07.06.2005, 19:12
Danke, danke, danke für euer FB :knuddel:
@Pia: Das tut mir leid, dass es dir gestern so ging, ich kann nur sagen, Gloria hat Recht, Männer sind Schweine
Hab mich heute ein wenig ausgetobt, daher gibts auch schon nen neuen Teil:
"Und das ist David Leard, Neffe von Maxwell Leard, du hast sicherlich von seinem Onkel gehört, Emily.", meinte Gloria mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, während Emily nur nickte und den Blick abwechselnd zwischen Gloria und David hin und her schweifen lieÃ. "Er studiert in Princeton und wird noch dieses Jahr seinen Abschluss machen.", fügte Gloria noch hinzu. Emily lächelte den jungen Mann an, der ihr die Hand küsste und wurde von Gloria auch schon wieder weiter gezogen. "Emily, ich möchte dir meinen Freund Jeffrey Rowan vorstellen, er ist der Juniorpartner bei Rowan and Rowan, einer der renommiertesten Anwaltskanzleien in San Diego. Zurzeit arbeitet er hier in Hartford am Aufbau eines Tochterunternehmens. Seinen Abschluss hat er übrigens vor 3 Jahren in Harvard gemacht." Als auch diese Vorstellung vorüber war, wollte Gloria Emily zu einer Gruppe junger Männer weiterziehen, die an der Bar standen, doch Emily blieb stehen und deutete Gloria, dass sie ein wenig näher kommen solle. "Was hast du diesen Männern über mich erzählt, Gloria? Denkst du, ich bemerke die Blicke nicht, die sie mir zuwerfen?" Gloria hob mit einer abwehrenden Geste eine Hand, drehte sich zum Barkeeper um und rief ihm zu: "Zwei Vodka Martini bitte.", dann wandte sie sich wieder zu Emily. "Kindchen, ich habe all diesen Männern hier nichts als sie Wahrheit erzählt, was für eine tolle Frau du bist. Und sie alle wollten dich kennen lernen, jeder einzelne von ihnen ist deinetwegen gekommen. Ich kenne dich jetzt schon lange genug, es sind auch sicherlich einige Männer dabei, die dich interessieren dürften." Emily atmete tief ein, Männer kennen lernen, ihnen quasi vorgeführt werden, danach stand ihr im Moment so gar nicht der Sinn. Welchen dieser Männer sollte sie denn jetzt noch interessant finden können, nachdem sie Richard getroffen hatte?
"Zweimal Vodka Martini. Macht dann $5,60." Gloria nahm die Getränke entgegen und legte dem Kellner einen Schein hin. "Diese Runde geht auf mich, Em." Dann drückte sie Emily den Drink in die Hand und forderte sie auf, weiterzugehen. "Komm, ich werde dir jetzt noch ein paar Männer vorstellen."
"Sag mir, Floyd, was mache ich hier eigentlich? Warum bin ich da?", rief Richard zu seinem Freund, der ungefähr einen Meter von ihm entfernt saÃ, doch die Musik lieà es nicht zu, dass man normal ein Gespräch miteinander führte. Floyd rückte nun ein bisschen näher und meinte zu Richard: "Weil du offensichtlich deprimiert warst und die Jungs und ich dich ein wenig aufbauen wollten. Und hey, das hier ist doch toll." Daniel, einer von Richards Chorfreunden, kam zu ihnen an den Tisch. "Ich hab ein paar Scheinchen kleiner gewechselt." Während er noch sprach, drückte er Floyd und Richard ein paar Scheine in die Hand und fügte dann noch hinzu: "Viel Spaà euch beiden. Ach ja, Gilmore, ich glaube, die kleine Blonde da hinten steht auf dich. Sie sieht schon die ganze Zeit zu dir her." Sofort drehte sich Richard um und warf einen Blick auf die Frau, die sich angeblich so sehr für ihn interessierte. Und da stand tatsächlich eine unheimlich attraktive Blondine, ihre Haare waren schulterlang und sie hatte strahlende, grüne Augen. Ihren schlanken Körper bedeckte nicht mehr viel, nur ein viel zu knappes goldenes Höschen und ein goldener BH. Ihr Blick traf Richards für einen kurzen Augenblick, sie schenkte ihm ein verführerisches Lächeln, drehte sich dann jedoch wieder von ihm weg und bückte sich zu einem anderen Mann hinunter, der ihr einen Geldschein in den Ausschnitt stecken wollte. Richard war von ihrem Anblick fasziniert, starrte sie an, konnte den Blick einfach nicht mehr von ihr abwenden. Lasziv bewegte sie ihren Körper im Takt der Musik, lieà ihr Becken kreisen, machte die Männer in ihrer Umgebung damit fast wahnsinnig. "Na, hab ich dir nicht gesagt, dass die Kleine scharf ist? Die steht auf dich, vielleicht tanzt sie ja später privat für dich...", meinte Daniel grinsend und klopfte Richard noch auf die Schulter, ehe er sich auf den Weg zur Hauptbühne machte, um sich dort einen Platz für die bevorstehende Show zu sichern. Richard lieà seinen Blick durch das Lokal schweifen, keine andere, der Tänzerinnen war auch nur annähernd so attraktiv, wie die blonde, sein Blick landete immer wieder auf ihr, konnte nicht mehr von ihr ablassen und auch sie lächelte ihm jedes Mal zu, wenn sich ihre Blicke trafen. Floyd folgte Richards Blick und meinte dann: "Geh doch mal zu ihr, sie hätte sicherlich nichts dagegen." Richard jedoch schüttelte nur den Kopf. Er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken daran, eine Frau dafür zu bezahlen, dass er sie anfassen durfte, er war sich noch nicht einmal sicher, ob er sie anfassen wollte. Anschauen wollte er sie, das konnte er nicht leugnen.
Der Abend war mittlerweile doch netter geworden, als es anfangs den Anschein gehabt hatte. Gloria hatte sich wirklich groÃe Mühe gegeben, sie hatte tatsächlich viele Männer eingeladen, die Emily gefielen. Mit einem von ihnen, Ernest Gray, unterhielt sie sich besonders gut. Wie sie erfahren hatte, war er gerade in seinem letzten Studienjahr in Harvard, belegte dort hauptsächlich Literaturkurse und hatte anschlieÃend vor Literaturkritiker zu werden. Auch sein Aussehen war äuÃerst beeindruckend, pechschwarze Haare und wunderschöne blaue Augen. Groà gewachsen war auch noch und Emily konnte sich wirklich gut mit ihm unterhalten. SchlieÃlich forderte er sie zum Tanzen auf. Für einen kurzen Augenblick lang hatte Emily ihren Kummer wegen Richard tatsächlich vergessen, konnte sich voll und ganz amüsieren, doch als das nächste Lied gespielt wurde, schlug ihre Laune augenblicklich um. Elvis' unverkennbare Stimme war zu hören und schmetterte ihr das Lied entgegen, zu dem sie mit Richard das erste Mal getanzt hatte. Are you lonesome tonight, do you miss me tonight, are you sorry, we drifted apart? Dieses Lied passte so perfekt. War sie einsam, vermisste sie ihm, tat es ihr leid? Ja, das alles hier tat ihr leid. Keinen Augenblick länger würde sie es in diesem Lokal aushalten, alles, was sie wollte, war nach drauÃen kommen, weg von all diesen Menschen. "Entschuldige mich bitte einen Moment.", hauchte sie Ernest entgegen und wandte sich auch schon von ihm ab. Zuerst noch langsamen Schrittes, dann immer schneller, eilte sie nach drauÃen. Die Kälte auf ihrer Haut tat gut, beruhigte ihr aufgebrachtes Gemüt. Jetzt bemerkte sie auch den Alkohol, den sie getrunken hatte, es war wohl doch ein wenig mehr gewesen, als angenommen. Ein leichtes Schwindelgefühl überkam sie und sie setzte sich ein wenig vom Eingang entfernt auf die Treppen. Wo Richard jetzt wohl war? Was er gerade machte?
Richard konnte es nicht fassen, als sich die blonde Schönheit schlieÃlich seinem Tisch näherte. Ohne ein Wort zu sagen, stieg sie schlieÃlich auf den Tisch und begann sich im Takt der Musik zu bewegen. Daniel kam in diesem Moment auch wieder an den Tisch, setzte sich dazu und ermutigte Richard, ihr doch einige Scheine zuzustecken. Ein wenig zaghaft nahm Richard eine 10$ Note in die Hand und steckte sie dem Mädchen in den Slip. Sein Herz begann dabei zu rasen, doch gleichzeitig stieg ein Gefühl der Reue in ihm auf, er fühlte sich schmutzig und ekelig, bezahlte eine Frau dafür, dass sie für ihn tanzte, damit er sich ein wenig amüsieren konnte. Es war nicht richtig, das wollte er nicht. Seine Freunde hatten es gut gemeint, als sie ihn hierher gebracht hatten, hatten gehofft, dass er so auf andere Gedanken kommen würde, doch den Streit mit Emily würde er auch hier nicht vergessen können, egal, wie viele Frauen sich um ihm kümmerten. Alles, was es bewirkt hatte, war, dass er sich noch schlechter fühlte.
"Floyd, Daniel, ich denke, ich werde nach Hause fahren. Bleibt ihr ruhig noch ein wenig hier, macht euch keine Sorgen, es ist schon alles okay, ich bin nur ein wenig müde, das ist alles." Mit diesen Worten stand er auf und verlieà die Bar. Ãrger über sich selbst stieg in ihm hoch, er erkannte sich selbst nicht wieder. Ein kleiner Spaziergang konnte jetzt nicht schaden, so hatte er Zeit seine Gedanken zu ordnen. Der Streit mit Emily, Pennilyns Foto, die Predigten von Pater Floyd, der anscheinend trotz seiner fantastischen Beziehung in einen Stripclub ging, die Stripperin, der er einen Schein zugesteckt hatte⦠Das alles war nicht sein Leben, nicht das Leben, das er wollte. Was würde seine Mutter wohl zu diesem Verfall der Moral sagen? Irgendetwas war gewaltig schief gegangen, doch seine Schuld war es nicht. Warum hatte Emily auch diese verdammten Briefe lesen müssen? Warum hatte er sie überhaupt darum gebeten, seine Brieftasche zu holen? Warum hatte er diese Briefe im Schreibtisch aufbewahrt und nicht irgendwo versteckt? Er war so wütend auf Emily. Niemals hätte sie es lesen dürfen, niemals. Es ging sie einfach nichts an, es war Post zwischen ihm und Pennilyn. Doch hatte er vielleicht überreagiert? Nein, nein, hatte er nicht. Emily hatte sein Vertrauen missbraucht, war einfach zu weit gegangen. Er war vielleicht bereit, ihr zu verzeihen, doch dazu musste sie zu ihm kommen, musste sich bei ihm entschuldigen.
âHier bist du also. Ich habe dich schon überall gesuchtâ¦â, meinte Ernest und kam mit raschen Schritten auf Emily zu. âDarf ich mich zu dir setzen?â Emily nickte stumm, sah ihn jedoch nicht an. Sie wollte nicht mit ihm darüber reden, warum sie keine Lust mehr gehabt hatte zu tanzen, wollte nicht ihre Probleme mit ihm besprechen. Er war ein Fremder, es ging ihn nichts an, sie würde schon alleine damit klarkommen.
âEmily, wenn ich dir irgendwie zu nahe getreten bin, tut es mir leid.â, setzte Ernest an, doch Emily winkte sofort ab. âDas ist es nicht.â, meinte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. âDu hast alles richtig gemacht, glaub mir. Meine Laune hat nichts mit dir zu tun, mir ist heute nur einfach nicht so nach feiern zumute.â Ernest sah Emily in die Augen. âIch verstehe das, es gibt eben manchmal Tage, an denen man lieber seine Ruhe haben möchte.â Endlich jemand, der Emily verstand. Im Moment wünschte sie sich wirklich nichts mehr, als alleine traurig und wütend sein zu können. âSoll ich dich nach Hause fahren?â, fragte Ernest. Dankbar lächelte Emily ihn an. âDas wäre sehr nett von dir.â
âWarte einen Moment, ich bin gleich wieder da, ich sage nur noch Gloria bescheid.â, sagte er und machte sich wieder auf den Weg ins Lokal.
Er war nett, das konnte Emily nicht leugnen, sehr nett sogar und ausgesprochen höflich. Eigentlich genau ihr Typ. Was Richard wohl sagen würde, wenn er wusste, dass sie sich heute von einem Mann nach Hause bringen lieÃ? Vermutlich würde er sich schrecklich aufregen und ärgern. Der Gedanke daran befriedigte Emily innerlich. Ja, er würde sich ärgern und genau das verdiente er auch nach der Show, die er in der Früh abgezogen hatte. Immerhin hatte sie keine Schuld daran gehabt. Er hatte die Briefe vor ihr verheimlicht, hatte ihr nichts von Pennilyns Hochzeit erzählt, hatte ein Foto von ihr in seinem Schreibtisch. Sie hatte ein Recht darauf gehabt, das zu erfahren, immerhin war sie seine feste Freundin. Oder nicht? Nein, sie war es nicht, solange, bis er sich bei ihr entschuldigte, immerhin hatte er alles kaputt gemacht.
In diesem Moment kam Ernest wieder nach drauÃen. âWollen wir?â, fragte er und bot Emily seinen Arm an. âSehr gerne sogar.â, erwiderte Emily und lieà sich von ihm zu seinem Wagen führen.
@Pia: Das tut mir leid, dass es dir gestern so ging, ich kann nur sagen, Gloria hat Recht, Männer sind Schweine

Hab mich heute ein wenig ausgetobt, daher gibts auch schon nen neuen Teil:
"Und das ist David Leard, Neffe von Maxwell Leard, du hast sicherlich von seinem Onkel gehört, Emily.", meinte Gloria mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, während Emily nur nickte und den Blick abwechselnd zwischen Gloria und David hin und her schweifen lieÃ. "Er studiert in Princeton und wird noch dieses Jahr seinen Abschluss machen.", fügte Gloria noch hinzu. Emily lächelte den jungen Mann an, der ihr die Hand küsste und wurde von Gloria auch schon wieder weiter gezogen. "Emily, ich möchte dir meinen Freund Jeffrey Rowan vorstellen, er ist der Juniorpartner bei Rowan and Rowan, einer der renommiertesten Anwaltskanzleien in San Diego. Zurzeit arbeitet er hier in Hartford am Aufbau eines Tochterunternehmens. Seinen Abschluss hat er übrigens vor 3 Jahren in Harvard gemacht." Als auch diese Vorstellung vorüber war, wollte Gloria Emily zu einer Gruppe junger Männer weiterziehen, die an der Bar standen, doch Emily blieb stehen und deutete Gloria, dass sie ein wenig näher kommen solle. "Was hast du diesen Männern über mich erzählt, Gloria? Denkst du, ich bemerke die Blicke nicht, die sie mir zuwerfen?" Gloria hob mit einer abwehrenden Geste eine Hand, drehte sich zum Barkeeper um und rief ihm zu: "Zwei Vodka Martini bitte.", dann wandte sie sich wieder zu Emily. "Kindchen, ich habe all diesen Männern hier nichts als sie Wahrheit erzählt, was für eine tolle Frau du bist. Und sie alle wollten dich kennen lernen, jeder einzelne von ihnen ist deinetwegen gekommen. Ich kenne dich jetzt schon lange genug, es sind auch sicherlich einige Männer dabei, die dich interessieren dürften." Emily atmete tief ein, Männer kennen lernen, ihnen quasi vorgeführt werden, danach stand ihr im Moment so gar nicht der Sinn. Welchen dieser Männer sollte sie denn jetzt noch interessant finden können, nachdem sie Richard getroffen hatte?
"Zweimal Vodka Martini. Macht dann $5,60." Gloria nahm die Getränke entgegen und legte dem Kellner einen Schein hin. "Diese Runde geht auf mich, Em." Dann drückte sie Emily den Drink in die Hand und forderte sie auf, weiterzugehen. "Komm, ich werde dir jetzt noch ein paar Männer vorstellen."
"Sag mir, Floyd, was mache ich hier eigentlich? Warum bin ich da?", rief Richard zu seinem Freund, der ungefähr einen Meter von ihm entfernt saÃ, doch die Musik lieà es nicht zu, dass man normal ein Gespräch miteinander führte. Floyd rückte nun ein bisschen näher und meinte zu Richard: "Weil du offensichtlich deprimiert warst und die Jungs und ich dich ein wenig aufbauen wollten. Und hey, das hier ist doch toll." Daniel, einer von Richards Chorfreunden, kam zu ihnen an den Tisch. "Ich hab ein paar Scheinchen kleiner gewechselt." Während er noch sprach, drückte er Floyd und Richard ein paar Scheine in die Hand und fügte dann noch hinzu: "Viel Spaà euch beiden. Ach ja, Gilmore, ich glaube, die kleine Blonde da hinten steht auf dich. Sie sieht schon die ganze Zeit zu dir her." Sofort drehte sich Richard um und warf einen Blick auf die Frau, die sich angeblich so sehr für ihn interessierte. Und da stand tatsächlich eine unheimlich attraktive Blondine, ihre Haare waren schulterlang und sie hatte strahlende, grüne Augen. Ihren schlanken Körper bedeckte nicht mehr viel, nur ein viel zu knappes goldenes Höschen und ein goldener BH. Ihr Blick traf Richards für einen kurzen Augenblick, sie schenkte ihm ein verführerisches Lächeln, drehte sich dann jedoch wieder von ihm weg und bückte sich zu einem anderen Mann hinunter, der ihr einen Geldschein in den Ausschnitt stecken wollte. Richard war von ihrem Anblick fasziniert, starrte sie an, konnte den Blick einfach nicht mehr von ihr abwenden. Lasziv bewegte sie ihren Körper im Takt der Musik, lieà ihr Becken kreisen, machte die Männer in ihrer Umgebung damit fast wahnsinnig. "Na, hab ich dir nicht gesagt, dass die Kleine scharf ist? Die steht auf dich, vielleicht tanzt sie ja später privat für dich...", meinte Daniel grinsend und klopfte Richard noch auf die Schulter, ehe er sich auf den Weg zur Hauptbühne machte, um sich dort einen Platz für die bevorstehende Show zu sichern. Richard lieà seinen Blick durch das Lokal schweifen, keine andere, der Tänzerinnen war auch nur annähernd so attraktiv, wie die blonde, sein Blick landete immer wieder auf ihr, konnte nicht mehr von ihr ablassen und auch sie lächelte ihm jedes Mal zu, wenn sich ihre Blicke trafen. Floyd folgte Richards Blick und meinte dann: "Geh doch mal zu ihr, sie hätte sicherlich nichts dagegen." Richard jedoch schüttelte nur den Kopf. Er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken daran, eine Frau dafür zu bezahlen, dass er sie anfassen durfte, er war sich noch nicht einmal sicher, ob er sie anfassen wollte. Anschauen wollte er sie, das konnte er nicht leugnen.
Der Abend war mittlerweile doch netter geworden, als es anfangs den Anschein gehabt hatte. Gloria hatte sich wirklich groÃe Mühe gegeben, sie hatte tatsächlich viele Männer eingeladen, die Emily gefielen. Mit einem von ihnen, Ernest Gray, unterhielt sie sich besonders gut. Wie sie erfahren hatte, war er gerade in seinem letzten Studienjahr in Harvard, belegte dort hauptsächlich Literaturkurse und hatte anschlieÃend vor Literaturkritiker zu werden. Auch sein Aussehen war äuÃerst beeindruckend, pechschwarze Haare und wunderschöne blaue Augen. Groà gewachsen war auch noch und Emily konnte sich wirklich gut mit ihm unterhalten. SchlieÃlich forderte er sie zum Tanzen auf. Für einen kurzen Augenblick lang hatte Emily ihren Kummer wegen Richard tatsächlich vergessen, konnte sich voll und ganz amüsieren, doch als das nächste Lied gespielt wurde, schlug ihre Laune augenblicklich um. Elvis' unverkennbare Stimme war zu hören und schmetterte ihr das Lied entgegen, zu dem sie mit Richard das erste Mal getanzt hatte. Are you lonesome tonight, do you miss me tonight, are you sorry, we drifted apart? Dieses Lied passte so perfekt. War sie einsam, vermisste sie ihm, tat es ihr leid? Ja, das alles hier tat ihr leid. Keinen Augenblick länger würde sie es in diesem Lokal aushalten, alles, was sie wollte, war nach drauÃen kommen, weg von all diesen Menschen. "Entschuldige mich bitte einen Moment.", hauchte sie Ernest entgegen und wandte sich auch schon von ihm ab. Zuerst noch langsamen Schrittes, dann immer schneller, eilte sie nach drauÃen. Die Kälte auf ihrer Haut tat gut, beruhigte ihr aufgebrachtes Gemüt. Jetzt bemerkte sie auch den Alkohol, den sie getrunken hatte, es war wohl doch ein wenig mehr gewesen, als angenommen. Ein leichtes Schwindelgefühl überkam sie und sie setzte sich ein wenig vom Eingang entfernt auf die Treppen. Wo Richard jetzt wohl war? Was er gerade machte?
Richard konnte es nicht fassen, als sich die blonde Schönheit schlieÃlich seinem Tisch näherte. Ohne ein Wort zu sagen, stieg sie schlieÃlich auf den Tisch und begann sich im Takt der Musik zu bewegen. Daniel kam in diesem Moment auch wieder an den Tisch, setzte sich dazu und ermutigte Richard, ihr doch einige Scheine zuzustecken. Ein wenig zaghaft nahm Richard eine 10$ Note in die Hand und steckte sie dem Mädchen in den Slip. Sein Herz begann dabei zu rasen, doch gleichzeitig stieg ein Gefühl der Reue in ihm auf, er fühlte sich schmutzig und ekelig, bezahlte eine Frau dafür, dass sie für ihn tanzte, damit er sich ein wenig amüsieren konnte. Es war nicht richtig, das wollte er nicht. Seine Freunde hatten es gut gemeint, als sie ihn hierher gebracht hatten, hatten gehofft, dass er so auf andere Gedanken kommen würde, doch den Streit mit Emily würde er auch hier nicht vergessen können, egal, wie viele Frauen sich um ihm kümmerten. Alles, was es bewirkt hatte, war, dass er sich noch schlechter fühlte.
"Floyd, Daniel, ich denke, ich werde nach Hause fahren. Bleibt ihr ruhig noch ein wenig hier, macht euch keine Sorgen, es ist schon alles okay, ich bin nur ein wenig müde, das ist alles." Mit diesen Worten stand er auf und verlieà die Bar. Ãrger über sich selbst stieg in ihm hoch, er erkannte sich selbst nicht wieder. Ein kleiner Spaziergang konnte jetzt nicht schaden, so hatte er Zeit seine Gedanken zu ordnen. Der Streit mit Emily, Pennilyns Foto, die Predigten von Pater Floyd, der anscheinend trotz seiner fantastischen Beziehung in einen Stripclub ging, die Stripperin, der er einen Schein zugesteckt hatte⦠Das alles war nicht sein Leben, nicht das Leben, das er wollte. Was würde seine Mutter wohl zu diesem Verfall der Moral sagen? Irgendetwas war gewaltig schief gegangen, doch seine Schuld war es nicht. Warum hatte Emily auch diese verdammten Briefe lesen müssen? Warum hatte er sie überhaupt darum gebeten, seine Brieftasche zu holen? Warum hatte er diese Briefe im Schreibtisch aufbewahrt und nicht irgendwo versteckt? Er war so wütend auf Emily. Niemals hätte sie es lesen dürfen, niemals. Es ging sie einfach nichts an, es war Post zwischen ihm und Pennilyn. Doch hatte er vielleicht überreagiert? Nein, nein, hatte er nicht. Emily hatte sein Vertrauen missbraucht, war einfach zu weit gegangen. Er war vielleicht bereit, ihr zu verzeihen, doch dazu musste sie zu ihm kommen, musste sich bei ihm entschuldigen.
âHier bist du also. Ich habe dich schon überall gesuchtâ¦â, meinte Ernest und kam mit raschen Schritten auf Emily zu. âDarf ich mich zu dir setzen?â Emily nickte stumm, sah ihn jedoch nicht an. Sie wollte nicht mit ihm darüber reden, warum sie keine Lust mehr gehabt hatte zu tanzen, wollte nicht ihre Probleme mit ihm besprechen. Er war ein Fremder, es ging ihn nichts an, sie würde schon alleine damit klarkommen.
âEmily, wenn ich dir irgendwie zu nahe getreten bin, tut es mir leid.â, setzte Ernest an, doch Emily winkte sofort ab. âDas ist es nicht.â, meinte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. âDu hast alles richtig gemacht, glaub mir. Meine Laune hat nichts mit dir zu tun, mir ist heute nur einfach nicht so nach feiern zumute.â Ernest sah Emily in die Augen. âIch verstehe das, es gibt eben manchmal Tage, an denen man lieber seine Ruhe haben möchte.â Endlich jemand, der Emily verstand. Im Moment wünschte sie sich wirklich nichts mehr, als alleine traurig und wütend sein zu können. âSoll ich dich nach Hause fahren?â, fragte Ernest. Dankbar lächelte Emily ihn an. âDas wäre sehr nett von dir.â
âWarte einen Moment, ich bin gleich wieder da, ich sage nur noch Gloria bescheid.â, sagte er und machte sich wieder auf den Weg ins Lokal.
Er war nett, das konnte Emily nicht leugnen, sehr nett sogar und ausgesprochen höflich. Eigentlich genau ihr Typ. Was Richard wohl sagen würde, wenn er wusste, dass sie sich heute von einem Mann nach Hause bringen lieÃ? Vermutlich würde er sich schrecklich aufregen und ärgern. Der Gedanke daran befriedigte Emily innerlich. Ja, er würde sich ärgern und genau das verdiente er auch nach der Show, die er in der Früh abgezogen hatte. Immerhin hatte sie keine Schuld daran gehabt. Er hatte die Briefe vor ihr verheimlicht, hatte ihr nichts von Pennilyns Hochzeit erzählt, hatte ein Foto von ihr in seinem Schreibtisch. Sie hatte ein Recht darauf gehabt, das zu erfahren, immerhin war sie seine feste Freundin. Oder nicht? Nein, sie war es nicht, solange, bis er sich bei ihr entschuldigte, immerhin hatte er alles kaputt gemacht.
In diesem Moment kam Ernest wieder nach drauÃen. âWollen wir?â, fragte er und bot Emily seinen Arm an. âSehr gerne sogar.â, erwiderte Emily und lieà sich von ihm zu seinem Wagen führen.