[Dreamcatcher]

Hey ihr alle -
Hier ist der nächste Teil. Er ist eindeutig der längste von allen und ich hoffe inständig, dass ihr Euch nicht daran totlest oder darüber einschlaft ...
Er ist gewidmed:
Plaudertasche, Soffel, Live_of_agony, Syrah und LGRG (meinen mit Abstand häufigsten FB-Schreibern),
JavaJunkie4ever, ~Tina~, XxpreuxX, Blumme333, Pancace und Macster (auch sehr aktiv und treu),
ililili, cutegirl, pii, Kiwi-Power, Schnubbidu, Lexymaus und Gilmore Fan (Entweder Neulinge oder Leser, die sich nicht mehr melden ... *aufRückkehrhoff*)
Puhh ... alle geschafft. So jetz aber viel Spaß beim Lesen!





Chapter 11

Als sie erwachten, war es bereits taghell. Lorelai reckte und streckte sich genüsslich mit entspannten Gliedern. Dann drehte sie sich um und musterte den Mann, der neben ihr lag und sie mit funkelnden Augen beobachtete.
„Hey, Schatz“, flüsterte sie und strich über Lukes Arm.
„Was ist?“
„Nichts, ich wollte bloß hören wie das klingt ...“
„Was denn?“ Er richtete sich auf.
„Dich Schatz zu nennen.“
Er lächelte.
„Das kannst du ab jetzt meinetwegen so oft tun, wie du willst!“
„Hey, Schatz.“
„Hey ... Schatz.“
Er küsste sie innig. Sie ging auch voll und ganz darauf ein, doch als er sich auf sie rollte, lachte sie und gab ihm einen Stubs.
„Sorry Luke ... ich würde wirklich nichts lieber tun als das hier, aber ich muss los ...“
„Nicht doch ...“
„Doch doch. Rory ist allein zu Hause und ich muss unbedingt mit ihr über alles reden.“
Er schmollte ein bisschen. „Wie kannst du mir das nur antun?“, sagte er gespielt mit schmerzvoller Miene. „Jetzt habe ich dich endlich erobert und nun verlässt du mich auch schon wieder ...“
„Hey. Wir wohnen keinen Kilometer voneinander entfernt. Und Heute Abend komm ich wieder zu dir, versprochen.“
„Wirklich?“
„Ja.“
„Lorelai ... kümmer dich um Rory, bitte. Ich mache mir solche Sorgen um sie!“
„Ich bin ihre Mutter die nicht sorgfältig genug auf sie aufgepasst hat. Was denkst du, wie ich mich erst fühle?“
„Wenn ich Jess in die Hände bekomme, schmeiß ich ihn in hohem Bogen raus, das kannst du wissen. Diesmal ist er zu weit gegangen, es – es gibt einfach keine Worte für dieses, für dieses ...“
Lorelai legte ihm die Hand auf den Mund.
„Erstmal werde ich mit Rory reden. Ich glaube wir würden nur alles schlimmer machen, wenn wir jetzt auch noch Jess zurück nach New York schicken würden ... abgesehen davon glaube ich nicht dass er sich einfach so wegschicken lässt ...“
Lorelai zog sich an. Sie stand vor Lukes großem Spiegel, während sie in Unterwäsche und Pyjama schlüpfte. Durch die Spiegelung konnte sie sehen, wie Luke sie mit seinen Blicken verschlang ...
„Komm bald wieder, ja?“
„Luke ... deine Leidenschaft ist ja geradezu ansteckend!“, lachte sie. „Aber vergiss vor lauter Liebesnacht nicht, das Diner aufzumachen ...“
Erschrocken warf er einen Blick auf die Uhr. „Verdammt ... die Leute warten schon seit einer halben Stunde darauf, dass ich öffne!“
Schnell zog er sich Jeans und Flanellhemd an.
„Warte noch, ich bringe dich runter.“

Als sie das Diner betraten, sahen sie schon auf den ersten Blick die ziemlich große Menschenmenge, die sich davor versammelt hatte.
„Immer mit der Ruhe!“, versuchte Luke die lauten Protestrufe zu übertönen, nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte.
„Lorelai!“, rief plötzlich jemand aus der Menge. Es war Babette. „Was machst du denn hier?“
Peinlich wurde Lorelai erst jetzt bewusst, wie sie aussahen: Er mit zerzausten Haaren und sie mit nichts weiter als ihrem Pyjama und einem Morgenmantel bekleidet.
Nun fixierte sie jeder Einzelne der Umstehenden mit neugierigen Blicken.
„Ich habe alles gesehen!“, krächzte auf einmal die alte Frau von gegenüber. „Sie ist gestern Nacht hier aufgetaucht und hat die halbe Nachbarschaft geweckt ...“
„Was war denn los?“
„Lorelai – was zum Teufel hast du die ganze Nacht über bei Luke gemacht?“
„Ist doch klar, Patty! Sieh sie dir doch an: ein frischgebackendes Pärchen ...“
„Kinder, ich hab’s euch doch immer gesagt. Die Beiden sind wie geschaffen füreinan –“
„Das reicht jetzt!“
Luke hatte die Arme erhoben. „Hört sofort mit diesem Unsinn auf! Entweder rein oder raus – wenn ihr hier noch weiter rumstehen und diskutieren wollt, schließe ich wieder!“
Das war ein ausschlaggebendes Wort, welches die Versammelten endlich zur Ruhe kommen ließ – fast jedenfalls. Hinter vorgehaltenen Händen und Lorelai und Luke neugierige Blicke zuwerfend tuschelten sie weiter, während sie in das Diner traten.
„Wir sehen uns heute Abend“, verabschiedete er sie mit warmer Stimme, nachdem sie allein draußen zurückgeblieben waren. „Schade, dass ich dich nicht küssen kann ... vor den ganzen Leuten ...“
„Dann heb’s dir für heute Nacht auf.“
„Das werde ich wohl müssen. Aber ich warne dich: es erwartet dich ein Tiger ...“
„Luke!“ Sie musste lachen. „Dann bin ich deine Raubkatze ...“

Lorelai setzte sich in ihren Van und fuhr los. Unterwegs hielt sie jedoch noch einmal an der kleinen Drogerie von Stars Hollow.
„Guten Tag Lorelai“, begrüßte sie Kirk förmlich. (Einer seiner unzähligen Jobs in der Stadt war der des Verkäufers in der Drogerie.)
„Was darf’s sein?“
„Das, was ich dir auf das Fließband gelegt habe, Kirk.“
„Oh ... ja, natürlich. Ah ... ein Schwangerschaftstest. Lorelai – du bist doch nicht etwa ...“
„Das weiß ich noch nicht. Dazu habe ich ihn ja gekauft. Und keine dummen Fragen mehr jetzt. Ich denke das ist privat und geht nur mich was an.“
Mit dem Schwangerschaftstest in der Tasche verließ sie den Laden – mit Kirks verwirrtem Blick im Rücken, der sich nicht zuletzt über ihren ungewohnten Aufzug im Morgenmantel wundern musste.

Endlich schloss Lorelai die Haustür auf.
„Rory?“
Sie hörte eine leise Antwort aus ihrem Zimmer. Schnell lief sie hin und öffnete vorsichtig die Tür.
„Rory ...“
Sie saß auf ihrem Bett, im Schlafanzug, ungekämmt und mit verweintem Gesicht. Lorelai setzte sich neben sie.
„Mum, wo warst du heute Nacht?“
„Sorry, ich hätte dir sagen müssen das ich weg gehe. Ich war bei Luke.“
Rory warf ihr einen erstaunten Blick zu, fragte aber nicht weiter nach.
Lorelai würde ihr alles später erzählen, nicht jetzt. Etwas zögernd griff sie in die Tasche und holte die längliche Packung heraus.
„Hier, das ist für dich.“
Rory sah sie erschrocken an.
„Warum?“
„Weil ich weiß, dass du es nie über dich bringen würdest dir selbst einen zu kaufen. Und weil danach ganz Stars Hollow darüber sprechen würde. Solche Dinge braucht keiner zu wissen, es würde sie nur verwirren und du bist zu einem Vorbild der Stadt geworden. Alle sind so stolz auf dich.“
Rory begann erneut zu weinen.
„Aber es ist die Wahrheit ... es stimmt doch, ich bin an allem selbst Schuld!“
„Rory, beruhige dich. Noch steht nichts fest und ehe wir nichts Genaues wissen, braucht es auch keiner zu wissen. Und eines ist mir klar geworden: egal, was auch passieren wird – ich werde die Sache gemeinsam mit dir durchstehen.“
„Wirklich ...?“
„Hey, ich bin deine Mum. Und ich weiß wie es ist, wenn man von seinen Eltern allein gelassen wird. Du sollst auf alle Fälle nicht so leben müssen wie ich damals.“
Rory sah sie dankbar an. Lorelai schloss sie in die Arme und drückte sie.
„Jess ist auch daran Schuld. Und ... es tut mir so Leid - er ... er ist abgehauen ...“
„Nein“, sagte Rory ruhig.
„Was?“ Lorelai sah sie verdutzt an.
„Jess, er ... er ist nicht abgehauen. Er war die ganze Nacht bei mir.“