[Dreamcatcher]

Also dann, hier ist - endlich - das 8. Kapitel!! (Klatsch, freu, juchz)
Aber, nicht enttäuscht sein: es ist etwas kürzer. Hoffe ich bekomme FB!




Chapter 8

Lorelai wälzte sich schlaflos in ihrem Bett herum. Ihre ganze kleine Welt, die sie sich mühsam aufgebaut hatte, war an nur einem Abend zusammen gebrochen. Erst hatte Max ihr den lang ersehnten Heiratsantrag gemacht – und sie war abgehauen, hatte ihn allein in seinem Nobelrestaurant sitzen lassen.
Gleich darauf war die Sache mit Luke passiert ... sie wusste selbst nicht mehr richtig, wie sie sich in den ganzen Mist so hatte hinein schaufeln können. Ihre Gefühle spielten vollkommen verrückt!
Und dann, dann das Geständnis von Rory. Ihrer kleinen Rory, die ihr sagte, sie habe mit Jess – Jess geschlafen! Und Rory, die ihr unter Tränen sagte, dass sie schwanger sei ...

Sie konnte nicht einschlafen, alle Versuche scheiterten kläglich. Sie brauchte Schlaf! Zum Einen musste sie morgen in aller Frühe aufstehen, um ihre erste Schicht im Dragonfly zu beginnen – und zum Anderen graute es ihr davor, die ganze Nacht an nichts anderes denken zu können als Max – Luke – Rory.
Es brachte nichts. Lorelai wusste, dass sie in den nächsten acht Stunden kein Auge zu bekommen würde. Sich selbst verfluchend schlug sie die Bettdecke zurück. Wieso hatte sie keine Schlaftabletten da?
Im Haus war es still und dunkel. Rory musste schon lange schlafen, doch irgendetwas hielt Lorelai zurück, nach ihr zu sehen.
So wie sie war, in Pyjama und dicken Wollsocken die in Hunde-Pantoffeln mit Schlappohren steckten, warf sie sich einen Mantel über.
Ohne weiter darüber nachzudenken, schloss sie lautlos die Tür auf und trat ins Freie. Dann setzte sie sich in ihren Van und fuhr zu Luke.

Alles war dunkel und auch in den oberen Etagen brannte kein Licht mehr. Lorelai stieg aus dem Auto und rüttelte an der Tür des Diners – verschlossen, natürlich. Seufzend schnappte sie sich einen Kieselstein vom Straßenrand und zielte auf das Schlafzimmerfenster.
„Wer ist da?“
Ein verschlafener Luke streckte den Kopf heraus.
„Ich bins, Lorelai“, rief sie nach oben.
„Was willst du hier?“
„Ich will deinen Neffen verprügeln. Schick ihn runter zu mir, und zwar fix!“
„Was ist los? Hattest du einen Alptraum? Lorelai, es ist mitten in der Nacht. Am besten, du setzt dich jetzt ins Auto und fährst wieder nach -“
„Ich will Jess sehen!“, rief Lorelai ohne Rücksicht auf die Fenster, die sich im Umkreis öffneten. „Wo ist er? Ist er wieder mal abgehauen, nachdem er Rorys Leben versaut hat?“
„Hey, junge Frau!“, rief eine schrullige alte Dame im Blümchennachthemd aus dem gegenüberliegenden Fester. „Halten sie jetzt endlich die Klappe oder muss ich erst die Polizei rufen?“
Lorelai achtete nicht auf sie. „Jess!“, rief sie kochend vor Wut. „Komm raus, damit ich dir den Schädel einschla -“
Doch in diesem Augenblick wurde die Tür des Diners aufgerissen und Luke, der sich in Windeseile einen brauen Pullover überzog, kam herausgestürmt.
„Lorelai – was hast du denn? Was ist mit Jess?“
Sanft, aber drängend schob er sie ins Diner, begleitet vom aufgebrachten Gezeter der alten Frau, die sich weit aus ihrem Fenster gelehnt hatte und nun die ganze Straße davon unterrichtete, dass Jess wieder einmal irgendetwas verbrochen hatte.
Luke schloss die Tür hinter sich und verfrachtete die total erschöpfte Lorelai auf einen der Stühle.
„Okay“, sagte er und sah sie durchdringend an. „Was ist passiert?“