04.04.2005, 15:49
Kapitel 8
Luke hatte ihre Mum soeben abgeholt. Lore hatte so gut es geht versucht die deutlichen Spuren des Nervenzusammenbruchs mit genügend Make up zu verbergen. Dies war ihr allerdings nicht wirklich gelungen.
Jetzt saà Rory auf ihrem Bett um sich auf ihr Buch zu konzentrieren.
Plötzlich klopfte es an ihrem Fenster.
Erschrocken sprang sie auf. Sie beruhigte sich jedoch schnell, denn es konnte nur Dean sein, der spät abends an ihr Fenster klopfte.
Doch als sie ihr Fenster öffnete stand dort nicht Dean sondern Jess.
âHey!â
âWas willst du denn hier? Es ist doch schon spät.â
âIch dachte du hättest vielleicht Lust auf eine kleine Spritztour in meinem Wagen oder einen Spaziergang?â
âWie kommst du darauf, dass ich mitkommen würde, mitten in der Nacht?â
âImmerhin hast du schon mal das Fenster geöffnet. Deswegen bin ich zuversichtlich.â
âIch glaub es einfach nicht!â eigentlich wollte Rory gar nicht so aufbrausen aber ihre Nerven waren durch die Probleme ihrer Mutter so schon gereizt.
âIst ja in Ordnung, ich kann dich schlieÃlich zu nichts zwingen.â enttäuscht drehte sich Jess um und verlieà die Veranda.
Sie wusste nicht warum oder wieso, aber sie schnappte sich ihre Jacke, stieg durch das Fenster und folgte Jess.
Dieser eilte mit groÃen Schritten die StraÃe entlang.
âJess, warte!â rief ihm Rory hinterher.
Ãberrascht drehte er sich um und blickte Rory erwartungsvoll an. Ein Blitzen trat in seine Augen, als er erkannte, dass Rory doch noch mitgekommen war.
âTut mir Leid, ich bin im Moment einfach angespannt. Ich wollte dich nicht so angehen.â
âSchon OK. Wo willst du langgehen?â
âIst mir egal. Entscheide du!â
âOk!â er lief los und Rory folgte ihm ohne zu wissen wo es hin ging.
âWarum bist du so angespannt?â
Sie wusste nicht warum sie es gerade ihm erzählte, doch ihr Mund öffnete sich und die Worte sprudelten aus ihr heraus.
âMeine Mum ist schwanger.â
âVon Luke?â
âNein, aber woher weiÃt, du das sie zusammen sind?â
âLuke ist schlieÃlich mein Onkel, da kriege ich solche Sachen mit.â
âStimmt! Tut mir Leid ich bin nur etwas durcheinander.â
âUnd von wem ist sie nun schwanger?â
âVon meinem Dad. Er ist vor ca. drei Wochen nach L.A. abgehauen.â
âOhâ¦â konnte Jess nur sagen.
âJa, und sie will es Luke heute sagen.â
âNa, das wird ja ein tolles Date.â er schüttelte nur den Kopf darüber.
âWas ist los mit dir?â
âDu hast während der gesamten Autofahrt kein Wort gesagt und du siehst aus als würdest du jeden Moment in Tränen ausbrechen.â sie standen am Auto und wollten gerade in das Restaurant gehen.
âEs ist â¦..â als hätte Luke es heraufbeschworen stiegen ihr die Tränen in die Augen.
âHey, was ist denn mit dir los?â er ging auf Lore zu und umarmte sie. Er wusste nicht warum, aber er war sich sicher, dass das alles ganz und gar nichts Gutes bedeuten konnte.
âLuke, ich ⦠ich bin schwanger!â jetzt war es raus. Sie traute sich nicht ihm ins Gesicht zu sehen.
âDu bist schwanger? Aber das ist ja ⦠das ist doch toll.â
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie vergessen hatte zu erwähnen, dass Chris der Vater war.
âLuke! Du bist nicht der Vater. Es ist Chris!â
Seine Miene fror ein. Die Trauer und die Enttäuschung taten Lore im Herzen weh.
Sie konnte es nicht ertragen ihn so traurig zu sehen.
Der Schmerz war fast unendlich. Doch er war nicht mehr nur psychisch.
âAhhh, ahhh â¦.â Sie krümmte sich vor Bauchschmerzen.
Sie hatte das Gefühl auseinander gerissen zu werden.
Ihre Beine trugen sie nicht mehr und sie krümmte sich auf dem Boden.
âLorelai, Lorelai! Was ist los? Was hast du?â die Trauer über das eben gehörte wich einer tiefen Sorge um Lore. Wie sie da lag, vor Schmerzen zitternd.
âMein Bauch â¦. Er tut so schrecklich weh.â
Vorsichtig hob Luke sie hoch und legte sie auf die Rückbank seines Wagens.
âWir sind gleich im Krankenhaus. Es ist gleich hier um die Ecke.â
Die StraÃen von Stars Hollow waren wie ausgestorben.
Sie waren vollkommen alleine in der nächtlichen Stille.
âWas hältst du davon noch schnell eine Pizza zu holen?â
âHaben die denn noch offen?â
âNoch eine viertel Stunde. Wenn wir uns beeilen schaffen wir es noch!â
In dem Moment klingelte Rorys Handy.
âHallo?â
âRory, hier ist Luke!â
âLuke, ich denke du bist mit â¦..â
âHör zu, deine Mum liegt im Krankenhaus.â Rory hatte ihn noch nie so hilflos klingen gehört.
âMum? Was ist mit ihr? Ist was mit dem Baby?â Panik stieg in ihr hoch.
âIch weià es auch nicht genau. Sie hatte plötzlich starke Bauchschmerzen und jetzt sitz ich hier und weià nicht was ich machen soll! Sie ist schon eine Ewigkeit in der Notaufnahme.â
âIch komme sofort! Ruf mich an, falls du schon eher mehr weiÃt.â
âWas ist los?â
âMeine Mum ⦠sie ist im Krankenhaus. Es muss etwas mit dem Baby sein.â Ihr stiegen die Tränen in die Augen.
Jess wusste nicht wie er sich verhalten sollte. Er war noch nie gut im Trösten gewesen. Unbeholfen legte er seine Arme um sie.
Rory lehnte sich total erschöpft und zitternd an seine Brust.
âHey, es wird schon gut gehen.â Versuchte er sie zu beruhigen. Er wusste, dass dieser Satz abgedroschen und sinnlos klang. Es kann alles Mögliche mit dem Kind und Rorys Mutter sein, aber ihm fiel einfach nichts Besseres ein, was sie auch nur ein bisschen getröstet hätte.
Langsam lieà er sie los.
âKomm mit zu meinem Auto. Ich fahr dich hin.â
Rory nickte nur mit tränenverschleierten Augen.
Beide rannten zum Wagen. Rory wusste nicht mehr wie ihr geschah.
Sie konnte nur noch daran denken so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu kommen um bei ihrer Mutter zu sein. âHoffentlich ist nichts Schlimmes passiert. Hoffentlich geht es Mum und dem Baby gut.â Dachte Rory immer und immer wieder.
âLuke!â sie rannte auf ihn zu. Er sprang erschrocken auf.
Sie kam vor ihm zum Stehen, beide die Sorgen einer ganzen Welt in den Augen.
âWeiÃt du schon etwas Neues?â
âNein!â er sah so hilflos aus.
âAber die müssen doch langsam wissen was mit ihr ist! Die können doch dafür nicht so lange brauchen!â Rory war schon fast hysterisch vor Sorge.
âIhr darf nichts passieren! Ihr darf einfach nichts passieren!â
âDeine Mum ist eine starke Frau. Sie schafft das, was immer es auch ist.â Auch wenn er jetzt selbst Trost gebraucht hätte, wusste er, dass er für Rory da sein musste. Sie war für ihn wie eine Tochter und sie so aufgelöst zu sehen versetzte ihm einen Stich im Herzen.
Er fühlte sich fehl am Platz. Alle waren so fertig, weil es Lorelai schlecht ging. Wie sollte er sich um sie Sorgen machen, wenn sie doch kaum kannte. Nicht einmal trösten konnte er Rory und Luke richtig. Er war eben ein Versager. Wieso fand er gerade jetzt nicht die richtigen Worte? Wieso wusste er gerade jetzt nicht was er sagen sollte? Er war doch sonst nicht auf den Mund gefallen. Er setzte sich neben Rory, die sich auf einem der schrecklichen Plastikstühle niedergelassen hatte. Wie so konnte er ihr nur nicht besser helfen? Der typische Krankenhausgeruch nach Desinfektionsmittel gemischt mit Krankheit lag in der Luft. Es ekelte ihn an. Er hatte schon immer Probleme mit diesen Gebäuden gehabt. Als er sich mit 10 Jahren das Bein gebrochen hatte und eine Woche im Krankenhaus bleiben musste, war das die Hölle für ihn.
Ein Mann im weiÃen Kittel kam um die Ecke des fast unendlich langen Ganges gebogen und schritt eiligen Schrittes auf die drei Wartenden zu.
Eilig sprangen sie auf.
âIch habe eine gute und eine schlechte Nachricht für sie.â
Gespannt und zugleich verzweifelt sahen sie ihn an.
âMiss Gilmore geht es den Umständen entsprechend gut. Sie wird zwar die Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben müssen, aber morgen wird sie nach Hause gehen können!â
Bei dem Gedanken an die schlechte Nachricht zog sich Luke der Magen zusammen.
Und der Arzt sprach auch schon weiter um ihnen die schlechte Nachricht mitzuteilen:
âIch muss ihnen aber leider mitteilen, dass sie ihr Kind verloren hat. Die Ursache dafür war eine Entwicklungsstörung im Gewebe des Embryos und der Plazenta. Sie wird aber trotzdem noch weitere Kinder bekommen können.â
âKönnen wir sie sehen?â fragte Luke, der sich nichts sehnlicher wünschte als zu sehen, dass es ihr wirklich gut ging, soweit man davon ausgehen konnte.
âIch denke ja, aber lassen sie sich vorher die grünen Kittel geben.â
Der Arzt machte sich wieder auf den Weg zu seinen nächsten Patienten.
Jess hatte sich wieder auf die Plastikstühle gesetzt. Er hätte sich da drin fehl am Platz gefühlt, also blieb er lieber hier drauÃen sitzen.
Nachdem sie die Krankenhauskleidung angezogen hatten, betraten Rory und Luke das Zimmer.
Der Anblick von Lore war schrecklich für die beiden. Sie sah so klein und verletzlich aus in diesem groÃen weiÃen Krankenhausbett.
Doch am schlimmsten war der schmerz in ihren Augen, fast unendlich und voller Trauer.
Sie hatte sich so an den Gedanken ein Kind in sich zu tragen gewöhnt. Es war als wäre nicht nur ihr ungeborenes Kind sondern auch ein Teil von ihr für immer gestorben.
Alles schien hoffnungslos und schwarz. Kaum nahm sie das Zimmer um sie herum war.
Auch die Schmerzmittel trugen ihren Teil dazu bei. Alle Gefühle in ihr waren dadurch dumpf und betäubt, bis auf den Schmerz.
Es war als hätte man ihr ein Kissen auf das Gesicht gedrückt und sie würde daran ersticken, als könnte keine Luft und nichts ÃuÃeres sie mehr berühren, auÃer der Verlust in ihrem Inneren.
Als die Tür aufging bemerkte sie es nicht einmal. Erst als Luke und Rory an ihrer Seite standen und Luke ihre Hand nahm, kehrte sie langsam zurück.
Rory stand auf der anderen Seite des Bettes und nahm ihre andere Hand. Sie war eiskalt und leblos.
Langsam blickte Lorelai auf. Da waren diese zwei vertrauten Gesichter zweier Menschen, die sie über alles liebten.
Auch wenn ein Teil von ihr gegangen war, wusste sie, dass diese beiden Menschen immer ein Teil von ihr bleiben würden und dies spendete ihr etwas Trost und gab ihr die Kraft zu kämpfen und nicht vollkommen in dem Sumpf aus Schmerz, Trauer und Verlust zu versinken.
Rory und Luke brauchten nichts zu sagen. Ihre Anwesenheit allein genügte.
Manchmal ist es besser zu schweigen, wenn alle Worte der Welt nicht reichen und jedes Gesagte falsch wäre.
Jess saà einfach nur da. Er wollte sich nicht bewegen, um Rory nicht aufzuwecken.
Nachdem Lore wieder eingeschlafen war, hatte Rory das Zimmer verlassen.
Es hatte lange gedauert ehe sie unter Tränen an seiner Schulter eingeschlafen war.
Sie sah so friedlich aus während sie schlief.
Auch in der gröÃten Trauer war sie noch wunderschön.
Es tat ihm weh, sie so leiden zu sehen, doch er war auch froh für sie da sein zu können.
Sie bedeutete ihm viel und er würde alles dafür geben, damit ihr Leid und ihr Schmerz aufhörten.
Sogar im Schlaf war ihr Gesicht von Trauer und Verzweiflung gezeichnet.
Es war schwer für ihn, seine Gedanken und Gefühle zu ordnen, denn sie hatte soeben das Kind eines anderen verloren.
Sie tat ihm unendlich Leid, doch auch wenn er es sich nie eingestehen würde, war es so viel einfacher für sie und ihn und ihre gemeinsame Zukunft.
Das Kind von Christopher hätte den beiden jetzt unweigerlich im Weg gestanden.
Vielleicht sollte dieses Kind einfach nicht sein, vielleicht hatte das Schicksal noch etwas anderes mit ihnen geplant.
Luke hatte ihre Mum soeben abgeholt. Lore hatte so gut es geht versucht die deutlichen Spuren des Nervenzusammenbruchs mit genügend Make up zu verbergen. Dies war ihr allerdings nicht wirklich gelungen.
Jetzt saà Rory auf ihrem Bett um sich auf ihr Buch zu konzentrieren.
Plötzlich klopfte es an ihrem Fenster.
Erschrocken sprang sie auf. Sie beruhigte sich jedoch schnell, denn es konnte nur Dean sein, der spät abends an ihr Fenster klopfte.
Doch als sie ihr Fenster öffnete stand dort nicht Dean sondern Jess.
âHey!â
âWas willst du denn hier? Es ist doch schon spät.â
âIch dachte du hättest vielleicht Lust auf eine kleine Spritztour in meinem Wagen oder einen Spaziergang?â
âWie kommst du darauf, dass ich mitkommen würde, mitten in der Nacht?â
âImmerhin hast du schon mal das Fenster geöffnet. Deswegen bin ich zuversichtlich.â
âIch glaub es einfach nicht!â eigentlich wollte Rory gar nicht so aufbrausen aber ihre Nerven waren durch die Probleme ihrer Mutter so schon gereizt.
âIst ja in Ordnung, ich kann dich schlieÃlich zu nichts zwingen.â enttäuscht drehte sich Jess um und verlieà die Veranda.
Sie wusste nicht warum oder wieso, aber sie schnappte sich ihre Jacke, stieg durch das Fenster und folgte Jess.
Dieser eilte mit groÃen Schritten die StraÃe entlang.
âJess, warte!â rief ihm Rory hinterher.
Ãberrascht drehte er sich um und blickte Rory erwartungsvoll an. Ein Blitzen trat in seine Augen, als er erkannte, dass Rory doch noch mitgekommen war.
âTut mir Leid, ich bin im Moment einfach angespannt. Ich wollte dich nicht so angehen.â
âSchon OK. Wo willst du langgehen?â
âIst mir egal. Entscheide du!â
âOk!â er lief los und Rory folgte ihm ohne zu wissen wo es hin ging.
âWarum bist du so angespannt?â
Sie wusste nicht warum sie es gerade ihm erzählte, doch ihr Mund öffnete sich und die Worte sprudelten aus ihr heraus.
âMeine Mum ist schwanger.â
âVon Luke?â
âNein, aber woher weiÃt, du das sie zusammen sind?â
âLuke ist schlieÃlich mein Onkel, da kriege ich solche Sachen mit.â
âStimmt! Tut mir Leid ich bin nur etwas durcheinander.â
âUnd von wem ist sie nun schwanger?â
âVon meinem Dad. Er ist vor ca. drei Wochen nach L.A. abgehauen.â
âOhâ¦â konnte Jess nur sagen.
âJa, und sie will es Luke heute sagen.â
âNa, das wird ja ein tolles Date.â er schüttelte nur den Kopf darüber.
âWas ist los mit dir?â
âDu hast während der gesamten Autofahrt kein Wort gesagt und du siehst aus als würdest du jeden Moment in Tränen ausbrechen.â sie standen am Auto und wollten gerade in das Restaurant gehen.
âEs ist â¦..â als hätte Luke es heraufbeschworen stiegen ihr die Tränen in die Augen.
âHey, was ist denn mit dir los?â er ging auf Lore zu und umarmte sie. Er wusste nicht warum, aber er war sich sicher, dass das alles ganz und gar nichts Gutes bedeuten konnte.
âLuke, ich ⦠ich bin schwanger!â jetzt war es raus. Sie traute sich nicht ihm ins Gesicht zu sehen.
âDu bist schwanger? Aber das ist ja ⦠das ist doch toll.â
Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie vergessen hatte zu erwähnen, dass Chris der Vater war.
âLuke! Du bist nicht der Vater. Es ist Chris!â
Seine Miene fror ein. Die Trauer und die Enttäuschung taten Lore im Herzen weh.
Sie konnte es nicht ertragen ihn so traurig zu sehen.
Der Schmerz war fast unendlich. Doch er war nicht mehr nur psychisch.
âAhhh, ahhh â¦.â Sie krümmte sich vor Bauchschmerzen.
Sie hatte das Gefühl auseinander gerissen zu werden.
Ihre Beine trugen sie nicht mehr und sie krümmte sich auf dem Boden.
âLorelai, Lorelai! Was ist los? Was hast du?â die Trauer über das eben gehörte wich einer tiefen Sorge um Lore. Wie sie da lag, vor Schmerzen zitternd.
âMein Bauch â¦. Er tut so schrecklich weh.â
Vorsichtig hob Luke sie hoch und legte sie auf die Rückbank seines Wagens.
âWir sind gleich im Krankenhaus. Es ist gleich hier um die Ecke.â
Die StraÃen von Stars Hollow waren wie ausgestorben.
Sie waren vollkommen alleine in der nächtlichen Stille.
âWas hältst du davon noch schnell eine Pizza zu holen?â
âHaben die denn noch offen?â
âNoch eine viertel Stunde. Wenn wir uns beeilen schaffen wir es noch!â
In dem Moment klingelte Rorys Handy.
âHallo?â
âRory, hier ist Luke!â
âLuke, ich denke du bist mit â¦..â
âHör zu, deine Mum liegt im Krankenhaus.â Rory hatte ihn noch nie so hilflos klingen gehört.
âMum? Was ist mit ihr? Ist was mit dem Baby?â Panik stieg in ihr hoch.
âIch weià es auch nicht genau. Sie hatte plötzlich starke Bauchschmerzen und jetzt sitz ich hier und weià nicht was ich machen soll! Sie ist schon eine Ewigkeit in der Notaufnahme.â
âIch komme sofort! Ruf mich an, falls du schon eher mehr weiÃt.â
âWas ist los?â
âMeine Mum ⦠sie ist im Krankenhaus. Es muss etwas mit dem Baby sein.â Ihr stiegen die Tränen in die Augen.
Jess wusste nicht wie er sich verhalten sollte. Er war noch nie gut im Trösten gewesen. Unbeholfen legte er seine Arme um sie.
Rory lehnte sich total erschöpft und zitternd an seine Brust.
âHey, es wird schon gut gehen.â Versuchte er sie zu beruhigen. Er wusste, dass dieser Satz abgedroschen und sinnlos klang. Es kann alles Mögliche mit dem Kind und Rorys Mutter sein, aber ihm fiel einfach nichts Besseres ein, was sie auch nur ein bisschen getröstet hätte.
Langsam lieà er sie los.
âKomm mit zu meinem Auto. Ich fahr dich hin.â
Rory nickte nur mit tränenverschleierten Augen.
Beide rannten zum Wagen. Rory wusste nicht mehr wie ihr geschah.
Sie konnte nur noch daran denken so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu kommen um bei ihrer Mutter zu sein. âHoffentlich ist nichts Schlimmes passiert. Hoffentlich geht es Mum und dem Baby gut.â Dachte Rory immer und immer wieder.
âLuke!â sie rannte auf ihn zu. Er sprang erschrocken auf.
Sie kam vor ihm zum Stehen, beide die Sorgen einer ganzen Welt in den Augen.
âWeiÃt du schon etwas Neues?â
âNein!â er sah so hilflos aus.
âAber die müssen doch langsam wissen was mit ihr ist! Die können doch dafür nicht so lange brauchen!â Rory war schon fast hysterisch vor Sorge.
âIhr darf nichts passieren! Ihr darf einfach nichts passieren!â
âDeine Mum ist eine starke Frau. Sie schafft das, was immer es auch ist.â Auch wenn er jetzt selbst Trost gebraucht hätte, wusste er, dass er für Rory da sein musste. Sie war für ihn wie eine Tochter und sie so aufgelöst zu sehen versetzte ihm einen Stich im Herzen.
Er fühlte sich fehl am Platz. Alle waren so fertig, weil es Lorelai schlecht ging. Wie sollte er sich um sie Sorgen machen, wenn sie doch kaum kannte. Nicht einmal trösten konnte er Rory und Luke richtig. Er war eben ein Versager. Wieso fand er gerade jetzt nicht die richtigen Worte? Wieso wusste er gerade jetzt nicht was er sagen sollte? Er war doch sonst nicht auf den Mund gefallen. Er setzte sich neben Rory, die sich auf einem der schrecklichen Plastikstühle niedergelassen hatte. Wie so konnte er ihr nur nicht besser helfen? Der typische Krankenhausgeruch nach Desinfektionsmittel gemischt mit Krankheit lag in der Luft. Es ekelte ihn an. Er hatte schon immer Probleme mit diesen Gebäuden gehabt. Als er sich mit 10 Jahren das Bein gebrochen hatte und eine Woche im Krankenhaus bleiben musste, war das die Hölle für ihn.
Ein Mann im weiÃen Kittel kam um die Ecke des fast unendlich langen Ganges gebogen und schritt eiligen Schrittes auf die drei Wartenden zu.
Eilig sprangen sie auf.
âIch habe eine gute und eine schlechte Nachricht für sie.â
Gespannt und zugleich verzweifelt sahen sie ihn an.
âMiss Gilmore geht es den Umständen entsprechend gut. Sie wird zwar die Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben müssen, aber morgen wird sie nach Hause gehen können!â
Bei dem Gedanken an die schlechte Nachricht zog sich Luke der Magen zusammen.
Und der Arzt sprach auch schon weiter um ihnen die schlechte Nachricht mitzuteilen:
âIch muss ihnen aber leider mitteilen, dass sie ihr Kind verloren hat. Die Ursache dafür war eine Entwicklungsstörung im Gewebe des Embryos und der Plazenta. Sie wird aber trotzdem noch weitere Kinder bekommen können.â
âKönnen wir sie sehen?â fragte Luke, der sich nichts sehnlicher wünschte als zu sehen, dass es ihr wirklich gut ging, soweit man davon ausgehen konnte.
âIch denke ja, aber lassen sie sich vorher die grünen Kittel geben.â
Der Arzt machte sich wieder auf den Weg zu seinen nächsten Patienten.
Jess hatte sich wieder auf die Plastikstühle gesetzt. Er hätte sich da drin fehl am Platz gefühlt, also blieb er lieber hier drauÃen sitzen.
Nachdem sie die Krankenhauskleidung angezogen hatten, betraten Rory und Luke das Zimmer.
Der Anblick von Lore war schrecklich für die beiden. Sie sah so klein und verletzlich aus in diesem groÃen weiÃen Krankenhausbett.
Doch am schlimmsten war der schmerz in ihren Augen, fast unendlich und voller Trauer.
Sie hatte sich so an den Gedanken ein Kind in sich zu tragen gewöhnt. Es war als wäre nicht nur ihr ungeborenes Kind sondern auch ein Teil von ihr für immer gestorben.
Alles schien hoffnungslos und schwarz. Kaum nahm sie das Zimmer um sie herum war.
Auch die Schmerzmittel trugen ihren Teil dazu bei. Alle Gefühle in ihr waren dadurch dumpf und betäubt, bis auf den Schmerz.
Es war als hätte man ihr ein Kissen auf das Gesicht gedrückt und sie würde daran ersticken, als könnte keine Luft und nichts ÃuÃeres sie mehr berühren, auÃer der Verlust in ihrem Inneren.
Als die Tür aufging bemerkte sie es nicht einmal. Erst als Luke und Rory an ihrer Seite standen und Luke ihre Hand nahm, kehrte sie langsam zurück.
Rory stand auf der anderen Seite des Bettes und nahm ihre andere Hand. Sie war eiskalt und leblos.
Langsam blickte Lorelai auf. Da waren diese zwei vertrauten Gesichter zweier Menschen, die sie über alles liebten.
Auch wenn ein Teil von ihr gegangen war, wusste sie, dass diese beiden Menschen immer ein Teil von ihr bleiben würden und dies spendete ihr etwas Trost und gab ihr die Kraft zu kämpfen und nicht vollkommen in dem Sumpf aus Schmerz, Trauer und Verlust zu versinken.
Rory und Luke brauchten nichts zu sagen. Ihre Anwesenheit allein genügte.
Manchmal ist es besser zu schweigen, wenn alle Worte der Welt nicht reichen und jedes Gesagte falsch wäre.
Jess saà einfach nur da. Er wollte sich nicht bewegen, um Rory nicht aufzuwecken.
Nachdem Lore wieder eingeschlafen war, hatte Rory das Zimmer verlassen.
Es hatte lange gedauert ehe sie unter Tränen an seiner Schulter eingeschlafen war.
Sie sah so friedlich aus während sie schlief.
Auch in der gröÃten Trauer war sie noch wunderschön.
Es tat ihm weh, sie so leiden zu sehen, doch er war auch froh für sie da sein zu können.
Sie bedeutete ihm viel und er würde alles dafür geben, damit ihr Leid und ihr Schmerz aufhörten.
Sogar im Schlaf war ihr Gesicht von Trauer und Verzweiflung gezeichnet.
Es war schwer für ihn, seine Gedanken und Gefühle zu ordnen, denn sie hatte soeben das Kind eines anderen verloren.
Sie tat ihm unendlich Leid, doch auch wenn er es sich nie eingestehen würde, war es so viel einfacher für sie und ihn und ihre gemeinsame Zukunft.
Das Kind von Christopher hätte den beiden jetzt unweigerlich im Weg gestanden.
Vielleicht sollte dieses Kind einfach nicht sein, vielleicht hatte das Schicksal noch etwas anderes mit ihnen geplant.
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