07.07.2005, 21:18
*Lorelai*
âBleib wo du bist, ich komme!â, sagte sie noch ins Telefon, bevor sie auflegte, es auf die Couch schmiss, ihre Schlüssel schnappte und aus dem Haus lief.
âHey, Lorelai, wohin willst du?â, rief ihr Babette zu.
âBabetteâ¦ich muss ins Krankenhaus, ich erzähls dir später!â, schrie Lorelai, während sie ins Auto stieg.
Und, bevor ihre Nachbarin noch etwas erwidern konnte, stieg Lorelai auf das Gaspedal und fuhr mit quietschenden Reifen weg.
*Rory, Jess*
âSag mal, können wir Nacht heute hier bleiben?â, fragte Rory während sie gemeinsam mit Jess auf einer Decke, welche sie auf der Terrasse ausgelegt hatten, lag.
âWenn du willst. Die Wohnung gehört unsâ, antwortete er, während er ihr eine Haarsträne aus dem Gesicht strich.
Sie lächelte zufrieden.
Es ist so schön hier.
Am liebsten würde ich hier immer bleiben.
Aber das geht nichtâ¦
In drei Wochen muss ich wieder nach Yaleâ¦
âJessâ¦â
âHm?â, gab er als Antwort.
âIn drei Wochenâ¦â, setzte sie wehmütig an.
Er sah sie fragend an.
âYaleâ¦â, sagte sie widerwillig.
Wollte sie denn da noch hin?
Nach all dem Trubel mit Logan und Paris?
Dessen war sie sich immer noch nicht bewusst, doch da ihre GroÃeltern es finanzierten musste sie wohl.
Er gab ihr keine Antwort sondern lieà seinen Blick auf der mindestens 30 Quadratmeter groÃen Terrasse schweifen.
Sie wusste, dass er darüber nicht nachdenken wollte.
Nicht hier, nicht jetzt.
Irgendwann.
Also tat sie es ihm gleich und starrte auf den Himmel, wo sie einige Sterne erkennen konnte.
*Lorelai*
So, wie komm ich jetzt zu Chrisâ¦
Gott, ich hab doch glatt vergessen, was er gesagt hat!
Tja, dann muss wohl diese Frau mir Auskunft geben müssenâ¦
Sie schritt auf den Informationsschalter zu und fragte die frau die dahinter saÃ: âEntschuldigen Sie ich suche Christopher Haydenâ¦können Sie mir da helfen?â
Die Dame sah sie skeptisch an und entgegnete: âSind sie eine Angehörige?â
âÃhmâ¦â, genau die Frage, auf die sie gewartet hatte.
Was sollte sie jetzt sagen?
Gerade als sie den Mund öffnete um zu antworten, hörte sie eine stimme, die ihr jegliche fragen abnahm.
âLorelaiâ¦Gott sei dank.â
Lorelai drehte sich um und erschrak, als sie in das Gesicht ihres ehemaligen Freundes und Vater ihrer Tochter blickte.
âChrisâ¦was ist passiert?â
er konnte es ihr am Telefon nicht sagen.
Es reichte, dass er Krankenhaus sagte und fragte, ob sie kommen könne.
âSie istâ¦totâ¦â, erklärte er, und wieder floss ihm eine träne über die Wange.
Sie öffnete ungläubig und verwirrt die Augen.
âChris um Gottes willen, wer? Von wasâ¦â
âMomâ¦â
Sie wollte noch etwas sagen, doch sie entschied, dass es besser war, wenn sie ihn einfach festhielt.
Und, als sie ihn in den Arm nahm spürte sie, wie sein ganzer Körper bebte und ihre Schulter nass von seinen Tränen wurde.
Sie kniff die Augen zusammen.
Während ihrer Schwangerschaft mit Rory hatte Emily sich oft nicht um sie gekümmert, im Gegensatz zu Chris´ Mutter.
Und sie musste unweigerlich auch daran denken was wäre, wenn es ihre Eltern einfach so sterben würden.
Da ihr bei den Gedanken eine Träne kam, verwarf sie ihn und drückte Chris fest an sich.
Als sie kurz die Augen öffnete sah sie, wie jemand die Milchglastür zu dem Raum, wo sie und Chris waren, öffnete.
Und im nächsten Moment stand jemand, den sie noch vor einer Stunde verzweifelt versucht hatte anzurufen, in der Tür.
Luke.
Sie sahen sich kurz in die Augen, doch er drehte sich um, und verlieà das Krankenhaus.
Und da begann Lorelai ebenfalls zu weinen, denn sie wollte und konnte Chris nicht allein lassen, allerdings musste sie dadurch Luke gehen lassen.
Als Rory am nächsten Morgen aufwachte, wusste sie zunächst gar nicht, wo sie war.
Dann fiel ihr alles wieder ein und die Erinnerungen fügten sich zusammen wie ein Puzzle.
Sie tastete das Bett nach einem Körper, der neben ihr liegen sollte, ab.
Doch da war keiner.
Jessâ¦
Wo bist du denn nun schon wieder?
Und bevor sie noch weiterdenken konnte fiel ihr ein, was er ihr gestern, kurz bevor sie eingeschlafen war, gesagt hatte.
Stimmt ja, er besichtigt sein neues Geschäftâ¦
Wie er es wohl nennen wirdâ¦
Black Star geht ja nicht mehrâ¦
Wow, er hat das Black Star aufgegeben für diesen kleinen, leeren Laden an der Ecke.
Und das alles nur für michâ¦
In dem Moment fiel die Tür ins Schloss und sie hörte Schritte.
Sie wusste, dass es Jess war und dennoch blieb sie liegen.
Die schritte kamen näher und schon bald waren sie vor der Tür angelangt.
âHey, du bist ja wachâ, meinte Jess, als er die Tür einen Spalt weit öffnete und hineinsah.
âSeit fünf Minutenâ¦Und, wie siehst aus?â
Er zog eine Augenbraun hoch, setzte sich zu ihr an den Bettrand und fragte: âWie sieht was aus?â
âNaâ¦der Laden. Kriegst du ihn nun hin? Und wie wirst du ihn nennen?â
âHey, lass das lieber meine Sorgen seinâ, erklärte er, als seie es absolut unwichtig.
Vielleicht war es genau diese Aussage, die den Stein ins Rollen brachte.
Vielleicht war genau das der Grund, für das was geschehen würde.
Vielleicht.
Und, obwohl es Rory nervte sagte sie nichts, und obwohl Jess ein schlechtes Gewissen hatte, ging er aus dem Zimmer.
Nicht nur das, er ging auch aus der Wohnung.
Und lieà Rory damit allein.
Wie schon so oft.
*Lorelai*
Sie hatte die Augen fest geschlossen, und dennoch redete sie und strampelte, als würde es um ihr Leben gehen.
âLorelai, Lorelaiâ¦hey, beruhig dichâ¦psssâ¦.schon gutâ¦hey!â, während er versuchte sie zu beruhigen, trat sie ihn in den Bauch, wodurch sie wach wurde.
âChrisâ¦was ist denn? Wieso redest du mit mir, wenn ich schlafe? So geht das doch nichtâ¦â, lallte sie vor sich hin.
âAlso, erstens hast duâ¦Ach was sollsâ¦â, er wusste, dass es aussichtslos war, mit ihr vor ihrer ersten Tasse Kaffee zu diskutieren, also stieg er aus dem Bett und ging ins Bad, wo er sich auch kurz in den Spiegel sah.
Bei diesem Anblick erschrak er fast.
Er hatte gar nicht gewusst, dass er so aussah, wenn er die halbe Nacht durchheulte.
Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden wusch er sich das Gesicht, zog sich an und verlieà das Haus.
Als er die Tür schloss sah er eine blonde, etwas stärkere Frau, die mit einer Katze und einem Gartenzwerg sprach.
Zwar wusste er, dass alles hier seltsam war, doch mit so was hätte er nicht in seinen kühnsten Träumen gerechnet. Da er allerdings nicht über Katzen und Zwerge nachdenken wollte machte er sich auf den Weg um Essen zu holen als ihm einfiel, wo Lorelai immer Kaffee trank.
Vielleicht lag es an der Müdigkeit, oder an der Tatsache, dass sein Vater vor einem Jahr und nun seine Mutter verstorben war, oder vielleicht auch, weil er Lorelai insgeheim immer noch liebte und immer geliebt hatte, dass er nun zu Luke´s ging, um Kaffee zu holen.
Er wusste nicht, ob sie noch zusammen waren, und von dem im Krankenhaus wusste er auch nichts, aber er ging dennoch instinktiv den Weg zu dem Diner.
*Rory*
ScheiÃe!
Wieso ist er jetzt einfach gegangen?
Wiesoâ¦
Sauer und deprimiert zugleich schleppte sie sich in die Küche, um Kaffee auf zu setzen.
Willenlos tätigte sie einen Handgriff nach dem anderen, bis sie die Kaffeemaschine aufdrehte.
Als diese dann zu Arbeiten begann, verlieà sie den Raum und schlenderte ins Wohnzimmer, wo sie sich auf eine groÃe, weiÃe Eckbank fallen lieÃ.
Da bemerkte sie, dass sie sich in der Wohnung noch gar nicht richtig umgesehen hatte.
Allerdings war sie auch zu faul, um einen Rundgang zu machen, also lieà sie ihren Blick einfach im Zimmer umherwandern.
Nanu, ein Plasmabildschirmâ¦
So was hatte ich doch auch in Yale, oder?
Ach ist doch egalâ¦
Wo ist er jetzt?
Achâ¦scheiÃe!
Ich wette, Mom hat keine Problemeâ¦
Achja, sie hat es ja Luke gesagt!
Ich sollte sie anrufenâ¦aber nicht jetzt, später.
Jetzt suche ich mal Jessâ¦
Sie sprang auf, zog sich ihre Sachen an, und machte sich auf den Weg hinaus.
Nanu, ein Schlüsselâ¦der ist dann wohl für mich!
Sie schnappte sich den Schlüssel, der auf einem Tisch im Vorzimmer lag, und verschwand aus der Wohnung.
*Lorelai *
Sie wälzte sich, ebenso lustlos wie ihre Tochter zuvor, im Bett herum und war sauer.
Nicht etwa auf Chris, oder Luke.
Sondern auf sich selbst.
Hätte sie nicht einfach irgendetwas tun können, damit Luke bescheid wusste?
Aber nein, sie hat Chris nur noch mehr gedrückt und weggesehen.
Genervt stöhnte sie auf.
Ich bin so eine Idiotin!
Aber, woher wusste er denn überhaupt, wo ich war?
Er konnte es doch gar nichtâ¦Babette!
Mist, warum hab ichâs ihr auch erzählt?
Sauer schleuderte sie ein Kissen gegen das Fenster, als ob das ihre Probleme lösen würde.
*Jess*
Er saà auf einer Parkbank, mit einem Buch in der Hand.
Doch, anstatt in dem Buch zu lesen, dachte er nach.
Ãber das, was passiert war, über die Vergangenheit und darüber, wie es weitergehen sollte.
Natürlich wusste er, genauso gut wie Rory, dass sie bald nach Yale musste, und er nicht mit konnte.
Aber, war das denn wirklich so schlimm?
So eine groÃe Entfernung war das ja nun nicht, er konnte immer zu ihr, wenn sie ihn brauchte.
Wütend über seine Reaktion vorhin, trat er eine leere Cola-Dose weg.
Wieso ist alles nur so schwer?
In Kalifornien war alles so schön und es gab keine Probleme, mal abgesehen von Logan.
Und jetzt?
Er ist weg und die Streiterein häufen sich.
Vielleicht bin ich nicht gut genug für sie?
Doch, daran wollte er nicht denken.
Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es hier ohne sie wäre.
Er war so in Gedanken, dass er die Person, die vor ihm stand gar nicht bemerkte.
âDarf ich mich setzten?â, fragte diese, woraufhin er aufsah.
Es war Rory.
âNatürlichâ¦â, antwortete er.
Sie setzte sich neben ihn, sah wie er auf den Boden, und sagte nichts.
Sie saÃen einfach nur schweigend nebeneinander.
Wie lange, wussten sie selbst nicht, doch sagen konnte auch keiner was.
Nicht, wenn doch jedes Wort alles kaputt machen konnteâ¦
Immer noch saÃen sie, schweigend, auf der Parkbank.
Immer wieder sahen sie sich gegenseitig an, aber nur dann, wenn der jeweilig andere gerade nicht hinsah.
Und jetzt war wieder so ein Moment.
Während Rory auf den Boden starrte, sah Jess sie verstohlen von der Seite an.
Und plötzlich fing er leise zu lachen an.
Da sah sie ihn an.
âWieso lachst du?â, fragte sie vorsichtig.
âNichts, aber wir benehmen uns wie zwei kleine Teenager, die ihr erstes Date habenâ¦â, antwortete er.
Sie begann zu lächeln.
âDu hast Recht. Tut mir leid, wegen vorhin, ich wollte nichtâ¦â, setzte sie schuldbewusst an.
âNein, mir tut es leid. Ich meine, es ist ja nun wirklich in Ordnung, wenn du mich so was fragst es ist nur, dass ich es selbst nicht weiÃâ¦â
Rory war entsetzt.
Sie hatte sich schon so was in der Art gedacht, aber wieso konnte er ihr das denn nicht einfach sagen?
Und, wie konnte er nur das Black Star aufgeben, wenn er noch nicht einmal wusste, ob er es hier auch schaffen würde, sich etwas aufzubauen?
Aber sie wusste, dass er sie nicht beunruhigen wollte und sie wusste auch, dass er es eigentlich nicht böse gemeint hatte.
Deshalb setzte sie ein leichtes Lächeln auf, legte ihre Hand auf seinen Arm und sagte: âSchon gut, vergessen wirs einfach, okay?â
âKlarâ, stimmte er beruhigt zu und stand auf.
Dann hielt er ihr die Hand hin, welche sie dankend ergriff.
Als sie stand, lächelten sie sich an, Jess legte seinem Arm um ihre schultern, und so machten sie sich wieder auf den Weg zurück, in ihr Apartment.
*Lorelai*
Nachdem sie sich nach einem schier endlos langen herumwälzen aufgerafft hatte aufzustehen.
Langsam und verschlafen schleppte sie sich ins Bad und wollte gerade nach der Bürste greifen, als es an der Tür läutete.
Das ist bestimmt Chris.
Wo war der?
Wehe, der lässt sich hier ohne Kaffee blickenâ¦
Als sie die Haustür aufmachte, hatte sie den Blick automatisch höher gleiten lassen, doch sie musste gleich wieder hinunter sehen.
Dann klappte ihr die Kinnlade runter, als sie sah, wer da stand.
âMom?!â, brachte sie fassungslos hervor.
Was wollte sie, nach dem Streit, den sie vor zwei Tagen auf der Hochzeit hatten?
Doch, anstatt sie zu begrüÃen fragte sie kalt und abweisend: âIst Rory da?â
âÃhâ¦nein, sie ist in New Yorkâ¦mit Jessâ¦â
âHm,â¦â, sie machte ein Gesicht, als hätte sie in etwas Saures gebissen, â...dacht ich mir schon, wie dem auch seiâ sie holte etwas aus ihrer kleinen Tasche, ââ¦gib ihr den. Guten Tag.â
Etwas perplex hielt sie das Kuvert, welches sie von ihrer Mutter bekommen hatte, in der hand, als sie sah, wie Chris um die Ecke bog und überrascht Emily begrüÃte, woraufhin Emily ihn zulächelte.
Lorelai stöhnte genervt auf.
Sie wusste, dass ihre Mutter die Beziehung zu Luke nie so akzeptieren würde, wie die zu Chris.
Als Chris bei ihr, an der Tür, ankam trat Emily gerade das Gaspedal durch und fuhr weg.
âWas wollte sie?â, fragte er.
Sie antwortete nicht, sondern nahm sich einen der dampfenden Kaffeebecher, nahm einen Schluck und sagte: âMir das Leben zur Hölle machen.â
Dann drehte sie sich um und lieà ihn allein.
âUnd wie wollte sie es diesmal versuchen?â, rief er ihr nach.
âSchuldgefühle. Und jetzt komm rein!â, rief sie ihm aus der Küche zu.
Grinsend schloss er die Tür und ging in die Küche, wo Lorelai schon auf einem der Stühle saÃ.
âGib mir mal das Telefon!â, forderte sie ihn auf.
Ohne lang darüber nach zu denken, griff er danach und gab es ihr.
âWen rufst du an?â
âRory!â, sagte sie, während sie die Nummer wählte.
*Rory, Jess*
âAlso, der Lift ist echtâ¦Hammer, ich komm mir soâ¦wichtig vor!â, philosophierte Rory.
Sie und Jess waren gerade in der Wohnung angekommen.
Jess wollte zwar noch etwas erwidern, doch da läutete Rorys Handy.
âHallo Momâ, begrüÃte sie ihre Mutter, während sie sich auf die Couch fallen lieÃ.
Jess lieà sich neben sie fallen und bekam nur Rorys Antworten mit.
âWas, wiesoâ¦jetztâ¦jaâ¦alles klar, bis dannâ, verabschiedete sie sich.
âUnd?â, fragte Jess mit groÃen Hundeaugen, was sie zum Grinsen brachte.
âIch muss zu Momâ¦Granma war da und hat ihr etwas für mich gegebenâ¦nen Brief oder so. Wie dem auch sei, ich muss hin. Kommst du mit?â, fragte sie, nun mit einen ebenbürtigen Hundeblick.
âNa dann wolln wir mal. Aber ich muss gegen fünf wieder da sein, da kommt wer für den Lagen.â
âDankeâ, sagte sie und küsste ihn, bevor sie aufstand und sie gemeinsam zur Tür gingen.
âBleib wo du bist, ich komme!â, sagte sie noch ins Telefon, bevor sie auflegte, es auf die Couch schmiss, ihre Schlüssel schnappte und aus dem Haus lief.
âHey, Lorelai, wohin willst du?â, rief ihr Babette zu.
âBabetteâ¦ich muss ins Krankenhaus, ich erzähls dir später!â, schrie Lorelai, während sie ins Auto stieg.
Und, bevor ihre Nachbarin noch etwas erwidern konnte, stieg Lorelai auf das Gaspedal und fuhr mit quietschenden Reifen weg.
*Rory, Jess*
âSag mal, können wir Nacht heute hier bleiben?â, fragte Rory während sie gemeinsam mit Jess auf einer Decke, welche sie auf der Terrasse ausgelegt hatten, lag.
âWenn du willst. Die Wohnung gehört unsâ, antwortete er, während er ihr eine Haarsträne aus dem Gesicht strich.
Sie lächelte zufrieden.
Es ist so schön hier.
Am liebsten würde ich hier immer bleiben.
Aber das geht nichtâ¦
In drei Wochen muss ich wieder nach Yaleâ¦
âJessâ¦â
âHm?â, gab er als Antwort.
âIn drei Wochenâ¦â, setzte sie wehmütig an.
Er sah sie fragend an.
âYaleâ¦â, sagte sie widerwillig.
Wollte sie denn da noch hin?
Nach all dem Trubel mit Logan und Paris?
Dessen war sie sich immer noch nicht bewusst, doch da ihre GroÃeltern es finanzierten musste sie wohl.
Er gab ihr keine Antwort sondern lieà seinen Blick auf der mindestens 30 Quadratmeter groÃen Terrasse schweifen.
Sie wusste, dass er darüber nicht nachdenken wollte.
Nicht hier, nicht jetzt.
Irgendwann.
Also tat sie es ihm gleich und starrte auf den Himmel, wo sie einige Sterne erkennen konnte.
*Lorelai*
So, wie komm ich jetzt zu Chrisâ¦
Gott, ich hab doch glatt vergessen, was er gesagt hat!
Tja, dann muss wohl diese Frau mir Auskunft geben müssenâ¦
Sie schritt auf den Informationsschalter zu und fragte die frau die dahinter saÃ: âEntschuldigen Sie ich suche Christopher Haydenâ¦können Sie mir da helfen?â
Die Dame sah sie skeptisch an und entgegnete: âSind sie eine Angehörige?â
âÃhmâ¦â, genau die Frage, auf die sie gewartet hatte.
Was sollte sie jetzt sagen?
Gerade als sie den Mund öffnete um zu antworten, hörte sie eine stimme, die ihr jegliche fragen abnahm.
âLorelaiâ¦Gott sei dank.â
Lorelai drehte sich um und erschrak, als sie in das Gesicht ihres ehemaligen Freundes und Vater ihrer Tochter blickte.
âChrisâ¦was ist passiert?â
er konnte es ihr am Telefon nicht sagen.
Es reichte, dass er Krankenhaus sagte und fragte, ob sie kommen könne.
âSie istâ¦totâ¦â, erklärte er, und wieder floss ihm eine träne über die Wange.
Sie öffnete ungläubig und verwirrt die Augen.
âChris um Gottes willen, wer? Von wasâ¦â
âMomâ¦â
Sie wollte noch etwas sagen, doch sie entschied, dass es besser war, wenn sie ihn einfach festhielt.
Und, als sie ihn in den Arm nahm spürte sie, wie sein ganzer Körper bebte und ihre Schulter nass von seinen Tränen wurde.
Sie kniff die Augen zusammen.
Während ihrer Schwangerschaft mit Rory hatte Emily sich oft nicht um sie gekümmert, im Gegensatz zu Chris´ Mutter.
Und sie musste unweigerlich auch daran denken was wäre, wenn es ihre Eltern einfach so sterben würden.
Da ihr bei den Gedanken eine Träne kam, verwarf sie ihn und drückte Chris fest an sich.
Als sie kurz die Augen öffnete sah sie, wie jemand die Milchglastür zu dem Raum, wo sie und Chris waren, öffnete.
Und im nächsten Moment stand jemand, den sie noch vor einer Stunde verzweifelt versucht hatte anzurufen, in der Tür.
Luke.
Sie sahen sich kurz in die Augen, doch er drehte sich um, und verlieà das Krankenhaus.
Und da begann Lorelai ebenfalls zu weinen, denn sie wollte und konnte Chris nicht allein lassen, allerdings musste sie dadurch Luke gehen lassen.
Als Rory am nächsten Morgen aufwachte, wusste sie zunächst gar nicht, wo sie war.
Dann fiel ihr alles wieder ein und die Erinnerungen fügten sich zusammen wie ein Puzzle.
Sie tastete das Bett nach einem Körper, der neben ihr liegen sollte, ab.
Doch da war keiner.
Jessâ¦
Wo bist du denn nun schon wieder?
Und bevor sie noch weiterdenken konnte fiel ihr ein, was er ihr gestern, kurz bevor sie eingeschlafen war, gesagt hatte.
Stimmt ja, er besichtigt sein neues Geschäftâ¦
Wie er es wohl nennen wirdâ¦
Black Star geht ja nicht mehrâ¦
Wow, er hat das Black Star aufgegeben für diesen kleinen, leeren Laden an der Ecke.
Und das alles nur für michâ¦
In dem Moment fiel die Tür ins Schloss und sie hörte Schritte.
Sie wusste, dass es Jess war und dennoch blieb sie liegen.
Die schritte kamen näher und schon bald waren sie vor der Tür angelangt.
âHey, du bist ja wachâ, meinte Jess, als er die Tür einen Spalt weit öffnete und hineinsah.
âSeit fünf Minutenâ¦Und, wie siehst aus?â
Er zog eine Augenbraun hoch, setzte sich zu ihr an den Bettrand und fragte: âWie sieht was aus?â
âNaâ¦der Laden. Kriegst du ihn nun hin? Und wie wirst du ihn nennen?â
âHey, lass das lieber meine Sorgen seinâ, erklärte er, als seie es absolut unwichtig.
Vielleicht war es genau diese Aussage, die den Stein ins Rollen brachte.
Vielleicht war genau das der Grund, für das was geschehen würde.
Vielleicht.
Und, obwohl es Rory nervte sagte sie nichts, und obwohl Jess ein schlechtes Gewissen hatte, ging er aus dem Zimmer.
Nicht nur das, er ging auch aus der Wohnung.
Und lieà Rory damit allein.
Wie schon so oft.
*Lorelai*
Sie hatte die Augen fest geschlossen, und dennoch redete sie und strampelte, als würde es um ihr Leben gehen.
âLorelai, Lorelaiâ¦hey, beruhig dichâ¦psssâ¦.schon gutâ¦hey!â, während er versuchte sie zu beruhigen, trat sie ihn in den Bauch, wodurch sie wach wurde.
âChrisâ¦was ist denn? Wieso redest du mit mir, wenn ich schlafe? So geht das doch nichtâ¦â, lallte sie vor sich hin.
âAlso, erstens hast duâ¦Ach was sollsâ¦â, er wusste, dass es aussichtslos war, mit ihr vor ihrer ersten Tasse Kaffee zu diskutieren, also stieg er aus dem Bett und ging ins Bad, wo er sich auch kurz in den Spiegel sah.
Bei diesem Anblick erschrak er fast.
Er hatte gar nicht gewusst, dass er so aussah, wenn er die halbe Nacht durchheulte.
Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden wusch er sich das Gesicht, zog sich an und verlieà das Haus.
Als er die Tür schloss sah er eine blonde, etwas stärkere Frau, die mit einer Katze und einem Gartenzwerg sprach.
Zwar wusste er, dass alles hier seltsam war, doch mit so was hätte er nicht in seinen kühnsten Träumen gerechnet. Da er allerdings nicht über Katzen und Zwerge nachdenken wollte machte er sich auf den Weg um Essen zu holen als ihm einfiel, wo Lorelai immer Kaffee trank.
Vielleicht lag es an der Müdigkeit, oder an der Tatsache, dass sein Vater vor einem Jahr und nun seine Mutter verstorben war, oder vielleicht auch, weil er Lorelai insgeheim immer noch liebte und immer geliebt hatte, dass er nun zu Luke´s ging, um Kaffee zu holen.
Er wusste nicht, ob sie noch zusammen waren, und von dem im Krankenhaus wusste er auch nichts, aber er ging dennoch instinktiv den Weg zu dem Diner.
*Rory*
ScheiÃe!
Wieso ist er jetzt einfach gegangen?
Wiesoâ¦
Sauer und deprimiert zugleich schleppte sie sich in die Küche, um Kaffee auf zu setzen.
Willenlos tätigte sie einen Handgriff nach dem anderen, bis sie die Kaffeemaschine aufdrehte.
Als diese dann zu Arbeiten begann, verlieà sie den Raum und schlenderte ins Wohnzimmer, wo sie sich auf eine groÃe, weiÃe Eckbank fallen lieÃ.
Da bemerkte sie, dass sie sich in der Wohnung noch gar nicht richtig umgesehen hatte.
Allerdings war sie auch zu faul, um einen Rundgang zu machen, also lieà sie ihren Blick einfach im Zimmer umherwandern.
Nanu, ein Plasmabildschirmâ¦
So was hatte ich doch auch in Yale, oder?
Ach ist doch egalâ¦
Wo ist er jetzt?
Achâ¦scheiÃe!
Ich wette, Mom hat keine Problemeâ¦
Achja, sie hat es ja Luke gesagt!
Ich sollte sie anrufenâ¦aber nicht jetzt, später.
Jetzt suche ich mal Jessâ¦
Sie sprang auf, zog sich ihre Sachen an, und machte sich auf den Weg hinaus.
Nanu, ein Schlüsselâ¦der ist dann wohl für mich!
Sie schnappte sich den Schlüssel, der auf einem Tisch im Vorzimmer lag, und verschwand aus der Wohnung.
*Lorelai *
Sie wälzte sich, ebenso lustlos wie ihre Tochter zuvor, im Bett herum und war sauer.
Nicht etwa auf Chris, oder Luke.
Sondern auf sich selbst.
Hätte sie nicht einfach irgendetwas tun können, damit Luke bescheid wusste?
Aber nein, sie hat Chris nur noch mehr gedrückt und weggesehen.
Genervt stöhnte sie auf.
Ich bin so eine Idiotin!
Aber, woher wusste er denn überhaupt, wo ich war?
Er konnte es doch gar nichtâ¦Babette!
Mist, warum hab ichâs ihr auch erzählt?
Sauer schleuderte sie ein Kissen gegen das Fenster, als ob das ihre Probleme lösen würde.
*Jess*
Er saà auf einer Parkbank, mit einem Buch in der Hand.
Doch, anstatt in dem Buch zu lesen, dachte er nach.
Ãber das, was passiert war, über die Vergangenheit und darüber, wie es weitergehen sollte.
Natürlich wusste er, genauso gut wie Rory, dass sie bald nach Yale musste, und er nicht mit konnte.
Aber, war das denn wirklich so schlimm?
So eine groÃe Entfernung war das ja nun nicht, er konnte immer zu ihr, wenn sie ihn brauchte.
Wütend über seine Reaktion vorhin, trat er eine leere Cola-Dose weg.
Wieso ist alles nur so schwer?
In Kalifornien war alles so schön und es gab keine Probleme, mal abgesehen von Logan.
Und jetzt?
Er ist weg und die Streiterein häufen sich.
Vielleicht bin ich nicht gut genug für sie?
Doch, daran wollte er nicht denken.
Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es hier ohne sie wäre.
Er war so in Gedanken, dass er die Person, die vor ihm stand gar nicht bemerkte.
âDarf ich mich setzten?â, fragte diese, woraufhin er aufsah.
Es war Rory.
âNatürlichâ¦â, antwortete er.
Sie setzte sich neben ihn, sah wie er auf den Boden, und sagte nichts.
Sie saÃen einfach nur schweigend nebeneinander.
Wie lange, wussten sie selbst nicht, doch sagen konnte auch keiner was.
Nicht, wenn doch jedes Wort alles kaputt machen konnteâ¦
Immer noch saÃen sie, schweigend, auf der Parkbank.
Immer wieder sahen sie sich gegenseitig an, aber nur dann, wenn der jeweilig andere gerade nicht hinsah.
Und jetzt war wieder so ein Moment.
Während Rory auf den Boden starrte, sah Jess sie verstohlen von der Seite an.
Und plötzlich fing er leise zu lachen an.
Da sah sie ihn an.
âWieso lachst du?â, fragte sie vorsichtig.
âNichts, aber wir benehmen uns wie zwei kleine Teenager, die ihr erstes Date habenâ¦â, antwortete er.
Sie begann zu lächeln.
âDu hast Recht. Tut mir leid, wegen vorhin, ich wollte nichtâ¦â, setzte sie schuldbewusst an.
âNein, mir tut es leid. Ich meine, es ist ja nun wirklich in Ordnung, wenn du mich so was fragst es ist nur, dass ich es selbst nicht weiÃâ¦â
Rory war entsetzt.
Sie hatte sich schon so was in der Art gedacht, aber wieso konnte er ihr das denn nicht einfach sagen?
Und, wie konnte er nur das Black Star aufgeben, wenn er noch nicht einmal wusste, ob er es hier auch schaffen würde, sich etwas aufzubauen?
Aber sie wusste, dass er sie nicht beunruhigen wollte und sie wusste auch, dass er es eigentlich nicht böse gemeint hatte.
Deshalb setzte sie ein leichtes Lächeln auf, legte ihre Hand auf seinen Arm und sagte: âSchon gut, vergessen wirs einfach, okay?â
âKlarâ, stimmte er beruhigt zu und stand auf.
Dann hielt er ihr die Hand hin, welche sie dankend ergriff.
Als sie stand, lächelten sie sich an, Jess legte seinem Arm um ihre schultern, und so machten sie sich wieder auf den Weg zurück, in ihr Apartment.
*Lorelai*
Nachdem sie sich nach einem schier endlos langen herumwälzen aufgerafft hatte aufzustehen.
Langsam und verschlafen schleppte sie sich ins Bad und wollte gerade nach der Bürste greifen, als es an der Tür läutete.
Das ist bestimmt Chris.
Wo war der?
Wehe, der lässt sich hier ohne Kaffee blickenâ¦
Als sie die Haustür aufmachte, hatte sie den Blick automatisch höher gleiten lassen, doch sie musste gleich wieder hinunter sehen.
Dann klappte ihr die Kinnlade runter, als sie sah, wer da stand.
âMom?!â, brachte sie fassungslos hervor.
Was wollte sie, nach dem Streit, den sie vor zwei Tagen auf der Hochzeit hatten?
Doch, anstatt sie zu begrüÃen fragte sie kalt und abweisend: âIst Rory da?â
âÃhâ¦nein, sie ist in New Yorkâ¦mit Jessâ¦â
âHm,â¦â, sie machte ein Gesicht, als hätte sie in etwas Saures gebissen, â...dacht ich mir schon, wie dem auch seiâ sie holte etwas aus ihrer kleinen Tasche, ââ¦gib ihr den. Guten Tag.â
Etwas perplex hielt sie das Kuvert, welches sie von ihrer Mutter bekommen hatte, in der hand, als sie sah, wie Chris um die Ecke bog und überrascht Emily begrüÃte, woraufhin Emily ihn zulächelte.
Lorelai stöhnte genervt auf.
Sie wusste, dass ihre Mutter die Beziehung zu Luke nie so akzeptieren würde, wie die zu Chris.
Als Chris bei ihr, an der Tür, ankam trat Emily gerade das Gaspedal durch und fuhr weg.
âWas wollte sie?â, fragte er.
Sie antwortete nicht, sondern nahm sich einen der dampfenden Kaffeebecher, nahm einen Schluck und sagte: âMir das Leben zur Hölle machen.â
Dann drehte sie sich um und lieà ihn allein.
âUnd wie wollte sie es diesmal versuchen?â, rief er ihr nach.
âSchuldgefühle. Und jetzt komm rein!â, rief sie ihm aus der Küche zu.
Grinsend schloss er die Tür und ging in die Küche, wo Lorelai schon auf einem der Stühle saÃ.
âGib mir mal das Telefon!â, forderte sie ihn auf.
Ohne lang darüber nach zu denken, griff er danach und gab es ihr.
âWen rufst du an?â
âRory!â, sagte sie, während sie die Nummer wählte.
*Rory, Jess*
âAlso, der Lift ist echtâ¦Hammer, ich komm mir soâ¦wichtig vor!â, philosophierte Rory.
Sie und Jess waren gerade in der Wohnung angekommen.
Jess wollte zwar noch etwas erwidern, doch da läutete Rorys Handy.
âHallo Momâ, begrüÃte sie ihre Mutter, während sie sich auf die Couch fallen lieÃ.
Jess lieà sich neben sie fallen und bekam nur Rorys Antworten mit.
âWas, wiesoâ¦jetztâ¦jaâ¦alles klar, bis dannâ, verabschiedete sie sich.
âUnd?â, fragte Jess mit groÃen Hundeaugen, was sie zum Grinsen brachte.
âIch muss zu Momâ¦Granma war da und hat ihr etwas für mich gegebenâ¦nen Brief oder so. Wie dem auch sei, ich muss hin. Kommst du mit?â, fragte sie, nun mit einen ebenbürtigen Hundeblick.
âNa dann wolln wir mal. Aber ich muss gegen fünf wieder da sein, da kommt wer für den Lagen.â
âDankeâ, sagte sie und küsste ihn, bevor sie aufstand und sie gemeinsam zur Tür gingen.
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