30.06.2005, 15:15
3. Brief:
Lieber Jess!
Ich wünschte, ich könnte dich einfach vergessen. Es ist nämlich ziemlich hart für mich. Jeden Tag muss ich meine Mum anlügen, ihr sagen, dass es mir gut geht, dass ich über dich hinweg bin. Das bin ich aber nicht. Ich würde ihr nur zu gern die Wahrheit sagen, was ich aber nicht kann. Noch nicht. Zuerst muss ich mit der Tatsache fertig werden, dass du nicht mehr da bist. Das ist aber alles andere als einfach. Irgendetwas hindert mich immer daran. Nur ein kleines Beispiel: Heute war meine Abschlussfeier in Chilton. Sehr schön, sehr feierlich. Ich, als Jahrgangsbeste, musste sogar eine Rede halten. Willst du wissen, was ich gesagt habe? Zu Beginn habe ich mich bei meinen Mitschülern und Lehrern bedankt. Dann hab ich meinen GroÃeltern gedankt, dass sie mich immer so tatkräftig unterstützen, in finanzieller und auch sonst in jeder Hinsicht. Dann hab ich noch über meine Mum gesprochen. Ich habe gesagt, wie dankbar ich bin, ihre Tochter sein zu dürfen, weil sie immer hinter mir steht und mich nie daran gehindert hat, zu tun und zu lassen, was ich für richtig halte. Sie hat bei meinen Worten sogar geweint.
Und weiÃt du, was ich danach gerne gesagt hätte? Ich hätte gerne gesagt, dass ich auch meinem Freund danke. Ich hätte dann gerne aufgeblickt und ihn zwischen Luke und Mum sitzen sehen. Ich hätte gerne gesagt, wie schön es ist, ihn zu kennen, mit ihm zusammen zu sein. Ich hätte gerne gesagt, wie froh ich bin, ihn an meiner Seite zu wissen. Ich hätte ihm gerne dafür gedankt, dass er meine Leidenschaft für Bücher und gute Musik teilt. Ich hätte gerne gesagt, dass er nicht viel von den Reichen und Erfolgreichen hält, den Snobs, wie er sie nennt, aber dass er trotzdem mit mir zusammen ist und mich in meinen Träumen unterstützt. Ich hätte gerne gesagt, wie sehr ich ihn liebe und wie froh ich bin, dass er bei mir ist.
Aber all das konnte ich nicht sagen. Und weiÃt du auch warum? Weil mein Freund, du Jess, nicht da war. Du warst nicht da und hast dir meine Abschlussrede angehört, obwohl du versprochen hast, zu kommen. Du bist nicht gekommen und bist auch jetzt nicht für mich da. Du müsstest hier sein, an meiner Seite, aber du bist es nicht. Ich weià nicht, ob ich dir das jemals verzeihen kann. Ich hoffe aber, dass ich es eines Tages kann.
Rory
Lieber Jess!
Ich wünschte, ich könnte dich einfach vergessen. Es ist nämlich ziemlich hart für mich. Jeden Tag muss ich meine Mum anlügen, ihr sagen, dass es mir gut geht, dass ich über dich hinweg bin. Das bin ich aber nicht. Ich würde ihr nur zu gern die Wahrheit sagen, was ich aber nicht kann. Noch nicht. Zuerst muss ich mit der Tatsache fertig werden, dass du nicht mehr da bist. Das ist aber alles andere als einfach. Irgendetwas hindert mich immer daran. Nur ein kleines Beispiel: Heute war meine Abschlussfeier in Chilton. Sehr schön, sehr feierlich. Ich, als Jahrgangsbeste, musste sogar eine Rede halten. Willst du wissen, was ich gesagt habe? Zu Beginn habe ich mich bei meinen Mitschülern und Lehrern bedankt. Dann hab ich meinen GroÃeltern gedankt, dass sie mich immer so tatkräftig unterstützen, in finanzieller und auch sonst in jeder Hinsicht. Dann hab ich noch über meine Mum gesprochen. Ich habe gesagt, wie dankbar ich bin, ihre Tochter sein zu dürfen, weil sie immer hinter mir steht und mich nie daran gehindert hat, zu tun und zu lassen, was ich für richtig halte. Sie hat bei meinen Worten sogar geweint.
Und weiÃt du, was ich danach gerne gesagt hätte? Ich hätte gerne gesagt, dass ich auch meinem Freund danke. Ich hätte dann gerne aufgeblickt und ihn zwischen Luke und Mum sitzen sehen. Ich hätte gerne gesagt, wie schön es ist, ihn zu kennen, mit ihm zusammen zu sein. Ich hätte gerne gesagt, wie froh ich bin, ihn an meiner Seite zu wissen. Ich hätte ihm gerne dafür gedankt, dass er meine Leidenschaft für Bücher und gute Musik teilt. Ich hätte gerne gesagt, dass er nicht viel von den Reichen und Erfolgreichen hält, den Snobs, wie er sie nennt, aber dass er trotzdem mit mir zusammen ist und mich in meinen Träumen unterstützt. Ich hätte gerne gesagt, wie sehr ich ihn liebe und wie froh ich bin, dass er bei mir ist.
Aber all das konnte ich nicht sagen. Und weiÃt du auch warum? Weil mein Freund, du Jess, nicht da war. Du warst nicht da und hast dir meine Abschlussrede angehört, obwohl du versprochen hast, zu kommen. Du bist nicht gekommen und bist auch jetzt nicht für mich da. Du müsstest hier sein, an meiner Seite, aber du bist es nicht. Ich weià nicht, ob ich dir das jemals verzeihen kann. Ich hoffe aber, dass ich es eines Tages kann.
Rory
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte: Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.