07.07.2005, 20:54
Sie wachte am nächsten Morgen in ihrem Bett auf.
Zuerst konnte sie sich an nichts mehr erinnern, doch dann kam die Erinnerung an den vergangenen Abend.
Logan, der Antragâ¦
Ihre Antwortâ¦.
Und Jessâ¦
âJessâ¦.â, schluchzte sie in ihr Kissen und auch ihre Tränen lieÃen nicht mehr auf sich warten.
Den ganzen letzten Abend durfte sie nicht weinen, sie musste lächeln, glücklich seinâ¦.
Aber das kann ich nicht, ich liebe doch Jessâ¦verdammtâ¦
Warum musste er mich das denn ausgerechnet bei ihnen fragen?
Hätte ich nein gesagt, hätte es eine Katastrophe gegebenâ¦
Und jetztâ¦
Ihr Blick fiel auf ihren rechten Ringfinger.
Jetzt bin ich verlobtâ¦
Mit Loganâ¦
Plötzlich überkam sie eine derartige Ãbelkeit, welche sie schnell ins Bad laufen lieÃ, wo sie sich dann auch übergab.
Ihre Mom, welche sie auf den Weg ins Bad fast umgerannt wäre, kam auch und hielt ihr die Haare zurück.
âSchatz, alles in Ordnung?â, fragte sie vorsichtig, während Rory sich das Gesicht wusch.
âJa, es ist nurâ¦mir war plötzlich so übelâ¦ich weià auch nichtâ¦â
Lorelai ging auf ihre Tochter zu, strich ihr über den Arm und meinte sanft: âEgal, vermutlich die ganze Aufregung, ich meine, in einem Monatâ¦â
âWas ist in einem Monat?â, sie ahnte es, aber wollte es nicht wissen.
âNa, mein Baby heiratet in genau 30 Tagen!â, freute Lorelai sich.
Rory jedoch wurde bleich.
âHey, alles okay, du freust dich doch?â, hakte ihre Mutter ernst nach.
âKlar, alles tollâ¦â, meinte Rory und ging einfach.
30 Tageâ¦.30 Tageâ¦..
Sie zog sich schnell an und achtete gar nicht erst auf die Fragen ihrer Mutter, sondern lief zur Tür hinaus und lief weg.
Weg von ihrer Mom, weg von allen anderen, sie lief zu der Brücke.
Dann kramte sie ihr Handy hinaus und sah auf das Display.
Halb zehn.
Und, wie auf Kommando läutete ihr handy und auf dem Display erschien ein Name.
Jess.
Und für eine Millisekunde fragte sie sich, ob sie abheben sollte.
Doch sie tat es.
âHallo...â, sagte sie brüchig.
âHey, Rory, was ist denn los mit dir?â
Sie lächelte.
Er merkt, wenn etwas nicht in Ordnung ist, sogar übers Telefon, Logan schnallt nie etwasâ¦
âJess, ichâ¦â
âHast du schlussgemacht?â
âTjaâ¦äh alsoâ¦neinâ¦.â, stotterte sie.
âOkay, dann sags ihm heuteâ, meinte er verständnisvoll.
âIch denke nicht, dass das gehtâ¦â
âWieso denn? Rory?â
âEr hat mir nen Antrag gemacht.â
Auf der anderen Leitung begann Jess zu lachen.
âLogan, also echt⦠ich meineâ¦wowâ¦aber wieso hast du ihm nichts gesagt?â
sie atmete tief ein und dann wieder aus.
âDas ist es jaâ¦â
âRory, was ist los? Sag bloà du hast gesagt du überlegst es dirâ¦â
âDas ist es jaâ¦.ich habe ja gesagtâ¦â
Plötzlich verstummte das lachen auf der anderen Seite.
Und Rory war sich sicher, seine Gesichtszüge erkalteten.
Dann sagte er wieder etwas, nein, er keuchte viel eher:
âWas?â
âIch habeâ¦â, wollte sie wiederholen, doch er unterbrach sie.
âIch habe es verstanden, Rory!â, kam es laut zurück.
âJessâ¦â
âNein, Rory! Wieso, wieso hast du ja gesagt? Verdammt!â
âIch, ich konnte doch nicht anders.â, sie begann zu weinen.
âErâ¦er hat mich vor meinen GroÃeltern gefragtâ¦du hättest ihr Gesicht sehen müssen und erst Luke undâ¦daâ¦daâ
âda wurde dir bewusst, dass er es ist, was du willst. WeiÃt du Rory, ich hätte das echtâ¦nieâ¦egel, schönes, perfektes Leben noch, mit Logan.â
âJess! Jess!â
âWeiÃt du Rory, ich liebe dich, ich liebe dich seit wir uns das erste Mal gesehen haben, aber, Hey, ich meine, wenn du das nicht so siehst dann bitte. Leb wohlâ
âJess, neinâ¦ichâ¦â, doch er hatte längst aufgelegt.
âIch liebe dich dochâ¦â, vollendete sie unter Tränen den Satz.
Und das letzte, woran sie dachte, bevor sie zusammenbrach, war Jess.
âRory, hey, Roryâ¦.â, jemand tätschelte ihr die Wange.
Es war Luke.
âLukeâ¦wo bin ichâ¦.â, doch seine Antwort brauchte sie gar nicht, denn sie wusste es ohnehin.
Sie lag auf der Brücke.
Dem Ort, an dem sie mit Jess zusammengekommen war, und dem Ort, an dem er mit ihr schlussgemacht hatte, und das war noch nicht mal allzu lang her.
âKomm, ich bring dich nach Hause.â
Sie lieà es einfach zu, dass er sie durch die Gegend trug, sie hing nur da wie ein schlaffer Sack.
Wie ein Seesackâ¦.
Sein Seesackâ¦.
Jessâ¦
âJessâ, grummelte sie leise, doch Luke hörte es.
Luke wusste nicht so recht, was er darauf sagen sollte und fragte einfach sanft und leise: âWas ist mit Jess?â
âSchlussgemachtâ¦.er hat schlussgemachtâ¦..wegen Loganâ¦.ich hasse ihnâ¦.â, stammelte sie, dann wurde sie ins Haus getragen.
âNa, das wird schon, komm, ins Bett, schlaf dich ausâ¦â, stammelte Luke unsicher.
Er hatte keine Ahnung was er in so einer Situation tun sollte.
Doch Rory hörte es ohnehin nicht, da sie einschliefâ¦.
~Rorys Traum~
Sie stand da, allein in der Dunkelheit.
Sie wollte weglaufen, doch jemand hielt sie fest.
Sie wollte schreien, doch jemand hielt ihr den Mund zu.
Sie wollte sich losreiÃen, doch derjenige war zu stark.
Sie gab auf gab auf.
Es hatte keinen Sinnâ¦.
Dann, plötzlich, sah sie das Gesicht der Person.
Es war Loganâ¦
âRory!â, rief jemand in der Ferne.
Es war Jess.
Sie wollte zu ihm laufen, doch Logan lieà sie nicht los.
Sie wollte schreien, doch es ging nicht.
Sie wollte sich losreiÃen doch Logan hielt sie fest.
Zu fest.
Jess ging weg.
Und dann, als er weg war riss sie sich los, schrie ihm nach doch es half nichts, er war weg.
âJess!â, rief sie verzweifelt, den Tränen nahe, doch er kam nicht.
Sie hörte nur seine Stimme: âLeb wohlâ¦â
Dann fiel sie.
Sie fiel in ein tiefes Loch und dachte schon sie würde nie unten ankommenâ¦
Sie freute sich schon auf das Ende, als jemand ihren Namen rief: âRory? Rory!â
~Rorys Traum~
âRory...Roryâ¦â, sagte ihre Mom.
âWasâ¦was ist dennâ¦?â, brachte sie nur schwer heraus.
âDu hast geschrieen, also bin ich her gekommenâ, klärte Lorelai sie auf.
âUndâ¦was hab ich geschrieen?â
âNur âNein, neinâ und so unverständliches Zeug, nicht wichtig. Was hast du denn geträumt?â
Sie überlegte kurz.
Sollte sie ihrer Mutter wirklich sagen, dass sie von Jess geträumt hatte, dann würde sie auch fragen warum, und dann müsste sie alles erzählen.
âIchâ¦ich weià nicht mehrâ¦â, log sie und sah auf den Boden.
âHmâ¦wenns dir einfällt kannst du ja mit mir darüber reden okay?â
âOkayâ, stimmte sie zu.
âGut, Schatz, ich muss wieder ins Hotel, ich bin ja nur gekommen weil ich eine CD holen musste, und du weiÃt ja wies da zugeht wenn ich nicht da binâ¦â
âWie in nem normalen Hotelâ¦â, ergänzte Rory grinsend.
âGanz genau, also bis dann.â
âBis dann.â
Als Lorelai die Tür hinter sich ins Schloss fallen lieÃ, atmete Rory erleichtert aus.
Gott sei dank, sie hat es nicht gemerktâ¦
Was hätte ich denn sagen solln?
Jess, der gemeine Jess, hat mit mir schlussgemacht weil ich verlobt binâ¦
Sie sah aus ihren Finger, wo der Ring steckte.
âEr hat ja recht. Was hätte er denn tun solln? Weiter machen wie bisher? Das geht nichtâ¦.â, flüsterte sie.
Dann schnappte sie sich ihren Kalender und zählte 30 Tage vor.
Am 11. August alsoâ¦da heirate ichâ¦..Loganâ¦
âAhh mein Baby heiratet in 2 Tagen!â, kreischte Lorelai.
âMom, beruhige dich, nicht so laut, ich bin dochâ¦.â, allerdings konnte sie nicht weiter sprechen, da sie ins Bad lief.
Beunruhigt ging Lorelai ihr nach.
Wieder übergab sie sich.
âRory, bist du sicher, dass du nichtâ¦â, setzte ihre Mutter leise an.
âNein, Mom ich bin nicht schwanger! Ich war gestern mit Lane weg, und da haben wir etwas Verdorbenes gegessen, sie hat sich gleich dort übergeben und jetzt ist schluss!â
âOkay, ich muss dann, ins Hotel, bis heute Abendâ¦â, verabschiedete sie sich von ihrer Tochter, welche in letzter Zeit sehr launisch war.
âBis dannâ, sagte sie, während sie sich das Gesicht wusch.
Und erst, als Lorelai weg war, fingen ihre Worte an bei Rory Panik auszulösen.
Sie riss die Augen auf und rannte in ihr Zimmer, kramte aus einer Schublade den Kalender.
Sie blätterte und kam zu einer entsetzlichen Erkenntnis.
âOh nein, nein, neinâ¦..Oh nein!â, kam es aus ihr heraus.
Sie war nun schon 6 Tage überfällig!
Das geht doch nicht!
Ich hab mit Logan doch gar nichtâ¦aberâ¦..
Schnell schüttelte sie diesen Gedanken ab, lief aus dem Haus und wollte sich bei Dooses einen Test kaufen bis ihr einfiel, dass dies ja nicht ging, da es sonst ja jeder wissen würde.
Also schnappte sie sich die Autoschlüssel und fuhr weg.
Hartfortâ¦. ich kauf mir dort einenâ¦.
Aberâ¦nur weil ich 6 Tage überfällig bin, muss ich ja nicht gleich schwanger seinâ¦
Neinâ¦.ich war schon mal eine ganze Woche überfällig und war es nichtâ¦
Das muss noch gar nichts heiÃenâ¦
Aberâ¦wenn doch?
Es kann gar nicht von Logan sein, und wenn ich ihm gestehe ich bin schwanger, dann weià er, dass es nicht von ihm ist und dannâ¦.
Schluss jetzt!
Darüber mach ich mir Sorgen, wenn ich sicher binâ¦.
So, dann wolln wir malâ¦
Als sie vor einer Drogerie in Hartfort angekommen war, ging sie hinein und kaufte sich mit zittrigen Händen einen.
Nachdem sie bezahlt hatte, packte sie ihn in ihre Handtasche und stieg ins Auto.
âOh Gottâ, seufzte sie.
Dann fuhr sie nach Hause, sperrte sich, obwohl keiner da war, im Bad ein und machte den Test.
In einer Minute werd ichâs wissenâ¦
Oh Gott, ich halt das nicht ausâ¦.
Dann war die Minute vorbei und sie sah auf den Stabâ¦.
Er war blau.
Er war negativ.
Und Rory war nicht schwanger.
âOh mein Gottâ, entfuhr es ihr.
Obwohl sie wusste, dass sie nicht schwanger war, raste ihr Herz immer noch.
Sie hatte sich schon ausgemalt was wäre, wenn sie es wäre.
Doch, dieser Test hatte ihr klar gemacht, dass es umsonst war.
Und alles würde bleiben wie es war.
Sie würde in zwei Tagen verheiratet sein, sie würde nicht schwanger sein, und alles würde in Ordnung sein, sie würde weiterhin in Yale studieren und man würde sie dann nicht mehr Miss Glimore, sondern Mrs. Huntzberger
nennen.
Wow, das istâ¦.coolâ¦.absolut superâ¦.
Zwei Tage nochâ¦.
Und dann?
Wie wird es dann weitergehen?
Werden wir zusammenziehen?
Darüber haben wir nie geredetâ¦
Er hat ja nicht mal ne eigene Wohnung, ich ja auch nichtâ¦wir sind ja auch erst 21!
Ich hab ja nicht mal nen Jobâ¦er ja auch nichtâ¦.wir haben ja noch überhaupt nichts besprochen!
Wie, wie soll das denn weitergehen?
Achâ¦vergessen wirsâ¦
Das wird sich alles klärenâ¦.
Obwohl sie die plötzlich aufkommenden Zweifel beiseite schieben wollte, ging es nicht.
Aber sie wusste, dass Logans Familie sehr vermögend war, und ihre GroÃeltern ja auch.
Also machte sie sich keine Gedanken mehr darüber.
~Am nächsten Tag~
âAch komm schon, Rory, wieso willst du denn plötzlich nicht mehr?â, quengelte ihre Mutter.
âWeil ich müde bin, und ich bin nervös ich kann jetzt keinen Junggesellinnen-Abschied feiernâ¦aberâ¦geh du doch hin! Immerhin kommen Sookie, Jackson, Lane, Paris und Luke kommt auch, ihr werdet Spaà haben.â
Da grinste Lorelai und meinte: âGut, aber warte nicht auf mich, ich lass es so richtig krachenâ
âTu das und grüà die anderen von mir.â
âMach ich!â, rief sie noch, bevor sie die Tür schloss.
24 Stundenâ¦da bin ich schon keine Junggesellin mehrâ¦da bin ich verheiratetâ¦
Ich muss das Kleid noch einmal probieren!
Es wurde langsam zur Gewohnheit, dass sie immer, vor dem Schlafengehen, das Kleid probierte, ob auch alles passte.
Und, wie immer, stellte sie fest, das es so war.
Es war perfekt.
Zufrieden drehte sie sich vor dem Spiegel in ihrem Zimmer, als sie plötzlich einen Zettel am Boden liegen sah.
Sie ging darauf zu.
Nanu, was ist denn das?
Und, als sie ihn öffnete wünschte sie, dass sie es nicht getan hätte.
Es war Jess´ Brief, welchen er geschrieben hatte, als er hier war und wieder weg musste.
Obwohl sie dagegen ankämpfte konnte sie nicht verhindern, dass ihr Tränen über die Wangen flossen.
âJessâ¦â, schluchzte sie.
Wieso hatte er das getan?
Wieso hatte Logan sie gefragt, wieso hatte sie âjaâ gesagt?
Wieso hatte sie nicht schluss gemacht?
Wieso war sie nicht in Kalifornien geblieben?
Wieso hatte sie Jess angelogen?
Sie wusste es nicht.
Dann sah sie sich noch einmal in den Spiegel.
Dann glitt ihr Blick langsam auf die Uhr.
Zehn nach neun.
Und dann sah sie, noch langsamer, wieder in den Spiegel.
Und plötzlich lief sie zu ihren Tisch, schnappte sich die Autoschlüssel und fuhr weg.
Sie dachte an nichts, als sie nach Hartford fuhr.
Sie dachte an nichts, als sie sich ein Hin- und Zurückticket am Flughafen kaufte.
Und sie dachte an nichts, als die Maschine abhob.
Sie dachte erst wieder an etwas, als die Maschine am gewünschten Ziel landete.
Jessâ¦.
Sie stürmte aus dem Flughafen, setzte sich schnell in eins der unzähligen Taxis, und nannte seine Adresse.
Und als sie angekommen war, zahlte sie und stieg mit zittrigen Knien aus.
Ein letzter Blick auf die Uhr war alles was sie tat bevor sie läutete.
Es war zehn Uhr.
Und der Rückflug würde um dreiviertel elf abheben, das war ihr bewusst.
Dann hörte sie, wie jemand die Treppen runterkam.
Dann öffnete dieser jemand die Tür.
Jess.
âRory, wasâ¦â, stotterte er.
âJessâ¦â, ihr versagte kurz die Stimme, da ihr wieder die Tränen kamen, ââ¦ich habe hier ein Ticket. Und ich möchte von dir wissen, ob ich es brauche, oder nichtâ¦.â
Er nahm es in die Hand und las was darauf stand.
Dann sah er ihr in ihre wässrigen Augen und zerriss es in zwei Hälften.
âDas Geld kriegst du zurückâ, grinste er zaghaft, bevor er sie an sich zog und küsste.
Als ihr bewusst wurde, was sie da tat, schlag sie ihre Arme um ihn und erwiderte den Kuss.
Und da standen sie nun.
Sie immer noch im Brautkleid und er in einer Jeans und dem Metallica T-Shirt.
Zuerst konnte sie sich an nichts mehr erinnern, doch dann kam die Erinnerung an den vergangenen Abend.
Logan, der Antragâ¦
Ihre Antwortâ¦.
Und Jessâ¦
âJessâ¦.â, schluchzte sie in ihr Kissen und auch ihre Tränen lieÃen nicht mehr auf sich warten.
Den ganzen letzten Abend durfte sie nicht weinen, sie musste lächeln, glücklich seinâ¦.
Aber das kann ich nicht, ich liebe doch Jessâ¦verdammtâ¦
Warum musste er mich das denn ausgerechnet bei ihnen fragen?
Hätte ich nein gesagt, hätte es eine Katastrophe gegebenâ¦
Und jetztâ¦
Ihr Blick fiel auf ihren rechten Ringfinger.
Jetzt bin ich verlobtâ¦
Mit Loganâ¦
Plötzlich überkam sie eine derartige Ãbelkeit, welche sie schnell ins Bad laufen lieÃ, wo sie sich dann auch übergab.
Ihre Mom, welche sie auf den Weg ins Bad fast umgerannt wäre, kam auch und hielt ihr die Haare zurück.
âSchatz, alles in Ordnung?â, fragte sie vorsichtig, während Rory sich das Gesicht wusch.
âJa, es ist nurâ¦mir war plötzlich so übelâ¦ich weià auch nichtâ¦â
Lorelai ging auf ihre Tochter zu, strich ihr über den Arm und meinte sanft: âEgal, vermutlich die ganze Aufregung, ich meine, in einem Monatâ¦â
âWas ist in einem Monat?â, sie ahnte es, aber wollte es nicht wissen.
âNa, mein Baby heiratet in genau 30 Tagen!â, freute Lorelai sich.
Rory jedoch wurde bleich.
âHey, alles okay, du freust dich doch?â, hakte ihre Mutter ernst nach.
âKlar, alles tollâ¦â, meinte Rory und ging einfach.
30 Tageâ¦.30 Tageâ¦..
Sie zog sich schnell an und achtete gar nicht erst auf die Fragen ihrer Mutter, sondern lief zur Tür hinaus und lief weg.
Weg von ihrer Mom, weg von allen anderen, sie lief zu der Brücke.
Dann kramte sie ihr Handy hinaus und sah auf das Display.
Halb zehn.
Und, wie auf Kommando läutete ihr handy und auf dem Display erschien ein Name.
Jess.
Und für eine Millisekunde fragte sie sich, ob sie abheben sollte.
Doch sie tat es.
âHallo...â, sagte sie brüchig.
âHey, Rory, was ist denn los mit dir?â
Sie lächelte.
Er merkt, wenn etwas nicht in Ordnung ist, sogar übers Telefon, Logan schnallt nie etwasâ¦
âJess, ichâ¦â
âHast du schlussgemacht?â
âTjaâ¦äh alsoâ¦neinâ¦.â, stotterte sie.
âOkay, dann sags ihm heuteâ, meinte er verständnisvoll.
âIch denke nicht, dass das gehtâ¦â
âWieso denn? Rory?â
âEr hat mir nen Antrag gemacht.â
Auf der anderen Leitung begann Jess zu lachen.
âLogan, also echt⦠ich meineâ¦wowâ¦aber wieso hast du ihm nichts gesagt?â
sie atmete tief ein und dann wieder aus.
âDas ist es jaâ¦â
âRory, was ist los? Sag bloà du hast gesagt du überlegst es dirâ¦â
âDas ist es jaâ¦.ich habe ja gesagtâ¦â
Plötzlich verstummte das lachen auf der anderen Seite.
Und Rory war sich sicher, seine Gesichtszüge erkalteten.
Dann sagte er wieder etwas, nein, er keuchte viel eher:
âWas?â
âIch habeâ¦â, wollte sie wiederholen, doch er unterbrach sie.
âIch habe es verstanden, Rory!â, kam es laut zurück.
âJessâ¦â
âNein, Rory! Wieso, wieso hast du ja gesagt? Verdammt!â
âIch, ich konnte doch nicht anders.â, sie begann zu weinen.
âErâ¦er hat mich vor meinen GroÃeltern gefragtâ¦du hättest ihr Gesicht sehen müssen und erst Luke undâ¦daâ¦daâ
âda wurde dir bewusst, dass er es ist, was du willst. WeiÃt du Rory, ich hätte das echtâ¦nieâ¦egel, schönes, perfektes Leben noch, mit Logan.â
âJess! Jess!â
âWeiÃt du Rory, ich liebe dich, ich liebe dich seit wir uns das erste Mal gesehen haben, aber, Hey, ich meine, wenn du das nicht so siehst dann bitte. Leb wohlâ
âJess, neinâ¦ichâ¦â, doch er hatte längst aufgelegt.
âIch liebe dich dochâ¦â, vollendete sie unter Tränen den Satz.
Und das letzte, woran sie dachte, bevor sie zusammenbrach, war Jess.
âRory, hey, Roryâ¦.â, jemand tätschelte ihr die Wange.
Es war Luke.
âLukeâ¦wo bin ichâ¦.â, doch seine Antwort brauchte sie gar nicht, denn sie wusste es ohnehin.
Sie lag auf der Brücke.
Dem Ort, an dem sie mit Jess zusammengekommen war, und dem Ort, an dem er mit ihr schlussgemacht hatte, und das war noch nicht mal allzu lang her.
âKomm, ich bring dich nach Hause.â
Sie lieà es einfach zu, dass er sie durch die Gegend trug, sie hing nur da wie ein schlaffer Sack.
Wie ein Seesackâ¦.
Sein Seesackâ¦.
Jessâ¦
âJessâ, grummelte sie leise, doch Luke hörte es.
Luke wusste nicht so recht, was er darauf sagen sollte und fragte einfach sanft und leise: âWas ist mit Jess?â
âSchlussgemachtâ¦.er hat schlussgemachtâ¦..wegen Loganâ¦.ich hasse ihnâ¦.â, stammelte sie, dann wurde sie ins Haus getragen.
âNa, das wird schon, komm, ins Bett, schlaf dich ausâ¦â, stammelte Luke unsicher.
Er hatte keine Ahnung was er in so einer Situation tun sollte.
Doch Rory hörte es ohnehin nicht, da sie einschliefâ¦.
~Rorys Traum~
Sie stand da, allein in der Dunkelheit.
Sie wollte weglaufen, doch jemand hielt sie fest.
Sie wollte schreien, doch jemand hielt ihr den Mund zu.
Sie wollte sich losreiÃen, doch derjenige war zu stark.
Sie gab auf gab auf.
Es hatte keinen Sinnâ¦.
Dann, plötzlich, sah sie das Gesicht der Person.
Es war Loganâ¦
âRory!â, rief jemand in der Ferne.
Es war Jess.
Sie wollte zu ihm laufen, doch Logan lieà sie nicht los.
Sie wollte schreien, doch es ging nicht.
Sie wollte sich losreiÃen doch Logan hielt sie fest.
Zu fest.
Jess ging weg.
Und dann, als er weg war riss sie sich los, schrie ihm nach doch es half nichts, er war weg.
âJess!â, rief sie verzweifelt, den Tränen nahe, doch er kam nicht.
Sie hörte nur seine Stimme: âLeb wohlâ¦â
Dann fiel sie.
Sie fiel in ein tiefes Loch und dachte schon sie würde nie unten ankommenâ¦
Sie freute sich schon auf das Ende, als jemand ihren Namen rief: âRory? Rory!â
~Rorys Traum~
âRory...Roryâ¦â, sagte ihre Mom.
âWasâ¦was ist dennâ¦?â, brachte sie nur schwer heraus.
âDu hast geschrieen, also bin ich her gekommenâ, klärte Lorelai sie auf.
âUndâ¦was hab ich geschrieen?â
âNur âNein, neinâ und so unverständliches Zeug, nicht wichtig. Was hast du denn geträumt?â
Sie überlegte kurz.
Sollte sie ihrer Mutter wirklich sagen, dass sie von Jess geträumt hatte, dann würde sie auch fragen warum, und dann müsste sie alles erzählen.
âIchâ¦ich weià nicht mehrâ¦â, log sie und sah auf den Boden.
âHmâ¦wenns dir einfällt kannst du ja mit mir darüber reden okay?â
âOkayâ, stimmte sie zu.
âGut, Schatz, ich muss wieder ins Hotel, ich bin ja nur gekommen weil ich eine CD holen musste, und du weiÃt ja wies da zugeht wenn ich nicht da binâ¦â
âWie in nem normalen Hotelâ¦â, ergänzte Rory grinsend.
âGanz genau, also bis dann.â
âBis dann.â
Als Lorelai die Tür hinter sich ins Schloss fallen lieÃ, atmete Rory erleichtert aus.
Gott sei dank, sie hat es nicht gemerktâ¦
Was hätte ich denn sagen solln?
Jess, der gemeine Jess, hat mit mir schlussgemacht weil ich verlobt binâ¦
Sie sah aus ihren Finger, wo der Ring steckte.
âEr hat ja recht. Was hätte er denn tun solln? Weiter machen wie bisher? Das geht nichtâ¦.â, flüsterte sie.
Dann schnappte sie sich ihren Kalender und zählte 30 Tage vor.
Am 11. August alsoâ¦da heirate ichâ¦..Loganâ¦
âAhh mein Baby heiratet in 2 Tagen!â, kreischte Lorelai.
âMom, beruhige dich, nicht so laut, ich bin dochâ¦.â, allerdings konnte sie nicht weiter sprechen, da sie ins Bad lief.
Beunruhigt ging Lorelai ihr nach.
Wieder übergab sie sich.
âRory, bist du sicher, dass du nichtâ¦â, setzte ihre Mutter leise an.
âNein, Mom ich bin nicht schwanger! Ich war gestern mit Lane weg, und da haben wir etwas Verdorbenes gegessen, sie hat sich gleich dort übergeben und jetzt ist schluss!â
âOkay, ich muss dann, ins Hotel, bis heute Abendâ¦â, verabschiedete sie sich von ihrer Tochter, welche in letzter Zeit sehr launisch war.
âBis dannâ, sagte sie, während sie sich das Gesicht wusch.
Und erst, als Lorelai weg war, fingen ihre Worte an bei Rory Panik auszulösen.
Sie riss die Augen auf und rannte in ihr Zimmer, kramte aus einer Schublade den Kalender.
Sie blätterte und kam zu einer entsetzlichen Erkenntnis.
âOh nein, nein, neinâ¦..Oh nein!â, kam es aus ihr heraus.
Sie war nun schon 6 Tage überfällig!
Das geht doch nicht!
Ich hab mit Logan doch gar nichtâ¦aberâ¦..
Schnell schüttelte sie diesen Gedanken ab, lief aus dem Haus und wollte sich bei Dooses einen Test kaufen bis ihr einfiel, dass dies ja nicht ging, da es sonst ja jeder wissen würde.
Also schnappte sie sich die Autoschlüssel und fuhr weg.
Hartfortâ¦. ich kauf mir dort einenâ¦.
Aberâ¦nur weil ich 6 Tage überfällig bin, muss ich ja nicht gleich schwanger seinâ¦
Neinâ¦.ich war schon mal eine ganze Woche überfällig und war es nichtâ¦
Das muss noch gar nichts heiÃenâ¦
Aberâ¦wenn doch?
Es kann gar nicht von Logan sein, und wenn ich ihm gestehe ich bin schwanger, dann weià er, dass es nicht von ihm ist und dannâ¦.
Schluss jetzt!
Darüber mach ich mir Sorgen, wenn ich sicher binâ¦.
So, dann wolln wir malâ¦
Als sie vor einer Drogerie in Hartfort angekommen war, ging sie hinein und kaufte sich mit zittrigen Händen einen.
Nachdem sie bezahlt hatte, packte sie ihn in ihre Handtasche und stieg ins Auto.
âOh Gottâ, seufzte sie.
Dann fuhr sie nach Hause, sperrte sich, obwohl keiner da war, im Bad ein und machte den Test.
In einer Minute werd ichâs wissenâ¦
Oh Gott, ich halt das nicht ausâ¦.
Dann war die Minute vorbei und sie sah auf den Stabâ¦.
Er war blau.
Er war negativ.
Und Rory war nicht schwanger.
âOh mein Gottâ, entfuhr es ihr.
Obwohl sie wusste, dass sie nicht schwanger war, raste ihr Herz immer noch.
Sie hatte sich schon ausgemalt was wäre, wenn sie es wäre.
Doch, dieser Test hatte ihr klar gemacht, dass es umsonst war.
Und alles würde bleiben wie es war.
Sie würde in zwei Tagen verheiratet sein, sie würde nicht schwanger sein, und alles würde in Ordnung sein, sie würde weiterhin in Yale studieren und man würde sie dann nicht mehr Miss Glimore, sondern Mrs. Huntzberger
nennen.
Wow, das istâ¦.coolâ¦.absolut superâ¦.
Zwei Tage nochâ¦.
Und dann?
Wie wird es dann weitergehen?
Werden wir zusammenziehen?
Darüber haben wir nie geredetâ¦
Er hat ja nicht mal ne eigene Wohnung, ich ja auch nichtâ¦wir sind ja auch erst 21!
Ich hab ja nicht mal nen Jobâ¦er ja auch nichtâ¦.wir haben ja noch überhaupt nichts besprochen!
Wie, wie soll das denn weitergehen?
Achâ¦vergessen wirsâ¦
Das wird sich alles klärenâ¦.
Obwohl sie die plötzlich aufkommenden Zweifel beiseite schieben wollte, ging es nicht.
Aber sie wusste, dass Logans Familie sehr vermögend war, und ihre GroÃeltern ja auch.
Also machte sie sich keine Gedanken mehr darüber.
~Am nächsten Tag~
âAch komm schon, Rory, wieso willst du denn plötzlich nicht mehr?â, quengelte ihre Mutter.
âWeil ich müde bin, und ich bin nervös ich kann jetzt keinen Junggesellinnen-Abschied feiernâ¦aberâ¦geh du doch hin! Immerhin kommen Sookie, Jackson, Lane, Paris und Luke kommt auch, ihr werdet Spaà haben.â
Da grinste Lorelai und meinte: âGut, aber warte nicht auf mich, ich lass es so richtig krachenâ
âTu das und grüà die anderen von mir.â
âMach ich!â, rief sie noch, bevor sie die Tür schloss.
24 Stundenâ¦da bin ich schon keine Junggesellin mehrâ¦da bin ich verheiratetâ¦
Ich muss das Kleid noch einmal probieren!
Es wurde langsam zur Gewohnheit, dass sie immer, vor dem Schlafengehen, das Kleid probierte, ob auch alles passte.
Und, wie immer, stellte sie fest, das es so war.
Es war perfekt.
Zufrieden drehte sie sich vor dem Spiegel in ihrem Zimmer, als sie plötzlich einen Zettel am Boden liegen sah.
Sie ging darauf zu.
Nanu, was ist denn das?
Und, als sie ihn öffnete wünschte sie, dass sie es nicht getan hätte.
Es war Jess´ Brief, welchen er geschrieben hatte, als er hier war und wieder weg musste.
Obwohl sie dagegen ankämpfte konnte sie nicht verhindern, dass ihr Tränen über die Wangen flossen.
âJessâ¦â, schluchzte sie.
Wieso hatte er das getan?
Wieso hatte Logan sie gefragt, wieso hatte sie âjaâ gesagt?
Wieso hatte sie nicht schluss gemacht?
Wieso war sie nicht in Kalifornien geblieben?
Wieso hatte sie Jess angelogen?
Sie wusste es nicht.
Dann sah sie sich noch einmal in den Spiegel.
Dann glitt ihr Blick langsam auf die Uhr.
Zehn nach neun.
Und dann sah sie, noch langsamer, wieder in den Spiegel.
Und plötzlich lief sie zu ihren Tisch, schnappte sich die Autoschlüssel und fuhr weg.
Sie dachte an nichts, als sie nach Hartford fuhr.
Sie dachte an nichts, als sie sich ein Hin- und Zurückticket am Flughafen kaufte.
Und sie dachte an nichts, als die Maschine abhob.
Sie dachte erst wieder an etwas, als die Maschine am gewünschten Ziel landete.
Jessâ¦.
Sie stürmte aus dem Flughafen, setzte sich schnell in eins der unzähligen Taxis, und nannte seine Adresse.
Und als sie angekommen war, zahlte sie und stieg mit zittrigen Knien aus.
Ein letzter Blick auf die Uhr war alles was sie tat bevor sie läutete.
Es war zehn Uhr.
Und der Rückflug würde um dreiviertel elf abheben, das war ihr bewusst.
Dann hörte sie, wie jemand die Treppen runterkam.
Dann öffnete dieser jemand die Tür.
Jess.
âRory, wasâ¦â, stotterte er.
âJessâ¦â, ihr versagte kurz die Stimme, da ihr wieder die Tränen kamen, ââ¦ich habe hier ein Ticket. Und ich möchte von dir wissen, ob ich es brauche, oder nichtâ¦.â
Er nahm es in die Hand und las was darauf stand.
Dann sah er ihr in ihre wässrigen Augen und zerriss es in zwei Hälften.
âDas Geld kriegst du zurückâ, grinste er zaghaft, bevor er sie an sich zog und küsste.
Als ihr bewusst wurde, was sie da tat, schlag sie ihre Arme um ihn und erwiderte den Kuss.
Und da standen sie nun.
Sie immer noch im Brautkleid und er in einer Jeans und dem Metallica T-Shirt.
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