07.07.2005, 21:21
âSag mal, was denkst du will sie von dir?â, fragte Jess, als er vom Highway Richtung Stars Hollow einbog.
âHm, ich weià nicht. Mom meinte ja auch, sie war da und hat ihr nen Brief für mich gegeben oder so.â
âNa dannâ¦â, meinte er noch, allerdings nur, um das Thema zu beenden.
âSag mal, weià Luke schon, dassâ¦â, setzte er zögernd an.
âÃhmâ¦Mom wollte es ihm gestern sagenâ¦aber wir waren ja dann schon weg, aber ich denke jaâ¦â, erklärte sie nachdenklich.
âHmâ¦â, er wollte gerade etwas erwidern, als er plötzlich eine Vollbremsung wie aus einem Actionfilm hinlegte.
Rory sah nur noch etwas braunes, aber nur für einen Bruchteil einer Sekunde, bevor es wieder vor ihren Augen verschwamm.
Dann begann sie zu kreischen, als der Wagen sich begann zu drehen und kurz darauf zum Stillstand kam.
Als sie wieder zum Stehen kamen, wurden sie fest in ihre Sesseln gedrückt.
âWas war dasâ¦?â, fragte sie leise und keuchend.
âWenn ich das mal wüsste! Irgendein Viehâ¦gibtâs hier Elche?â, fragte er ebenfalls etwas schockiert.
Rory dachte kurz nach und begann dann zu lächeln: âUns ist mal wieder ein Elch ins Auto geranntâ¦â
Jess, welcher dachte sie meinte den Autounfall von damals sagte: âAber, das war damals doch son kleines Pelztierâ¦ein Opossom oder so was, aber kein Elchâ¦â
âWasâ¦nein, nicht damals, das war als ich mal mit Mom´s Auto zur Chilton gefahren bin weil ich den Bus verpasst hatte und ne Arbeit über Shakespeare schreiben sollte. Wie auch immer, während der Fahrt ist mir dann ein Elch ins Auto gerannt. Ich denke, es war hier ganz in der Näheâ¦â
âUnglaublichâ¦â
âJa, das ist es wohlâ¦â, ergänzte sie, obwohl sie nicht wusste, worauf er hinaus wollte.
âJetzt hast du sogar schon eine enorme Anziehungskraft auf Elcheâ¦aber wehe, du schleppst mir mal son Vieh in die Wohnungâ¦â, sagte er grinsend.
âHey!â, platzte sie zuerst raus, doch dann sagte sie: âNa gut, aber vors Haus darf ich sie nehmenâ¦â
âHey, ich weiÃ, was ich dir zum Geburtstag kaufeâ¦â, meinte er und sah sie an, âEinen kleinen Plüsch-Elch. Aber wehe du bevorzugst ihn dannâ¦â
Sie zog ein unschuldiges Gesicht und meinte: âAber Liebling, kein Elch der Welt ist so süÃer als duâ¦â
Er sah sie kritisch an: âGleich süÃ?â
Sie sah mit groÃen Augen in die Luft und antwortete: âVielleichtâ¦â
Er kniff die Augen zusammen und fragte: âSei ehrlich: Wenn hier jetzt ein scharfer Elch im Cabrio vorbei kommt, gehst du dann zu ihm, oder bleibst du bei mir?â
Sie sah für einen Moment so aus, als würde sie tatsächlich darüber nachdenken, sagte aber dann: âWer weiÃ, ob der Elch einen Führerschein hatâ¦ich bleib bei dir.â
Er sah sie noch einige Sekunden verständnislos an, bevor beide laut loslachten.
âOkay, schlussâ¦.wir müssen zu Momâ¦jetzt hör auf zu lachen!â, brachte sie selbst nur unter Lachanfällen hervor.
âKlar, dann wolln wir mal. Und hör bloà auf damit Elche oder sonstiges an Viechern anzulocken.â
âIch geb mir Müheâ, erwiderte sie, als er losfuhr.
*Lorelai, Chris*
âWas denkst du steht in den Brief?â, fragte er in die Stille hinein.
âIch weià nicht. Aber ich glaube, ich ahne da etwasâ¦â, sagte sie leise, fast ängstlich.
Er lehnte sich, da er gegenüber von ihr saÃ, nach vorne und fragte: âSagst dus mir?â
âAlso, pass aufâ¦â, sie lehnte sich ebenfalls nach vorne, sodass sie begann zu flüstern.
Doch sie wussten nicht, dass sie durch die Hintertür beobachtet wurden.
Und zwar Luke.
Doch er konnte es sich nicht mehr ansehen.
Geknickt und wütend ging er weg.
Als Lorelai ihre Idee Chris erzählt hatte, weiteten sich seine Augen.
âNein, sie kann doch nichtâ¦â
sie sah betreten zu Boden und meinte: âDoch, ich meineâ¦â
Doch in diesem Moment kamen Rory und Jess bei der Tür rein.
âMom?â, rief Rory.
âKücheâ, rief ihre Mutter zurück und hörte schon die Schritte der beiden.
âHey, Momâ, begrüÃte Rory ihre Mutter, als sie, gemeinsam mit Jess, die Küche betrat.
Erst dann bemerkte sie, dass auch Chris da war, also sagte sie etwas überrascht:
âDad, was machst du denn hier?â
Dieser sah etwas unsicher zu Lorelai, welche sagte: âSpäter. Zuerst den hier. Bitte.â
Nun war es Rory, die verdutzt drein sah und fragte: âIst das der Brief?â
Lorelai musste nichts sagen, denn dieser Satz war eher eine Feststellung als eine Frage.
Rory sah kurz zu Boden und murmelte dann: âIch mach das lieber alleinâ, und ging in ihr altes Zimmer.
Sie schloss die Tür, als sich Lorelai, Jess und Chris kurze Blicke zuwarfen.
*Rory*
Sie war nervös und wusste nicht warum.
Sie hatte Angst, dieses Kuvert zu öffnen.
Angst, welche sie sich nicht erklären konnte.
Unsicher saà sie sich auf ihr Bett.
Was ist bloà mit mir los?
Wieso hab ich Angst?
Dasâ¦das ist doch bloà ein Stück Papierâ¦
Und während sie sich dies einredete, öffnete sie langsam, und etwas zittrig, das Kuvert und zog den Brief heraus.
Sie erkannte sofort die fein säuberliche Handschrift ihrer GroÃmutter.
Liebe Rory,
als du uns, mir und deinen GroÃvater, vor ein paar Jahren Logan vorgestellt hast hatten wir ihn sofort ins Herz geschlossen. Er war alles, was wir uns für dich, und einst auch für deine Mutter, gewünscht hatten.
Und, als er dir vor uns allen den Antrag gemacht hatte, ich war so stolz, sowohl auf dich, als auch auf ihn.
Nie hätte ich gedacht, dass du schon zu diesem Zeitpunkt einen Anderen hattest.
Wie dem auch sei, an dem Tag deiner Hochzeit, oder besser Nicht-Hochzeit, brach eine Welt für mich zusammen.
Ich hätte es vielleicht von deiner Mutter angenommen, dass sie so etwas macht, aber duâ¦ich war fassungslos.
Und, als mir Lorelai dann erzählte, dass du dich längst für einen Anderen entschieden hättest, konnte ich es nicht glauben. Ich meine, doch nicht du, nicht meine Rory.
Doch so war es.
Ich sah dich mit einemâ¦mit einem widerlichen Kerl, der dich einfach entführt hat.
Er kam mir gleich bekannt vor, doch dann sagte mir deine Mutter, dass es Jess war.
Jess Mariano.
Genau derselbe, den ich vor drei Jahren zu einem Abendessen eingeladen hatte, wo er dann zu spät und mit einem Veilchen kam. Ich werde wohl nie verstehen, wieso du dich mit diesem Rüpel noch ein Mal eingelassen hast, aber so ist es nun mal.
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich bin wirklich enttäuscht von dir.
WeiÃt du, ich hatte die Hoffnung, du würdest nicht so werden wie deine Mutter, aber so ist es nun mal.
Ihr werft anscheinend gerne alles weg, für irgendwelche Leute.
Und, du wirst jetzt sicher auch verstehen, dass wir dir dieses Jahr für Yale kein Geld geben werden. Wir sind einfach zu enttäuscht von dir, auÃerdem, welchen Ruf musst du denn nun in Yale haben? Du lässt deinen Verlobten für jemanden aus der Gosse stehenâ¦
Wie gesagt, ich werde deine Entscheidung wohl nie verstehen, aber vielleicht verstehst du unsere Reaktion ja einmal. Irgendwann.
Sie starrte ungläubig auf den Zettel in ihrer Hand.
Das konnte doch nicht sein!
Das konnten sie doch nicht machen!
Verzweifelt las sie den Brief noch ein Mal, mit demselben Effekt.
Sie war so entsetzt und verzweifelt, dass sie einfach in Tränen ausbrach.
Sie hatte ja damit gerechnet, dass ihre GroÃeltern es nicht verstehen würden, aber...das?
Plötzlich riss jemand die Tür auf.
Es war Jess.
Er muss mich wohl gehört habenâ¦
Wieso machen sie mir nur alles kaputt?
âRoryâ, sagte er besorgt, als er auf seine Freundin zuschritt.
âWas ist passiert?â, fragte er, als er eine schluchzende Rory in den Arm nahm.
âSieâ¦sieâ¦â, doch ihre Stimme versagte.
âPssâ¦â, redete er beruhigend auf sie ein.
âYaleâ¦â, stammelte sie.
Seine Augen weiteten sich, als er verstand, was sie meinteâ¦
âHaben sie dir etwaâ¦?â, setzte er leise und aufgebracht an, als Lorelai, gefolgt von Chris, ins Zimmer stürzte.
âRory, oh mein Gott, was ist los?â, fragte Lorelai, als sie auf ihre Tochter zuging und sich zu ihr, neben Jess, setzte. Chris blieb im Türrahmen stehen.
âSieâ¦sie haben mirâ¦dasâ¦das Geldâ¦fürâ¦für Yaleâ¦gestrichenâ¦.â, brachte sie schluchzend hervor, woraufhin Jess sie noch mehr an sich drückte.
Zum Teil, um seiner Freundin zu zeigen, dass er da war und zum Teil, weil er sich dafür schuldig fühlte.
Schuldig dafür, dass er wieder in ihr Leben getreten und alles kaputt gemacht hatte.
Und, obwohl er wusste, dass er sich nicht schuldig fühlen brauchte, tat er es.
Lorelai, welche erst jetzt begriffen hatte, was ihre Eltern, oder besser ihre Mutter, getan hatte.
âDasâ¦das können die doch nicht machenâ¦wieso nurâ¦â, stammelte sie.
âWeil sie nicht das, in ihren Augen, Richtige getan hatâ, sagte Chris plötzlich.
Und da kamen die Schuldgefühle in Jess wieder hoch.
âIch ähmâ¦muss mal kurzâ¦â, entschuldigte Jess sich und verlieà den Raum.
Rory sah ihm mit ihren verheulten Augen nach, und auch ihre Eltern waren von seiner plötzlichen Reaktion überrascht.
Und dann fiel bei Lorelai der Groschen: âChris!â
Er fragte überrascht: âWas?!â
âDenk mal nach!â, forderte sie ihn auf, doch sie musste feststellen, dass er nicht wusste, worauf sie hinaus wollte, also äffte sie ihn nach: âWeil sie nicht das Richtige getan hatâ¦â
âOh nein, so hab ich das doch nichtâ¦â, stammelte er.
âDad!â, entfuhr es Rory weinerlich.
âAberâ¦â, stotterte er weiter, doch wurde bereits von den vorwurfsvollen Blicken Rorys und Lorelais durchbohrtâ¦.
*Jess*
Er stand vor dem Gilmore Haus und zündete sich eine Zigarette an.
In der Hoffnung, es würde ihm dann besser gehen, zog er stark daran.
Doch es half nichts, er fühlte sich danach genauso wie vorher.
âVerdammt!â, fluchte er, und machte sich auf den Weg zu jemanden, der ihm keine Schuld dafür geben würde: zu Luke.
*Jess*
Als er die Tür des Diner öffnete, da war er sicher, wurde es von der Einen auf die Andere Sekunde still.
Alle starrten sie ihn an.
Genervt wich er ihren Blicken aus.
Ob sie es schon alle wissen?
Natürlich tun sie das, immerhin bin ich hier in Stars Hollowâ¦
Wo ist Luke bloÃ?
Er sah wieder auf, ging auf den Tresen zu und fragte Cesar: âHey, wo ist Luke?â
âObenâ, antwortete dieser und deutete zum Vorhang.
Auch Jess lieà seinen Blick langsam dorthin schweifen, woraufhin ihn ein langgezogenes: âAlles klarâ¦â, entfuhr.
Dann machte er sich auf den Weg zu den Stiegen, wo er dann auch schnellen Schrittes und immer zwei Stufen nehmend, hinaufging.
Was macht der oben, wenn das Diner rappelvoll ist?
Mit diesen Gedanken öffnete er mit einem Ruck die Tür.
âSag mal, hast duâ¦was hast du da an?!â, unterbrach er das, was er eigentlich wollte.
Luke sah verdutzt aber gleichgültig drein.
Er hatte lediglich eine ziemlich mitgenommene Jeans an, weder eins seiner unzähligen gleichaussehenden Hemden, noch Socken.
Zudem war er weder rasiert noch sonst was.
Er sah aus, als hätte er mindestens seit einer Woche nicht mehr geschlafen, noch geduscht.
Jess musste erst einmal die Augen weiten, bevor er weiter sprach:
âWas zum Teufel ist hier bloà überall los? Zuerst taucht irgendein irrer Kerl auf, der Rory heiraten will, was ich dann noch verhindere, dann streichen ihr ihre noch irreren GroÃeltern das Geld, das sie doch für Yale so dringend braucht, dann taucht noch ein Typ auf, der ihr Dad ist, welcher natürlich wieder mich für alles verantwortlich macht, dann komm ich in dieses Diner, alles wird still und die absolute Krönung der vergangenen drei Tage, wo doch alles ins Rollen gekommen ist, ist, dich in diesemâ¦Zustand zu sehen! und weiÃt du was? Mir ist egal, warum du hier oben bist, du wirst dich jetzt gefälligst anziehen und im Diner aushelfen, Cesar schafft das nämlich nicht alleine!â
Luke stand regungslos da.
Und, auch Jess musste erst verarbeiten, was er da gerade gesagt hatte.
Denn er hatte einfach angefangen zu sprechen, ohne zu denken.
Er wollte seinen Onkel doch gar nicht anfahren, es war einfach aus ihm heraus geplatzt.
Vermutlich war es die Wut, die sich in Jess angestaut hatte, wegen Logan, Rorys GroÃeltern und wegen diesem Typen, der ihm ebenfalls die Schuld, an allem was passiert war, gab.
Er senkte den Kopf und wollte sich entschuldigen, als Luke ihm zuvor kam:
âSie hat einen Anderenâ¦â
âWas?!â, fauchte Jess seinen Onkel an.
Er dachte sofort an Rory, doch Luke sprach weiter: âLorelai, sie hat einen Andern. Chris, Rorys Vater, sie ist mit ihm zusammen. Ganz sicher.â
Dasâ¦das kann nicht sein, sie ist doch von Luke schwangerâ¦
Okay, es reicht!
Er sah plötzlich auf und meinte schroff: âLos, anziehn!â
âWas?â, fragte Luke abwesend.
Offenbar dachte er nur an Lorelai.
âDu wirst dich jetzt anziehn, dann werden wir zurück zu Rory, Lorelai und dem Typen gehen, und wir werden diese ganze Sache klären, und jetzt beeil dich, ich warte sicher nicht ewig!â, erklärte er hart, doch Luke wusste, dass er es im Grunde gut meinte, lediglich viel zu cool war, um es normal zu sagen.
Also tat Luke wie ihm geheiÃen, zog sich an, und verlieà schon wenige Minuten später mit Jess die kleine Wohnung, um sich auf den Weg zu den Gilmores zu machen.
âHm, ich weià nicht. Mom meinte ja auch, sie war da und hat ihr nen Brief für mich gegeben oder so.â
âNa dannâ¦â, meinte er noch, allerdings nur, um das Thema zu beenden.
âSag mal, weià Luke schon, dassâ¦â, setzte er zögernd an.
âÃhmâ¦Mom wollte es ihm gestern sagenâ¦aber wir waren ja dann schon weg, aber ich denke jaâ¦â, erklärte sie nachdenklich.
âHmâ¦â, er wollte gerade etwas erwidern, als er plötzlich eine Vollbremsung wie aus einem Actionfilm hinlegte.
Rory sah nur noch etwas braunes, aber nur für einen Bruchteil einer Sekunde, bevor es wieder vor ihren Augen verschwamm.
Dann begann sie zu kreischen, als der Wagen sich begann zu drehen und kurz darauf zum Stillstand kam.
Als sie wieder zum Stehen kamen, wurden sie fest in ihre Sesseln gedrückt.
âWas war dasâ¦?â, fragte sie leise und keuchend.
âWenn ich das mal wüsste! Irgendein Viehâ¦gibtâs hier Elche?â, fragte er ebenfalls etwas schockiert.
Rory dachte kurz nach und begann dann zu lächeln: âUns ist mal wieder ein Elch ins Auto geranntâ¦â
Jess, welcher dachte sie meinte den Autounfall von damals sagte: âAber, das war damals doch son kleines Pelztierâ¦ein Opossom oder so was, aber kein Elchâ¦â
âWasâ¦nein, nicht damals, das war als ich mal mit Mom´s Auto zur Chilton gefahren bin weil ich den Bus verpasst hatte und ne Arbeit über Shakespeare schreiben sollte. Wie auch immer, während der Fahrt ist mir dann ein Elch ins Auto gerannt. Ich denke, es war hier ganz in der Näheâ¦â
âUnglaublichâ¦â
âJa, das ist es wohlâ¦â, ergänzte sie, obwohl sie nicht wusste, worauf er hinaus wollte.
âJetzt hast du sogar schon eine enorme Anziehungskraft auf Elcheâ¦aber wehe, du schleppst mir mal son Vieh in die Wohnungâ¦â, sagte er grinsend.
âHey!â, platzte sie zuerst raus, doch dann sagte sie: âNa gut, aber vors Haus darf ich sie nehmenâ¦â
âHey, ich weiÃ, was ich dir zum Geburtstag kaufeâ¦â, meinte er und sah sie an, âEinen kleinen Plüsch-Elch. Aber wehe du bevorzugst ihn dannâ¦â
Sie zog ein unschuldiges Gesicht und meinte: âAber Liebling, kein Elch der Welt ist so süÃer als duâ¦â
Er sah sie kritisch an: âGleich süÃ?â
Sie sah mit groÃen Augen in die Luft und antwortete: âVielleichtâ¦â
Er kniff die Augen zusammen und fragte: âSei ehrlich: Wenn hier jetzt ein scharfer Elch im Cabrio vorbei kommt, gehst du dann zu ihm, oder bleibst du bei mir?â
Sie sah für einen Moment so aus, als würde sie tatsächlich darüber nachdenken, sagte aber dann: âWer weiÃ, ob der Elch einen Führerschein hatâ¦ich bleib bei dir.â
Er sah sie noch einige Sekunden verständnislos an, bevor beide laut loslachten.
âOkay, schlussâ¦.wir müssen zu Momâ¦jetzt hör auf zu lachen!â, brachte sie selbst nur unter Lachanfällen hervor.
âKlar, dann wolln wir mal. Und hör bloà auf damit Elche oder sonstiges an Viechern anzulocken.â
âIch geb mir Müheâ, erwiderte sie, als er losfuhr.
*Lorelai, Chris*
âWas denkst du steht in den Brief?â, fragte er in die Stille hinein.
âIch weià nicht. Aber ich glaube, ich ahne da etwasâ¦â, sagte sie leise, fast ängstlich.
Er lehnte sich, da er gegenüber von ihr saÃ, nach vorne und fragte: âSagst dus mir?â
âAlso, pass aufâ¦â, sie lehnte sich ebenfalls nach vorne, sodass sie begann zu flüstern.
Doch sie wussten nicht, dass sie durch die Hintertür beobachtet wurden.
Und zwar Luke.
Doch er konnte es sich nicht mehr ansehen.
Geknickt und wütend ging er weg.
Als Lorelai ihre Idee Chris erzählt hatte, weiteten sich seine Augen.
âNein, sie kann doch nichtâ¦â
sie sah betreten zu Boden und meinte: âDoch, ich meineâ¦â
Doch in diesem Moment kamen Rory und Jess bei der Tür rein.
âMom?â, rief Rory.
âKücheâ, rief ihre Mutter zurück und hörte schon die Schritte der beiden.
âHey, Momâ, begrüÃte Rory ihre Mutter, als sie, gemeinsam mit Jess, die Küche betrat.
Erst dann bemerkte sie, dass auch Chris da war, also sagte sie etwas überrascht:
âDad, was machst du denn hier?â
Dieser sah etwas unsicher zu Lorelai, welche sagte: âSpäter. Zuerst den hier. Bitte.â
Nun war es Rory, die verdutzt drein sah und fragte: âIst das der Brief?â
Lorelai musste nichts sagen, denn dieser Satz war eher eine Feststellung als eine Frage.
Rory sah kurz zu Boden und murmelte dann: âIch mach das lieber alleinâ, und ging in ihr altes Zimmer.
Sie schloss die Tür, als sich Lorelai, Jess und Chris kurze Blicke zuwarfen.
*Rory*
Sie war nervös und wusste nicht warum.
Sie hatte Angst, dieses Kuvert zu öffnen.
Angst, welche sie sich nicht erklären konnte.
Unsicher saà sie sich auf ihr Bett.
Was ist bloà mit mir los?
Wieso hab ich Angst?
Dasâ¦das ist doch bloà ein Stück Papierâ¦
Und während sie sich dies einredete, öffnete sie langsam, und etwas zittrig, das Kuvert und zog den Brief heraus.
Sie erkannte sofort die fein säuberliche Handschrift ihrer GroÃmutter.
Liebe Rory,
als du uns, mir und deinen GroÃvater, vor ein paar Jahren Logan vorgestellt hast hatten wir ihn sofort ins Herz geschlossen. Er war alles, was wir uns für dich, und einst auch für deine Mutter, gewünscht hatten.
Und, als er dir vor uns allen den Antrag gemacht hatte, ich war so stolz, sowohl auf dich, als auch auf ihn.
Nie hätte ich gedacht, dass du schon zu diesem Zeitpunkt einen Anderen hattest.
Wie dem auch sei, an dem Tag deiner Hochzeit, oder besser Nicht-Hochzeit, brach eine Welt für mich zusammen.
Ich hätte es vielleicht von deiner Mutter angenommen, dass sie so etwas macht, aber duâ¦ich war fassungslos.
Und, als mir Lorelai dann erzählte, dass du dich längst für einen Anderen entschieden hättest, konnte ich es nicht glauben. Ich meine, doch nicht du, nicht meine Rory.
Doch so war es.
Ich sah dich mit einemâ¦mit einem widerlichen Kerl, der dich einfach entführt hat.
Er kam mir gleich bekannt vor, doch dann sagte mir deine Mutter, dass es Jess war.
Jess Mariano.
Genau derselbe, den ich vor drei Jahren zu einem Abendessen eingeladen hatte, wo er dann zu spät und mit einem Veilchen kam. Ich werde wohl nie verstehen, wieso du dich mit diesem Rüpel noch ein Mal eingelassen hast, aber so ist es nun mal.
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich bin wirklich enttäuscht von dir.
WeiÃt du, ich hatte die Hoffnung, du würdest nicht so werden wie deine Mutter, aber so ist es nun mal.
Ihr werft anscheinend gerne alles weg, für irgendwelche Leute.
Und, du wirst jetzt sicher auch verstehen, dass wir dir dieses Jahr für Yale kein Geld geben werden. Wir sind einfach zu enttäuscht von dir, auÃerdem, welchen Ruf musst du denn nun in Yale haben? Du lässt deinen Verlobten für jemanden aus der Gosse stehenâ¦
Wie gesagt, ich werde deine Entscheidung wohl nie verstehen, aber vielleicht verstehst du unsere Reaktion ja einmal. Irgendwann.
Sie starrte ungläubig auf den Zettel in ihrer Hand.
Das konnte doch nicht sein!
Das konnten sie doch nicht machen!
Verzweifelt las sie den Brief noch ein Mal, mit demselben Effekt.
Sie war so entsetzt und verzweifelt, dass sie einfach in Tränen ausbrach.
Sie hatte ja damit gerechnet, dass ihre GroÃeltern es nicht verstehen würden, aber...das?
Plötzlich riss jemand die Tür auf.
Es war Jess.
Er muss mich wohl gehört habenâ¦
Wieso machen sie mir nur alles kaputt?
âRoryâ, sagte er besorgt, als er auf seine Freundin zuschritt.
âWas ist passiert?â, fragte er, als er eine schluchzende Rory in den Arm nahm.
âSieâ¦sieâ¦â, doch ihre Stimme versagte.
âPssâ¦â, redete er beruhigend auf sie ein.
âYaleâ¦â, stammelte sie.
Seine Augen weiteten sich, als er verstand, was sie meinteâ¦
âHaben sie dir etwaâ¦?â, setzte er leise und aufgebracht an, als Lorelai, gefolgt von Chris, ins Zimmer stürzte.
âRory, oh mein Gott, was ist los?â, fragte Lorelai, als sie auf ihre Tochter zuging und sich zu ihr, neben Jess, setzte. Chris blieb im Türrahmen stehen.
âSieâ¦sie haben mirâ¦dasâ¦das Geldâ¦fürâ¦für Yaleâ¦gestrichenâ¦.â, brachte sie schluchzend hervor, woraufhin Jess sie noch mehr an sich drückte.
Zum Teil, um seiner Freundin zu zeigen, dass er da war und zum Teil, weil er sich dafür schuldig fühlte.
Schuldig dafür, dass er wieder in ihr Leben getreten und alles kaputt gemacht hatte.
Und, obwohl er wusste, dass er sich nicht schuldig fühlen brauchte, tat er es.
Lorelai, welche erst jetzt begriffen hatte, was ihre Eltern, oder besser ihre Mutter, getan hatte.
âDasâ¦das können die doch nicht machenâ¦wieso nurâ¦â, stammelte sie.
âWeil sie nicht das, in ihren Augen, Richtige getan hatâ, sagte Chris plötzlich.
Und da kamen die Schuldgefühle in Jess wieder hoch.
âIch ähmâ¦muss mal kurzâ¦â, entschuldigte Jess sich und verlieà den Raum.
Rory sah ihm mit ihren verheulten Augen nach, und auch ihre Eltern waren von seiner plötzlichen Reaktion überrascht.
Und dann fiel bei Lorelai der Groschen: âChris!â
Er fragte überrascht: âWas?!â
âDenk mal nach!â, forderte sie ihn auf, doch sie musste feststellen, dass er nicht wusste, worauf sie hinaus wollte, also äffte sie ihn nach: âWeil sie nicht das Richtige getan hatâ¦â
âOh nein, so hab ich das doch nichtâ¦â, stammelte er.
âDad!â, entfuhr es Rory weinerlich.
âAberâ¦â, stotterte er weiter, doch wurde bereits von den vorwurfsvollen Blicken Rorys und Lorelais durchbohrtâ¦.
*Jess*
Er stand vor dem Gilmore Haus und zündete sich eine Zigarette an.
In der Hoffnung, es würde ihm dann besser gehen, zog er stark daran.
Doch es half nichts, er fühlte sich danach genauso wie vorher.
âVerdammt!â, fluchte er, und machte sich auf den Weg zu jemanden, der ihm keine Schuld dafür geben würde: zu Luke.
*Jess*
Als er die Tür des Diner öffnete, da war er sicher, wurde es von der Einen auf die Andere Sekunde still.
Alle starrten sie ihn an.
Genervt wich er ihren Blicken aus.
Ob sie es schon alle wissen?
Natürlich tun sie das, immerhin bin ich hier in Stars Hollowâ¦
Wo ist Luke bloÃ?
Er sah wieder auf, ging auf den Tresen zu und fragte Cesar: âHey, wo ist Luke?â
âObenâ, antwortete dieser und deutete zum Vorhang.
Auch Jess lieà seinen Blick langsam dorthin schweifen, woraufhin ihn ein langgezogenes: âAlles klarâ¦â, entfuhr.
Dann machte er sich auf den Weg zu den Stiegen, wo er dann auch schnellen Schrittes und immer zwei Stufen nehmend, hinaufging.
Was macht der oben, wenn das Diner rappelvoll ist?
Mit diesen Gedanken öffnete er mit einem Ruck die Tür.
âSag mal, hast duâ¦was hast du da an?!â, unterbrach er das, was er eigentlich wollte.
Luke sah verdutzt aber gleichgültig drein.
Er hatte lediglich eine ziemlich mitgenommene Jeans an, weder eins seiner unzähligen gleichaussehenden Hemden, noch Socken.
Zudem war er weder rasiert noch sonst was.
Er sah aus, als hätte er mindestens seit einer Woche nicht mehr geschlafen, noch geduscht.
Jess musste erst einmal die Augen weiten, bevor er weiter sprach:
âWas zum Teufel ist hier bloà überall los? Zuerst taucht irgendein irrer Kerl auf, der Rory heiraten will, was ich dann noch verhindere, dann streichen ihr ihre noch irreren GroÃeltern das Geld, das sie doch für Yale so dringend braucht, dann taucht noch ein Typ auf, der ihr Dad ist, welcher natürlich wieder mich für alles verantwortlich macht, dann komm ich in dieses Diner, alles wird still und die absolute Krönung der vergangenen drei Tage, wo doch alles ins Rollen gekommen ist, ist, dich in diesemâ¦Zustand zu sehen! und weiÃt du was? Mir ist egal, warum du hier oben bist, du wirst dich jetzt gefälligst anziehen und im Diner aushelfen, Cesar schafft das nämlich nicht alleine!â
Luke stand regungslos da.
Und, auch Jess musste erst verarbeiten, was er da gerade gesagt hatte.
Denn er hatte einfach angefangen zu sprechen, ohne zu denken.
Er wollte seinen Onkel doch gar nicht anfahren, es war einfach aus ihm heraus geplatzt.
Vermutlich war es die Wut, die sich in Jess angestaut hatte, wegen Logan, Rorys GroÃeltern und wegen diesem Typen, der ihm ebenfalls die Schuld, an allem was passiert war, gab.
Er senkte den Kopf und wollte sich entschuldigen, als Luke ihm zuvor kam:
âSie hat einen Anderenâ¦â
âWas?!â, fauchte Jess seinen Onkel an.
Er dachte sofort an Rory, doch Luke sprach weiter: âLorelai, sie hat einen Andern. Chris, Rorys Vater, sie ist mit ihm zusammen. Ganz sicher.â
Dasâ¦das kann nicht sein, sie ist doch von Luke schwangerâ¦
Okay, es reicht!
Er sah plötzlich auf und meinte schroff: âLos, anziehn!â
âWas?â, fragte Luke abwesend.
Offenbar dachte er nur an Lorelai.
âDu wirst dich jetzt anziehn, dann werden wir zurück zu Rory, Lorelai und dem Typen gehen, und wir werden diese ganze Sache klären, und jetzt beeil dich, ich warte sicher nicht ewig!â, erklärte er hart, doch Luke wusste, dass er es im Grunde gut meinte, lediglich viel zu cool war, um es normal zu sagen.
Also tat Luke wie ihm geheiÃen, zog sich an, und verlieà schon wenige Minuten später mit Jess die kleine Wohnung, um sich auf den Weg zu den Gilmores zu machen.
[URL="http://tickers.tickerfactory.com/ezticker/ticker_designer.php"][URL="http://www.TickerFactory.com/"]
[/URL]
[/URL]