30.06.2005, 21:42
Hallo ihr SüÃen!
Danke für eure lieben FBs! :knuddel:
Hab mich total gefreut!!!
Freut mich, dass euch meine FF so gefällt :biggrin:
Ihr habt mich total motiviert!
Deshalb gehts auch schon weiter
8. Teil
âIch habe drei Kinder und zwei Enkelkinder.â Antwortete ich ohne Mum und Carol anzusehen. Meine Mutter sollte es in der richtigen Reihenfolge erfahren. Nur so würde sie verstehen.
Carol blickte kurz auf ihre Zehenspitzen. âEntschuldigt mich. Ich habe Carmen versprochen, dass ich ihr die Stadt zeige. Sie freut sich so über den Schnee. Wir kommen später zu dir, Grandma.â Sie lächelte kurz, vermied es jedoch mich anzusehen.
Wird sie es mir jemals verzeihen?
Es war ein harter Arbeitstag gewesen, das soll jedoch keine Entschuldigung sein.
Der Wonnemonat Mai hatte gerade begonnen. Matt war sechs, Carol gerade sechzehn geworden. Ich hatte zwei Tage zuvor erfahren, dass ich schon wieder schwanger war.
Ich hatte ihnen etwas von einem chinesischen Restaurant mitgebracht und war erstaunt die beiden nicht, wie üblich, vor dem groÃen Fernseher im Wohnzimmer vorzufinden.
Plötzlich vernahm ich Stimmen. Die Tür meines Schlafzimmers stand halb offen.
Die Tür meines Kastens war geöffnet worden.
Und dort stand er. Mitten im Zimmer. DER Karton.
Um ihn herum saÃen Carol und Matt und hielten Fotos in ihren Händen.
âWas macht ihr hier?â Ich blickte Carol wütend an. Es war unmöglich, dass ihr kleiner Bruder die Kiste vom obersten Fach geholt hatte.
âIch wollte mir deine blaue Bluse ausborgen. Dann habe ich den Karton entdeckt undâ¦â
âUnd hast dir gedacht, da könntest du ja mal rein sehen? Was würdest du sagen, wenn ich in deinen Sachen wühlen würde, Carol?â
âEntschuldige, aber du erzählst so wenig über dich undâ¦â
âWas ist das denn für eine Begründung? Matt, gehe bitte in dein Zimmer. Ich muss mit deiner Schwester ein ernstes Wort sprechen.â
Matt blickte ängstlich von mir zu seiner geliebten älteren Schwester, verlieà schlieÃlich schnell den Raum. Ich schloss die Tür.
âMum, es tut mir leid.â
âWir sollen deine Privatsphäre akzeptieren, aber du akzeptierst unsere nichtâ¦â Ich verschränkte wütend die Arme.
Carol sah das Bild in ihrer Hand lange an. âDas sieht nicht aus als hätte es etwas mit Dads Privatsphäre zu tunâ¦â
âWerde jetzt bloà nicht frech, kleines Fräulein.â Ich hörte mich an wie Grandma.
âWer ist er?â Sie blickte mich fragend an.
Ich trat näher und besah das Foto. Es durchfuhr mich wie ein Blitz.
âDu siehst so glücklich aus.â Carol lächelte.
Ja, das war ich auch. âGib es zurück!â
âWer ist dieser junge Mann? Er sieht gut aus. Ward ihr zusammen?â
âJa. Würdest du jetzt bitte endlich die Kiste zurückstellen?â
âWarum klappte es nicht?â
âEs klappte einfach nicht.â
Sie blickte lächelnd auf das Foto in ihren blassen Händen. Plötzlich weiteten sich ihre Augen erschrocken. Ich bemerkte das Zittern ihrer Finger. âHast du ihn jemals wieder gesehen?â Sie sah mich nicht an.
âNein.â Ich riss ihr das Foto aus der Hand, legte es auf den Stoà im Karton und stellte diesen zurück.
âMumâ¦â Sie sah mich verwirrt an. âHast duâ¦hast du ihn geliebt?â
âNein. Wir waren achtzehn. Nur zwei Jahre älter als du es jetzt bist.â
Carol erhob sich langsam. âWeià Dad von ihm?â
âNein. Wozu auch? Hör mal, ich muss noch einiges erledigen. Du hast doch bestimmt Hausaufgaben?â Ich versuchte mich zu beherrschen.
âWarum erzählst du mir nicht von ihm?â Carol konnte sehr hartnäckig sein, auÃer es betraf Differentialrechnungen.
âWeil ich es nicht möchte. Und jetzt gehe bitte!â
Es wirkte für einen Moment als wollte sie noch etwas sagen. SchlieÃlich verlieà sie das Zimmer.
Sie hatte es gewusst. Von dem Moment an, als sie das Foto gesehen hatte. Wenige Jahre später sollte sie durch einen Streit mit Mum, welchen sie belauschte, die Bestätigung erhalten.
Nachdem Carol gegangen war, nahm Mum meine Hand. Ich fühlte, dass ihr Händedruck schwächer geworden war.
Sie lächelte leicht. âHast du denn schon gegessen?â
Sie sorgte sich schon wieder um mich, dabei war sie es doch, die schwer krank war.
âIch bin nicht hungrig.â
âDu schaust nicht gut aus. Iss mehr.â Sie runzelte die Stirn.
âWir haben oft Videoabende gemacht. Wir bestellten uns meistens eine riesige Pizza, aÃen unbeschreiblich viele SüÃigkeiten und sprachen nebenbei die Texte der Filme mit.â Die Erinnerung war plötzlich ganz klar vor meinem inneren Auge erschienen.
âWir kannten die Texte?â
âIn und auswendig.â Ich schmunzelte.
Ihre Augen tränten leicht. âDas klingt toll.â Ihre rauen Finger strichen über meinen Handrücken. âIch möchte das noch einmal machen, bevor ich sterbe.â
Der Druck auf meinem Herzen verstärkte sich. Ihre Augen zeigten mir, dass dies tatsächlich ihr Wunsch war. Meine Augen tränten. Ihr Blick war so flehend.
âWir werden einen Videoabend machen.â Versprach ich. âGanz wie früher.â Ich versuchte vergeblich die Tränen hinunterzuschlucken. Nichts, rein gar nichts würde jemals wieder wie früher sein. Doch Mum würde ihren Videoabend bekommen, ich war bereit alles dafür zu tun.
âPop Corn?â
âDa.â
âEis?â
âDa.â
âLakritze?â
âDa.â
âPizza?â
âBestelle ich sofort.â
âRory, was ist ein Videoabend ohne Pizza?â Mum schüttelte gespielt empört den Kopf und grinste.
âWar Luke auch bei unseren Videoabenden?â erkundigte sich Mum.
âNur sehr seltenâ¦es war wohl nicht ganzâ¦seinesâ¦â
âWozu seht ihr euch den Film an, wenn ihr den Text ohnehin auswendig könnt?â
Wir warfen Luke einen empörten Blick zu. âDas verstehst du nicht!â
âWarum muss ich mir diesen Schinken ansehen?â
âDas ist ein Klassiker!â korrigierte Mum.
âWenn du meinstâ¦â Luke lehnte seinen Kopf an ihre Schulter und blickte gequält auf den Bildschirm.
Ich musste grinsen.
Zwanzig Minuten später störte ein lautes Geräusch die Spannung zwischen dem Filmpärchen.
âMum, dein Freund schnarcht! Unternimm etwas!â
âErzähl mir von Carol.â Bat Mum.
âWas?â Ihr Gedankensprung war mir zu schnell gewesen.
âCarol, deine Tochter! Sag bloà meine Vergesslichkeit ist ansteckend?â Sie grinste.
Mum war schwer krank, scherzte jedoch trotzdem. Ich bewunderte sie dafür und bekam plötzlich ein schlechtes Gewissen. Ich war gesund, jedoch so verbittert.
Ich hoffe, der Teil hat euch gefallen. Freu mich auf eure FBs!
*hel* Bussi Selene
Danke für eure lieben FBs! :knuddel:
Hab mich total gefreut!!!
Freut mich, dass euch meine FF so gefällt :biggrin:
Ihr habt mich total motiviert!
Deshalb gehts auch schon weiter
8. Teil
âIch habe drei Kinder und zwei Enkelkinder.â Antwortete ich ohne Mum und Carol anzusehen. Meine Mutter sollte es in der richtigen Reihenfolge erfahren. Nur so würde sie verstehen.
Carol blickte kurz auf ihre Zehenspitzen. âEntschuldigt mich. Ich habe Carmen versprochen, dass ich ihr die Stadt zeige. Sie freut sich so über den Schnee. Wir kommen später zu dir, Grandma.â Sie lächelte kurz, vermied es jedoch mich anzusehen.
Wird sie es mir jemals verzeihen?
-------- Flashback -------
Es war ein harter Arbeitstag gewesen, das soll jedoch keine Entschuldigung sein.
Der Wonnemonat Mai hatte gerade begonnen. Matt war sechs, Carol gerade sechzehn geworden. Ich hatte zwei Tage zuvor erfahren, dass ich schon wieder schwanger war.
Ich hatte ihnen etwas von einem chinesischen Restaurant mitgebracht und war erstaunt die beiden nicht, wie üblich, vor dem groÃen Fernseher im Wohnzimmer vorzufinden.
Plötzlich vernahm ich Stimmen. Die Tür meines Schlafzimmers stand halb offen.
Die Tür meines Kastens war geöffnet worden.
Und dort stand er. Mitten im Zimmer. DER Karton.
Um ihn herum saÃen Carol und Matt und hielten Fotos in ihren Händen.
âWas macht ihr hier?â Ich blickte Carol wütend an. Es war unmöglich, dass ihr kleiner Bruder die Kiste vom obersten Fach geholt hatte.
âIch wollte mir deine blaue Bluse ausborgen. Dann habe ich den Karton entdeckt undâ¦â
âUnd hast dir gedacht, da könntest du ja mal rein sehen? Was würdest du sagen, wenn ich in deinen Sachen wühlen würde, Carol?â
âEntschuldige, aber du erzählst so wenig über dich undâ¦â
âWas ist das denn für eine Begründung? Matt, gehe bitte in dein Zimmer. Ich muss mit deiner Schwester ein ernstes Wort sprechen.â
Matt blickte ängstlich von mir zu seiner geliebten älteren Schwester, verlieà schlieÃlich schnell den Raum. Ich schloss die Tür.
âMum, es tut mir leid.â
âWir sollen deine Privatsphäre akzeptieren, aber du akzeptierst unsere nichtâ¦â Ich verschränkte wütend die Arme.
Carol sah das Bild in ihrer Hand lange an. âDas sieht nicht aus als hätte es etwas mit Dads Privatsphäre zu tunâ¦â
âWerde jetzt bloà nicht frech, kleines Fräulein.â Ich hörte mich an wie Grandma.
âWer ist er?â Sie blickte mich fragend an.
Ich trat näher und besah das Foto. Es durchfuhr mich wie ein Blitz.
âDu siehst so glücklich aus.â Carol lächelte.
Ja, das war ich auch. âGib es zurück!â
âWer ist dieser junge Mann? Er sieht gut aus. Ward ihr zusammen?â
âJa. Würdest du jetzt bitte endlich die Kiste zurückstellen?â
âWarum klappte es nicht?â
âEs klappte einfach nicht.â
Sie blickte lächelnd auf das Foto in ihren blassen Händen. Plötzlich weiteten sich ihre Augen erschrocken. Ich bemerkte das Zittern ihrer Finger. âHast du ihn jemals wieder gesehen?â Sie sah mich nicht an.
âNein.â Ich riss ihr das Foto aus der Hand, legte es auf den Stoà im Karton und stellte diesen zurück.
âMumâ¦â Sie sah mich verwirrt an. âHast duâ¦hast du ihn geliebt?â
âNein. Wir waren achtzehn. Nur zwei Jahre älter als du es jetzt bist.â
Carol erhob sich langsam. âWeià Dad von ihm?â
âNein. Wozu auch? Hör mal, ich muss noch einiges erledigen. Du hast doch bestimmt Hausaufgaben?â Ich versuchte mich zu beherrschen.
âWarum erzählst du mir nicht von ihm?â Carol konnte sehr hartnäckig sein, auÃer es betraf Differentialrechnungen.
âWeil ich es nicht möchte. Und jetzt gehe bitte!â
Es wirkte für einen Moment als wollte sie noch etwas sagen. SchlieÃlich verlieà sie das Zimmer.
Sie hatte es gewusst. Von dem Moment an, als sie das Foto gesehen hatte. Wenige Jahre später sollte sie durch einen Streit mit Mum, welchen sie belauschte, die Bestätigung erhalten.
-------- Flashback Ende -------
Nachdem Carol gegangen war, nahm Mum meine Hand. Ich fühlte, dass ihr Händedruck schwächer geworden war.
Sie lächelte leicht. âHast du denn schon gegessen?â
Sie sorgte sich schon wieder um mich, dabei war sie es doch, die schwer krank war.
âIch bin nicht hungrig.â
âDu schaust nicht gut aus. Iss mehr.â Sie runzelte die Stirn.
âWir haben oft Videoabende gemacht. Wir bestellten uns meistens eine riesige Pizza, aÃen unbeschreiblich viele SüÃigkeiten und sprachen nebenbei die Texte der Filme mit.â Die Erinnerung war plötzlich ganz klar vor meinem inneren Auge erschienen.
âWir kannten die Texte?â
âIn und auswendig.â Ich schmunzelte.
Ihre Augen tränten leicht. âDas klingt toll.â Ihre rauen Finger strichen über meinen Handrücken. âIch möchte das noch einmal machen, bevor ich sterbe.â
Der Druck auf meinem Herzen verstärkte sich. Ihre Augen zeigten mir, dass dies tatsächlich ihr Wunsch war. Meine Augen tränten. Ihr Blick war so flehend.
âWir werden einen Videoabend machen.â Versprach ich. âGanz wie früher.â Ich versuchte vergeblich die Tränen hinunterzuschlucken. Nichts, rein gar nichts würde jemals wieder wie früher sein. Doch Mum würde ihren Videoabend bekommen, ich war bereit alles dafür zu tun.
--------- Flashback --------
âPop Corn?â
âDa.â
âEis?â
âDa.â
âLakritze?â
âDa.â
âPizza?â
âBestelle ich sofort.â
âRory, was ist ein Videoabend ohne Pizza?â Mum schüttelte gespielt empört den Kopf und grinste.
--------- Flashback Ende --------
âWar Luke auch bei unseren Videoabenden?â erkundigte sich Mum.
âNur sehr seltenâ¦es war wohl nicht ganzâ¦seinesâ¦â
-------- Flashback -------
âWozu seht ihr euch den Film an, wenn ihr den Text ohnehin auswendig könnt?â
Wir warfen Luke einen empörten Blick zu. âDas verstehst du nicht!â
âWarum muss ich mir diesen Schinken ansehen?â
âDas ist ein Klassiker!â korrigierte Mum.
âWenn du meinstâ¦â Luke lehnte seinen Kopf an ihre Schulter und blickte gequält auf den Bildschirm.
Ich musste grinsen.
Zwanzig Minuten später störte ein lautes Geräusch die Spannung zwischen dem Filmpärchen.
âMum, dein Freund schnarcht! Unternimm etwas!â
-------- Flashback Ende -------
âErzähl mir von Carol.â Bat Mum.
âWas?â Ihr Gedankensprung war mir zu schnell gewesen.
âCarol, deine Tochter! Sag bloà meine Vergesslichkeit ist ansteckend?â Sie grinste.
Mum war schwer krank, scherzte jedoch trotzdem. Ich bewunderte sie dafür und bekam plötzlich ein schlechtes Gewissen. Ich war gesund, jedoch so verbittert.
Ich hoffe, der Teil hat euch gefallen. Freu mich auf eure FBs!
*hel* Bussi Selene