[Muffin79]

Konnt es nicht lassen, sorry

And it's gonna be a long night...(5)

Rory hatte nicht mehr auf die Zeit geachtet. Es war auf jeden Fall schon dunkel, als sie in ihrer Tasche wühlte und den Schlüssel herauskramte. Allerdings stand sie nicht allein vor ihrer Tür. Als sie diese aufbekommen hatte, zog sie Jess langsam hinter sich her. Eigentlich ist dies wohl der größte Fehler den sie machen konnte. Aber jetzt konnte und wollte sie nicht zurück.
Rory dachte daran, was Lorelai wohl sagen würde. Was sie dazu sagen würde, dass Rory durch Jess ihre Unschuld verlor. Was würde Luke sagen? Und vor allem, war Jess der, der er sein sollte? Eigentlich war Jess doch DER Arsch, er hatte sie hängen lassen, und das zwei Mal. Und dann tauchte er auf. Und er war wieder so süß und so toll wie vorher. Und sie konnte nicht wiederstehen. Vielleicht war genau das der Reiz an ihm. Vielleicht auch nicht. Rory wusste es nicht. Jess zog ihre Zimmertür hinter sich zu. Sie küssten sich immer leidenschaftlicher und Rory hatte das Gefühl, zu schweben. Gleichzeitig dachte sie zurück an den Abend auf Kyles Party. Zurück an das Streitgespräch. Zurück an die Prügelei. Doch das alles war vorbei. Sie konnte doch nicht ewig daran denken. Und doch tat sie es. Rory hielt inne und schaute Jess an, der sie sofort verstand. Er drehte sich weg. Rory schossen hundert Gedanken durch den Kopf. Würde sie ihn verlieren, wenn sie jetzt aufhörte? Würde das mit ihnen wohl wieder etwas werden? „Jess, ich...“ „Schon gut, ich versteh dich. Ich bin wohl nicht derjenige, mit dem das hier heute passieren sollte.“ „Doch, genau derjenige bist du.“ Jess schüttelte den Kopf. „Auch wenn es bisher nicht so war. Ich versteh dich. Ich sage dir nicht einfach so, dass ich dich liebe, sondern ich meine es auch so. Vielleicht ist das eines der wenigen Dinge, was ich bis jetzt wirklich ernst gemeint habe. Und wenn du das hier als Beweis brauchst, bitte. Ich werde diese Nacht einfach nur hier verbringen. Von mir aus schlafe ich auch auf dem Boden...“ Rory setzte sich neben Jess. Meinte er das ernst? Sie hatte ihn so sehr vermisst. Und jetzt war er hier. Sie hatte die Gelegenheit. Und jetzt machte sich Verwirrung und Unsicherheit in ihr breit.
Es überkam sie wie eine Welle sich plötzlich umzudrehen und ihn leidenschaftlich zu küssen. Damit war ihre Entscheidung wohl gefallen...