[Katrin]

Mal wieder Danke für euer liebes Feedback :knuddel:
Lorelai’s Augen funkelten vor Zorn. ,,Wie kannst du nur meinen Eltern erzählen, dass Rory hier ist? Jetzt hängen sie sicher heute und morgen den ganzen Tag hier rum und Rory und ich haben kaum Zeit für uns. Sie muss doch schon morgen Abend wieder zurück nach Boston,“ fuhr Lorelai Luke an.
Rory sah von Lorelai zu Luke und wieder zurück. ,,Grandma und Grandpa sind hier? Komm schon, James!“ Sie nahm James an der Hand und zog ihn zur Haustür, um ihre Großeltern zu begrüßen.
,,Na, siehst du?“ fragte Lorelai und deutete auf Rory und James. ,,Das sollte ein Wochenende für Rory und mich werden. Wir wollten es mal wieder wie in den `guten alten Zeiten´ haben und jetzt? Echt toll gemacht, Luke!“
,,Lorelai, es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir sagen, dass sie angerufen haben, aber dann habe ich es irgendwie vergessen und...“ Erst da fiel ihm ein, dass er sich ja gar nicht entschuldigen musste. ,,Warte mal! Du sagtest wie in den alten Zeiten... und für diese `guten, alten Zeiten´ muss wohl auch Rory’s Dad hier sein, oder wie?“
,,Christopher ist hier? Ich wusste nicht, dass er heute kommt... ich meine, er hat letzte Woche angerufen und ich hab ihm gesagt, dass Rory vielleicht kommt und dann hat er gesagt, dass er vielleicht auch vorbei schaut. Aber ich wusste wirklich nicht, dass er jetzt...“
,,Ah... und du hast es nicht für nötig gehalten mir davon zu erzählen?“ fragte Luke mit hochgezogener Augenbraue.
,,Ich wollte ja... aber ich hab es vergessen. Luke?“ Sie sah ihn bittend an. ,,Er hat sie seit der Hochzeit nicht mehr gesehen, das heißt: Er hat seine Tochter seit fast zwei Jahren nicht mehr gesehen.”
,,Oh, das tut mir aber leid,“ meinte Luke ironisch. ,,Und er hatte natürlich auch nie die Möglichkeit sie zu besuchen.“
,,Er wohnt in Kalifornien!“
,,Ah, und man kann von Kalifornien aus also nur nach Stars Hollow und nicht nach Boston fahren?“ rief Luke wütend. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten... was sollte das Ganze?
,,Daddy? Es ist doch schön, dass Rory’s Daddy auch mal hier ist, oder nicht?“ Die Stimme ihres Sohnes hielt Lorelai davon ab, Luke anzuschreien. Sowohl sie, als auch Luke hatten vergessen, dass sie ja nicht alleine im Raum waren. Und als sie jetzt aufsahen, sahen sie Babette mit Lara auf dem Arm. Babette hatte sie die ganze Zeit interessiert beobachtet, aber als sie jetzt sah, wie Lorelai und Luke sie anschauten, blickte sie sofort zu Lara hinunter und tat so, als würde sie mit der Kleinen reden.
,,Du solltest jetzt zu deinem Besuch gehen,“ sagte Luke mit bitterem Unterton. ,,Er wartet immer noch an der Hintertür.“
,,Worauf du dich verlassen kannst. Und dein Besuch wartet an der Vordertür. Also, worauf wartest du?“
Lorelai sah ihn noch einmal schnaubend an und lief dann zur Hintertür.
Wie konnte Luke nur? Sie hatte sich schon so auf das Wochenende gefreut und jetzt hatte Luke alles verdorben, indem er ihre Eltern eingeladen hatte. Und dann war er auch noch sauer, dass Chris hier war. Sie wusste ja wirklich nicht, dass er heute auftauchte... natürlich hätte sie ihm von dem Anruf erzählen müssen... aber sie hatte es irgendwie total vergessen.

Als Lorelai die Tür öffnete, sah sie Christopher, mit Rücken zu ihr gewandt, stehen. Sie trat hinter ihn und hielt ihm die Augen zu.
,,Hm... wer könnte das nur sein?“ grübelte Chris gespielt. ,,Vielleicht das Mädchen, dass den Leiter des Sommercamps nie Oberigel nennen wollte?“
Lorelai kicherte. ,,Erraten!“ Sie nahm ihre Hände weg, sodass Christopher sich umdrehen und sie umarmen konnte.
,,Schön dich wieder zu sehen, Lorelai!“
,,Ja, freut mich auch.“ Sie musterte ihn. ,,Die Ehe scheint dir gut zu tun.“
,,Danke, dir aber auch,“ sagte Chris und grinste.
,,Und wie geht’s Sherry und Gigi?“ Lorelai kam sich komisch vor, als sie die Frage stellte. Sie fand es einfach seltsam Rory’s Vater nach seiner Ehefrau und seiner anderen Tochter zu fragen. Es kam ihr vor, als wären sie und Chris das erste mal gleichzeitig glücklich – getrennt. War es in den vergangenen Jahren nicht immer so gewesen, dass entweder sie ODER Chris eine glückliche Beziehung hatte, während der jeweils andere alleine war?
,,Oh, den beiden geht es super,“ antwortete Chris. ,,Gigi geht ja nun auch schon in die Schule. Wahnsinn wie die Zeit vergeht, findest du nicht?“
,,Ja, wirklich faszinierend. Ist dir bewusst, dass Rory’s Geburt schon fast 25 Jahren her ist? 25 Jahre... ein Vierteljahrhundert. Es könnte gestern gewesen sein, als ich meiner Mutter gebeichtet habe, dass ich schwanger bin.“
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, dann schüttelte sie nachdenklich den Kopf und schwieg einen Moment. ,,Oh, ich denke wir sollten jetzt reingehen. Dann stelle ich dir deine Enkeltochter vor, Opa!“
,,Nenne mich bitte nicht so, Oma. Da fühle mich so alt,“ sagte Chris grinsend.
,,Ok, ich werde es lassen. Aber sagst du mir noch wieso du die Hintertür benutzt, Opa?“
,,Ich hab deine Eltern gesehen und dachte mir, dass ich so vielleicht noch einen Moment mit euch alleine habe. Aber falsch gedacht! Und? Geleitet die Oma mich jetzt hinein?“ Er hielt ihr galant seinen Arm hin.
Lorelai hakte sich unter und zog ihn ins Haus. ,,Rory! Sieh’ mal wer hier ist!“ rief Lorelai fröhlich, während sie Chris an der Hand ins Wohnzimmer zog.
Rory, die immer noch mit ihren Großeltern am Eingang gestanden hatte, lief ins Wohnzimmer und fiel ihrem Vater mit einem „Dad!“ um den Hals.
Christopher geriet durch ihr Gewicht etwas ins Wanken und lachte: ,,Wow! Mit so einer Begrüßung habe ich nicht gerechnet. Hast du vergessen, dass ich nicht mehr der Jüngste bin? Ich bin schließlich schon Großvater!“
Rory stellte sich wieder auf ihre eigenen Füße. ,,Stimmt, du kennst Lara ja noch gar nicht.“ Rory nahm Lara von Babette’s Arm und ging wieder zu Chris zurück: ,,Ok, darf ich vorstellen: Lara Victoria Hampton!“
,,Sie heißt wie du, Lorelai?“ fragte Chris verwirrt.
,,Ja, ich wollte ja, dass sie Lorelai, die 4. wird... damit war Rory aber nicht einverstanden und na ja... so hat sie wenigstens irgendwas von ihrer Großmutter.“
,,Sie hat auch noch die Augen von ihrer Großmutter,“ sagte Chris lächelnd. ,,Darf ich sie mal nehmen?“
Rory gab ihm Lara, während Luke, James, Emily und Richard das Wohnzimmer betraten.
,,Christopher?“ fragte Emily erstaunt. ,,Was machst du denn hier?“
,,Ich besuche meine Tochter und natürlich meine Enkeltochter,“ antwortete Chris, ging zu Emily und küsste sie auf beide Wangen. Dann schüttelte er Richard die Hand. ,,Schön euch mal wieder zu sehen.“
,,Die Freude ist ganz auf unserer Seite,“ erwiderte Richard. ,,Du hast dich ja ewig nicht mehr blicken lassen.“
,,Ja, ich hatte soviel zu tun und...“ versuchte Chris zu entschuldigen, wurde aber von Emily unterbrochen: ,,Hauptsache du bist jetzt hier. Also wollen wir jetzt los?“ fragte Emily und sah sie aufmunternd an.
,,Du willst los? Wohin denn?“ wollte Lorelai ironisch wissen, während Chris alle anderen noch begrüßte.
,,Ins Restaurant!“
,,Achso, na dann: Luke wird euch sicher begleiten, er hat euch ja schließlich auch eingeladen.“
,,Lorelai, was meinst du damit? Wir wollten doch alle zusammen Essen gehen?“ fragte Luke verwirrt.
,,Ja, wollten wir. Aber weil wir in einen Laden wollten, wo es fast nur Fast Food Zeug gibt und meine Eltern das sicher nicht mögen... haben wir ein Problem.“

,,Lorelai, kommst du jetzt bitte?“ fragte Emily etwas genervt.
,,Nein, ich warte auf Chris! Er muss gleich hier sein. Geht doch schon mal rein und sucht euch einen Tisch.“
,,Mom, komm doch jetzt bitte einfach mit,“ bat Rory, doch als Lorelai auch da ablehnte, gingen alle ins Restaurant. Nur Luke blieb noch bei ihr stehen. ,,Lorelai, bitte... lass’ es uns vergessen, in Ordnung? Ich hätte es dir sagen müssen und du hättest mir...“ Er sprach nicht mehr weiter, weil Lorelai sich mit verschränkten Armen von ihm wegdrehte. Er seufzte und ging schließlich auch hinein.
Lorelai kickte mit ihren Schuh immer wieder in den Laternenpfahl, der auf dem Bürgersteig stieg. Jetzt war sie hier... in Hartford, vor einem vornehmen Restaurant und das, obwohl sie eigentlich in einem kleinen Laden sitzen und Fast Food in sich reinstopfen wollte. Ja, Luke und James wollte dort nicht hin, aber sie und Rory hätten sie dazu gezwungen... genauso wie sie jetzt von ihrer Mutter dazu gezwungen wurde in diesem Restaurant zu essen.
Sie blickte auf, als ein lautes Motorrad auf der anderen Straßenseite, neben dem Bürgersteig zum stehen kam. Zuerst erkannte sie noch nicht, wer darauf saß, aber als der Mann den Helm abnahm und ihr lächelnd zuwinkte, rannte sie sofort auf die andere Straßenseite.
,,Chris? Du fährst eine Harley? Was, wie, warum, seit wann? Wieso habe ich dieses Teil vorher bei uns zuhause nicht gesehen? Warum hast du mir nichts gesagt? Dann wäre ich mitgefahren und...“ Sie holte tief Luft und Chris ergriff den Moment und antwortete: ,,Du hast sie nicht gesehen, weil ich sie etwas abseits geparkt hatte. Und ich bin nach New York geflogen und dann mit der Maschine hier hergekommen. Mein alter Herr wollte die Maschine loswerden, deshalb hab ich gesagt, dass ich sie nehme.“
,,Und wieso hast du nichts gesagt?“ wollte Lorelai immer noch empört wissen. Sie schnappte seinen Helm, setzte ihn sich auf und forderte: ,,Los, wir fahren eine Runde!“ Sie sprang auf das Motorrad, schlang ihre Arme um ihn und rief noch mal: ,,Jetzt komm schon! Du musst eine Strafrunde fahren, weil du mir nichts gesagt hast.“
,,Lorelai, da drinnen warten doch alle auf uns,“ versuchte es ihr Chris auszureden.
,,Egal!“

,,Ähm... Grandma? Ich gehe mal schnell nach draußen und schaue, wo Mom bleibt, in Ordnung?“
Emily nickte. ,,Ja, tu das! Aber bleibt nicht ewig draußen stehen, sondern kommt sofort rein.“
,,Geht klar.“
Rory stand auf und verlies das Restaurant. Suchend bleib sie vor der Eingangstür stehen. Wo war ihre Mutter? Ihr Blick wanderte den Bürgersteig entlang, aber sie konnte ihre Mutter nirgendwo sehen. Dafür erblickte sie aber ein anderes bekanntes Gesicht und lief kreischend los, um die Person zu umarmen.