04.04.2005, 16:04
Kapitel 24
Lore saà gerade vor dem Fernseher, als es an der Tür klingelte.
Schnell sprang sie auf und rannte zur Tür. Sookie hatte versprochen sofort vorbeizukommen, wenn sie vom Arzt zurück war.
Sie öffnete gespannt die Tür und begrüÃte ihre Freundin.
âHey Sookie, wie war es beim Arzt?â
âSpannend. Jackson war ganz aufgeregt, als er die Herztöne gehört hat.â
âWo ist er überhaupt?â
âEr sitzt im Auto. Er will doch vorher nicht wissen was es wird.â
âAber das wird er doch mitbekommen haben, als er mit dir beim Arzt war.â
âNein, er ist vorher rausgegangen. Er hat sich da total in was verrannt, aber ich lass ihm den SpaÃ. Wenn er es nicht wissen will, hat er eben Pech gehabt.â
âSo und jetzt sag schon endlich, ist es der rosafarbene oder der blaue Umschlag gewesen?â
âEs wird ein Junge, Lorelai. Ich werde Mammi von einem kleinen Jungen.â
âOh, ich freu mich ja so für dich und Jackson.â Lore fiel Sookie um den Hals. âUnd wann gehen wir shoppen?â Fragte sie dann, als sie Sookie endlich freigegeben hatte.
âVon mir aus jetzt gleich. Ich geh nur schnell Jackson Bescheid sagen, dass er nach Hause fahren kann und nicht mehr auf mich warten muss.â Eilig ging Sookie zu dem Auto ihres Mannes rüber.
Lore sah, wie sie sich zum Fenster hinunterbeugte, so gut es mit dem dicken Bauch ging, und ihm etwas sagte. Gleich drauf ging die Tür des Wagens auf und Jackson stieg eilig aus. Er kam auf Lorelai zu und begann dann auch gleich: âHallo Lorelai, ich wollte nur sicher gehen, dass du auch gut auf Sookie aufpasst. Du darfst mit dem Auto nie schneller als dreiÃig fahren. AuÃerdem solltest du alle Schlaglöcher und Bodenwellen meiden. Das ist nicht gut für das Baby. Und im Einkaufszentrum müsst ihr unbedingt die Rolltreppe oder den Fahrstuhl benutzen. Nie die Treppen. Sookie darf sich nicht anstrengen. Und am besten geht ihr zwischendurch irgendwo ein Glas Möhrensaft trinken. Ich habe gehört, dass das die Intelligenz des Babys schon im Mutterleib fördern soll.â
âJackson, ich habe auch ein Kind. Ich weià was man beachten muss, wenn man schwanger ist. Ich war, als ich mit Rory schwanger war, sogar noch auf einem Konzert. Und hat es ihr geschadet? Nein.â
âDas denkst du vielleicht, aber sie ist genauso kaffeesüchtig wie du, auÃerdem zucken ihre Nasenflügel manchmal so komisch, wenn sie nervös ist.â
âDas ist nicht wahr, Jackson! Ok, das mit der Kaffeesucht stimmt, aber ansonsten ist sie kerngesund.â
âIch streite mich nicht mit dir Lorelai. Entweder du hältst dich an die Regeln oder du gehst nicht mit der Mutter meines Kindes einkaufen.â Sookie blickte Lorelai entschuldigend an.
Diese gab sich geschlagen: âIn Ordnung, Jackson, ich halte dich mich an deine blöden Regeln.â
âDann ist ja alles klar.â Vergnügt drehte sich Jackson um und ging beschwingten Schrittes zu seinem Auto. Dabei pfiff er ununterbrochen.
âGuck dir mal den Strampler hier an. Ist der nicht niedlich?â Lorelai hielt Sookie einen winzigen hellblauen Strampelanzug entgegen.
âOh, ist der niedlich. Wir mein Kind wirklich so klein sein?â
âDu hast doch Rory gesehen. Sie war noch viel winziger.â
âStimmt. Sie war ein wirklich süÃes Kind. Hoffentlich wird der Kleine auch so.â
âBestimmt. Ihr werdet tolle Eltern sein, Sookie. So wie sich Jackson jetzt schon um dich sorgt und den Kleinen sorgt.â
âDu hast Recht.â Sie blickte Lore aufmerksam an. Von deren Gesicht war der fröhliche Gesichtsausdruck plötzlich verschwunden und sie sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. âWas ist denn los mit dir? Geht es dir nicht gut?â
âIch brauch ein bisschen frische Luft. Es ist nichts. Mir ist nur ein bisschen übel. Guck schon mal weiter nach Sachen. Ich bin gleich wieder da.â Eilig lief Lorelai davon.
Verwundert blickte Sookie ihr einen Moment hinterher, ging ihr dann jedoch so schnell es ihr Bauch erlaubte hinterher.
Es war gar nicht so leicht ihr durch die Menschenmassen zu folgen, doch sie fand sie dann endlich auf der Toilette.
âLorelai, bist du hier?â Ein ersticktes Schluchzen drang aus der hintersten Kabine. âWas ist denn los mit dir?â Sie klopfte an die Tür, in der Hoffnung, dass Lore vielleicht die Tür öffnen würde.
âMir geht es gleich wieder gut. Bitte, du kannst wieder gehen. Ich finde dich dann schon im Laden.â Kam die tränenerstickte Stimme hinter der Toilettentür hervor.
Eine Weile schwieg Sookie und wartete, bis das Schluchzen etwas nachgelassen hatte.
âIst es wegen deinem Kind?â Sie wartete gespannt auf eine Antwort. Minuten vergingen und nichts geschah. Hinter der Tür regte sich nichts mehr, nur noch das unregelmäÃige Atmen Lorelais.
âEs ist nicht deine Schuld.â Erklang dann plötzlich ihre leise Stimme. âIch freu mich wirklich wahnsinnig für dich und Jackson. Ich habe nur damals die Sache mit dem Baby so schnell verdrängt und jetzt, wo ich dich so glücklich mit deinem schönen dicken Bauch sehe und die ganze Babysachen, da ist das alles wieder hochgekommen. Ich konnte die ganzen angestauten Gefühle einfach nicht mehr unter Kontrolle halten und es ist einfach so aus mir herausgebrochen.â Wieder ertönte ein unterdrücktes Schluchzen und dann ein leisen Klicken.
Sookie schob die Tür vorsichtig auf und zog Lore, die wie ein Häuflein Elend auf dem Toilettendeckel saÃ, in ihre Arme.
So standen sie bestimmt 20 Minuten. Sookie streichelte Lores Rücken und diese konnte endlich all den Schmerz loslassen, freilassen und ihn ausleben.
Das hätte sie schon viel eher machen sollen. Sie hätten dem Schmerz einfach freien Lauf lassen sollen.
Man kann seine Emotionen eben nicht immer wieder runterschlucken und ignorieren. Irgendwann kommt der Moment, in dem man nicht mehr die Kontrolle über sich hat und die Gefühle die Regie übernehmen.
Als sie sich wieder einigermaÃen gefangen und frisch gemacht hatte, nahm Sookie Lores Hand und beide gingen, ohne auch nur etwas für das Baby gekauft zu haben zu ihrem Auto und fuhren nach Stars Hollow zurück.
Als Luke an diesem Abend nach Hause kam, lag Lore auf dem Sofa. Sie hatte sich in eine dicke Decke gewickelt und die Spuren der Tränen waren immer noch deutlich auf ihrem Gesicht zu sehen.
Besorgt beugte sich Luke zu ihr und streichelte ihr vorsichtig über die Wange.
Sie schlug mühsam die Augen auf und blickte Luke verwirrt an.
âHey, was ist los mit dir?â Fragte er liebevoll.
âNichts. Ich habe nur aufgeräumt.â
âAufgeräumt? Du hast doch geweint. Das seh ich doch.â
âIch hab auch nicht gesagt, dass ich ein Zimmer oder so aufgeräumt hab.â
Daraufhin zog sie Luke auf die Couch, schmiegte sich in seine Arme und schlief auf der Stelle wieder ein, ohne dass Luke noch ein Wort erwidern konnte.
Kapitel 25
âWo sind meine Schuhe?â Rory rannte aus ihrem Zimmer und stieà fast mit ihrer Mutter zusammen.
âWas ist denn los?â
âIch finde meine Schuhe nicht und wir müssen in zehn Minuten los. Hast du sie gesehen?â
âIch glaub sie stehen unter dem Couchtisch. Aber beruhige dich erstmal. Wir schaffen das locker. AuÃerdem könntest du auch in Turnschuhen gehen. Bei dem langen Talar fällt das gar nicht auf.â
âMum, das ist nicht wichtig. Meine Haare stehen irgendwie in alle Richtungen, sodass mir der Hut nicht passen wird, mein Kleid passt nicht richtig und ich wette auf der Hälfte der Strecke wird unser Tank leer sein.â Sie sah ihre Mutter hilflos an.
âKomm mal wieder runter. Den Wagen hab ich vorhin voll getankt, das Kleid haben wir mindestens 20 mal anprobiert und es hat jedes Mal gepasst wie angegossen und was deine Haare betrifft, wir könne dir immer noch eine Glatze verpassen.â
âMum, darüber macht man keine Witze! Ich bin in einer Lebenskrise und du machst dich darüber lustig.â
âSetzt dich erstmal hin.â Sie schickte ihre Tochter in Richtung Sofa und goss eine Tasse frisch gebrühten Kaffee in eine Tasse.
Nachdem sie Rory die Tasse gereicht hatte, lieà sie sich neben ihr auf die Couch fallen.
âWas mach ich nur mit meinen Haaren?â
âDeine Haare haben noch nie so gut ausgesehen wie heute, ehrlich. Du wirst toll aussehen und alles wird Spitze laufen.â
âDenkst du wirklich?â Immer noch unsicher blickte Rory zu ihrer Mutter.
âAuf alle Fälle. Und wenn nicht hast du dann etwas, was du deinen Enkeln erzählen kannst. Hey, guck mich nicht so verstört an. Das war doch nur ein SpaÃ.â
âIch glaub, ich kann nie wieder in meinem Leben lachen.â
âDas wird schon wieder. Jetzt müssen wir aber los. Sonst fängt die Veranstaltung noch ohne uns an. Deine GroÃeltern werden schon warten.â
âSeit wann machst du dir Gedanken darum, ob Grandma und Grandpa warten müssen?â
âWürde ich ja nicht machen, wenn ihr Zorn nicht automatisch auf mich zurückfallen würde.â
In wieder einigermaÃen lockerer Stimmung verlieÃen die beiden das Haus.
Rory war richtig andächtig zu Mute, als sie wieder die durch das groÃe Portal von Chilton schritt. So schnell würde sie das nicht mehr machen.
Hinter ihr standen ihre Mutter und Luke. Sookie und Jackson wollten auch kommen, doch sie waren noch nicht da. Es war auch noch eine Weile Zeit bis die Veranstaltung begann.
Erst mussten noch die Talare ausgegeben und die letzten Vorbereitungen getroffen werden.
âRory!â Rief plötzlich eine Stimme vom Ende des Ganges.
âParis, Madeleine, Louise, schön euch zu sehen.â Rory ging auf die drei zu und umarmte sie zur BegrüÃung.
âNa, wo hast du die ganze Zeit gesteckt?â Fragte Louise neugierig.
âIch war in New York.â
âDu warst wo?â Paris konnte ihre Empörung nicht unterdrücken.
âCool, New York!â Madeleine und Louise beachteten Parisâ Protest überhaupt nicht und bombardierten Rory wieder mit Fragen.
âUnd hast du ein par süÃe Typen gesehen.â
âÃh, nein.â Rory war bei dem Thema unwohl, deshalb versuchte sie so schnell wie möglich davon abzulenken. âUnd was hab ich hier verpasst?â
âNichts Besonderes.â Paris hatte sich wieder einigermaÃen gefangen. âDie meisten Schüler haben geschlafen, sodass die Lehrer aufgehört haben ordentlichen Unterricht zu geben.â Sie warf Madeleine und Louise einen wütenden Blick zu.
âHey, wir konnten nichts dafür. Wir mussten noch unsere Dates für die Party morgen Abend planen. Das wird gigantisch. Ich habe ein fantastisches schwarzes Kleid.â Madeleine grinste vergnügt.
âDein Ausschnitt ist so groà wie der Grand Canyon.â Paris verdrehte die Augen und Madeleine blickte beleidigt drein.
âKommst du auch?â Lousie sah Rory auffordernd an.
âÃh, nein. Meine Mum und ich fahren morgen nach Europa und wir haben noch schrecklich viel zu tun.â
âSchade, dass ich nicht auch so eine gute Ausrede habe. Meine Mum zwingt mich wieder mal dorthin zu gehen.â
Nachdem sie noch eine Weile getratscht hatten, gingen die vier nach einem passenden Talar suchen.
âGrandma, Grandpa!â
âHallo, Rory!â Ihr GroÃvater umarmte sie herzlich.
âWie war es in New York?â Fragte Emily höflich, doch nicht ohne einen spitzen Unterton.
âEs tut mir Leid, Grandma. Ich wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht.â
âEs ist nicht deine Schuld, Rory. Du bist jung. Wenn deine Mutter wissen würde was sie tut, wäre das überhaupt nicht passiert. Da bin ich mir sicher.â
âEs ist wirklich nicht Mum´s Schuld. Wir haben uns einfach gestritten.â
âDu musst sie nicht in Schutz nehmen.â
âLassen wir das jetzt.â Richard unterbrach weitere Auseinandersetzungen. âHeute ist dein groÃer Tag, Rory, und den müssen wir ordentlich feiern. Bist du schon aufgeregt?â
âJa, tierisch.â
âDas ist normal. Bei meiner Abschlussfeier war einer meiner Mitschüler so aufgeregt gewesen, dass er sich die ganze Zeit übergeben musste. Er hat die Toilette nur für fünf Minuten verlassen, um sich sein Zeugnis abzuholen und den Zuschauern kurz zuzuwinken. Dann ist er sofort wieder zur Toilette gerannt.â
âEine tolle Geschichte, Richard, wirklich. Aber könntest du bitte aufhören, von solchen unangenehmen Dingen zu reden. Wir haben soeben Mittag gegessen.â
âUm was für unangenehme Dinge geht es denn?â Fragte Lorelai, die sich mit Luke, Sookie und Jackson zu den anderen gesellte.
âNichts wichtiges, Lorelai. Hallo, Sookie. Im wievielten Monat sind sie denn?â
âIm 6. Monat.â Erzählte sie stolz.
âJackson, sie müssen sehr stolz sein.â
âOh, ja, das bin ich.â
âRichard war damals auch völlig aus dem Häuschen, als ich mit Lorelai schwanger war. Er hat ständig vor sich hingepfiffen und mich mit seiner Vorfreude angesteckt.â
âDas hat sich ja schnell wieder gelegt.â Fügte Lorelai in ihrer manchmal etwas trockenen Art hinzu.
âSind sie nicht dieser Luke. Ihnen gehört doch dieses Diner, oder?â
âJa, richtig.â
âIhr Kaffee soll sehr gut sein. Lorelai und Rory schwärmen immer dafür.â
âAch wirklich?â
âNatürlich. Es ist sehr nett, dass sie mitgekommen sind.â
âÃh, das ist doch selbstverständlich.â Lorelai begann hinter dem Rücken ihrer Mutter wild mit den Händen zu fuchteln um Luke zu bedeuten still zu sein, doch er bemerkte es nicht.
âIch bin schlieÃlich Lorelais Freund. Und Rory ist wie eine Tochter für mich. Da will ich dieses Ereignis nicht verpassen.â Emily klappte sprichwörtlich die Kinnlade runter und Lore sah aus, als wäre ihr soeben jemand auf die FüÃe getreten.
Emily gewann jedoch sofort wieder die Fassung: âSchön, dass sie meiner Tochter so nahe stehen. Rory, wann beginnt die Veranstaltung?â
âEs müsste in einer Viertelstunde losgehen.â
âSchön. Dann ist es wohl das Beste, wenn wir uns einen Platz suchen, ehe die vorderen alle schon vergeben sind.â
âMum, ich ⦠also â¦â
âLorelai, halte mich bitte nicht auf. Wir müssen uns beeilen.â Lore warf Luke einen finsteren Blick zu und lief dann ihren Eltern hinterher, gefolgt von Rory, Sookie, Jackson und einem betreten dreinblickenden Luke.
Lorelai und Emily saÃen schweigend nebeneinander. Emily, die mit aller Mühe ihren Zorn unterdrückte und Lorelai, die krampfhaft versuchte die richtigen Worte zu finden, um ihrer Mutter zu erklären, wieso sie ihr nichts von Luke erzählt hatte.
âMum, es tut mir Leid. Ich wollte es dir erzählen, es ist nur immer etwas dazwischengekommen.â
âWie lange seid ihr schon zusammen?â
âUngefähr zwei Monate.â Gab Lore kleinlaut von sich.
âUnd du hast es in der ganzen Zeit nicht einmal für nötig gehalten deiner Mutter zu erzählen, dass du einen Partner hast?â Emily kam immer mehr in Rage.
âMum â¦â Weiter kam Lorelai jedoch nicht, denn Emily unterbrach sie sofort wieder.
âIch weiÃ, dass unser Verhältnis nicht das Beste ist, aber dass du mir dies nicht erzählt hast. Lorelai, ich bin deine Mutter, deine Mutter, verdammt noch mal. Habe ich denn kein Recht drauf, zu erfahren, was in deinem Leben vor sich geht? Hasst du mich so sehr, dass du mir so etwas nicht erzählen kannst?â
âIch hasse dich nicht, Mum. Es war nur einfach nicht die passende Gelegenheit und ich hatte einfach Angst.â
âAngst? Wovor hattest du bitteschön Angst?â
âImmer wenn in meinem Leben etwas Tolles passiert ist, hast du es geschafft, mir die Freude daran zu verderben und ich wollte nicht, dass du mir das auch noch schlecht machst. Ich liebe Luke und ich möchte nicht, dass du unsere Beziehung nicht genauso abschätzig betrachtest, wie du es sonst immer getan hast.â
âDas tut mir Leid, wenn du dachtest, ich würde das was du tust nicht achten. Es stimmt nicht, aber es tut mir Leid, dass ich dir das Gefühl gegeben habe.â Ãber ihre Wangen liefen Tränen während sie dies sagte.
Lorelai schwieg eine Weile, auch sie wusste nicht wie sie mit dieser Situation umgehen sollte.
Alle um die beiden herum sahen betrübt zu Boden. Es war eine merkwürdige Situation. Keiner wagte auch nur laut zu atmen, um die Aufmerksamkeit nicht auf sich zu lenken.
Doch Lorelai hatte eine Entschluss gefasst, wenn wie schon einmal dabei waren reinen Tisch zu machen, dann aber richtig: âLuke und ich werden heiraten.â Sagte sie leise und drückte Luke vorsichtig die Hand.
âHerzlichen Glückwunsch.â Auch Emily gab sich einen Ruck. Wenn ihre Tochter schon über ihren eigenen Schatten sprang und sich ihr endlich etwas öffnete, wollte sie nicht mehr beleidigt sein. Emily freute sich wirklich für die beiden.
âHaben sie sich das auch gut überlegte, junger Mann?â Auch Richard hatte nun die Sprache wieder gefunden, da seine Frau und seine Tochter das Kriegsbeil offensichtlich begraben hatten. âSie ist schlieÃlich eine Gilmore.â
âJa, das habe ich.â
âNa, dann ist ja alles in bester Ordnung.â
Alle lehnten sich zurück, denn die Feier begann. Es war, als wäre eine Mauer gefallen, die seit langer Zeit zwischen Lorelai und ihren Eltern gestanden hatte.
Mit einem Mal waren die Streitereien und Unstimmigkeiten vergessen und sie genossen gemeinsam die Veranstaltung.
Als Direktor Charleston endlich seine Rede beendet hatte und die Schüler nach und nach die Bühne betraten begann ein wildes Fotografieren in der Menge.
Alle Eltern wollten Fotos von ihren Kindern, wie sie da am Ende ihrer Highschoolzeit auf dieser Bühne standen, so stolz und fast erwachsen.
Nachdem Rory endlich die Bühne betreten hatte, konnte keiner, weder Sookie und Jackson, noch Emily und Richard, noch Lorelai und Luke ihre Tränen zurückhalten.
Die Männer versuchten es zwar, jedoch vergeblich.
Es war eine tolle Feier und ein gelungener Abschied von einer langen Zeit.
Rory verabschiedete sich noch ausgiebig von Paris, Louise und Madeleine und versprach sich oft zu melden. Dann drehte sich noch einmal zu ihrer Schule um.
Das Haus war zwar noch immer sehr groà und luxuriös, doch hatte sie nun keine Angst mehr davor. Sie hatte es geschafft.
Sie hatte die Schule beendet und würde jetzt studieren.
Ein riesiges Gefühl von Stolz erfüllte Rory plötzlich. Dies war ihre Vergangenheit.
Rory drehte sich um und fuhr in ihrem neuen Auto Richtung Zukunft.
Lore saà gerade vor dem Fernseher, als es an der Tür klingelte.
Schnell sprang sie auf und rannte zur Tür. Sookie hatte versprochen sofort vorbeizukommen, wenn sie vom Arzt zurück war.
Sie öffnete gespannt die Tür und begrüÃte ihre Freundin.
âHey Sookie, wie war es beim Arzt?â
âSpannend. Jackson war ganz aufgeregt, als er die Herztöne gehört hat.â
âWo ist er überhaupt?â
âEr sitzt im Auto. Er will doch vorher nicht wissen was es wird.â
âAber das wird er doch mitbekommen haben, als er mit dir beim Arzt war.â
âNein, er ist vorher rausgegangen. Er hat sich da total in was verrannt, aber ich lass ihm den SpaÃ. Wenn er es nicht wissen will, hat er eben Pech gehabt.â
âSo und jetzt sag schon endlich, ist es der rosafarbene oder der blaue Umschlag gewesen?â
âEs wird ein Junge, Lorelai. Ich werde Mammi von einem kleinen Jungen.â
âOh, ich freu mich ja so für dich und Jackson.â Lore fiel Sookie um den Hals. âUnd wann gehen wir shoppen?â Fragte sie dann, als sie Sookie endlich freigegeben hatte.
âVon mir aus jetzt gleich. Ich geh nur schnell Jackson Bescheid sagen, dass er nach Hause fahren kann und nicht mehr auf mich warten muss.â Eilig ging Sookie zu dem Auto ihres Mannes rüber.
Lore sah, wie sie sich zum Fenster hinunterbeugte, so gut es mit dem dicken Bauch ging, und ihm etwas sagte. Gleich drauf ging die Tür des Wagens auf und Jackson stieg eilig aus. Er kam auf Lorelai zu und begann dann auch gleich: âHallo Lorelai, ich wollte nur sicher gehen, dass du auch gut auf Sookie aufpasst. Du darfst mit dem Auto nie schneller als dreiÃig fahren. AuÃerdem solltest du alle Schlaglöcher und Bodenwellen meiden. Das ist nicht gut für das Baby. Und im Einkaufszentrum müsst ihr unbedingt die Rolltreppe oder den Fahrstuhl benutzen. Nie die Treppen. Sookie darf sich nicht anstrengen. Und am besten geht ihr zwischendurch irgendwo ein Glas Möhrensaft trinken. Ich habe gehört, dass das die Intelligenz des Babys schon im Mutterleib fördern soll.â
âJackson, ich habe auch ein Kind. Ich weià was man beachten muss, wenn man schwanger ist. Ich war, als ich mit Rory schwanger war, sogar noch auf einem Konzert. Und hat es ihr geschadet? Nein.â
âDas denkst du vielleicht, aber sie ist genauso kaffeesüchtig wie du, auÃerdem zucken ihre Nasenflügel manchmal so komisch, wenn sie nervös ist.â
âDas ist nicht wahr, Jackson! Ok, das mit der Kaffeesucht stimmt, aber ansonsten ist sie kerngesund.â
âIch streite mich nicht mit dir Lorelai. Entweder du hältst dich an die Regeln oder du gehst nicht mit der Mutter meines Kindes einkaufen.â Sookie blickte Lorelai entschuldigend an.
Diese gab sich geschlagen: âIn Ordnung, Jackson, ich halte dich mich an deine blöden Regeln.â
âDann ist ja alles klar.â Vergnügt drehte sich Jackson um und ging beschwingten Schrittes zu seinem Auto. Dabei pfiff er ununterbrochen.
âGuck dir mal den Strampler hier an. Ist der nicht niedlich?â Lorelai hielt Sookie einen winzigen hellblauen Strampelanzug entgegen.
âOh, ist der niedlich. Wir mein Kind wirklich so klein sein?â
âDu hast doch Rory gesehen. Sie war noch viel winziger.â
âStimmt. Sie war ein wirklich süÃes Kind. Hoffentlich wird der Kleine auch so.â
âBestimmt. Ihr werdet tolle Eltern sein, Sookie. So wie sich Jackson jetzt schon um dich sorgt und den Kleinen sorgt.â
âDu hast Recht.â Sie blickte Lore aufmerksam an. Von deren Gesicht war der fröhliche Gesichtsausdruck plötzlich verschwunden und sie sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. âWas ist denn los mit dir? Geht es dir nicht gut?â
âIch brauch ein bisschen frische Luft. Es ist nichts. Mir ist nur ein bisschen übel. Guck schon mal weiter nach Sachen. Ich bin gleich wieder da.â Eilig lief Lorelai davon.
Verwundert blickte Sookie ihr einen Moment hinterher, ging ihr dann jedoch so schnell es ihr Bauch erlaubte hinterher.
Es war gar nicht so leicht ihr durch die Menschenmassen zu folgen, doch sie fand sie dann endlich auf der Toilette.
âLorelai, bist du hier?â Ein ersticktes Schluchzen drang aus der hintersten Kabine. âWas ist denn los mit dir?â Sie klopfte an die Tür, in der Hoffnung, dass Lore vielleicht die Tür öffnen würde.
âMir geht es gleich wieder gut. Bitte, du kannst wieder gehen. Ich finde dich dann schon im Laden.â Kam die tränenerstickte Stimme hinter der Toilettentür hervor.
Eine Weile schwieg Sookie und wartete, bis das Schluchzen etwas nachgelassen hatte.
âIst es wegen deinem Kind?â Sie wartete gespannt auf eine Antwort. Minuten vergingen und nichts geschah. Hinter der Tür regte sich nichts mehr, nur noch das unregelmäÃige Atmen Lorelais.
âEs ist nicht deine Schuld.â Erklang dann plötzlich ihre leise Stimme. âIch freu mich wirklich wahnsinnig für dich und Jackson. Ich habe nur damals die Sache mit dem Baby so schnell verdrängt und jetzt, wo ich dich so glücklich mit deinem schönen dicken Bauch sehe und die ganze Babysachen, da ist das alles wieder hochgekommen. Ich konnte die ganzen angestauten Gefühle einfach nicht mehr unter Kontrolle halten und es ist einfach so aus mir herausgebrochen.â Wieder ertönte ein unterdrücktes Schluchzen und dann ein leisen Klicken.
Sookie schob die Tür vorsichtig auf und zog Lore, die wie ein Häuflein Elend auf dem Toilettendeckel saÃ, in ihre Arme.
So standen sie bestimmt 20 Minuten. Sookie streichelte Lores Rücken und diese konnte endlich all den Schmerz loslassen, freilassen und ihn ausleben.
Das hätte sie schon viel eher machen sollen. Sie hätten dem Schmerz einfach freien Lauf lassen sollen.
Man kann seine Emotionen eben nicht immer wieder runterschlucken und ignorieren. Irgendwann kommt der Moment, in dem man nicht mehr die Kontrolle über sich hat und die Gefühle die Regie übernehmen.
Als sie sich wieder einigermaÃen gefangen und frisch gemacht hatte, nahm Sookie Lores Hand und beide gingen, ohne auch nur etwas für das Baby gekauft zu haben zu ihrem Auto und fuhren nach Stars Hollow zurück.
Als Luke an diesem Abend nach Hause kam, lag Lore auf dem Sofa. Sie hatte sich in eine dicke Decke gewickelt und die Spuren der Tränen waren immer noch deutlich auf ihrem Gesicht zu sehen.
Besorgt beugte sich Luke zu ihr und streichelte ihr vorsichtig über die Wange.
Sie schlug mühsam die Augen auf und blickte Luke verwirrt an.
âHey, was ist los mit dir?â Fragte er liebevoll.
âNichts. Ich habe nur aufgeräumt.â
âAufgeräumt? Du hast doch geweint. Das seh ich doch.â
âIch hab auch nicht gesagt, dass ich ein Zimmer oder so aufgeräumt hab.â
Daraufhin zog sie Luke auf die Couch, schmiegte sich in seine Arme und schlief auf der Stelle wieder ein, ohne dass Luke noch ein Wort erwidern konnte.
Kapitel 25
âWo sind meine Schuhe?â Rory rannte aus ihrem Zimmer und stieà fast mit ihrer Mutter zusammen.
âWas ist denn los?â
âIch finde meine Schuhe nicht und wir müssen in zehn Minuten los. Hast du sie gesehen?â
âIch glaub sie stehen unter dem Couchtisch. Aber beruhige dich erstmal. Wir schaffen das locker. AuÃerdem könntest du auch in Turnschuhen gehen. Bei dem langen Talar fällt das gar nicht auf.â
âMum, das ist nicht wichtig. Meine Haare stehen irgendwie in alle Richtungen, sodass mir der Hut nicht passen wird, mein Kleid passt nicht richtig und ich wette auf der Hälfte der Strecke wird unser Tank leer sein.â Sie sah ihre Mutter hilflos an.
âKomm mal wieder runter. Den Wagen hab ich vorhin voll getankt, das Kleid haben wir mindestens 20 mal anprobiert und es hat jedes Mal gepasst wie angegossen und was deine Haare betrifft, wir könne dir immer noch eine Glatze verpassen.â
âMum, darüber macht man keine Witze! Ich bin in einer Lebenskrise und du machst dich darüber lustig.â
âSetzt dich erstmal hin.â Sie schickte ihre Tochter in Richtung Sofa und goss eine Tasse frisch gebrühten Kaffee in eine Tasse.
Nachdem sie Rory die Tasse gereicht hatte, lieà sie sich neben ihr auf die Couch fallen.
âWas mach ich nur mit meinen Haaren?â
âDeine Haare haben noch nie so gut ausgesehen wie heute, ehrlich. Du wirst toll aussehen und alles wird Spitze laufen.â
âDenkst du wirklich?â Immer noch unsicher blickte Rory zu ihrer Mutter.
âAuf alle Fälle. Und wenn nicht hast du dann etwas, was du deinen Enkeln erzählen kannst. Hey, guck mich nicht so verstört an. Das war doch nur ein SpaÃ.â
âIch glaub, ich kann nie wieder in meinem Leben lachen.â
âDas wird schon wieder. Jetzt müssen wir aber los. Sonst fängt die Veranstaltung noch ohne uns an. Deine GroÃeltern werden schon warten.â
âSeit wann machst du dir Gedanken darum, ob Grandma und Grandpa warten müssen?â
âWürde ich ja nicht machen, wenn ihr Zorn nicht automatisch auf mich zurückfallen würde.â
In wieder einigermaÃen lockerer Stimmung verlieÃen die beiden das Haus.
Rory war richtig andächtig zu Mute, als sie wieder die durch das groÃe Portal von Chilton schritt. So schnell würde sie das nicht mehr machen.
Hinter ihr standen ihre Mutter und Luke. Sookie und Jackson wollten auch kommen, doch sie waren noch nicht da. Es war auch noch eine Weile Zeit bis die Veranstaltung begann.
Erst mussten noch die Talare ausgegeben und die letzten Vorbereitungen getroffen werden.
âRory!â Rief plötzlich eine Stimme vom Ende des Ganges.
âParis, Madeleine, Louise, schön euch zu sehen.â Rory ging auf die drei zu und umarmte sie zur BegrüÃung.
âNa, wo hast du die ganze Zeit gesteckt?â Fragte Louise neugierig.
âIch war in New York.â
âDu warst wo?â Paris konnte ihre Empörung nicht unterdrücken.
âCool, New York!â Madeleine und Louise beachteten Parisâ Protest überhaupt nicht und bombardierten Rory wieder mit Fragen.
âUnd hast du ein par süÃe Typen gesehen.â
âÃh, nein.â Rory war bei dem Thema unwohl, deshalb versuchte sie so schnell wie möglich davon abzulenken. âUnd was hab ich hier verpasst?â
âNichts Besonderes.â Paris hatte sich wieder einigermaÃen gefangen. âDie meisten Schüler haben geschlafen, sodass die Lehrer aufgehört haben ordentlichen Unterricht zu geben.â Sie warf Madeleine und Louise einen wütenden Blick zu.
âHey, wir konnten nichts dafür. Wir mussten noch unsere Dates für die Party morgen Abend planen. Das wird gigantisch. Ich habe ein fantastisches schwarzes Kleid.â Madeleine grinste vergnügt.
âDein Ausschnitt ist so groà wie der Grand Canyon.â Paris verdrehte die Augen und Madeleine blickte beleidigt drein.
âKommst du auch?â Lousie sah Rory auffordernd an.
âÃh, nein. Meine Mum und ich fahren morgen nach Europa und wir haben noch schrecklich viel zu tun.â
âSchade, dass ich nicht auch so eine gute Ausrede habe. Meine Mum zwingt mich wieder mal dorthin zu gehen.â
Nachdem sie noch eine Weile getratscht hatten, gingen die vier nach einem passenden Talar suchen.
âGrandma, Grandpa!â
âHallo, Rory!â Ihr GroÃvater umarmte sie herzlich.
âWie war es in New York?â Fragte Emily höflich, doch nicht ohne einen spitzen Unterton.
âEs tut mir Leid, Grandma. Ich wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht.â
âEs ist nicht deine Schuld, Rory. Du bist jung. Wenn deine Mutter wissen würde was sie tut, wäre das überhaupt nicht passiert. Da bin ich mir sicher.â
âEs ist wirklich nicht Mum´s Schuld. Wir haben uns einfach gestritten.â
âDu musst sie nicht in Schutz nehmen.â
âLassen wir das jetzt.â Richard unterbrach weitere Auseinandersetzungen. âHeute ist dein groÃer Tag, Rory, und den müssen wir ordentlich feiern. Bist du schon aufgeregt?â
âJa, tierisch.â
âDas ist normal. Bei meiner Abschlussfeier war einer meiner Mitschüler so aufgeregt gewesen, dass er sich die ganze Zeit übergeben musste. Er hat die Toilette nur für fünf Minuten verlassen, um sich sein Zeugnis abzuholen und den Zuschauern kurz zuzuwinken. Dann ist er sofort wieder zur Toilette gerannt.â
âEine tolle Geschichte, Richard, wirklich. Aber könntest du bitte aufhören, von solchen unangenehmen Dingen zu reden. Wir haben soeben Mittag gegessen.â
âUm was für unangenehme Dinge geht es denn?â Fragte Lorelai, die sich mit Luke, Sookie und Jackson zu den anderen gesellte.
âNichts wichtiges, Lorelai. Hallo, Sookie. Im wievielten Monat sind sie denn?â
âIm 6. Monat.â Erzählte sie stolz.
âJackson, sie müssen sehr stolz sein.â
âOh, ja, das bin ich.â
âRichard war damals auch völlig aus dem Häuschen, als ich mit Lorelai schwanger war. Er hat ständig vor sich hingepfiffen und mich mit seiner Vorfreude angesteckt.â
âDas hat sich ja schnell wieder gelegt.â Fügte Lorelai in ihrer manchmal etwas trockenen Art hinzu.
âSind sie nicht dieser Luke. Ihnen gehört doch dieses Diner, oder?â
âJa, richtig.â
âIhr Kaffee soll sehr gut sein. Lorelai und Rory schwärmen immer dafür.â
âAch wirklich?â
âNatürlich. Es ist sehr nett, dass sie mitgekommen sind.â
âÃh, das ist doch selbstverständlich.â Lorelai begann hinter dem Rücken ihrer Mutter wild mit den Händen zu fuchteln um Luke zu bedeuten still zu sein, doch er bemerkte es nicht.
âIch bin schlieÃlich Lorelais Freund. Und Rory ist wie eine Tochter für mich. Da will ich dieses Ereignis nicht verpassen.â Emily klappte sprichwörtlich die Kinnlade runter und Lore sah aus, als wäre ihr soeben jemand auf die FüÃe getreten.
Emily gewann jedoch sofort wieder die Fassung: âSchön, dass sie meiner Tochter so nahe stehen. Rory, wann beginnt die Veranstaltung?â
âEs müsste in einer Viertelstunde losgehen.â
âSchön. Dann ist es wohl das Beste, wenn wir uns einen Platz suchen, ehe die vorderen alle schon vergeben sind.â
âMum, ich ⦠also â¦â
âLorelai, halte mich bitte nicht auf. Wir müssen uns beeilen.â Lore warf Luke einen finsteren Blick zu und lief dann ihren Eltern hinterher, gefolgt von Rory, Sookie, Jackson und einem betreten dreinblickenden Luke.
Lorelai und Emily saÃen schweigend nebeneinander. Emily, die mit aller Mühe ihren Zorn unterdrückte und Lorelai, die krampfhaft versuchte die richtigen Worte zu finden, um ihrer Mutter zu erklären, wieso sie ihr nichts von Luke erzählt hatte.
âMum, es tut mir Leid. Ich wollte es dir erzählen, es ist nur immer etwas dazwischengekommen.â
âWie lange seid ihr schon zusammen?â
âUngefähr zwei Monate.â Gab Lore kleinlaut von sich.
âUnd du hast es in der ganzen Zeit nicht einmal für nötig gehalten deiner Mutter zu erzählen, dass du einen Partner hast?â Emily kam immer mehr in Rage.
âMum â¦â Weiter kam Lorelai jedoch nicht, denn Emily unterbrach sie sofort wieder.
âIch weiÃ, dass unser Verhältnis nicht das Beste ist, aber dass du mir dies nicht erzählt hast. Lorelai, ich bin deine Mutter, deine Mutter, verdammt noch mal. Habe ich denn kein Recht drauf, zu erfahren, was in deinem Leben vor sich geht? Hasst du mich so sehr, dass du mir so etwas nicht erzählen kannst?â
âIch hasse dich nicht, Mum. Es war nur einfach nicht die passende Gelegenheit und ich hatte einfach Angst.â
âAngst? Wovor hattest du bitteschön Angst?â
âImmer wenn in meinem Leben etwas Tolles passiert ist, hast du es geschafft, mir die Freude daran zu verderben und ich wollte nicht, dass du mir das auch noch schlecht machst. Ich liebe Luke und ich möchte nicht, dass du unsere Beziehung nicht genauso abschätzig betrachtest, wie du es sonst immer getan hast.â
âDas tut mir Leid, wenn du dachtest, ich würde das was du tust nicht achten. Es stimmt nicht, aber es tut mir Leid, dass ich dir das Gefühl gegeben habe.â Ãber ihre Wangen liefen Tränen während sie dies sagte.
Lorelai schwieg eine Weile, auch sie wusste nicht wie sie mit dieser Situation umgehen sollte.
Alle um die beiden herum sahen betrübt zu Boden. Es war eine merkwürdige Situation. Keiner wagte auch nur laut zu atmen, um die Aufmerksamkeit nicht auf sich zu lenken.
Doch Lorelai hatte eine Entschluss gefasst, wenn wie schon einmal dabei waren reinen Tisch zu machen, dann aber richtig: âLuke und ich werden heiraten.â Sagte sie leise und drückte Luke vorsichtig die Hand.
âHerzlichen Glückwunsch.â Auch Emily gab sich einen Ruck. Wenn ihre Tochter schon über ihren eigenen Schatten sprang und sich ihr endlich etwas öffnete, wollte sie nicht mehr beleidigt sein. Emily freute sich wirklich für die beiden.
âHaben sie sich das auch gut überlegte, junger Mann?â Auch Richard hatte nun die Sprache wieder gefunden, da seine Frau und seine Tochter das Kriegsbeil offensichtlich begraben hatten. âSie ist schlieÃlich eine Gilmore.â
âJa, das habe ich.â
âNa, dann ist ja alles in bester Ordnung.â
Alle lehnten sich zurück, denn die Feier begann. Es war, als wäre eine Mauer gefallen, die seit langer Zeit zwischen Lorelai und ihren Eltern gestanden hatte.
Mit einem Mal waren die Streitereien und Unstimmigkeiten vergessen und sie genossen gemeinsam die Veranstaltung.
Als Direktor Charleston endlich seine Rede beendet hatte und die Schüler nach und nach die Bühne betraten begann ein wildes Fotografieren in der Menge.
Alle Eltern wollten Fotos von ihren Kindern, wie sie da am Ende ihrer Highschoolzeit auf dieser Bühne standen, so stolz und fast erwachsen.
Nachdem Rory endlich die Bühne betreten hatte, konnte keiner, weder Sookie und Jackson, noch Emily und Richard, noch Lorelai und Luke ihre Tränen zurückhalten.
Die Männer versuchten es zwar, jedoch vergeblich.
Es war eine tolle Feier und ein gelungener Abschied von einer langen Zeit.
Rory verabschiedete sich noch ausgiebig von Paris, Louise und Madeleine und versprach sich oft zu melden. Dann drehte sich noch einmal zu ihrer Schule um.
Das Haus war zwar noch immer sehr groà und luxuriös, doch hatte sie nun keine Angst mehr davor. Sie hatte es geschafft.
Sie hatte die Schule beendet und würde jetzt studieren.
Ein riesiges Gefühl von Stolz erfüllte Rory plötzlich. Dies war ihre Vergangenheit.
Rory drehte sich um und fuhr in ihrem neuen Auto Richtung Zukunft.
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[SIZE=-1][SIZE=-3][SIZE=-4][SIZE=-3]louisvuitton fanclub; java junkies; jess' & rorys never ending love club[/SIZE][/SIZE][/SIZE][/SIZE]
[SIZE=-2][SIZE=-2][SIZE=1]meine FF --->"Live and Love in Stars Hollow"[/SIZE]
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