04.04.2005, 16:01
Kapitel 20
Ihr Rücken tat ihr unendlich weh. Wieso hatte sie nur so unbequem geschlafen.
âJetzt müsste man nur noch die Augen aufbekommen.â Dachte sich Lore und öffnete sie vorsichtig einen Spalt.
Kein Wunder, dass sie Rückenschmerzen hatte. Sie und Luke lagen aneinander geschmiegt auf dem engen Sofa.
Letzten Abend müssen sie wohl so müde gewesen sein, dass sie es nicht einmal mehr nach oben geschafft hatten.
Lore versuchte aufzustehen, doch der Versuch scheiterte da Luke auf ihrem Arm lag.
Geschlagen lieà sie sich zurückfallen und beobachtete Luke beim schlafen.
Seine Brust hob und senkte sich langsam und sie lauschte seinem gleichmäÃigen Atem.
Eine Weile hielt sie es aus, so still neben ihm zu liegen, doch ihr Körper schrie nach Kaffee und Lukes Körper auf ihrem Arm war nicht gerade leicht, also gab sie ihm einen vorsichtigen Kuss.
Langsam schlug er die Augen auf und lächelte seine Freundin liebevoll an.
âGuten morgen.â Sie küsste ihn erneut. âWärst du vielleicht so freundlich und gibst meinen Arm frei?â
âOh, Entschuldigung.â Es war so niedlich, wie besorgt er um sie war, dass sie augenblickliche grinsen musste.
âWas hältst du von Kaffee?â
âWas hältst du von Tee?â
âWas hältst du von Kaffee?â Erwiderte Lore abermals.
âWas hältst du von Urlaub?â
âWow.â Sprachlos blickte sie ihn an. âWir reden gerade vom Frühstück, wie kommst du da auf Urlaub?â
âIch weià nicht ⦠ich ⦠es kam gerade so über mich. Ich würde einfach gern ein par Tage mit dir wegfahren. Nur wir zwei. Wir müssten nicht auf Arbeit und ⦠keine Ahnung wo wir hinfahren könnten, Hauptsache weg.â
âIn Ordnung.â
âWirklich?â
âKlar, lass uns wegfahren.â
Luke zog Lorelai zu sich und küsste sie innig. âAber jetzt brauch ich endlich Kaffee.â
âJunkie.â
âIch liebe dich auch.â
Luke stand nun schon seit drei Stunden im Diner, doch bei der Sache war er schon die ganze Zeit nicht. Er hatte immer wieder an den Urlaub mit Lorelai denken müssen und wie er sich drauf freute.
Vor Aufregung hatte er heute schon 7mal den Kaffee verschüttet, Kirk statt Erdbeermuffins Blaubeermuffins gebracht, das Ei von Miss Patty statt mit Salz mit Zucker gewürzt.
Erst als Lore ins Diner geschneit kam, um weitere Urlaubpläne zuschmieden, kam er langsam zur Ruhe.
Sie setzte sich an den Tresen und breitete eine Unzahl von Urlaubskatalogen aus.
âWow, Ãgypten, Hawaii, Australien. Du willst aber weit weg.â
âDu etwa nicht?â
âDoch, aber ich weià nicht, solche Reisen sind doch irrsinnig teuer und auf die Schnelle werden wir bestimmt keinen Flug mehr bekommen.â
Enttäuscht zog Lore einen Schmollmund.
âIhr wollt in den Urlaub fahren? Ich war mal mit einem Prachtexemplar von Mann segeln. Ich sag euch, was da auf dem Kahn abging, das hab ich noch nie erlebt. Wenn die See das Boot schaukelt, dann wackelt auch das Bett.â
âPatty! Du bist ja eine ganz wilde.â
âMan muss doch sehen wo man bleibt.â
âSegeln ist eigentlich keine schlechte Idee.â Luke schien die Idee von Patty tatsächlich aufzugreifen.
âLuke, du Hengst.â Patty sah ihn zweideutig an und er wurde sofort knallrot.
âDoch nicht ⦠ich meine nicht ⦠also, ich finde doch nur ⦠ich dachte nur ⦠ich wollte schon immer mal Segeln.â
âAber natürlich.â Zog ihn nun auch Lore auf.
âHey, auf wessen Seite bist du eigentlich?â Luke sah sie empört an.
âWir Mädels müssen eben zusammenhalten, wenn ihr Jungs eure Hormone mal wieder nicht im Griff habt.â
âIch hab meine Hormone im Griff. Ach lasst mich doch in Ruhe.â Beleidigt drehte er sich um und verschwand in der Küche.
âHa, geschafft. Patricia, wir sind ein gutes Team.â Sie grinste Patty triumphierend an.
âÃberleg dir das mit dem Segeln noch mal, SüÃe.â Sagte Patty im hinausgehen.
âMach ich.â Sie lächelte ihr noch einen Moment hinterher und trank dann nachdenklich ihren Kaffee.
Heute war der groÃe Tag. Sie würden segeln fahren.
Luke war in seine Wohnung gefahren, um seine Koffer zu packen, denn er hatte schlieÃlich nicht seinen ganzen Kleiderschrank mit zum Haus der Gilmores genommen.
Jetzt stand er wieder vor dem Haus; seine Koffer waren bereits im Auto verstaut.
Er blickte auf seine Uhr. Es war 08:30. Um neun wollten sie losfahren, um so zeitig wie möglich in Plymouth anzukommen.
Doch wie er Lore kannte, würde es bestimmt noch eine ganze Weile dauern, bis sie fertig war.
Er verdrehte bei dem Gedanken an das Organisationstalent seiner Freundin die Augen und stieg aus dem Auto.
âMal sehen, um wie viele Stunden es sich noch handeln wird.â Murmelte er vor sich hin.
Als er das Schlafzimmer betrat traf ihn ein Schock.
Ãberall lagen Kleidungsstücke herum und Lores Koffer stand geöffnete und halbleer auf dem Bett.
âLorelai? Wo bist du?â
Ein Grummeln drang aus dem Kleiderschrank. Als Luke die Tür öffnete, saà da eine zutiefst verzweifelte Lorelai. Auf ihrem Kopf hing ein T-Shirt und auf ihrem Schoà häuften sich Berge von Hosen, Pullovern und Röcken.
âWas zu Teufel machst du da?â
âIch bin heute um sechs aufgewacht und da hab ich festgestellt, dass ich die völlig falschen Klamotten eingepackt habe. Zum Beispiel eine hellblauen Rock.â Ihr stand die Empörung über ihr eigens âVersagenâ ins Gesicht geschrieben.
âUnd was ist an einem hellblauen Rock so verkehrt? Hellblau steht dir doch.â
âNatürlich steht mir hellblau, aber wie soll ich den Rock anziehen, wenn ich kein passendes Oberteil dazu hab.â Aufgelöst und total verloren blickte sie zu Luke hoch.
âBeruhige dich doch mal.â Er hielt ihr seine Hand hoch, damit sie aufstehen konnte und zog sie aus dem Klamottenberg hervor.
âEs ist doch total egal was du anhast. Du siehst immer wundervoll aus.â
Langsam beruhigte sich Lore wieder. Seine Worte und seine Nähe taten ihr gut.
âWie soll ich nur meine Koffer packen, wenn ich nur blöde Klamotten hab?â
âLass den Rock doch einfach hier.â
âDann habe ich aber nicht genug Sachen. Was ist, wenn die anderen Röcke alle schmutzig werden.â
âWas hast du vor, dass du denkst, du wirst so schmutzig? Wenn es dir dann besser geht kannst du doch auch das marinefarbene Top mitnehmen, was ort hinten liegt. Das passt gut zu deinem hellblauen Rock.â Er deutete darauf.
âKann es sein, dass du schwul bist? Soviel Modegeschmack würde ich dir sonst nämlich niemals zutrauen.â
âIch bin doch nicht schwul.â
âWoher weiÃt du dann so genau, dass das zusammenpasst?â
âNa ja, ähm ⦠du hattest das schon mal zusammen an und sahst toll aus, OK?â
âHa! Und du wolltest mir weià machen, dass du was von Mode verstehst.â
âLassen wir das und packen lieber alles wieder ein. Sonst kommen wir nie dazu loszufahren.â
âÃberredet.â Lore seufzte auf und küsste ihn noch mal zärtlich bevor sie sich an die Arbeit machte und die im Zimmer verstreuten Sachen zusammensuchte, um sie wieder in den Koffer zu packen.
Die letzten Tage waren ziemlich eintönig gewesen. Rory hatte jeden morgen ihren Kaffe im Star Bucks getrunken und ihren Muffin gegessen.
Dann hatte sie sich auf eine Bank in einem der vielen Parks gesetzt und gelesen.
Sie vermisste Stars Hollow und ihre Mum.
âAber die wird vermutlich gerade zu Hause sein und vergeblich versuchen ihre Koffer fertig zu packen.â Dachte sich Rory, denn sie kannte ihre Mum sehr gut und wusste, dass Kofferpacken für Lorelai schwieriger war, als für Britney Spears ordentlich zu singen.
Wenn sie jetzt nach Stars Hollow zurückfahren würde, wäre ihre Mum nicht mehr da.
Trotzdem würde sie sich vielleicht nicht so einsam vorkommen.
Wenn Jess von der Arbeit kam war er teilweise so schweigsam, dass sie sich auch mit sich selber unterhalten könnte. Das wäre genauso sinnvoll.
Vor allem, wenn sie ihn auf seinen Job ansprach wurde er besonders still.
Es war einfach nichts Genaueres darüber herauszufinden.
Sie hatte ein merkwürdiges Gefühl bei der Sache, konnte dieses jedoch nicht genau einordnen.
Rory nahm sich vor, ihn nochmals auf die Sache mit seinem Job anzusprechen, sobald er nach Hause kam.
Es müsste bald soweit sein, verriet ihr ein Blick auf die Uhr.
Sie lag mit einem Buch auf dem Bett und versuchte sich wieder zu konzentrieren.
Da wurde die Tür aufgerissen und Jess stürmte herein.
âWas ist los?â Erschrocken fiel ihr das Buch aus der Hand.
âNichts.â Jess zog sich seine Lederjacke aus und warf sie in die Ecke.
âJess? Was ist denn los mit dir? Wieso erzählst du mir nichts? Ich seh dir doch an, dass etwas nicht stimmt.â
âEs ist nichts, Ok?â
âOk? Jess, ich bin nicht mit dir nach New York gekommen, damit du mich hier parkst und dann jeden Tag verschwindest und Geheimnisse vor mir hast.â
âRory! Es ist nichts. Ich hatte heute nur ein bisschen Stress und hab deshalb schlechte Laune.â
âLüg mich doch nicht an. Du bist so merkwürdig in letzter Zeit. Hast du Probleme? Rede doch endlich mit mir!â
Er wusste nicht was er sagen sollet. Sollte er Rory wirklich erzählen, dass seine so genannten Freunde ihn dazu gebracht hatten, wieder eine Wohnung zu knacken? Sollte er sie damit belasten und würde sie überhaupt noch etwas mit ihm zu tun haben wollen, wenn sie davon erfuhr?
âJess, bitte.â
âRory, wieso soll ich es dir erzählen? Du verstehst es ja doch nicht. Und was ist, wenn du mich danach nicht mehr wieder sehen willst?â
âWas hast du getan, dass du das denkst?â
âIch hab ... hör zu, ein par Leute, die ich kenne, brauchten Geld und sie haben es sich auch besorgt, Ok?â
âBesorgt? Was meinst du mit besorgt?â
âSie haben es geklaut! Bist du jetzt zufrieden? Sie haben es aus einer Wohnung gestohlen und ich hab ihnen geholfen die Tür zu öffnen.â Beschämt und zugleich zornig auf sich selbst blickte er zu Boden.
âDu hast was? Aber warum?â
âRory, das waren meine Freunde und ich war ihnen noch etwas schuldig.â Aufgebracht sah er sie an.
âTolle Freunde.â Sie drehte sich um, und ging ins Bad. Rory wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte, was sie davon halten, was sie fühlen sollte.
Als sie aus der Dusche kam und die Badtür wieder öffnete, lag Jess schon im Bett. Er war in ein Buch vertieft und schien sie nicht zu beachten.
Wütend legte sie sich ebenfalls ins Bett, an die äuÃerste Kante und mit dem Rücken zu ihm.
Der Wecker auf dem Nachttischchen sagte ihr, dass es kurz nach um elf war.
Sie tat also schon über eine Stunde so als würde sie schlafen und Jess las immer noch.
Vergeblich hatte sie immer wieder versucht einzuschlafen, doch es war ihr nicht gelungen.
âRory? Schläfst du schon?â Kam es plötzlich von Jess.
Sie tat weiterhin so, als würde sie schlafen und hielt die Luft an.
âEs tut mir Leid. Ich wollte das nicht. Ich bin da einfach so reingeraten. Ich wollte die nicht verletzen und auch nicht, dass du dir hier verloren vorkommst.â
Er machte die Lampe auf seinem Nachttisch aus und legte das Buch weg.
âLass es mich einfach vergessen, was du vorhin gesagt hast, bitte.â Sie drehte sich ihm zu und blickte ihn in der Dunkelheit an.
âIn Ordnung.â Er strich ihr vorsichtig über die Wange und lieà seine Hand dann langsam sinken.
So schliefen sie nach ein par Minuten ein.
Ihr Rücken tat ihr unendlich weh. Wieso hatte sie nur so unbequem geschlafen.
âJetzt müsste man nur noch die Augen aufbekommen.â Dachte sich Lore und öffnete sie vorsichtig einen Spalt.
Kein Wunder, dass sie Rückenschmerzen hatte. Sie und Luke lagen aneinander geschmiegt auf dem engen Sofa.
Letzten Abend müssen sie wohl so müde gewesen sein, dass sie es nicht einmal mehr nach oben geschafft hatten.
Lore versuchte aufzustehen, doch der Versuch scheiterte da Luke auf ihrem Arm lag.
Geschlagen lieà sie sich zurückfallen und beobachtete Luke beim schlafen.
Seine Brust hob und senkte sich langsam und sie lauschte seinem gleichmäÃigen Atem.
Eine Weile hielt sie es aus, so still neben ihm zu liegen, doch ihr Körper schrie nach Kaffee und Lukes Körper auf ihrem Arm war nicht gerade leicht, also gab sie ihm einen vorsichtigen Kuss.
Langsam schlug er die Augen auf und lächelte seine Freundin liebevoll an.
âGuten morgen.â Sie küsste ihn erneut. âWärst du vielleicht so freundlich und gibst meinen Arm frei?â
âOh, Entschuldigung.â Es war so niedlich, wie besorgt er um sie war, dass sie augenblickliche grinsen musste.
âWas hältst du von Kaffee?â
âWas hältst du von Tee?â
âWas hältst du von Kaffee?â Erwiderte Lore abermals.
âWas hältst du von Urlaub?â
âWow.â Sprachlos blickte sie ihn an. âWir reden gerade vom Frühstück, wie kommst du da auf Urlaub?â
âIch weià nicht ⦠ich ⦠es kam gerade so über mich. Ich würde einfach gern ein par Tage mit dir wegfahren. Nur wir zwei. Wir müssten nicht auf Arbeit und ⦠keine Ahnung wo wir hinfahren könnten, Hauptsache weg.â
âIn Ordnung.â
âWirklich?â
âKlar, lass uns wegfahren.â
Luke zog Lorelai zu sich und küsste sie innig. âAber jetzt brauch ich endlich Kaffee.â
âJunkie.â
âIch liebe dich auch.â
Luke stand nun schon seit drei Stunden im Diner, doch bei der Sache war er schon die ganze Zeit nicht. Er hatte immer wieder an den Urlaub mit Lorelai denken müssen und wie er sich drauf freute.
Vor Aufregung hatte er heute schon 7mal den Kaffee verschüttet, Kirk statt Erdbeermuffins Blaubeermuffins gebracht, das Ei von Miss Patty statt mit Salz mit Zucker gewürzt.
Erst als Lore ins Diner geschneit kam, um weitere Urlaubpläne zuschmieden, kam er langsam zur Ruhe.
Sie setzte sich an den Tresen und breitete eine Unzahl von Urlaubskatalogen aus.
âWow, Ãgypten, Hawaii, Australien. Du willst aber weit weg.â
âDu etwa nicht?â
âDoch, aber ich weià nicht, solche Reisen sind doch irrsinnig teuer und auf die Schnelle werden wir bestimmt keinen Flug mehr bekommen.â
Enttäuscht zog Lore einen Schmollmund.
âIhr wollt in den Urlaub fahren? Ich war mal mit einem Prachtexemplar von Mann segeln. Ich sag euch, was da auf dem Kahn abging, das hab ich noch nie erlebt. Wenn die See das Boot schaukelt, dann wackelt auch das Bett.â
âPatty! Du bist ja eine ganz wilde.â
âMan muss doch sehen wo man bleibt.â
âSegeln ist eigentlich keine schlechte Idee.â Luke schien die Idee von Patty tatsächlich aufzugreifen.
âLuke, du Hengst.â Patty sah ihn zweideutig an und er wurde sofort knallrot.
âDoch nicht ⦠ich meine nicht ⦠also, ich finde doch nur ⦠ich dachte nur ⦠ich wollte schon immer mal Segeln.â
âAber natürlich.â Zog ihn nun auch Lore auf.
âHey, auf wessen Seite bist du eigentlich?â Luke sah sie empört an.
âWir Mädels müssen eben zusammenhalten, wenn ihr Jungs eure Hormone mal wieder nicht im Griff habt.â
âIch hab meine Hormone im Griff. Ach lasst mich doch in Ruhe.â Beleidigt drehte er sich um und verschwand in der Küche.
âHa, geschafft. Patricia, wir sind ein gutes Team.â Sie grinste Patty triumphierend an.
âÃberleg dir das mit dem Segeln noch mal, SüÃe.â Sagte Patty im hinausgehen.
âMach ich.â Sie lächelte ihr noch einen Moment hinterher und trank dann nachdenklich ihren Kaffee.
Heute war der groÃe Tag. Sie würden segeln fahren.
Luke war in seine Wohnung gefahren, um seine Koffer zu packen, denn er hatte schlieÃlich nicht seinen ganzen Kleiderschrank mit zum Haus der Gilmores genommen.
Jetzt stand er wieder vor dem Haus; seine Koffer waren bereits im Auto verstaut.
Er blickte auf seine Uhr. Es war 08:30. Um neun wollten sie losfahren, um so zeitig wie möglich in Plymouth anzukommen.
Doch wie er Lore kannte, würde es bestimmt noch eine ganze Weile dauern, bis sie fertig war.
Er verdrehte bei dem Gedanken an das Organisationstalent seiner Freundin die Augen und stieg aus dem Auto.
âMal sehen, um wie viele Stunden es sich noch handeln wird.â Murmelte er vor sich hin.
Als er das Schlafzimmer betrat traf ihn ein Schock.
Ãberall lagen Kleidungsstücke herum und Lores Koffer stand geöffnete und halbleer auf dem Bett.
âLorelai? Wo bist du?â
Ein Grummeln drang aus dem Kleiderschrank. Als Luke die Tür öffnete, saà da eine zutiefst verzweifelte Lorelai. Auf ihrem Kopf hing ein T-Shirt und auf ihrem Schoà häuften sich Berge von Hosen, Pullovern und Röcken.
âWas zu Teufel machst du da?â
âIch bin heute um sechs aufgewacht und da hab ich festgestellt, dass ich die völlig falschen Klamotten eingepackt habe. Zum Beispiel eine hellblauen Rock.â Ihr stand die Empörung über ihr eigens âVersagenâ ins Gesicht geschrieben.
âUnd was ist an einem hellblauen Rock so verkehrt? Hellblau steht dir doch.â
âNatürlich steht mir hellblau, aber wie soll ich den Rock anziehen, wenn ich kein passendes Oberteil dazu hab.â Aufgelöst und total verloren blickte sie zu Luke hoch.
âBeruhige dich doch mal.â Er hielt ihr seine Hand hoch, damit sie aufstehen konnte und zog sie aus dem Klamottenberg hervor.
âEs ist doch total egal was du anhast. Du siehst immer wundervoll aus.â
Langsam beruhigte sich Lore wieder. Seine Worte und seine Nähe taten ihr gut.
âWie soll ich nur meine Koffer packen, wenn ich nur blöde Klamotten hab?â
âLass den Rock doch einfach hier.â
âDann habe ich aber nicht genug Sachen. Was ist, wenn die anderen Röcke alle schmutzig werden.â
âWas hast du vor, dass du denkst, du wirst so schmutzig? Wenn es dir dann besser geht kannst du doch auch das marinefarbene Top mitnehmen, was ort hinten liegt. Das passt gut zu deinem hellblauen Rock.â Er deutete darauf.
âKann es sein, dass du schwul bist? Soviel Modegeschmack würde ich dir sonst nämlich niemals zutrauen.â
âIch bin doch nicht schwul.â
âWoher weiÃt du dann so genau, dass das zusammenpasst?â
âNa ja, ähm ⦠du hattest das schon mal zusammen an und sahst toll aus, OK?â
âHa! Und du wolltest mir weià machen, dass du was von Mode verstehst.â
âLassen wir das und packen lieber alles wieder ein. Sonst kommen wir nie dazu loszufahren.â
âÃberredet.â Lore seufzte auf und küsste ihn noch mal zärtlich bevor sie sich an die Arbeit machte und die im Zimmer verstreuten Sachen zusammensuchte, um sie wieder in den Koffer zu packen.
Die letzten Tage waren ziemlich eintönig gewesen. Rory hatte jeden morgen ihren Kaffe im Star Bucks getrunken und ihren Muffin gegessen.
Dann hatte sie sich auf eine Bank in einem der vielen Parks gesetzt und gelesen.
Sie vermisste Stars Hollow und ihre Mum.
âAber die wird vermutlich gerade zu Hause sein und vergeblich versuchen ihre Koffer fertig zu packen.â Dachte sich Rory, denn sie kannte ihre Mum sehr gut und wusste, dass Kofferpacken für Lorelai schwieriger war, als für Britney Spears ordentlich zu singen.
Wenn sie jetzt nach Stars Hollow zurückfahren würde, wäre ihre Mum nicht mehr da.
Trotzdem würde sie sich vielleicht nicht so einsam vorkommen.
Wenn Jess von der Arbeit kam war er teilweise so schweigsam, dass sie sich auch mit sich selber unterhalten könnte. Das wäre genauso sinnvoll.
Vor allem, wenn sie ihn auf seinen Job ansprach wurde er besonders still.
Es war einfach nichts Genaueres darüber herauszufinden.
Sie hatte ein merkwürdiges Gefühl bei der Sache, konnte dieses jedoch nicht genau einordnen.
Rory nahm sich vor, ihn nochmals auf die Sache mit seinem Job anzusprechen, sobald er nach Hause kam.
Es müsste bald soweit sein, verriet ihr ein Blick auf die Uhr.
Sie lag mit einem Buch auf dem Bett und versuchte sich wieder zu konzentrieren.
Da wurde die Tür aufgerissen und Jess stürmte herein.
âWas ist los?â Erschrocken fiel ihr das Buch aus der Hand.
âNichts.â Jess zog sich seine Lederjacke aus und warf sie in die Ecke.
âJess? Was ist denn los mit dir? Wieso erzählst du mir nichts? Ich seh dir doch an, dass etwas nicht stimmt.â
âEs ist nichts, Ok?â
âOk? Jess, ich bin nicht mit dir nach New York gekommen, damit du mich hier parkst und dann jeden Tag verschwindest und Geheimnisse vor mir hast.â
âRory! Es ist nichts. Ich hatte heute nur ein bisschen Stress und hab deshalb schlechte Laune.â
âLüg mich doch nicht an. Du bist so merkwürdig in letzter Zeit. Hast du Probleme? Rede doch endlich mit mir!â
Er wusste nicht was er sagen sollet. Sollte er Rory wirklich erzählen, dass seine so genannten Freunde ihn dazu gebracht hatten, wieder eine Wohnung zu knacken? Sollte er sie damit belasten und würde sie überhaupt noch etwas mit ihm zu tun haben wollen, wenn sie davon erfuhr?
âJess, bitte.â
âRory, wieso soll ich es dir erzählen? Du verstehst es ja doch nicht. Und was ist, wenn du mich danach nicht mehr wieder sehen willst?â
âWas hast du getan, dass du das denkst?â
âIch hab ... hör zu, ein par Leute, die ich kenne, brauchten Geld und sie haben es sich auch besorgt, Ok?â
âBesorgt? Was meinst du mit besorgt?â
âSie haben es geklaut! Bist du jetzt zufrieden? Sie haben es aus einer Wohnung gestohlen und ich hab ihnen geholfen die Tür zu öffnen.â Beschämt und zugleich zornig auf sich selbst blickte er zu Boden.
âDu hast was? Aber warum?â
âRory, das waren meine Freunde und ich war ihnen noch etwas schuldig.â Aufgebracht sah er sie an.
âTolle Freunde.â Sie drehte sich um, und ging ins Bad. Rory wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte, was sie davon halten, was sie fühlen sollte.
Als sie aus der Dusche kam und die Badtür wieder öffnete, lag Jess schon im Bett. Er war in ein Buch vertieft und schien sie nicht zu beachten.
Wütend legte sie sich ebenfalls ins Bett, an die äuÃerste Kante und mit dem Rücken zu ihm.
Der Wecker auf dem Nachttischchen sagte ihr, dass es kurz nach um elf war.
Sie tat also schon über eine Stunde so als würde sie schlafen und Jess las immer noch.
Vergeblich hatte sie immer wieder versucht einzuschlafen, doch es war ihr nicht gelungen.
âRory? Schläfst du schon?â Kam es plötzlich von Jess.
Sie tat weiterhin so, als würde sie schlafen und hielt die Luft an.
âEs tut mir Leid. Ich wollte das nicht. Ich bin da einfach so reingeraten. Ich wollte die nicht verletzen und auch nicht, dass du dir hier verloren vorkommst.â
Er machte die Lampe auf seinem Nachttisch aus und legte das Buch weg.
âLass es mich einfach vergessen, was du vorhin gesagt hast, bitte.â Sie drehte sich ihm zu und blickte ihn in der Dunkelheit an.
âIn Ordnung.â Er strich ihr vorsichtig über die Wange und lieà seine Hand dann langsam sinken.
So schliefen sie nach ein par Minuten ein.
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