06.01.2006, 23:24
So wie versprochen, Der nächste Teil von the fall of the phoenix.
vile spaà beim lesen.
Ehe ich meinen Blick wieder auf ihm fixierte. Ohne groà weiter darüber nachzudenken fing ich erneut einfach an zu erzählen. Es gibt Momente die das Leben verändern. Es gibt Dinge du das bisherige still stehen lassen, es vergessen lassen. Ich konnte nicht glauben was ich gerade gesehen hatte. Zuhause in meinem Bett dachte ich lang und ausgiebig darüber nach was gerade mit mir geschehen war. Was dieser Augenblick, dieser Augenblick verändert hatte. Ich sah noch immer die mächtigen Türme des World Trade Centers die wie ein königliches Paar ein Volk von Riesen zu regieren schien. Der brechende Hudson zwischen mir und ihnen kämpfte sich zwischen uns hindurch. Ein unauslöschliches Donnern der Fluten die verhinderten dass unsere Welten sich trafen. Ich schlief ein und hielt diese Phase geistig die nächsten Wochen aufrecht. Es wurde kälter und die Bäume verloren ihr bunt gewordenes Blätterkleid. Meine Welt wurde ruhiger, kam langsam zur Ruhe. Der Wind wurde stärker und sang sein brachiales Lied wenn er durch die Ãste flog und ihre Blätter mit sich riss und sie zur Geisel nahm. Ich folge oft diesem Schauspiel wenn ich aus dem Fenster meines Klassenzimmers starte. Ich mochte den Herbst, doch noch mehr sehnte ich mich nach dem Winter, dem ersten Schnee der mein Gesicht berührte. Ich musste dieses Jahr ungewöhnlich lange auf ihn warten, erst Mitte Dezember zauberte Frau Holle ein Wunderland aus Eis und Schnee. Ich konnte New York nicht vergessen aber die Erinnerungen wurden schwächer. Mir wurden andere Prioritäten wichtiger. Ich konnte mich sehr gut in meine Klasse integrieren, fand Anschluss und Freunde in diesen Tagen im Dezember. Weihnachten stand unmittelbar vor der Tür und auch dieses Jahr sagte nun langsam lebe wohl. Ich verbrachte die folgenden Monate viel mit Freunden und so bemerkte ich auch nicht, dass meine Eltern sich mehr und mehr auseinander zu leben begannen. Bei Dad blieb of lange auf Geschäftsreisen selbst mehrere Wochen waren keine Seltenheit mehr. Die Geschäfte liefen wieder besser, wenn auch in kleinerem Rahmen. Uns ging es finanziell nicht schlecht aber meine Mutter begann emotional abzustumpfen. Wir waren schon damals nicht mehr wirklich eine Familie aber wegen dem Schein und wegen mir verleugneten die Beiden diese Tatsache und lieÃen es weiter laufen wie es war. Meine Beobachtungen behielt ich für mich und verhinderte das sie merkten das ich mir sorgen machte. Ich fand eine Möglichkeit mit von den Problemen zuhause abzulenken ich schaute mir einfach andere Familien an, denn die waren oft noch kaputter als meine. So zum Beispiel bei meiner besten Freundin Lindsay. Ihr Mutter arbeitete den ganzen Tag und oft auch nachts als Krankenschwester in der Unfallstation und ihr Vater war wie sie es nannte eine Highwayschlampe, also er fuhr LKWs durch die Vereinigten Staaten und war noch seltener zuhause als meiner. So kam es wohl auch das die eigentliche Erziehung von Lindsay ihr groÃer Bruder Oliver übernahm. Er war 17 und damit 4 Jahre älter als wir und ging mehr oder weniger regelmäÃig auf eine staatliche Highschool nur ein paar StraÃen entfernt von ihrem Haus. Dieser Zustand machte es ihm möglich seine Schulverhalten mit seiner Freizeitgestaltung zuteilen und hing ständig am alten Sportplatz in der nähe vom Bahnhof mit ein paar Freunden ab. Seine Gang trug den passenden Namen âVerlorne Hoffnungâ und so sagen sie auch aus. Viele von ihnen hatten längere Haare und lebten die langsam wieder auferstandene Punk Bewegung in vollen Zügen aus. Aus den Kassettendecks dröhnte Green Day oder die Ramones. Und da wir aus erzieherischen MaÃnahmen von Lindsays Mum viel Zeit mit Oliver verbringen sollten, verbrachten wir viel Zeit mit diesen Typen. Sie wurden so eine Art Familie für mich und passten gut auf uns auf. Ich war mehr als einen Kopf kleiner als die meisten von ihnen aber trotzdem so versichten sie mir gleichwertig. Oft kam ich direkt nach der Schule hier her und las ihnen etwas aus Oliver Twist oder anderen Büchern meiner Sammlung vor. Es war ein Wahnsinns Sommer und diese Typen nahmen mich so wie ich war und Lindsay wurde zum wichtigsten Menschen für mich. Sie war meine beste Freundin aber aus irgendwelchen Gründen die ich damals nicht erklären konnte fing ich an Herzklopfen zubekommen wenn ich sie sah. Ich konnte es nicht erwarten in die Schule zu gehen nur um sie zu sehen, ich fing an mir meine Haare wachsen zu lassen weil sie anklingen lies das ihr das gefallen würde. Hörte nun auch zuhause unsere Musik und so krachten unerwartet harte Klänge aus meinem Zimmer was meine Eltern zwar hätte waren sollen aber auch das ignorierten sie erfolgreich. Ich entfernte mich mehr und mehr aus der Elterlichen Umklammerung und fing an mein Leben zu erfahren.
Dies war zwar in meinem Alter nicht auÃergewöhnlich aber ich fühlte mich so unglaublich reif an der Seite von Lindsay und in Umgebung meiner Gang. Andere Klassenkameraden beneideten uns darum dass wir nach der Schule rum hingen anstatt Zuhause Schularbeiten zu erledigen. Ich war zwar in der Schule wieder zum AuÃenseiter geworden, aber im Unterschied zu früher war es gut so. Denn ich war Cool und wollte nicht länger mit den Kindern rumhängen zu denen ich ja nun wirklich nicht mehr zählte.
Ich verbrachte meine gesamte Freizeit mit Lindsay die mir von Tag zu Tag interessanter erschien. Ihre blauen Augen funkelten wie Sterne und ihr langes blondes Haar krönte ihr Haupt wie Sonnenstrahlen. Ihr stimme klang immer lieblicher und bei jedem Wort was sie sprach hing ich an ihren Lippen und bei jeder einzelnen Berührung zuckte kleine Stromschläge durch meinen Körper. Ich war verliebt keine Frage ich kannte diese Gefühle aus so vielen meiner Bücher, kannte jedes Symptom, von den Schmetterlingen im Bauch bis hin zu dem heftigen Herzklopfen wenn sie mich anlächelte.
Doch natürlich konnte ich es ihr nicht sagen, ich meine wie hätte ich es ihr auch sagen sollen. Ich genoss einfach ihre Gegenwart und jeden Augenblick den wir zusammen verbrachten. Die Monate zogen ins Land und ehe ich mich versah war es wieder Winter geworden. Schnee thronte auf der StraÃe und Eiszapfen hingen von den Dächern. Es knirschte beim gehen und Lindsay kuschelte sich an mich wo es nur ging. Für sie war ich wohl nur eine günstige Wärmequelle aber für mich war es das gröÃte. Ich konnte sie wärmen, sie beschützen war zu einem Mann geworden an ihrer Seite. Konnte ihr Sicherheit geben umso Sicherer sie sich bei mir fühlte umso sicherer fühlte ich mich auch selbst.
Unser Heimweg von der Schule war immer der selbe, nur am heutigen Tage war etwas anders als sonst, ich konnte es nicht erklären, die Kälte zog an unserer Haut und kleine Eiskristalle schienen sich unserer Kleidung fest zukrallen. Wir gingen durch den kleinen Park und redeten so über dies und das und immer wieder zog ich ihre Aufmerksamkeit auf mich. Oft plump indem ich sie anrempelte aber teils geschickt so schien es mir indem ich ihren bei mir eingehackten Arm in meine Richtung drehte dass wir uns in direkt ansehen konnten. Ich war gefesselte von ihren Eisblauen Augen in denen sich diese wunderbare Winterwelt zu spiegeln schien. Ihr blondes Haar blitze unter einer schwarzen Wollmütze hervor und umrahmte so dieses Gesicht das wie ein Kunstwerk vor mir lag. Wir schlenderte durch eine Allee und ich wollte sie erneut zu mir ziehen, also sie sich geschickt mit einer Drehung aus meinen Fängen löste. Sie ging ein paar Schritte zurück und stieà so mit dem Rücken an eine groÃe Eiche und ein paar Schneeflocken tanzten durch den Aufprall geweckt von den Ãsten auf ihr Haupt hernieder. Sie lächelte auf und schaute mir dabei tief in die Augen. Es war ein Blick der mich durchdrang, fesselte und wärmte. Ich wollte etwas sagen, doch meine Lippen schienen verschlossen zu sein und so trat ich nur näher an sie heran und in meinen Mundwinkeln zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab. Ich Blick wechselte nun zwischen Verspielt und Unsicher hin und her, teilweise wich er auch einfach nur aus und flog über meine Schulter in die Wipfel der Bäume. Ich nahm allen Mut zusammen, kam näher und näher, ehe ich nur noch wenige Zenitmeter vor ihr zum stehen kam. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, das Atmen viel mir schwer und ich hatte das Gefühl mein ganzer Körper würde erzittern. Hielt inne, verweilte in dieser Position und wartete auf eine Reaktion ihrer seit, Sekunden vergingen wie Stunden. Sie beugte sich zu mir, mein Atem setzt nur vollends aus. Unsere Lippen trafen sich, vereinigten sich wie für einander bestimmt, sie öffnete leicht ihren Mund und unsere Zungen trafen sich zu einem Leidenschaftlichen Tanz. Unbeholfen schmeichelten sie sich und bewegten sich in einem Takt der für diesen Moment geschrieben war. Sie verlieà unsere Umarmung unerwartet ruppig und viel zu zügig. Entfernte sich von mir, zog sich zurück aus unserer neu erschaffenen Welt. Strich sanft mit ihrer Zunge ihre Oberlippe ab und blickte mich einfach nur an. Ich konnte ihren Blick nicht lesen, erkannte Angst und Unsicherheit und wollte diese Situation mit Worten retten. Ãberlegte Krampfhaft und ehe ich die Chance gehabt hätte etwas zu sagen, tat sie es. > Es tut mir Leid, James. Ich wollte das nicht auf jeden Fall nicht so wirklich. Vergiss was gerade geschehen ist. < Sie beugte sich abermals vor und küsste nun meine Wange ehe sie los lief und mich orientierungslos stehen lies. Ich musste in diesem Augenblick so verloren gewirkt haben, winzig, ja beinahe unsichtbar. Ich stand einfach nur da, im Schatten unserer Eiche und versuchte zu verstehen was geschehen war. Konnte die eben gemachten Eindrücke nicht verarbeiten nicht mal verstehen. Blieb wie angewurzt stehen, Minuten oder Stunden müssen vergangen sein, bis ich den Heimweg antrat. Schnee sammelte sich auf meinen Schulten und vereinzelte Tränen schienen zu gefrieren ehe ich sie zu weinen begann. Schlich die Treppen zu meinem Zimmer empor nachdem ich das mein Haus betreten hatte. Legte mich ins Bett und starrte an die Decke. War wie in Trance und verlieà diesen Zustand auch die nächsten Wochen nicht. Lindsay war für mich scheinbar nicht mehr anwesend. Wir sahen uns im Unterricht, doch würdigten dem anderen keinen Blick. Ich konnte nicht riskieren ihr in die Augen zu sehen. Konnte nicht riskieren noch mehr verletzt zu werden. Unsere Beziehung hatte sich den äuÃeren Temperaturen angepasst und unterschritt diese sogar häufig. Kein Wort über Wochen, kein Blick und kein Lächeln. Es war als würden wir uns nicht kennen. Bis eines Tages im März ihr Platz leer blieb, die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahren lieÃen den Schnee schmelzen der mich seit unserem Kuss verhöhnend daran erinnerte was geschehen war. Doch nun da der Schnee schmolz und ihr Platz leer war, zog ein ungutes Gefühl in mir auf. Was war geschehen? Nicht nur mit uns, sondern vor allem warum war sie nicht hier. Ich zögerte jene Frage zu stellen die mir auf der Seele brannte doch nach Schulschluss trat ich doch mit ihr an meinen Klassenleiter heran.
> Wo war Lindsay? War sie nur krank oder was ist los mit ihr? < Die Antwort traf mich wie ein Schlag in die Magengegend. Oliver lag auf der Intensivstation. Er hatte wohl einen Drogencocktail zu sich genommen und war darauf hin ins Koma gefallen. Es sehe nicht gut aus und Lindsay wäre bei ihm, weil die Ãrzte auch nicht wirklich sagen konnten wie es mit ihm weitergehen sollte. Ich konnte mich nicht für die Antwort bedanken, nicht verabschieden oder ähnliches. Ich musste zu ihr, ich rannte los, durch die Gänge und das Haupttor. Durch die StraÃen bis zum Cumberlands Hospital, wie im Rausch stellte ich an der Information meine Fragen irrte durch die Gänge. Auf der suche nach ihr. Und da war sie, stand an einem Aschenbecher und über ihr sammelte sich blauer Dunst, ihre blonden Haare fielen fettig in ihr Gesicht. Ich kam näher und legte meine Hand auf ihre Schulter, sie erschrak drehte sich um und wir standen nur wenige Zentimeter von einander entfernt, also sie weinend in meine Arme fiel. Ihr Kopf an meiner Schulter beruhigte mich, ich hörte sie atmen, weinen, spürte dass sie sich fallen lieÃ. Alt hatte sie ausgesehen, schoss mir durch den Kopf. Doch das alles war vergessen in diesem Moment. Ich hatte sie wieder, wenn auch im Schmerz vereint. Wir setzten uns an die nebenstehenden Tische und sie erzählte mir von Olivers Absturz, von dem Drogencocktail und das sie ihn gefunden hatte. Er war bleich gewesen und erbrochenes lag neben und auf ihm. Sie erzählte mir alles jedes Detail, die Stunden die vergangen waren bis sie endlich bescheid bekam was mit ihm war. Und jetzt saà sie hier, ihr Makeup verteilt über ihre Wangen. Sie sagte das sie seit 20 Stunden wach wäre und so verdammt müde. Wir nahmen auf einer Couch im Warteraum Platz, sie legte sich hin und ich streichelte ihr lange den Kopf, wieder vergingen Stunden. Oft ging ich durch das Zimmer, rauchte eine, versuchte die Bilder zu vertreiben die ihre Erzählungen in meinen Kopf gehämmert hatten. Wollte Oliver nicht so sehen und vor allem wollte ich Lindsay nicht so sehen. Ich setzte mich vor sie und fing an sie zu mustern, meine Blicke flogen förmlich über sie. Sie sah aus wie ein Engel, wie ein müder, dreckiger, gefallener Engel, aber für mich war sie wunderbar. Ich versank in Gedanken aus denen mich das Knarren der Tür riss. Ich drehte mich und ein Arzt kam herein. Er warf einen Blick auf Lindsay und schaute anschlieÃend wieder mich an. > Sind sei ein Familienangehöriger? < Ich zögerte mit meiner Antwort, blieb still, regungslos. > OK nehmen wir es einfach mal an < Sagte der Arzt und lächelte leicht. >Lassen sie die Junge Damen schlafen, Oliver ist über den Berg und ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Wir haben ihm den Magen ausgepumpt und jetzt schläft er. Wenn er aufwacht wird er definitiv bereuen was er gemacht hat aber er wird aufwachen, Sagen sie es seiner Schwester? < Ich nickte und lächelte dabei. Der Arzt erwiderte mein Lachen und verabschiedete sich. Ich blieb erleichtert zurück. Drehte mich um und starrte aus dem Fenster. Es war dunkel geworden und die ersten Lichter der Stadt zeichneten sich ab. Ich versank wieder in Gedanken, war froh das Oliver durchkommen würde und freute mich darauf es Lindsay sagen zu können wenn sie aufwachte. Die Stunden vergingen und es war Nacht geworden, ich kam gerade vom Cafe holen zurück als Lindsay aufwachte.
vile spaà beim lesen.
Ehe ich meinen Blick wieder auf ihm fixierte. Ohne groà weiter darüber nachzudenken fing ich erneut einfach an zu erzählen. Es gibt Momente die das Leben verändern. Es gibt Dinge du das bisherige still stehen lassen, es vergessen lassen. Ich konnte nicht glauben was ich gerade gesehen hatte. Zuhause in meinem Bett dachte ich lang und ausgiebig darüber nach was gerade mit mir geschehen war. Was dieser Augenblick, dieser Augenblick verändert hatte. Ich sah noch immer die mächtigen Türme des World Trade Centers die wie ein königliches Paar ein Volk von Riesen zu regieren schien. Der brechende Hudson zwischen mir und ihnen kämpfte sich zwischen uns hindurch. Ein unauslöschliches Donnern der Fluten die verhinderten dass unsere Welten sich trafen. Ich schlief ein und hielt diese Phase geistig die nächsten Wochen aufrecht. Es wurde kälter und die Bäume verloren ihr bunt gewordenes Blätterkleid. Meine Welt wurde ruhiger, kam langsam zur Ruhe. Der Wind wurde stärker und sang sein brachiales Lied wenn er durch die Ãste flog und ihre Blätter mit sich riss und sie zur Geisel nahm. Ich folge oft diesem Schauspiel wenn ich aus dem Fenster meines Klassenzimmers starte. Ich mochte den Herbst, doch noch mehr sehnte ich mich nach dem Winter, dem ersten Schnee der mein Gesicht berührte. Ich musste dieses Jahr ungewöhnlich lange auf ihn warten, erst Mitte Dezember zauberte Frau Holle ein Wunderland aus Eis und Schnee. Ich konnte New York nicht vergessen aber die Erinnerungen wurden schwächer. Mir wurden andere Prioritäten wichtiger. Ich konnte mich sehr gut in meine Klasse integrieren, fand Anschluss und Freunde in diesen Tagen im Dezember. Weihnachten stand unmittelbar vor der Tür und auch dieses Jahr sagte nun langsam lebe wohl. Ich verbrachte die folgenden Monate viel mit Freunden und so bemerkte ich auch nicht, dass meine Eltern sich mehr und mehr auseinander zu leben begannen. Bei Dad blieb of lange auf Geschäftsreisen selbst mehrere Wochen waren keine Seltenheit mehr. Die Geschäfte liefen wieder besser, wenn auch in kleinerem Rahmen. Uns ging es finanziell nicht schlecht aber meine Mutter begann emotional abzustumpfen. Wir waren schon damals nicht mehr wirklich eine Familie aber wegen dem Schein und wegen mir verleugneten die Beiden diese Tatsache und lieÃen es weiter laufen wie es war. Meine Beobachtungen behielt ich für mich und verhinderte das sie merkten das ich mir sorgen machte. Ich fand eine Möglichkeit mit von den Problemen zuhause abzulenken ich schaute mir einfach andere Familien an, denn die waren oft noch kaputter als meine. So zum Beispiel bei meiner besten Freundin Lindsay. Ihr Mutter arbeitete den ganzen Tag und oft auch nachts als Krankenschwester in der Unfallstation und ihr Vater war wie sie es nannte eine Highwayschlampe, also er fuhr LKWs durch die Vereinigten Staaten und war noch seltener zuhause als meiner. So kam es wohl auch das die eigentliche Erziehung von Lindsay ihr groÃer Bruder Oliver übernahm. Er war 17 und damit 4 Jahre älter als wir und ging mehr oder weniger regelmäÃig auf eine staatliche Highschool nur ein paar StraÃen entfernt von ihrem Haus. Dieser Zustand machte es ihm möglich seine Schulverhalten mit seiner Freizeitgestaltung zuteilen und hing ständig am alten Sportplatz in der nähe vom Bahnhof mit ein paar Freunden ab. Seine Gang trug den passenden Namen âVerlorne Hoffnungâ und so sagen sie auch aus. Viele von ihnen hatten längere Haare und lebten die langsam wieder auferstandene Punk Bewegung in vollen Zügen aus. Aus den Kassettendecks dröhnte Green Day oder die Ramones. Und da wir aus erzieherischen MaÃnahmen von Lindsays Mum viel Zeit mit Oliver verbringen sollten, verbrachten wir viel Zeit mit diesen Typen. Sie wurden so eine Art Familie für mich und passten gut auf uns auf. Ich war mehr als einen Kopf kleiner als die meisten von ihnen aber trotzdem so versichten sie mir gleichwertig. Oft kam ich direkt nach der Schule hier her und las ihnen etwas aus Oliver Twist oder anderen Büchern meiner Sammlung vor. Es war ein Wahnsinns Sommer und diese Typen nahmen mich so wie ich war und Lindsay wurde zum wichtigsten Menschen für mich. Sie war meine beste Freundin aber aus irgendwelchen Gründen die ich damals nicht erklären konnte fing ich an Herzklopfen zubekommen wenn ich sie sah. Ich konnte es nicht erwarten in die Schule zu gehen nur um sie zu sehen, ich fing an mir meine Haare wachsen zu lassen weil sie anklingen lies das ihr das gefallen würde. Hörte nun auch zuhause unsere Musik und so krachten unerwartet harte Klänge aus meinem Zimmer was meine Eltern zwar hätte waren sollen aber auch das ignorierten sie erfolgreich. Ich entfernte mich mehr und mehr aus der Elterlichen Umklammerung und fing an mein Leben zu erfahren.
Dies war zwar in meinem Alter nicht auÃergewöhnlich aber ich fühlte mich so unglaublich reif an der Seite von Lindsay und in Umgebung meiner Gang. Andere Klassenkameraden beneideten uns darum dass wir nach der Schule rum hingen anstatt Zuhause Schularbeiten zu erledigen. Ich war zwar in der Schule wieder zum AuÃenseiter geworden, aber im Unterschied zu früher war es gut so. Denn ich war Cool und wollte nicht länger mit den Kindern rumhängen zu denen ich ja nun wirklich nicht mehr zählte.
Ich verbrachte meine gesamte Freizeit mit Lindsay die mir von Tag zu Tag interessanter erschien. Ihre blauen Augen funkelten wie Sterne und ihr langes blondes Haar krönte ihr Haupt wie Sonnenstrahlen. Ihr stimme klang immer lieblicher und bei jedem Wort was sie sprach hing ich an ihren Lippen und bei jeder einzelnen Berührung zuckte kleine Stromschläge durch meinen Körper. Ich war verliebt keine Frage ich kannte diese Gefühle aus so vielen meiner Bücher, kannte jedes Symptom, von den Schmetterlingen im Bauch bis hin zu dem heftigen Herzklopfen wenn sie mich anlächelte.
Doch natürlich konnte ich es ihr nicht sagen, ich meine wie hätte ich es ihr auch sagen sollen. Ich genoss einfach ihre Gegenwart und jeden Augenblick den wir zusammen verbrachten. Die Monate zogen ins Land und ehe ich mich versah war es wieder Winter geworden. Schnee thronte auf der StraÃe und Eiszapfen hingen von den Dächern. Es knirschte beim gehen und Lindsay kuschelte sich an mich wo es nur ging. Für sie war ich wohl nur eine günstige Wärmequelle aber für mich war es das gröÃte. Ich konnte sie wärmen, sie beschützen war zu einem Mann geworden an ihrer Seite. Konnte ihr Sicherheit geben umso Sicherer sie sich bei mir fühlte umso sicherer fühlte ich mich auch selbst.
Unser Heimweg von der Schule war immer der selbe, nur am heutigen Tage war etwas anders als sonst, ich konnte es nicht erklären, die Kälte zog an unserer Haut und kleine Eiskristalle schienen sich unserer Kleidung fest zukrallen. Wir gingen durch den kleinen Park und redeten so über dies und das und immer wieder zog ich ihre Aufmerksamkeit auf mich. Oft plump indem ich sie anrempelte aber teils geschickt so schien es mir indem ich ihren bei mir eingehackten Arm in meine Richtung drehte dass wir uns in direkt ansehen konnten. Ich war gefesselte von ihren Eisblauen Augen in denen sich diese wunderbare Winterwelt zu spiegeln schien. Ihr blondes Haar blitze unter einer schwarzen Wollmütze hervor und umrahmte so dieses Gesicht das wie ein Kunstwerk vor mir lag. Wir schlenderte durch eine Allee und ich wollte sie erneut zu mir ziehen, also sie sich geschickt mit einer Drehung aus meinen Fängen löste. Sie ging ein paar Schritte zurück und stieà so mit dem Rücken an eine groÃe Eiche und ein paar Schneeflocken tanzten durch den Aufprall geweckt von den Ãsten auf ihr Haupt hernieder. Sie lächelte auf und schaute mir dabei tief in die Augen. Es war ein Blick der mich durchdrang, fesselte und wärmte. Ich wollte etwas sagen, doch meine Lippen schienen verschlossen zu sein und so trat ich nur näher an sie heran und in meinen Mundwinkeln zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab. Ich Blick wechselte nun zwischen Verspielt und Unsicher hin und her, teilweise wich er auch einfach nur aus und flog über meine Schulter in die Wipfel der Bäume. Ich nahm allen Mut zusammen, kam näher und näher, ehe ich nur noch wenige Zenitmeter vor ihr zum stehen kam. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, das Atmen viel mir schwer und ich hatte das Gefühl mein ganzer Körper würde erzittern. Hielt inne, verweilte in dieser Position und wartete auf eine Reaktion ihrer seit, Sekunden vergingen wie Stunden. Sie beugte sich zu mir, mein Atem setzt nur vollends aus. Unsere Lippen trafen sich, vereinigten sich wie für einander bestimmt, sie öffnete leicht ihren Mund und unsere Zungen trafen sich zu einem Leidenschaftlichen Tanz. Unbeholfen schmeichelten sie sich und bewegten sich in einem Takt der für diesen Moment geschrieben war. Sie verlieà unsere Umarmung unerwartet ruppig und viel zu zügig. Entfernte sich von mir, zog sich zurück aus unserer neu erschaffenen Welt. Strich sanft mit ihrer Zunge ihre Oberlippe ab und blickte mich einfach nur an. Ich konnte ihren Blick nicht lesen, erkannte Angst und Unsicherheit und wollte diese Situation mit Worten retten. Ãberlegte Krampfhaft und ehe ich die Chance gehabt hätte etwas zu sagen, tat sie es. > Es tut mir Leid, James. Ich wollte das nicht auf jeden Fall nicht so wirklich. Vergiss was gerade geschehen ist. < Sie beugte sich abermals vor und küsste nun meine Wange ehe sie los lief und mich orientierungslos stehen lies. Ich musste in diesem Augenblick so verloren gewirkt haben, winzig, ja beinahe unsichtbar. Ich stand einfach nur da, im Schatten unserer Eiche und versuchte zu verstehen was geschehen war. Konnte die eben gemachten Eindrücke nicht verarbeiten nicht mal verstehen. Blieb wie angewurzt stehen, Minuten oder Stunden müssen vergangen sein, bis ich den Heimweg antrat. Schnee sammelte sich auf meinen Schulten und vereinzelte Tränen schienen zu gefrieren ehe ich sie zu weinen begann. Schlich die Treppen zu meinem Zimmer empor nachdem ich das mein Haus betreten hatte. Legte mich ins Bett und starrte an die Decke. War wie in Trance und verlieà diesen Zustand auch die nächsten Wochen nicht. Lindsay war für mich scheinbar nicht mehr anwesend. Wir sahen uns im Unterricht, doch würdigten dem anderen keinen Blick. Ich konnte nicht riskieren ihr in die Augen zu sehen. Konnte nicht riskieren noch mehr verletzt zu werden. Unsere Beziehung hatte sich den äuÃeren Temperaturen angepasst und unterschritt diese sogar häufig. Kein Wort über Wochen, kein Blick und kein Lächeln. Es war als würden wir uns nicht kennen. Bis eines Tages im März ihr Platz leer blieb, die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahren lieÃen den Schnee schmelzen der mich seit unserem Kuss verhöhnend daran erinnerte was geschehen war. Doch nun da der Schnee schmolz und ihr Platz leer war, zog ein ungutes Gefühl in mir auf. Was war geschehen? Nicht nur mit uns, sondern vor allem warum war sie nicht hier. Ich zögerte jene Frage zu stellen die mir auf der Seele brannte doch nach Schulschluss trat ich doch mit ihr an meinen Klassenleiter heran.
> Wo war Lindsay? War sie nur krank oder was ist los mit ihr? < Die Antwort traf mich wie ein Schlag in die Magengegend. Oliver lag auf der Intensivstation. Er hatte wohl einen Drogencocktail zu sich genommen und war darauf hin ins Koma gefallen. Es sehe nicht gut aus und Lindsay wäre bei ihm, weil die Ãrzte auch nicht wirklich sagen konnten wie es mit ihm weitergehen sollte. Ich konnte mich nicht für die Antwort bedanken, nicht verabschieden oder ähnliches. Ich musste zu ihr, ich rannte los, durch die Gänge und das Haupttor. Durch die StraÃen bis zum Cumberlands Hospital, wie im Rausch stellte ich an der Information meine Fragen irrte durch die Gänge. Auf der suche nach ihr. Und da war sie, stand an einem Aschenbecher und über ihr sammelte sich blauer Dunst, ihre blonden Haare fielen fettig in ihr Gesicht. Ich kam näher und legte meine Hand auf ihre Schulter, sie erschrak drehte sich um und wir standen nur wenige Zentimeter von einander entfernt, also sie weinend in meine Arme fiel. Ihr Kopf an meiner Schulter beruhigte mich, ich hörte sie atmen, weinen, spürte dass sie sich fallen lieÃ. Alt hatte sie ausgesehen, schoss mir durch den Kopf. Doch das alles war vergessen in diesem Moment. Ich hatte sie wieder, wenn auch im Schmerz vereint. Wir setzten uns an die nebenstehenden Tische und sie erzählte mir von Olivers Absturz, von dem Drogencocktail und das sie ihn gefunden hatte. Er war bleich gewesen und erbrochenes lag neben und auf ihm. Sie erzählte mir alles jedes Detail, die Stunden die vergangen waren bis sie endlich bescheid bekam was mit ihm war. Und jetzt saà sie hier, ihr Makeup verteilt über ihre Wangen. Sie sagte das sie seit 20 Stunden wach wäre und so verdammt müde. Wir nahmen auf einer Couch im Warteraum Platz, sie legte sich hin und ich streichelte ihr lange den Kopf, wieder vergingen Stunden. Oft ging ich durch das Zimmer, rauchte eine, versuchte die Bilder zu vertreiben die ihre Erzählungen in meinen Kopf gehämmert hatten. Wollte Oliver nicht so sehen und vor allem wollte ich Lindsay nicht so sehen. Ich setzte mich vor sie und fing an sie zu mustern, meine Blicke flogen förmlich über sie. Sie sah aus wie ein Engel, wie ein müder, dreckiger, gefallener Engel, aber für mich war sie wunderbar. Ich versank in Gedanken aus denen mich das Knarren der Tür riss. Ich drehte mich und ein Arzt kam herein. Er warf einen Blick auf Lindsay und schaute anschlieÃend wieder mich an. > Sind sei ein Familienangehöriger? < Ich zögerte mit meiner Antwort, blieb still, regungslos. > OK nehmen wir es einfach mal an < Sagte der Arzt und lächelte leicht. >Lassen sie die Junge Damen schlafen, Oliver ist über den Berg und ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Wir haben ihm den Magen ausgepumpt und jetzt schläft er. Wenn er aufwacht wird er definitiv bereuen was er gemacht hat aber er wird aufwachen, Sagen sie es seiner Schwester? < Ich nickte und lächelte dabei. Der Arzt erwiderte mein Lachen und verabschiedete sich. Ich blieb erleichtert zurück. Drehte mich um und starrte aus dem Fenster. Es war dunkel geworden und die ersten Lichter der Stadt zeichneten sich ab. Ich versank wieder in Gedanken, war froh das Oliver durchkommen würde und freute mich darauf es Lindsay sagen zu können wenn sie aufwachte. Die Stunden vergingen und es war Nacht geworden, ich kam gerade vom Cafe holen zurück als Lindsay aufwachte.
Das Verlangen nach dieser Stadt wurde stärker umso näher wir dieser sündigen Insel kamen umso nervöser, ja umso erregter wurde ich. Ich verzehrte mich nach ihr, wollte eintauchen in dieses Leben.
THE FALL OF THE PHOENIX
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