04.04.2005, 15:53
Kapitel 10
âHast du was von Rory gehört?â Nachdem er sie begrüÃt hatte, galt seine erste Frage Rory. Er machte sich Sorgen um sie und würde Dean am liebsten für das umbringen, was er Rory angetan hatte.
âSie ist in ihrem Zimmer.â
âWann ist sie denn nach Hause gekommen?â
âKeine Ahnung. Sie war schon da als ich aus dem Inn kam.â
âUnd wie geht es ihr?â
âSie hat sich wieder etwas beruhigt! Aber trotzdem ist sie ziemlich verwirrt und aufgewühlt. Am liebsten würde ich hier bleiben! Ich kann sie doch nicht einfach alleine lassen.â
âWir können uns doch auch einen Videoabend machen und falls sie dich braucht bist du in ihrer Nähe.â
âIn Ordnung. Das ist mir wirklich lieber. Wie konnte dieser Mistkerl ihr das antun? Sie einfach so vor allen Leuten bloÃzustellen. Ich fass es nicht. Wieso hat er nicht so strenge Eltern wie Lane, die ihn beim kleinsten Bisschen ab nach Korea schicken. Oder noch besser, sie sollten ihn an den Nordpol schicken! Bei der nächsten Stadtversammlung sollten wir das unbedingt ansprechen. Wieso haben wir hier eigentlich keinen Kerker?â aufgebracht blickte sie ihn an.
âIch vermute schon seit langem, dass Taylor einen in seinem Keller hat, gleich neben der Folterkammer.â Er lächelte sie beruhigend an.
âJa, das Gerücht kenn ich. Ob er wohl viel Miete dafür verlangt?â Es tat ihr gut einfach mal Dampf abzulassen.
âGehtâs dir jetzt wieder besser?â
âIch glaub schon!â sie grinste ihn an.
âOK, dann geh ich noch mal schnell los und besorg einen Film. Hast du irgendwelche Wünsche? Irgendwas Lustiges. Drama gibt es hier ja schon genug.â
âIch werd schon was finden. Hol so lange schon mal das ganze ungesunde Zeug raus, was du beim Fernsehen immer isst.â
âDarauf kannst du dich verlassen.â
Sie küsste ihn noch einmal zum Abschied und Luke machte sich auf den Weg.
Leise klopfte sie an die Tür zu Rorys Zimmer.
âHey, darf ich reinkommen?â sie öffnete vorsichtig die Tür und setzte sich zu Rory aufs Bett.
âNa, Schatz, wie gehtâs dir? Wo warst du eigentlich die ganze Zeit über?â
âIch war unten am Steg.â
âDort ist es wirklich ruhig und man kann richtig schön allein sein.â
âMum â¦. Ich war ⦠ich meine ⦠ich war nicht allein Mum. Jess war auch da.â
âJess? Aber wieso?â
âMum, Jess und ich, wir haben ⦠wir haben uns geküsst.â
âIhr habt was? Du bist zehn Minuten mit Dean auseinander und dann küsst du gleich einen anderen?â fassungslos blickte sie ihre Tochter an. âUnd dann auch noch Jess!â
âWas soll das heiÃen ,Und dann auch noch Jess!â?â sie ahmte ihre Mum nach.
âEr ist nicht der Richtige für dich. Er macht lauter Dummheiten und bringt dich in Schwierigkeiten. Ich weiÃ, er hat ein tolles Lächeln und wirkt cool, weil er Probleme mit Autoritäten hat, aber das täuscht. Er wird dir wehtun. Ich kenn solche Typen. Sie spielen nur mit den Gefühlen der Mädchen und lassen sie dann wie eine heiÃe Kartoffel fallen!â sie war richtig aufgebracht.
âAls ob du kein Problem mit Autoritäten gehabt hättest! Und, bist du deswegen ein schlechterer Mensch.â
âRory, das kannst du nicht vergleichen.â
âWieso nicht? AuÃerdem geht es mir nicht um Jessâ Aussehen. Es ist seine gesamte Art, ich versteh mich einfach mit ihm. Er ist für mich da, also akzeptier ihn endlich! Du hörst dich ja schon fast so an wie Dean.â
Lore wurde bewusst, dass sie sich genauso aufführte wie Dean, über den sie sich noch vor ein par Minuten aufgeregt hatte. Langsam wurde ihr Puls wieder langsamer und sie beruhigte sich.
âEs tut mir Leid. Ich will einfach nicht, dass dir noch mal jemand wehtut.â
âIst ja schon gut. Ich will doch einfach nur, dass du ihn auch gern hast und dass sich zwei Menschen die mir so viel bedeuten vertragen.â
âIch werd mir Mühe geben.â Lore nahm ihre Tochter in den Arm und drückte sie fest an sich.
âUnd was habt ihr heute noch geplant?â
âLuke besorgt gerade einen Film. Wir wollen uns einen gemütlichen Abend machen. Also wenn du mich brauchst, ich bin nebenan.
âDanke, Mum.â
Das Telefon klingelte und Lore sprintete zu der kleinen Kommode.
âJa?â
âHi, hier ist Luke!â
âHey, SüÃer! Wolltest du nicht nur mal kurz ein Video holen?â
âDu sollst mich doch nicht immer SüÃer nennen.â
âIst ja Ok, Hasi!â
Luke stöhnte laut auf, gab seine Proteste jedoch auf um zu dem Grund zu kommen wieso er anrief.
âSie haben mir heute schon geliefert. Eigentlich kommt das ganze Zeug immer erst montags, doch der Fahrer feiert am Sonntag eine Geburtstagsparty und kann daher am nächsten Morgen nicht fahren. Deswegen hat er kurzerhand beschlossen heute schon zu kommen.â
âUnd was wird aus unserem Videoabend?â empört blickte Lore das Telefon an.
âIch brauch hier nicht allzu lange, muss nur die ganzen Kisten hinter tragen und dann noch bei der Videothek vorbei. In einer Stunde bin ich da.â
âTritt dem blöden Lieferanten mal ordentlich in den Hintern.â
âMach ich, bis dann.â
âOK, bis dann.â
Toll jetzt war Langeweile angesagt und sie konnte schlecht mit Rory ein bisschen quatschen, denn die wollte im Moment ihre Ruhe haben.
Da kam ihr eine total verrückte, wahnwitzige Idee. Doch sie hatte es sich einfach in den Kopf gesetzt und wollte das jetzt auch durchziehen. Sie wollte für Luke kochen. Sie! Lorelai! Sie wollte kochen!
Sie schnappte sich kurzerhand eine Zeitschrift und fand auch gleich ein Rezept für Spagetti Bolognese. Das konnte doch nicht so schwer sein.
Schnell schnappte sie sich ihre Jacke und machte sich auf den Weg zu Dooseâs um noch schnell das Nötigste einzukaufen. Sie hatten nichtmal richtige Nudeln im Haus. Nur diese Fertigdinger und die würde Luke nie anrühren.
Wieder zu Hause angekommen schmiss sie die Nudeln in eine Topf und goss Wasser darauf.
Schnell las sie sich das Rezept für die Bolognese durch.
2-3 EL Olivenöl
300 g Hackfleisch
2 Knoblauchzehen
1 TL Salz
1 Zwiebel, 2 Karotten
1 Stück Sellerie
2-3 EL Tomatenmark
4 Tomaten
1 ½ Tassen Gemüse oder Fleischbrühe
Salz, Pfeffer
1 TL Oregano
1 TL Basilikum
1 kleine Dose Champignonköpfe
Mist sie hatte den Knoblauch, den Sellerie, das Tomatenmark, Oregano und Basilikum vergessen. Sie konnte sich zwar 20 verschiedene Arten von Chips, Schokolade und anderem Zeugs merken, aber bei so vielen gesunden Sachen lieà ihr Gedächtnis einfach nach.
Sie hatte zwar kein Olivenöl, aber das Sonnenblumeöl, was sie in einer versteckten Ecke ihres Kühlschrankes gefunden hatte, würde auch gehen. Welch Wunder, das Verfallsdatum war noch nicht abgelaufen.
In dem Artikel stand, man solle das Hackfleisch darin braten und dabei rühren, dann die Karotten und die Zwiebel in Scheiben schneiden und dazugeben.
So viel Zeit das Ganze klein zu hacken hatte sie nun auch wieder nicht. Sie nahm einfach den Mixer schmiss alles rein und drückte einmal kräftig auf den Knopf bis alles zu einer rötlichen Masse geworden war. Jetzt fehlte das Tomatenmark. Kurzentschlossen nahm sie eine Flasche Ketschup aus dem Kühlschrank und schüttete viel zu viel in die Pfanne.
Plötzlich klingelte erneut das Telefon. Hecktisch lieà sie alles stehen und liegen und nahm mit vom Essen verklebten Händen den Hörer ab. âHallo?â rief sie gestresst.
âIch brauch doch nicht so lange. Bin in einer Viertelstunde bei dir.â
âOh â¦.â Sie wollte noch sagen er solle sich Zeit lassen, doch da hatte er schon wieder aufgelegt.
Sie rannte in die Küche. Es war nicht mehr viel Zeit. Gleich würde Luke hier sein und sie hatte noch nichts fertig. Und sie hatte vergessen das Salz an die Nudeln zu tun.
Sie nahm das Päckchen und schüttete. In ihrer Eile ist dann jedoch etwas mehr als nur eine Prise rausgekommen.
Jetzt war wieder die SoÃe an der Reihe. Was machte sie nur wegen der Gemüsebrühe. Sie hatte noch nie ein Huhn gekauft, bei ihr kamen sie als Chicken McNuggets oder als Broiler auf den Tisch aber doch nicht als Brühe.
Eilig durchwühlte sie sämtliche Fertigtütensuppen, die sie in ihrem Schrank hatten und wurde sogar fündig. Eine Hühnernudelsuppe.
âWo war doch gleich noch mal ein Topf?â sie öffnete alle Schränke.
In der hintersten Ecke des Flurschrankes wurde sie fündig.
âSchnell bisschen heiÃes Wasser und das Brühe-Zeugs rein und dann geht das schon.â Sie rannte wieder in die Küche. âMist, wieso löst sich das Zeug so langsam auf?â
Rory, der der ganze Lärm in der Küche ungewöhnlich vorkam, trat aus dem Zimmer.
âMum? Was tust du da? Du versuchst doch nicht etwa zu kochen?â
âDoch!â hilflos sah sie ihre Tochter an. âHilf Mommy! Luke kommt gleich und ich weià nicht wie ich das alles schaffen soll.â
âWas soll ich machen?â
âGieà das Wasser bei den Nudeln ab und tu sie auf zwei Teller verteilen!â
âOK, aber Mum, du solltest mal nach dem schwarzen Zeug da in der Pfanne sehen. Das riecht so verdächtig.â
âOh, ein. Die Bolognese.â
Sie rannte zum Herd und kippte den Inhalt der Pfanne zu der Hühnerbrühe.
âDa müssen noch Gewürze dran.â Sie holte Pfeffer und Salz und kippte beides reichlich zu der âBologneseâ. âSo noch mal schnell umrühren und dann muss das so gehen.
Da klingelte es auch schon.
âRory, mach auf und lenk ihn ab, bis ich alles auf den Tellern verteilt habe!â
Rory bemühte sich so langsam wie möglich zur Tür zu gehen um ihrer Mutter Zeit zu verschaffen.
Vorsichtig öffnete sie die Tür. Demonstrativ blieb sie im Rahmen stehen.
âHi, Luke! Na, wie gehtâs dir denn so?â
âGut und das weiÃt du auch. Wir sehen uns schlieÃlich täglich.â
âEs hätte ja sein können, dass dir auf dem Weg hierher etwas passiert ist.â
âNein, mir ist nichts passiert und jetzt lass mich endlich rein, oder soll ich hier noch Wurzeln schlagen?â
Nur widerwillig öffnete sie die Tür. Doch da kam ihre Mum auch schon neu eingekleidet die Treppen runter.
âHey, Schatz! Setzt dich schon mal aufs Sofa. Ich komm gleich nach.â
Verdutzt setzte er sich und sah Rory fragend an. Diese ganze Sache roch mehr als merkwürdig.
Diese jedoch ergriff die Flucht in ihr Zimmer und schloss hinter sich die Tür.
âLorelai? Wo bist du? Was soll das Ganze Theater hier â¦.â Er kam nicht weiter denn Lore erschien strahlend mit zwei Tellern in der Tür.
âIch hab was für dich gekocht!â sie sah aus als würde sie Luke gerade mitteilen, dass er im Lotto gewonnen hat.
âSoll ich mich jetzt darüber freuen oder soll ich schon mal in der Klinik wegen einem Bett nachfragen, falls ich naher noch wegen Lebensmittelvergiftung eingeliefert werde.â Empört sah Lore ihn an.
âHey, das ist gemein! Ich hab Ewigkeiten in der Küche gestanden und du weiÃt das nicht zu würdigen.â Sie stellte den Teller vor ihn und den zweiten daneben. Dann schnappte sie sich die Videokassette, die Luke noch immer in der Hand hielt.
Nachdem sie den Fernseher eingeschaltet hatte, setzte sie sich neben ihn und fragte: âWieso isst du nichts?â
âIch ⦠ähm ⦠du â¦. Du hast das wirklich alles selber gemacht?â
âJa!â stolz sah sie ihn an.
âUnd was sind die schwarzen Klümpchen da in der roten ⦠SoÃe?â das Wort SoÃe betonte er, als wäre er sich nichtmal sicher ob es wirklich eine ist.
âDas ist das Fleisch. Stell dich nicht so an und koste!â
Vorsichtig nahm sich Luke seine Gabel und versuchte möglichst keine verbrannten Fleischstückchen zu erwischen, als er seine Nudeln aufwickelte. Langsam schob er sie sich ni den Mund. Erwartungsvoll blickte Lore ihn an.
Sein Gesichtsausdruck sagte alles.
âSind das wirklich Nudeln oder hast du aus Versehen Draht da reingetan?â
âNatürlich sind das Nudeln. Stell dich doch nicht so!â sie schob sich ebenfalls eine Gabel in den Mund!
âIgitt!â sofort spuckte Lore alles wieder aus. âDas ist ja eklig!â
âSag ich doch!â
Sie fing lauthals an zu lachen. Auch Luke konnte nicht mehr an sich halten. Schallend kugelte sich Lore auf dem Sofa hin und her, bis sie in Lukes Armen landete. Er küsste sie zuerst zärtlich doch dann immer stürmischer!
âNicht hier, Luke!â sie blickte ihn streng an, konnte sich aber dann ein Grinsen nicht verkneifen.
Sie stand auf und zog ihn hinter sich her.
Wäre das jetzt ein Film, würde die Kamera auf zwei einsame und verlassene Teller mit âSpagetti Bologneseâ schwenken, beide noch voll und mit schwarzen Punkten übersäht.
Kapitel 11
Rory hatte sich wieder in ihrem Zimmer verkrochen. Die Bemühungen das Essen ihrer Mutter zu retten, hatten sie total von ihren eigenen Problemen abgelenkt.
Jetzt kehrten die alten Gedanken zurück.
Was war da nur passiert? Hatte sie wirklich vor ein par Stunden Jess geküsst? Und wie er sie geküsst hatte. Sie konnte sich das Lächeln nicht verkneifen als sie an seine Lippen dachte und wie sie sich gefühlt hatte. Das Gefühl sich einfach ins seinen Armen fallen lassen zu können war toll gewesen.
So hatte sie sich bei Dean nie gefühlt. Er war nie so leidenschaftlich gewesen.
Sie schob den Gedanken an Dean beiseite und schlug ein Buch auf um sich abzulenken.
Doch heute ergaben die vielen Buchstaben kaum einen Sinn. Es war als hätte sich der Autor einen Scherz erlaubt, indem er die Sätze verdreht und Wörter einbaut, die dort überhaupt keinen Sinn ergeben.
Plötzlich klopfte es ans Fenster. Rory musste unweigerlich lächeln. Es war noch gar nicht lange her, da hatte er schon einmal an ihr Fenster geklopft.
Sie legte ihr buch beiseite und ging langsam auf das Fenster zu. Doch dort stand nicht Jess sondern Dean.
Das hatte sie nicht erwartet, Wieso stand er jetzt vor ihr, nachdem er mit ihr Schluss gemacht hatte?
Vorsichtig schob sie das Fenster hoch.
âDean?â
âRory.â Sie blickten sich an, beide unfähig ein Wort zu sagen.
âRory ⦠Rory, ich liebe dich immer noch.â Er sah sie gespannt an, gespannt darauf wie sie reagieren würde. Doch sie sagte nichts.
âEs war ein Fehler dich zu verlassen. Das weià ich jetzt. Ich musste ständig an dich denken und ich brauche dich, Rory.â
Wie konnte er das nur mit ihr machen? Erst machte er vor allen Leuten mit ihr Schluss und jetzt wollte er sie wieder zurück.
Was sollte sie nur darauf antworten?
âSag etwas! Irgendwas. Hauptsache du bist nicht mehr so furchtbar still.â
âWas soll ich denn sagen? Soll ich dir in die Arme springen und dir dafür danken, dass du mich vor all diesen Leuten zur Schnecke gemacht hast? Wieso machst du es mir nur so schwer?â
âWeil ich dich liebe, Rory. Ich möchte dich zurück. Oder liegt es an Jess?â
Ja, es lag an Jess. So eine Leidenschaft, wie sie bei ihm gespürt hatte, hatte sie bei Dean nie gespürt. Sie wusste nun was sie wollte. Sie wollte Jess.
Dass Rory nichts sagte, machte Dean noch wütender.
âOK. Fein. Dann bleib doch bei diesem GroÃkotz. Du wirst schon sehen was du davon hast.â
âDean. Du hattest doch Recht, als du gesagt hast, dass ich mich mit Jess besser verstehe. Du hast doch auch gemerkt, dass unsere Zeit zu Ende ist. Wieso machst du es denn noch schwerer? Du bedeutest mir immer noch sehr viel, aber ich liebe dich nicht mehr.â
Traurig wendete er sich ab und ging langsam und mit gesenktem Kopf nach Hause.
Es war Nachmittag und Rory kam gerade aus Chilton. Sie öffnete die Haustür, betrat den Flur und wollte gerade ihren Rucksack absetzen, um ihre Jacke auszuziehen, als ihr ein merkwürdiger Geruch in die Nase stieg.
âMum? Muuuuum! Hast du wieder versucht zu kochen oder wieso riecht es hier so merkwürdig?â sie hatte ihre Mum auf dem Sofa sitzend gefunden und blickte sie nun misstrauisch an.
âNein. Ich habe den Geruch auch schon bemerkt, aber ich hab echt keine Ahnung wo der herkommt. Vielleicht arbeitet Babette wieder mit Mist in ihrem Garten um ihre Pflanzen zu düngen.â
âMum, Mist riecht anders. Hast du irgendetwas vor mir zu verbergen, junges Fräulein.â
âWuff!â
âWas war das gerade, Mum?â
âNichts, ich hab nur gerade gehustet. Hörst du: Ãhü, ühü uhuff!â versuchte sie ein Husten zu imitieren, das dem gerade erklungenen Geräusch ähnlich klang.
âMum!â sie blickte ihre Mutter ungläubig an.
âMein Bauch hat geknurrt.â Sie nickte eilig und war froh, dass ihr eine weitere Ausrede eingefallen war.
âDas glaubst du doch selbst nicht! Was ist hier los?â
Doch Lorelai brauchte gar nicht mehr zu antworten. Ein kleiner niedlicher Welpe kam aus der Küche getrottet und blickte Rory aus seinen groÃen Augen an.
âOh, ein Welpe! Der ist ja niedlich.â Sie rannte auf ihn zu und nahm ihn auf den Arm.
Den Hund streichelnd kam sie auf ihre Mum zu und setzte sich neben sie aufs Sofa.
âWo hast du den her?â
âEr saà heute Morgen als ich ins Hotel wollte vor unserer Haustür. Ich hab ganz wirklich echt überhaupt nichts damit zu tun!â überschlug sie sich fast.
âUnd was machen wir jetzt mit dem kleinen Kerl?â
âWas sollen wir schon mit ihm machen? Wir behalten ihn einfach. Er hat sich uns ausgesucht und wir können überhaupt nichts dagegen machen.â
âDa hast du Recht.â Sie sah den kleinen Hund regelrecht verliebt an.
âUnd was machen wir jetzt? Wir wollten doch zu Luke gehen, wenn ich aus der Schule komme.â
âWir nehmen ihn einfach mit.â
âAber wir haben doch keine Leine.â
âFragen wir einfach Babette. Die hat bestimmt noch irgendwo eine Katzenleine oder so und für diesen kleinen Knirps wird die schon reichen.â
Eilig machten sie sich auf den Weg zu ihrer Nachbarin.
âHey, Babette. Hast du vielleicht eine Leine für uns?â
âWas ist denn das für ein süÃer Kerl?â sie begann auch sofort ihn zu knuddeln.
âDer ist uns zugelaufen und jetzt brauchen wir irgendetwas damit er uns nicht wegläuft, wenn wir zu Luke gehen.â
âIch geh mal schnell nachgucken. Irgendwo muss ich noch eine alte Leine haben.â Nur schwer konnte sie sich von dem Welpen trennen und sich auf die suche machen.
Nach fünf Minuten kam sie triumphierend wieder.
âHier, meine SüÃen. Die müsste reichen.â Sie gab ihnen die Leine und verabschiedete sich schweren Herzens von dem kleinen Vierbeiner.
âWas ist das? Was wollt ihr damit hier? Das bewegt sich ja.â Panisch blickte Luke den dreien entgegen.
âLuke! Das ist kein DAS, das ist ein Hündchen. Unser Hündchen.â
âIhr wollt ihn behalten? Du kannst doch nicht einmal dich selbst und deine Tochter versorgen. Wie willst du das dann bei dem kleinen Hund schaffen?â
âIch bring ihn einfach mit zu dir. Wir stellen ihn bestimmt schnell auf Kaffee um und dann ist das mit der Ernährung kein Problem mehr.â
âDas kannst du diesem Tier nicht antun. Du weiÃt doch auch gar nicht, wie du ihn halten musst.â
âDoch, das ist ganz einfach. Ich nehm ihn einfach auf den Arm und trag ihn.â
âIch meine doch nicht das halten. Ich meine, du weiÃt nicht was er alles braucht, ob er zum Tierarzt muss, wie oft du mit ihm Gassi gehen musst.â
âOh, das krieg ich schon noch raus. Ich google das einfach.â
âMännlein oder ein Weiblein?â
âKeine Ahnung. Wie seh ich das?â
âDu hebst ihn oder sie an und guckst einfach nach.â
âDas kann ich doch nicht machen! Ich bin doch kein Spanner. Was ist, wenn das Tierchen schüchtern ist?â Luke verdrehte die Augen, hob den Hund an und sah nach.
âHerzlichen Glückwunsch es ist eine sie.â
âJa!â Rory und Lore schrieen und hüpften auf und ab. âLuke nun sind wir endgültig in der Ãbermacht! Du hast keine Chance mehr gegen uns.
âUnd wie wollt ihr sie nennen?â
âGenau, Mum, wie soll sie heiÃen? Wir haben uns noch gar keinen Namen ausgedacht.â
âÃhm, wie wäre es mit Lorelai?â
âDu warst schon bei mir so einfallslos. Jetzt gib dir wenigstens bei ihr ein bisschen Mühe!â
âIch war nicht einfallslos. Ich war nur von den ganzen Schmerzmitteln so benebelt, dass mir kein anderer Name eingefallen ist.â Sie grinste ihre Tochter an.
âJetzt bist du ja clean. Also denk dir was aus.â Auch Luke wurde langsam ungeduldig und wollte wissen, wie sie das Hündchen nennen würden.
âIch bin nicht clean. Ich habe diese herrliche Kaffee-Droge genommen, mit der du mich immer versorgst, mein Dealer.â
âEs muss etwas ausdrücken. Sein Name muss der einer tollen Person sein.â Rory hatte ihre Ansprüche.
âWir nennen sie Taylor. Zu Ehren des tollen Taylor.â
âMum, es ist ein Mädchen. Was hältst du von Polly?â
âWie kommst du denn darauf? Polly Pocket?â
âNein, Mum. Polly Jean Harvey! AuÃerdem ist das auch ein schöner Hundename.â Zufrieden sah sie ihre Mum an.
âGute Idee. Also, â sie wendete sich dem Hündchen zu, â von nun an ... Hast du mal etwas Kaffee, Luke? Ich muss sie doch ordentlich taufen.â
âDazu nimmt man geweihtes Wasser.â
âSag ich doch. Kaffee!â sie hielt ihm die Hand hin und er holte aus der Küche eine Kanne mit kaltem Kaffee.
Lore nahm die Kanne und goss dem Hund ein par Tropfen Kaffee auf den Kopf. Sie hob ihn vorsichtig um zu gucken, was da Nasses auf sie raufgetropft war und schleckte nach den Tropfen, die jetzt an ihrer Nase hingen.
âHiermit gebe ich dir feierlich den Namen Polly Gilmore.â
Rory strahlte und nahm ihrer Mum den Hund ab.
âHey, Polly, meine SüÃe. Du wirst ab heute bei uns wohnen. Ist das nicht toll?â
âWau!â kam es von der kleinen, als würde sie die Frage verstehen und damit einverstanden sein.
![[Bild: PollyGilmore7.jpg]](http://img.photobucket.com/albums/v469/Keks89/PollyGilmore7.jpg)
Es war sechs Uhr morgens. Also für Gilmore-Verhältnisse noch viel zu früh zum aufstehen.
âMum, was machst du da? Lass mich schlafen.â Rory konnte ihre Augen noch gar nicht öffnen so müde war sie. âIiihh, dass ist ja nass. Was machst du da?â langsam und verärgert schlug sie die Augen auf. Doch es war nicht ihre Mutter, die sie zu so früher Stunde weckte.
âPolly!â der Zorn über das frühe Wecken war bereits verflogen als sie in das kleine Hundegesicht blickte.
Sie hob Polly, welche die Vorderpfötchen auf Rorys Bett gelegt hatte, um an ihr Gesicht zu kommen, hoch und legte sie neben sich.
âNa, meine kleine. Was machen wir heute? Ich glaube ich sollte mit dir Gassi gehen.â
Sie stand langsam auf, wusch sich und zog sich an.
âHey, Polly, wo bist du denn hin?â Nun, da sie endlich mit sich selbst fertig war, wollte sie sich mit der kleinen Hündin auf den Weg machen, aber sie war verschwunden. Als sie ins Wohnzimmer trat, kam Rory ihre Mum fertig angezogen und mit Polly auf dem Arm die Treppe runter.
âMum, ich wollte gerade mit ihr rausgehen. Schön, dann können wir zusammen Hundeshopping machen.â
âWas willst du denn alles für sie kaufen?â
âNa alles. Futter, Leine, Körbchen, Halsband, Spielzeug und zum Tierarzt müssen wir natürlich auch noch.â
âStimmt, daran hab ich noch gar nicht gedacht.â
âAlso, was stehst du denn da noch so rum? Auf gehtâs.â Sie band Polly die alte Leine von Babette um.
âHey, Kirk! Was willst du denn hier?â sie waren gerade im Tierladen und begutachteten alles, was das Hundeherz begehrte.
âIch will für Katze-Kirk nur das übliche Beruhigungsmittel kaufen.â
âGibtâs das hier?â
âJa, ich kauf immer schon im Voraus. Man weià ja, nie was das liebe Kätzchen für Stimmungsschwankungen hat.â Erklärte er Rory.
âHilft das auch bei Menschen? Ich könnte für das nächste Freitagsessen bei meinen Eltern welche gebrauchen.â
âJa durchaus. Ich hab es mal meiner Mutter gegeben, in der Hoffnung, dass sie es im benebelten Zustand nicht merkt, wenn ich mir meine Rollschuhe zurückhole.â
âUnd hat es geklappt?â
âSobald das Mittel nachgelassen hatte, hat sie mir Hausarrest gegeben.â
Rory, Lore und auch Polly sahen ihn mit einem mitleidvollen Blick an.
âAlso, Mum, was wollen wir für ein Halsband kaufen?â
âIch bin für das schwarze Lederband mit den spitzen Stacheln.â
âDas ist kein Sado-Maso-Hündchen!â
âWas hältst du dann von dem hier?â sie hielt ihrer Tochter ein grünes Band mit kleinen Knochen darauf hin.
âKlar das können wir nehmen. Sie ist ein Mädchen und grün ist ja bekanntlich das neue pink.â
âIch hasse diesen Spruch.â
âIch weiÃ.â Sie grinste ihre Mum an und ging dann weiter um nach einem Körbchen zu suchen.
Nachdem sie alle Einkäufe erledigt hatten und bei Tierarzt gewesen waren, machten sie sich voll bepackt auf den Weg nach Hause.
âMum, wie bekommen wir das Körbchen ins Haus? Es ist so groÃ, ich glaub ich krieg das nicht durch die Tür.â
âWir hätten wohl doch das kleinere nehmen sollen.â
âUnd was machen wir jetzt?â Rory sah ihre Mum hilflos an.
âWir lassen es erstmal auf der Veranda stehen und falls wir mal umbauen, können wir dann gröÃere Türen einbauen.â
Rory stellte das Körbchen in die Ecke, blickte sich noch mal danach um und ging dann auch ins Haus.
âHast du was von Rory gehört?â Nachdem er sie begrüÃt hatte, galt seine erste Frage Rory. Er machte sich Sorgen um sie und würde Dean am liebsten für das umbringen, was er Rory angetan hatte.
âSie ist in ihrem Zimmer.â
âWann ist sie denn nach Hause gekommen?â
âKeine Ahnung. Sie war schon da als ich aus dem Inn kam.â
âUnd wie geht es ihr?â
âSie hat sich wieder etwas beruhigt! Aber trotzdem ist sie ziemlich verwirrt und aufgewühlt. Am liebsten würde ich hier bleiben! Ich kann sie doch nicht einfach alleine lassen.â
âWir können uns doch auch einen Videoabend machen und falls sie dich braucht bist du in ihrer Nähe.â
âIn Ordnung. Das ist mir wirklich lieber. Wie konnte dieser Mistkerl ihr das antun? Sie einfach so vor allen Leuten bloÃzustellen. Ich fass es nicht. Wieso hat er nicht so strenge Eltern wie Lane, die ihn beim kleinsten Bisschen ab nach Korea schicken. Oder noch besser, sie sollten ihn an den Nordpol schicken! Bei der nächsten Stadtversammlung sollten wir das unbedingt ansprechen. Wieso haben wir hier eigentlich keinen Kerker?â aufgebracht blickte sie ihn an.
âIch vermute schon seit langem, dass Taylor einen in seinem Keller hat, gleich neben der Folterkammer.â Er lächelte sie beruhigend an.
âJa, das Gerücht kenn ich. Ob er wohl viel Miete dafür verlangt?â Es tat ihr gut einfach mal Dampf abzulassen.
âGehtâs dir jetzt wieder besser?â
âIch glaub schon!â sie grinste ihn an.
âOK, dann geh ich noch mal schnell los und besorg einen Film. Hast du irgendwelche Wünsche? Irgendwas Lustiges. Drama gibt es hier ja schon genug.â
âIch werd schon was finden. Hol so lange schon mal das ganze ungesunde Zeug raus, was du beim Fernsehen immer isst.â
âDarauf kannst du dich verlassen.â
Sie küsste ihn noch einmal zum Abschied und Luke machte sich auf den Weg.
Leise klopfte sie an die Tür zu Rorys Zimmer.
âHey, darf ich reinkommen?â sie öffnete vorsichtig die Tür und setzte sich zu Rory aufs Bett.
âNa, Schatz, wie gehtâs dir? Wo warst du eigentlich die ganze Zeit über?â
âIch war unten am Steg.â
âDort ist es wirklich ruhig und man kann richtig schön allein sein.â
âMum â¦. Ich war ⦠ich meine ⦠ich war nicht allein Mum. Jess war auch da.â
âJess? Aber wieso?â
âMum, Jess und ich, wir haben ⦠wir haben uns geküsst.â
âIhr habt was? Du bist zehn Minuten mit Dean auseinander und dann küsst du gleich einen anderen?â fassungslos blickte sie ihre Tochter an. âUnd dann auch noch Jess!â
âWas soll das heiÃen ,Und dann auch noch Jess!â?â sie ahmte ihre Mum nach.
âEr ist nicht der Richtige für dich. Er macht lauter Dummheiten und bringt dich in Schwierigkeiten. Ich weiÃ, er hat ein tolles Lächeln und wirkt cool, weil er Probleme mit Autoritäten hat, aber das täuscht. Er wird dir wehtun. Ich kenn solche Typen. Sie spielen nur mit den Gefühlen der Mädchen und lassen sie dann wie eine heiÃe Kartoffel fallen!â sie war richtig aufgebracht.
âAls ob du kein Problem mit Autoritäten gehabt hättest! Und, bist du deswegen ein schlechterer Mensch.â
âRory, das kannst du nicht vergleichen.â
âWieso nicht? AuÃerdem geht es mir nicht um Jessâ Aussehen. Es ist seine gesamte Art, ich versteh mich einfach mit ihm. Er ist für mich da, also akzeptier ihn endlich! Du hörst dich ja schon fast so an wie Dean.â
Lore wurde bewusst, dass sie sich genauso aufführte wie Dean, über den sie sich noch vor ein par Minuten aufgeregt hatte. Langsam wurde ihr Puls wieder langsamer und sie beruhigte sich.
âEs tut mir Leid. Ich will einfach nicht, dass dir noch mal jemand wehtut.â
âIst ja schon gut. Ich will doch einfach nur, dass du ihn auch gern hast und dass sich zwei Menschen die mir so viel bedeuten vertragen.â
âIch werd mir Mühe geben.â Lore nahm ihre Tochter in den Arm und drückte sie fest an sich.
âUnd was habt ihr heute noch geplant?â
âLuke besorgt gerade einen Film. Wir wollen uns einen gemütlichen Abend machen. Also wenn du mich brauchst, ich bin nebenan.
âDanke, Mum.â
Das Telefon klingelte und Lore sprintete zu der kleinen Kommode.
âJa?â
âHi, hier ist Luke!â
âHey, SüÃer! Wolltest du nicht nur mal kurz ein Video holen?â
âDu sollst mich doch nicht immer SüÃer nennen.â
âIst ja Ok, Hasi!â
Luke stöhnte laut auf, gab seine Proteste jedoch auf um zu dem Grund zu kommen wieso er anrief.
âSie haben mir heute schon geliefert. Eigentlich kommt das ganze Zeug immer erst montags, doch der Fahrer feiert am Sonntag eine Geburtstagsparty und kann daher am nächsten Morgen nicht fahren. Deswegen hat er kurzerhand beschlossen heute schon zu kommen.â
âUnd was wird aus unserem Videoabend?â empört blickte Lore das Telefon an.
âIch brauch hier nicht allzu lange, muss nur die ganzen Kisten hinter tragen und dann noch bei der Videothek vorbei. In einer Stunde bin ich da.â
âTritt dem blöden Lieferanten mal ordentlich in den Hintern.â
âMach ich, bis dann.â
âOK, bis dann.â
Toll jetzt war Langeweile angesagt und sie konnte schlecht mit Rory ein bisschen quatschen, denn die wollte im Moment ihre Ruhe haben.
Da kam ihr eine total verrückte, wahnwitzige Idee. Doch sie hatte es sich einfach in den Kopf gesetzt und wollte das jetzt auch durchziehen. Sie wollte für Luke kochen. Sie! Lorelai! Sie wollte kochen!
Sie schnappte sich kurzerhand eine Zeitschrift und fand auch gleich ein Rezept für Spagetti Bolognese. Das konnte doch nicht so schwer sein.
Schnell schnappte sie sich ihre Jacke und machte sich auf den Weg zu Dooseâs um noch schnell das Nötigste einzukaufen. Sie hatten nichtmal richtige Nudeln im Haus. Nur diese Fertigdinger und die würde Luke nie anrühren.
Wieder zu Hause angekommen schmiss sie die Nudeln in eine Topf und goss Wasser darauf.
Schnell las sie sich das Rezept für die Bolognese durch.
2-3 EL Olivenöl
300 g Hackfleisch
2 Knoblauchzehen
1 TL Salz
1 Zwiebel, 2 Karotten
1 Stück Sellerie
2-3 EL Tomatenmark
4 Tomaten
1 ½ Tassen Gemüse oder Fleischbrühe
Salz, Pfeffer
1 TL Oregano
1 TL Basilikum
1 kleine Dose Champignonköpfe
Mist sie hatte den Knoblauch, den Sellerie, das Tomatenmark, Oregano und Basilikum vergessen. Sie konnte sich zwar 20 verschiedene Arten von Chips, Schokolade und anderem Zeugs merken, aber bei so vielen gesunden Sachen lieà ihr Gedächtnis einfach nach.
Sie hatte zwar kein Olivenöl, aber das Sonnenblumeöl, was sie in einer versteckten Ecke ihres Kühlschrankes gefunden hatte, würde auch gehen. Welch Wunder, das Verfallsdatum war noch nicht abgelaufen.
In dem Artikel stand, man solle das Hackfleisch darin braten und dabei rühren, dann die Karotten und die Zwiebel in Scheiben schneiden und dazugeben.
So viel Zeit das Ganze klein zu hacken hatte sie nun auch wieder nicht. Sie nahm einfach den Mixer schmiss alles rein und drückte einmal kräftig auf den Knopf bis alles zu einer rötlichen Masse geworden war. Jetzt fehlte das Tomatenmark. Kurzentschlossen nahm sie eine Flasche Ketschup aus dem Kühlschrank und schüttete viel zu viel in die Pfanne.
Plötzlich klingelte erneut das Telefon. Hecktisch lieà sie alles stehen und liegen und nahm mit vom Essen verklebten Händen den Hörer ab. âHallo?â rief sie gestresst.
âIch brauch doch nicht so lange. Bin in einer Viertelstunde bei dir.â
âOh â¦.â Sie wollte noch sagen er solle sich Zeit lassen, doch da hatte er schon wieder aufgelegt.
Sie rannte in die Küche. Es war nicht mehr viel Zeit. Gleich würde Luke hier sein und sie hatte noch nichts fertig. Und sie hatte vergessen das Salz an die Nudeln zu tun.
Sie nahm das Päckchen und schüttete. In ihrer Eile ist dann jedoch etwas mehr als nur eine Prise rausgekommen.
Jetzt war wieder die SoÃe an der Reihe. Was machte sie nur wegen der Gemüsebrühe. Sie hatte noch nie ein Huhn gekauft, bei ihr kamen sie als Chicken McNuggets oder als Broiler auf den Tisch aber doch nicht als Brühe.
Eilig durchwühlte sie sämtliche Fertigtütensuppen, die sie in ihrem Schrank hatten und wurde sogar fündig. Eine Hühnernudelsuppe.
âWo war doch gleich noch mal ein Topf?â sie öffnete alle Schränke.
In der hintersten Ecke des Flurschrankes wurde sie fündig.
âSchnell bisschen heiÃes Wasser und das Brühe-Zeugs rein und dann geht das schon.â Sie rannte wieder in die Küche. âMist, wieso löst sich das Zeug so langsam auf?â
Rory, der der ganze Lärm in der Küche ungewöhnlich vorkam, trat aus dem Zimmer.
âMum? Was tust du da? Du versuchst doch nicht etwa zu kochen?â
âDoch!â hilflos sah sie ihre Tochter an. âHilf Mommy! Luke kommt gleich und ich weià nicht wie ich das alles schaffen soll.â
âWas soll ich machen?â
âGieà das Wasser bei den Nudeln ab und tu sie auf zwei Teller verteilen!â
âOK, aber Mum, du solltest mal nach dem schwarzen Zeug da in der Pfanne sehen. Das riecht so verdächtig.â
âOh, ein. Die Bolognese.â
Sie rannte zum Herd und kippte den Inhalt der Pfanne zu der Hühnerbrühe.
âDa müssen noch Gewürze dran.â Sie holte Pfeffer und Salz und kippte beides reichlich zu der âBologneseâ. âSo noch mal schnell umrühren und dann muss das so gehen.
Da klingelte es auch schon.
âRory, mach auf und lenk ihn ab, bis ich alles auf den Tellern verteilt habe!â
Rory bemühte sich so langsam wie möglich zur Tür zu gehen um ihrer Mutter Zeit zu verschaffen.
Vorsichtig öffnete sie die Tür. Demonstrativ blieb sie im Rahmen stehen.
âHi, Luke! Na, wie gehtâs dir denn so?â
âGut und das weiÃt du auch. Wir sehen uns schlieÃlich täglich.â
âEs hätte ja sein können, dass dir auf dem Weg hierher etwas passiert ist.â
âNein, mir ist nichts passiert und jetzt lass mich endlich rein, oder soll ich hier noch Wurzeln schlagen?â
Nur widerwillig öffnete sie die Tür. Doch da kam ihre Mum auch schon neu eingekleidet die Treppen runter.
âHey, Schatz! Setzt dich schon mal aufs Sofa. Ich komm gleich nach.â
Verdutzt setzte er sich und sah Rory fragend an. Diese ganze Sache roch mehr als merkwürdig.
Diese jedoch ergriff die Flucht in ihr Zimmer und schloss hinter sich die Tür.
âLorelai? Wo bist du? Was soll das Ganze Theater hier â¦.â Er kam nicht weiter denn Lore erschien strahlend mit zwei Tellern in der Tür.
âIch hab was für dich gekocht!â sie sah aus als würde sie Luke gerade mitteilen, dass er im Lotto gewonnen hat.
âSoll ich mich jetzt darüber freuen oder soll ich schon mal in der Klinik wegen einem Bett nachfragen, falls ich naher noch wegen Lebensmittelvergiftung eingeliefert werde.â Empört sah Lore ihn an.
âHey, das ist gemein! Ich hab Ewigkeiten in der Küche gestanden und du weiÃt das nicht zu würdigen.â Sie stellte den Teller vor ihn und den zweiten daneben. Dann schnappte sie sich die Videokassette, die Luke noch immer in der Hand hielt.
Nachdem sie den Fernseher eingeschaltet hatte, setzte sie sich neben ihn und fragte: âWieso isst du nichts?â
âIch ⦠ähm ⦠du â¦. Du hast das wirklich alles selber gemacht?â
âJa!â stolz sah sie ihn an.
âUnd was sind die schwarzen Klümpchen da in der roten ⦠SoÃe?â das Wort SoÃe betonte er, als wäre er sich nichtmal sicher ob es wirklich eine ist.
âDas ist das Fleisch. Stell dich nicht so an und koste!â
Vorsichtig nahm sich Luke seine Gabel und versuchte möglichst keine verbrannten Fleischstückchen zu erwischen, als er seine Nudeln aufwickelte. Langsam schob er sie sich ni den Mund. Erwartungsvoll blickte Lore ihn an.
Sein Gesichtsausdruck sagte alles.
âSind das wirklich Nudeln oder hast du aus Versehen Draht da reingetan?â
âNatürlich sind das Nudeln. Stell dich doch nicht so!â sie schob sich ebenfalls eine Gabel in den Mund!
âIgitt!â sofort spuckte Lore alles wieder aus. âDas ist ja eklig!â
âSag ich doch!â
Sie fing lauthals an zu lachen. Auch Luke konnte nicht mehr an sich halten. Schallend kugelte sich Lore auf dem Sofa hin und her, bis sie in Lukes Armen landete. Er küsste sie zuerst zärtlich doch dann immer stürmischer!
âNicht hier, Luke!â sie blickte ihn streng an, konnte sich aber dann ein Grinsen nicht verkneifen.
Sie stand auf und zog ihn hinter sich her.
Wäre das jetzt ein Film, würde die Kamera auf zwei einsame und verlassene Teller mit âSpagetti Bologneseâ schwenken, beide noch voll und mit schwarzen Punkten übersäht.
Kapitel 11
Rory hatte sich wieder in ihrem Zimmer verkrochen. Die Bemühungen das Essen ihrer Mutter zu retten, hatten sie total von ihren eigenen Problemen abgelenkt.
Jetzt kehrten die alten Gedanken zurück.
Was war da nur passiert? Hatte sie wirklich vor ein par Stunden Jess geküsst? Und wie er sie geküsst hatte. Sie konnte sich das Lächeln nicht verkneifen als sie an seine Lippen dachte und wie sie sich gefühlt hatte. Das Gefühl sich einfach ins seinen Armen fallen lassen zu können war toll gewesen.
So hatte sie sich bei Dean nie gefühlt. Er war nie so leidenschaftlich gewesen.
Sie schob den Gedanken an Dean beiseite und schlug ein Buch auf um sich abzulenken.
Doch heute ergaben die vielen Buchstaben kaum einen Sinn. Es war als hätte sich der Autor einen Scherz erlaubt, indem er die Sätze verdreht und Wörter einbaut, die dort überhaupt keinen Sinn ergeben.
Plötzlich klopfte es ans Fenster. Rory musste unweigerlich lächeln. Es war noch gar nicht lange her, da hatte er schon einmal an ihr Fenster geklopft.
Sie legte ihr buch beiseite und ging langsam auf das Fenster zu. Doch dort stand nicht Jess sondern Dean.
Das hatte sie nicht erwartet, Wieso stand er jetzt vor ihr, nachdem er mit ihr Schluss gemacht hatte?
Vorsichtig schob sie das Fenster hoch.
âDean?â
âRory.â Sie blickten sich an, beide unfähig ein Wort zu sagen.
âRory ⦠Rory, ich liebe dich immer noch.â Er sah sie gespannt an, gespannt darauf wie sie reagieren würde. Doch sie sagte nichts.
âEs war ein Fehler dich zu verlassen. Das weià ich jetzt. Ich musste ständig an dich denken und ich brauche dich, Rory.â
Wie konnte er das nur mit ihr machen? Erst machte er vor allen Leuten mit ihr Schluss und jetzt wollte er sie wieder zurück.
Was sollte sie nur darauf antworten?
âSag etwas! Irgendwas. Hauptsache du bist nicht mehr so furchtbar still.â
âWas soll ich denn sagen? Soll ich dir in die Arme springen und dir dafür danken, dass du mich vor all diesen Leuten zur Schnecke gemacht hast? Wieso machst du es mir nur so schwer?â
âWeil ich dich liebe, Rory. Ich möchte dich zurück. Oder liegt es an Jess?â
Ja, es lag an Jess. So eine Leidenschaft, wie sie bei ihm gespürt hatte, hatte sie bei Dean nie gespürt. Sie wusste nun was sie wollte. Sie wollte Jess.
Dass Rory nichts sagte, machte Dean noch wütender.
âOK. Fein. Dann bleib doch bei diesem GroÃkotz. Du wirst schon sehen was du davon hast.â
âDean. Du hattest doch Recht, als du gesagt hast, dass ich mich mit Jess besser verstehe. Du hast doch auch gemerkt, dass unsere Zeit zu Ende ist. Wieso machst du es denn noch schwerer? Du bedeutest mir immer noch sehr viel, aber ich liebe dich nicht mehr.â
Traurig wendete er sich ab und ging langsam und mit gesenktem Kopf nach Hause.
Es war Nachmittag und Rory kam gerade aus Chilton. Sie öffnete die Haustür, betrat den Flur und wollte gerade ihren Rucksack absetzen, um ihre Jacke auszuziehen, als ihr ein merkwürdiger Geruch in die Nase stieg.
âMum? Muuuuum! Hast du wieder versucht zu kochen oder wieso riecht es hier so merkwürdig?â sie hatte ihre Mum auf dem Sofa sitzend gefunden und blickte sie nun misstrauisch an.
âNein. Ich habe den Geruch auch schon bemerkt, aber ich hab echt keine Ahnung wo der herkommt. Vielleicht arbeitet Babette wieder mit Mist in ihrem Garten um ihre Pflanzen zu düngen.â
âMum, Mist riecht anders. Hast du irgendetwas vor mir zu verbergen, junges Fräulein.â
âWuff!â
âWas war das gerade, Mum?â
âNichts, ich hab nur gerade gehustet. Hörst du: Ãhü, ühü uhuff!â versuchte sie ein Husten zu imitieren, das dem gerade erklungenen Geräusch ähnlich klang.
âMum!â sie blickte ihre Mutter ungläubig an.
âMein Bauch hat geknurrt.â Sie nickte eilig und war froh, dass ihr eine weitere Ausrede eingefallen war.
âDas glaubst du doch selbst nicht! Was ist hier los?â
Doch Lorelai brauchte gar nicht mehr zu antworten. Ein kleiner niedlicher Welpe kam aus der Küche getrottet und blickte Rory aus seinen groÃen Augen an.
âOh, ein Welpe! Der ist ja niedlich.â Sie rannte auf ihn zu und nahm ihn auf den Arm.
Den Hund streichelnd kam sie auf ihre Mum zu und setzte sich neben sie aufs Sofa.
âWo hast du den her?â
âEr saà heute Morgen als ich ins Hotel wollte vor unserer Haustür. Ich hab ganz wirklich echt überhaupt nichts damit zu tun!â überschlug sie sich fast.
âUnd was machen wir jetzt mit dem kleinen Kerl?â
âWas sollen wir schon mit ihm machen? Wir behalten ihn einfach. Er hat sich uns ausgesucht und wir können überhaupt nichts dagegen machen.â
âDa hast du Recht.â Sie sah den kleinen Hund regelrecht verliebt an.
âUnd was machen wir jetzt? Wir wollten doch zu Luke gehen, wenn ich aus der Schule komme.â
âWir nehmen ihn einfach mit.â
âAber wir haben doch keine Leine.â
âFragen wir einfach Babette. Die hat bestimmt noch irgendwo eine Katzenleine oder so und für diesen kleinen Knirps wird die schon reichen.â
Eilig machten sie sich auf den Weg zu ihrer Nachbarin.
âHey, Babette. Hast du vielleicht eine Leine für uns?â
âWas ist denn das für ein süÃer Kerl?â sie begann auch sofort ihn zu knuddeln.
âDer ist uns zugelaufen und jetzt brauchen wir irgendetwas damit er uns nicht wegläuft, wenn wir zu Luke gehen.â
âIch geh mal schnell nachgucken. Irgendwo muss ich noch eine alte Leine haben.â Nur schwer konnte sie sich von dem Welpen trennen und sich auf die suche machen.
Nach fünf Minuten kam sie triumphierend wieder.
âHier, meine SüÃen. Die müsste reichen.â Sie gab ihnen die Leine und verabschiedete sich schweren Herzens von dem kleinen Vierbeiner.
âWas ist das? Was wollt ihr damit hier? Das bewegt sich ja.â Panisch blickte Luke den dreien entgegen.
âLuke! Das ist kein DAS, das ist ein Hündchen. Unser Hündchen.â
âIhr wollt ihn behalten? Du kannst doch nicht einmal dich selbst und deine Tochter versorgen. Wie willst du das dann bei dem kleinen Hund schaffen?â
âIch bring ihn einfach mit zu dir. Wir stellen ihn bestimmt schnell auf Kaffee um und dann ist das mit der Ernährung kein Problem mehr.â
âDas kannst du diesem Tier nicht antun. Du weiÃt doch auch gar nicht, wie du ihn halten musst.â
âDoch, das ist ganz einfach. Ich nehm ihn einfach auf den Arm und trag ihn.â
âIch meine doch nicht das halten. Ich meine, du weiÃt nicht was er alles braucht, ob er zum Tierarzt muss, wie oft du mit ihm Gassi gehen musst.â
âOh, das krieg ich schon noch raus. Ich google das einfach.â
âMännlein oder ein Weiblein?â
âKeine Ahnung. Wie seh ich das?â
âDu hebst ihn oder sie an und guckst einfach nach.â
âDas kann ich doch nicht machen! Ich bin doch kein Spanner. Was ist, wenn das Tierchen schüchtern ist?â Luke verdrehte die Augen, hob den Hund an und sah nach.
âHerzlichen Glückwunsch es ist eine sie.â
âJa!â Rory und Lore schrieen und hüpften auf und ab. âLuke nun sind wir endgültig in der Ãbermacht! Du hast keine Chance mehr gegen uns.
âUnd wie wollt ihr sie nennen?â
âGenau, Mum, wie soll sie heiÃen? Wir haben uns noch gar keinen Namen ausgedacht.â
âÃhm, wie wäre es mit Lorelai?â
âDu warst schon bei mir so einfallslos. Jetzt gib dir wenigstens bei ihr ein bisschen Mühe!â
âIch war nicht einfallslos. Ich war nur von den ganzen Schmerzmitteln so benebelt, dass mir kein anderer Name eingefallen ist.â Sie grinste ihre Tochter an.
âJetzt bist du ja clean. Also denk dir was aus.â Auch Luke wurde langsam ungeduldig und wollte wissen, wie sie das Hündchen nennen würden.
âIch bin nicht clean. Ich habe diese herrliche Kaffee-Droge genommen, mit der du mich immer versorgst, mein Dealer.â
âEs muss etwas ausdrücken. Sein Name muss der einer tollen Person sein.â Rory hatte ihre Ansprüche.
âWir nennen sie Taylor. Zu Ehren des tollen Taylor.â
âMum, es ist ein Mädchen. Was hältst du von Polly?â
âWie kommst du denn darauf? Polly Pocket?â
âNein, Mum. Polly Jean Harvey! AuÃerdem ist das auch ein schöner Hundename.â Zufrieden sah sie ihre Mum an.
âGute Idee. Also, â sie wendete sich dem Hündchen zu, â von nun an ... Hast du mal etwas Kaffee, Luke? Ich muss sie doch ordentlich taufen.â
âDazu nimmt man geweihtes Wasser.â
âSag ich doch. Kaffee!â sie hielt ihm die Hand hin und er holte aus der Küche eine Kanne mit kaltem Kaffee.
Lore nahm die Kanne und goss dem Hund ein par Tropfen Kaffee auf den Kopf. Sie hob ihn vorsichtig um zu gucken, was da Nasses auf sie raufgetropft war und schleckte nach den Tropfen, die jetzt an ihrer Nase hingen.
âHiermit gebe ich dir feierlich den Namen Polly Gilmore.â
Rory strahlte und nahm ihrer Mum den Hund ab.
âHey, Polly, meine SüÃe. Du wirst ab heute bei uns wohnen. Ist das nicht toll?â
âWau!â kam es von der kleinen, als würde sie die Frage verstehen und damit einverstanden sein.
![[Bild: PollyGilmore7.jpg]](http://img.photobucket.com/albums/v469/Keks89/PollyGilmore7.jpg)
Es war sechs Uhr morgens. Also für Gilmore-Verhältnisse noch viel zu früh zum aufstehen.
âMum, was machst du da? Lass mich schlafen.â Rory konnte ihre Augen noch gar nicht öffnen so müde war sie. âIiihh, dass ist ja nass. Was machst du da?â langsam und verärgert schlug sie die Augen auf. Doch es war nicht ihre Mutter, die sie zu so früher Stunde weckte.
âPolly!â der Zorn über das frühe Wecken war bereits verflogen als sie in das kleine Hundegesicht blickte.
Sie hob Polly, welche die Vorderpfötchen auf Rorys Bett gelegt hatte, um an ihr Gesicht zu kommen, hoch und legte sie neben sich.
âNa, meine kleine. Was machen wir heute? Ich glaube ich sollte mit dir Gassi gehen.â
Sie stand langsam auf, wusch sich und zog sich an.
âHey, Polly, wo bist du denn hin?â Nun, da sie endlich mit sich selbst fertig war, wollte sie sich mit der kleinen Hündin auf den Weg machen, aber sie war verschwunden. Als sie ins Wohnzimmer trat, kam Rory ihre Mum fertig angezogen und mit Polly auf dem Arm die Treppe runter.
âMum, ich wollte gerade mit ihr rausgehen. Schön, dann können wir zusammen Hundeshopping machen.â
âWas willst du denn alles für sie kaufen?â
âNa alles. Futter, Leine, Körbchen, Halsband, Spielzeug und zum Tierarzt müssen wir natürlich auch noch.â
âStimmt, daran hab ich noch gar nicht gedacht.â
âAlso, was stehst du denn da noch so rum? Auf gehtâs.â Sie band Polly die alte Leine von Babette um.
âHey, Kirk! Was willst du denn hier?â sie waren gerade im Tierladen und begutachteten alles, was das Hundeherz begehrte.
âIch will für Katze-Kirk nur das übliche Beruhigungsmittel kaufen.â
âGibtâs das hier?â
âJa, ich kauf immer schon im Voraus. Man weià ja, nie was das liebe Kätzchen für Stimmungsschwankungen hat.â Erklärte er Rory.
âHilft das auch bei Menschen? Ich könnte für das nächste Freitagsessen bei meinen Eltern welche gebrauchen.â
âJa durchaus. Ich hab es mal meiner Mutter gegeben, in der Hoffnung, dass sie es im benebelten Zustand nicht merkt, wenn ich mir meine Rollschuhe zurückhole.â
âUnd hat es geklappt?â
âSobald das Mittel nachgelassen hatte, hat sie mir Hausarrest gegeben.â
Rory, Lore und auch Polly sahen ihn mit einem mitleidvollen Blick an.
âAlso, Mum, was wollen wir für ein Halsband kaufen?â
âIch bin für das schwarze Lederband mit den spitzen Stacheln.â
âDas ist kein Sado-Maso-Hündchen!â
âWas hältst du dann von dem hier?â sie hielt ihrer Tochter ein grünes Band mit kleinen Knochen darauf hin.
âKlar das können wir nehmen. Sie ist ein Mädchen und grün ist ja bekanntlich das neue pink.â
âIch hasse diesen Spruch.â
âIch weiÃ.â Sie grinste ihre Mum an und ging dann weiter um nach einem Körbchen zu suchen.
Nachdem sie alle Einkäufe erledigt hatten und bei Tierarzt gewesen waren, machten sie sich voll bepackt auf den Weg nach Hause.
âMum, wie bekommen wir das Körbchen ins Haus? Es ist so groÃ, ich glaub ich krieg das nicht durch die Tür.â
âWir hätten wohl doch das kleinere nehmen sollen.â
âUnd was machen wir jetzt?â Rory sah ihre Mum hilflos an.
âWir lassen es erstmal auf der Veranda stehen und falls wir mal umbauen, können wir dann gröÃere Türen einbauen.â
Rory stellte das Körbchen in die Ecke, blickte sich noch mal danach um und ging dann auch ins Haus.
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