07.06.2005, 22:01
Hallo!
Geht schon weiter
Ich hoffe, euch gefällt der Teil.
3. Teil
Meine Glieder begannen zu schmerzen, doch ich bemerkte es nicht. Ich zog meine Beine fester an meinen Körper, lehnte die Stirn an meine Knie. HeiÃe Tränen rannen über meine Wangen. Ich fröstelte, ich schwitzte. Der Druck auf meinem Herzen wurde immer stärker. Ich bekam keine Luft mehr. Ich wollte erwachen, erwachen aus diesem furchtbaren Traum.
Eine kalte Hand auf meiner rechten Schulter lieà mich aufsehen.
Luke sah mich an. Auch er hatte geweint.
Ich wollte ihm etwas sagen, brachte aber keinen Ton hervor. Es schien als hätten mich die Tränen stumm gemacht. Vielleicht war es besser so, ich hatte die letzten Jahrzehnte zu viel gesprochen.
Der Mann, der mir immer ein Vater gewesen war, reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie schlieÃlich zögernd und lieà mich von ihm hochziehen. Luke war knapp unter achtzig Jahre alt, aber noch immer stark. Er war es für meine Mutter.
âTee.â Meine Stimme klang heiser.
Er runzelte die Stirn.
âMum möchte Tee.â
Luke nickte und warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. âSie muss ihre Tabletten nehmen. Ich werde das übernehmen. Geh ein wenig spazieren.â
Ich kann Mum nicht alleine lassen! Ich schluckte. Sie litt seit zwei Jahren. Ich hatte sie die ganzen zwei Jahre im Stich gelassen. Nein, mehr als die Hälfte ihres Lebens. Meine Augen brannten.
Luke strich mir sanft über die Wange, ich nahm es jedoch kaum wahr. âRory. Deine Mutter muss sich ausruhen. Du kannst gleich morgen wieder zu ihr.â
Es war sechs Uhr abends. Mum war nie um sechs Uhr abends schlafen gegangen. Sie ist auch noch nie todkrank gewesen. Ich verdrängte den Gedanken und nickte leicht. Spazieren gehen? Wohin denn?
Ich rannte. Der Schneefall wurde dichter, der Himmel schwärzer. Doch ich rannte weiter.
SchlieÃlich erkannte ich, wohin mich meine Beine gebracht hatten.
Seine GröÃe war beeindruckend. Doch sein Schatten schien mich erdrücken zu wollen. Ich starrte auf seine dicht mit Schnee bedeckten Ãste. Der Baum, der niemals gefällt werden würde. Mum hatte ihn selbst gepflanzt. Es war eine Erinnerung. Eine Erinnerung an das Mädchen, das niemals das Licht der Welt erblicken durfte. Mum hatte mir viele Jahre die Schuld an ihrer Fehlgeburt gegeben. Wahrscheinlich hatte sie niemals damit aufgehört.
Ich ging einen Schritt näher und wischte den Schnee von der Rinde. Zur Erinnerung an Corinne Danes. Meine Augen begannen zu tränen. Warum durftest du niemals leben? Ich liebe dich, meine kleine Schwester. Ich hatte mir oft vorgestellt, wie sie wohl ausgesehen hätte.
Ein lautes Geräusch schreckte mich aus meinen Gedanken. Zwei Jungs liefen lachend auf der StraÃe und beschossen sich gegenseitig mit Schneebällen. Sie mussten in Carmens Alter sein. Ich lächelte.
Im Flur des Krankenhauses war ein aufgeregtes Stimmengwirr zu hören. Obwohl mein spanisch ausgezeichnet war, konnte ich nur einige Wortfetzen verstehen.
Ich sorgte mich. Es war noch kein Laut aus dem Kreissaal zu hören gewesen. Logan griff nach meiner Hand, ich entzog sie ihm schnell wieder.
âSorge dich nicht.â Sagte Susanna, Carols Schwiegermutter.
Ich wollte zu meiner Tochter. Sie brauchte mich doch.
Plötzlich hörte man das Weinen eines Babys. Susanna drückte meine Hand. Obwohl ich diese Frau mehr als alles andere auf der Welt hasste, lieà ich es zu.
Kurze Zeit später kam Ramon aus dem Kreissaal. Er hielt freudestrahlend ein kleines Baby in seinen Armen.
âDu hast eine Enkeltochter.â Er lächelte und reichte sie mir.
Ich fühlte mich mit 48 Jahren noch nicht wie eine GroÃmutter, als ich die kleine Carmen jedoch in meinen Armen hielt, wurde mir warm ums Herz. Sie war das süÃeste Geschöpf, das ich jemals gesehen hatte. Ich streichelte ihr sanft über die zarten Wangen.
âSie hat den stolzen Blick einer Huntzberger.â Meinte Logan plötzlich. Ich hasste ihn dafür.
Ich blickte in Carmens strahlend blaue Augen. Meine Augen, Mums Augen. âDu bist eine Gilmore.â
Carol hat meine Augen. Auch sie ist eine Gilmore. Ich schluckte. Ich war nicht nur eine schlechte Tochter, sondern auch eine schlechte Mutter. Ich drehte mich wieder zu dem Baum meiner Schwester. Ich war erst zwei Mal hier gewesen. Mein Finger fuhr sanft über die Inschrift.
âWas tun Sie da?â Rief plötzlich eine entsetzte Stimme.
Es versetzte meinem Herzen einen Stich. Ich erkannte sie sofort. Langsam drehte ich mich um.
âOh, mein Gott!â Lane war trotz ihres Alters eine Schönheit. Sie hatte ihre langen, noch immer schwarzen, Haare hochgesteckt.
Ich machte einen Schritt auf meine ehemals beste Freundin zu. âLaneâ¦â
âDu bist zurückgekommen.â Es klang kalt. Lane war niemals kalt gewesen.
âJa.â Ich senkte den Kopf. Sie sollte nicht sehen, dass meine Augen schon wieder tränten.
âDas mit Lorelai tut mir so leid.â Sagte sie sanft. âWieâ¦wie geht es ihr?â
Ich biss auf meine Unterlippe. âSie wird wieder gesund werden.â
Lane erwiderte nichts, ich liebte sie dafür.
âWie geht es dir, Lane?â
Lane war mit ihrer Band berühmt geworden. Sie hatten viele Konzerte gegeben und waren auch auf MTV regelmäÃig zu sehen gewesen. Nach fünfzehn Jahren hatten sie sich schlieÃlich getrennt. Lane war nach einer stürmischen Beziehung mit Zach und einem gewissen Joe Cutter wieder mit Dave zusammengekommen. Sie hatten geheiratet und zwei wundervolle Söhne bekommen. Lane war Besitzerin eines bekannten Plattenlabels geworden. Mehr wusste ich nicht.
âDen Umständen entsprechend.â Sagte sie.
Ich ging nicht näher darauf ein. âWie geht es Mrs. Kim?â
âSehr gut.â
Ich konnte ihre abweisende Haltung verstehen. âFreut mich. Ichâ¦ich werde dann gehen. Ich wollte noch zum Dragonfly.â Mums groÃes Werk. Es würde sie glücklich machen, wenn ich es besuche.
Lanes Miene veränderte sich plötzlich. Sie blickte auf ihre Zehenspitzen.
Ich spürte wieder diesen Druck auf meinem Herzen.
Mum starrte mich an. âIhr wollt wohin ziehen?â
Ich strich eine Haarsträhne hinter mein Ohr. âMum. Es ist meine Chance.â
âNein, es ist Logans Chance!â
âMum! Ich werde bei einer richtigen Zeitung arbeiten!â
âDu wolltest Auslandskorrespondentin bei CNN werden? Hast du das etwa schon vergessen?â Ich hörte Mums Enttäuschung.
âMum, bei CNN warten sie nicht auf mich! Ich habe keinerlei Aufstiegschancen in Connecticut!â
âHat Logan dir das eingeredet?â
âHast du denn wirklich gedacht, dass ich ewig hier bleiben werde? Dir wäre es doch am liebsten, wenn ich ein Haus neben euch bauen würde und eines Tages meinen Journalistenjob aufgeben würde, bloà um dein Kleinstadt - Hotel übernehmen zu können! Dafür habe ich nicht studiert!â
Mums Augen tränten. âDas Dragonfly ist mein Lebenswerk!â
Ich war überheblich und gemein gewesen. Meine Mum hatte so vieles in ihrem Leben geleistet. Ich hätte niemals den Mut und diese Stärke gehabt. Mein Leben lang hatte ich sie dafür bewundert.
âLane?â Ich sah sie flehend an.
Diese seufzte. âDuâ¦du weiÃt es also nicht.â
âWas weià ich nicht?â
âEs war ein furchtbares Gewitterâ¦es gab einen furchtbaren Brand. Das Geld fehlte um es wieder aufzubauen.â
âAberâ¦aber es war doch ein historisches Gebäudeâ¦â Meine Stimme überschlug sich. Ein Brand, ein zweiter Brand.
Lane lächelte milde. âLeider sind auch historische Gebäude nicht vor Bränden gefeit.â
âWann ist das passiert?â
âVor zwölf Jahren.â
Ich fröstelte. Lane kam näher und umarmte mich. Ich kuschelte mich an ihre Brust.
Sie strich mir sanft über den Kopf. âLass es raus.â Flüsterte sie.
Ich konnte den Tränenfluss nicht mehr zurückhalten.
Ich kam erst gegen elf Uhr nachhause. Besorgt schlich ich die Treppen zu dem Zimmer meiner Mutter hinauf. Sie schlief friedlich. Luke saà schlafend in einem groÃen Lehnsessel neben ihrem Bett und hielt ihre Hand.
Ich atmete tief durch. Es war zu viel für mich. Ich lief in mein altes Zimmer und lieà mich auf mein Bett fallen. Ich möchte endlich aufwachen!
Ich wischte mir die letzte Träne von meiner Wange. Ich war die letzten Jahre nicht für sie da gewesen, doch nun würde ich sie nicht mehr im Stich lassen. Es würde nichts wieder gut machen, rein gar nichts. Aber sie würde zumindest in ihren letzten Tagen nicht ohne ihre Tochter sein.
Der Stuhl war schwer, trotzdem schaffte ich es ihn auf die andere Seite des Bettes zu tragen. Ich strich meiner Mum sanft über die Stirn und küsste ihre Wange. âIch liebe dich.â Ich setzte mich auf den Stuhl und hielt ihre Hand.
Ihre Lippen bewegten sich ein wenig. Es schien als würde sie lächeln.
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Bussi Selene
Geht schon weiter
Ich hoffe, euch gefällt der Teil.
3. Teil
Meine Glieder begannen zu schmerzen, doch ich bemerkte es nicht. Ich zog meine Beine fester an meinen Körper, lehnte die Stirn an meine Knie. HeiÃe Tränen rannen über meine Wangen. Ich fröstelte, ich schwitzte. Der Druck auf meinem Herzen wurde immer stärker. Ich bekam keine Luft mehr. Ich wollte erwachen, erwachen aus diesem furchtbaren Traum.
Eine kalte Hand auf meiner rechten Schulter lieà mich aufsehen.
Luke sah mich an. Auch er hatte geweint.
Ich wollte ihm etwas sagen, brachte aber keinen Ton hervor. Es schien als hätten mich die Tränen stumm gemacht. Vielleicht war es besser so, ich hatte die letzten Jahrzehnte zu viel gesprochen.
Der Mann, der mir immer ein Vater gewesen war, reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie schlieÃlich zögernd und lieà mich von ihm hochziehen. Luke war knapp unter achtzig Jahre alt, aber noch immer stark. Er war es für meine Mutter.
âTee.â Meine Stimme klang heiser.
Er runzelte die Stirn.
âMum möchte Tee.â
Luke nickte und warf einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr. âSie muss ihre Tabletten nehmen. Ich werde das übernehmen. Geh ein wenig spazieren.â
Ich kann Mum nicht alleine lassen! Ich schluckte. Sie litt seit zwei Jahren. Ich hatte sie die ganzen zwei Jahre im Stich gelassen. Nein, mehr als die Hälfte ihres Lebens. Meine Augen brannten.
Luke strich mir sanft über die Wange, ich nahm es jedoch kaum wahr. âRory. Deine Mutter muss sich ausruhen. Du kannst gleich morgen wieder zu ihr.â
Es war sechs Uhr abends. Mum war nie um sechs Uhr abends schlafen gegangen. Sie ist auch noch nie todkrank gewesen. Ich verdrängte den Gedanken und nickte leicht. Spazieren gehen? Wohin denn?
Ich rannte. Der Schneefall wurde dichter, der Himmel schwärzer. Doch ich rannte weiter.
SchlieÃlich erkannte ich, wohin mich meine Beine gebracht hatten.
Seine GröÃe war beeindruckend. Doch sein Schatten schien mich erdrücken zu wollen. Ich starrte auf seine dicht mit Schnee bedeckten Ãste. Der Baum, der niemals gefällt werden würde. Mum hatte ihn selbst gepflanzt. Es war eine Erinnerung. Eine Erinnerung an das Mädchen, das niemals das Licht der Welt erblicken durfte. Mum hatte mir viele Jahre die Schuld an ihrer Fehlgeburt gegeben. Wahrscheinlich hatte sie niemals damit aufgehört.
Ich ging einen Schritt näher und wischte den Schnee von der Rinde. Zur Erinnerung an Corinne Danes. Meine Augen begannen zu tränen. Warum durftest du niemals leben? Ich liebe dich, meine kleine Schwester. Ich hatte mir oft vorgestellt, wie sie wohl ausgesehen hätte.
Ein lautes Geräusch schreckte mich aus meinen Gedanken. Zwei Jungs liefen lachend auf der StraÃe und beschossen sich gegenseitig mit Schneebällen. Sie mussten in Carmens Alter sein. Ich lächelte.
--------- Flashback --------
Im Flur des Krankenhauses war ein aufgeregtes Stimmengwirr zu hören. Obwohl mein spanisch ausgezeichnet war, konnte ich nur einige Wortfetzen verstehen.
Ich sorgte mich. Es war noch kein Laut aus dem Kreissaal zu hören gewesen. Logan griff nach meiner Hand, ich entzog sie ihm schnell wieder.
âSorge dich nicht.â Sagte Susanna, Carols Schwiegermutter.
Ich wollte zu meiner Tochter. Sie brauchte mich doch.
Plötzlich hörte man das Weinen eines Babys. Susanna drückte meine Hand. Obwohl ich diese Frau mehr als alles andere auf der Welt hasste, lieà ich es zu.
Kurze Zeit später kam Ramon aus dem Kreissaal. Er hielt freudestrahlend ein kleines Baby in seinen Armen.
âDu hast eine Enkeltochter.â Er lächelte und reichte sie mir.
Ich fühlte mich mit 48 Jahren noch nicht wie eine GroÃmutter, als ich die kleine Carmen jedoch in meinen Armen hielt, wurde mir warm ums Herz. Sie war das süÃeste Geschöpf, das ich jemals gesehen hatte. Ich streichelte ihr sanft über die zarten Wangen.
âSie hat den stolzen Blick einer Huntzberger.â Meinte Logan plötzlich. Ich hasste ihn dafür.
Ich blickte in Carmens strahlend blaue Augen. Meine Augen, Mums Augen. âDu bist eine Gilmore.â
--------- Flashback Ende---------
Carol hat meine Augen. Auch sie ist eine Gilmore. Ich schluckte. Ich war nicht nur eine schlechte Tochter, sondern auch eine schlechte Mutter. Ich drehte mich wieder zu dem Baum meiner Schwester. Ich war erst zwei Mal hier gewesen. Mein Finger fuhr sanft über die Inschrift.
âWas tun Sie da?â Rief plötzlich eine entsetzte Stimme.
Es versetzte meinem Herzen einen Stich. Ich erkannte sie sofort. Langsam drehte ich mich um.
âOh, mein Gott!â Lane war trotz ihres Alters eine Schönheit. Sie hatte ihre langen, noch immer schwarzen, Haare hochgesteckt.
Ich machte einen Schritt auf meine ehemals beste Freundin zu. âLaneâ¦â
âDu bist zurückgekommen.â Es klang kalt. Lane war niemals kalt gewesen.
âJa.â Ich senkte den Kopf. Sie sollte nicht sehen, dass meine Augen schon wieder tränten.
âDas mit Lorelai tut mir so leid.â Sagte sie sanft. âWieâ¦wie geht es ihr?â
Ich biss auf meine Unterlippe. âSie wird wieder gesund werden.â
Lane erwiderte nichts, ich liebte sie dafür.
âWie geht es dir, Lane?â
Lane war mit ihrer Band berühmt geworden. Sie hatten viele Konzerte gegeben und waren auch auf MTV regelmäÃig zu sehen gewesen. Nach fünfzehn Jahren hatten sie sich schlieÃlich getrennt. Lane war nach einer stürmischen Beziehung mit Zach und einem gewissen Joe Cutter wieder mit Dave zusammengekommen. Sie hatten geheiratet und zwei wundervolle Söhne bekommen. Lane war Besitzerin eines bekannten Plattenlabels geworden. Mehr wusste ich nicht.
âDen Umständen entsprechend.â Sagte sie.
Ich ging nicht näher darauf ein. âWie geht es Mrs. Kim?â
âSehr gut.â
Ich konnte ihre abweisende Haltung verstehen. âFreut mich. Ichâ¦ich werde dann gehen. Ich wollte noch zum Dragonfly.â Mums groÃes Werk. Es würde sie glücklich machen, wenn ich es besuche.
Lanes Miene veränderte sich plötzlich. Sie blickte auf ihre Zehenspitzen.
Ich spürte wieder diesen Druck auf meinem Herzen.
--------- Flashback ---------
Mum starrte mich an. âIhr wollt wohin ziehen?â
Ich strich eine Haarsträhne hinter mein Ohr. âMum. Es ist meine Chance.â
âNein, es ist Logans Chance!â
âMum! Ich werde bei einer richtigen Zeitung arbeiten!â
âDu wolltest Auslandskorrespondentin bei CNN werden? Hast du das etwa schon vergessen?â Ich hörte Mums Enttäuschung.
âMum, bei CNN warten sie nicht auf mich! Ich habe keinerlei Aufstiegschancen in Connecticut!â
âHat Logan dir das eingeredet?â
âHast du denn wirklich gedacht, dass ich ewig hier bleiben werde? Dir wäre es doch am liebsten, wenn ich ein Haus neben euch bauen würde und eines Tages meinen Journalistenjob aufgeben würde, bloà um dein Kleinstadt - Hotel übernehmen zu können! Dafür habe ich nicht studiert!â
Mums Augen tränten. âDas Dragonfly ist mein Lebenswerk!â
--------- Flashback Ende -------
Ich war überheblich und gemein gewesen. Meine Mum hatte so vieles in ihrem Leben geleistet. Ich hätte niemals den Mut und diese Stärke gehabt. Mein Leben lang hatte ich sie dafür bewundert.
âLane?â Ich sah sie flehend an.
Diese seufzte. âDuâ¦du weiÃt es also nicht.â
âWas weià ich nicht?â
âEs war ein furchtbares Gewitterâ¦es gab einen furchtbaren Brand. Das Geld fehlte um es wieder aufzubauen.â
âAberâ¦aber es war doch ein historisches Gebäudeâ¦â Meine Stimme überschlug sich. Ein Brand, ein zweiter Brand.
Lane lächelte milde. âLeider sind auch historische Gebäude nicht vor Bränden gefeit.â
âWann ist das passiert?â
âVor zwölf Jahren.â
Ich fröstelte. Lane kam näher und umarmte mich. Ich kuschelte mich an ihre Brust.
Sie strich mir sanft über den Kopf. âLass es raus.â Flüsterte sie.
Ich konnte den Tränenfluss nicht mehr zurückhalten.
Ich kam erst gegen elf Uhr nachhause. Besorgt schlich ich die Treppen zu dem Zimmer meiner Mutter hinauf. Sie schlief friedlich. Luke saà schlafend in einem groÃen Lehnsessel neben ihrem Bett und hielt ihre Hand.
Ich atmete tief durch. Es war zu viel für mich. Ich lief in mein altes Zimmer und lieà mich auf mein Bett fallen. Ich möchte endlich aufwachen!
Ich wischte mir die letzte Träne von meiner Wange. Ich war die letzten Jahre nicht für sie da gewesen, doch nun würde ich sie nicht mehr im Stich lassen. Es würde nichts wieder gut machen, rein gar nichts. Aber sie würde zumindest in ihren letzten Tagen nicht ohne ihre Tochter sein.
Der Stuhl war schwer, trotzdem schaffte ich es ihn auf die andere Seite des Bettes zu tragen. Ich strich meiner Mum sanft über die Stirn und küsste ihre Wange. âIch liebe dich.â Ich setzte mich auf den Stuhl und hielt ihre Hand.
Ihre Lippen bewegten sich ein wenig. Es schien als würde sie lächeln.
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