[Dreamcatcher]

Wow- so viel FB's! Bin geradezu sprachlos! Und hier ist der nächste Teil (von dem ich nicht ganz überzeugt bin), aber mal sehen was ihr sagt. Hoffe ich meldet euch!


Chapter 4

Lorelai fuhr aus ihren Gedanken auf, als Luke mit zwei dampfenden Tassen das Diner betrat.
„Danke, das ist wirklich großzügig von dir!“, begrüßte sie ihn. „Aber gleich zwei Kaffeetassen? Du meinst es aber gut mit mir!“
„Die andere ist für mich“, brummte er zurück.
„Oh mein Gott – was haben Sie mit Luke getan?“, rief sie mit gespieltem Entsetzen.
„Was?“ Er stutzte unmerklich.
„Jeder in ganz Stars Hollow weiß, dass du keinen Kaffee trinkst, Luke! Wo sind deine Prinzipien?“
„Ich wollte es einfach noch einmal ausprobieren ... noch so langer Zeit.“
Lorelai lachte. Das war wirklich ihr Luke.
„Okay, dann mal rann an die Tassen! Und ... wie findest du ihn?“
Luke hatte einen Schluck genommen. Dann verzog er das Gesicht. „Schmeckt genauso scheußlich wie eh und je!“, stellte er fest und schob die Tasse weit von sich. „Das hätte ich wissen müssen!“
Sie saßen sich schweigend gegenüber und jeder starrte in eine andere Richtung. Lorelai wünschte sich zutiefst, dass doch irgendetwas schreckliches passieren würde – ein Autounfall, ein Mord, ein Großbrand – nur um diese peinliche Stille zu durchbrechen!
Sofort warf sie einen Blick auf die Straße vor dem Diner, doch die lag ruhig und verlassen da wie immer und es gab nicht das geringste Anzeichen von maskierten Schwerverbrechern.
Langsam wanderten ihre Augen wieder zu dem, der ihr stumm gegenüber saß. Wieder durchfuhr sie dieses eigenartige Kribbeln und sie spürte eine Gänsehaut auf dem Rücken. So unauffällig wie möglich musterte sie Luke, der unruhig mit dem Kaffeelöffel in den Händen spielte.
Er trug wie immer eine seiner blauen Baseballcaps, ein kariertes Hemd mit zur Arbeit hochgekrempelten Ärmeln und eine ausgeblichene Jeans – und er faszinierte sie. Urplötzlich sog er ihren Blick wie magnetisch an und sie konnte nicht anders, als ihn wie bescheuert anzustarren ...
Er bewegte sich und schnell zwang sie sich, ihren Blick zu senken einen großen Schluck Kaffee zu nehmen.
Sie hörte ein nervöses Räuspern und sah, dass Luke etwas sagen wollte, doch er schien offensichtlich mit den Worten zu ringen.
„Nur raus damit, Luke“, ermutigte sie ihn grinsend. „Ich habe zu Hause ein Sofa stehen, auf dem ich mir tagtäglich die Sorgen von Sookie, Jackson, Lane oder Rory anhören muss. Ich bin wirklich geübt darin, mir Probleme anderer Leute anzuhören!“
Was redete sie da für einen Unsinn? Am liebsten hätte sie sich sofort die Zunge abgebissen. Und Luke hatte sie nun offenbar aus der Ruhe gebracht.
„Du machst es mir nicht gerade einfach, mich vernünftig mit dir zu unterhalten, Lorelai“, erwiderte er und rückte sich ein wenig gereizt das Basecap zurecht.
„Sorry, ich rede Unsinn.“
„Nicht gerade ein Ausnahmezustand!“ Sagte Luke und nun mussten sie beide lachen.
„Und“, fügte er nach einer Pause etwas kühler hinzu, „wie läufts mit Max?“
Lorelais Lächeln gefror auf der Stelle zu Eis.
„Was?“
„Was läuft mit Max Medina?“, wiederholte er gelassen, doch irgendetwas an seinem Tonfall stimmte nicht.
„Wieso willst du das wissen?“, überging Lorelai seine Frage voll Unbehagen.
„Ach ... ich meine wir sind doch Freunde und wir erzählen uns alles und so ... und schließlich hast du mir noch nie was von eurer Beziehung erzählt!“
„Unsere Beziehung?“, echote Lorelai völlig neben sich. Max war nun wirklich ein Thema, über welches sie mit Luke nicht sprechen wollte und auf das sie überhaupt nicht vorbereitet gewesen war.
„Ja, verdammt noch mal!“, rief Luke erregt und zu ihrem Erstaunen war er aufgestanden. „Denkst du, ich rede von seinen Unterrichtsstunden mit Rory?“
Zornfunkelnd sah er sie an. Eine solche Reaktion hatte sie nicht erwartet.
„Luke, ich – wieso schnappst du gleich über?“
„Ich schappe nicht über! Mir – geht’s blendend!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und marschierte zum Tresen zurück, dann verschwand er in der Tür.
Irgendwo im oberen Geschoss hörte Lorelai, wie eine Tür zugedonnert wurde.
Noch Minuten später starrte sie auf den kahlen Türrahmen, in dem er verschwunden war. Was war das denn gewesen? Hatte sie etwas Falsches gesagt?
Fassungslos versuchte sie, ihre Gedanken zu ordnen. Das sah Luke gar nicht ähnlich: wieso war er aufeinmal so aufbrausend gewesen? Gut, sie war sehr verstockt gewesen und irgendwie außer Stande, ihm vernünftige Antworten zu geben ... aber warum? Dass sie mit Max zusammen war, war kein Geheimnis! Jeder wusste es ...
Es konnten schon Stunden vergangen sein, sie wusste es nicht. Luke kam nicht wieder und sie hörte auch nichts von ihm. Irgendwann sammelte sie sich schließlich, klemmte ihre Tasche unter den Arm und verließ mit leisen Schritten das Diner – Luke musste nicht wissen, dass sie die ganze Zeit noch hier gesessen hatte.
Sie erinnerte sich nicht mehr, wie sie schließlich nach Hause gekommen war, doch anscheinend war sie gelaufen und hatte das Auto stehen lassen. Ohne sich auszuziehen oder noch einmal ins Bad gegangen zu sein, warf sie sich auf ihr Bett und schlief erst spät in der Nacht ein ...