07.07.2005, 21:12
âMom?â
âWas ist, ich muss doch ins Hotel!â
Mittlerweile war es halb elf und höchste Zeit für Lorelai ins Hotel zu fahren.
Ihre Tochter sah sie verloren an und antwortete: âIch weià nicht, was ich heute tun sollâ¦â
Verblüfft über diese Frage, erwiderte Lorelai: âAlso...das hätte ich zwar nicht erwartet, aber⦠wie wärs mit shoppen?â
âHmâ¦okayâ¦â, gab sie gelangweilt zurück.
Lorelai sah sie kritisch an.
Sie konnte nicht verstehen, wie man derart gelangweilt klingen konnte,
wenn man doch shoppen gehen konnte?
âEs wird dir gefallen. Kauf dirâ¦Schuhe, Bücher,...alles was du willst. Schatz, du wirst doch einen Tag ohne ihm überstehenâ¦â
âIch denke schonâ¦â
Lorelai sah hektisch auf die Uhr.
âIch muss jetzt echt los, bis später schatzâ, meinte sie, drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn und verschwand durch die Hintertür.
Hmâ¦ich soll Spaà habenâ¦mich amüsierenâ¦
Gut, das kann ja nicht so schwer seinâ¦
Bemüht, nicht daran zu denken, was Jess in diesem Augenblick tat, ging sie in ihr Zimmer, um sich um zu ziehen.
Etwa eine halbe stunde war vergangen, als Rory angezogen und dezent geschminkt aus ihrem Zimmer kam.
Sie ging geradeaus auf die Haustür zu, und nahm noch ihre Autoschlüssel und verschwand in ihr Auto.
So, dann fahren wir malâ¦
Ich werde ihm auch ein Buch mitbringenâ¦halt, ich denke jetzt mal nicht an ihn, das kann doch nicht so schwer sein, ich schaff das!
Sie zog eine selbstbewusste Schnute, startete den Motor und fuhr mit quietschenden Reifen weg.
Als sie quer durch Star Hollow fuhr, sah sie, wie Luke wieder mal mit Taylor stritt, und Kirk sich unnütz einmischte.
Da musste sie unweigerlich grinsen.
Diese Stadt hat sich in all den Jahren überhaupt nicht verändert.
Im Gegenteil.
Sie ist noch viel verrückter geworden!
Aber, genau das ist es, was sie so einzigartig und liebenswert macht.
Wie konnte ich früher nur unbedingt weg von hier und mit Logan weg wollen?
Er wäre mit mir nach Hartford gezogenâ¦
Da hätte ich vermutlich auch noch jeden Tag meine GroÃeltern gesehenâ¦
Ein Glück, als ich damalsâ¦
Sie riss die Augen auf und stöhnte: âOh mein Gott!â
Ihn all den Trubel um Luke, ihre Mom und die Hochzeit hatte sie eins ganz vergessenâ¦
Dasâ¦das kann doch nicht seinâ¦nein, unmöglich...absolut unmöglichâ¦
Ich, ich dreh nur durch, es kann ja gar nicht seinâ¦
Es darf ja gar nicht seinâ¦
Sie schob den Gedanken beiseite und fuhr zum Einkaufscenter.
Doch dann stellte sie sich unweigerlich die Frage:
Und, was wenn doch�
Als sie dort angekommen war, fuhr sie in die Tiefgarage und parkte sich ein.
Dass sie die einzige war, die dort parkte, fiel ihr gar nicht auf.
Als sie in den Lift stieg, sah sie die Person, die daran vorbei ging und hinterhältig grinste, nicht.
Denn ihre Gedanken waren ganz woandersâ¦
*drei Stunden später*
Oh man, wie konnte ich nur so viel kaufen⦠das ist ja irreâ¦
Sie stand allein im Lift und fuhr hinunter, zu ihrem Auto, und begann noch im Lift, nach den Autoschlüssel zu kramen.
Nach kurzer Zeit hatte sie ihn auch schon, und wollte, als sich die Lifttür öffnete aussteigen, als sie die Halle erblickte.
Entsetzt weiteten sich ihre Augen.
Oh mein Gottâ¦
Die gesamte Halle war mit Graffiti beschmiert worden.
Zuerst war sie einfach nur besorgt um ihr Auto, doch dann sah sie, was die Graffitis bedeuteten.
âDasâ¦das gibtâs doch nichtâ¦â, stotterte sie ängstlich.
Auf dem Boden waren Sätze gesprayt worden, wie er ist nicht gut für dich, das bin ich oder er verdient dich gar nicht.
Dann wanderte ihr Blick auf die Wände, wo stand ich werde dich nicht an IHN verlieren, verlass dich drauf.
Sie lieà die Einkäufe geschockt zu Boden fallen, und faltete geschockt und verängstigt die Hände übers Gesicht.
Dann drehte sie sich eilig in alle Richtungen, vergewisserte sich, dass niemand auÃer ihr da war, sammelte die Einkaufstüten wieder ein, spurtete zum Auto, sperrte auf, schmiss die Sachen einfach hinein, und startete wieder den Motor und fuhr voller Angst nach Hause.
âOh Gottâ¦wiesoâ¦Jessâ¦wieso hebst du nicht ab?â, wisperte Rory, als sie versuchte ihn vergeblich zu erreichen.
Wieder meldete sich nur die Mailbox.
Und jedes Mal, als sie diese hörte, verzweifelte sie immer mehr.
âVerdammt, wo bist du?â, weinte sie beim Fahren.
Hatte Logan ihm etwas angetan?
Warum ging er nicht ans Telefon, wo sie ihn doch schon acht Mal angerufen hatte?
Und, wo war er überhaupt?
Alles fragen auf die Rory keine Antwort hatte.
Nach einigen Minuten kam sie endlich zu hause an.
Als sie das Auto fluchtartig verlieà sah sie flüchtig auf die Uhr.
Vier Uhr.
Ohne nach zu denken, oder die Sachen aus dem Auto zu holen, lief sie auf das Haus zu und öffnete die Tür.
âJess?â, rief sich verheult und verzweifelt in das leere haus.
Keiner antwortete.
Keiner rührte sich.
Das einzige Geräusch, was sie hörte, war ihr Herzschlag, welcher immer schneller wurde.
Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag in die Magengegend.
Er war nicht da.
Niemand war da.
Benommen schlenderte sie in ihr Zimmer, kauerte sich in eine Ecke hinter ihrem Bett, beim Fenster, und begann mehr zu weinen, als sie es bisher getan hatte.
Sie hatte Angst, Logan würde ihm etwas getan haben, sie hatte Angst Jess zu verlieren.
Und in dieser Angst und ihren Tränen schlief sie, auf den Boden gekauert, ein.
Doch nicht für lange, denn sie wurde zwei Stunden später durch ein lautes Geräusch geweckt.
Das war doch die Türâ¦Jessâ¦
Langsam und schwach rappelte sie sich auf und fragte schwach: âJess?â
Da hörte sie die Schritte auch schon näher kommen und dann, kurz bevor sie die Person sehen konnte, antwortete sie: âRory?â
Dann sah sie ihn im Türrahmen stehen: Jess.
Sie war derart erleichtert, dass sie auf ihn zu stürmte, ihn umarmte und sich einfach fallen lieÃ.
Er sah, wie verheult sie war, hielt sie fest und fragte: âRory, was ist los, wieso hast du geweint?â
âIch bin so froh, dass es dir gut geht, ich hatte solche Angstâ¦â
Er bewegte sich und sie auf das Bett zu, setzte sich hin, drückte sie etwas von sich weg, sah ihr in die Augen und fragte: âWas ist los? Wieso hast du geweint?â
âIchâ¦ich war heute einkaufen und daâ¦da war mein Auto in der Tiefgarageâ¦und dannâ¦dann bin ich wieder gekommen undâ¦Graffitis überallâ¦.von Loganâ¦er hat gedroht, dass er mich nicht an dich verlieren wirdâ¦ich dachte er tut dir wasâ¦undâ¦â
Doch sie konnte nicht mehr sprechen, wieder begann sie zu weinen.
âPssâ¦ich bin ja da. Ich bin immer da. Versprochenâ¦â, er nahm sie in den Arm und hielt sie.
Ganz fest.
Ganz lang.
Solange, bis sie aufgehört hatte zu weinen, solange bis sie auf ihm eingeschlafen war.
Und da beschloss er das Angebot, was Carlos ihm gemacht hatte, anzunehmen.
Gerade, als er begann ein zu schlafen, ging die Hintertür auf und wurde mit einem Ruck zugeknallt.
Um weiteren Lärm zu vermeiden, legte er Rory auf das Kissen und verlieà leise den Raum.
âJessâ¦wo warst du?â, fragte ihn Luke, welcher gerade gekommen war.
âPssâ¦â, er schloss leise ihre Zimmertür, ââ¦ich war ebenâ¦wegâ, erklärte er ihm geheimnisvoll.
Luke war es sichtlich Leid, diese alten Spielchen wieder aufleben zu lassen und fragte noch ein Mal:
âJess, sag mir jetzt wo du warst!â
Dieser setzte sich ganz gemütlich auf einen der Stühle und antwortete gelassen: âWeg.â
Luke, welcher immer neugieriger wurde, meinte: âSchön, weiÃt du was? Ich will es gar nicht wissen.â
Lächelnd zog Jess eine Augenbraun hoch und meinte: âNatürlich nicht, absolut nichtâ¦.â
Nun tat ihm Luke allerdings schon etwas leid, und er begann: â Du sagst es keinem, verstanden?â
Luke verstand und antwortete: âVerstanden.â
Jess beugte sich zu ihm hinüber und setzte, flüsternd, an: âAlsoâ¦â
*Dragonfly Inn*
âIch freu mich ja so!â, kreischte Lorelai plötzlich und fiel ihrer besten Freundin, Sookie, in die Arme.
âIch mich auch!â, schrie sie freudig.
*Flashback*
Lorelai betrat gerade das Dragonfly, als ihr Sookie grinsend entgegen kam.
âHey, SüÃe, wieso grinst du so?â
âIch muss dir was erzählen, komm!â, sagte Sookie und zog ihre Freundin wieder aus dem Hotel, zu den Pferdeställen.
Dort angekommen fragte Lorelai noch mal: âSookie, SüÃe, was ist los?
Sookie atmete tief ein und sagte in einem Zug: âIch bin schwanger!â
âDas istâ¦ja groÃartigâ¦weià es Jackson schon?â, brachte Lorelai staunend heraus.
Sookie war tatsächlich zum 3. schwanger, und das in 3 Jahren!
âNein, aber ich sags ihm heute, eigentlich weià ich es ja schon seit gesternâ¦aberâ¦najaâ¦â, sie konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen und fragte: âUnd, was wolltest du mir sagen?â
Da gefror Lorelais lächeln und sie sagte: âIchâ¦ich bin schwangerâ¦â
Sookie riss erfreut den Mund auf und stieà einen schrillen Freudenschrei aus, als sie merkte, dass ihre Freundin ganz und gar nicht erfreut aussah, sondern eher verängstigt.
âSag mal, freust du dich denn gar nicht? Ich meine, du und Lukeâ¦ihr seid nun seit drei Jahren zusammen undâ¦hast du Angst?â
Eine Antwort war gar nicht erst nötig, denn sie kannte sie gut genug um zu wissen, dass Lorelai nicht wusste, wie sie es Luke sagen sollte.
âWie sagst du es denn Jackson?â, fragte sie etwas betrübt.
âTja, also ich mach ne gute Flasche Wein auf und wenn ich mir denn nur Apfelsaft eingieÃe, weià er bescheidâ¦.ganz einfachâ¦â
âDenkst du, Luke freut sich?â
Sookie kniff ihre Freundin leicht in den Arm und meinte fröhlich: âNatürlich, er liebt dich, und warum sollte er denn kein Kind von dir wollen?â
âDu hast Recht, lass uns reingehenâ¦â, antwortete Lorelai lächelnd.
*Flashback*
*Gilmore Haus*
Luke lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah Jess kritisch an.
Er konnte nicht glauben, dass dieser sich in den letzten Jahren so verändert haben sollte.
âUnd das ist wirklich dein Ernst?â
Jess sah auf seine Hand, welche wie fast immer zu einer Faust geballt auf den Tisch lag und erwiderte:
âAbsolut. Es geht nicht anders.â
Luke atmete tief aus und sagte: âNa dannâ¦â
In diesem Moment erschien eine verschlafene Rory in der Tür und fragte: âWie spät ist es?â
Für einen Moment dachte Jess, sie hätte etwas gehört, doch als er in ihr Gesicht sah wusste er, dass dem nicht so war.
Er sah kurz auf seine Armbanduhr und antwortete: â Fast halb acht.â
Dann schlenderte sie auf ihren Freund zu und lieà sich auf seiner Schoà nieder, während sich Luke und Jess wissende Blicke zuwarfen, die Rory nicht bemerkte.
âLuke?â, rief eine Frauenstimme in das Haus, als die Tür aufging.
âJa?â, erwiderte dieser, als sie schon bei ihm war.
âLos, kommâ¦hop hop, ich muss mit dir reden! Na los, jetzt komm schon!â, sie zog wie ein kleines Kind an seinem Ãrmel und ging mit ihm weg.
âSag mal, was hat sie mit meinem lieben Onkelchen vor?â, fragte er sie mit zusammengekniffenen Augen und seinem typischen schiefen Grinsen.
Rory, welche immer noch auf ihm saÃ, antwortete geheimnisvoll: âHmâ¦weià nichtâ¦â
Plötzlich hatte er eine Ahnung: âAhâ¦jetzt sag bloÃ, Luke weià von seinem noch Glück nichts?â
Sie rollte unschuldig die Augen und sagte: âWer weiÃ...â
âDeswegen alsoâ¦na egal.â
Sie sah ihn herausfordernd an und fragte: âWas ist egal?â
Er machte groÃe, unschuldige Augen und antwortete: âNichts.â
Sie grinste ihn frech an: âDu bist fast ein genauso schlechter Lügner wie ich.â
âNaja, früher war ich besserâ¦â, verteidigte er sich.
Da grinste sie noch breiter und gab zurück: âTja, mit dem Alter geht eben einiges verlorenâ¦â
âWas? Willst du damit etwa sagen, dass ich alt bin?â, fragte er mit verblüfften Gesicht.
Sie strich ihn über die Wange und sagte: âHey, das muss dir doch nicht peinlich sein, ich werde ja auch älter. Nur mit dem Unterschied, dass ich eben nicht alles verlerneâ¦â
âDafür weià ich noch, was dich verrückt machtâ¦â
âDas ist ja auch nicht schwer, immerhin bist das du.â
âNein, das mein ich nichtâ¦â, er stand auf, somit musste sie es ihm gleichtun und stand nun vor ihm, âIch meine das hier!â, und plötzlich begann er sie wie wild durch zu kitzeln.
âNeinâ¦.Jessâ¦.neinâ¦.hör auf!â, brachte sie kichernd hervor, doch es half nichts.
Nach fast einer viertel Stunde hörte er endlich auf und stand grinsend vor ihr.
âNa, alles verlernt man doch nicht, oder?â
âSieht nicht so ausâ¦dafür weià ich, was dich verrückt macht!â
Er machte groÃe Augen und fragte: âUnd was soll das sein?â
Nun war sie es, die fies grinste und sagte: âNa, das hier.â
Und bevor er noch irgendetwas tun konnte, küsste sie ihn, was er natürlich nur allzu gern mitmachte.
*Luke Lorelai*
âLorelai, was ist los mit dir?â
Sie hatte ihn bis vor das Dragonfly geschleppt, wo sie nun völlig auÃer Atem angekommen waren.
Da sie nicht auf seine Frage reagierte fragte er noch ein Mal:
âWas ist mit dir los, und wieso sind wir hier, vor dem Hotel?â
plötzlich hob sie den Kopf und antwortete leise: âWeil hier alles begonnen hat. Damals, bei der Eröffnungâ¦â
Bei diesem Satz bekam er ein schlechtes Gefühl.
Wollte sie etwa mit ihm schluss machen?
Mit etwas ängstlicher Stimme sagte er: âLorelai, sag mir bitte was los istâ¦â
âWie, einfach so, ohne Vorbereitung?â, fragte sie in ihrer typischen Lorelai art.
Er sah sie nun immer bittender an und sagte: âLorelaiâ¦â
Und, bevor sie etwas sagte betete er gedanklich, dass sie nicht Schluss machen würde.
Sie atmete tief ein und meinte dann: âIch bin schwanger.â
Das hatte gesessen.
Luke wusste nicht, was er sagen sollte.
Zuerst dachte er, es wäre nur ein Scherz, doch dann sah er ihr an, dass dem nicht so war.
Und, als er dann etwas sagen wollte, konnte er nicht.
Denn alles was er herausbrachte was: âWowâ¦â
Und für dieses eine Wort hätte er sich später ohrfeigen können.
âWowâ¦â, wiederholte Lorelai etwas traurig.
Das war definitiv nicht das, was sie hörn wollte.
Sie wollte, dass er sich freut, sie umarmt sich verrückte Kaffeeverbote und dumme Babynamen ausdachte, doch das tat er nicht.
Alles was er tat war sie anstarren, oder besser, ihren Bauch, an welchen man noch nichts erkennen konnte.
Am Liebsten hätte sie jetzt Sookie um rat gefragt, doch sie war nicht da.
Vermutlich erzählte sie es gerade Jackson und er würde vermutlich das tun, was sie sich bei Luke gewünscht hatte.
Ohne ein Wort zu verlieren ging sie mit gesenktem Kopf weg.
Und er blieb stehen.
Zu spät bemerkte er, was er gerade getan hatte, und zu spät ging er ihr nach, denn sie war längst weg.
âWas ist, ich muss doch ins Hotel!â
Mittlerweile war es halb elf und höchste Zeit für Lorelai ins Hotel zu fahren.
Ihre Tochter sah sie verloren an und antwortete: âIch weià nicht, was ich heute tun sollâ¦â
Verblüfft über diese Frage, erwiderte Lorelai: âAlso...das hätte ich zwar nicht erwartet, aber⦠wie wärs mit shoppen?â
âHmâ¦okayâ¦â, gab sie gelangweilt zurück.
Lorelai sah sie kritisch an.
Sie konnte nicht verstehen, wie man derart gelangweilt klingen konnte,
wenn man doch shoppen gehen konnte?
âEs wird dir gefallen. Kauf dirâ¦Schuhe, Bücher,...alles was du willst. Schatz, du wirst doch einen Tag ohne ihm überstehenâ¦â
âIch denke schonâ¦â
Lorelai sah hektisch auf die Uhr.
âIch muss jetzt echt los, bis später schatzâ, meinte sie, drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn und verschwand durch die Hintertür.
Hmâ¦ich soll Spaà habenâ¦mich amüsierenâ¦
Gut, das kann ja nicht so schwer seinâ¦
Bemüht, nicht daran zu denken, was Jess in diesem Augenblick tat, ging sie in ihr Zimmer, um sich um zu ziehen.
Etwa eine halbe stunde war vergangen, als Rory angezogen und dezent geschminkt aus ihrem Zimmer kam.
Sie ging geradeaus auf die Haustür zu, und nahm noch ihre Autoschlüssel und verschwand in ihr Auto.
So, dann fahren wir malâ¦
Ich werde ihm auch ein Buch mitbringenâ¦halt, ich denke jetzt mal nicht an ihn, das kann doch nicht so schwer sein, ich schaff das!
Sie zog eine selbstbewusste Schnute, startete den Motor und fuhr mit quietschenden Reifen weg.
Als sie quer durch Star Hollow fuhr, sah sie, wie Luke wieder mal mit Taylor stritt, und Kirk sich unnütz einmischte.
Da musste sie unweigerlich grinsen.
Diese Stadt hat sich in all den Jahren überhaupt nicht verändert.
Im Gegenteil.
Sie ist noch viel verrückter geworden!
Aber, genau das ist es, was sie so einzigartig und liebenswert macht.
Wie konnte ich früher nur unbedingt weg von hier und mit Logan weg wollen?
Er wäre mit mir nach Hartford gezogenâ¦
Da hätte ich vermutlich auch noch jeden Tag meine GroÃeltern gesehenâ¦
Ein Glück, als ich damalsâ¦
Sie riss die Augen auf und stöhnte: âOh mein Gott!â
Ihn all den Trubel um Luke, ihre Mom und die Hochzeit hatte sie eins ganz vergessenâ¦
Dasâ¦das kann doch nicht seinâ¦nein, unmöglich...absolut unmöglichâ¦
Ich, ich dreh nur durch, es kann ja gar nicht seinâ¦
Es darf ja gar nicht seinâ¦
Sie schob den Gedanken beiseite und fuhr zum Einkaufscenter.
Doch dann stellte sie sich unweigerlich die Frage:
Und, was wenn doch�
Als sie dort angekommen war, fuhr sie in die Tiefgarage und parkte sich ein.
Dass sie die einzige war, die dort parkte, fiel ihr gar nicht auf.
Als sie in den Lift stieg, sah sie die Person, die daran vorbei ging und hinterhältig grinste, nicht.
Denn ihre Gedanken waren ganz woandersâ¦
*drei Stunden später*
Oh man, wie konnte ich nur so viel kaufen⦠das ist ja irreâ¦
Sie stand allein im Lift und fuhr hinunter, zu ihrem Auto, und begann noch im Lift, nach den Autoschlüssel zu kramen.
Nach kurzer Zeit hatte sie ihn auch schon, und wollte, als sich die Lifttür öffnete aussteigen, als sie die Halle erblickte.
Entsetzt weiteten sich ihre Augen.
Oh mein Gottâ¦
Die gesamte Halle war mit Graffiti beschmiert worden.
Zuerst war sie einfach nur besorgt um ihr Auto, doch dann sah sie, was die Graffitis bedeuteten.
âDasâ¦das gibtâs doch nichtâ¦â, stotterte sie ängstlich.
Auf dem Boden waren Sätze gesprayt worden, wie er ist nicht gut für dich, das bin ich oder er verdient dich gar nicht.
Dann wanderte ihr Blick auf die Wände, wo stand ich werde dich nicht an IHN verlieren, verlass dich drauf.
Sie lieà die Einkäufe geschockt zu Boden fallen, und faltete geschockt und verängstigt die Hände übers Gesicht.
Dann drehte sie sich eilig in alle Richtungen, vergewisserte sich, dass niemand auÃer ihr da war, sammelte die Einkaufstüten wieder ein, spurtete zum Auto, sperrte auf, schmiss die Sachen einfach hinein, und startete wieder den Motor und fuhr voller Angst nach Hause.
âOh Gottâ¦wiesoâ¦Jessâ¦wieso hebst du nicht ab?â, wisperte Rory, als sie versuchte ihn vergeblich zu erreichen.
Wieder meldete sich nur die Mailbox.
Und jedes Mal, als sie diese hörte, verzweifelte sie immer mehr.
âVerdammt, wo bist du?â, weinte sie beim Fahren.
Hatte Logan ihm etwas angetan?
Warum ging er nicht ans Telefon, wo sie ihn doch schon acht Mal angerufen hatte?
Und, wo war er überhaupt?
Alles fragen auf die Rory keine Antwort hatte.
Nach einigen Minuten kam sie endlich zu hause an.
Als sie das Auto fluchtartig verlieà sah sie flüchtig auf die Uhr.
Vier Uhr.
Ohne nach zu denken, oder die Sachen aus dem Auto zu holen, lief sie auf das Haus zu und öffnete die Tür.
âJess?â, rief sich verheult und verzweifelt in das leere haus.
Keiner antwortete.
Keiner rührte sich.
Das einzige Geräusch, was sie hörte, war ihr Herzschlag, welcher immer schneller wurde.
Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag in die Magengegend.
Er war nicht da.
Niemand war da.
Benommen schlenderte sie in ihr Zimmer, kauerte sich in eine Ecke hinter ihrem Bett, beim Fenster, und begann mehr zu weinen, als sie es bisher getan hatte.
Sie hatte Angst, Logan würde ihm etwas getan haben, sie hatte Angst Jess zu verlieren.
Und in dieser Angst und ihren Tränen schlief sie, auf den Boden gekauert, ein.
Doch nicht für lange, denn sie wurde zwei Stunden später durch ein lautes Geräusch geweckt.
Das war doch die Türâ¦Jessâ¦
Langsam und schwach rappelte sie sich auf und fragte schwach: âJess?â
Da hörte sie die Schritte auch schon näher kommen und dann, kurz bevor sie die Person sehen konnte, antwortete sie: âRory?â
Dann sah sie ihn im Türrahmen stehen: Jess.
Sie war derart erleichtert, dass sie auf ihn zu stürmte, ihn umarmte und sich einfach fallen lieÃ.
Er sah, wie verheult sie war, hielt sie fest und fragte: âRory, was ist los, wieso hast du geweint?â
âIch bin so froh, dass es dir gut geht, ich hatte solche Angstâ¦â
Er bewegte sich und sie auf das Bett zu, setzte sich hin, drückte sie etwas von sich weg, sah ihr in die Augen und fragte: âWas ist los? Wieso hast du geweint?â
âIchâ¦ich war heute einkaufen und daâ¦da war mein Auto in der Tiefgarageâ¦und dannâ¦dann bin ich wieder gekommen undâ¦Graffitis überallâ¦.von Loganâ¦er hat gedroht, dass er mich nicht an dich verlieren wirdâ¦ich dachte er tut dir wasâ¦undâ¦â
Doch sie konnte nicht mehr sprechen, wieder begann sie zu weinen.
âPssâ¦ich bin ja da. Ich bin immer da. Versprochenâ¦â, er nahm sie in den Arm und hielt sie.
Ganz fest.
Ganz lang.
Solange, bis sie aufgehört hatte zu weinen, solange bis sie auf ihm eingeschlafen war.
Und da beschloss er das Angebot, was Carlos ihm gemacht hatte, anzunehmen.
Gerade, als er begann ein zu schlafen, ging die Hintertür auf und wurde mit einem Ruck zugeknallt.
Um weiteren Lärm zu vermeiden, legte er Rory auf das Kissen und verlieà leise den Raum.
âJessâ¦wo warst du?â, fragte ihn Luke, welcher gerade gekommen war.
âPssâ¦â, er schloss leise ihre Zimmertür, ââ¦ich war ebenâ¦wegâ, erklärte er ihm geheimnisvoll.
Luke war es sichtlich Leid, diese alten Spielchen wieder aufleben zu lassen und fragte noch ein Mal:
âJess, sag mir jetzt wo du warst!â
Dieser setzte sich ganz gemütlich auf einen der Stühle und antwortete gelassen: âWeg.â
Luke, welcher immer neugieriger wurde, meinte: âSchön, weiÃt du was? Ich will es gar nicht wissen.â
Lächelnd zog Jess eine Augenbraun hoch und meinte: âNatürlich nicht, absolut nichtâ¦.â
Nun tat ihm Luke allerdings schon etwas leid, und er begann: â Du sagst es keinem, verstanden?â
Luke verstand und antwortete: âVerstanden.â
Jess beugte sich zu ihm hinüber und setzte, flüsternd, an: âAlsoâ¦â
*Dragonfly Inn*
âIch freu mich ja so!â, kreischte Lorelai plötzlich und fiel ihrer besten Freundin, Sookie, in die Arme.
âIch mich auch!â, schrie sie freudig.
*Flashback*
Lorelai betrat gerade das Dragonfly, als ihr Sookie grinsend entgegen kam.
âHey, SüÃe, wieso grinst du so?â
âIch muss dir was erzählen, komm!â, sagte Sookie und zog ihre Freundin wieder aus dem Hotel, zu den Pferdeställen.
Dort angekommen fragte Lorelai noch mal: âSookie, SüÃe, was ist los?
Sookie atmete tief ein und sagte in einem Zug: âIch bin schwanger!â
âDas istâ¦ja groÃartigâ¦weià es Jackson schon?â, brachte Lorelai staunend heraus.
Sookie war tatsächlich zum 3. schwanger, und das in 3 Jahren!
âNein, aber ich sags ihm heute, eigentlich weià ich es ja schon seit gesternâ¦aberâ¦najaâ¦â, sie konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen und fragte: âUnd, was wolltest du mir sagen?â
Da gefror Lorelais lächeln und sie sagte: âIchâ¦ich bin schwangerâ¦â
Sookie riss erfreut den Mund auf und stieà einen schrillen Freudenschrei aus, als sie merkte, dass ihre Freundin ganz und gar nicht erfreut aussah, sondern eher verängstigt.
âSag mal, freust du dich denn gar nicht? Ich meine, du und Lukeâ¦ihr seid nun seit drei Jahren zusammen undâ¦hast du Angst?â
Eine Antwort war gar nicht erst nötig, denn sie kannte sie gut genug um zu wissen, dass Lorelai nicht wusste, wie sie es Luke sagen sollte.
âWie sagst du es denn Jackson?â, fragte sie etwas betrübt.
âTja, also ich mach ne gute Flasche Wein auf und wenn ich mir denn nur Apfelsaft eingieÃe, weià er bescheidâ¦.ganz einfachâ¦â
âDenkst du, Luke freut sich?â
Sookie kniff ihre Freundin leicht in den Arm und meinte fröhlich: âNatürlich, er liebt dich, und warum sollte er denn kein Kind von dir wollen?â
âDu hast Recht, lass uns reingehenâ¦â, antwortete Lorelai lächelnd.
*Flashback*
*Gilmore Haus*
Luke lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah Jess kritisch an.
Er konnte nicht glauben, dass dieser sich in den letzten Jahren so verändert haben sollte.
âUnd das ist wirklich dein Ernst?â
Jess sah auf seine Hand, welche wie fast immer zu einer Faust geballt auf den Tisch lag und erwiderte:
âAbsolut. Es geht nicht anders.â
Luke atmete tief aus und sagte: âNa dannâ¦â
In diesem Moment erschien eine verschlafene Rory in der Tür und fragte: âWie spät ist es?â
Für einen Moment dachte Jess, sie hätte etwas gehört, doch als er in ihr Gesicht sah wusste er, dass dem nicht so war.
Er sah kurz auf seine Armbanduhr und antwortete: â Fast halb acht.â
Dann schlenderte sie auf ihren Freund zu und lieà sich auf seiner Schoà nieder, während sich Luke und Jess wissende Blicke zuwarfen, die Rory nicht bemerkte.
âLuke?â, rief eine Frauenstimme in das Haus, als die Tür aufging.
âJa?â, erwiderte dieser, als sie schon bei ihm war.
âLos, kommâ¦hop hop, ich muss mit dir reden! Na los, jetzt komm schon!â, sie zog wie ein kleines Kind an seinem Ãrmel und ging mit ihm weg.
âSag mal, was hat sie mit meinem lieben Onkelchen vor?â, fragte er sie mit zusammengekniffenen Augen und seinem typischen schiefen Grinsen.
Rory, welche immer noch auf ihm saÃ, antwortete geheimnisvoll: âHmâ¦weià nichtâ¦â
Plötzlich hatte er eine Ahnung: âAhâ¦jetzt sag bloÃ, Luke weià von seinem noch Glück nichts?â
Sie rollte unschuldig die Augen und sagte: âWer weiÃ...â
âDeswegen alsoâ¦na egal.â
Sie sah ihn herausfordernd an und fragte: âWas ist egal?â
Er machte groÃe, unschuldige Augen und antwortete: âNichts.â
Sie grinste ihn frech an: âDu bist fast ein genauso schlechter Lügner wie ich.â
âNaja, früher war ich besserâ¦â, verteidigte er sich.
Da grinste sie noch breiter und gab zurück: âTja, mit dem Alter geht eben einiges verlorenâ¦â
âWas? Willst du damit etwa sagen, dass ich alt bin?â, fragte er mit verblüfften Gesicht.
Sie strich ihn über die Wange und sagte: âHey, das muss dir doch nicht peinlich sein, ich werde ja auch älter. Nur mit dem Unterschied, dass ich eben nicht alles verlerneâ¦â
âDafür weià ich noch, was dich verrückt machtâ¦â
âDas ist ja auch nicht schwer, immerhin bist das du.â
âNein, das mein ich nichtâ¦â, er stand auf, somit musste sie es ihm gleichtun und stand nun vor ihm, âIch meine das hier!â, und plötzlich begann er sie wie wild durch zu kitzeln.
âNeinâ¦.Jessâ¦.neinâ¦.hör auf!â, brachte sie kichernd hervor, doch es half nichts.
Nach fast einer viertel Stunde hörte er endlich auf und stand grinsend vor ihr.
âNa, alles verlernt man doch nicht, oder?â
âSieht nicht so ausâ¦dafür weià ich, was dich verrückt macht!â
Er machte groÃe Augen und fragte: âUnd was soll das sein?â
Nun war sie es, die fies grinste und sagte: âNa, das hier.â
Und bevor er noch irgendetwas tun konnte, küsste sie ihn, was er natürlich nur allzu gern mitmachte.
*Luke Lorelai*
âLorelai, was ist los mit dir?â
Sie hatte ihn bis vor das Dragonfly geschleppt, wo sie nun völlig auÃer Atem angekommen waren.
Da sie nicht auf seine Frage reagierte fragte er noch ein Mal:
âWas ist mit dir los, und wieso sind wir hier, vor dem Hotel?â
plötzlich hob sie den Kopf und antwortete leise: âWeil hier alles begonnen hat. Damals, bei der Eröffnungâ¦â
Bei diesem Satz bekam er ein schlechtes Gefühl.
Wollte sie etwa mit ihm schluss machen?
Mit etwas ängstlicher Stimme sagte er: âLorelai, sag mir bitte was los istâ¦â
âWie, einfach so, ohne Vorbereitung?â, fragte sie in ihrer typischen Lorelai art.
Er sah sie nun immer bittender an und sagte: âLorelaiâ¦â
Und, bevor sie etwas sagte betete er gedanklich, dass sie nicht Schluss machen würde.
Sie atmete tief ein und meinte dann: âIch bin schwanger.â
Das hatte gesessen.
Luke wusste nicht, was er sagen sollte.
Zuerst dachte er, es wäre nur ein Scherz, doch dann sah er ihr an, dass dem nicht so war.
Und, als er dann etwas sagen wollte, konnte er nicht.
Denn alles was er herausbrachte was: âWowâ¦â
Und für dieses eine Wort hätte er sich später ohrfeigen können.
âWowâ¦â, wiederholte Lorelai etwas traurig.
Das war definitiv nicht das, was sie hörn wollte.
Sie wollte, dass er sich freut, sie umarmt sich verrückte Kaffeeverbote und dumme Babynamen ausdachte, doch das tat er nicht.
Alles was er tat war sie anstarren, oder besser, ihren Bauch, an welchen man noch nichts erkennen konnte.
Am Liebsten hätte sie jetzt Sookie um rat gefragt, doch sie war nicht da.
Vermutlich erzählte sie es gerade Jackson und er würde vermutlich das tun, was sie sich bei Luke gewünscht hatte.
Ohne ein Wort zu verlieren ging sie mit gesenktem Kopf weg.
Und er blieb stehen.
Zu spät bemerkte er, was er gerade getan hatte, und zu spät ging er ihr nach, denn sie war längst weg.
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