttäuschen und im Stich lassen. Ich dachte schon Boston wäre weit weg, aber L.A. â¦. Hast du sonst noch etwas, was du mir das ganze Wochenende verschwiegen hast? Hast du vielleicht ne Frau, bist reich und verdienst dein Geld als Pilot? Wenn ja, dann wäre es nett, wenn du mir das noch sagst, bevor ich alt und grau bin.â
âNein! ⦠Ja! ⦠Nein! â¦â
âWas denn nun, bist du reich, Pilot â¦â
âNein, ich habe eine Freundin ⦠Sherry.â
âDu hast waaas?â Lore war fassungslos. âUnd hattest du vor mir das zu sagen ehe ich noch 3 weitere Kinder von dir hab?â
âEs tut mir Leid. Ich wollte es dir ja sagen.â versuchte Chris zu erklären.
âAch ja und wann? â¦. Verschwinde! Lass mich in Ruhe und lüg meinetwegen jemanden anderen an.â
âLorelâ¦.â
âRaus!â schrie Lorelai mit Tränen in den Augen. Sie hätte nie gedacht, dass dieser Mann sie noch einmal so verletzen könnte.
Traurig verlieà Chris das Haus der Gilmores. Er drehte sich noch einmal um und erkannte, dass er Lorelai nun endgültig verloren hatte.
Nachdem sie bei Dean war, wollte Rory noch mal schnell bei Lane vorbeischauen.
Als Rory das Antiquitätengeschäft der Kims betreten hatte, traf sie auf Lanes Mutter.
âHallo.â BegrüÃte diese sie mit ihrer gewohnt strengen Art.
âHallo, Mrs. Kim. Ist Lane da?â
âAn den Schränken und der Wanduhr vorbei bei den Stühlen. Mach nichts kaputt. Was kaputt ist wird bezahlt!â und schon verschwand sie zwischen Lampen und weiteren Schränken aus Rorys Blickfeld.
âHey Lane.â begrüÃte Rory ihre beste Freundin nachdem sie Lane entdeckt hatte. Diese saà auf einem altmodischen Stuhl an einem Tisch der so gar nicht dazupasste und machte ihre Hausaufgaben. Zumindest sah es auf den ersten Blick so aus. Nachdem Rory jedoch näher gekommen war, erkannte sie, dass sich in dem Hefter das Rolling Stone Magazine befand.
âUnd was gibtâs neues?â
âNichts Bestimmtes. Ich will mich nur auf dem Laufenden halten, damit ich die neuesten Platten beisammen habe.â flüsterte Lane, deren Mutter sie nicht hören durfte.
âDu musst mir mal wieder ein par CDs von dir brennen.â
âWollen wir hochgehen? Dann kannst du mir gleich sagen, welche du gerne möchtest.â
âJa, klar.â
Oben angekommen verriegelte Lane die Tür und lauschte noch mal ob etwas von ihrer Mutter zu hören war, aber diese schien im Laden mit einem Kunden beschäftigt zu sein.
âWas hättest du denn gern?â
âAlso am liebsten was Schnelleres. Nichts Melancholisches, oder so.â
âWie wärs mit Elastica oder Komeda? Dann hätten wir noch Grant-Lee Phillips und Ash?â
âWow! Deine Sammlung ist ja wider mal gewaltig gewachsen.â
âTja, ich bin eben ehrgeizig.â Die beiden grinsten sich an.
âOk, kannst du mir die alle brennen?â
âKlar, kein Problem.â
âDu bist die Beste. Ich muss dann aber gleich wieder weg. Meine Mum wartet mit dem Essen und nem Film auf mich.â
âOk, also viel Spaà noch heute Abend.â
âDankeschön. Dir auch.â
âSpaÃ? Meine Mum hat eine Bibelgruppe eingeladen, also ist der Rest des Tages verplant. Das einzige Gute daran ist, dass sie spätestens um sechs wieder gehen. Du weiÃt schon, ein frommer Christ geht spätestens um acht ins Bett.â
âNa, dann, trotzdem viel SpaÃ.â
âTschau.â Erwiderte Lane und verdrehte die Augen.
Rory war gerade auf dem Weg nach Hause. Da klingelte ihr Handy. In ihrer Jackentasche wurde sie fündig.
âHallo?â
âHey Rory. Hier ist Dad.â
âDad? Wieso rufst du mich an? Wir hätten uns doch sicher noch mal heute Abend gesehen.â
âRory, hör zu! Ich bin nicht mehr in Stars Hollow.â
âAber ⦠Wie? Was? Wo ⦠wo bist du denn gerade?â fragte Rory verwirrt.
âIch bin auf dem Weg zum Flughafen. Meine Maschine geht um 10.â versuchte Christopher zu erklären.
âAbâ¦.â begann Rory, doch ihr Vater lieà sie nicht ausreden.
âHör zu, ich muss nach L.A. Ist was Geschäftliches. Ich habe mich mit deiner Mutter deswegen schrecklich gestritten und es ist das Beste, wenn ich nicht noch einen Abend in Stars Hollow verbringe.â
âDu gehst also wieder?â fragte Rory trotzig und mit Tränen in den Augen.
âJa!â antwortete Christopher.
Weinend legte Rory auf und lief nach Hause.
Er hatte das Gefühl den Boden unter seinen FüÃen zu verlieren. Er hatte sie enttäuscht und verletzt und dabei hatte er sich doch geschworen das nie wieder zu tun.
Er würde sich eben nie ändern, dachte er betrübt. Doch seine Gedanken wanderten weiter zu Lorelai und noch weiter zu Cherry â der Mutter seines zweiten Kindes.
Rory rannte die StraÃe entlang.
Vorbei an Lukeâs Diner, an Autos, Bäumen, doch nichts von alledem konnte sie erreichen.
Sie rannte und rannte. Die Tränen liefen ihr übers Gesicht, sie fühlte sich so verletzt, so enttäuscht. Sie wusste, dass sie sich etwas vorgemacht hatte, als sie dachte, ihr Vater würde eine Weile bei ihr bleiben. Sie wusste, dass das alles nur Wunschdenken gewesen war, doch es war einfach zu viel für sie.
Ohne wirklich zu wissen wo sie hinlief, rannte sie durch die StraÃen, bis sie endlich vor ihrem Haus angekommen war.
Sie war gerannt wie noch nie, doch sie spürte davon nichts, das einzige was sie spürte war der Schmerz. Sie wollte die Tür öffnen, doch ihre Kraft reichte nicht mehr. Sie lieà sich an der Tür hinabgleiten und hockte sich mit dem Rücken zur Tür.
Lorelai ging es ähnlich wie ihre Tochter.
Sie hockte auf dem Sofa und neben ihr stand eine Megapackung Tempos. Ihr Zustand war mit dem Rorys zu vergleichen.
Sie hat sich schon oft alleine gefühlt, doch es war immer wieder schmerzhaft, je öfter Christopher sie alleine lieÃ. Sie fragte sich, warum sie nur immer wieder so anfällig für diesen Mann war, warum dieser Mann es nur immer wieder schaffte, sie derartig zu verletzen.
Langsam wurde ihr Schluchzen leiser und sie hörte etwas an der Tür. Vorsichtig stand sie auf und ging langsam zur Tür. Sie hatte das Gefühl ihre Beine würden jeden Moment nachgeben. Als sie die Tür öffnete, wusste sie sofort, dass auch ihre Tochter Bescheid wusste.
Langsam setzte sie sich neben ihre Tochter. Rory lehnte ihren Kopf an die Schulter ihrer Mutter und sie litten gemeinsam. Keine von beiden brauchte etwas zu sagen, denn jede wusste, wie die andere sich gerade fühlte.
Kapitel 4
Zwei Wochen waren vergangen. Es hatte eine Weile gedauert, bis Rory und Lorelai wieder zu ihrer alt gewohnten Fröhlichkeit zurückgekehrt waren, doch langsam haben sich die beiden an den Gedanken gewöhnt, dass Chris wohl nie verantwortungsbewusst handeln wird.
Beide hatten sich am Tresen vom Diner niedergelassen um noch schnell einen Kaffee und einen Kirschkuchen zu essen, ehe Rory zur Schule und Lore ins Independence Inn musste.
âHey, wie gehtâs euch beiden?â fragte Luke besorgt, der sich die traurigen Mienen der beiden lange genug angeguckt hatte. Es machte ihn fast krank, wenn keine patzigen Kommentare mehr von Lore kamen. Die beiden bedeuteten ihm so viel und er konnte es sich nicht mit ansehen, wie traurig die waren.
âGut.â antwortete Lorelai.
âSicher?â
Lore verdrehte die Augen, denn sie wollte das Thema endlich abhaken.
âLuke, du kennst doch Bert!?â fragte Lorelai.
âWelchen Bert?â antwortete Luke verdutzt.
âEr ist grün, aus Metall und steht oben in deiner Wohnung.â erklärte Lore vergnügt. âWeiÃt du, da gibtâs so dies und das, was man bei uns mal wieder reparieren könnte es wäre echt nett, wenn du mal Bert vorbeibringen könntest, damit dein kleiner grüner Freund das alles wieder in Ordnung bringt. Bitte!â
Rory beobachtete das Theater. Sie kannte das schon: Luke tat erst so, als hätte er keine Zeit, dann fragte er ihre Mutter, wieso er das überhaupt machen sollte â natürlich nur um Lorelai betteln zu sehen. Ihre Mum begann danach, mit Luke zu flirten und ihn um den Finger zu wickeln, was ihr auch jedes Mal gelang. Luke sagte zu und Lore strahlte ihn an. So war es schon oft gewesen, doch Rory konnte immer wieder über diese Dialoge lachen.
âAlso kommst du heut noch vorbei?â fragte Lore schleimend.
âIch werd sehen, ob Cesar alleine in der Küche zurechtkommt. Ach übrigens, ich hab euch doch schon mal von meiner tollen Schwester Liz erzählt.â Erwiderte Luke mit einer unüberhörbaren Ironie in der Stimme. âSie hat einen Sohn und â als hätte ich es mir nicht denken können â kommt sie nicht mit ihm klar. Und was macht die liebe Lizzy? Schiebt ihn einfach zu mir ab. Ihr könnt euch vorstellen wie sehr ich mich über diese tolle Neuigkeit gefreut hab.â
âDu hast einen Neffen, der dich besuchen kommt?â
âNein, ich habe einen Neffen der ab morgen bei mir wohnen wird.â
âWie alt ist er denn?â fragte Rory.
â17! Tolles Alter nicht. Du ahnst ja gar nicht, was du für ein Glück mit deiner Tochter hast. Sie ist so pflegeleicht.â
âSoll ich das jetzt als Kompliment sehen?â
âKlar, Rory, und stubenrein bist du auch noch. Mit dir hab ich echt Glück gehabt.â antwortete Lorelai, die sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
âDa fällt mir, ein was hältst du davon, wenn ich morgen zu dir komme? Dann kann Jess auf das Diner aufpassen und ich kann in aller Ruhe dein Haus wieder aufbauen.â
âDu redest ja grad so als wäre es eingestürzt.â empört guckte Lore ihn an.
âKönnte man auch meinen, wenn man sich das Chaos in deinem Schlafzimmer anschaut.â Rory konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
âIhr werdet noch sehen, was ihr davon habt. Wenn ich erst Präsidentin bin und Bush vom Thron gekickt hab, werdet ihr nicht mehr so lachen können. Ihr werdet meine ersten Sklaven sein.â zufrieden guckte Lore die beiden an.
âWenn du es schaffst Bush vom Thron zu kicken, geh ich freiwillig in die Sklaverei um dich zu unterstützen.â Rory blickte ihre Mum an als wäre sie ihr treu ergebener Diener.
âNachdem sie fertig gegessen hatten, verlieÃen sie das Diner.
âTschüss, Sklave!â winkte Lore, bevor sie die Tür hinter sich schloss.
Lorelai, lieà das warme Wasser über ihren Körper laufen. Dies tat ihr gut, nach dem Stress im Hotel.
Plötzlich klingelte es an der Tür. Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
Luke! Er wollte doch vorbeikommen, um die ganzen Sachen zu reparieren, die in der letzten Zeit kaputtgegangen waren. Das hatte sie ganz vergessen. Schnell stieg sie aus der Dusche und wickelte sich ein Handtuch um den Körper.
Da klingelte es schon wieder. Ihr blieb, die Wahl Luke noch länger warten zu lassen oder so leicht bekleidet zur Tür zu gehen. Sie entschied sich für die letztere Variante.
Als Luke sie so erblickte stieg ihm eine Röte ins Gesicht, als würde er gerade aus der Sauna kommen.
âHey!â begrüÃte ihn Luke fröhlich um das peinliche Schweigen zu unterbrechen.
Weitere 10 Sekunden vergingen ehe Luke sie ebenfalls begrüÃte.
âHal ⦠Hallo. Was verschafft mir die Ehre, so eine BegrüÃung zu erhalten? fragte Luke, der nun endlich die Fassung wiedererlangt hatte.
âIch hatte dich ganz vergessen.â antwortete Lorelai entschuldigend lächelnd.
âWie nett. Darf ich denn wenigstens reinkommen?â
âJa,â sagte Lore und ging zur Seite um Luke durchzulassen. Langsam wurde ihr kalt und sie würde sich in ihren Klamotten wesentlich wohler fühlen.
âGeh doch schon mal in die Küche. Ich glaube der Herd ist kaputt.â
âWie soll der Herd kaputtgehen, wenn du ihn sowieso nie benutzt?â fragte Luke verwirrt.
âIch hatte zu viele Schuhe reingestopft und seitdem, geht die Tür nich mehr zuâ
Luke verdrehte die Augen und machte sich â mit Bert in der Hand â auf den Weg in die Küche.
Lore verschwand die Treppe hoch um sich etwas anzuziehen, bei dem sie nicht jeden Moment damit rechnen musste, nackt dazustehen.
Vor ihrem Kleiderschrank angekommen zog sie erst ein par Jogginghosen und ein T-Shirt aus dem Schrank. Doch irgendetwas bewegte sie dazu, ihre beste Unterwäsche anzuziehen, ein enge Jeans und ein khaki Oberteil.
Langsam ging sie die Treppe hinunter und blieb in der Tür stehen.
Luke kniete vor dem Herd und Lore konnte einfach nicht anders als auf seine Rückseite zu schauen.
Sie wollte schon âHey, sexy Arsch!â in ihrer flapsigen Art sagen, doch nach ihrem Auftritt im Handtuch kam ihr dies etwas unpassend vor.
âUnd?â fragte sie deshalb um auf sich aufmerksam zu machen.
Vor lauter Schreck stieà sich Luke den Kopf, welcher noch zuvor im Herd gesteckt hatte, an der oberen Kante.
âAh.â rief er mit schmerzverzogenem Gesicht.
Besorgt hockte sich Lore neben ihn. Ihre Gesichter waren auf gleicher Ebene.
Ihre Blicke trafen sich und es lag eine fast greifbare Spannung in der Luft.
Luke hatte seine Schmerzen schon vergessen. Fasziniert blickte er in ihre Augen. Er hätte darin versinken können.
Auch Lore fühlte sich magisch von seinen Augen, seinem ganzen Körper angezogen. Langsam kamen sie sich näher. Es war als wären ihre Körper magnetisch. Vorsichtig berührten sich ihre Lippen und es war als wäre alles um sie herum verschwunden. Nichts zählte mehr, auÃer ihnen beiden und dem Gefühl was immer stärker wurde. Ihre Küsse wurde immer leidenschaftlicher und Lore lieà sich langsam zu Boden gleiten, Luke über sie gebeugt.
âIiiihhhh!â rief Lore plötzlich.
âWas ⦠was ist? Hab ich was falsch gemacht?â fragte Luke, verschreckt von Lores Schrei.
Da fing Lore plötzlich an zu lachen. Nun bemerkte auch Luke die Pfütze in der Lorelai lag.
Langsam richtete sich Lore auf.
âWo kommt denn das Wasser her?â
âKeine Ahnung.â
âDie Dusche.â fiel es Lore siedend heià wieder ein.
âWas ist mit der Dusche?â fragte Luke verwirrt.
âIch hab vergessen sie auszumachen, als du vorhin geklingelt hast.â Antwortete Lore lachend.
âWo habt ihr Lappen?â
âLappen? So was besitzen wir nicht.â
âIhr müsst doch irgendwo einen Lappen haben?â
Lore öffnete den Schrank und nahm eine Rolle Küchenpapier heraus.
Stolz hielt sie sie Luke entgegen.
âWas ist das?â
âKüchenpapier. Zum Aufwischen.â
âDas soll reichen?â
âDas ist Bounty, das saugt mehr als ein normales Küchenpapier. Kennst du denn die Werbung nicht?â
Ohne auf Lores Bemerkung weiter einzugehen rannte er in Richtung Bad um die Dusche zuzudrehen. Beide machten sich an die Arbeit das Wasser aufzuwischen, was trotz Bounty und seiner tollen Saugkraft nur langsam voran ging.
Die beiden robbten auf dem Boden rum und versuchten das Wasser aufzuhalten.
Als das letzte Bounty aufgebraucht und der Boden wieder einigermaÃen trocken war, saÃen die beiden nebeneinander, in nassen Sachen und lächelten sich an.
âWo waren wir vorhin stehen geblieben?â fragte Luke und küsste Lore zärtlich. Seine Lippen glitten ihren Hals hinunter und er beugte sich über sie.
âHey â¦â versuchte Lore zwischen seinen küssen atemlos einzuschreiten.
Doch ihr Protest rückte immer mehr in den Hintergrund während Luke sie küsste und seine Hände unter ihr Oberteil glitten.
âHey â¦â versuchte Lore erneut ihn und sich zu bremsen. âWas ist wenn Rory jetzt kommt?â
Luke seufzte. Dann stand er auf und trug Lore in ihr Schlafzimmer â¦.
Als Rory aus der Schule kam, machte sie sich direkt auf den Weg zum Lukeâs. Sie hatte wahnsinnigen Durst und was half bei den Gilmores besser dagegen als ein ordentlicher Becher Kaffee?
Sie öffnete die Tür und trat ein.
Nachdem sie sich an den Tresen gesetzt hatte, hielt sie nach Luke Ausschau. Da wurde ihr klar, dass Luke ja heute bei ihnen zu Hause war.
Jess, der gerade dabei war, einem älteren Ehepaar ihr Mittagessen zu bringen, beobachtete Rory von weitem.
Langsam näherte er sich dem Tresen.
âHey, was darfâs denn sein?â
Rory die gerade noch in Gedanken versunken war blickte erschrocken auf.
âWas? â¦. Achso, einen Kaffee, bitte.â
âKommt sofort.â
Neugierig betrachtete Rory seinen Rücken.
âHey, du musst Lukes Neffe sein, Jess.â
âHundert Punkte. Und du bist?â
âRory, meine Mum und ich sind gute Freunde von Luke. Wir sind fast täglich hier.â
âSchön.â Erwiderte Jess in seiner coolen Art.
Er reichte Rory ihren Kaffee und machte sich am Toaster zu schaffen, während Rory ihn weiterhin neugierig betrachtete.
Plötzlich drehte er sich erneut um.
âHey, hast du jetzt was vor? Du könntest mir ein bisschen die Stadt zeigen!â
âNein, ich hab nichts vor, aber solltest du nicht auf das Diner aufpassen?â
âIch schlieÃe es einfach.â
âDu kannst nicht einfach das Diner schlieÃen. Was willst du mit den ganzen Leuten hier machen? Du kannst sie doch nicht einfach rausschmeiÃen.â
âWieso nicht?â
âNa, weil das nicht geht. Die Leute kommen immer hier her. Was sollen die denken, wenn du sie einfach rausschmeiÃt?â
Jess zuckte nur die Schulter und wandte sich wieder dem Toaster zu, der soeben fertig war.
âAber wenn Luke wieder da ist, kann ich dir gern die Stadt zeigen.â
Charmant lächelnd wandte Jess sich wieder Rory zu.
âIn Ordnung! Du wirst ja merken, wenn Luke fertig ist. Er scheint ja grad was bei euch zu reparieren, soviel er mir erzählt hat.â
âOK, bis dann.â erwiderte Rory, trank ihrem Kaffee aus und machte sich auf den Weg nach Hause.
Als sie das Diner verlieÃ, stolperte sie gegen Dean. Der hatte sie gerade entdeckt und war stehen geblieben.
âHi!â begrüÃte Dean sie mit einem zärtlichen Kuss.
âHey!â
âHat Luke eine neue Aushilfe? Den kenn ich gar nicht.â
âDas ist sein Neffe Jess. Er wohnt seit heute bei ihm.â
âAchso.â erwiderte Dean. âNa, was hast du heute vor?â
âIch will ein bisschen was für die Schule machen und so.â Ein Gefühl sagte Rory, dass es keine gute Idee wäre, Dean von ihrem Treffen mit Jess am Abend zu erzählen.
âHättest du vorher vielleicht noch ein bisschen Zeit für mich?â
âKlar!â sie küsste ihn.
Beide gingen händchenhaltend in Richtung Pavillon und setzten sich dort auf eine Bank.
Lorelai genoss es, die warme Haut unter sich zu fühlen. Ihr Kopf lag auf Lukes Brust und sie spürte, wie sich sein Brustkorb langsam hob und senkte.
Luke hatte seinem Arm um sie gelegt und gab ihr nun einen zärtlichen Kuss. Auf diesen Moment hatte er gewartet, seit er ihr das erste Mal begegnet war. Sie war für ihn die wunderbarste Frau auf der Welt und sie hier neben ihm liegen zu sehen machte ihn überglücklich.
Er gab ihr nochmals einen Kuss.
âIch muss langsam wieder los. Ich kann Jess nicht die ganze Zeit alleine lassen, er kennt sich ja im Laden noch nicht so aus.â
âWirklich? Bleib doch noch ein bisschen bei mir.â sie küsste ihn leidenschaftlich. Erst auf den Mund, doch dann glitten ihre Lippen über seinen Hals.
âUnd was ist, wenn Rory jetzt nach Hause kommt?â fragte Luke, der sich Mühe geben musste, sich nicht von seinen Gefühlen mitreiÃen zu lassen und wieder die Welt um sich herum zu vergessen.
Lore gab sich nur widerwillig geschlagen. Sie küsste ihn ein letztes Mal lange und zärtlich.
Luke löste sich von ihr und fing an seine Klamotten zusammenzusuchen, die bunt gemischt mit Lores auf dem FuÃboden lagen.
Auch Lorelai machte sich daran, ihre Sachen zu suchen und sich anzuziehen.
âWo ist mein Socken?â fragte Luke.
âKeine Ahnung! Vielleicht liegt er ja unter dem Bett.â
Beide beugten sich nach unten um nachzusehen. Und tatsächlich, da lag er. Luke angelte ihn hervor.
âHast du alles, oder muss ich dir noch was von mir borgen?â fragte Lore mit einem Grinsen im Gesicht. âOder soll ich dir ein schickes pinkes T-Shirt von mir geben? Das würde dir bestimmt super stehen.â sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
âHaha.â antwortete Luke und verdrehte die Augen.
âNa ja, deine Flanellhemden sind auch nicht schlecht. Sie lassen dich so männlich aussehen.â Sie blickte ihn verführerisch an und Luke küsste sie.
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[SIZE=-2][SIZE=-2][SIZE=1]meine FF --->"Live and Love in Stars Hollow"[/SIZE]
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