07.07.2005, 20:27
Als Rory am nächsten Morgen aufwachte, war ihr erster Gedanke an die Person, welche auch neben ihr lag.
Jessâ¦
Er schläft noch, wie süà er doch aussiehtâ¦
Ãberhaupt nicht wie ein bad Boyâ¦
Nein, er sieht so schnuckelig aus, wie ein Babyâ¦mein Babyâ¦
Logan sieht nie so aus, wenn er schläft⦠er sieht so normal ausâ¦
Nanu, es ist ja schon halb neunâ¦
Müsste er nicht schon längst im Black Star sein?
Gott, hoffentlich hat er jetzt nicht wegen mir verschlafen!
Soll ich ihn wecken, aber wie?
Vorsichtig stupste sie ihn an, doch darauf reagierte er nicht, im Gegenteil, er kuschelte sich noch näher an sie.
Okay, das war wohl nichtsâ¦.
Und was jetzt?
Sie entschied sich, einfach so liegen zu bleiben und versuchte ein zu schlafen, was ihr allerdings auch nicht gelang.
Was soll ich denn jetzt tun??
Hmâ¦was riecht da denn so?
Muss sein Aftershave oder so seinâ¦
Mensch, das riecht umwerfendâ¦
Wenn ich da an das von Logans Aftershave denkeâ¦
Das riecht zwar auch gut aber lange nicht so wie dasâ¦.
Oh Gott, Schluss!
Jetzt vergleiche ich schon Jess und Logan, aber Jess kann man mit niemand vergleichen, er ist einfachâ¦. Jess.
Was soll das, wieso denke ich so über ihn?
Logan ist doch mein Freund, ich sollte über ihn so denken, nicht über Jess!
Aber, andererseits ist Jess doch mein Jessâ¦.
Bin ich vielleichtâ¦
Doch weiter denken konnte sie nicht, da Jess sich bewegte.
âRoryâ¦â, brachte er mit verschlafener Stimme heraus.
Gott, ist die Stimme von ihm nach dem Aufwachen süÃ!
âJa?â, antwortete sie.
âIch⦠wie spät ist es?â
âÃhmâ¦â, sie sah wieder auf ihre Uhr: âzehn vor neun. Müsstest du nicht längst im Black Star sein?â
âViel zu müdeâ¦â, gab er verschlafen von sich.
Da wusste sie, dass er längst hätte dort sein müssen.
âOkay, schluss! Komm, aufstehen, du brauchst Kaffee und dann ab in den Laden, du bist der Besitzer also musst du dich auch darum kümmern!â, erklärte sie.
âWas? Aber Roryâ¦â, wollte er ihr erklären, doch sie lieà sich nicht beirren.
Stattdessen schob sie sich an ihm vorbei, ging in die Küche und musste feststellen, dass er nur eine
Probepackung einer Kaffeefirma hatte.
Ohne näher darauf ein zu gehen, setzte sie Wasser auf, und sah nach Jess, welcher immer noch wie versteinert auf der Couch saÃ.
âJess! Du musst dich anziehen, muss man dir denn wirklich jeden Schritt vorsagen? So kommâ, sie packte ihm am Ãrmel und zog ihn hinauf, in sein Zimmer, âSo, und jetzt ziehst du dich an und dann kommst du runter, alles klar?â
âRory, jetzt hör mir doch malâ¦âwollte er sagen, doch sie ging einfach wieder.
Da er wusste, dass es keinen Sinn hatte, zog er sich an und machte sich kopfschüttelnd auf den Weg in die Küche, wo sie ihn auch schon eine Tasse mit Kaffee hinhielt.
âSo, trink das, und dann ab in den Laden.â
Er nahm die Tasse in die Hand, und musste merken, dass sie es immer noch nicht bemerkt hatte, was ihn wiederum zum Grinsen veranlasste.
Nur widerwillig trank er die Tasse aus und wurde dann gleich von Rory zur Türe geschoben.
âSo und jetzt ab mit dir!â, meinte sie noch heiter und schloss die Tür.
Als er vor der Tür seines eigenen Hauses stand wurde ihm die Sache doch etwas zu bunt und er läutete, da er keinen Schlüssel da hatte, an.
Zufrieden schritt Rory zur Tür und öffnete.
Doch als sie sah, wer davor stand wollte sie ihm schon ne Standpauke halten, doch er kam ihr zuvor:
âAlso gut Rory, ich hab das ja jetzt lange genug mitgemacht, aber was zuviel ist, ist zuviel.
Eigentlich dachte ich, du würdest es spätestens in der Küche merken, aber anscheinend hast du es nicht.
Und â¦â, er begann zu grinsen, â⦠weiÃt du was? Du bist die einzige, die mich an einen Sonntag in den Laden schickt.â, da konnte er sich ein lachen nicht mehr verkneifen.
Doch Rory war das ganze mehr als peinlich und sie sagte nur leise: âKomm rein.â
Als er das hörte musste er nur noch mehr lachen.
âWas denn?â, fragte sie etwas gereizt.
âZuerst willst du mich am Sonntag in den Laden schicken und dann bittest du mich in mein eigenes Hausâ¦â, brachte er unter lachen heraus.
Das wurde ihr zuviel und sie lieà die Tür offen und ging einfach ins Haus.
Immer noch lachend ging er ebenfalls hinein und schloss die Tür.
âMhâ¦das schmeckt ja echt gutâ, erklärte Rory begeistert.
âTja, ich kann eben noch etwas anderes als Bücher verkaufenâ, gab er grinsend zurück.
âHey was soll das heiÃen, Bücher verkaufen? Du machst doch viel mehr! Du kontrollierst die Ein- und Ausgaben, bestellst neue waren und überhauptâ¦dir gehört der Laden doch! Das ist viel mehr als nur Bücher verkaufenâ¦â, sagte sie.
Doch an seinem Grinsen konnte sie erkennen, das er genau dies beabsichtigt hatte: sie sollte sich in rage reden.
Wütend über diese Erkenntnis stopfte sie sich einen weiteren Bissen in den Mund und zog ein beleidigtes Gesicht, über das Jess nur noch mehr grinsen konnte.
Er liebte es, dass sie sich so in etwas Belangloses hineinsteigern konnte, ohne es dumm zu finden, aber zugleich wie ein kleines Kind war.
Das war es, was ihn immer schon an ihr fasziniert hatte, und vermutlich würde sich das auch nie ändernâ¦
âHey, wenn du fertig bist zeige ich dir mal die Stadtâ, meinte er, was eigentlich nur ein âFriedensangebotâ sein sollte.
Doch, überraschenderweise, begeisterte sie sich für diese Idee und grinste: âEine Stadtrundfahrt! Zeigst du mir auch alles?â, fragte sie mit ihrem Dackel-Blick.
Er rollte mit den Augen und sagte: âAlles, was du willst.â
âOhâ¦danke!â, quietschte sie vergnügt, küsste ihn auf die Wange und verschwand nach oben, um sich um zu ziehen.
Oh man ich hab ihn schon wieder geküsst, das muss aber bald ein Ende haben, aberâ¦
Er hat mich doch zurück geküsst!
Also ist er auch schuld daranâ¦
Ob er in mich verliebt ist?
Nein, natürlich nicht, wieso auch, nur weil ich hier auftauche und bei ihm einziehe?
Absoluter Schwachsinnâ¦ich zieh mich jetzt einfach um, dann zeigt er mir die Stadt und dann sehn wir weiterâ¦
So, aber was soll ich denn jetzt anziehen?
Ah, der Rock ist schön, aber irgendwie kurzâ¦ach was solls, wenn es Logan nie gestört hat, wird es Jess erst recht nicht stören!
So, also gut, ja das Top ist auch schön, das nehm ichâ¦
Was er mir wohl zeigen willâ¦Oh mein Gott!!
Paris, ich hab Paris ganz vergessen, was wenn sie mich zusammen mit Jess sieht, die ruft noch meine Mum an, zu zutrauen wärs ihr jaâ¦
Und dann?
Wenn sie weiÃ, dass ich bei Jess bin, dann weià Logan es auch, aber das darf er doch nicht, das darf keiner wissen, das ist meine Sache!
Die würden mir alle nur alles kaputt machen, wie sie es immer schon gemacht haben, keiner, auÃer Luke, konnte Jess je leiden, kein Wunder, sie haben ihn ja nicht einmal eine Chance gegeben und als ich dann mit ihm zusammen war, haben ihn alle nur geduldetâ¦
Damit ist jetzt schluss, er ist nicht mehr der Versager von damals, er istâ¦
Doch sie konnte nicht weiter denken, da es an der Tür klopfte.
âKomm reinâ, antwortete sie.
âBist du dann fertig?â
âWenn du dich so mit mir sehen lassen kannstâ¦â, meinte sie frech und drehte sich einmal im Kreis.
Zu Rorys Erstaunen, wurde er plötzlich ernst und wirkte irgendwie bedrückt.
âJess, was ist los?â, fragte sie ohne groÃe umschweife.
âAch nichts, lass uns gehenâ, versuchte er sich raus zureden und wollte den Raum verlassen, als sie ihn an der Hand festhielt.
âJess, was ist los?â, fragte sie ihn sanft und durchdringlich zugleich.
Da wusste er, dass er es sagen musste.
Er atmete noch einmal tief durch und fragte sie, obwohl es ihm sehr schwer fiel: âGute Frage, Rory. Was ist los? Ich meine du küsst mich und so aber sagst kein Wort zu mir und dann machst du so weiter wie zuvorâ¦verdammt Roryâ¦â
Sie sah ihn mit leicht glasigen Augen an.
Sag es, bitte, sag es!!
Und dann tat er es wirklich: ââ¦ich liebe dich.â, sagte er leise.
Sie hätte nie gedacht, dass ihr die Antwort auf solch ein Geständnis von Jess so leicht fallen könnte, wie sie es in diesem Moment tat.
âIch liebe dich doch auchâ¦â, gab sie mit einer fast weinerlichen Stimme von sich.
Als er ihre Antwort realisiert hatte, lächelte er glücklich.
Er war in der Tat das erste mal, seit Kyle`s Party vor drei Jahren wieder glücklich.
Doch, anstatt sie, seine Rory, in den Arm zu nehmen und fest zu halten stellte er eine weitere Frage:
âWas tun wir jetzt?â
Sie sah beschämt auf den Boden. Daran hatte sie nie gedacht.
Sie hätte auch nie gedacht, dass Jess ihr seine Liebe gestehen könnte, obwohl sie es doch tief in ihren Herzen wollte.
Dann fand sie aber ihre Stimme wieder und sagte: âAlso, ich ähâ¦ich denke, wir,â¦â
Doch er hinderte sie daran weiter zu sprechen, denn er wusste, was sie sagen wollte, und das war alles was er wollte.
Und ehe Rory sich versah, lagen ihre Lippen auch schon auf seinen.
Was zunächst noch ein sanfter und dennoch ein intensiver Kuss war, entwickelte sich rasch zu einer wilden Knutscherei, bei deren Ende Rory auf dem Bett lag und Jess über ihr war.
Wie auf der Partyâ¦.
Das wurde Jess auch bewusst und er löste sich augenblicklich von ihr.
Denn immerhin war das dieselbe Lage wie damals, als alles endeteâ¦
Und davor, hatte Jess auch angst, vor dem Endeâ¦
Rory, welche sich anfangs noch wunderte warum er plötzlich aufhörte, wurde es plötzlich auch bewusst.
Wie damals, der Anfang vom Endeâ¦
Davor hat er Angst, deshalb hat er aufgehörtâ¦
Doch dieses Mal wird es nicht so sein, dieses mal hab ich keine Angst mehr davor, obwohl ich die damals auch nicht hatte, ich wollte es nur nicht in Kyle´s Schlafzimmer tunâ¦
Sie saà noch am Bett, als er schon im Zimmer stand.
Als er zu ihr sah, lächelte sie ihn beruhigend an.
âTut mir leidâ¦â, sagte er kleinlaut.
âHeyâ¦â, setzte sie an, stand auf und nahm seine Hände,: â..es muss dir nicht leid tun, ich versteh dich.â
Allerdings schien es ihm peinlich zu sein also nahm sie sein Gesicht in die Hände, sodass er sie ansehen musste, und küsste ihn noch einmal sanft und hauchte ihm dann ein: âIch liebe dich dochâ, entgegen.
Daraufhin schien es ihm wieder besser zu gehen, denn er legte seine Hände um ihre Taille, küsste sie ebenfalls und sagte dann: âIch finde es richtig gut, dass du deinen Flieger nicht erwischt hast.â
Sie lächelte, denn sie wusste, was wer eigentlich sagen wollte.
Doch, hätten sie geahnt, welche Konsequenzen dies noch haben sollte, hätte er es nie gesagtâ¦
âAlso, gehen wir?â, fragte sie frech.
Er zog eine Augenbraun hoch und fragte: âWohin denn?â
âNa, du wolltest mir doch die Stadt zeigenâ, klärte sie ihn immer noch grinsend auf.
âGut, geh schon mal vor, ich komm gleichâ, gab er sich schweren Herzens geschlagen.
Wie konnte sie jetzt nur an eine Stadtrundfahrt denken?
Sie allerdings ging vergnügt nach unten, während er noch die Tür des Gästezimmers schloss.
âUnd du meinst, das sei das beste Hot Dog, das ich je gegessen habe?â, fragte sie verschmilzt, als sie an einem Hot-Dog-Stand standen.
âProbiers einfachâ¦â, sagte er geheimnisvoll und biss ab.
Sie sah ihn noch kurz kritisch an und tat dann dasselbe.
Und sie war überrascht, als sie merkte, wie gut er wirklich war.
âMhâ¦.das ist gutâ¦â, brachte sie nur heraus.
âVerschluck dich bloà nichtâ¦â
Als ihr Mund wieder leer war grinste sie: âWürdest du dann eine Mund-zu-Mund-beatmung durchführen?â
Er zog sie näher an sich und flüsterte: âDas tu ich auch soâ¦â
Daraufhin kicherte sie vergnügt und meinte: âAchja? BeweiÃe!â
âMit dem gröÃtem Vergnügenâ¦â, hauchte er ihr noch ins Ohr, ehe er sie leidenschaftlich küsste.
Nach einiger Zeit lösten sie sich wieder voneinander, doch dies taten sie im Grunde nur, zum Luft holen.
Dann sah sie ihn mit groÃen, erwartungsvollen Augen an: âUnd, war das schon alles, was du mir zeigen wolltest, das beste Hot Dog und deine Küss-Künste?â
Er zog, wie sie es liebte, eine seiner Augenbraunen hoch und meinte frech: âWas denn, hast du nicht genug?â
âJess!â, meinte sie verärgert und schlug ihn leicht auf die Schulter.
âHey, ich meinte genug von der Stadt⦠aber, sag bloÃ, du hast auch schon genug von mirâ¦â, tat er unschuldig.
âDas werde ich nieâ, lächelte sie und gab ihn einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
Er wiederum legte seinen Arm um ihre Schultern und ging mit ihr weiter.
Doch beide sahen nicht, welche Person die ganze Zeit über hinter einer Telefonzelle gestanden, und somit alles gesehen hatteâ¦.
âHör auf, ich kann nicht mehrâ¦â, lachte sie, als sie zuhause angekommen waren.
Doch er dachte gar nicht daran aufzuhören, sondern fuhr fort: âVoll auf die Nüsseâ¦â
âJess! Hör jetzt auf!â
Da er sah, wie sie sich schon vor lachen krümmte, hörte er auf und fragte: âSag mal, was machen wir heute noch?â
Rory, welche mittlerweile auf der weiÃen Couch von Jess saÃ, fragte wiederum: âWas meinst du damit, was willst du denn noch machen?â
Er grinste, teils überrascht von ihrer Naivität teils von der Frage an sich da es ja erst halb sieben war.
Doch ehe er antworten konnte rief sie: âJess, können wir nicht wieder ins Sunny Beach gehen? Das letzte Mal konnte ich nicht einmal tanzenâ¦â
Augenblicklich bekam er groÃe Augen und wiederholte etwas ungläubig: âTanzen?â
Dann sah sie etwas verlegen zu Boden und meinte: âNaja, damals konnte ich ja nicht, da waren wir ja nicht⦠und jetzt sind wir jaâ¦alsoâ¦â
Da Jess erkannte, wie schwer es für sie sein musste, da es dies vor einpaar Stunden auch für ihn war, sagte er einfach nur: âAlles klar, dann gehen wir heute ins Sunny Beach.â
Sie wusste, warum er sie unterbrochen hatte, und lächelte ihn einfach nur dankbar an und flüsterte: âOkay.â
âBist du dann endlich fertig?â, rief er ihr ins Bad, wo sie sich nun seit über einer Stunde einschloss.
âIchâ¦ähmâ¦ja sofortâ¦â, antworte sie.
Im Grunde war es ja nicht ihre Art so lange zu brauchen, doch im Moment war sie irgendwie nervös.
Immerhin war es ja auch das erste mal, seit 3 Jahren, dass sie wieder als Paar unterwegs waren.
Verdammt, wieso bin ich denn so zittrig?
Ich meine, es ist Jess, ich war schon mal mit ihm zusammen, ich kenne ihn doch, als wieso bin ich so nervös, dass ich nichts auf die Reihe kriege?
So, noch ein letzter schliff, und fertig!
Endlichâ¦
Und jetzt ab ins Sunny Beachâ¦
Selbstbewusst, ging sie aus dem Bad und meinte: âalso, kannst du dich so mit mir sehen lassen?â
Und, wie immer wenn sie das fragte, drehte sie sich im Kreis.
Und sie sah in der Tat umwerfend aus in ihrem Kirschroten, knielangen Kleid.
Als er endlich seine Stimme wiedergefunden hatte, sagte er: âDu siehst perfekt ausâ, un d strich ihr durch ihr gelocktes Haar, was sie zu einem Lächeln veranlasste.
âNa dann lass uns gehenâ, sagte sie dann.
âGerneâ, erwiderte er und ging mit ihr bei der Tür hinaus.
Jessâ¦
Er schläft noch, wie süà er doch aussiehtâ¦
Ãberhaupt nicht wie ein bad Boyâ¦
Nein, er sieht so schnuckelig aus, wie ein Babyâ¦mein Babyâ¦
Logan sieht nie so aus, wenn er schläft⦠er sieht so normal ausâ¦
Nanu, es ist ja schon halb neunâ¦
Müsste er nicht schon längst im Black Star sein?
Gott, hoffentlich hat er jetzt nicht wegen mir verschlafen!
Soll ich ihn wecken, aber wie?
Vorsichtig stupste sie ihn an, doch darauf reagierte er nicht, im Gegenteil, er kuschelte sich noch näher an sie.
Okay, das war wohl nichtsâ¦.
Und was jetzt?
Sie entschied sich, einfach so liegen zu bleiben und versuchte ein zu schlafen, was ihr allerdings auch nicht gelang.
Was soll ich denn jetzt tun??
Hmâ¦was riecht da denn so?
Muss sein Aftershave oder so seinâ¦
Mensch, das riecht umwerfendâ¦
Wenn ich da an das von Logans Aftershave denkeâ¦
Das riecht zwar auch gut aber lange nicht so wie dasâ¦.
Oh Gott, Schluss!
Jetzt vergleiche ich schon Jess und Logan, aber Jess kann man mit niemand vergleichen, er ist einfachâ¦. Jess.
Was soll das, wieso denke ich so über ihn?
Logan ist doch mein Freund, ich sollte über ihn so denken, nicht über Jess!
Aber, andererseits ist Jess doch mein Jessâ¦.
Bin ich vielleichtâ¦
Doch weiter denken konnte sie nicht, da Jess sich bewegte.
âRoryâ¦â, brachte er mit verschlafener Stimme heraus.
Gott, ist die Stimme von ihm nach dem Aufwachen süÃ!
âJa?â, antwortete sie.
âIch⦠wie spät ist es?â
âÃhmâ¦â, sie sah wieder auf ihre Uhr: âzehn vor neun. Müsstest du nicht längst im Black Star sein?â
âViel zu müdeâ¦â, gab er verschlafen von sich.
Da wusste sie, dass er längst hätte dort sein müssen.
âOkay, schluss! Komm, aufstehen, du brauchst Kaffee und dann ab in den Laden, du bist der Besitzer also musst du dich auch darum kümmern!â, erklärte sie.
âWas? Aber Roryâ¦â, wollte er ihr erklären, doch sie lieà sich nicht beirren.
Stattdessen schob sie sich an ihm vorbei, ging in die Küche und musste feststellen, dass er nur eine
Probepackung einer Kaffeefirma hatte.
Ohne näher darauf ein zu gehen, setzte sie Wasser auf, und sah nach Jess, welcher immer noch wie versteinert auf der Couch saÃ.
âJess! Du musst dich anziehen, muss man dir denn wirklich jeden Schritt vorsagen? So kommâ, sie packte ihm am Ãrmel und zog ihn hinauf, in sein Zimmer, âSo, und jetzt ziehst du dich an und dann kommst du runter, alles klar?â
âRory, jetzt hör mir doch malâ¦âwollte er sagen, doch sie ging einfach wieder.
Da er wusste, dass es keinen Sinn hatte, zog er sich an und machte sich kopfschüttelnd auf den Weg in die Küche, wo sie ihn auch schon eine Tasse mit Kaffee hinhielt.
âSo, trink das, und dann ab in den Laden.â
Er nahm die Tasse in die Hand, und musste merken, dass sie es immer noch nicht bemerkt hatte, was ihn wiederum zum Grinsen veranlasste.
Nur widerwillig trank er die Tasse aus und wurde dann gleich von Rory zur Türe geschoben.
âSo und jetzt ab mit dir!â, meinte sie noch heiter und schloss die Tür.
Als er vor der Tür seines eigenen Hauses stand wurde ihm die Sache doch etwas zu bunt und er läutete, da er keinen Schlüssel da hatte, an.
Zufrieden schritt Rory zur Tür und öffnete.
Doch als sie sah, wer davor stand wollte sie ihm schon ne Standpauke halten, doch er kam ihr zuvor:
âAlso gut Rory, ich hab das ja jetzt lange genug mitgemacht, aber was zuviel ist, ist zuviel.
Eigentlich dachte ich, du würdest es spätestens in der Küche merken, aber anscheinend hast du es nicht.
Und â¦â, er begann zu grinsen, â⦠weiÃt du was? Du bist die einzige, die mich an einen Sonntag in den Laden schickt.â, da konnte er sich ein lachen nicht mehr verkneifen.
Doch Rory war das ganze mehr als peinlich und sie sagte nur leise: âKomm rein.â
Als er das hörte musste er nur noch mehr lachen.
âWas denn?â, fragte sie etwas gereizt.
âZuerst willst du mich am Sonntag in den Laden schicken und dann bittest du mich in mein eigenes Hausâ¦â, brachte er unter lachen heraus.
Das wurde ihr zuviel und sie lieà die Tür offen und ging einfach ins Haus.
Immer noch lachend ging er ebenfalls hinein und schloss die Tür.
âMhâ¦das schmeckt ja echt gutâ, erklärte Rory begeistert.
âTja, ich kann eben noch etwas anderes als Bücher verkaufenâ, gab er grinsend zurück.
âHey was soll das heiÃen, Bücher verkaufen? Du machst doch viel mehr! Du kontrollierst die Ein- und Ausgaben, bestellst neue waren und überhauptâ¦dir gehört der Laden doch! Das ist viel mehr als nur Bücher verkaufenâ¦â, sagte sie.
Doch an seinem Grinsen konnte sie erkennen, das er genau dies beabsichtigt hatte: sie sollte sich in rage reden.
Wütend über diese Erkenntnis stopfte sie sich einen weiteren Bissen in den Mund und zog ein beleidigtes Gesicht, über das Jess nur noch mehr grinsen konnte.
Er liebte es, dass sie sich so in etwas Belangloses hineinsteigern konnte, ohne es dumm zu finden, aber zugleich wie ein kleines Kind war.
Das war es, was ihn immer schon an ihr fasziniert hatte, und vermutlich würde sich das auch nie ändernâ¦
âHey, wenn du fertig bist zeige ich dir mal die Stadtâ, meinte er, was eigentlich nur ein âFriedensangebotâ sein sollte.
Doch, überraschenderweise, begeisterte sie sich für diese Idee und grinste: âEine Stadtrundfahrt! Zeigst du mir auch alles?â, fragte sie mit ihrem Dackel-Blick.
Er rollte mit den Augen und sagte: âAlles, was du willst.â
âOhâ¦danke!â, quietschte sie vergnügt, küsste ihn auf die Wange und verschwand nach oben, um sich um zu ziehen.
Oh man ich hab ihn schon wieder geküsst, das muss aber bald ein Ende haben, aberâ¦
Er hat mich doch zurück geküsst!
Also ist er auch schuld daranâ¦
Ob er in mich verliebt ist?
Nein, natürlich nicht, wieso auch, nur weil ich hier auftauche und bei ihm einziehe?
Absoluter Schwachsinnâ¦ich zieh mich jetzt einfach um, dann zeigt er mir die Stadt und dann sehn wir weiterâ¦
So, aber was soll ich denn jetzt anziehen?
Ah, der Rock ist schön, aber irgendwie kurzâ¦ach was solls, wenn es Logan nie gestört hat, wird es Jess erst recht nicht stören!
So, also gut, ja das Top ist auch schön, das nehm ichâ¦
Was er mir wohl zeigen willâ¦Oh mein Gott!!
Paris, ich hab Paris ganz vergessen, was wenn sie mich zusammen mit Jess sieht, die ruft noch meine Mum an, zu zutrauen wärs ihr jaâ¦
Und dann?
Wenn sie weiÃ, dass ich bei Jess bin, dann weià Logan es auch, aber das darf er doch nicht, das darf keiner wissen, das ist meine Sache!
Die würden mir alle nur alles kaputt machen, wie sie es immer schon gemacht haben, keiner, auÃer Luke, konnte Jess je leiden, kein Wunder, sie haben ihn ja nicht einmal eine Chance gegeben und als ich dann mit ihm zusammen war, haben ihn alle nur geduldetâ¦
Damit ist jetzt schluss, er ist nicht mehr der Versager von damals, er istâ¦
Doch sie konnte nicht weiter denken, da es an der Tür klopfte.
âKomm reinâ, antwortete sie.
âBist du dann fertig?â
âWenn du dich so mit mir sehen lassen kannstâ¦â, meinte sie frech und drehte sich einmal im Kreis.
Zu Rorys Erstaunen, wurde er plötzlich ernst und wirkte irgendwie bedrückt.
âJess, was ist los?â, fragte sie ohne groÃe umschweife.
âAch nichts, lass uns gehenâ, versuchte er sich raus zureden und wollte den Raum verlassen, als sie ihn an der Hand festhielt.
âJess, was ist los?â, fragte sie ihn sanft und durchdringlich zugleich.
Da wusste er, dass er es sagen musste.
Er atmete noch einmal tief durch und fragte sie, obwohl es ihm sehr schwer fiel: âGute Frage, Rory. Was ist los? Ich meine du küsst mich und so aber sagst kein Wort zu mir und dann machst du so weiter wie zuvorâ¦verdammt Roryâ¦â
Sie sah ihn mit leicht glasigen Augen an.
Sag es, bitte, sag es!!
Und dann tat er es wirklich: ââ¦ich liebe dich.â, sagte er leise.
Sie hätte nie gedacht, dass ihr die Antwort auf solch ein Geständnis von Jess so leicht fallen könnte, wie sie es in diesem Moment tat.
âIch liebe dich doch auchâ¦â, gab sie mit einer fast weinerlichen Stimme von sich.
Als er ihre Antwort realisiert hatte, lächelte er glücklich.
Er war in der Tat das erste mal, seit Kyle`s Party vor drei Jahren wieder glücklich.
Doch, anstatt sie, seine Rory, in den Arm zu nehmen und fest zu halten stellte er eine weitere Frage:
âWas tun wir jetzt?â
Sie sah beschämt auf den Boden. Daran hatte sie nie gedacht.
Sie hätte auch nie gedacht, dass Jess ihr seine Liebe gestehen könnte, obwohl sie es doch tief in ihren Herzen wollte.
Dann fand sie aber ihre Stimme wieder und sagte: âAlso, ich ähâ¦ich denke, wir,â¦â
Doch er hinderte sie daran weiter zu sprechen, denn er wusste, was sie sagen wollte, und das war alles was er wollte.
Und ehe Rory sich versah, lagen ihre Lippen auch schon auf seinen.
Was zunächst noch ein sanfter und dennoch ein intensiver Kuss war, entwickelte sich rasch zu einer wilden Knutscherei, bei deren Ende Rory auf dem Bett lag und Jess über ihr war.
Wie auf der Partyâ¦.
Das wurde Jess auch bewusst und er löste sich augenblicklich von ihr.
Denn immerhin war das dieselbe Lage wie damals, als alles endeteâ¦
Und davor, hatte Jess auch angst, vor dem Endeâ¦
Rory, welche sich anfangs noch wunderte warum er plötzlich aufhörte, wurde es plötzlich auch bewusst.
Wie damals, der Anfang vom Endeâ¦
Davor hat er Angst, deshalb hat er aufgehörtâ¦
Doch dieses Mal wird es nicht so sein, dieses mal hab ich keine Angst mehr davor, obwohl ich die damals auch nicht hatte, ich wollte es nur nicht in Kyle´s Schlafzimmer tunâ¦
Sie saà noch am Bett, als er schon im Zimmer stand.
Als er zu ihr sah, lächelte sie ihn beruhigend an.
âTut mir leidâ¦â, sagte er kleinlaut.
âHeyâ¦â, setzte sie an, stand auf und nahm seine Hände,: â..es muss dir nicht leid tun, ich versteh dich.â
Allerdings schien es ihm peinlich zu sein also nahm sie sein Gesicht in die Hände, sodass er sie ansehen musste, und küsste ihn noch einmal sanft und hauchte ihm dann ein: âIch liebe dich dochâ, entgegen.
Daraufhin schien es ihm wieder besser zu gehen, denn er legte seine Hände um ihre Taille, küsste sie ebenfalls und sagte dann: âIch finde es richtig gut, dass du deinen Flieger nicht erwischt hast.â
Sie lächelte, denn sie wusste, was wer eigentlich sagen wollte.
Doch, hätten sie geahnt, welche Konsequenzen dies noch haben sollte, hätte er es nie gesagtâ¦
âAlso, gehen wir?â, fragte sie frech.
Er zog eine Augenbraun hoch und fragte: âWohin denn?â
âNa, du wolltest mir doch die Stadt zeigenâ, klärte sie ihn immer noch grinsend auf.
âGut, geh schon mal vor, ich komm gleichâ, gab er sich schweren Herzens geschlagen.
Wie konnte sie jetzt nur an eine Stadtrundfahrt denken?
Sie allerdings ging vergnügt nach unten, während er noch die Tür des Gästezimmers schloss.
âUnd du meinst, das sei das beste Hot Dog, das ich je gegessen habe?â, fragte sie verschmilzt, als sie an einem Hot-Dog-Stand standen.
âProbiers einfachâ¦â, sagte er geheimnisvoll und biss ab.
Sie sah ihn noch kurz kritisch an und tat dann dasselbe.
Und sie war überrascht, als sie merkte, wie gut er wirklich war.
âMhâ¦.das ist gutâ¦â, brachte sie nur heraus.
âVerschluck dich bloà nichtâ¦â
Als ihr Mund wieder leer war grinste sie: âWürdest du dann eine Mund-zu-Mund-beatmung durchführen?â
Er zog sie näher an sich und flüsterte: âDas tu ich auch soâ¦â
Daraufhin kicherte sie vergnügt und meinte: âAchja? BeweiÃe!â
âMit dem gröÃtem Vergnügenâ¦â, hauchte er ihr noch ins Ohr, ehe er sie leidenschaftlich küsste.
Nach einiger Zeit lösten sie sich wieder voneinander, doch dies taten sie im Grunde nur, zum Luft holen.
Dann sah sie ihn mit groÃen, erwartungsvollen Augen an: âUnd, war das schon alles, was du mir zeigen wolltest, das beste Hot Dog und deine Küss-Künste?â
Er zog, wie sie es liebte, eine seiner Augenbraunen hoch und meinte frech: âWas denn, hast du nicht genug?â
âJess!â, meinte sie verärgert und schlug ihn leicht auf die Schulter.
âHey, ich meinte genug von der Stadt⦠aber, sag bloÃ, du hast auch schon genug von mirâ¦â, tat er unschuldig.
âDas werde ich nieâ, lächelte sie und gab ihn einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
Er wiederum legte seinen Arm um ihre Schultern und ging mit ihr weiter.
Doch beide sahen nicht, welche Person die ganze Zeit über hinter einer Telefonzelle gestanden, und somit alles gesehen hatteâ¦.
âHör auf, ich kann nicht mehrâ¦â, lachte sie, als sie zuhause angekommen waren.
Doch er dachte gar nicht daran aufzuhören, sondern fuhr fort: âVoll auf die Nüsseâ¦â
âJess! Hör jetzt auf!â
Da er sah, wie sie sich schon vor lachen krümmte, hörte er auf und fragte: âSag mal, was machen wir heute noch?â
Rory, welche mittlerweile auf der weiÃen Couch von Jess saÃ, fragte wiederum: âWas meinst du damit, was willst du denn noch machen?â
Er grinste, teils überrascht von ihrer Naivität teils von der Frage an sich da es ja erst halb sieben war.
Doch ehe er antworten konnte rief sie: âJess, können wir nicht wieder ins Sunny Beach gehen? Das letzte Mal konnte ich nicht einmal tanzenâ¦â
Augenblicklich bekam er groÃe Augen und wiederholte etwas ungläubig: âTanzen?â
Dann sah sie etwas verlegen zu Boden und meinte: âNaja, damals konnte ich ja nicht, da waren wir ja nicht⦠und jetzt sind wir jaâ¦alsoâ¦â
Da Jess erkannte, wie schwer es für sie sein musste, da es dies vor einpaar Stunden auch für ihn war, sagte er einfach nur: âAlles klar, dann gehen wir heute ins Sunny Beach.â
Sie wusste, warum er sie unterbrochen hatte, und lächelte ihn einfach nur dankbar an und flüsterte: âOkay.â
âBist du dann endlich fertig?â, rief er ihr ins Bad, wo sie sich nun seit über einer Stunde einschloss.
âIchâ¦ähmâ¦ja sofortâ¦â, antworte sie.
Im Grunde war es ja nicht ihre Art so lange zu brauchen, doch im Moment war sie irgendwie nervös.
Immerhin war es ja auch das erste mal, seit 3 Jahren, dass sie wieder als Paar unterwegs waren.
Verdammt, wieso bin ich denn so zittrig?
Ich meine, es ist Jess, ich war schon mal mit ihm zusammen, ich kenne ihn doch, als wieso bin ich so nervös, dass ich nichts auf die Reihe kriege?
So, noch ein letzter schliff, und fertig!
Endlichâ¦
Und jetzt ab ins Sunny Beachâ¦
Selbstbewusst, ging sie aus dem Bad und meinte: âalso, kannst du dich so mit mir sehen lassen?â
Und, wie immer wenn sie das fragte, drehte sie sich im Kreis.
Und sie sah in der Tat umwerfend aus in ihrem Kirschroten, knielangen Kleid.
Als er endlich seine Stimme wiedergefunden hatte, sagte er: âDu siehst perfekt ausâ, un d strich ihr durch ihr gelocktes Haar, was sie zu einem Lächeln veranlasste.
âNa dann lass uns gehenâ, sagte sie dann.
âGerneâ, erwiderte er und ging mit ihr bei der Tür hinaus.
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