10.06.2005, 01:05
SORRY!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Es tut mir sooooooo unendlich leid!!!
Ich wollte echt viel eher schreiben, und es tut mir leid dass ich mich nicht gemeldet habe, dafür gibt's echt keine Entschuldigung! Nur einen neuen Teil:
Kapitel 6.
Es ist spät, ich bin unterwegs nach Hause. Ich war bei Lane, es ist schön gewesen. Wir haben lange am Küchentisch der WG gesessen und geredet. Sie erzählt mir nicht unbedingt etwas neues in Sachen Finanzen, und das merke ich auch schon ganz am Anfang. Beim Anblick der kahlen Sparglühbirne über dem Küchentisch, wächst der Verdacht, dass sich die Lage der Band kaum geändert, vielleicht eher verschlechtert hat. Sie erzählt mir dass sie im letzten halben Jahr nur halb so wenige Gigs hatten wie die sechs Monate davor. Als ich sie erschrocken anstarre sagt sie mir, dass sei in diesem Business normal. Zumindest am Anfang. Ob es wahr ist, weià ich nicht.
Jedenfalls kamen dann noch Zach und Brian vom einkaufen wieder. Sie zofften sich weil Zach mal wieder eine Tüte Chips eingekauft hatte. Lane war sauer, dass er das Geld das sie nicht besaÃen einfach so zum Fenster rauswarf und Brian war sauer, weil Zach ausgerechnet die Sorte ausgesucht hatte gegen die er allergisch reagierte.
Als ich wieder fahre, verabschieden sich die Jungs sehr trocken. Sie sind sauer, jeder auf den anderen. Sie stehen schmollend im Türrahmen, als hätte Lane sie unter Arrest dort hingestellt. Lane umarmte mich und war den Tränen sehr nahe. Ich weià nicht ob sie weinte weil ich sie mit den Jungs in ihren Problemen alleine lieÃ, oder weil wir uns lange nicht mehr gesehen hatten, oder vielleicht auch nur weil sie kürzlich von der Sache mit Jess gehört hatte. Ich wollte sie trösten, aber dann hätte ich angefangen zu heulen, und ihr hätte das auch nichts gebracht. Also steige ich schnell in den Wagen und schlieÃe die Tür. Ich starte den Motor und fahre mit einem letzte Blick in den Rückspiegel die StraÃe runter. Obgleich es gerade dunkel wird, setze ich die Sonnenbrille auf, die Jess mir mal gekauft hat. Das bringt Erinnerungen wieder.
Ich schalte das Autoradio an. The Cranberries mit Dying in the sun. Ich sehe hinter den Lenker. ScheiÃe. Tank leer. Etwa fünfzig Meter weiter ist die nächste Tankstelle. Ich setze den Blinker und fahre rechts rein. Auch das macht Erinnerungen wieder wach. Was für ein Zufall...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich sitze auf dem Beifahrersitz, bin ganz aufgeregt. Er ist einfach ausgestiegen, hat gesagt ich solle warten und ist in einem Laden verschwunden. Ich kann es kaum erwarten bis er endlich wiederkommt, denn wir fahren zusammen in den Urlaub! Nach Kalifornien.
Ich lehne mich zurück und lege die nackten FüÃe auf das Armaturenbrett. Der Kofferraum ist vollgestopft mit Dingen die wir mit Sicherheit nicht brauchen werden, auf dem Rücksitz liegen Decken und Kissen und die Fenster sind mit feuchten Küchenhandtüchern verhängt, damit wir nicht in der Hitze dahinschmelzen.
Ich trage einen kurzen Rock und ein einfaches Shirt, denn es ist echt heià drauÃen. Ich lehnte mich kurz vor und schalte das Autoradio an. Aber ich mache es gleich wieder aus, denn in dem Moment kommt er wieder aus dem Laden. Er trägt eine Tüte in der Hand. Er öffnet die Tür und steigt ein. Ich nehme ihm die Tüte ab und sehe hinein. Kekse, Cola, Bier, eine Flasche Wasser, eine Tüte Orangensaft...
Du musst ganz schön durstig sein! sage ich und lächle leise.
In Kalifornien ist es heiÃ, mein Schatz. Wer da nicht genügend trinkt liegt im nu auf der Nase. sagt er und küsst mich lange. Dann setzt er sich wieder richtig hin, nimmt mir die Tüte aus der Hand und sieht hinein. Und das damit du dir deine Pfirsichhaut nicht verbrennst. Wär' schade drum... grinst er und reicht mir eine 25 Solarschutz-Kreme.
Ich muss lachen. Das ist lieb von dir.
Er greift wieder in die Tüte. Und hier... ein Hut damit deine Gehirnzellen keinen Hitzeschlag erleiden... Er holt einen Jeanshut aus der Tüte und setzt ihn mir auf den Kopf. Ich grinse. Oh man, ist er süÃ.
Und das, damit deine Augen keinen Hitzeschlag erleiden. er reicht mir eine Sonnenbrille und ich grinse noch breiter.
Du bist echt süÃ. sage ich und diesmal bin ich es die ihn küsst.
Er startet den Motor und wir fahren weiter. Gegen Nachmittag machen wir eine Pause, wir sind gerade mal in der Nähe von Memphis angekommen. Dabei fahren wir schon fast 24 Stunden. Mit Pause.
Wir gehen spazieren, er schleppt eine Kamera mit sich rum, fotografiert viel. Oft fotografiert er mich. Als wir zusammen auf einer Bank sitzen, fragen wir einen Passanten ob er uns zusammen fotografiert. Wir haben Glück dass dieser Mensch etwas von Fotografie versteht, denn er schieÃt drei wunderschöne Bilder in der Abendsonne.
Wir essen etwas in einer kleinen Kneipe und gehen zum Auto. Eigentlich will ich fahren, aber Jess weigert sich mich ans Steuer zu lassen. Ich finde das irgendwie süÃ, aber auf der anderen Seite ist er hundemüde und sollte sich ausruhen. Als ich mich endlich breitschlagen lasse, ist es stockfinster. Wir reden nicht viel, ich schlafe lange Zeit. Als ich aufwache, wird es gerade hell. Ich sehe mich um.
Wo sind wir? frage ich und sehe aus dem Fenster.
Kurz vor Phoenix. antwortet er und schaut zu mir rüber.
Arizona? Warum? frage ich erstaunt.
Die StraÃen waren gesperrt. Also dachte ich, durch Arizona zu fahren wäre doch auch ganz schön. Hätte ich gewusst dass du den GroÃteil der Fahrt gar nicht miterlebst... er schmunzelt.
Ich sehe ihn an. Er sitzt am Steuer als könne er die Augen kaum noch offen halten.
Hey! sage ich und fahre ihm mit der Hand durch die Haare. Soll ich fahren? Ich komme mir dämlich vor, immerhin fährt er schon die ganze Nacht!
Nein, ist schon okay, winkt er ab. Ich will dass du denn Urlaub echt genieÃt.
Ich kann ihn aber nur genieÃen wenn du wach bist... lächle ich.
Eine kleine Pause entsteht. Er sieht mich an. Na gut. Du hast Recht.
Wir steigen um und ich fahre Weiter. Jess schläft schnell ein und ich kann gar nicht oft genug hinsehen. Nach einer Weile wacht er auf und noch ein Weilchen später klagt er ununterbrochen über schrecklichen Hunger, wie ein kleines Kind. Also machen wir an einem Café halt und frühstücken erst mal. Er isst langsam, genieÃt jeden einzigen Bissen seines Essens.
Als wir mit dem Essen fertig sind, gehen wir auch hier spazieren. Wir machen einen Schaufensterbummel und sehen uns sämtliche StraÃen an. Dann gehen wir in einen Supermarkt und wollen noch einige Sachen für die Fahrt besorgen.
Ich stehe vor dem Getränkeschrank und weià dass Jess nur wenige Regale hinter mir etwas essbares sucht.
Jess, was magst du zu trinken? frage ich, gerade mal so laut dass er es hätte hören müssen.
Hey, SüÃe! Du hast nicht zufällig mal 'n Stündchen Zeit, was?
Ich drehe mich um. Vor mir steht ein Typ, von der Sorte gutaussehend, eitel und obendrein unverschämt.
Wie bitte? frage ich, und hoffe ihn falsch verstanden zu haben.
Ja, mein Kumpel hat grad mal keine Zeit für mich, da muss ich mir die Zeit ja irgendwie anders vertreiben... er kommt näher an mich heran, und ich befürchte schon ich muss rückwärts in den Kühlschrank springen. Wo willst du denn hin? fragt der Typ und ich gehe immer weiter zurück, weià nicht was ich tun soll. Ich beschlieÃe ihn zu ignorieren, also drehe ich mich um und beuge mich ein wenig über die Kühltruhe. Plötzlich spüre ich wie der Typ mich in den Hintern kneift. Ich drehe mich um, sehe ihn entsetzt an und knalle ihm eine. Er starrt mich an.
In dem Moment taucht Jess auf. Ich glaube er hat alles mitverfolgt, aber er lässt sich nichts anmerken. Wahrscheinlich will er keinen Streit.
Hey, Baby, sagt er betont lässig, als wolle er den Typen vertreiben. Haben wir alles? er sieht mich an und legt seinen Arm um meine Schultern. Dann sieht er den Typen an. Der starrt zurück, sieht mich von oben herab an, dreht sich um und geht.
So, den wär'n wir los. Tut mir leid, dass ich nicht eher da war, sagt er und küsst mich auf die Stirn.
Schon okay... ich lächle.
Es ist später Nachmittag, als wir endlich weiterfahren. Jess schläft noch eine ganze Weile und ich kann mich nicht zurückhalten, ich schieÃe ein paar Fotos von ihm. Als er langsam dunkel wird, merke ich wie die Tankuhr auf Reserve sinkt. Ich beschlieÃe an der nächsten Tankstelle zu halten.
Gerade als ich von der StraÃe abfahre, öffnet Jess die Augen und streckt sich. Er sieht mich aus müden Augen an und ich kann nicht anders: ich muss lachen.
Wo sind wir? fragt er verschlafen.
Wir müssen tanken... sage ich und schon tauchen wir ins grelle Licht der Tankstelle. Ich halte den Wagen und schalte den Motor ab. Aller ist leer, nicht einmal der Tankwart ist in Sicht. Neben uns steht ein Schild, mit der Aufschrift: Keine Selbstbedienung. Na gut, dann warten wir eben auf den Tankwart.
Ich schnalle mich ab falls der Typ nicht auftaucht. Jess schnallt sich ebenfalls ab, denn er kommt sonst nicht an die Wasserflasche auf dem Rücksitz. Als er sie hat, trinkt er einen Schluck und reicht sie mir. Auch ich trinke ein wenig und stellte sie in die Seite der Autotür.
Jess beugt sich vor und schaltet das Radio an. The Cranberries, Dying in the sun. Jess sieht mich an. Er beugt sich zu mir.
WeiÃt du worauf ich jetzt Lust hätte? fragt er und verkneift sich ein grinsen.
Ich schüttle den Kopf. Er beugt sich weiter zu mir und fängt an mich zu küssen. Als er dann seine Hand zu mir rüberschiebt und sie auf meinen Oberschenkel, ganz nah an meine Hüfte legt, weià ich was er meint. Ich löse mich von ihm.
Jess... Wir sind an einer Tankstelle... sage ich.
Es ist keine Bedienung da... sagt er und lässt sich nicht weg schieben.
Wenn uns jemand hört... sage ich und versuche überzeugend zu klingen.
...drehen wir das Radio lauter, sagt er und seine Küsse wandern über meine Wangen, meinen Hals zu meinen Ohren, an denen er zärtlich knabbert.
Wenn uns wer sieht... sage ich und versuche ernst zu bleiben.
...die Tücher hängen noch vor den Fenstern... sagt er und küsst weiter meinen Hals. Seine Hände wandern langsam von meinen Oberschenkeln weiter und schlieÃlich werden unsere Küsse leidenschaftlicher.
Letztendlich hat uns niemand gesehen oder gehört, denn es blieb alles still. Als zwanzig Minuten später, wir saÃen schon länger wieder auf unseren Plätzen, noch immer keiner kam, stiegen wir uns und tankten selbst.
Als Jess den Deckel wieder aufgeschraubt hatte, lehnte er mich gegen den Wagen und begann wieder mich zu küssen. Ich wehrte mich nur bedingt, schob ihn einige Male leicht von mir weg.
Jess, hier nicht...
Wir sind so beschäftigt, dass wir die Schritte nicht hören, die sich uns nähern.
Hey! Kann ich euch helfen?! fragt eine männliche Stimme.
Jess und ich schrecken auf und gehen auseinander.
Nein, jetzt ist es zu spät... sagt Jess. ...Oder auch zu früh, wie Sie's sehen wollen... flüstert er noch und sieht mich anziehend an.
Tut mir leid, ich war gerade am Telephon. entschuldigt sich der Tankwart. Wie ich sehe haben Sie bereits was sie brauchen...
Ja, das haben wir... sagt Jess. Hier ist ihr Geld. Den Rest können Sie behalten.
Danke, das ist nett von Ihnen. Ich wünsche noch eine gute Reise! sagt der Tankwart noch, dann verschwindet er wieder und wir setzen uns ins Auto.
Warum hast du ihm Trinkgeld gegeben? Dafür dass er uns nicht bedient hat? frage ich ungläubig.
Nein, sagt Jess seelenruhig. Dafür dass er nicht eher gekommen ist...
Ich muss grinsen. Und er auch.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Hey, Miss! Ich schrecke aus meinen Träumen. Der Tankwart hält mit den Schlüssel durch das halboffenen Fenster entgegen.
Oh, danke. Wie viel macht das? frage ich und krame meine Tasche heraus.
Siebzig zwanzig, sagt er und ich drücke ihm einundsiebzig Dollar in die Hand.
Der Rest ist für Sie.
Danke, Miss. Ich wünsche Ihnen noch eine gute Reise, sagt er und geht.
Ich fahre weiter. mittlerweile habe ich das Radio wieder abgeschaltet und die Sonnenbrille von der Nase genommen. Im dunkeln sehe ich damit nichts...
Ich wünschte nur, Jess würde neben mir sitzen und mit mir reden. Mit mir lachen. Wenigstens neben mir sitzen. Von mir aus auch eine Rauchen. Aber so...
Hoffe ihr könnt mir verzein, bye, Minoway.
Es tut mir sooooooo unendlich leid!!!
Ich wollte echt viel eher schreiben, und es tut mir leid dass ich mich nicht gemeldet habe, dafür gibt's echt keine Entschuldigung! Nur einen neuen Teil:
Kapitel 6.
Es ist spät, ich bin unterwegs nach Hause. Ich war bei Lane, es ist schön gewesen. Wir haben lange am Küchentisch der WG gesessen und geredet. Sie erzählt mir nicht unbedingt etwas neues in Sachen Finanzen, und das merke ich auch schon ganz am Anfang. Beim Anblick der kahlen Sparglühbirne über dem Küchentisch, wächst der Verdacht, dass sich die Lage der Band kaum geändert, vielleicht eher verschlechtert hat. Sie erzählt mir dass sie im letzten halben Jahr nur halb so wenige Gigs hatten wie die sechs Monate davor. Als ich sie erschrocken anstarre sagt sie mir, dass sei in diesem Business normal. Zumindest am Anfang. Ob es wahr ist, weià ich nicht.
Jedenfalls kamen dann noch Zach und Brian vom einkaufen wieder. Sie zofften sich weil Zach mal wieder eine Tüte Chips eingekauft hatte. Lane war sauer, dass er das Geld das sie nicht besaÃen einfach so zum Fenster rauswarf und Brian war sauer, weil Zach ausgerechnet die Sorte ausgesucht hatte gegen die er allergisch reagierte.
Als ich wieder fahre, verabschieden sich die Jungs sehr trocken. Sie sind sauer, jeder auf den anderen. Sie stehen schmollend im Türrahmen, als hätte Lane sie unter Arrest dort hingestellt. Lane umarmte mich und war den Tränen sehr nahe. Ich weià nicht ob sie weinte weil ich sie mit den Jungs in ihren Problemen alleine lieÃ, oder weil wir uns lange nicht mehr gesehen hatten, oder vielleicht auch nur weil sie kürzlich von der Sache mit Jess gehört hatte. Ich wollte sie trösten, aber dann hätte ich angefangen zu heulen, und ihr hätte das auch nichts gebracht. Also steige ich schnell in den Wagen und schlieÃe die Tür. Ich starte den Motor und fahre mit einem letzte Blick in den Rückspiegel die StraÃe runter. Obgleich es gerade dunkel wird, setze ich die Sonnenbrille auf, die Jess mir mal gekauft hat. Das bringt Erinnerungen wieder.
Ich schalte das Autoradio an. The Cranberries mit Dying in the sun. Ich sehe hinter den Lenker. ScheiÃe. Tank leer. Etwa fünfzig Meter weiter ist die nächste Tankstelle. Ich setze den Blinker und fahre rechts rein. Auch das macht Erinnerungen wieder wach. Was für ein Zufall...
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Ich sitze auf dem Beifahrersitz, bin ganz aufgeregt. Er ist einfach ausgestiegen, hat gesagt ich solle warten und ist in einem Laden verschwunden. Ich kann es kaum erwarten bis er endlich wiederkommt, denn wir fahren zusammen in den Urlaub! Nach Kalifornien.
Ich lehne mich zurück und lege die nackten FüÃe auf das Armaturenbrett. Der Kofferraum ist vollgestopft mit Dingen die wir mit Sicherheit nicht brauchen werden, auf dem Rücksitz liegen Decken und Kissen und die Fenster sind mit feuchten Küchenhandtüchern verhängt, damit wir nicht in der Hitze dahinschmelzen.
Ich trage einen kurzen Rock und ein einfaches Shirt, denn es ist echt heià drauÃen. Ich lehnte mich kurz vor und schalte das Autoradio an. Aber ich mache es gleich wieder aus, denn in dem Moment kommt er wieder aus dem Laden. Er trägt eine Tüte in der Hand. Er öffnet die Tür und steigt ein. Ich nehme ihm die Tüte ab und sehe hinein. Kekse, Cola, Bier, eine Flasche Wasser, eine Tüte Orangensaft...
Du musst ganz schön durstig sein! sage ich und lächle leise.
In Kalifornien ist es heiÃ, mein Schatz. Wer da nicht genügend trinkt liegt im nu auf der Nase. sagt er und küsst mich lange. Dann setzt er sich wieder richtig hin, nimmt mir die Tüte aus der Hand und sieht hinein. Und das damit du dir deine Pfirsichhaut nicht verbrennst. Wär' schade drum... grinst er und reicht mir eine 25 Solarschutz-Kreme.
Ich muss lachen. Das ist lieb von dir.
Er greift wieder in die Tüte. Und hier... ein Hut damit deine Gehirnzellen keinen Hitzeschlag erleiden... Er holt einen Jeanshut aus der Tüte und setzt ihn mir auf den Kopf. Ich grinse. Oh man, ist er süÃ.
Und das, damit deine Augen keinen Hitzeschlag erleiden. er reicht mir eine Sonnenbrille und ich grinse noch breiter.
Du bist echt süÃ. sage ich und diesmal bin ich es die ihn küsst.
Er startet den Motor und wir fahren weiter. Gegen Nachmittag machen wir eine Pause, wir sind gerade mal in der Nähe von Memphis angekommen. Dabei fahren wir schon fast 24 Stunden. Mit Pause.
Wir gehen spazieren, er schleppt eine Kamera mit sich rum, fotografiert viel. Oft fotografiert er mich. Als wir zusammen auf einer Bank sitzen, fragen wir einen Passanten ob er uns zusammen fotografiert. Wir haben Glück dass dieser Mensch etwas von Fotografie versteht, denn er schieÃt drei wunderschöne Bilder in der Abendsonne.
Wir essen etwas in einer kleinen Kneipe und gehen zum Auto. Eigentlich will ich fahren, aber Jess weigert sich mich ans Steuer zu lassen. Ich finde das irgendwie süÃ, aber auf der anderen Seite ist er hundemüde und sollte sich ausruhen. Als ich mich endlich breitschlagen lasse, ist es stockfinster. Wir reden nicht viel, ich schlafe lange Zeit. Als ich aufwache, wird es gerade hell. Ich sehe mich um.
Wo sind wir? frage ich und sehe aus dem Fenster.
Kurz vor Phoenix. antwortet er und schaut zu mir rüber.
Arizona? Warum? frage ich erstaunt.
Die StraÃen waren gesperrt. Also dachte ich, durch Arizona zu fahren wäre doch auch ganz schön. Hätte ich gewusst dass du den GroÃteil der Fahrt gar nicht miterlebst... er schmunzelt.
Ich sehe ihn an. Er sitzt am Steuer als könne er die Augen kaum noch offen halten.
Hey! sage ich und fahre ihm mit der Hand durch die Haare. Soll ich fahren? Ich komme mir dämlich vor, immerhin fährt er schon die ganze Nacht!
Nein, ist schon okay, winkt er ab. Ich will dass du denn Urlaub echt genieÃt.
Ich kann ihn aber nur genieÃen wenn du wach bist... lächle ich.
Eine kleine Pause entsteht. Er sieht mich an. Na gut. Du hast Recht.
Wir steigen um und ich fahre Weiter. Jess schläft schnell ein und ich kann gar nicht oft genug hinsehen. Nach einer Weile wacht er auf und noch ein Weilchen später klagt er ununterbrochen über schrecklichen Hunger, wie ein kleines Kind. Also machen wir an einem Café halt und frühstücken erst mal. Er isst langsam, genieÃt jeden einzigen Bissen seines Essens.
Als wir mit dem Essen fertig sind, gehen wir auch hier spazieren. Wir machen einen Schaufensterbummel und sehen uns sämtliche StraÃen an. Dann gehen wir in einen Supermarkt und wollen noch einige Sachen für die Fahrt besorgen.
Ich stehe vor dem Getränkeschrank und weià dass Jess nur wenige Regale hinter mir etwas essbares sucht.
Jess, was magst du zu trinken? frage ich, gerade mal so laut dass er es hätte hören müssen.
Hey, SüÃe! Du hast nicht zufällig mal 'n Stündchen Zeit, was?
Ich drehe mich um. Vor mir steht ein Typ, von der Sorte gutaussehend, eitel und obendrein unverschämt.
Wie bitte? frage ich, und hoffe ihn falsch verstanden zu haben.
Ja, mein Kumpel hat grad mal keine Zeit für mich, da muss ich mir die Zeit ja irgendwie anders vertreiben... er kommt näher an mich heran, und ich befürchte schon ich muss rückwärts in den Kühlschrank springen. Wo willst du denn hin? fragt der Typ und ich gehe immer weiter zurück, weià nicht was ich tun soll. Ich beschlieÃe ihn zu ignorieren, also drehe ich mich um und beuge mich ein wenig über die Kühltruhe. Plötzlich spüre ich wie der Typ mich in den Hintern kneift. Ich drehe mich um, sehe ihn entsetzt an und knalle ihm eine. Er starrt mich an.
In dem Moment taucht Jess auf. Ich glaube er hat alles mitverfolgt, aber er lässt sich nichts anmerken. Wahrscheinlich will er keinen Streit.
Hey, Baby, sagt er betont lässig, als wolle er den Typen vertreiben. Haben wir alles? er sieht mich an und legt seinen Arm um meine Schultern. Dann sieht er den Typen an. Der starrt zurück, sieht mich von oben herab an, dreht sich um und geht.
So, den wär'n wir los. Tut mir leid, dass ich nicht eher da war, sagt er und küsst mich auf die Stirn.
Schon okay... ich lächle.
Es ist später Nachmittag, als wir endlich weiterfahren. Jess schläft noch eine ganze Weile und ich kann mich nicht zurückhalten, ich schieÃe ein paar Fotos von ihm. Als er langsam dunkel wird, merke ich wie die Tankuhr auf Reserve sinkt. Ich beschlieÃe an der nächsten Tankstelle zu halten.
Gerade als ich von der StraÃe abfahre, öffnet Jess die Augen und streckt sich. Er sieht mich aus müden Augen an und ich kann nicht anders: ich muss lachen.
Wo sind wir? fragt er verschlafen.
Wir müssen tanken... sage ich und schon tauchen wir ins grelle Licht der Tankstelle. Ich halte den Wagen und schalte den Motor ab. Aller ist leer, nicht einmal der Tankwart ist in Sicht. Neben uns steht ein Schild, mit der Aufschrift: Keine Selbstbedienung. Na gut, dann warten wir eben auf den Tankwart.
Ich schnalle mich ab falls der Typ nicht auftaucht. Jess schnallt sich ebenfalls ab, denn er kommt sonst nicht an die Wasserflasche auf dem Rücksitz. Als er sie hat, trinkt er einen Schluck und reicht sie mir. Auch ich trinke ein wenig und stellte sie in die Seite der Autotür.
Jess beugt sich vor und schaltet das Radio an. The Cranberries, Dying in the sun. Jess sieht mich an. Er beugt sich zu mir.
WeiÃt du worauf ich jetzt Lust hätte? fragt er und verkneift sich ein grinsen.
Ich schüttle den Kopf. Er beugt sich weiter zu mir und fängt an mich zu küssen. Als er dann seine Hand zu mir rüberschiebt und sie auf meinen Oberschenkel, ganz nah an meine Hüfte legt, weià ich was er meint. Ich löse mich von ihm.
Jess... Wir sind an einer Tankstelle... sage ich.
Es ist keine Bedienung da... sagt er und lässt sich nicht weg schieben.
Wenn uns jemand hört... sage ich und versuche überzeugend zu klingen.
...drehen wir das Radio lauter, sagt er und seine Küsse wandern über meine Wangen, meinen Hals zu meinen Ohren, an denen er zärtlich knabbert.
Wenn uns wer sieht... sage ich und versuche ernst zu bleiben.
...die Tücher hängen noch vor den Fenstern... sagt er und küsst weiter meinen Hals. Seine Hände wandern langsam von meinen Oberschenkeln weiter und schlieÃlich werden unsere Küsse leidenschaftlicher.
Letztendlich hat uns niemand gesehen oder gehört, denn es blieb alles still. Als zwanzig Minuten später, wir saÃen schon länger wieder auf unseren Plätzen, noch immer keiner kam, stiegen wir uns und tankten selbst.
Als Jess den Deckel wieder aufgeschraubt hatte, lehnte er mich gegen den Wagen und begann wieder mich zu küssen. Ich wehrte mich nur bedingt, schob ihn einige Male leicht von mir weg.
Jess, hier nicht...
Wir sind so beschäftigt, dass wir die Schritte nicht hören, die sich uns nähern.
Hey! Kann ich euch helfen?! fragt eine männliche Stimme.
Jess und ich schrecken auf und gehen auseinander.
Nein, jetzt ist es zu spät... sagt Jess. ...Oder auch zu früh, wie Sie's sehen wollen... flüstert er noch und sieht mich anziehend an.
Tut mir leid, ich war gerade am Telephon. entschuldigt sich der Tankwart. Wie ich sehe haben Sie bereits was sie brauchen...
Ja, das haben wir... sagt Jess. Hier ist ihr Geld. Den Rest können Sie behalten.
Danke, das ist nett von Ihnen. Ich wünsche noch eine gute Reise! sagt der Tankwart noch, dann verschwindet er wieder und wir setzen uns ins Auto.
Warum hast du ihm Trinkgeld gegeben? Dafür dass er uns nicht bedient hat? frage ich ungläubig.
Nein, sagt Jess seelenruhig. Dafür dass er nicht eher gekommen ist...
Ich muss grinsen. Und er auch.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Hey, Miss! Ich schrecke aus meinen Träumen. Der Tankwart hält mit den Schlüssel durch das halboffenen Fenster entgegen.
Oh, danke. Wie viel macht das? frage ich und krame meine Tasche heraus.
Siebzig zwanzig, sagt er und ich drücke ihm einundsiebzig Dollar in die Hand.
Der Rest ist für Sie.
Danke, Miss. Ich wünsche Ihnen noch eine gute Reise, sagt er und geht.
Ich fahre weiter. mittlerweile habe ich das Radio wieder abgeschaltet und die Sonnenbrille von der Nase genommen. Im dunkeln sehe ich damit nichts...
Ich wünschte nur, Jess würde neben mir sitzen und mit mir reden. Mit mir lachen. Wenigstens neben mir sitzen. Von mir aus auch eine Rauchen. Aber so...
Hoffe ihr könnt mir verzein, bye, Minoway.
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